Bilanzpressekonferenz der E.ON SE 2021 Essen, 24. März 2021 Ausführungen Dr. Johannes Teyssen, CEO, E.ON SE Dr. Marc Spieker, CFO, E.ON SE Dr ...

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Bilanzpressekonferenz der E.ON SE 2021

Essen, 24. März 2021

Ausführungen

D r. J o h a n n e s Te y s s e n , C E O , E . O N S E

D r. M a r c S p i e k e r, C F O , E . O N S E

D r. L e o n h a r d B i r n b a u m , C O O , E . O N S E

Es gilt das gesprochene Wort.
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[Johannes Teyssen]

Meine Damen und Herren, ich übergebe die Führung von E.ON nach
Abschluss der strategischen Neupositionierung mit zwei starken
Botschaften:

•   E.ON hat im abgelaufenen Geschäftsjahr bewiesen, wie robust und
    widerstandsfähig wir sind.
•   E.ON ist gut gerüstet und bereit für die nächste Phase der
    Unternehmensentwicklung.

Untermauert wird dies vor allem durch drei Aspekte:

•   Erstens die Stärke unseres operativen Geschäfts: Mit einem
    ausgewiesenen operativen Ergebnis von 3,8 Milliarden Euro haben
    wir im abgelaufenen Geschäftsjahr das obere Ende unserer
    angepassten Prognose erreicht. Wirtschaftlich gesehen kommen auf
    dieses Ergebnis an sich noch einmal rund 200 Millionen Euro dazu,
    weil wetter- und Pandemie-bedingte Absatzrückgänge in unseren
    Netzgeschäften in den Folgejahren vollständig durch die
    Regulierung ausgeglichen werden. Die der Periode streng
    genommen zuzurechnenden Erträge liegen also bei über
    vier Milliarden Euro. Wir treffen damit sogar unsere ursprüngliche
    Gewinnprognose für das Geschäftsjahr von 3,9 bis 4,1 Milliarden
    Euro. Dies ist damit das fünfte Jahr, in dem wir trotz aller
    Unwägbarkeiten und größerer Veränderungsprojekte unsere
    eigenen Prognosen und die Erwartungen der Investoren erfüllen
    oder sogar übertreffen.

•   Zweitens die Widerstandsfähigkeit unseres Geschäftsmodells:
    Weder die Pandemie noch die warmen Temperaturen haben bei uns
    nachhaltige wirtschaftliche Auswirkungen gezeigt. Zudem ist
    E.ON auch gegen andere externe Einflüsse wie Schwankungen von
    Commodity-Preisen oder Wechselkursen weitgehend geschützt.
    Wir sind das beim Konzernumbau versprochene stabile
    Unternehmen, das seine Kunden unabhängig von solchen Risiken
    bei der Energiewende begleiten kann und seinen Investoren stetig
    wachsende Dividenden liefert.

•   Drittens die Stärke unserer Bilanz: Wir haben unsere Verschuldung
    auch nach der innogy-Übernahme und in der Krise wie
    versprochen durch operative Exzellenz und sorgfältiges

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    Kapitalmanagement im angekündigten Rahmen gehalten. Wir
    werden Ihnen zeigen, dass wir gute Chancen haben, unser
    Verschuldungsziel sogar schon im laufenden Jahr zu erreichen.

Das Jahr 2020 hat viele Geschäftsmodelle auf eine harte Probe gestellt,
zudem war es das zweitwärmste Jahr in Europa seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen. Wir haben extreme Preisvolatilitäten bei
Rohstoffen gesehen, dazu noch weiterhin massiv schwankende
Währungen und Zinssätze auf niedrigem Rekordniveau. E.ON hat
dieses historische Geschäftsjahr ohne materielle Auswirkungen
abschließen können! Wir verdanken dies unserem resilienten Portfolio,
einem schnell und hart steuernden Krisenmanagement, einer tollen
Leistung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter extremen
Bedingungen im Feld wie im Homeoffice und einer klugen
Kapitalallokation. Unsere Kunden zwischen Schwarzmeerküste und
Nordmeer konnten sich jeden Tag auf unsere Leistungen verlassen und
haben dies durch steigende Kundenzahlen und deutliche ansteigende
Zustimmungswerte honoriert. Unsere Investoren erhalten auch für das
letzte Jahr eine steigende Dividende.

Wir hatten schon zu Beginn der Pandemie und zum Halbjahr gesagt:
Wir halten die Auswirkungen für E.ON für beherrschbar. Das ist
genauso eingetreten. COVID-19 hatte keine wesentlichen
Auswirkungen auf unser Infrastrukturgeschäft, da es durch die
Regulierung sinnvollerweise größtenteils von Volumenschwankungen
abgeschirmt wird, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten. Wir
haben sogar antizyklisch im Laufe dieses Krisenjahres die
Investitionsziele angehoben und wir haben alle Mittel verbaut und so
unsere Netze gestärkt. Auf der Kunden- bzw. Vertriebsseite hatten wir
Einbußen durch Rückverkäufe und Margenverluste. Ein wesentlicher
Teil hiervon konnte aber im Laufe des Jahres durch
Effizienzsteigerungen, schnelle Anpassungen an Markt- und
Kundenrisiken und profitables Kundenwachstum mit ertragsstabilen
Privatkunden kompensiert werden. Forderungsabschreibungen oder
Vorsorgebedarf für steigende Forderungsausfälle spielten bei uns auch
keine wesentliche Rolle. In unserem größten Geschäftsbereich, dem
deutschen Infrastrukturgeschäft, haben wir keine einzige nennenswerte
Kunden-Insolvenz erlebt. Und auch in unserem Vertriebsgeschäft gab
es nur unwesentliche Veränderungen bei den Insolvenzrisiken.

Meine Damen und Herren, E.ON ist „wetterfest“. Wir sind heute ein
Unternehmen, das kritische Infrastrukturen betreibt, seinen Kunden

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neue Lösungen für eine bessere und sichere Selbstversorgung baut und
sich auch im Vertriebsgeschäft auf resiliente Kunden fokussiert.

Wechselkurseffekte sind im Verhältnis zu den jeweiligen Investitionen
in den einzelnen Ländern ebenfalls kein wesentliches Risiko für die
neue E.ON. Da wir die profitabelsten unserer Geschäfte innerhalb der
Eurozone und den Rest in Volkswirtschaften mit Währungen, die eng
an den Euro angebunden sind, betreiben, sind unsere
Wechselkursschwankungen überschaubar.

Und schließlich sind wir in der Lage, das regulierte Geschäft gut zu
managen. Wir haben in den vergangenen 18 Monaten zahlreiche
Änderungen bei den regulierten Netzentgelten in unseren Märkten
durchlaufen. Wir waren in Summe in der Lage, unsere Ertrags- und
Investitionskraft zu erhalten und haben gezeigt, dass E.ON aufgrund
unserer Erfahrung mit regulierten Geschäften die beste Heimat für
solche Aktivitäten ist.

Auf den Punkt gebracht: Die neue E.ON hat in der größten
wirtschaftlichen Krise seit dem Zweiten Weltkrieg eindrucksvoll
gezeigt, wie stark sie ist.

Und auch bei der Verschuldung lösen wir unser Versprechen ein. Wir
präzisieren unser Verschuldungsziel auf 4,8 bis 5,2 Mal EBITDA. Und
zweitens, wir werden dieses Ziel sicher im nächsten Jahr, auf Basis
aktueller Entwicklungen und bei Annahme des heutigen Niveaus der
Marktzinsen mit sehr guten Chancen sogar schon in diesem Jahr
erreichen! Das gibt uns zugleich Rückenwind, um unser starkes
Dividendenversprechen aufrecht zu erhalten, die Ausschüttungen
jährlich um bis zu 5 Prozent zu steigern. Auch dieses Versprechen
verlängern wir heute um ein weiteres Jahr!

Meine Damen und Herren, das alles erfüllt mich mit Dankbarkeit für
das, was unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter wahrlich
herausfordernden Umständen erreicht haben.

Lassen Sie mich nun zu meiner zweiten zentralen Botschaft kommen.
E.ON ist bereit für die nächste Phase. Wir haben alle wesentlichen,
unternehmerischen Herausforderungen abgearbeitet:

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Den Verschuldungsgrad von E.ON, den wir unter den heutigen
Rahmenbedingungen ein Jahr früher als geplant auf das versprochene
Zielniveau zurückführen können, hatte ich bereits erwähnt.

Der Turnaround in Großbritannien ist gelungen. Im britischen
Endkundengeschäft hatten wir 2019 noch knapp 200 Millionen
britische Pfund verloren, wenn man E.ON und das UK-Geschäft von
innogy – npower – zusammenrechnet. Heute verspreche ich Ihnen,
dass wir bereits im laufenden Jahr schon zur Profitabilität
zurückkehren und den bisher erst für 2022 avisierten Ertrag von
mindestens 100 Millionen britischen Pfund liefern werden. Wir haben
Ihnen erläutert, dass wir npower auf E.ON Next migrieren und das
Geschäft verschlanken werden. Wir haben auch angekündigt, dass wir
die Kunden von E.ON UK auf dieselbe Plattform migrieren werden.
Dies haben wir, trotz des Lockdowns, erfolgreich über die Bühne
gebracht. Wir liegen bei der Migration der Kunden voll im Plan. Bis
dato sind schon rund 90 Prozent der npower-Kunden auf der neuen
Plattform, zum ersten Halbjahr 2021 werden wir alle npower-Kunden
und bis zum zweiten Halbjahr 2022 dann auch alle E.ON-UK-Kunden
mit dieser hochmodernen Plattform betreuen. Gleichzeitig können wir
die Kosten massiv senken und so trotz der geltenden regulatorischen
Einschränkungen auch in UK wieder Gewinne erwirtschaften.
Basierend auf unseren bisherigen Erfahrungen sind wir auch für die
verbleibenden und herausfordernden Aktivitäten im Jahr 2021
zuversichtlich. Dies ist die schnellste und erfolgreichste Migration, die
wir je durchgeführt haben – und vergessen Sie nicht: Das alles „vom
Homeoffice aus“ während des ausgedehnten britischen Lockdowns!
Eine herausragende Leistung unserer britischen Kollegen.

Der zweite Beleg dafür, dass wir den Boden für eine erfolgreiche
Zukunft bereitet haben, ist die erfolgreiche Beilegung aller
wesentlichen, verbleibenden Streitfragen rund um den Kernenergie-
Ausstieg. Im Vorstand hat Leo Birnbaum die schwierigen Gespräche
zusammen mit dem Leiter der PreussenElektra, Guido Knott, geführt.
Für uns ist das Ergebnis sehr positiv.

Durch die Verständigung mit der Bundesregierung ist E.ON
wirtschaftlich wieder am Ausgangspunkt, nämlich bei den Konditionen
des Atomkonsens von 2001 angekommen. Damals versprach die rot-
grüne Regierung der Industrie einen Lebenszyklus von übersetzt
32 Jahren ohne neue Steuern oder finanzielle Belastungen. Die
verfassungswidrige Brennelementesteuer wurde im Jahr 2017

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zurückerstattet. Mit der nun erzielten Vereinbarung können wir alle
unsere Produktionsrechte kostenlos nutzen. Darüber hinaus können wir
weitere rund 13 Terrawatt-Stunden, die typische Produktion unserer
größten und effizientesten Anlagen, für ein zusätzliches
Produktionsjahr zu angemessenen Konditionen nutzen, die uns für alle
anderen Schäden aus der vorzeitigen Abschaltung älterer Anlagen im
Jahr 2011 nach der Fukushima-Katastrophe entschädigen werden. Wir
konnten damit unsere Rechtsposition voll durchsetzen. Damit können
wir das Kapitel Kernkraft nun endgültig abschließen. Zu den
bilanziellen Auswirkungen dieser Einigung wird Marc Spieker später
noch ausführlicher Stellung nehmen.

Der dritte Prüfstein ist die vollständige Integration von innogy und die
Erreichung unserer Synergieziele. Alle Fusionsauflagen der EU-
Kommission haben wir zu attraktiven Bedingungen umgesetzt,
sämtliche innogy-Geschäfte in einheitliche Organisationen
übernommen sowie alle Synergieziele in der neuen Mittelfristplanung
adressiert. Wir bestätigen heute erneut, dass wir bis 2024
780 Millionen Euro an wiederkehrenden Einsparungen zeigen werden.
Bis Ende 2020 haben wir hiervon bereits 130 Millionen Euro realisiert.
Sowohl die Sachkosten- wie auch die Personalziele werden erreicht,
zudem konnten wir eine sonst nicht mögliche beträchtliche Senkung
des Working Capitals angehen, und in einigen Bereichen gelingen uns
Markt- und Umsatzsynergien.

Durch die Synergien, die Neuaufstellung des UK-Geschäfts, digitale
Programme und weitere Effizienzmaßnahmen werden wir ein viel
schlankeres und effizienteres Unternehmen.

Mit Blick auf meine 11 Jahre an der Konzernspitze möchte ich zum
Abschluss sagen, dass ganz sicher nicht alles gelungen ist, vieles mich
aber mit Stolz erfüllt. Für eines möchte ich dem gesamten Team von
E.ON heute besonders danken: Wir haben gewaltige Veränderungen
bewältigt, vor denen kaum eine zweite Branche in diesem Land stand.
Durch den vollständigen Umbau des E.ON Konzerns, die
Vereinbarung mit RWE und jetzt noch die Befriedung des
Kernenergie-Ausstiegs ist E.ON heute wieder ein leistungsstarker
Energiedienstleister mit europäischen Ambitionen für eine gelingende
Energiewende. Unsere Netze sind die Plattform der Energiewende und
wir adressieren mit über 52 Millionen Kunden und attraktiven
Lösungsgeschäften deren Bedürfnisse für saubere und günstige
Energie. In meinen ersten Jahren haben wir uns zu einem Marktführer

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für Renewables, insbesondere Offshore Wind entwickelt und im
Gegenzug die emissionsbelasteten Öl- und Gasfördergeschäfte
abgegeben. Mitte der Dekade spalteten wir Uniper ab, beide
Unternehmen sind heute führend in ihrer Branche. Die
Jahrhundertrisiken der Kernenergie und der Streit um die Beendigung
dieses Kapitels sind jetzt Geschichte. Und mit der Übernahme der
innogy ist auch der Schlussstein gesetzt. Wir haben auch einiges richtig
gemacht. Jetzt gilt es, den Märkten die Stärke des neuen Konzerns zu
vermitteln und neue Chancen entschlossen zu nutzen. Dies weiß ich
bei Leo Birnbaum und seinem neuen Team in den allerbesten Händen.

Und damit übergebe ich an Marc für die Zahlen.

[Marc Spieker]

Danke, Johannes.

Sehr geehrte Damen und Herren, auch von meiner Seite ein herzliches
Willkommen. Ich werde Ihnen das Ergebnis des vergangenen Jahres
näher erläutern und Ihnen unsere Ziele für die nächsten drei Jahre
vorstellen.

Das bereinigte EBIT liegt nach einem starken 4. Quartal mit
3,8 Milliarden Euro am oberen Ende der Bandbreite unserer Prognose,
die wir zum Halbjahr angepasst haben. Wenn Sie berücksichtigen, dass
der mehr als 200 Millionen Euro umfassende COVID- und
Wettereffekt im Netzgeschäft ab 2022 wieder aufgeholt wird, und diese
200 Millionen Euro gedanklich auf das Ergebnis addieren, hätten wir
in unserem ursprünglichen Prognosebereich vom März 2020 gelegen.

Dieses robuste Ergebnis verdanken wir unserer starken operativen
Geschäftsentwicklung, sowohl im Bereich Energienetze als auch im
Bereich Kundenlösungen. Wir verdanken es der Arbeit unserer
Kolleginnen und Kollegen, die trotz der Einschränkungen durch
Pandemie und Distanzregeln einen tollen Job gemacht haben.
Zusammen können wir darauf sehr stolz sein. Für unsere Eigentümer,
die Aktionärinnen und Aktionäre, bedeutet das in diesen schwierigen
Zeiten Sicherheit: E.ON kann das versprochene Dividendenwachstum
auch in diesen schwierigen Zeiten wieder bestätigen.

Der ausgewiesene EBIT-Rückgang im Jahresvergleich ist weitgehend
COVID-bedingt. Im Vergleich zum 3. Quartal hat sich dabei die Lage
für uns weiter spürbar verbessert. So betrug der negative

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Ergebniseinfluss von COVID-19 im 4. Quartal nur noch rund 30
Millionen Euro, trotz der anhaltenden Lock-Down-Maßnahmen in den
meisten Märkten, in denen wir tätig sind. Mit 280 Millionen Euro liegt
die Belastung durch COVID-Effekte im gesamten Geschäftsjahr 2020
somit leicht unter der Prognose von 300 Millionen Euro, die wir mit
den Halbjahres-Ergebnissen abgegeben haben.

Im Bereich Energienetze ist das Ergebnis im Vergleich zu den Pro-
forma-Zahlen für das Jahr 2019 um rund 250 Millionen Euro
gesunken. Fast der gesamte Rückgang, mehr als 200 Millionen Euro,
ergibt sich aus wetter- und COVID-bedingten Mengeneffekten, die in
den kommenden Jahren vollständig wieder aufgeholt werden können.
Wie robust unser Netzgeschäft ist, wird auch daran deutlich, dass wir
einen regulierungsbedingten Ergebnisrückgang in Schweden von rund
170 Millionen Euro durch starke Ergebnisse in unseren anderen
Netzregionen teilweise kompensieren konnten. Insbesondere in Ungarn
und der Tschechischen Republik haben wir über das gesamte Jahr
hinweg eine starke operative Leistung gesehen.

Das Geschäftsfeld Kundenlösungen liegt trotz erheblicher
wetterbedingter und COVID-bedingter Effekte nur 90 Millionen Euro
unter dem Vorjahreswert. Das heißt, wir konnten durch
Gegenmaßnahmen die Auswirkungen von COVID-19 von in Summe
rund 150 Millionen Euro für 2020 überkompensieren. Besonders
hervorheben will ich dabei unser Geschäft in Großbritannien, wo wir
Einbußen durch eingeleitete Gegenmaßnahmen fast vollständig
kompensieren konnten. Unser über lange Zeit kritisches UK-Geschäft
entwickelt sich trotz des starken Gegenwinds außerordentlich gut,
wobei die Vorteile der Restrukturierung und der Kundenmigration zum
Tragen gekommen sind.

Das Ergebnis unserer Nicht-Kerngeschäfte – das sind im wesentlichen
PreussenElektra und das Erzeugungsgeschäft in der Türkei – liegt für
das Gesamtjahr 2020 um 50 Millionen Euro über dem des Vorjahres.

Was bedeutet diese Ergebnisentwicklung nun „unter dem Strich“?
Unser bereinigter Jahresüberschuss lag im Geschäftsjahr 2020 bei
1,6 Milliarden Euro. Im Jahresvergleich ist dies ein Anstieg um
65 Millionen Euro oder 4 Prozent gegenüber den Pro-forma-Zahlen für
2019, wodurch der Rückgang des operativen Ergebnisses vollständig
überkompensiert wird.

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Hierzu trägt vor allem unser deutlich verbessertes Zinsergebnis bei.
Die Zinsausgaben verringerten sich um mehr als 200 Millionen Euro,
was größtenteils auf die niedrigeren Refinanzierungskonditionen für
unsere Anleihen zurückzuführen ist.

Unsere wirtschaftliche Nettoverschuldung haben wir im vierten
Quartal 2020 trotz hoher Nettoinvestitionen um 1,4 Milliarden Euro
verringert. Hierzu hat zum einen ein starker operativer Cashflow
beigetragen, zum anderen sind unsere Pensionsrückstellungen im
vierten Quartal um etwa 500 Millionen Euro gesunken. Darüber hinaus
hat E.ON Erlöse aus der Veräußerung einer tschechischen Beteiligung
erzielt. Im Zusammenhang mit der Vereinbarung zur Veräußerung des
restlichen Anteils des englischen Offshore-Windparks Rampion an
RWE wurden zusätzliche Erlöse erzielt, sodass die wirtschaftliche
Nettoverschuldung weiter rückläufig war.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal daran erinnern: Ich hatte
immer erklärt, dass unsere wirtschaftliche Nettoverschuldung Mitte
2020 ihren Höhepunkt erreichen und sich dann kontinuierlich
verbessern würde. Auch hier liegen wir also voll im Plan.

Und damit zum Ausblick, dessen Horizont wir heute bis 2023
verlängern.

Für das Jahr 2021 gehen wir von einem EBITDA auf Konzernebene
zwischen 7,2 und 7,4 Milliarden Euro und von einem EBIT zwischen
3,8 und 4,0 Milliarden Euro aus. Alle weiteren COVID-Effekte, so wir
diese jetzt abschätzen können, sind in dieser Prognose vollständig
berücksichtigt. Für den bereinigten Nettogewinn rechnen wir für 2021
mit einer Spanne von 1,7 bis 1,9 Milliarden Euro. Ausdrücklich noch
nicht berücksichtigt haben wir die erwartete Zahlung im mittleren
dreistelligen Millionen-Euro-Bereich aus der Einigung mit der
Bundesregierung über die Klagen zum Atomausstieg. Der Zeitplan für
die Umsetzung hat noch zu viele Unwägbarkeiten. Wir werden aber
unsere Prognose anpassen, sobald wir mehr Klarheit über den
Abschluss haben.

Auch über 2021 hinaus haben wir uns viel vorgenommen: Zwischen
2021 und 2023 wird das Ergebnis im Durchschnitt pro Jahr um 2 bis
3 Prozent auf EBITDA- und 8 bis 10 Prozent auf EBIT-Ebene
wachsen. Wir werden ein Ergebniswachstum in allen Kernsegmenten
sehen. Hierbei helfen auch die Synergien, die wir uns erarbeiten.
Insgesamt werden wir damit in der Lage sein, die mit der Abschaltung

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unserer Kernkraftwerke bis Ende 2022 rückläufigen Ergebnisbeiträge
aus unserem Nicht-Kerngeschäft, auf Konzernebene mehr als
ausgleichen zu können. Oder mit anderen Worten: Unser Kerngeschäft
wächst kräftig mit einem Tempo von 11 bis 13 Prozent pro Jahr auf der
EBIT-Stufe.

Für 2022 rechnen wir weiterhin mit einem EBITDA von 7,6 bis
7,8 Milliarden Euro und einem EBIT von 4,6 bis 4,8 Milliarden Euro.
Auch für 2023 gehen wir von weiterem Wachstum aus. Das
Ergebniswachstum wird unter anderem durch unser
Kundenlösungsgeschäft getrieben, und hier ist insbesondere der
Turnaround in Großbritannien und das Wachstum in unserem Energy-
Infrastructure-Solutions-Geschäft wichtig. Wie Johannes bereits
erwähnt hat, haben wir unsere Ziele für Großbritannien angehoben und
werden bereits im Jahr 2021 ein operatives Ergebnis von rund
100 Millionen britischen Pfund erreichen. Ein Jahr früher als geplant!

Unser Wachstum braucht natürlich Investitionen. Mittelfristig wollen
wir rund 14 Milliarden Euro investieren, davon 75 Prozent in unser
Energienetzgeschäft. Wir konzentrieren den Großteil unserer
Investitionen weiterhin auf die kundenorientierte Energieinfrastruktur.
Unsere Investitionen in Stromnetze sind schon heute vollständig auf
die EU-Taxonomie abgestimmt. Auch ihre Finanzierung ist zunehmend
„grün“: Unser kürzlich veröffentlichtes neues Green-Bond-
Rahmenwerk ist das erste, das vollständig auf den Entwurf der EU-
Taxonomie abgestimmt ist. Schon heute sind wir mit 4,6 Milliarden
Euro ausstehender grüner Anleihen der größte Emittent von grünen
Unternehmensanleihen in Europa. Damit geben wir uns aber nicht
zufrieden. In Zukunft wollen wir mehr als 50 Prozent unseres
jährlichen Finanzierungsbedarfs von 2 bis 4 Milliarden Euro über
Green Bonds finanzieren, was unser neues Green-Bond-Rahmenwerk
widerspiegelt. Nachhaltigkeit durchzieht die neue E.ON also wie ein
roter Faden. Vom Kundengeschäft über die Energienetze bis zu unserer
Finanzierung.

Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zusammenfassen:

•   E.ON ist robust und stark, unser Kerngeschäft liefert zuverlässig
    berechenbare Ergebnisbeiträge, die wir regelmäßig steigern
    werden.

•   Wir zahlen zuverlässig eine gute Dividende und planen, diese auch
    weiterhin kontinuierlich zu steigern.

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•   Wir sehen große Wachstumschancen, vor allem durch nachhaltige
    Investitionen in die künftige grüne, digitale und dezentrale
    Energiewelt.

•   Unsere Bilanz ist kerngesund, unsere Cashflows sind stark, unsere
    Verschuldung sinkt schneller als geplant.

Mit anderen Worten: Wir gehen stark und selbstbewusst in die
Zukunft, die wir zusammen mit unseren Kunden entscheidend
mitgestalten wollen.

Und damit zu Leo Birnbaum.

[Leo Birnbaum]

Danke Marc und Johannes, guten Morgen meine Damen und Herren
auch von meiner Seite.

Die Zahlen untermauern eindrucksvoll, dass ich ein gut bestelltes Haus
übernehme. Lieber Johannes: Hierfür meinen herzlichen Dank, auch
für unsere großartige Zusammenarbeit in den letzten acht Jahren. Es ist
für mich eine große Ehre, E.ON in die nächste Phase zu führen. Und es
ist insbesondere eine Ehre in der Nachfolge von Dir. Deine über
17 Jahre im Konzernvorstand und 11 Jahre als unser CEO haben E.ON
nachhaltig geprägt, Du bist in Deutschland in dieser Zeit zu einem,
wenn nicht DEM profiliertesten Gesicht der Energiewirtschaft
geworden. Ich danke dir, im Namen des gesamten Teams, dass Du mir
E.ON in einer so starken Verfassung übergibst.

Meine Damen und Herren, mit der Rolle des CEO betraut zu werden,
ist nicht nur eine Ehre, sondern auch eine Verpflichtung. Es ist eine
Verpflichtung, für unsere Gesellschaft und Kunden wirkliche und
nachhaltige Fortschritte bei der Energiewende zu erzielen. Und die
Verpflichtung gegenüber unseren Investoren und Mitarbeitern, das
volle Potenzial von E.ON auszuschöpfen. Wir haben in den letzten
Jahren hart an uns gearbeitet und glauben, dass jetzt der richtige
Zeitpunkt ist, das Potenzial, das in dieser neuen E.ON steckt, voll zu
heben. Wir wollen zeigen, dass wir nicht nur ein sicheres Investment
sind, sondern dass wir ein beträchtliches werthaltiges Wachstum
erreichen können.

Wir haben den Anspruch, dass wir mit unseren Beiträgen als Partner
von Gesellschaft und Kunden den Unterschied machen. Davon sollen

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dann natürlich auch unsere Investoren durch steigende Dividenden und
einen wachsenden Unternehmenswert sowie unsere Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter durch attraktive Entwicklungsmöglichkeiten
profitieren.

Warum bin ich so optimistisch, was Wachstumschancen betrifft? Ganz
einfach – weil alle unsere Geschäfte massiv wachsen, und zwar
getrieben von zwei globalen Megatrends:

•   Nachhaltigkeit und
•   Digitalisierung.

Lassen Sie mich mit dem ersten beginnen – Nachhaltigkeit. Wer nicht
nachhaltig arbeitet, wird bald gar nicht mehr arbeiten. Aber wer
Nachhaltigkeit mit seiner Arbeit vorantreibt, hat epochale
Wachstumschancen.

Und da steht E.ON gut da. Wir sind heute ein Unternehmen, in dem
Nachhaltigkeit Kern unserer DNA ist. Unsere Hauptgeschäftsfelder
tragen dazu bei, die Energiewelt von morgen nachhaltiger zu gestalten.
Wir haben uns auf Geschäfte mit Energie-Infrastruktur und
Kundenlösungen konzentriert, um die Energiewende in Europa und
Deutschland zu ermöglichen. Ohne die neue E.ON wird die
Energiewende in Europa nicht stattfinden. Mit 1,5 Millionen
Netzkilometern ist E.ON heute der größte Verteilnetzbetreiber des
Kontinents und damit die Drehscheibe der europäischen
Energiewende.

90 Prozent der Erneuerbaren, jedes Windrad und jede Solaranlage,
werden im Strom-Verteilnetz angeschlossen. Wenn wir die Klimaziele
der EU erreichen wollen, müssen wir bis 2030 Windkraftanlagen mit
einer Leistung von rund 100 Gigawatt haben, derzeit sind es rund
55 Gigawatt. Und alle diese zusätzlichen Anlagen müssen an unsere
Netze angeschlossen werden. Es ist also keine Überraschung, dass wir
im zweiten Halbjahr 2020 Rekordanfragen für Netzanschlüsse zum
Beispiel bei unserer E.DIS erhalten haben. Es gilt: Je entschlossener
wir in Europa den Ausbau der Erneuerbaren verfolgen desto besser für
uns bei E.ON.

Die Verkehrswende bedeutet, dass durch die Elektrifizierung des
Verkehrs in den nächsten Jahren Millionen von Autos und
Zehntausende von Ladepunkten im Strom-Verteilnetz angeschlossen

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werden. Je entschlossener wir in Europa die Verkehrswende verfolgen,
desto besser für uns bei E.ON.

Die Wärmewende bedeutet, dass unsere Heizungen entweder
elektrifiziert werden oder auf grünes Gas umgestellt werden. Der
Wärmesektor ist für ein Drittel der EU-weiten CO2-Emissionen
verantwortlich. Und damit für den größten C02-Fussabdruck, den wir
bislang bei aller Diskussion um Industrie und Mobilität noch gar nicht
richtig ins Visier genommen haben.

Und – Sie ahnen es schon – je entschlossener wir in Europa die
Wärmewende verfolgen, desto besser für uns bei E.ON.

Auch in unserer Finanzierung werden wir immer nachhaltiger. Wir
gehören zu den größten Emittenten von „Green Bonds“, erst vor drei
Wochen haben wir unser „Green Bond Framework“ neu aufgelegt und
veröffentlicht – das europaweit erste überhaupt, das vollständig in
Übereinstimmung mit der EU-Taxonomie ist. Mehr als 80 Prozent
unserer Investitionen sind bereits konform mit der EU-Taxonomie.
Grüne Anleihen helfen uns, diese Investitionen zu finanzieren.

Auch unsere Aktionäre wissen die konsequente Ausrichtung unseres
Geschäftsmodells an Nachhaltigkeit zu schätzen. Die Veränderung
unserer Aktionärsstruktur der letzten Jahre, hin zu einem höheren
Anteil nachhaltig orientierter Fonds, spiegelt dies schon wider.

Wir sind mittlerweile in allen bedeutenden Nachhaltigkeits-Ratings gut
positioniert. Die globale Non-Profit Organisation CDP hat E.ON für
ihre Führungsrolle im Bereich unternehmerische Nachhaltigkeit
ausgezeichnet. E.ON gehört damit zu den nur fünf Prozent aller
bewerteten 5800 Unternehmen, die das Leadership-Niveau für sich in
Anspruch nehmen können. Und, um ein anderes Beispiel zu nennen,
auch im renommierten Nachhaltigkeits-Rating von MSCI erreicht
E.ON ein sehr gutes AA-Rating. Genau das wollen wir sein: Ein ESG-
Leader in unserer Branche.

Wir wollen deshalb ESG zu einem festen Bestandteil von allem
machen, was wir tun. Wir werden ESG mit konkreten Zielen für
Treibhausgasreduzierung, Sicherheit und Vielfalt in unser langfristiges
Anreizsystem für alle Managementebenen bei E.ON einbetten. Details
dazu werden Sie in der Einladung zur Hauptversammlung im Mai

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sehen, wo dies als Teil des neuen Vorstandsvergütungssystems
vorgeschlagen wird.

Meine Damen und Herren, im Kampf gegen den Klimawandel und die
globale Erwärmung ist dieses Jahr besonders entscheidend. Im
November findet die UN-Klimakonferenz statt. Experten sind sich
einig, dass diese Konferenz ein Erfolg werden muss, um die
Verpflichtungen des Pariser Klimaabkommens einzuhalten und die
Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. E.ON hat sich letztes Jahr
neue ambitionierte Klimaziele gegeben: Bis 2040 wollen wir unsere
direkt beeinflussbaren Emissionen um 100 Prozent reduzieren, bis
2050 auch unsere Scope 3 Emissionen. Damit sind unsere Klimaziele
konform mit dem 1,5 Grad Ziel. Ich freue mich, heute mitteilen zu
können, dass wir nun den nächsten konsequenten Schritt gehen und
uns gegenüber der Science-Based Target Initiative verpflichtet haben,
unsere Klimaziele gemäß wissenschaftlichen Kriterien validieren zu
lassen.

Damit zum zweiten Megatrend, der Digitalisierung.

Wer nicht nachhaltig arbeitet, der arbeitet bald gar nicht mehr. Es gilt
aber auch: Wer nicht voll digital arbeitet, arbeitet bald gar nicht mehr.
Die Digitalisierung eröffnet völlig neue Horizonte. Erstmals können
wir den Zustand aller technischen Anlagen sowie die Bedürfnisse und
Wünsche unserer Kunden zu jeder Sekunde auf Basis ihrer Daten
verstehen. Wir schauen auf eine Zukunft, in der jedes Haus und jeder
Betrieb Energie produziert und benötigt, in der die unvermeidlichen
Unsicherheiten von Wind und Sonne mit den Erwartungen der
Energieverbraucher zu jeder Sekunde sicher ausgeglichen werden
müssen. Wir erwarten immer mehr elektrisch betriebene Autos,
Wärmepumpen, Batteriespeicher und steuerbare Nachfrageanlagen.
Dies bildet sich morgen in jedem Augenblick in unseren Netzen ab, sie
sind die offene Plattform, die über Stabilität, Möglichkeiten und
Grenzen entscheidet. Wer diese Daten versteht, kann in Echtzeit für
seine Kunden hoch attraktive Angebote sichern und bestmöglich
steuern. Die Systeme, Prozesse und Strukturen von gestern werden
nicht diejenigen sein, mit denen wir die immer komplexere
Energiewelt von morgen managen. Wir brauchen ein völlig neues
„Betriebssystem“ für die Energiewelt. Die Energiewirtschaft muss
deshalb viel stärker auf Digitalisierung und Partnerschaften in diesem
Bereich setzen, um das gesamte Potenzial digitaler Technologie zur
erfolgreichen Gestaltung der Energiewende auszunutzen: Sei es in der

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Infrastruktur, im Commodity-Geschäft oder bei den neuen Lösungen,
die sich gerade entwickeln. Nur die Energieunternehmen werden in der
neuen Energiewelt eine signifikante Rolle spielen, die sich vollständig
digitalisieren. In ihren internen Prozessen, ihrer Philosophie, ihren
Kundenprozessen und im operativen Betrieb.

Wir haben in den letzten Jahren hier schon massiv investiert.

    •     Mit einem Partner wie SAP entwickeln wir für die Netze von
          morgen gerade den Marktstandard.

    •     Mit Partnern wie Salesforce, Powercloud und Octopus
          entwickeln wir im Vertrieb völlig neue Basistechnologien, die
          den vielen Millionen E.ON Kunden ein ganz anderes
          Kundenerlebnis und bessere Produkte und Dienstleistungen
          gewährleistet.

    •     Wir bauen voll digitale Kundenprodukte zum Beispiel im
          Bereich Future Energy Home.

    •     Und auch unsere kaufmännischen Kernfunktionen haben wir, in
          einem Zuge mit der Integration der entsprechenden Funktionen
          von innogy, digital in die Cloud gebracht.

    •     Und das ist alles erst der Anfang.

Wir gehen diesen Weg nicht allein. Ich möchte mit der neuen E.ON
Brücken bauen für Partnerschaften. Vom kommunalen Stadtwerk bis
zu großen Digitalunternehmen – die Transformation der
Energiewirtschaft ist eine Aufgabe, die wir nur gemeinsam lösen
werden. Wir arbeiten zusammen mit Plattformunternehmen wie
Microsoft, Google oder SAP. Unser Ansatz ist die gemeinsame
Weiterentwicklung digitaler Plattformen und datengetriebener
Angebote im Netz- und Kundengeschäft – mit dem Ziel, den
Kundennutzen und die Performance und Effizienz unserer Aktivitäten
zu verbessern. Und wir arbeiten mit einer Reihe von agilen Start-ups,
zum Beispiel bei neuen Technologien und Geschäftsmodellen wie
„eSmart Systems“, wo wir anhand von Drohnenbildern
Wartungsbedarf bei insgesamt 45.000 Kilometern Hoch- und
Mittelspannungsfreileitungen erkennen und analysieren können, auf
der Grundlage einer KI-basierten Software.

Statement J. Teyssen / M. Spieker / L. Birnbaum – FYR 2020, 24. März 2021
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Mit unseren Partnern und Kunden sind wir bereit zu noch mehr
Investitionen. Ein schönes Beispiel ist das Konsortium 450 MHz –
zusammen mit Stadtwerken und der niederländischen Alliander bauen
wir ein digitales Kommunikations- und Steuerungsnetz für die
Energiewirtschaft in Deutschland.

Deutschland kann, besser könnte einen Spitzenplatz bei einer voll
digitalisierten Energiewende schaffen. Bisher aber verstolpern wir dies
in unglaublicher Weise. Während etwa in vielen Ländern bereits die
zweite, in manchen Ländern sogar schon die dritte Generation Smart
Meter installiert wird und Märkte und Kunden davon profitieren,
stehen wir in Deutschland immer noch an der Startlinie. Gerade hat das
Oberverwaltungsgericht Münster den mit mehrjähriger Verspätung
gerade erst begonnenen Roll-out neuer Zähler wieder gestoppt. Auch
an anderen Stellen der Digitalisierung geht es allenfalls im
Schneckentempo voran. Wir konzentrieren uns komplett auf die
Risiken und verpassen die Chancen. Deutschland kann mehr, wir
müssen mehr wagen und uns mehr zutrauen und zumuten. Sonst kann
auch die Energiewende Stückwerk bleiben und die Märkte von morgen
entstehen wieder außerhalb unseres Landes! Ich vertraue darauf, dass
Politik und Gesellschaft die immer deutlicheren Warnzeichen
verstehen und in diesem Wahljahr umsteuern.

Unsere Kern-Themen sind klar. Wachstum, Nachhaltigkeit und
Digitalisierung. Zum Gelingen einer Energiewende. Zum Gelingen des
europäischen Green Deals.

E.ON, davon bin ich fest überzeugt, hat nicht nur das Zeug dazu,
sondern geradezu eine Verpflichtung, hier eine führende Rolle zu
übernehmen. Wir können noch besser werden als wir es heute sind.
Mutiger, schneller, auch noch ein Stück ehrgeiziger in dem was wir
leisten, erreichen und beitragen können. Dieses Potenzial will ich
gemeinsam mit meinem Vorstandsteam in den nächsten Jahren heben.

Diese Rede enthält möglicherweise bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen, die auf den
gegenwärtigen Annahmen und Prognosen der Unternehmensleitung des E.ON-Konzerns und anderen
derzeit verfügbaren Informationen beruhen. Verschiedene bekannte wie auch unbekannte Risiken und
Ungewissheiten sowie sonstige Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, die
Finanzlage, die Entwicklung oder die Leistung der Gesellschaft wesentlich von den hier abgegebenen
Einschätzungen abweichen. Die E.ON SE beabsichtigt nicht und übernimmt keinerlei Verpflichtung,
derartige zukunftsgerichtete Aussagen zu aktualisieren und an zukünftige Ereignisse oder Entwicklungen
anzupassen.

Statement J. Teyssen / M. Spieker / L. Birnbaum – FYR 2020, 24. März 2021
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