Flexibel und automatisiert durch Kundenbetreuung in der Cloud - PRAXISBEISPIEL - Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Stuttgart
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BNI Stuttgart GbR BNI steht für Business Network International und bietet Unternehmen und Geschäftsleuten eine Plattform für professi- onelles Netzwerken und die Möglichkeit Anregungen auszutauschen. In sogenannten Chaptern (Unternehmerteams) schließen sich regionale Gruppen aus verschiedenen Berufskategorien zusammen, um sich gegenseitig Anregungen zu geben und Neugeschäfte zu vermitteln. In regelmäßig stattfindenden 90-minütigen Treffen werden relevante Kontakte und Erkenntnisse ausgetauscht. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen profitieren von diesem Netzwerk-Modell. BNI ist ein weltweit in 70 Ländern aktives Franchise-Unternehmen – BNI Stuttgart ging als erste deutsche Region an den Start. Herr Verleger, der die Region als Geschäftsführer leitet, wird in der Organisation und Verwaltung der Chapter in der Region Stuttgart von fünf fest im Büro arbeitenden Mitarbeitern sowie knapp zwanzig freien Mitarbeiter unterstützt. Motivation Ausgangssituation Ein wesentlicher Grund für die Umstellung des von BNI Vor der Umstellung wurde das Kerngeschäft analog Stuttgart verwendetes Customer-Relationship-Manage- – also noch mit Papier und Stift – sowie mit gelernten ment (CRM) - Systems, das heißt des Systems für Kun- Programmen wie Outlook bewältigt. Zum Betrieb der denbeziehungsmanagement oder Kundenpflege, auf eine E-Mail-Software wurde ein Exchange-Server von Micro- Cloud-Lösung war der Wunsch, mit homogenen Daten soft genutzt. Der Server wurde überwiegend selbst zu arbeiten und ortsunabhängig auf Daten zuzugreifen. betrieben, für die Verwaltung und die Durchführung von Vor allem für die knapp zwanzig freien Mitarbeiter von Backups wurde allerdings ein IT-Dienstleister beauftragt. BNI Stuttgart stellte dies einen enormen Vorteil dar, da Die Wartungs-, Strom- und Instandhaltungskosten des sie über die Cloud von zu Hause oder unterwegs arbeiten eigenen Servers waren in Relation zu den eingeschränk- und flexiblen Zugriff auf die CRM-Daten erhalten ten Möglichkeiten des IT-Systems im Empfinden von wollten. Das sonst notwendige Abgleichen der aktuellen Herrn Verleger viel zu hoch. Daten sollte wegfallen. Um nicht für jeden freien Mitar- beiter die Kosten eines eigenen CRM-Zugangs tragen zu Zudem bestand zu diesem Zeitpunkt der Plan, die Telefon- müssen, entschloss sich das Unternehmen auf nutzerunab- anlage über den Anbieter NFON in die Cloud zu legen. hängige Lizenzen umzustellen. Für die Einführung eines Cloud-Systems sprach auch die bis dahin nicht Anforderungen an den Cloud-Betrieb mögliche, automatische Generierung von Arbeitsabläu- fen, das heißt die Möglichkeit zur Einrichtung von Stan- Um einen geeigneten Lösungsanbieter auszuwählen, dardabläufen, die durch eine Aktion im System selbst- stellte Herr Verleger folgende Anforderungen auf: ständig gestartet und durchgeführt werden. Es sollte den Nutzern des CRM-Systems auch ermöglicht werden, ►► Eine primäre Anforderung war die Verwendungen eigene Anpassungen vorzunehmen. einer nutzerunabhängigen Lizenz. Aufgrund der gro- ßen Menge an freien Mitarbeitern im Unternehmen, Auf Basis der wahrgenommenen Vorteile der Cloud- die nur unregelmäßig (zum Teil nur 30-60 Minuten pro Lösung entschied sich BNI Stuttgart für die Umstellung Woche) Zugriff auf das System benötigten, sollte aus auf ein Cloud-basiertes CRM-System und setzte die Kostengründen nicht jeder eine eigene Lizenz erhal- Umstellung zusammen mit der Firma enerpy GmbH aus ten, sondern Lizenzen flexibel auf den Einsatz der Konstanz um freien Mitarbeiter aufteilbar sein. Zudem sollte es möglich sein, die Lizenzen im späteren Verlauf der Nutzung auch über einen Festpreis komplett zu erwerben. 2
Flexibel und automatisiert durch Kundenbetreuung in der Cloud ►► Bei den eigenen Geschäfts- und IT-Prozessen sollte über alle standardmäßig verwendeten Browser bestand durch die neue Cloud-Anwendung vor allem zugegriffen werden können. Optimierungspotenzial durch die Automatisierung unterschiedlicher Folgeprozesse. Neben der Möglich- ►► Eine weitere Anforderung war die Administration des keit zur Integration weiterer Cloud-Services war vor Servers durch das Nutzerunternehmen, die Migra- allem gefordert, eine Haltung redundanter Daten und tion von Bestandsdaten sowie die Möglichkeit einer regelmäßige Backups beim Anbieter durchzuführen. Schnittstelle zu bestehenden Lösungen. Außerdem bestand Herr Verleger auf einer 99,9%-igen Verfügbarkeit während der Geschäftszeit Umsetzung und Herausforderungen von 8.30-16.30 Uhr und der Vermeidung gehäufter Ausfallzeiten über drei Stunden. Die Umstellung auf das Cloud-basierte CRM-System mit dem Cloud-Anbieter enerpy GmbH erfolgte zu Beginn des ►► Mit Beginn der Nutzung des neuen Systems sollte der Jahres 2011. Angestoßen wurde der Umstieg auf einen Zugriff auf Tutorials gewährleistet sein, um somit die Cloud-Anbieter vom Geschäftsführer selbst. Einarbeitung einfacher zu gestalten. Für tiefgreifen- dere Fragen und Problemstellungen sollte ein Help- Für die Einführung, also die Integration der Standard- desk 9/5, also von Montag bis Freitag von 9-17 Uhr, prozesse, wurde ein halbes Jahr veranschlagt, um mit vorzugsweise über Telefon, erreichbar sein. dem neuen Cloud-System arbeiten zu können. Dieser Weiterhin sollten Patches, Updates und Upgrades Zeitraum konnte auch eingehalten werden, da Herr durch den Betreiber durchgeführt werden, um immer Verleger und seine Frau (eine Datenbankspezialistin) auf dem aktuellsten Entwicklungsstand zu sein. mit ihren Vorkenntnissen in einigen Situationen unter- stützend eingreifen konnten. ►► Die Anforderungen an den Datenschutz waren eher niedrig, da keine sensiblen Daten gespeichert werden Eine große Herausforderung stellte die räumliche sollten. BNI Stuttgart zog zwar einen Cloud-Anbieter Distanz zwischen dem Anbieter und BNI Stuttgart dar - innerhalb von Deutschland vor, der sowohl Datenver- bis heute haben sich die Parteien nicht persönlich arbeitung als auch -speicherung im deutschen Raum kennen gelernt. Die Kommunikation wurde ausschließlich durchführte, aber auch diese Anforderungen waren über Telefon und Screen-Sharing, das heißt der Über- von niedriger Priorität. Der Geschäftsführer legte aber tragung des Bildschirminhalts eines Computers an dennoch Wert auf eine verschlüsselte Datenüber- weitere Computer, gehalten. tragung und -haltung. Zusätzlich sollten bestehende betriebliche Verzeichnisdienste weiterhin zur Nutzer- Dass dieses Projekt trotz hohen Komplexitätsgrads verwaltung verwendet werden können. erfolgreich innerhalb der veranschlagten Zeit umgesetzt wurde, war nicht nur der Fachkenntnis des Anbieters, ►► Durch die Cloud-Nutzung erhoffte sich Herr Verle- sondern auch der des Kundens zu verdanken. ger eine verbesserte Flexibilität. Diese sollte durch Die Entwickler konnten so fachkundig immer wieder auf die Skalierbarkeit, das heißt Ressourcen je nach die notwendigen Anpassungen hingewiesen werden. Erfordernis zu- oder abzubuchen, sowie durch einen orts- unabhängigen Zugriff auf die unternehmens- spezifischen Daten erreicht werden. Auf die Daten 3 Copyright it.emsland
Flexibel und automatisiert durch Kundenbetreuung in der Cloud Ergebnis Mittlerweile können die freien Mitarbeiter flexibel und (Wartung, Instandhaltung und Strom) gesenkt werden. ortsunabhängig auf benötigte Daten im CRM-System Zudem mussten durch das nutzerunabhängige Bezahl- zugreifen. Das primäre Ziel für die Verwendung von system insgesamt weniger Lizenzen erworben wer- Cloud-Diensten wurde mit dem weltweiten und ortsun- den. Schlussendlich wurde hier auch die Kaufoption abhängigen Zugriff somit vollständig erreicht. Vorausset- der Lizenzen gewählt, da sich das CRM-System soweit zung für die mobile Nutzung ist natürlich die Möglichkeit bewährt hat und BNI Stuttgart mit dem Kauf der Lizen- eines Internetzugangs, aber nach eigener Aussage von zen über die kommenden Jahre weniger Kosten zu tra- Herrn Verleger stellt dies auch außerhalb von Europa gen hat. Es gibt allerdings immer noch kleine Verbes- kein Problem mehr dar. serungsmöglichkeiten wie zum Beispiel die optimierte Darstellung des Browsers auf mobilen Endgeräten mit Zudem konnte die Automatisierung interner Prozesse iOS-Betriebssystem. bewirkt und es konnten somit die Prozesszeiten deutlich verringert werden. Es bleibt nach der Umstellung mehr Aufgrund der ersten positiven Erfahrungen mit Zeit für das Kerngeschäft. Cloud-Anwendungen ist BNI Stuttgart inzwischen wie- der auf der Suche nach weiteren Cloud-Lösungen, die Weiterhin konnten durch die Einsparung beziehungs- Mehrwert schaffen. Hauptaugenmerk liegt vor allem auf weise Abschaffung des Servers nicht nur die Kapitalin- der Homogenität hinsichtlich der unterschiedlichen Sys- vestitionen sondern auch generell die IT-Betriebskosten teme, speziell die sinnvolle Vernetzung über Program- mierschnittstellen soll erreicht werden. 4
Flexibel und automatisiert durch Kundenbetreuung in der Cloud Zusammenarbeit mit dem Dienstleister Abschließende Bemerkung Die Zusammenarbeit mit dem IT-Dienstleister funkti- Insgesamt ist BNI Stuttgart mit dem Umstieg auf die oniert, trotz der räumlichen Distanz zum Kundenser- Cloud-Lösung sehr zufrieden. Insbesondere die erhoffte vice, bislang gut. Die eigene Fachkenntnis über innova- Flexibilität und Automatisierung ist ein großer Zugewinn tive Technologien verschafft Herrn Verleger den Vorteil, für das Unternehmen. Nicht nur die Kapitalinvestitionen schnell urteilen und Entscheidungen treffen zu können. wurden reduziert, auch die Notwendigkeit zusätzlicher Wichtig war rückblickend, die eigenen Anforderungen IT-Mitarbeiter wurde vermieden. Eine On-Premises-Lö- genau zu definieren und auf dieser Basis einen geeigne- sung hätte die Einstellung von ein bis zwei Mitarbeitern ten Anbieter zu wählen. erfordert. Da in dem Cloud-basierten CRM-System sehr viel Bei BNI Stuttgart steht man dem Thema Cloud sehr Detailarbeit steckt und es komplexe Prozesse umfasst, offen gegenüber und Herr Verleger würde die Entschei- wäre ein Wechsel zu einem anderen Anbieter mit wei- dung zur Umstellung auf die Cloud-Lösung jederzeit wie- teren Kosten und viel Anlaufzeit verbunden. Herr Verle- der genauso treffen. ger begibt sich daher in eine gewisse Abhängigkeit, das heißt einen „Lock-in“ mit dem Anbieter. Die erzielten Vor- Eine Orientierungshilfe zur Auswahl eines geeigneten teile, die die Cloud-Lösung mit sich bringt, überwiegen Cloud-Anbieters auf Basis von Unternehmensprozessen die gegebenenfalls zukünftig anstehenden Wechselkos- finden Sie hier. ten jedoch, zumal auch die Auswahl einer On-Premi- ses-Lösung, das heißt eine Bewerkstelligung des Aus- baus der Funktionen über die eigene IT, einen Lock-in über den kompletten geplanten Abschreibungszeitraum der Softwarelösung bedeutet hätte. Kurzüberblick 99 Digitalisierung von Prozessen (Ablösung papierbasierter Abläufe) 99 Prozessautomatisierung 99 Mobiler / ortsunabhängiger Zugriff auf Kundenkontaktdaten 99 Einbindung freier Mitarbeiter 99 Flexibilisierung der Lizenzen 99 Skalierbarkeit und Flexibilisierung der IT 99 Erweiterung des Funktionsumfangs 99 Tatsächliche Reduktion der IT-Betriebskosten 99 Outsourcing des IT-Betriebs 99 Ausschließlich Fernkommunikation mit dem Anbieter 99 Migrationsaufwand im Rahmen der Kalkulation 99 Aufgrund der positiven Erfahrung mit Cloud-Lösungen werden nun weitere angestrebt 5
Was ist Mittelstand-Digital? Mittelstand-Digital informiert kleine und mitt- lere Unternehmen über die Chancen und Her- ausforderungen der Digitalisierung. Regionale Kompetenzzentren helfen vor Ort dem kleinen Einzelhändler genauso wie dem größeren Pro- duktionsbetrieb mit Expertenwissen, Demonst- rationszentren, Netzwerken zum Erfahrungs- austausch und praktischen Beispielen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ermöglicht die kostenlose Nutzung aller Ange- bote von Mittelstand-Digital. Der DLR Projektträger begleitet im Auftrag des BMWi die Projekte fachlich und sorgt für eine bedarfs- und mittelstandsgerechte Umsetzung der Angebote. Das Wissenschaft- liche Institut für Infrastruktur und Kommunika- tionsdienste (WIK) unterstützt mit wissen- schaftlicher Begleitung, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Weitere Informationen finden Sie unter www.mittelstand-digital.de Weitere Informationen finden Sie unter: www.mittelstand-digital.de Impressum Verleger: Registernummer: Rechtsform: Mittelstand 4.0 Agentur Cloud c/o Fraunhofer- VR 4461 Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation Soweit keine redaktionelle Kennzeichnung für den Organisation IAO ist eine rechtlich nicht selbstän- IAO Nobelstr. 12 Inhalt Verantwortlicher gem. § 55 II RStV dige Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur 70569 Stuttgart Förderung der angewandten Forschung e.V. als rechtlich nicht selbständige Einrichtung der Jürgen Falkner Vertretung: Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der Nobelstr. 12 Präsident des Vorstandes: angewandten Forschung e.V. 70569 Stuttgart Prof. Dr.-Ing. Reimund Neugebauer Hansastraße 27 c Umsatzsteuer-Identifikationsnr. gemäß §27a 80686 München Vereinsregister: Amtsgericht München Umsatzsteuergesetz: Telefon +49 711 970-2414 DE 129515865 E-Mail: kontakt@cloud-mittelstand.digital
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