Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz

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Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz
MAGAZIN DES ROTEN KREUZES PERG + Ausgabe 4/2018 + Österr. Rotes Kreuz + Landesverband OÖ

                                                                                                        Frohe Weihnachten!
Österreichische Post AG MZ 03Z034982, ÖRK Perg, Dirnbergerstr. 15, 4320 Perg

                                                                               Über das Leben                  Wohnoase: Eine                 Rotkreuz-Markt:
                                                                               nach der Flucht und             beliebte Lösung                Perger Sozialmarkt
                                                                               die Perspektiven in             für ein gutes                  hat nun einen
                                                                               Österreich                      Leben im Alter                 neuen Namen
                                                                               04                              10                             11
                                                                               Unsere Kooperationspartner:
Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz
INHALT

                                                         04                                  06
                               Christian
                               Geirhofer
                               RK-Bezirks-
                               geschäftsleiter

Diese Ausgabe steht auch unter dem Titel
„Danke sagen“. Dankbarkeit ist eine Haltung,
                                                         07                             10
die den täglichen Trott, der alles als selbstver-
ständlich nimmt, hinterfragt. Dankbarkeit kann
nur entstehen, wenn uns bewusst wird, dass uns
vieles im Leben geschenkt worden ist, z. B. das        04 Titelstory
Leben selbst (von unseren Eltern). Und dankbar
                                                        Neues Land, neue Herausforderung
bin ich nicht mir selbst, sondern immer einem
oder mehreren anderen – es ist also ein sehr „so-      06 Das Mädchen Zakia
ziales“ Gefühl. Die Dankbarkeit ist sich bewusst,       Die bewegende Geschichte einer Schülerin

dass wir alleine nichts sind, dass wir alle einander
brauchen.                                              10 Beliebte Wohnoase
                                                       		 Das etwas andere Angebot für Senioren
Das Rote Kreuz ist eine Freiwilligenorganisation,
in der dieses wechselseitige Angewiesensein zum        12 RK-Portrait
Programm geworden ist. Dank spielt bei uns
                                                       		 Danke, Heidi Wagner!
daher eine zentrale Rolle: Viele von uns arbeiten
mit, weil es ihnen gut geht, weil sie dem Leben
                                                       14 Gelebte Partnerschaft mit ...
oder einer anderen Instanz gegenüber dankbar
sind und diesen Dank weitergeben möchten.
                                                       		 Hueck Folien und Raiffeisenbanken

Und oft sind auch diejenigen Menschen dankbar,
                                                       15 kreuz und quer gedacht
denen wir tagtäglich helfen. Dabei erfahren wir,        Wanderer

wie schön es ist, wenn Patienten oder Klienten
ihre Wertschätzung für erhaltene Hilfe ausdrü-         16 Infoseite
cken. Wir und unser Verein leben von diesem             Termine, Prozente für Mitarbeiter ...

pulsierenden Kreislauf des Dankens. In diesem
Sinne Euch allen ein aufrichtiges Danke!

                                                       Titelfoto: Alexander Schneider

                                                       Am Bild: Anna-Lea Buchberger und Eduard Granser

                                                                in der Wohnoase Perg

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Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz
EDITORIAL

                                                        Ing. Mag.
                                                        Werner Kreisl
                                                        Bezirksstellenleiter

Liebe Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter!
Wieder einmal ist es an der Zeit, ein bisschen inne zu halten,     Die Weihnachtsausgabe des Extrablattes möchten wir auch
zurück zu blicken, auf das Geleistete stolz zu sein und auch       nutzen, das Thema „Asyl und Migration“ wieder einmal
aus dem Erlebten zu lernen. Die Vorweihnachtszeit bietet           in den Mittelpunkt zu rücken. Auch hier sagen wir Danke.
uns die Gelegenheit dazu. Die Abende werden länger, der            An all jene, die uns bei den vielen und herausfordernden
Biorhythmus kommt zur Ruhe und vielleicht gelingt es uns           Integrationsmaßnahmen vor Ort unterstützen: den Unter-
die so oft beschriebene besinnliche Weihnachtszeit zu ge-          kunftsbetreuerinnen, die mit Einsatz bei der Sache sind; den
nießen. Wir möchten diese Zeit nutzen, um Danke zu sagen:          Menschen, die Materielles oder Zeit spenden, die sie mit
jeder und jedem einzelnen unserer Mitarbeiterinnen und             geflüchteten Menschen verbringen; einfach bei allen, die uns
Mitarbeiter.                                                       in unserer Arbeit unterstützen.

Das Jahr 2018 hat uns in vielen Bereichen vor Herausfor-           Wir danken aber auch unseren Gönnern und Unterstützern,
derungen gestellt und es hat auch Veränderungen mit sich           die uns mit ihren finanziellen Beiträgen in die Lage versetzen,
gebracht. Es ist viel Positives passiert, es hat aber auch immer   dass wir Hilfe unbürokratisch und kostenlos anbieten kön-
wieder fordernde Momente gegeben. So geht es nicht nur             nen. Nur eine solide Basis ermöglicht es uns, auf die Bedürf-
uns in unserer Organisation – so beschreiben es viele Men-         nisse und Bedarfe unserer Gesellschaft zu reagieren und die
schen, mit denen man ins Gespräch kommt. Eines ist aber            notwendigen Maßnahmen zu setzen.
bei uns im Roten Kreuz besonders. Gemeinsam schaffen
wir diese Herausforderungen. Gemeinsam gehen wir auch              Wir wünschen allen unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
den Weg der Veränderungen und gemeinsam können wir                 tern, allen Gönnern und Unterstützern und allen Kolleginnen
auch die schönen Momente genießen. Dafür und für all die           und Kollegen der befreundeten Blaulichtorganisationen ein
großartigen Leistungen, die Ihr – geschätzte Kolleginnen und       frohes Weihnachtsfest und viel Glück und Gesundheit im
Kollegen – einbringt, sagen wir ein aufrichtiges Dankeschön!       neuen Jahr.

                                                                                                                                     3
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TITELSTORY

    In Sicherheit leben ...

    Omid Nazari und die Rotkreuz-Flüchtlingsbetreuuerin Vanessa König (links). Die erste sichere Unterkunft seit langem in Naarn (re.).

    BEZIRK/NAARN. Ausgelöst durch die Kriegswirren in Syrien und die
    politische Instabilität in vielen Ländern wie z.B. Afghanistan brachen in der
    Mitte unseres Jahrzehnts viele Menschen auf, um Zuflucht und Schutz in
    Mitteleuropa zu suchen und um sich ein neues Leben aufzubauen.
    Omid Nazari packte heuer im Sommer die damals noch bestehende
    Möglichkeit beim Schopf, als Asylwerber eine Lehre zu beginnen. Im Bezirk
    hat man schon früh erkannt, dass die Wirtschaft diese Kräfte braucht.

    A      ls ich für das Interview nach Naarn komme, ist Omid
           gerade am Sprung nach Graz, um in seinem ersten
    Urlaub die dort lebende Schwester zu besuchen. Doch
                                                                        gerl dran und die Flesserl; am Schluss die Semmerl …“,
                                                                        erzählt er weiter. Der im Iran geborene Afghane, dessen
                                                                        Muttersprache Turkmenisch ist (ja, so kompliziert ist sein
    vorher plaudern wir noch angeregt: Der 18-Jährige ist seit          Leben) war bei seiner Ankunft in Österreich im Dezember
    Juli dieses Jahres Bäckerlehrling beim Naarner Traditions-          2015 Analphabet. Da er und seine Familie in der Islami-
    betrieb. „Bäcker sein gefällt mir“, sagt er überzeugt. „Das         schen Republik keinen offiziellen Aufenthaltstitel besa-
    ist eine gute Arbeit, eine schöne, die mir Spaß macht.“             ßen, konnte Omid in seiner Kindheit niemals eine irani-
    Um drei Uhr in der Früh beginnt sein Tag, manchmal auch             sche Schule besuchen und war gezwungen, seit seinem
    früher. Zwei Gesellen und ein weiterer Lehrling „schup-             neunten Lebensjahr als Küchenhilfe oder als Bazar-Händ-
    fen“ mit Omid gemeinsam die Backstube. „Am Anfang                   ler für den Unterhalt der Familie mitzusorgen. Erst hier bei
    mach ich gleich die Weckerl; dann kommen die Salzstan-              uns durfte er endlich „lernen“ und besuchte zwei Jahre

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TITELSTORY

mit neuer Perspektive

In der Gemeinde Naarn fühlt sich Omid schon heimisch.         WK.Bezirksobmann Wolfgang Wimmer: „Jeder Lehrling, der
                                                              etwas lernen will, ist willkommen.“
                                                                                                       Fotos: Franz Naarn/Privat

lang die Brückenklasse an der HAK Perg. „Omid ist ein         Zusammenarbeit mit der Bezirkshauptmannschaft und den
ehrgeiziger Mensch, der auch die Berufsschule meistern        Beutreuungsorganisationen hat man ermittelt, welche jun-
wird“, ergänzt seine Rotkreuz-Unterkunftsbetreuerin           gen Menschen eine Ausbildung in einem Mangelberuf star-
Vanessa König. „Und sein Lehrherr ist mit ihm zufrieden       ten können. „120 Jugendliche wurden über Fragebögen auf
und unterstützt seinen bewundernswerten Weg zum               ihre Vorkenntnisse geprüft. Insgesamt ist es uns gelungen,
Bäckergesellen.“                                              35 von ihnen dann in die Lehre zu bringen“, verweist Wim-
Am Ende des Gesprächs gibt mir der selbstbewusste jun-        mer stolz auf die erfolgreichen Zahlen. „Es gab bis jetzt keine
ge Mann, der in seiner Freizeit keine Naarner Party aus-      einzige Beanstandung. Analphabeten haben es durch ihr
lässt, noch ein Rezept mit auf den Weg: „Ich komme mit        Interesse und ihren Willen geschafft, sich Lesen, Schreiben
allen hier aus … Denn wenn du die Leute gut behandelst,       und so gute Deutschkenntnisse anzueigenen, dass sie sogar
behandeln sie dich auch gut.“ Gelungene Integration ist       die zweite Klasse Berufschule schon absolvieren konnten.“
manchmal gar nicht so schwer.                                 Viele dieser Jugendlichen müssen aber jetzt um ihre Zukunft
                                                              bangen – denn ein Grund für ein Bleiberecht ist eine Aus-
„Diese Jugendlichen sollten                                   bildung nicht und diese Möglichkeit einer Lehre Asylwerber
eine Chance haben bei uns“                                    soll es auch in Zukunft nicht mehr geben. „Wenn Menschen
Dass zu uns geflüchtete Menschen bei uns am Arbeitsmarkt      da sind, die bereit sind, einen Beitrag zu leisten, dann sollten
auch sehr gefragt sind, weiß Wolfgang Wimmer, Obmann          sie diese Chance auch bekommen. Wenn man jemanden
der Wirtschaftskammer Perg nur zu gut. „Wir waren die ers-    Beschäftigung gibt, dann hat er auch das Gefühl, etwas wert
ten, die sich mit dem Thema Lehre für Asylwerber beschäf-     zu sein. Es sind junge Menschen, die teilweise nichts mehr
tigt haben“, so Wimmer. Mit dem Pilotprojekt PAB 25 wurde     haben. Da braucht es einfach mehr Menschlichkeit“, betont
vor einigen Jahren im Bezirk die Möglichkeit geschaffen. In   Wimmer im Gespräch mit dem Extrablatt. (fn/mip)

                                                                                                                                   5
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TITELSTORY

                                                               Das Mädchen
                                                                     Zakia
                                                              In meiner Tätigkeit als Schulleiter
                                                                  habe ich ein bemerkenswertes
                                                           Flüchtlingsmädchen kennengelernt.
                                                         Nach nur drei Jahren in Österreich hat
    © Josef Wintersberger

                                                                sie ein ausgezeichnetes Zeugnis
                                                                 erworben, obwohl sie nicht nur
                                                          die Sprache, sondern auch die Schrift
                                                      erst lernen musste. Hier ihre Geschichte.

    Eine Odyssee                                                   Sie wird einer Integrationsklasse zugeteit. „Ich wollte zu-

    Z    akia ist die Tochter afghanischer Eltern, wurde aber
         im Iran geboren - ihre Eltern waren dort auf der
    Flucht vor den Taliban gelandet. Die Familie ist schon 17
                                                                   erst einmal verstehen, was die MitschülerInnen sprechen,
                                                                   wollte wissen, ob sie über mich sprechen, über welche
                                                                   Themen sie sich unterhalten.“ Damals hat sie am Abend
    Jahre auf der Flucht. Der Vater ist Maurer, die Mutter         immer noch drei Stunden Deutsch gelernt, indem sie sich
    Schneiderin. Im Iran waren sie illegal. „Wir haben dort        Worte, die sie in der Schule nicht verstanden hat, im In-
    offiziell gar nicht existiert, wären wir gestorben, so hätte   ternet gesucht hat. Sie findet als Ganztagesschülerin auch
    das niemand registriert.“                                      ganz schnell FreundInnen, was den Spracherwerb noch
    Ein Schlepper hat die Familie an die türkische Grenze ge-      beschleunigt. Am Ende des Schuljahres bekommt sie,
    bracht. Von dort ging es zu Fuß an die Küste und mit dem       obwohl sie noch außerordentliche Schülerin ist, also noch
    Schlauchboot nach Griechenland, weiter mit dem Schiff          keine Noten bekommen muss, schon einige Beurteilungen
    und schließlich mit dem Zug nach Österreich, wo sie in         in ihr Zeugnis.
    Bad Kreuzen gelandet sind. Dann war die Familie ein Jahr
    in Geinberg und wurde anschließend nach Langenstein            Träume
    verlegt, damit kam Zakia in die Schule nach Mauthausen.        „Ich träume von einem Leben in Sicherheit! Anfangs habe
    „Die größte Angst hatte ich auf dem Schlauchboot, weil         ich oft gedacht, wäre ich in Österreich zur Welt gekom-
    wir alle nicht schwimmen können!“                              men, hätte ich bessere Chancen gehabt, aber das ist nicht
                                                                   meine Entscheidung gewesen und ich werde das Beste
    Eine neue Schrift, eine neue Sprache                           daraus machen. Ich schaffe das! Ich möchte Kinderärztin
    „Im November 2015 kamen wir nach Österreich, da habe           werden, weil ich bemerke, dass Österreich Ärzte braucht,
    ich im Camp in Bad Kreuzen ein Mädchen kennengelernt.          weil mich Biologie ganz besonders interessiert und weil
    Die konnte schon etwas Deutsch, vor allem die Schrift.         ich Menschen helfen möchte.“
    Das habe ich sehr bewundert und wollte das unbedingt           Zakia wünscht sich, als Person wahrgenommen zu wer-
    auch lernen. So hat das begonnen.“ Nach einem Jahr in          den, nicht als Flüchtling, als Afghanin, als Muslimin, als
    Geinberg kommt sie also in die NMS nach Mauthausen.            Mädchen, sondern einfach als Zakia.

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Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz
BEZIRKS NEWS

„Als Kind im Iran wusste ich gar         Zakia hat Angst vor einem weiteren
nicht, dass ich eine Afghanin bin!“      negativen Bescheid - „Ich müsste
                                         dann nach Afghanistan, dort war ich
Mein aktuelles Leben                     aber noch nie!“
Thema Kopftuch: „Ich trage ein
Kopftuch, weil ich so geboren bin,       Schule: In der dritten Klasse hat
weiß aber nicht, wie lange ich das       Zakia, nach nicht einmal drei Jahren
tun werde. Die Taliban sagen, ich        in Österreich, ein ausgezeichnetes
muss ein Kopftuch tragen, in Öster-      Zeugnis und ist eine der besten Schü-
reich sagt man, Mädchen dürfen in        lerinnen der Schule.
der Schule kein Kopftuch tragen - wo

                                                                                                                                     © Josef Wintersberger
ist der Unterschied?“                    Wenn die Familie bleiben darf wird
                                         Zakia sicher ihren Weg gehen. Für sie
Asylbescheid: Die Familie hat vor ca.    ist Österreich mittlerweile so etwas
einem Jahr einen negativen Bescheid      wie Heimat geworden. Sie hat große
bekommen und Berufung eingelegt.         Ziele, aber sie wird es schaffen.
Seither hat sich nichts mehr getan.      Ich wünsche ihr alles Gute! (jw)

Kiwanier unterstützen Sozialmarkt
S    eit vielen Jahren besteht zwischen dem Roten Kreuz
     im Bezirk Perg und dem Kiwanis-Club Mühlviertel
eine verlässliche Beziehung. Beide Partner haben sich auf
ihre je eigene Weise einem humanitären Auftrag ver-
schrieben.

2009 wurde der Rotkreuz-Sozialmarkt gegründet. Men-
schen mit geringem Einkommen, so seine Idee, sollen dort
Waren des täglichen Bedarfs zu sehr günstigen Preisen
erwerben können. „Rund 70 freiwillige Mitarbeiter halten
mit jährlich 14.000 geleisteten Stunden den Markt am
Laufen, indem sie gespendete Waren von Supermärkten
und Firmen mit unserem eigenen LKW abholen, anschlie-
ßend sortieren und dann im Geschäftslokal bzw. im ‚fah-
renden Laden‘ verkaufen“, erklärt Rotkreuz-Bezirksstellen-
leiter Werner Kreisl das Prinzip.Von dieser wirkungsvollen
Idee angetan, beschloss der Kiwanis-Club Mühlviertel,        Präsident MIchael Nefischer und RK-Bezirksstellenleiter Werner Kreisl

dem Sozialmarkt Perg 5.000 Euro für nachhaltige Armuts-
bekämpfung, u. a. zur Anschaffung der nötigen Fahrzeu-       dem Rotkreuz-Sozialmarkt in der Perger Naarner Straße
ge, zu spenden. „Uns ist eine dauerhafte Partnerschaft       konnten sich die Kiwanier vom richtungsweisenden Pro-
wichtig“, so sein Präsident Michael Nefischer, „darum        jekt überzeugen, das von rund 500 einkaufsberechtigten
unterstützen wir schon lange – und immer wieder gerne        Menschen 10.000 Mal im Jahr in Anspruch genommen
– das hiesige Rote Kreuz.“ Bei der Spendenübergabe vor       wird. (fn)

                                                                                                                                                             7
Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz
seit 1998 einzig
                                                                                             aber nicht artig

20 Jahre
Optik Kroboth
Firmenjubiläum in der Bruckmühle
1998 eröffnete Manfred Kroboth in           Danach hat der oberösterreichische         Mit dem Einzug ins neue Perger
Perg auf 60 m2 einen kleinen Brillen-       Kultur- und Bühnenpreisträger Martin       Stadthaus eröffnen sich nun völlig
laden. Vom Ein-Mann-Betrieb mit             Dreiling souverän und unterhaltsam         neue Möglichkeiten. Mit mittlerweile 8
Lehrling wuchs der Fachbetrieb nach         durch den Abend geführt. Der Firmen-       Mitarbeitern kann Optik Kroboth jetzt
und nach zu einem Unternehmen mit 6         inhaber Manfred Kroboth durfte sich        sein Motto „Vom Kunden zum Gast“
Mitarbeitern – eine logistische Heraus-     über zahlreiche originelle Glückwün-       wunderbar umsetzen.
forderung in den begrenzten Räum-           sche von Freunden und Prominenten
lichkeiten! Ab Juli 2014 begann dann        aus ganz Österreich per Videobotschaft
die Übersiedlung in das 200 m2 große        freuen. Darunter Rainer Pariasek mit            Optik Kroboth hat sich bei der
neue Geschäft in der Herrenstraße im        Herbert Prohaska, Moderator Hans             Gestaltung des neuen Geschäftes von
neu errichteten Stadthaus.                  Huber, Florian Rudig (Red Bull Airrace      der Atmosphäre eines Lieblingslokales
                                            Kommentator) uvm.                           oder – cafè‘s leiten lassen. Es lädt zum
Am 15. September diesen Jahres lud                                                           Bleiben, zum Genießen und
Manfred Kroboth zu seinem 20-jähri-         Für musikalische Höhepunkte sorgte die                 Entspannen ein!
gen Firmenjubliäum in die Bruckmühle        Blue Danube Big Band. Auch die Schaus-
in Pregarten ein. Rund 650 Gäste freuten    pielerin Julia Ribbeck begeisterte mit
sich über ein unterhaltsames, kulturelles   ihrem Gesang. Und sogar Bürgermeister      Im Team von Optik Kroboth arbeiten
Programm.                                   Toni Froschauer liess es sich nicht neh-   Spezialisten für verschiedenste Berei-
                                            men, sich hinter das Schlagzeug zu set-    che der Augenoptik. Die top ausgebil-
Für Manred Kroboth sind Brillen mehr        zen und mit der Band Groovetrap die        dete Belegschaft ermöglicht es Manfred
als nur Sehhilfen. Für ihn sind Brillen     Besucher zu unterhalten.                   Kroboth neben den klassischen Berei-

                                            S
Kunstwerke und passend dazu hat sich                                                   chen der Optik zusätzlich viele besondere
das Thema Kunst auch durch den Jubi-             eit Beginn von Optik Kroboth ste-     Nischen zu bedienen.
läumsabend gezogen.                              hen Kundenevents und Partys für       (Zum Beispiel Schießbrillenanpassung,
Der große Opener der Feier war der               die Kunden auf dem Programm.          Speziallinsen, Sportbrillen uvm.)
spanische Balletttänzer Daniel Morales      Anfangs im kleinen Rahmen im Geschäft
Perez. Mit einer speziell auf den Abend     und in weiterer Folge in diversen Lo-
zugeschnittenen Performance hat er die      cations. In den vergangenen 20 Jahren
Gäste eindrucksvoll in seinen Bann ge-      wurden so über 16.000 Kunden zu mehr
zogen und den Grundstein für einen ge-      als 80 Veranstaltungen eingeladen und      Nähere Infos auf
lungenen Abend gelegt.                      persönlich betreut und verwöhnt.           www. optikkroboth.at
Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz
Optik Kroboth Team

                                                                                              Rund 650 geladene Gäste wollten sich die
Diese 20 Jahre sind für mich eine                  Ballettänzer Daniel Morales Perez          Geburtstagsfeier nicht entgehen lassen
besondere Zeit, denn viele                         mit Manfred Kroboth bei der Eröffnung
Menschen, die ich als Kunden
kennengelernt habe, sind zu
Freunden geworden.
Manfred Kroboth

                                                                                                Für Gänsehaut sorgte Julia Ribbeck
                                                                                                mit ihrem Optik Kroboth Medley

  Seit 2014: Optik Kroboth im neu errichteten Stadthaus                                     Videobotschaften unter anderem auch
                                                                                            von Rainer Pariasek und Herbert Prohaska

                                                                                           Zeiss Österreich Manager Axel Brandner
                                               Brillenpräsentation mit JFREY, ANDY WOLF    kürt Optik Kroboth zum einzigen
                                               ROLF, PORSCHE DESIGN, uvm.                  Zeiss Premium Partner

               OPTIK KROBOTH GMBH
               Herrenstraße 20, 4320 Perg
               072 62 / 57 540
Frohe Weihnachten! - Rotes Kreuz
BEZIRKS NEWS

     Wohnoase bei Senioren voll im Trend
     PERG. Die Menschen in unserem Bundesland werden immer älter.
     Die Altersgruppe 80+ hat sich, laut Statistik OÖ, in den vergangenen
     40 Jahren mehr als verdoppelt, und diese Entwicklung wird weitergehen.
     Dadurch entstehen große Herausforderungen für unsere Gesellschaft.

     D     ie Österreicher leben am liebsten im Einfamilienhaus
           mit Garten, möglichst mit unverbaubarer Aussicht,
     also am Hang. Man möchte frei und selbstbestimmt
     leben, mit viel Privatsphäre und möglichst wenig „Störun-
     gen“ durch Mitmenschen und Umwelt. Fast 40 Prozent
     der Menschen in unserem Bundesland leben so. Man ist
     bereit, große Teile seines Vermögens in „Wohnen“ zu
     investieren.
     Gerade diese Wohnform ist aber auch besonders ar-
     beitsintensiv – der Garten, aber auch das Gebäude
     brauchen Pflege und Instandhaltung. Irgendwann kommt
     für den Großteil der Hausbesitzer der Tag, an dem es
     beschwerlich wird sein Haus zu erhalten, selbst wenn man
     gesund ist.                                                  Senioren brauchen ...
     Jeder Mensch wünscht sich aber, seine Wohnsituation so
     lange wie möglich auf hohem Standard zu halten. Barri-       ... die Möglichkeit, je nach Bedarf, Assistenzleistungen
     erefreies Bauen wäre ein wichtiger Schritt in diese Rich-    in Anspruch zu nehmen – Unterstützung beim Einkauf,
     tung, ist aber in jungen Jahren, dann wenn gebaut wird,      bei der Wäsche- und Wohnungsreinigung, bei der
     kaum ein Thema. Vorausschauend und rechtzeitig in eine       Körperpflege …
     neue, altersgerechte Wohnumgebung zu wechseln nimmt          ... Freizeitgestaltungsmöglichkeiten in unmittelbarer
     der Übersiedlung den Schrecken!                              Umgebung – Tanz und Spiel, gemeinsames Kochen
     Die beliebteste Lebensform ist die Familie, momentan in      und Essen, Spaziergänge …
     der Kleinfamilie mit ein bis zwei Kindern. Auch daran än-    ... Selbstgestaltete, altersgerechte Wohnumgebung –
     dert sich im Alter viel. Ca. 50 Prozent der Menschen über    barrierefrei und behindertengerecht
     85 leben alleine im Haushalt, und die Zahl der Singlehaus-   ... manchmal auch ein bisschen Motivation,
     halte steigt stetig.                                         alles, was sie noch selbst
                                                                  erledigen können, auch
     Das Alter schafft neue Realitäten                            selbst zu tun.
     Augenlicht und Gehör lassen nach, der Körper macht           Die Wohnoase Perg
     vieles nicht mehr mit – Stiegen werden zum Problem, kör-     macht es möglich – so
     perliche Arbeit immer schwieriger, oftmals macht sich Ein-   viel Unterstützung wie
     samkeit im Leben breit. Senioren brauchen entsprechende      nötig, so wenig wie mög-
     Wohnsituationen, damit sie auch im Alter selbstbestimmt      lich. Ein selbstbestimmtes
     leben können – barrierefrei, behindertengerecht, pflege-     Leben bis ins hohe Alter
     leicht und mit sozialem Umfeld!                              ist das Ziel! (jw)

10
BEZIRKS NEWS

Der Name macht‘s: Sozialmarkt
wurde nun zum Rotkreuz-Markt
BEZIRK. Es gibt viele Gründe, warum Menschen mit einem geringen
Einkommen auskommen müssen. Rund 200.000 Personen gelten allein
in OÖ als armutsgefährdet. Das ist einer der Gründe, die die Initiatoren
im Dezember 2009 bewogen haben, in Perg den ersten Rotkreuz-Markt
(damals noch Sozialmarkt) zu eröffnen. Um klar erkennbar zu machen,
dass diese Märkte eine Einrichtung des Roten Kreuzes sind, kam es
jetzt zu einer Namensänderung.

M      ittlerweile betreibt das Oberösterreichische Rote
       Kreuz 27 Rotkreuz-Märkte, die über das ganze
Bundesland verteilt sind. Das Sortiment variiert, je nach-
                                                              als Freiwilliger im Perger Rotkreuz-Markt mitarbeitet. Der-
                                                              zeit engagieren sich 85 Mitarbeiter im Bezirk Perg für den
                                                              Markt und leisten damit wertvolle Arbeit für ihre Kunden.
dem welche Produkte zur Verfügung gestellt werden.            Seit der Gründung des ersten Rotkreuz-Marktes stieg die
Dazu konnten Kooperationspartner gefunden werden,             Anzahl der Einkäufe auf rund 84.200 Einkäufe im Jahr
die Waren zur Verfügung stellen. Einen wichtigen Be-          2017. Über 100.000 freiwillige Stunden wurden in Ober-
reich nehmen hier auch Menschen ein, die Lebensmittel         österreich in diesen Märkten geleistet.(jv)
spenden.
Gerade in der Zeit vor Weihnachten fällt es den betroffen
besonders schwer mit ihrer Situation umzugehen. Mehr-
kosten, wie Heizkosten, sind eine zusätzliche Belastung
und verringern das ohnehin schon geringe Budget
nochmals. Deshalb versuchen die Mitarbeiter des Rot-
kreuz-Marktes gerade in dieser Zeit Menschen auf den
Markt aufmerksam zu machen.

Aktion „Kauf ein Stück mehr!“
Unter dem Motto „Kauf ein Stück mehr!“ waren am 1.
Dezember die freiwilligen Mitarbeiter des Rotkreuz-Mark-
tes vor den Geschäften unterwegs, um um die Unter-
stützung der Bevölkerung zu bitten. Für jeden einzelnen
ist es eine Kleinigkeit, Mehl, Salz oder auch Shampoos
mitzunehmen und den Mitarbeitern zu übergeben. Für
den Markt und damit auch für die einkaufsberechtigten
Personen ist es eine wichtige Sache. Einkaufsberechtigt
sind Menschen, die über ein Einkommen von maximal
950 Euro im Monat verfügen.„Ich helfe gerne. Mit
meinem freiwilligen Engagement im Roten Kreuz will ich
einen sinnvollen Beitrag leisten und der Gesellschaft etwas
zurückgeben“, so Siegfried Holzer, der seit vielen Jahren     Mitarbeiterin Hilde Krendl engagiert sich im Perger Rotkreuz-Markt.

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ORTSSTELLEN NEWS

     „Mir ist der ganze Mensch wichtig“
     NAARN. Unglaubliche 3.124 Teilnehmer in 350 Kursen hat Heidi
     Wagner in den vergangenen 20 Jahren als Erste-Hilfe-Lehrbeauftragte
     ausgebildet. Während all dieser Zeit vermittelte sie nicht nur
     lebenswichtiges Wissen, sondern war mit ihrer herzlichen Art
     auch eine ausgezeichnete Rotkreuz-Botschafterin.

     B    egonnen hat ihre Laufbahn 1992, als sie Sanitäterin
          wurde. „Die drei Kinder waren groß und ich habe
     eine neue Aufgabe gesucht und auch gebraucht“, schil-
     dert sie ihre Beweggründe. Dass es etwas Soziales sein
     sollte, war biografisch vorgezeichnet, hatte sie doch nach
     der Hauptschule als Säuglingspflegerin und Kindermäd-
     chen gearbeitet, bevor sie mit 20 Jahren daranging, eine
     eigene Familie zu gründen.
     1996 begann sie hauptberuflich in der Diakonie zu
     arbeiten und den Behindertenfachbetreuer-Lehrgang
     berufsbegleitend zu absolvieren. In diesem Jahr wurde sie
     auch geschieden, was ihr berufliches und ehrenamtliches
     Engagement sicherlich befeuerte – denn allein zuhause
     herumzusitzen war und ist ihre Sache nicht. Und so über-
     nahm Heidi auch innerhalb des Roten Kreuzes – neben
     ihrer Arbeit als Sanitäterin – bald eine weitere Aufgabe,
     eben die Abhaltung von Erste-Hilfe-Kursen verschiede-          waren wirklich erfrischend und fehlen mir schon. Aber ich
     nen Typs, mit entsprechenden Ausbildungen im Vorfeld.          muss gesundheitsbedingt einfach etwas abgeben, das ist
     „Besonders die Kindernotfallkurse habe ich geliebt“, so        so.“
     die 70-Jährige. „Zu den jungen Eltern dort hab ich sehr        Im Laufe ihrer Rotkreuz-Jahre machte sie übrigens auch
     schnell eine Beziehung aufbauen können. Die haben mich         die Gruppenkommandantenausbildung, war Freiwilli-
     respektiert, wegen meiner Erfahrungen als Mutter, als          genkoordinatorin und jahrelang an führender Stelle beim
     Sanitäterin, als Behindertenbetreuerin … Ich habe ihnen,       Betreuten Reisen aktiv.
     glaub ich, sehr gut vermitteln können, wie wertvoll ein Le-    Nun lässt es die Naarnerin ruhiger angehen, aber nur ein
     ben, ein Kinderleben ist und wie wichtig die angemessene       bisschen: Heidi ist nach wie vor im Besuchsdienst aktiv
     Sorge darum. Einmal habe ich bei einem Rettungseinsatz         und betreut dort momentan drei Klienten; und sie fährt
     als Sanitäterin eine Mutter wiedergetroffen, die einige Zeit   als dritte Person, als Begleiterin im GKTW (dem großen
     vorher eine entsprechende Ausbildung bei mir gemacht           Rettungswagen) mit, nachdem sie als aktive Sanitäterin
     hat; wir haben uns gleich erkannt und sie hat mir gesagt,      2012 zurückgetreten ist. Macht zusammen immer noch
     dass sie dank des Kurses genau gewusst habe, was bei           ein paar Einsätze pro Woche.
     einem Fieberkrampf zu tun sei … Alles ist gut gegangen.“       Warum machst du das alles, Heidi? Ihre Antwort: „Mir ist
     Heidi unterrichtete auch behinderte Menschen in Erster         der ganze Mensch wichtig – ganz egal ob alt oder jung,
     Hilfe, wofür sie natürlich durch ihren Brotberuf prädesti-     ob gesund oder krank … Genau für den setz ich mich
     niert war. „Das waren immer besondere Erlebnisse – ge-         ein.“ Aufrichtiger kann man sich in unserem Verein nicht
     prägt von Spontanität und Lebensfreude. Diese Stunden          engagieren. Danke dafür, Heidi! (fn)

12
9
BEZIRKS NEWS

     Neues Fahrzeug für Rotkreuz-Markt
     und Katastrophenhilfsdienst
     BEZIRK/BAUMGARTENBERG. Seit Jahren kann das Rote Kreuz auf viele
     Betriebe als verlässliche Partner bauen. Die Firma HUECK FOLIEN und
     die Raiffeisenbanken im Bezirk Perg unterstützen das Rote Kreuz nun
     in der Logistik von zwei sehr wichtigen Bereichen. Ein neues Fahrzeug
     konnte dank ihrer Hilfe angekauft werden.

     D    er Rotkreuz-Sozialmarkt feiert nächstes Jahr das
          10-jährige Jubiläum. Längst ist er eine Institution
     und wird gut angenommen. Hinter dem Grundkonzept,
                                                                                hilfsdienst ist im Bezirk Perg sehr stark auf das Donau-
                                                                                hochwasser fixiert. Aber auch für länger andauernde
                                                                                Stromausfälle oder größere Unfälle ist das Rote Kreuz gut
     Menschen mit geringem Einkommen Lebensmittel zu                            vorbereitet. Für den Ankauf eines Klein-LKWs, der sowohl
     günstigen Preisen anzubieten steht aber auch die logisti-                  im Katastrophenhilfsdienst als auch für den Sozialmarkt
     sche Herausforderung. Waren müssen von Supermärkten                        eingesetzt wird, spendeten die Firma HUECK FOLIEN, mit
     und anderen Zulieferern abgeholt werden und dann für                       Hauptsitz in Baumgartenberg, und die Raiffeisenbanken
     den Verkauf sortiert und aufbereitet werden. Was wäre                      des Bezirkes Perg nun jeweils einen namhaften Betrag,
     da ein Sozialmarkt ohne das nötige Fahrzeug. Im selben                     der durch Geschäftsführer Manfred Nenning (HUECK
     Gebäude untergebracht, braucht auch eine zweite Sparte                     FOLIEN) und Geschäftsführer Klaus Drabek (Raiffeisenban-
     den richtigen fahrbaren Untersatz. Der Katastrophen-                       ken) übergeben wurde.

     Von links: RK-Bezirksgeschäftsleiter Christian Geirhofer, Manfred Nenning (GF Hueck Folien und Klaus Drabek (GF Raiffeisenbank Bezirk Perg).

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KOLUMNE

                       kreuz                        queR gedacht
                                                 Von Franz Naarn

                                                  Wanderer

D     ie Wiege der Menschheit steht in Afrika: Vor rund
      40.000 Jahren sind unsere Vorfahren von dort nach
Asien, Europa und – auf dem damals noch existierenden
                                                              Menschen auf der Flucht“, so das UNHCR auf seiner
                                                              Homepage. 85 Prozent dieser Geflüchteten leben in
                                                              Entwicklungsländern. Zwei Drittel von ihnen, also rund
Landweg zwischen Sibirien und Alaska – nach Nordameri-        45 Millionen, sind Binnenflüchtlinge, die in ihrem Land
ka gezogen. Wir alle hier im Norden, und auf der ganzen       bleiben. Nach Europa kommen nur vergleichsweise
Welt, sind Nachkommen dieser Ur-Migranten, dieser             wenige. Nach Österreich noch weniger: 2017 wurden bei
Cro-Magnon-Menschen. Bis um 10.000 v. Chr. lebten             uns 24.735 Asylanträge gestellt (nachdem es 2015 noch
unsere Ahnen dann weiter als Jäger und Sammler, als           88.340 gewesen waren und im Jahr darauf 42.285).
Nomaden. Wenn die Nahrung knapp wurde oder andere             Für heuer zeichnet sich nochmals ein deutlicher Rückgang
Gefahr in der Luft lag, zog man weiter. Erst in den Jahr-     zum Vorjahr ab.
tausenden danach begann langsam die Sesshaftwerdung,          Diese heimische Statistik bedeutet aber nicht, dass die
die Zuneigung zu einem bestimmten und sei es noch so          weltweite Anzahl der Flüchtlinge in den letzten vier
kleinen Territorium … Doch dieses abgesteckte Eigene          Jahren gesunken wäre und davon auch unser Land
ist grundsätzlich temporär und keinesfalls ein für alle Mal   „profitiert“ hätte; nein, sie spiegelt bloß die europaweite
gesichert – es kann aus verschiedenen Gründen auch wie-       Tendenz zur Abschottung wider. Die Routen wurden
der aufgegeben werden müssen. Schon immer zieht also          „geschlossen“ und viele, sehr viele blieben unterwegs
der Mensch seinen Lebensmöglichkeiten hinterher, er hat       „auf der Strecke“, was oft ihren Tod bedeutete.
überhaupt keine andere Wahl. Aber man muss gar nicht          Überdies – und das ist ein anderes Problem – abstrahieren
die ganz große Perspektive einnehmen, um „Wande-              kumulierte Zahlen (so wichtig und brauchbar sie sind)
rung“, und nichts anderes heißt „Migration“, als wesens-      grundsätzlich vom dahinterstehenden individuellen Leid.
bestimmend für unsere Spezies, für uns alle zu erkennen.      Das lässt sich nur in der persönlichen Begegnung, im
Viele bräuchten nur den eigenen Stammbaum drei, vier          Gespräch erahnen. Wirksame Hilfe muss dort beginnen,
Generationen zurückzuverfolgen, um ihre „Herkunft“ aus        beim einzelnen Menschen. Genau dafür steht das Rote
der „Fremde“ herauszufinden. Meine Vorfahren mütterli-        Kreuz. In der Migrations- und Integrationscharta des
cherseits sind beispielsweise aus dem heutigen Tschechien     ÖRK heißt es: „Migranten sind Personen, die aus einem
nach Niederösterreich gekommen. Fazit: Durch Not und          anderen Land nach Österreich gekommen sind, um sich
Chancen angetriebene Migration hat es zu allen Zeiten         hier aufzuhalten – unabhängig davon, ob sie ihr Heimat-
gegeben und wird es sicherlich auch in Zukunft geben.         land freiwillig oder unfreiwillig verlassen haben oder ihre
Wir alle sind aus diesem tragisch-kreativen Prozess hervor-   Einreise bzw. ihr Aufenthalt in Österreich legal oder illegal
gegangen; wir alle haben ein genetisches, ein historisches    sind. Das ÖRK unterscheidet nicht nach Status, Herkunfts-
und damit persönliches Verhältnis zu Flucht und Migra-        land, Zweck oder Dauer des Aufenthalts.“
tion. Das könnte uns Europäer diesbezüglich ein wenig         Wir, die wir die rote Jacke tragen, helfen diesen „Wande-
entspannter und solidarischer machen. Könnte.                 rern“ einfach. Aus Menschlichkeit. Und die ist unteilbar
„Ende des Jahres 2017 waren weltweit 68,5 Millionen           – und zerbrechlich. R

                                                                                                                              15
INFOSEITE

         Blutspenden                                                        Termine
         Mauthausen – Donausaal                                             Friedenslichtfeier
         17. Dezember 2018 – 15.30–20.30 Uhr
                                                                            21. Dezember 2018 – 17.00 Uhr
         Luftenberg – Veranstaltungszentrum                                 Rotes Kreuz Bezirksstelle Perg
         21. Dezember 2018 – 15.30–20.30 Uhr

         Naarn – NMS Mehrzweckhalle                                         Start EH-Frühjahrsaktion:
         07. Februar 2019 – 15.30–20.30 Uhr
                                                                            Einfach Helfen

         Weitere Termine sind zu finden auf:                                13. März 2019
                                                                            Bad Kreuzen, Baumgartenberg, Grein,
         www.blut.at                                                        Mauthausen, Mitterkirchen, Schwertberg,
                                                                            Perg, St. Georgen/Gusen, St. Georgen/Walde,
                                                                            St. Thomas, Waldhausen, Windhaag

                                                                            www.roteskreuz.at/perg

             Die Rote Jacke sucht
             freiwillige Helfer.                     NICHT
             www.roteskreuz.at/ooe                 KÄUFLICH.
                                                      NUR
                                                  FREIWILLIG.

         Prozente für Rotkreuz-Mitarbeiter
     RK_Transparent_alle_Formate_rz09_sb.indd 2                                                                                  04.05.2017 15:24:51

         Spar | Eurospar | Insterspar                                  Landestheater Linz
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     IMPRESSUM: Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich: Österr. Rotes Kreuz, Bezirksstelle Perg, Dirnbergerstraße 15, 4320 Perg,
     BGL Christian Geirhofer; Layout und Grafik: b2 Werbeagentur, Michaela Primeßnig; Redaktion: Ewald Ressi, Michaela Primeßnig;
     Berichte: (fn) Franz Naarn, (mip) Michaela Primeßnig, (jv) Judith Valtl, (er) Ewald Ressi, (jw) Josef Wintersberger;
     ZVR-Zahl: 534696372, Zulassungsnummer: 03Z034982.

     Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personenbegriffe
     (Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen beziehungsweise Mitarbeiter/in) verzichtet und die männliche Nominalform angeführt. Gemeint und
     angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter (siehe auch Satzungen des Österreichischen Roten Kreuz §23).

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