Kapitalmarktbericht Euroland Nr. 5: Rezessionssorgen vor allem in Deutschland - Wüstenrot direct

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08. Oktober 2019

Kapitalmarktbericht Euroland
Nr. 5: Rezessionssorgen vor allem in
Deutschland
KONJUNKTUR UND GELDPOLITIK: Eine Abkühlung der politischen Risiken in den
vergangenen beiden Monaten bewirkte keine Verbesserung der europäischen
Wirtschaftsdaten. Die Stimmungsindikatoren setzten ihre Abwärtsbewegung fort
und die Industrieschwäche hielt an. Die hießige Wirtschaft könnte sich bereits im
dritten Quartal in einer (technischen) Rezession befunden haben. Als Reaktion auf
die konjunkturelle Verlangsamung hat die EZB im September ein umfangreiches
und expansives Maßnahmenpaket (inklusive umstrittenener Anleihekäufe)
beschlossen.
EURO: Die Ergebnisse der EZB-Zinssitzung hatten keinen nachhaltigen Einfluss auf
den Kurs des EUR-US-Dollar Währungspaars. Im Berichtszeitraum seit Anfang Au-
gust wertete der Euro von 1,113 US-Dollar auf 1,098 US-Dollar vor allem ange-
sichts der schwachen europäischen Konjunkturdaten ab.
RENTENMARKT: Der europäische Rentenmarkt war die vergangenen beiden Monate
geprägt durch fallenden Rendite. Besonders deutlich war der Renditerückgang bei
Anleihen von Ländern der südlichen Euro-Peripherie. Anleihen von südeuropäi-
schen Staaten erschienen nicht nur angesichts positiver politischer Entwicklungen
attraktiv, sondern auch, da Staatsanleihen im Segment der Euro-Kernstaaten in-
zwischen fast ausschließlich im negativen Bereich rentieren.
AKTIENMARKT: Die europäischen Aktienmärkte fanden im August und September
keine klare Richtung. Während sich schwächere Konjunkturdaten und geldpoliti-
schen Lockerungsmaßnahmen scheinbar die Waage hielten, dominierte an den Ak-        ■ Dr. Torsten Gruber
tienmärkten der Einfluss der Nachrichten zum sino-amerikanischen Handelskon-        ■ Thorsten Proettel
flikt.                                                                              ■ Bernhard Spitz
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Konjunktur und Geldpolitik
Im Berichtszeitraum von Anfang August bis Anfang Oktober zeichnete sich eine          Zeichen der
gewisse Entspannung auf einigen der politischen Krisenherde ab. Im Handelsstreit      Entspannung auf
zwischen den USA und China signalisierten beide Seiten Gesprächsbereitschaft          einigen
und bereiten momentan ein Treffen Ende der Woche vor. Ein EU-Austritt Großbri-        Politikfeldern…
tanniens ohne Abkommen ist unwahrscheinlicher geworden, nachdem das britische
Parlament ein Gesetz verabschiedet hat, wonach der Brexit auf den 31. Januar
2020 verschoben werden muss, sollte die britische Regierung bis Mitte Oktober
kein Abkommen mit der EU erzielen. Außerdem wurde in Italien eine EU-
freundliche Regierung aus Sozialdemokraten und Fünf-Sterne-Bewegung gebildet.

Obwohl die politischen Risiken zuletzt etwas abgenommen haben, setzte sich die
                                                                                      …dennoch gehen
Abwärtsbewegung bei wichtigen Stimmungsindikatoren für die europäischen Volks-
                                                                                      Stimmungs-
wirtschaften fort. Das von der Europäischen Kommission ermittelte Wirtschaftsver-
                                                                                      indikatoren weiter
trauen hat sich weiter von dem Ende 2017 erzielten zyklischen Hoch bei 114,5
                                                                                      zurück.
Punkten entfernt und wurde im September nur noch mit 101,7 Punkten ausgewie-
sen. Der Einkaufsmanagerindex der Firma Markit ging im September ebenfalls zu-
rück und befindet sich mit 50,4 Punkten nur noch knapp oberhalb der neutralen
Marke von 50 Punkten. Die deutschen Einkaufsmanager sind sogar noch pessimis-
tischer. Für sie ermittelte die Firma Markit einen Wert von 49,1 Punkten. Ein nur
wenig positiveres Bild für die deutsche Wirtschaft vermittelt der vielbeachtete Ge-
schäftsklimaindex des Münchener ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Nach einer
monatelangen Abwärtsbewegung (mit nur seltenen Unterbrechungen) lag der sai-
sonbereinigte Saldowert im September nur noch bei 6,7. Bei einem Saldowert von
null entspricht der prozentuale Anteil der Befragten mit positiven Antworten dem
prozentualen Anteil der Befragten mit negativen Antworten.

Mit diesem negativen Stimmungsbild zur deutschen Wirtschaft hat das Rezessions-
risiko für die Bundesrepublik deutlich zugenommen. Für das zweite Quartal hat das
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Statistische Bundesamt eine negative Wachstumsrate von 0,1% ausgewiesen. Be-         Deutsches BIP
sonders der Außenhandel belastete im zweiten Quartal die Wirtschaftsaktivität, was   schrumpft im
angesichts des globalen Handelskonflikts und der weltweiten Wachstumsverlang-        zweiten Quartal…
samung wenig überraschend ist. Dagegen ging der stärkste Wachstumsbeitrag von
einem Aufbau der Lagerbestände aus. Die Lagerbestände könnten allerdings be-
reits in den kommenden Quartalen wieder abgebaut werden und sich somit negativ
auf das zukünftige BIP-Wachstum auswirken.

Im Sektorenvergleich stellte sich in den vergangenen Monaten besonders der In-
                                                                                     ... und Industrie-
dustriesektor schwach dar. Bereits seit Ende 2018 schrumpft die Industrieproduk-
                                                                                     schwäche setzt sich
tion auf Jahresbasis. Im Juli 2019 lag sie 4,0% unter dem Wert von Juli 2018. Ein
                                                                                     fort.
Ende der Industrieschwäche ist nicht in Sicht. Ebenfalls seit Monaten gehen die
Auftragseingänge der Industrie zurück. Aktuell liegen sie 6,7% unter dem Vorjah-
reswert. Der Grund für den Einbruch der deutschen Auftragseingänge und der In-
dustrieproduktion ist die andauernde Schwäche des Welthandels vor dem Hinter-
grund der globalen Unsicherheiten, wie dem Handelsstreit, einer möglicherweise
stärkeren Konjunkturabkühlung in China und dem anstehenden EU-Austritt Groß-
britanniens.

Das Sorgenkind im Industriesektor ist weiterhin die Automobilbranche, die gleich-    Erneute
zeitig mit knapp 14% den größten Anteil an der deutschen Industrieproduktion aus-    Schwierigkeiten im
macht. Von wenigen Ausnahmen abgesehen befand sich die Autoproduktion in den
                                                                                     Automobilsektor?
vergangenen zwölf Monaten deutlich unterhalb des Vorjahresniveaus. Zwar haben
die deutschen Hersteller ihre Probleme bei der Einführung auf das WLTP (World-
wide Harmonised Light-Duty Vehicles Test Procedure)-Abgastest-Verfahren inzwi-
schen in den Griff bekommen. Allerdings wird das WLTP-Verfahren ab September
um den RDE (Real Driving Emissions)-Test ergänzt, bei dem Emissionen praxisnah
im Straßenverkehr gemessen werden. Es ist nicht gesichert, ob die deutschen Au-
tomobilhersteller dieses neue Testverfahren erfolgreicher in ihre Produktionspro-
zesse integrieren können als bei der Einführung von WLTP im vergangenen Jahr,
als es zu erheblichen Produktionsrückgängen gekommen war.
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Der oben beschriebene Stimmungseinbruch in der deutschen Wirtschaft ist auch
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deshalb beunruhigend, da er nicht mehr nur im Industriesektor stattfindet, sondern
                                                                                       greift über auf
immer mehr auch den Dienstleistungssektor erfasst. Bislang hielt sich der Dienst-
                                                                                       Dienstleistungs-
leistungssektor vergleichsweise robust und bewahrte die deutsche Wirtschaft vor
                                                                                       sektor.
einem Abtauchen in die Rezession. Im September ist der Einkaufsmanagerindex
für den Dienstleistungssektor allerdings sogar stärker zurückgegangen als der In-
dex für den Industriesektor. Immerhin stellt sich der Index für den Dienstleistungs-
sektor mit 52,5 Punkten aktuell noch deutlich höher dar als der entsprechende In-
dex für den Industriesektor mit 41,4 Punkten. Der ifo-Index für den Dienstleistungs-
sektor hat in den vergangenen Monaten ebenfalls deutlich nachgegeben. Vergli-
chen mit dem Vorjahr hat sich der Saldowert (Differenz aus positiven und negativen
Antworten) für den Dienstleistungssektor nahezu halbiert (von 32,4 auf 16,6).

Für das dritte Quartal stehen die deutschen BIP-Daten noch aus und werden erst
                                                                                       Deutschland könnte
Mitte November veröffentlicht, aber Stimmungsindikatoren, Industrieproduktion und
                                                                                       sich bereits in einer
Auftragseingänge deuten nach dem Negativwachstum im zweiten Quartal auch im
                                                                                       (technischen)
dritten Quartal auf eine negative BIP-Wachstumsrate hin. Es ist daher gut möglich,     Rezession befinden.
dass wir uns schon im dritten Quartal in einer technischen Rezession befunden
haben. Von einer technischen Rezession sprechen Ökonomen, sobald das Quar-
talswachstum einer Volkswirtschaft zweimal in Folge negativ ausfällt. Damit erhöht
sich auch das Risiko einer ausgeprägten Rezession, die sich dann auch negativ auf
den Arbeitsmarkt auswirken würde. Für die Eurozone ist eine Rezession momentan
                                                                                       Für die EWU ist eine
unwahrscheinlich. Die Stimmungsindikatoren sind für die Eurozone weniger stark
                                                                                       Rezession momen-
gesunken als für die Bundesrepublik und außerdem nimmt der krisengeplagte und
                                                                                       tan unwahrscheinlich.
unter dem Einfluss der globalen Nachfrageschwäche stehende Industriesektor in
der Eurozone eine weniger gewichtige Rolle ein. Eine nennenswerte Beschleuni-
gung des EWU-BIP-Wachstums bis zum Jahresende ist allerdings ebenfalls nicht
zu erwarten. Es dürfte auf ein schwaches positives BIP-Wachstum hinauslaufen.

Einige der politischen Problemfelder haben sich in den vergangenen beiden
Monaten zwar etwas entspannt, ein daraus folgender Wachstumsschub ist
aber nicht zu erwarten. Die Stimmungsindikatoren gehen weiter zurück und
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auch ein Ende der Industrieschwäche ist nicht in Sicht. Da sowohl der Rück-
gang der Stimmungsindizes als auch die Industrieschwäche für Deutschland
besonders ausgeprägt sind und die deutsche Volkswirtschaft im zweiten
Quartal geschrumpft ist, könnte sich die hiesige Wirtschaft bereits im dritten
Quartal in einer (technischen) Rezession befunden haben. Für die Eurozone
ist das Rezessionsrisiko dagegen überschaubar. Eine nennenswerte Be-
schleunigung der wirtschaftlichen Dynamik bis zum Jahresende ist allerdings
für die Eurozone nicht zu erwarten, eher ein Dahindümpeln mit leicht positi-
vem Wachstum.

Angesichts der rückläufigen Stimmungsindikatoren und der anhaltenden globalen      EZB beschließt
Unsicherheiten geht auch die EZB inzwischen nur noch von einem leicht positiven    umfangreiches und
Wachstum für die Eurozone aus. Auf ihrer letzten Sitzung im September revidierte   expansives
sie ihre EWU-Wachstumsprognose auf 1,1% für das Jahr 2019 und 1,2% für 2020.       Maßnahmenpaket…
Die Inflationsprognose wurde auf 1,2% bzw. 1,0% für die Jahre 2019 und 2020
reduziert. Dieses pessimistisch geprägte Bild für die weitere wirtschaftliche
Entwicklung der Eurozone diente der EZB als Anlass, ein ganzes Bündel neuer
expansiver geldpolitischer Maßnahmen zu beschließen. Wie von der Mehrheit der
Marktteilnehmer erwartet, senkte die Notenbank den Einlagezinssatz von bislang
minus 0,4% auf minus 0,5%. Um die negativen Auswirkungen auf das
Geschäftsbankensystem abzumildern, wurde zusätzlich die Einführung eines
sogenannten Staffelzinses beschlossen. Dies bedeutet, dass ein Grundbetrag der
Einlagen der Geschäftsbanken bei der EZB nicht dem Einlagezinssatz unterliegen
wird. Zudem wird die EZB ab dem 1. November im Rahmen des Asset Purchase
Programm (APP) erneut Anleihen kaufen und strebt ein Volumen von monatlich 20
Mrd. Euro an. Dieses Ankaufvolument fiel zwar etwas niedriger aus, als viele
Marktbeobachter erwartet hatten, dafür verzichtete die EZB auf eine zeitliche
Befristigung des Programms. Sie sicherte zu, die Anleihekäufe durchzuführen, bis
die Leitzinsen angehoben werden. Die Leitzinsen wiederrum sollen erst dann
wieder steigen, wenn die EZB ihr Inflationsziel von knapp 2% nachhaltig erreicht
sieht. Da momentan wenig dafür spricht, dass die Inflation stark anzieht, müssen
wir uns auf eine lange Phase von Anleihekäufen und sehr niedrigen Zinsen
einstellen.

Die Maßnahmen der EZB, den Wirtschaftsabschwung aufzuhalten und die
                                                                                   ...und fordert
Inflationsrate in Richtung der 2%-Marke zu bewegen, wirken zunehmend               konjunkurstützende
verzweifelt und nicht wenige Ökonomen sind skeptisch, ob es der EZB damit
                                                                                   Fiskalpolitik.
tatsächlich gelingen wird, die Inflation anzukurbeln. In einer von der Federal
Reserve Bank of San Fransisco veröffentlichten Analyse zur Situation in Japan
kommen Ökonomen zu dem Ergebnis, dass die Senkung der Leitzinsen unter null
in dem Land keine höheren Inflationserwartungen erzeugt hat und – entgegen der
traditionellen Denkweise – die Inflationserwartungen gesunken sind. Sogar EZB-
Präsident Draghi betonte, dass er jetzt die Fiskalpolitik am Zuge sieht,
konjunkturstützend zu wirken, obwohl er seine Forderung nicht damit begründete,
dass die Geldpolitik ihr Wirkungslimit erreicht habe.

Die zunehmenden Zweifel, dass die geldpolitischen Maßnahmen der EZB                EZB-Rat war zwar
angebracht sind, haben den EZB-Rat bei der vergangenen Sitzung tief gespalten.     gespalten in der
Mehrere EZB-Ratsmitglieder stimmten gegen den Vorstoß von EZB-Präsident            Frage nach einem
Mario Draghi, die Anleihekäufe wieder aufzunehmen. Darunter waren nicht nur die    Neustart der
traditionellen Falken im EZB-Rat wie der Deutsche Jens Weidmann oder der           Anleihekäufe,…
Niederländer Klaas Knot, sondern bespielsweise auch der Gouverneur der
französischen Notenbank, Francois Villeroy de Galhau. Erneute Anleihekäufe sind
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besonders heikel, da sich die EZB damit an der umstrittenen Grenze zur
Staatsfinanzierung bewegt. Die EZB darf von jedem Land nur ein Drittel der
ausstehenden Staatsanleihen halten. Während einige Ökomomen berechnet
haben, dass die EZB mit den nun beschlossenen Anleihekäufen von monatlich 20
Mrd. Euro bereits nach knapp einem Jahr in einigen Ländern (darunter
Deutschland) an die Obergrenze stoßen würde, geht EZB-Chefvolkswirt Lane
davon aus, dass die Grenze für einen ausgedehnten Zeitraum kein Problem
darstellt.

Einiges deutet darauf hin, dass der Beschluss im EZB-Rat, die Nettoanleihekäufe
wieder aufzunehmen, ein wesentlicher Grund für die Entscheidung von Sabine                … aber die
Lautenschläger war, ihren Posten im EZB-Direktorium vorzeitig zu räumen.                  Befürworter einer
Lautenschläger gilt als Kritikerin einer lockeren Geldpolitik und hatte sich wiederholt   extrem expansiven
gegen einen Neustart des Anleihkaufprogramms ausgesprochen. Die Deutsche                  Geldpolitik befinden
gab bekannt, die EZB zum 31. Oktober zu verlassen. Das reguläre Ende ihrer                sich weiter in der
Amtszeit wäre erst Januar 2022 gewesen. Es wirft zwar sicherlich kein gutes Bild          Mehrheit.
auf die EZB, wenn nach Axel Weber, Jürgen Stark und Jörg Assmussen nun ein
viertes deutsches EZB-Ratsmitglied vorzeitig die EZB verlässt – an der lockeren
Geldpolitik im Euroraum wird dies nichts ändern. Weiterhin gibt es eine deutliche
Mehrheit der geldpolitischen Tauben im EZB-Rat und die vergangene Ratssitzung
hat gezeigt, dass umstrittene Entscheidungen auch gegen massive Widerstände
durchgesetzt werden.

Die EZB hat im September ein umfangreiches und expansives
Maßnahmenpaket beschlossen. Besonders umstritten war die Neuauflage der
Anleihekäufe, da sich die EZB damit Kritik aussetzt, monetäre
Staatsfinanzierung zu betreiben. Obwohl mehrere EZB-Ratsmitglieder gegen
erneute Anleihekäufe gestimmt haben, dürfte die EZB bei ihrem extrem
lockeren geldpolitischen Kurs bleiben, denn im EZB-Rat gibt es weiterhin eine
breite Mehrheit für eine extrem expansive Geldpolitik.

Euro
In einer unmittelbaren Reaktion auf die Ergebnisse der EZB-Notenbanksitzung wer-
                                                                                          Euro-Aufwertung als
tete der Euro ab, aber schon während der auf die Notenbanksitzung folgenden
                                                                                          Reaktion auf EZB-
Pressekonferenz von EZB-Präsident Mario Draghi erholte sich der Euro gegenüber
                                                                                          Maßnahmenpaket.
dem US-Dollar und beendete den Handelstag auf einem höheren Niveau. Die Ab-
wertung kann damit erklärt werden, dass die Devisenhändler den Neustart unbe-
fristeter Anleihekäufe zunächst überinterpretierten. Recht zügig setzte sich aller-
dings die Überzeugung durch, dass das Maßnahmenpaket in seiner Gesamtheit
nicht expansiver ausgefallen ist, als vom Markt erwartet worden war, sodass der
Euro wieder aufwertete.

Die Eurostärke nach der EZB-Sitzung währte nur kurz. Inzwischen wechselt der              Seit Anfang August
Euro bei 1,099 US-Dollar und damit unter dem Niveau von Anfang Oktober (1,113             wertete der Euro
US-Dollar). Belastend für den Euro wirkten die schwachen Konjunkturdaten aus der          gegenüber dem US-
Eurozone. Zwar gaben auch in den USA wichtige Frühindikatoren zuletzt nach, da-           Dollar leicht ab.
von abgesehen stellt sich die US-Wirtschaft aber weiterhin recht robust dar. Auf
dem US-Immobilienmarkt entwickelt sich dank gesunkener Hypothekenzinsen so-
gar eine neue Dynamik. In der Eurozone fachte dagegen der überraschend starke
Rückgang der Einkaufsmanagerindizes die Sorgen um eine mögliche Rezession in
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Europa an und bewirkte, dass der Euro zunächst unter die Marke von 1,10 US-
Dollar absackte und dann Anfang Oktober sogar auf den tiefsten Stand seit zwei-
einhalb Jahren sank.

Ebenfalls abwärts ging es für den Euro gegenüber dem britischen Pfund (von 0,911   Das britische Pfund
GBP auf aktuell ca. 0,891 GBP). Das EUR-GBP Währungspaar stand erneut unter        profitierte von den
dem Einfluss der Brexit-Entwicklungen. Anfang September gelang es den oppositi-    neuesten Brexit-
onellen Labour-Abgeordneten im britischen Parlament, ein Gesetz zu beschließen,    Entwicklungen.
dass einen ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der EU ohne Abkommen
Ende Oktober verhindern soll. Sollte es der Regierung bis zum 19. Oktober nicht
gelingen, ein Austrittabkommen mit der EU zu unterzeichnen, muss sie eine drei-
monatige Verschiebung des Brexits bis Ende Januar beantragen. Der Devisen-
markt reagierte erleichtert, denn dadurch wurde ein Hard-Brexit Ende Oktober un-
wahrscheinlicher. Aussagen von Premierminister Boris Johnson, die darauf hindeu-
ten, dass er die Auswirkungen des „No-Deal-Gesetzes“ ignorieren könnte, fanden
am Devisenmarkt wenig Beachtung.

Der Euro wertete im Berichtszeitraum seit Anfang August sowohl gegenüber
dem US-Dollar als auch gegenüber dem britischen Pfund per Saldo ab. Wäh-
rend beim EUR-USD Währungspaar die unterschiedliche konjunkturelle Ent-
wicklung in beiden Währungsräumen eine Abwertung des Euro bewirkte,
sorgten beim EUR-GBP vor allem die Entwicklungen im Brexit-Drama für
Kursbewegungen. Der Brexit wird auch zukünftig der entscheidende Faktor
für EUR-GBP sein. Sollte Johnson das No-Deal-Gesetz des britischen Parla-
ments ignorieren und den Brexit am 31. Oktober durchsetzen, würde das
Pfund drastisch an Wert verlieren. Auch wenn der Euro gegenüber dem US-
Dollar angesichts enttäuschender europäischer Frühindikatoren momentan
einen schweren Stand hat, rechnen wir in den kommenden Monaten nicht mit
einer Fortsetzung der Abwärtsbewegung des Euro. Es wirkt, als ob die EZB
immer mehr an die Grenzen der Wirksamkeit ihrer Geldpolitik stößt. Die Fed
auf der anderen Seite hat noch deutlich mehr Spielraum ihre Geldpolitik zu
lockern. Mit weiteren Leitzinssenkungen in den USA würde der Zinsvorteil der
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USA gegenüber der Eurozone schrumpfen und der US-Dollar würde gegen-
über dem Euro weniger attraktiv werden.

Rentenmarkt
Der Rentenmarkt hat recht gelassen auf die sich eintrübende Konjunkturlage rea-
                                                                                       10Y-Bundrendite
giert. Zwar ging es für die Bundrendite im August zunächst weiter abwärts und die
                                                                                       sackte zunächst auf
Rendite 10-jähriger Staatsanleihen sackte sogar auf ein neues Allzeittief (bei minus
                                                                                       neues Allzeittief,
0,74%) ab, aber anschließend erholte sich die Rendite wieder. Neben Gewinnmit-
                                                                                       erholte sich aber
nahmen spielte dabei vor allem die Abnahme der politischen Risiken eine wichtige
                                                                                       anschließend.
Rolle. Im Handelsstreit zwischen den USA und China gab es Entspannungssignale
und es laufen die Vorbereitungen für ein bilaterales hochrangiges Treffen Ende der
Woche. Zugleich wurde ein ungeordneter Brexit etwas unwahrscheinlicher, nach-
dem das britische Parlament ein Gesetz verabschiedete, wonach die Regierung
einen Aufschub des Brexit-Termins in Brüssel beantragen muss, sollte es ihr nicht
gelingen, bis Mitte Oktober ein Austrittsabkommen mit der EU zu unterzeichnen.
Zudem formierte sich in Italien eine neue europafreundliche Regierung aus Sozial-
demokraten und Fünf-Sterne-Bewegung.

Auch die Beschlüsse der EZB Mitte September hielten das Auswärtsstreben der
                                                                                       Renditeanstieg
Bundrendite nur sehr kurzzeitig auf. Die EZB lieferte zwar ein umfangreiches und
                                                                                       im September
expansives Maßnahmenpaket ab. Die Märkte waren aber nicht restlos zufrieden.
                                                                                       auch nach
Vor der Sommerpause hatten unter anderem Mario Draghi und der finnische No-
                                                                                       EZB-Sitzung.
tenbankpräsident Olli Rehn ein großes Lockerungspaket in Aussicht gestellt und
damit die Markterwartungen angeheizt. Obwohl andere EZB-Notenbanker im Au-
gust versuchten, die übertriebenen Markterwartungen wieder einzufangen, hatten
einige Marktteilnehmer expansivere EZB-Maßnahmen erwartet. Zudem interpre-
tierte der Anleihemarkt Aussagen Draghis in der Pressekonferenz in die Richtung,
dass selbst die EZB inzwischen das Ende ihrer Lockerungsspielräume nahezu er-
reicht sieht.
KAPITALMARKTBERICHT | Nr. 5 / 2019                                                     9
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Während die Bundrendite im Berichtszeitraum seit Anfang August moderat von mi-           Renditerückgang
nus 0,43% auf minus 0,57% nachgab, fiel der Renditerückgang in der europäischen          in der südlichen
Peripherie deutlich stärker aus. Dabei stechen italienische Staatsanleihen hervor,       Peripherie stärker
bei denen die Rendite 10-jähriger Anleihen satte 72 Basispunkte von 1,56% auf            als in Kerneuropa.
0,84% zurückgegangen ist und damit einen historischen Tiefstand erreichte. Für
Zuversicht unter Anlegern sorgten die Abwendung von Neuwahlen und die Bildung
einer neuen Regierung zwischen Sozialdemokraten und Fünf-Sterne-Bewegung,
die bei der Erstellung des Haushalts für 2020 plant, eng mit der Europäischen Union
zusammenzuarbeiten. In der Zukunft könnte die Zusammenarbeit zwischen EU-
Institutionen und italienischer Regierung auch durch einen Personalwechsel im
Rahmen der Neubildung der Europäischen Kommission erleichtert werden. Nach-
folger von Wirtschaftskommissar Moscovici soll der frühere italienische Ministerprä-
sident Gentiloni werden. Mit dieser Personalie ist durchaus Skepsis angebracht,
wie konsequent die EU-Kommission künftig bei Verstößen gegen die europäischen
Stabilitätsregeln gegen Mitgliedsstaaten vorgehen wird. Gerade Italien war in der
Vergangenheit bei Haushaltsplanungen immer wieder mit der EU-Kommission in
Konflikt geraten. Die bereits in der Vergangenheit sehr weit ausgelegten Regeln
des Stabilitäts- und Wachstumspaktes könnten unter dem Italiener noch weiter
aufgeweicht werden. Die Haushaltsplanungen dürften auch für die weitere
Bewegung der italienischen Anleiherendite ein entscheidender Faktor sein. Bis
Mitte Oktober muss der Budgetentwurf der EU-Kommission vorgelegt werden.
Allerdings dürfte der Gegenwind aus Brüssel in diesem Jahr weniger stark ausfallen
als noch im letzten Jahr, da die EU die neue Regierung wohl nicht in
Schwierigkeiten bringen möchte. Spanische Anleihen wiesen eine deutlich ruhi-
gere, aber ebenfalls freundliche Entwicklung auf, obwohl es in Spanien bislang nicht
gelungen ist, eine stabile Mehrheitsregierung zu bilden, sodass am 10. November
erneut gewählt werden wird. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen aus Spanien
gab seit Anfang August von 0,29% auf 0,13% nach und notiert damit nur noch
knapp im positiven Bereich.

Die 10-jährige Bundrendite erreichte im Berichtszeitraum einen neuen histo-
rischen Tiefstand, hat sich seitdem aber wieder etwas erholt, sodass sie ak-
tuell per Saldo nur moderat unterhalb des Niveaus von Anfang August liegt.
Einen stärkeren Renditerückgang verzeichneten die Anleihen der südlichen
EWU-Peripherie aufgrund von politischen Entwicklungen aber auch da die
Staatsanleihen im Kernsegment inzwischen überwiegend im negativen Be-
reich rentieren und die Peripherie dadurch attraktiver erscheint. In Deutsch-
land liegen die Renditen beispielsweise über den gesamten Laufzeitenbe-
reich im negativen Bereich und im August platzierte die Finanzagentur des
Bundes sogar erstmalig in ihrer Geschichte eine 30-jährige Bundesanleihe
mit einem Kupon von null Prozent. Für die kommenden Monate rechnen wir
angesichts der geringen Dynamik der EWU-Wirtschaft und der anhaltend
schwachen Inflation mit weiterhin niedrigen Renditen.

Aktienmarkt
Die Aktienmärkte präsentieren sich momentan in recht robuster Verfassung: Die          Aktienmärkte
Verschlechterung der Wirtschaftsdaten wurde an den Aktienmärkten in den vergan-        blenden Konjunktur-
genen beiden Monaten weitestgehend ignoriert und auch ein militärischer Angriff        daten weitestgehend
auf saudi-arabische Ölförderanlagen ließ die Anleger kalt. Eine für die Jahreszeit     aus. Handelsstreit…
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übliche saisonale Kursschwäche blieb aus. Entscheidend waren vielmehr die geld-
politische Lockerung der EZB und der Fed sowie der Nachrichtenfluss im Handels-
streit zwischen den USA und China. Nachdem Anfang August die Androhung sei-
tens der USA, die Importzölle auf chinesische Güter zu erhöhen, sowie die Abwer-
tung des chinesischen Yuans für Verunsicherung gesorgt hatten, zeigten sich beide
Seiten in den vergangenen Woche wieder gesprächsbereit. Die ursprünglich auf
den 1. Oktober angesetzte Einführung von US-Zöllen auf alle bislang noch nicht mit
Zöllen belegten Waren wurde auf Mitte Dezember verschoben und im Gegenzug
dazu setzte China wiederum Zollerhöhungen auf bestimmte US-Produkte aus und
kündigte verstärkte Käufe von Agrarerzeugnissen an. Zudem konkretisierten sich
Vorbereitungen für ein hochrangiges Handelsgespräch zwischen den USA und
China, sodass sich Anleger wieder Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit
machten. Allerdings sind Marktteilnehmer weiterhin skeptisch, ob eine Einigung ge-
lingen wird. Die Forderungen der US-Regierung sind sehr weitreichend und es
würde enorme Anstrengungen Chinas (z.B. Abbau von Staatssubventionen, Re-
form der chinesischen Industriepolitik) bedeuten. Insofern achten Anleger auf jede
noch so kleine Nachricht im Handelsstreit. So gaben die Aktiennotierungen Ende
September beispielsweise sogar nach, als Medienagenturen berichteten, eine chi-
nesische Handelsdelegation, hätte einen geplanten Besuch von US-Farmen kurz-
fristig abgesagt.

Unterstützung erfuhren die Aktienmärkte im August und September zudem von der        …und Geldpolitik
Geldpolitik. Die US-Notenbank leitete Ende Juli mit einer Zinssenkung um 25 Ba-      stehen im Fokus der
sispunkte die Zinswende ein. Auf europäischer Seite beschloss die EZB im Sep-        Aktienmärkte.
tember ein umfangreiches Maßnahmenpaket über das wir im Kapitel „Konjunktur
und Geldpolitik“ bereits berichtet haben. Mitte September senkte die Fed die Leit-
zinsen erneut, obwohl sie den Zinsschritt Ende Juli lediglich als Vorsorge gegen
Abwärtsrisiken bezeichnet hatte. Die Fed begründete die erneute Zinssenkung mit
den Auswirkungen der US-Handelspolitik und der globalen Wachstumsschwäche
auf die US-Wirtschaft, dämpfte allerdings die Hoffnung auf weitere Maßnahmen.
Immerhin kündigte Notenbankpräsident Powell auf der Pressekonferenz an, Anzei-
chen für eine Konjunkturabschwächung aufmerksam zu beobachten und ließ auch
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die Tür für „umfangreichere Schritte“ offen, falls dies notwendig sein sollte. Damit
sehen sich die Anleger bestärkt in ihrer Auffassung wonach die Notenbank interve-
nieren wird, sobald die Aktienkurse in Folge einer konjunkturellen Verlangsamung
zu stark korrigierten sollten.

Nach dem Kurssturz Anfang August als Reaktion auf die vorübergehende Eskala-           DAX und Euro Stoxx
tion im Handelsstreit zwischen den USA und China ging es für die Kurse in der          50 notieren
Folge aufwärts. Per Saldo legte der deutsche Leitzindex DAX bis Ende September         gegenüber Anfang
1,43% hinzu, während der Euro Stoxx 50 ein Plus von 2,28% verzeichnete. Anfang         August etwas tiefer.
Oktober drückte eine enttäuschende Entwicklung der US-amerikanischen Einkaufs-
managerindizes auf die Stimmung, sodass der DAX und Euro Stoxx 50 seit Anfang
August leicht mit 2,12% bzw. 1,17% im Minus notieren.

Die europäischen Aktienmärkte fanden in den vergangenen beiden Monaten
keine klare Richtung. Der Nachrichtenfluss im globalen Handelsstreit sorgte
für ein Auf und Ab der Kursnotierungen. Daneben scheinen sich schwächere
Konjunkturdaten und die Hoffnung auf umfangreiche geldpolitische Stüt-
zungsmaßnahmen momentan die Waage zu halten. Wir rechnen damit, dass
die volatile Seitwärtsbewegung solange anhalten wird, bis entweder positive
politische Nachrichten (Einigung im globalen Handelsstreit, Abwendung ei-
nes Hard-Brexit) oder eine weitere deutliche Eintrübung der Konjunkturdaten
einen Ausbruch der Kurse in die eine oder andere Richtung erzwingen.
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Prognoseübersicht
G3 (+UK) Konjunkturindikatoren und Wechselkurse
                                Reales BIP Wachstum (%)                                          Inflation (CPI)1                                 Arbeitslosenquote (%)1
                            2016 2017 2018 2019e 2020e 2016 2017 2018 2019e 2020e                                                          2016 2017 2018 2019e 2020e
    EWU                      1,9  2,7  1,9  1,2   1,3   0,2  1,5  1,8   1,5  1,5                                                           10,0 9,1   8,2  7,7   7,7
    - Deutschland            2,1  2,8  1,5  0,8   1,1   0,5  1,5  1,7   1,5  1,5                                                            6,1  5,7  5,2  4,9   5,1
    UK                       1,9  1,9  1,4  1,3   0,9   0,7  2,7  2,5  2,25  2,0                                                            4,9  4,4  4,1  4,0   4,0
    USA                      1,6  2,4  2,9  2,5   1,8   1,3  2,1  2,4   2,0  2,2                                                            4,9  4,4  3,9  3,7   3,9
    Japan                    0,6  1,9  0,8  1,0   0,8  -0,1 0,5   1,0   1,2  1,0                                                            3,1  2,8  2,4  2,4   2,5

                                         Leistungsbilanz
                                                                                        Budgetsaldo (% des BIP)                                     Wechselkurs (US$)2
                                          (% des BIP)
                            2016 2017 2018 2019e 2020e 2016 2017 2018 2019e 2020e 2016 2017 2018 2019e 2020e
    EWU                      3,2  3,2  3,0  2,9   2,8  -1,6 -1,0 -0,6  -1,0  -0,9 1,06 1,20 1,15 1,13   1,18
     - Deutschland           8,5  8,0  7,4  7,1   6,8   0,9  1,0  1,7  1,1   1,1    -    -    -    -      -
    UK                      -5,2 -3,3 -3,9  -4,2  -4,0 -2,9 -1,8 -1,4  -1,3  -1,2 1,23 1,35 1,28 1,25   1,24
    USA                     -2,3 -2,3 -2,3  -2,4  -2,6 -3,9 -3,8 -4,3  -4,6  -4,4 1,00 1,00 1,00 1,00   1,00
    Japan                    4,0  4,0  3,5  3,5   3,6  -3,7 -3,2 -3,2  -2,8  -2,1 117 113 110     110   105
1
 Jahresdurchschnitt
2
 US$ gg. Währung, Japan: JP¥ gegen US$, jeweils zum Jahresende
Quelle: Daten für Leistungsbilanz und Budgetsaldo vom IWF (einschließlich der Prognosewerte), bezogen über Haver. Sonstige Prognosen von W&W Asset
Management GmbH, historische Daten werden über Haver bezogen.

G3 (+UK) Zinsen
                                                       Leitzinsen1                                                                 10 Y (Government)
                            2016            2017             2018            2019e           2020e             2016            2017             2018            2019e           2020e
    EWU                     0,0              0,0             0,0              0,0              0,0              0,2              0,4            0,24            -0,25             -0,5
    UK                     0,25              0,5            0,75             0,75              0,5              1,2              1,2            1,28             0,75              0,5
    USA                  0,5-0,75         1,25-1,5        2,25-2,5         2,0-2,25         1,75-2,0            2,4              2,4            2,68             2,10              1,8
    Japan                  -0,1             -0,1            -0,1             -0,1             -0,1               0                0             0,03             -0,1             -0,2
Angaben jeweils zum Jahresende
1
  EWU: Main Refinancing Operation; UK: Official Bank Rate; USA: Fed Funds Target Rate; Japan: Policy Rate.
Quelle: Für historische Daten Haver und Bloomberg. Prognosen von W&W Asset Management GmbH.

Rohstoffe
                                 Q1 17         Q2 17          Q3 17         Q4 17         Q1 18          Q2 18         Q3 18         Q4 18         Q1 19          Q2 19         30.09.
 CRB-Index                        185,9         174,8         183,1         193,9          195,4         200,4         195,2         169,8          183,8        181,04         173,9
 Ölpreis (Brent)*                  52,8          47,9          57,5          66,9          70,27          79,4          82,7          53,8           68,4         66,6           60,8
Angaben jeweils zum Periodenende
1
  Oil Brent Physical Del, US$/Barrel
Quelle: Bloomberg, Haver

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