Ausgabe: Montag, 6. April 2020 - Wettervorhersage: Di
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Ausgabe: Montag, 6. April 2020 Vorschau auf morgen Wettervorhersage: Di Mi Do Namenstag: Johannes Quelle: Gotteslob für Erzdiözese München und Freising 8° / 20° 8° / 19° 9° / 20° Quelle: DWD / Prognose für Landshut-Reithof Seite 1 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 Polizeibericht Pressemeldungen Stadtgebiet Landshut Polizei kontrolliert Ausgangsbeschränkungen - Zwei Personen feiern Ostern in einer Justizvollzugsanstalt LANDSHUT. Am vergangenen Wochenende führte die Landshuter Polizei sowohl im Stadtgebiet, als auch im Landkreisbereich, aufgrund der bestehenden Ausgangsbeschränkungen, eine Vielzahl von Kontrollen durch. Dabei wurden 71 Verstöße nach dem Infektionsschutzgesetz festgestellt und zur Anzeige gebracht. Im Zuge dieser Kontrollen waren die Beamten an den verschiedensten Örtlichkeiten präsent. Sei es im Bereich von Sportplätzen, Tankstellen, Grünanlagen sowie der Flutmulde, aber auch Beanstandungen bei Partys in Gärten bzw. Wohnungen. Am Freitag, gegen 21.30 Uhr, beendete die Polizei im Stadtgebiet den Betrieb in einer Shisha-Bar. Dort hielten sich insgesamt neun Personen auf. Keiner der Personen teilte sich mit einem anderen einen Haushalt bzw. hatte einen notwendigen oder triftigen Grund sich dort aufzuhalten. Der 36-jährige Geschäftsführer war äußerst unkooperativ, auch er wird sich wegen einem Verstoß nach dem Infektionsschutzgesetz zu verantworten haben. Ein „alter Bekannter“ ging der Polizei am Sonntag, gegen 16.00 Uhr, ins Netz. Der 27-jährige Landshuter, der bereits in der Vergangenheit mehrfach gegen das Infektionsschutzgesetz und somit gegen die Ausgangsbeschränkungen verstieß, wurde in der Flutmulde mit einer Flasche Wodka bei einem Saufgelage angetroffen. Er befand sich in Begleitung eines ebenfalls 27- jährigen Landshuters. Offensichtlich hatte er die Lektion vom 28.03. nicht ernst genommen. Nach mehreren Verstößen nahm ihn an diesem Tag die Polizei in Gewahrsam. Der zuständige Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Landshut bestätigte diesen und schickte den 27-Jährigen bis zum Freitag, 03.04.2020, in die Justizvollzugsanstalt. Die Freiheit wehrte nicht lange, am Sonntag war es dann wieder soweit, der Mann verbringt nun seine Zeit über Ostern erneut in einer JVA. Die zuständige Richterin beim Amtsgericht ordnete den Gewahrsam bis zum 13.04.2020 an. Ein weiterer polizeibekannter, „Wiederholungstäter“, ein 22-jähriger Landshuter, wurde von der Polizei am Sonntag, gegen 20.30 Uhr, bei seinem vierten Verstoß gegen das Infektionsschutzgesetz im Stadtgebiet angetroffen. Er befand sich ohne triftigen Grund mit mehreren Personen aus verschiedenen Haushalten vor einem Anwesen in der Daimlerstraße. Die Polizisten erklärten dem Mann den Gewahrsam und verbrachten ihn in eine Arrestzelle. Am Montag erfolgte die Vorführung beim zuständigen Ermittlungsrichter, dieser bestätigte den Gewahrsam bis zum 13.04.2020. Es erfolgte die Einlieferung in eine Justizvollzugsanstalt. Süße Überraschung für die „Helden des Alltags“ (mit Bild) LANDSHUT. Überraschungsbesuch am Sonntag bei der Polizeiinspektion Landshut: Diesmal ging es nicht um die Erstattung einer Anzeige oder sonstigen Hilfeleistung. Zur Freude der Landshuter Polizei stattete eine Abordnung des Kindergartens „Brauneckweg“ den Ordnungshütern einen Besuch ab. Sie wollen gerade in Zeiten von Corona ein „süßes Zeichen“ setzen. Ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung an diejenigen Menschen in verschiedensten Berufen, die rund um die Uhr für die Bevölkerung da sind. Bei ihrer Überraschungstour durch das Stadtgebiet machten sie am Sonntag auch Halt bei der Polizei und übergaben dort Gebäck aus Eigenproduktion, sowie kleine Süßigkeitenpackerl. Die Aktion stand bei den Kindern unter dem Motto „Für die Helden des Alltags“. Diese zeigten sich begeistert vom spontanen „Überfall“ und kündigten als kleines Dankeschön einen Gegenbesuch, in ruhigeren Zeiten, an. Bildtext: Polizeimeisterin Nadine Pfaffenhuber und Polizeihauptkommissar Michael Otto freuten sich über den Besuch des Kindergartens Balkon als Liebesinsel LANDSHUT. In der Nacht auf Freitag beobachtete eine 85-jährige Rentnerin ein Pärchen im gegenüberliegenden Wohnblock, welches sich auf dem Balkon ungeniert dem Liebesspiel hingab. Dadurch fühlte sich die Dame gestört und verlangte von der Polizei ein entsprechendes Einschreiten. Als die Beamten an der Einsatzörtlichkeit eintrafen, konnten sie bereits von der Straße aus das nackte Pärchen in eindeutiger Aktion sehen. Und dies, obwohl der entsprechende Balkon mit einem Sicherheitsglas verkleidet ist. Die Polizisten nahmen daraufhin mit dem 37-jährigen und seiner 34-jährigen Partnerin Kontakt auf und belehrten sie über diese Erregung des öffentlichen Ärgernisses. Das Pärchen zeigte sich einsichtig und sicherte zu, dass sie ihre Aktivitäten ab sofort in die Wohnräume verlegen werden. 009364 Alkohol und Drogenfahrten im Stadtgebiet LANDSHUT. Am vergangenen Wochenende führte die Landshuter Polizei im Stadtgebiet mehrere Verkehrskontrollen durch. Insgesamt fünf Autofahrer mussten dabei wegen übermäßigen Alkohol- bzw. Drogenkonsums beanstandet werden. Am Freitag, gegen 11.30 Uhr, kam eine 29-jährige Landshuterin mit ihrem Auto zur Polizeiinspektion Landshut. Die Dame sollte wegen einem Betäubungsmitteldelikt vernommen werden. Dass sie aber auch unter Drogeneinfluss zur Polizeiinspektion gefahren war, stellte sich schnell heraus. Ein Drogentest verlief positiv. Die Dame musste sich nach ihrer Vernehmung im Krankenhaus einer Blutentnahme unterziehen. Für eine 26-jährige Autofahrerin aus Weiden war am Freitag, gegen 23.40 Uhr, die Fahrt im Stadtgebiet zu Ende. Auch sie stand deutlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln, die Frau räumte den Konsum ein. Am Samstag, gegen 1.30 Uhr, geriet ein 19-jähriger Autofahrer aus dem Landkreis in eine Verkehrskontrolle. Erst einige Tage zuvor Seite 2 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 war er wegen einem entsprechenden Drogendelikt auffällig geworden. Auch bei ihm zeigte der Drogenschnelltest ein positives Ergebnis. Die Polizisten untersagten die Weiterfahrt und verbrachten den 19-jährigen zur Blutentnahme. Am Freitag, gegen 17.00 Uhr, zog eine Polizeistreife im Stadtgebiet eine 56-jährige Autofahrerin aus dem Verkehr. Die Dame war in erheblichen Schlangenlinien unterwegs, ihren Führerschein nahmen die Polizisten in amtliche Verwahrung und ordneten eine Blutentnahme an. Aufgrund seiner flotten Fahrweise im Innenstadtbereich, überprüfte die Polizei am Freitag, gegen 15.30 Uhr, einen 25- jährigen Autofahrer aus Landshut. Der Mann hatte alkoholische Getränke konsumiert, ein Test am Alkomaten verlief positiv. Die Polizisten stellten den Führerschein des Mannes sicher und verbrachten ihn zur Blutentnahme. 009305, 009350, 009408, 009325, 009320 Landkreisgebiet Landshut Polizei stoppt Schlangenlinienfahrer ERGOLDING, LKR. LANDSHUT. Am Sonntag, gegen 17.15 Uhr, wurde eine Polizeistreife im Gemeindegebiet Ergolding auf einen 57-jährigen Autofahrer aus dem Landkreis aufmerksam. Dieser war in erheblichen Schlangenlinien unterwegs und wurde deshalb einer Verkehrskontrolle unterzogen. Hierbei stellten die Beamten deutlichen Alkoholgeruch fest. Die Sicherstellung des Führerscheins, sowie eine Blutentnahme im Krankenhaus waren die Folgen. 009463 Quelle: Polizeiinspektion Landshut Seite 3 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 Pressemeldungen Mutter und Kind bestens versorgt Geburtskliniken begleiten Geburten in gewohnt hoher Qualität Landshut / Vilsbiburg. Trotz der derzeitigen Ausnahmesituation werden in den Geburtskliniken am Krankenhaus Vilsbiburg und am Krankenhaus Landshut-Achdorf Geburten mit hoher Kompetenz und großem Einfühlungsvermögen begleitet. In beiden Geburtskliniken dürfen schwangere Frauen gerne zur Geburt eine Begleitperson mitbringen. Voraussetzung ist lediglich, dass die Begleitperson keine Erkältungssymptome hat, sich in den vergangenen 14 Tagen nicht in einem Risikogebiet aufgehalten hat und keinen Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Fall hatte. Die bestmögliche Versorgung von Mutter und Kind hat auch in der Coronakrise oberste Priorität und wird von den Teams der beiden Geburtskliniken in gewohnter Weise sichergestellt. Um die Kleinsten und Schwächsten, Mütter, Mitarbeiter und alle anderen Patienten vor dem Coronavirus zu schützen, gilt ein Besuchsverbot, sobald sich Mutter und Kind auf der Station befinden. Ausnahmen von dieser Regelung sind nach individueller Absprache möglich, beispielsweise wenn das Neugeborene erkrankt oder aus medizinischen Gründen ein längerer stationärer Aufenthalt der Mutter erforderlich ist. Bei Fragen dürfen sich werdende Eltern gerne direkt an die geburtshilflichen Abteilungen wenden: ꞏ Krankenhaus Landshut-Achdorf: 0871 / 404 – 2707 ꞏ Krankenhaus Vilsbiburg: 08741 / 60 – 3177 Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus finden Sie unter www.lakumed.de/coronavirus. Quelle: LAKUMED Kliniken Sich sorgen löst die Probleme nicht Pressemeldung des Seniorenbeirates der Stadt Landshut zur Pandemie SARS-CoV-2 „Der Seniorenbeirat der Stadt Landshut begrüßt alle von Bundesregierung, Bayerischer Staatsregierung und Stadt Landshut im Zusammenhang mit der Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus ergriffenen Maßnahmen, auch wenn die aktuelle weitgehende Isolation vieler alter Menschen, vor allem wenn sie zu Hause alleine oder in stationären Einrichtungen leben, soziale Teilhabe auf ein Minimum reduziert“ erklärte Franz Wölfl, der Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Landshut. Wir danken allen Ärzten und Ärztinnen, Pflegerinnen und Pflegern, haupt- und ehrenamtlich Tätigen in Hilfsorganisationen, Kirchengemeinden und Nachbarschaftshilfen und allen anderen Menschen, die sich aufopferungsvoll rund um die Uhr und sieben Tage die Woche für ihre kranken und/oder hilfebedürftigen Mitmenschen einsetzen, so Wölfl weiter. Die Corona-Pandemie habe die Gesellschaft zwar fest im Griff. Dennoch dürfe man sich nicht 24 Stunden Sorgen machen, denn sich sorgen löse die Probleme nicht. Gerade für uns ältere Menschen sei es wichtig, sich abzulenken. Die Nachrichten in Rundfunk und Fernsehen von früh morgens bis spät abends zu verfolgen, sei jedoch insoweit nicht das richtige Rezept, so Hedwig Pable, stellvertretende Vorsitzendes Seniorenbeirates. Da die Berichterstattung gerade bei älteren Menschen auch zur Verunsicherung beitragen könne, sei es daher sehr sinnvoll, der Berichterstattung immer wieder für eine geraume Zeit aus dem Wege zu gehen und stattdessen Dinge tun, die einem Spaß machen: telefonieren, Briefe schreiben, in alten Fotoalben stöbern, vom Balkon aus ein Schwätzchen mit dem Nachbarn oder der Nachbarin halten, sich um sein Haustier kümmern usw. Nach Möglichkeit sollte man sich jeden Tag eine kleine Aufgabe suchen, die man erledigen möchte. Das vermittle das Gefühl, der Situation nicht ausgeliefert zu sein. Einige von uns haben den letzten Weltkrieg als Kind miterlebt und die meisten von uns haben die 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts durchlebt. Wir verfügen über die Lebenserfahrung, die uns sagt, dass auch in der größten Krise die Welt nicht untergeht. „Sorge bereitet mir jedoch“, so Franz Wölfl, „das Wording einiger Politiker und Journalisten“. Es werde primär über ältere Menschen gesprochen und geschrieben. Das sei das Wording des letzten Jahrhunderts. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts müssten ältere Menschen selbst die Möglichkeit erhalten, in der öffentlichen Kommunikation ihre subjektive Sicht auf die aktuelle Situation zu kommunizieren. Auch sollte die Botschaft der Aufopferung Jüngerer für Ältere vermieden werden. Bei älteren Menschen könne sie ein reduziertes Selbstwertgefühl sowie Schuldgefühle auslösen, bei jüngeren Menschen Frustration und Ressentiments. Und schließlich: Kommunikation über Videotelefone und Soziale Medien sei für viele ältere Menschen eine gewünschte und realistische Option. Allerdings sollte gerade von der Politik ein überzeichnetes Bild technikaffiner, „moderner“ Senioren*innen, die Kontakte problemlos per Skype etc. pflegen, vermieden werden. Das sei nämlich (noch) nicht die Realität. Eine homogene, „positiv“ verzerrte Darstellung älter Menschen in diesem Zusammenhang könne zu Frustrationen und Ablehnung führen und die ohnehin bestehende digitale Spaltung noch verstärken. Positiv zu vermerken sei, so Franz Wölfl abschließend, die Darstellung der aktuellen Corona-Fallzahlen in der LZ auf der ersten Seite der Berichterstattung aus der Region. Hier werde auf die Angabe des chronologischen Alters bewusst oder unbewusst verzichtet. Dadurch würde implizit auf die Botschaft verzichtet, dass jüngere Menschen „sicher“ wären und dass Krankheit und Tod im Falle älterer Menschen aufgrund ihres hohen Lebensalters weniger gravierend wären. Quelle: Seniorenbeirat der Stadt Landshut Seite 4 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 CSU Antrag an den Stadtrat der Stadt Landshut und den Aufsichtsrat der Klinikum Landshut gGmbH Antrag Den Mitarbeitern des Klinikums Landshut gGmbH und Mitarbeitern der Stadt Landshut, die in der Corona-Pandemie unverzichtbare und besondere Leistungen erbracht haben, wird die steuer- und sozialversicherungsfreie einmalige Sonderzahlung gewährt, die der Bundesfinanzminister seit dem 3. April 2020 eingeführt hat. gez. Rudolf Schnur, Bernd Friedrich, Dr. Thomas Haslinger, Prof. Dr. Thomas Küffner, Hans-Peter Summer Quelle: CSU Landshut Kinderschutz in Zeiten von Corona Aufgrund der derzeitigen Ausgangsbeschränkungen befürchten Politik, Opfer- und Kinderschutzverbände eine starke Zunahme von häuslicher Gewalt. Prof. Dr. Mechthild Wolff von der Hochschule Landshut erklärt, welche Ursachen dahinterstecken, wo sich Opfer Hilfe holen können und warum eine starke Soziale Arbeit systemrelevant ist. In der öffentlichen Diskussion ist das Thema häusliche Gewalt derzeit sehr präsent: Die Generalsekretärin des Europarates Pejcinovic Buric macht darauf aufmerksam, dass Berichten der Mitgliedsländer zufolge Kinder und Frauen derzeit einem höheren Missbrauchsrisiko ausgesetzt seien. Grönland führt aus Sorge vor Gewalt gegen Kinder ein vorübergehendes Alkoholverbot für die Hauptstadt Nuuk ein. Und die deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel betont, dass wir in der jetzigen Coronazeit besonders auf Kinderleben achten und Kinder schützen müssen. Wie das konkret aussehen kann, erklärt Prof. Dr. Mechthild Wolff von der Hochschule Landshut. Sie ist Expertin im Bereich Pädagogik, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie Kinderschutz und leitet an der Hochschule die beiden Forschungsprojekte FosterCare und SchutzNorm. Frau Prof. Wolff, das Thema häusliche Gewalt erfährt in der öffentlichen Diskussion derzeit eine erhöhte Brisanz. Gibt es statistisch gesehen eine tatsächliche Zunahme von Missbrauchsfällen? Prof. Wolff: Es gibt keine empirisch verlässlichen Zahlen über einen Anstieg an Partnergewalt oder Gewalt an Kindern in Familien, die sich nur auf die letzten Wochen beziehen. Das wäre auch unrealistisch. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verweist derzeit auf einen Anstieg von 21 Prozent des Elterntelefons „Nummer gegen Kummer“. Die Chat-Beratung für Kinder und Jugendliche hat sich um 26 Prozent erhöht. Das sind einige alarmierende Anzeichen. Aber wir müssen bedenken, dass häusliche Gewalt auch vor der Corona-Krise bereits ein massives Problem darstellte. 16-mal pro Stunde wird in Deutschland ein Mensch Opfer von Partnerschaftsgewalt, davon sind in 81 Prozent der Fälle Frauen die Opfer. Fast 15.000 Kindern widerfährt in Deutschland jährlich sexuelle Gewalt, ca. 140 Kinder werden im Jahr getötet und in 38.891 Fällen haben Jugendämter Kinder in Obhut genommen aufgrund von dringender Kindesmisshandlung oder auf Bitte des Kindes. Was sind die Ursachen? Prof. Wolff: Wir wissen, dass häusliche Gewalt dann ansteigt, wenn sich Risikofaktoren in Familien verschärfen, z. B. durch finanzielle Existenzsorgen, beengten Wohnraum, Erziehungsprobleme und psychischen Stress. Haben Familien wenig Ressourcen oder Unterstützung, um solche Krisen zu bewältigen, erhöht sich das Risiko für mögliche Gewalt – Partnergewalt und/oder Gewalt gegen Kinder. Derzeit sind die Fachkräfte in Frauenhäusern und der Jugendhilfe besonders herausgefordert, weil Einrichtungen teilweise schließen müssen, weil sie Existenzsorgen haben und gleichzeitig kreative Notlösungen für Menschen in Not finden: durch Hotelunterbringungen in eskalierten Situationen, zusätzliche Online-Beratung, Chat- Möglichkeiten für Kinder mit Fachkräften und Ehrenamtlichen, etc. Gibt es Personengruppen, die besonders gefährdet sind? Prof. Wolff: Viele Menschen zahlen derzeit einen hohen Preis für diese Corona-Krise: Es sind potentiell alle Frauen, denn sie tragen im Moment die meiste Last in den Familien. An ihnen oder den Kindern entlädt sich auch oft Stress in der Familie und Überforderung. Es sind zudem Alleinerziehende, benachteiligte Familien mit wenig Einkommen. Neben diesen Gruppen müssen wir derzeit auch besonders achtgeben auf alte und psychisch kranke Menschen, Menschen ohne festen Wohnraum, Menschen mit Fluchterfahrungen. Das Bittere ist, dass die Corona-Krise die Menschen am härtesten trifft, die auch vorher schon benachteiligt waren und zu „vulnerablen“ Personengruppen gehörten. Der Opferhilfeverein Weißer Ring ruft zu Achtsamkeit auf, wenn die Lage in der Wohnung nebenan eskaliert. Seite 5 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 Prof. Wolff: Grundsätzlich ist es eine zivilgesellschaftliche Aufgabe, Gewalt in Familien frühzeitig zu erkennen und immer einzuschreiten, wenn Menschen in Not sind. Es geht darum, Haltung zu zeigen und deutlich zu machen, dass Gewalt nie eine Lösung ist und dass man sich immer Hilfe holen kann. Wir müssen allerdings aufpassen, kein grundsätzliches Misstrauen gegenüber Familien mit Kindern aufzubauen und einen Generalverdacht gegen Eltern oder Männer zu hegen. Das wäre falsch verstandener Kinder- und Gewaltschutz. Wie können Nachbarn Hilfestellung geben? Prof. Wolff: Hoch belastete Familien benötigen derzeit zunächst konkrete finanzielle Hilfe, um existentielle Sorgen zu lindern. Nachbarschaftlich kann man zusätzlich mithelfen durch Ansprache, Zuversicht und emotionalen Halt, z. B. indem man im Gespräch bleibt und im Bedarfsfall Unterstützung und Entlastung anbietet. Das können ganz konkrete Alltagshilfen sein: einkaufen, Essen kochen, Gespräche mit den Kindern, Spiele ausleihen etc. Wenn man ein komisches Bauchgefühl hat, dass Gewalt im Spiel sein könnte, sollte man motivieren und Hinweise geben, wo sich Frauen, Eltern und Kinder professionellen spezifischen Rat holen können. Welche konkreten Angebote gibt es, auf die ich verweisen kann? Prof. Wolff: Wenn ich Partnergewalt mitbekomme oder eine Kindeswohlgefährdung vermute, kann ich auf die „Nummer gegen Kummer“ 0800 111 0550 hinweisen, auf das bundesweite und 24 Stunden erreichbare Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen 08000 116 016 oder auf die Beratungsseiten der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung. Dort gibt es Angebote wie Mailberatung, Gruppen- und Themenchats, offene Sprechstunden und Foren: www.bke-jugendberatung.de und www.bke- elternberatung.de. Ich kann auch auf das örtliche Frauenhaus (Frauenhaus Landshut: 0871-805100) oder auf örtliche spezialisierte Beratungsstellen verweisen. (Die Landshuter Interventions- und Beratungsstelle bei häuslicher und sexuali-sierter Gewalt bietet z.B. in der Corona-Krise eine Online-Beratung an unter bera-tung.lis@protonmail.com). Wenn man sich ganz sicher ist, dass akute Gewalt im Spiel ist, ist es eine Bürgerpflicht das örtliche Jugendamt oder die Polizei zu informieren. Derzeit arbeiten Fachkräfte in Jugendhilfeeinrichtungen auf Hochtouren an zusätzlichen Formen, um Familien niederschwellige Hilfen zu ermöglichen. Was können Kitas, Heime, Schulen oder sonstige Wohngruppe für junge Menschen jetzt in der Corona-Krise tun, um Kinder zu schützen? Prof. Wolff: Es gibt bereits viele gute Beispiele, wie Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialpädagoginnen und -pädagogen über Chats, Online-Foren, Skype oder WhatsApp-Gruppen mit Kindern und ihren Eltern im Gespräch bleiben. Sie können als Profis wichtige pädagogische und didaktische Hinweise geben, so dass nicht aufgrund von Langeweile Aggressionen aufgebaut werden. Gerade jetzt sind Patenmodelle gefragt, die vielerorts existieren. Sie stellen Eltern und Kindern vertraute Bezugspersonen von außen zur Seite und motivieren sie bei Stress, sich anzuvertrauen und sich nicht zu isolieren. Kindern und Eltern muss Halt gegeben werden. Sie brauchen die Zuversicht, dass die Corona-Krise auch ein Ende hat. Es gibt inzwischen unzählige Anregungen im Internet, wie sich Kinder auch selbsttätig mit Fragen oder Themen auseinandersetzen oder einfach Spaß haben können (z. B. https://www.br.de/radio/bayern-plus/service-zur-kinderetreuung-in-corona-zeiten-lernen-wis-sen-pumuckl-die-maus-100.html). Brauchen wir neue Schutzkonzepte in Zeiten von Corona? Prof. Wolff: Soziale Einrichtungen haben jetzt nach einem hohen politischen Druck die Zusage bekommen, dass auch ihre Existenz unter dem Corona-Schutzschirm abgesichert wird. Soziale Einrichtungen sind systemrelevant, weil sie die soziale Infrastruktur in unserer Gesellschaft sicherstellen. Das ist existentiell wichtig. Vor allem in den Jahren nach 2015 und der Flüchtlingswelle haben die Fachkräfte in der Kinder-, Jugend- und Familienhilfe unter Beweis gestellt, dass sie unter Hochdruck schnell und kreativ gute Lösungen entwickeln können. Der Kinderschutz sowie die Hilfseinrichtungen für Frauen nach Gewalt in der Familie arbeiten zuverlässig, wenn sie gut abgesichert sind und gesellschaftlich wertgeschätzt werden. Wir brauchen darum keine neuen Schutzkonzepte oder Einschränkungen in der Corona- Krise, sondern wir brauchen eine gut abgesicherte Soziale Arbeit und ein Gemeinwesen, das zivilgesellschaftliche Verantwortung übernimmt. Jeder ist gefragt hinzuschauen und Haltung zu zeigen. Vor allem müssen die guten Beispiele in der Praxis, von denen einige oben genannt wurden und die auf allen Kanälen weiterentwickelt werden, sichtbar und zum Modellfall für andere werden. Das Interview führte Veronika Barnerßoi von der Hochschule Landshut. Bildtext: Prof. Dr. Mechthild Wolff von der Hochschule Landshut ist Expertin im Bereich Pädagogik, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe sowie Kinderschutz Quelle: Hochschule Landshut Seite 6 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 Bonus für Beschäftigte, die in Coronakrise besonders belastet sind Die Stadtratsfraktion der Grünen begrüßt die von der Staatsregierung angekündigte einmalige Bonuszahlung von 500.- Euro an Pflegekräfte. „Es ist ein wichtiges Signal an alle Pflegerinnen und Pfleger, die in dieser Krise bis zur Erschöpfung arbeiten“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl. Allerdings dürfen wichtige Berufsgruppen wie Rettungsdienste, Reinigungspersonal in Kliniken und Pflegeheimen, Atemtherapeuten, Ärzt*innen nicht vergessen werden. „Wir erwarten von diesen Berufsgruppen eine ganz besondere Einsatzbereitschaft, um eine gute medizinische Versorgung in diesen schwierigen Zeiten zu gewährleisten. Diesen hohen Einsatz sollten wir mit einer zusätzlichen Einmalzahlung ebenso honorieren“. Neben dem Freistaat sollte auch die Stadt in ihren Einrichtungen, wie dem Klinikum oder den Senioren- und Pflegeheimen der Hl.- Geist-Spitalstiftung entsprechende Bonuszahlungen leisten. „Dabei sind jedoch die Beschäftigten zu berücksichtigen, die bei der Bekämpfung des Coronavirus besonders belastet sind“, so Hagl. „Das Geld muss bei denen ankommen, die direkt im Einsatz sind - auch den städtischen Erzieherinnen in der Notbetreuung oder den Busfahrerinnen und Busfahrern - nicht in der Führungsebene.“ Zudem fordern die Grünen Auskunft darüber, ob im Klinikum sowie den Senioren- und Pflegeheimen der Stadt ausreichend Schutzkleidung für das Personal zur Verfügung steht. „Bevor über eine allgemeine Mundschutzpflicht nachgedacht wird, gilt es sicherzustellen, dass gerade die Menschen, die berufsbedingt einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, ausreichend vor einer Ansteckung geschützt werden“, so Grünen- Fraktionsvorsitzender Stefan Gruber. Laut Robert- Koch –Institut sind bundesweit 2300 Personen des medizinischen Personals in Krankenhäusern mit Sars-CoV-2 infiziert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Arztpraxen, Laboren, Senioren- und Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten sind dabei nicht erfasst. Allein in Bayern haben 244 Arztpraxen wegen Corona- Fällen oder fehlender Schutzausrüstung geschlossen. „Das sind beunruhigende Zahlen. Wir wissen nicht, wie die Situation in Landshut ist. Sollte sich aber ein Engpass bezüglich der Schutzausrüstung für diese Personengruppen abzeichnen, muss hier umgehend gehandelt werden“, fordert Gruber. Quelle: Sigi Hagl - Bündnis 90/Die Grünen Kaum Fahrgäste am Sonntag Stadtbusverkehr am Sonn- und Feiertag ruht bis auf Weiteres 264 Mal fahren die Stadtbusse auf 12 Linien sonn- oder feiertags (ohne der bereits eingestellten Abendlinien) durch Landshut, Altdorf, Ergolding und Kumhausen. Normalerweise wird das Angebot auch angemessen genutzt. In Zeiten der staatlich verordneten Ausgangsbeschränkung fahren im Schnitt jedoch nur zwei Fahrgäste pro Fahrt – keine Basis für eine ÖPNV-Grundversorgung. Deswegen fahren, solange die Ausgangsbeschränkung gilt, an Sonn- und Feiertagen bis auf Weiteres keine Stadtbusse mehr in der Tarifzone 100/199. Montag bis Samstag fahren die Stadtlinien regulär. Personen, die in systemrelevanten Bereichen arbeiten und sonn- und feiertags gewöhnlich mit dem Bus von der Wohnung zur Arbeitsstätte fahren, können ein Taxi nutzen. Die Mehrkosten für die Taxifahrt übernehmen die Stadtwerke. Als Eigenanteil des Fahrgastes wird der Preis eines Einzelfahrscheins Erwachsene in Höhe von 2,00 Euro vom Betrag abgezogen. Die Kostenerstattung gilt für Fahrten im Bediengebiet der Stadtwerke (Tarifzone 100/199 LAVV) und während der ansonsten an Sonn- und Feiertagen zur Verfügung stehenden Bedienzeiten der Stadtlinien (zwischen 6.45 und 20.30 Uhr). Betroffene müssen für die Erstattung lediglich das auf www.stadtwerke-landshut.de/busfahren bereitgestellte Formular vom Arbeitgeber unterzeichnen lassen und dieses zusammen mit einem Foto oder Scan der Taxiquittung an verkehrsbetrieb@stadtwerke-landshut.de senden. Die Stadtwerke und die Taxiunternehmen empfehlen, frühzeitig ein Taxi für den Arbeitsweg zu reservieren. Die Fahrpläne auf der Homepage der Stadtwerke Landshut sind ebenfalls aktualisiert. Ein Hinweis, dass sich die Fahrpläne mit Blick auf die Begleitumstände des Corona-Virus‘ ändern können und mit dem Verweis auf www.stadtwerke-landshut.de hängt bereits an den Haltestellen. Bereits seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen ruht neben dem Schüler- auch der Abendlinienverkehr in der Tarifzone 100 des Landshuter Verkehrsverbunds (LAVV). Sobald die Ausgangsbeschränkungen wieder aufgehoben werden, kann auch der Busverkehr wieder mehr Fahrt aufnehmen. Bildtext: Auf mögliche Fahrplanänderungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus wird an den Haltestellen bereits hingewiesen. Quelle: Stadtwerke Landshut Seite 7 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 coronahelfer@landshut.de: Freiwillige bitte melden Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen nimmt in der Region Landshut weiter zu. Um etwaigen Personalengpässen in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen entgegenzuwirken und gleichzeitig Personalkapazitäten zu erhöhen, bitten Oberbürgermeister Alexander Putz und Landrat Peter Dreier deshalb alle Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind zu helfen, um ihre Unterstützung: „Auf unsere bisherigen Aufrufe hin haben sich bereits zahlreiche Freiwillige gemeldet. Für diese Hilfsbereitschaft sind wir sehr dankbar. Dennoch können wir nach wie vor jede helfende Hand gebrauchen – ob mit oder ohne medizinische Vorbildung. Wer bereit ist, sich zu engagieren, ist weiterhin herzlich willkommen.“ Die Lage am Klinikum Landshut und in den Lakumed-Kliniken sei derzeit zwar stabil – dennoch, betonen Putz und Dreier: „Wir müssen täglich damit rechnen, dass die Patientenzahlen rasant ansteigen. Darauf müssen wir uns bestmöglich vorbereiten, um für den Ernstfall ausreichend Personal vorhalten zu können.“ Besonders gesucht sind dabei Angehörige (m/w/d) folgender Berufsgruppen: Sanitäter, Rettungssanitäter, Rettungsassistenten/Notfallsanitäter, Altenpfleger, Pflegehelfer, Gesundheits- und Krankenpfleger, ehemalige Wehrdienstleistende im Sanitätsdienst, ehemalige Zivildienstleistende bzw. Bundesfreiwilligendienstleistende, Schwesternhelferinnen, Medizinisch-Technische Assistenten, Ärzte aller Fachrichtungen (auch im Ruhestand) sowie Medizinstudenten. Freiwillige, die bereit sind, in Kranken- und Pflegeeinrichtungen zu helfen, werden gebeten, sich unter der E-Mail-Adresse coronahelfer@landshut.de zu melden. Dabei sollten Informationen über die zeitliche Verfügbarkeit sowie unbedingt auch über eventuell vorhandene gesundheitliche Einschränkungen und/oder die Zugehörigkeit zu einer Corona-Risikogruppe angegeben werden. Für freiwillige Helfer könnten bei Bedarf auch Hotelzimmer in günstiger Lage kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Wer über keine Vorbildung im medizinischen oder pflegerischen Berufsbereich verfügt und trotzdem helfen möchte, kann sich gerne unter Angabe seiner Fähigkeiten melden, da es viele Bereiche gibt, in denen Unterstützung benötigt werden könnte. Quelle: Stadt Landshut Wochenmarkt am Gründonnerstag Der Wochenmarkt findet wegen des Karfreitags bereits am Gründonnerstag, 9. April, statt. Damit sich der Besucherandrang nicht nur räumlich auf die Neu- und Altstadt (wir berichteten), sondern auch zeitlich entzerrt, ist die Marktzeit bis auf Weiteres um eine Stunde – von 12 auf 13 Uhr – ausgeweitet worden, um das Kontakt- und Infektionsrisiko der Besucher untereinander noch weiter zu reduzieren. Quelle: Stadt Landshut Seite 8 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 Maskenmaterial wird zum Teil gestellt Landkreis-Gemeinden bekommen geschnittenes Vlies zugeteilt Egal ob in Zeitschriften, Schritt-für-Schritt-Anleitungen aus dem Internet oder (teils recht eigenwillige) Tutorials und Kreationen auf Youtube: An selbstgenähten Mund- und Nasenmasken kommt derzeit niemand vorbei. Dabei haben sie eines gemeinsam – sie können die allgemeine Ansteckungsgefahr senken. Zwar dienen sie nicht dem Eigenschutz des Trägers, sehr wohl aber die Umgebung, da sie die Tröpfcheninfektion – und dies ist der Übertragungsweg für das Corona-Virus – deutlich reduzieren. Die selbstgenähten Masken können aus allen möglichen Stoffresten hergestellt werden, bestenfalls aus Baumwolle und kochfest. Doch der Landkreis Landshut wird künftig Material zur Verfügung stellen. Die von Staatsminister Hubert Aiwanger für jede Region in Bayern zugeteilten Vlies-Rollen werden an zentraler Stelle geschnitten, verpackt und mitsamt einer Fertigungsanleitung an die Gemeinden ausgeliefert. Diese können dann die lokale Weiterverteilung bestimmen, sei es als Spende an ehrenamtliche Näh-Initiativen oder als Aufträge an örtliche Schneidereien. Wer die fertigen Masken dann nutzen wird, kann ebenfalls die Gemeinde frei entscheiden, egal ob sie Mitarbeiter der Lebensmittelgeschäfte, in Banken oder Kitas damit ausstatten. Wichtig aber ist, dass die selbst genähten Masken nicht für medizinische Zwecke (z. B. in Arztpraxen) verwendet werden dürfen, da es hier gesonderter Hygienestandards und einer zertifizierten Fertigung bedarf. Darüber hinaus kann jeder mit eigenen Stoffresten und etwas Handarbeit selbst beitragen, andere zu schützen und durch das eigene Infektionspotenzial durch Tröpfcheninfektion deutlich zu reduzieren. Ein Schnittmuster (bereitgestellt von der Stadt Essen) ist auf www.landkreis-landshut.de verfügbar. Seit einiger Zeit haben bereits viele lokale Schneidereien entsprechende Stoffmasken im Angebot. Wer handwerklich nicht so geübt ist oder schlicht keine Zeit findet, aber trotzdem auf einen sinnvollen Hygieneartikel nicht verzichten möchte, macht sicherlich seiner Näherei um die Ecke mit einem kleinen Auftrag eine Freude. Da bereits einige Abmahnanwälte aktiv sind, die die Nähereien und Ehrenamtlichen belangt haben, die die Begriffe „Atemschutzmaske“ oder „Mundschutzmaske“ für den Vertrieb ihrer Produkte verwendet haben (der Begriff „Schutz“ erfordert eine entsprechende Zertifizierung), empfiehlt die Wirtschaftsförderung des Landkreises, sie stattdessen als „Stoffmasken“ oder „Behelfsmasken“ zu anzubieten. Die Materialien für den medizinischen Bereich werden eigentlich vom Freistaat geliefert – wenn der Landkreis selbst noch Masken bezieht, um den lokalen Bedarf bedienen zu können, dann ausschließlich von Produzenten, die hierfür zertifiziert worden sind. Es werden aber derzeit keine weiteren Firmen mit der Entwicklung und Herstellung von Masken ohne entsprechende Standards beauftragt. In der Region Landshut wurden bisher 572 Corona-Infektionen festgestellt. Die Zahl der Kontaktpersonen liegt bei 2573. Bisher sind 19 Infizierte verstorben, bei denen ein Zusammenhang mit COVID19 möglich ist (Stand: 06.04.2020, 17.00 Uhr). Die Anzahl der nachgewiesenen Infektionen bildet das gesamte Geschehen seit der KW11 ab, als der erste Corona-Fall in der Region nachgewiesen wurde. Zwischenzeitlich Genesene (168 aus Stadt und Landkreis) und damit aus der häuslichen Quarantäne entlassene Personen sind noch in der Summe enthalten. Derzeit werden in den Krankenhäusern in der Region 105 Patienten betreut, die mit dem Corona-Virus infiziert sind, davon befinden sich 23 auf den Intensivstationen (Stand: 06.04.2020, 10.00 Uhr). Dies sind aber nicht nur Patienten aus dem Raum Landshut – auch Bürgerinnen und Bürger anderer Landkreise befinden sich in den regionalen Kliniken zur Behandlung (werden aber von einem anderen Gesundheitsamt als Indexfall gelistet). Vorsorglich werden alle Patienten mit einem Atemwegsinfekt, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, auf das Corona-Virus getestet. Ein großes Problem sind hier aber die fehlenden Laborkapazitäten – aufgrund der hohen Auslastung kann es mittlerweile mehr als sieben Tage dauern, bis das Testergebnis vorliegt. So lange bleibt der Patient in einer eigenen, isolierten Corona-Station; auch wenn sich nach Eingang des Testergebnisses herausstellen sollte, dass der Patient sich nicht mit dem Virus angesteckt hat. In der Zwischenzeit ist dieser Platz aber dennoch fest belegt und statistisch erfasst. Quelle: Landratsamt Landshut Seite 9 von 10
Ausgabe: Montag, 6. April 2020 Impressum Alle Leser von LA-Nachrichten können hier, auf allen drei Veröffentlichungswegen (LA- Nachrichten.de, facebook.com/LA-Nachrichten und Email-Ausgabe) eine private Kleinanzeige, einen Leserbrief oder auch eine öffentliche Veranstaltung eintragen lassen. Dieser Service ist für Sie absolut kostenlos, Sie müssen nur eine Email mit dem gewünschten Text an info@LA-Nachrichten.de schicken. Es gibt hier auch keine maximale Länge und Sie können jeder Zeit ein Foto mit schicken. LA-Nachrichten.de ist die Nachrichtenseite der Beis-Vertriebs UG Beis-Vertriebs UG (haftungsbeschränkt) Geschäftsführer: Beis Markus Tel: 0871 275 447 16 Goethestr. 46 Mobil: 01522 253 25 28 84032 Landshut Email: info@LA-Nachrichten.de SteuerNr: 132 / 122 / 20528 USt-IdNr: DE324658090 Handelsregister: Amtsgericht Landshut HRB 11700 Aufsichtsbehörde: Stadtverwaltung Landshut Seite 10 von 10
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