Für Sie gelesen: Pregabalin Long-Term Treatment and Assessment of Discontinuation in Patients with Generalized Anxiety Disorder
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Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie www.kup.at/ JNeurolNeurochirPsychiatr Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems Für Sie gelesen: Pregabalin Homepage: Long-Term Treatment and Assessment www.kup.at/ of Discontinuation in Patients with JNeurolNeurochirPsychiatr Generalized Anxiety Disorder Online-Datenbank mit Autoren- Baminger H und Stichwortsuche Journal für Neurologie Neurochirurgie und Psychiatrie 2014; 15 (4), 237-238 Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/BIOBASE/SCOPUS Krause & Pachernegg GmbH • Verlag für Medizin und Wirtschaft • A-3003 Gablitz P.b.b. 02Z031117M, Verlagsor t : 3003 Gablitz, Mozar tgasse 10 Preis : EUR 10,–
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Für Sie gelesen Zusammengefasst von Dr. H. Baminger Pregabalin Long-Term Treatment and As- einem Baseline-Assessment mit 2 darauf folgenden 12-wöchi- sessment of Discontinuation in Patients gen Behandlungsperioden. Geeignete Patienten wurden an der Baseline einer der folgenden Behandlungssequenzen rando- with Generalized Anxiety Disorder misiert zugeteilt: (a) Pregabalin hochdosiert (PHD) gefolgt Kasper S, et al. Int J Neuropsychopharm 2014; 17: 685–95. von PHD, (b) PHD gefolgt von Placebo, (c) Pregabalin niedrig dosiert (PND) gefolgt von PND, (d) PND gefolgt von Placebo, Einleitung (e) Lorazepam (LOR) gefolgt von LOR oder (f) LOR gefolgt Die generalisierte Angststörung (GAD) ist eine chronische von Placebo. Die Patienten erhielten zuerst 6 Wochen lang und behinderungsträchtige Erkrankung mit einer geschätzten eine flexible Dosis von (a) 450–600 mg/d Pregabalin (PHD), 12-monatigen Prävalenz von ca. 2 % in Europa [1] und ca. 3 % (b) 150–300 mg/d Pregabalin (PND) oder (c) 3–4 mg/d LOR. in den USA [2]. Die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Responder erhielten für weitere 6 Wochen eine Therapie mit Genesung liegt unter 40 % und bei Patienten mit remittierenden einer fixierten Dosierung. Patienten, welche in Periode 2 auf- Symptomen gibt es eine hohe Rekurrenz-Wahrscheinlichkeit genommen wurden, erhielten entweder die gleiche fixe Dosie- [3]. Die funktionellen Beeinträchtigungen sind vergleichbar rung oder sie wechselten zu Placebo. Nach den beiden Be- mit jenen bei depressiven Störungen und anderen affektiven handlungsperioden gab es jeweils eine Ausschleichwoche Störungen. Bei erfolgloser Behandlung ist die Behinderung sowie 2 Assessments nach der Beendigung der Behandlung: ähnlich wie bei chronischen medizinischen Erkrankungen [4]. eines unmittelbar nach der Ausschleichwoche und eines 1 Wo- che nach dem Ausschleichen. Es existiert eine Reihe von Therapieoptionen bei GAD, welche selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), Sero- 615 Patienten wurden in die Studie aufgenommen und rando- tonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), Benzo- misiert zugeteilt. 463 Patienten (75,3 %) beendeten Periode 1 diazepine und trizyklische Antidepressiva umfasst [5]. Eine und 366 Patienten (59,5 %) Periode 2. Die Patienten waren andere Option in Europa und einigen anderen Ländern ist Pre- ca. 42 Jahre alt (Range: 18–65), 60,8 % waren weiblich und gabalin, das für die Behandlung von GAD bei Erwachsenen 82,4 % weiß. Das durchschnittliche erste Auftreten der GAD- zugelassen und als First-Line-Behandlungsoption in den Symptome lag ca. 2,3 Jahre zurück (Range: 0–36,6). WFSBP-Guidelines inkludiert ist [6]. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Pregabalin bei der GAD-Behandlung wurde in Die Auswirkungen des Therapieabbruchs wurden anhand der klinischen Kurzzeitstudien (4–8 Wochen) verschiedentlich be- Physician Withdrawal Checklist (PWC) evaluiert, welche Aus- wiesen [7, 8]. Aufgrund der Chronizität von GAD sind Wirk- kunft über im Zusammenhang mit dem Therapieabbruch auf- samkeit und Sicherheit einer Langzeit-Pharmakotherapie von tretende Symptome gibt. Der Ängstlichkeits-Rebound wurde speziellem Interesse. Während Kurzzeitstudien den Grad der mittels der Hamilton Anxiety Rating Scale ermittelt. Die Stu- frühen Behandlungsresponse und der initialen Toleranz be- die war aber nicht ausreichend gepowert, um in diesem Punkt werten, evaluieren Langzeitstudien die Qualifikation von Unterschiede zwischen den Behandlungsgruppen festzustellen. anxiolytischen Behandlungen hinsichtlich der Erhaltung der initialen Response und der Erlangung einer symptomatischen Die GAD-Symptome verbesserten sich bei allen Behandlun- Remission. Weitere wichtige Ziele umfassen die Evaluierung gen und die Verbesserungen blieben über 12 und 24 Wochen der optimalen Behandlungsdauer und inwieweit der Behand- aufrecht. Niedrige Level an Entzugserscheinungen waren in lungsabbruch mit Symptom- und/oder Ängstlichkeitsrekur- allen Behandlungsgruppen evident. In der Subgruppe, bei der renz verbunden ist. Wird Pregabalin abgesetzt, sollte mindes- die aktive Medikation nach der Periode 1 abgesetzt worden tens 1 Woche ausschleichend dosiert werden, um mögliche war, traten bei 36,2 % der Patienten unter PHD, bei 32,7 % un- Entzugssymptome zu minimieren. ter PND und bei 32,7 % unter LOR Discontinuation Emergent Signs and Symptoms (DESS) auf. Bei Patienten, welche eine Das Ziel der vorliegenden Studie war die Evaluierung der aktive Behandlung über beide Perioden erhielten, erhöhte sich Häufigkeit und der Schwere von Entzugs- und Reboundsymp- der PWC-Gesamtscore vom letzten Assessment während der tomen in Verbindung mit Kurz- (12 Wochen) und Langzeitbe- aktiven Behandlung bis zum zweiten Assessment nach Behand- handlung (24 Wochen) mit 2 verschiedenen Pregabalin-Dosie- lungsende durchschnittlich (95-%-CI) unter (a) 450–600 mg/d rungen bei Patienten mit moderater bis schwerer GAD, wel- Pregabalin um 2,8 (1,6–3,9), (b) 150–300 mg/d Pregabalin che auf eine 6-wöchige akute Behandlung ansprachen. um 1,7 (0,7–2,8) und (c) 3–4 mg/d LOR um 2,2 (1,0–3,5). Die Raten des Ängstlichkeits-Rebounds waren bei den Wochen 12 Methoden und Ergebnisse und 24 ebenfalls niedrig (0–6 %). Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine 24-wöchi- ge Placebo- und Lorazepam-kontrollierte, randomisierte, dop- Diskussion pelblinde Multicenter-Studie zur Evaluierung der Entzugs- Die vorliegende Studie ist die erste, welche Entzugssympto- symptome bei Pregabalin bei der Behandlung von GAD. Das me nach einer Langzeitbehandlung von GAD mit Pregabalin Studiendesign bestand aus einem initialen Screening sowie mit einem prospektiven, randomisierten, doppelblinden, ak- J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2014; 15 (4) 237 For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
Für Sie gelesen tiv- und placebokontrollierten Design mit Evaluierungen nach Literatur: anxiety disorder: systematic review and me- ta-analysis. BMJ 2011; 342: d1199. 12 und 24 Wochen untersucht. Die Ergebnisse indizieren, dass 1. Lieb R, Becker E, Altamura C. The epidemi- ology of generalized anxiety disorder in Europe. 6. Bandelow B, Zohar J, Hollander E, et al. es sowohl bei hoch als auch bei niedrig dosierten Respondern, Eur Neuropsychopharmacol 2005; 15: 445–52. World Federation of Societies of Biological Psychiatry (WFSBP) guidelines for the phar- welche die Behandlung über 12 bzw. 24 Wochen fortsetzten, 2. Kessler RC, Chiu WT, Demler O, et al. macological treatment of anxiety, obsessive- Prevalence, severity, and comorbidity of eine niedrige Inzidenz von Entzugssymptomen während ei- 12-month DSM-IV disorders in the National compulsive and post-traumatic stress disor- ders – first revision. World J Biol Psychiatry ner 2-wöchigen Evaluierung nach jeder Behandlungsperiode Comorbidity Survey Replication. Arch Gen 2008; 9: 248–312. Psychiatry 2005; 62: 617–27. gab. Das Fehlen von klinisch bedeutsamen Entzugssympto- 7. Kasper S, Herman B, Nivoli G, et al. Efficacy 3. Rodriguez BF, Weisberg RB, Pagano ME, et LYR-021-14/1/15.09.2014, Pfizer Corporation Austria GesmbH, Wien men oder Ängstlichkeits-Rebounds bei Pregabalin nach einer al. Characteristics and predictors of full and of pregabalin and venlafaxine-XR in general- ized anxiety disorder: results of a double-blind, 12- oder 24-wöchigen Behandlung unterstützt eine 1-wöchige partial recovery from generalized anxiety dis- placebo-controlled 8-week trial. Int Clin Psy- order in primary care patients. J Nerv Ment Ausschleichphase, um den Potenzialen von Entzugssympto- Dis 2006; 194: 91–7. chopharmacol 2009; 24: 87–96. men oder Ängstlichkeits-Rebounds vorzubeugen. 8. Montgomery SA, Tobias K, Zornberg GL, et 4. Hoffman DL, Dukes EM, Wittchen HU. al. Efficacy and safety of pregabalin in the Human and economic burden of generalized treatment of generalized anxiety disorder: a anxiety disorder. Depress Anxiety 2008; 25: 6-week, multicenter, randomized, double- In der vorliegenden Studie zeigten nicht nur die aktiv behan- 72–90. blind, placebo-controlled comparison of pre- delten Gruppen ein Beibehalten der Verbesserungen: Auch Pa- 5. Baldwin D, Woods R, Lawson R, et al. gabalin and venlafaxine. J Clin Psychiatry tienten, welche nach 12 Wochen zu Placebo wechselten (nach Efficacy of drug treatments for generalised 2006; 67: 771–82. einer Ausschleichphase), zeigten das Beibehalten der Verbes- serungen bei einer Evaluierung nach 24 Wochen. Die Mög- lichkeit, dass Patienten mit einer weniger chronischen GAD- Fachkurzinformation untenstehend. Historie die Verbesserungen durch eine Kurzzeittherapie (12 Wochen) beibehalten, hat bedeutende klinische Implikationen Entgeltliche Einschaltung und sollte in zukünftigen Studien weiter untersucht werden. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass eine Pregabalin- Korrespondenzadresse: Behandlung über 12 oder 24 Wochen mit einer darauf folgen- Dr. Helmut Baminger den 1-wöchigen Ausschleichphase nicht mit klinisch bedeut- A-1230 Wien samen Entzugssymptomen oder Ängstlichkeits-Rebounds as- Corvinusgasse 4/2/9 soziiert war. E-Mail: office@korrekturwerkstatt.at Fachkurzinformation 1) Montgomery SA. Expert Opin Pharmacother 2006; 7: 2139–54. 2) Kasper S, et al. Int Clin Psychopharmacol 2009; 24: 87–96. 3) Lyrica® Fachinformation, Stand: Juli 2014 Lyrica 25 mg/50 mg/75 mg/100 mg/150 mg/200 mg/300 mg Hartkapseln. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: 1 Hartkapsel enthält 25 mg/ 50 mg/75 mg/100 mg/150 mg/200 mg/300 mg Pregabalin. Sonstige Bestandteile: Eine Hartkapsel enthält auch 35 mg/70 mg/8,25 mg/11 mg/16,50 mg/22 mg/33 mg Lactose-Monohydrat. Liste der sonstigen Bestandteile: Kapselinhalt: Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Talkum. Kapselhülle: 25 mg, 50 mg und 150 mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natriumdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, gereinigtes Wasser. 75 mg, 100 mg, 200 mg und 300 mg: Gelatine, Titandioxid (E 171), Natri- umdodecylsulfat, hochdisperses Siliciumdioxid, Eisen(III)-oxid (E 172), gereinigtes Wasser. Drucktinte: Schellack, Eisen(II,III)-oxid (E 172), Propylenglycol, Kalium- hydroxid. Anwendungsgebiete: Neuropathische Schmerzen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von peripheren und zentralen neuropathischen Schmerzen im Erwachsenenalter. Epilepsie: Lyrica wird angewendet zur Zusatztherapie von partiellen Anfällen mit und ohne sekundäre Generalisierung im Erwachsenenalter. Generalisierte Angststörungen: Lyrica wird angewendet zur Behandlung von generalisierten Angststörungen bei Erwachsenen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiepileptika, andere Antiepileptika; ATC-Code: N03AX16. Inhaber der Zulassung: Pfizer Limited, Ramsgate Road, Sandwich, Kent CT13 9NJ, Vereinigtes Königreich. Stand der Information: Juli 2014. Verschreibungspflicht/Apo- thekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Angaben zu besonderen Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstigen Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit und Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der ver- öffentlichten Fachinformation. 238 J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2014; 15 (4)
Seggauer Fortbildungstage 2018 Entzündlicher Formenkreis, Therapieansätze und Pathophysiologie. Individualisierte Arzneimitteltherapie 13. bis 14. Oktober 2018 in Schloss Seggau bei Leibnitz zum Programm
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