Wissenschaftliche Aufbereitung zur Anwendung von "Doxycyclin zur Behandlung des Bullösen Pemphigoids" als Grundlage einer Bewertung durch die ...
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Wissenschaftliche Aufbereitung zur Anwendung von „Doxycyclin zur Behandlung des Bullösen Pemphigoids“ als Grundlage einer Bewertung durch die Expertengruppe Off-Label Fachbereich Innere Medizin 1. Angaben zum Arzneimittel a. Wirkstoff (INN) Doxycyclin b. Im Geltungsbereich des AMG zugelassene Fertigarzneimittel Siehe Anhang 5 2. Im Geltungsbereich des AMG zugelassene Anwendungsgebiete Doxycyclin ist angezeigt bei Infektionen, die durch Doxycyclin-empfindliche Krankheitserreger verursacht sind (siehe Abschnitt 5.1), insbesondere bei: — Infektionen der Atemwege und des HNO-Bereiches — akute Schübe chronischer Bronchitis — Sinusitis — Otitis media — Pneumonie durch Mykoplasmen, Rickettsien oder Chlamydien — Infektionen des Urogenitaltrakts — Urethritis durch Chlamydien und Ureaplasma urealyticum — akute Prostatitis — unkomplizierte Gonorrhoe (insbesondere bei gleichzeitiger Chlamydieninfektion) — Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane — Syphilis bei Penicillin-Allergie — Harnwegsinfektionen (nur bei nachgewiesener Empfindlichkeit der Erreger) — Infektionen des Magen-Darm-Trakts — Cholera — Yersinien- oder Campylobacter-Infektion — Shigellen-Infektion bei Nachweis der Empfindlichkeit — ambulante Therapie von Gallenwegsinfektionen — Hauterkrankungen, auch infizierte schwere Formen der Akne vulgaris und Rosacea — Chlamydien-Konjunktivitis und Trachom — Borreliose (Erythema chronicum migrans oder Lyme-Disease) — seltene Infektionen wie Brucellose, Ornithose, Bartonellose, Listeriose, Rickettsiose, Melioidose, Pest, Granuloma inguinale — andere Erkrankungen: — Malabsorptionssyndrome (tropische Sprue und Morbus Whipple) Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind zu berücksichtigen. (z.B. Fachinformation für Doxycyclin-ratiopharm® 100 mg Weichkapseln, ratiopharm GmbH, Stand der Information Juni 2018) 1
Hinweis: Für einige Arzneimittel sind folgende Anwendungsgebiete zugelassen: Akne papulo-pustulosa (entzündliche Form der Akne). Therapieversuch bei Akne conglobata Das Arzneimittel wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren. (z.B. Fachinformation für Doxakne® tabs 50 mg Tabletten, GALENpharma GmbH, Stand der Information Oktober 2018) 3. Epidemiologische Daten zum beurteilten Anwendungsgebiet Das bullöse Pemphigoid ist die häufigste Erkrankung aus dem Kreis der sogenannten bullösen (blasenbildenden) Dermatosen. In einer Studie in der Region Unterfranken wird eine Inzidenz von 13 Fällen je 1.000.000 Einwohner pro Jahr ermittelt. (Bertram et al., 2009) Das bullöse Pemphigoid ist eine Erkrankung insbesondere des höheren Lebensalters. (Jung et al., 1999) In der Gruppe von Patienten*Innen mit einem Alter über neunzig Jahren zeigte sich in einer Studie im Raum Würzburg und Mannheim ein Anstieg der Inzidenz auf 398 Fälle pro 1.000.000 Einwohnern. In der Regel sind Männer und Frauen gleichhäufig betroffen (Hubner et al., 2016), allerdings zeigte sich bei Patienten mit sehr hohem Alter eine Zunahme insbesondere bei männlichen Patienten (Jung et al., 1999). Mit zunehmender Lebenserwartung in Deutschland ist von einer entsprechend steigenden Prävalenz auszugehen. In epidemiologischen Studien wird eine erhöhte Inzidenz des bullösem Pemphigoids beim Vorliegen neurologischer Erkrankungen, Diabetes mellitus oder malignen Erkrankungen berichtet. Eine Induktion des bullösen Pemphigoids durch Medikamente wurde beschrieben und ist insbesondere für Antidiabetika der Gruppe der Gliptine gesichert. (Benzaquen et al., 2018, Kridin, 2018) Die Mortalitätsrate ist unter dem Aspekt der altersentsprechend hohen Komorbidität zu betrachten. In einer Studie aus Frankreich wurde eine Einjahresmortalitätsrate von 38% berichtet. (Joly et al., 2012). Eine Genfer Studie beschrieb Einjahres-, Dreijahres- und Fünfjahresmortalitätsraten von 26,7 %, 37,1 % bzw. 60,8 %. (Cortes et al., 2012) Eine US- amerikanische Studie fand ähnlich hohe Mortalitätsraten wie die französische bzw. schweizer Studien, allerdings zeigte sich im Vergleich zu „age matched control subjects“ kein signifikanter Unterschied in den Mortalitätsraten. (Parker et al., 2008) Das bulllöse Pemphigoid wird ausgelöst durch Antikörper gegen das bulllöse Pemphigoid Antigen BP 180 (Kollagen XVII) und BP 210 (Dystonin-e). Der Titerverlauf der Antikörper gegen das BP 180 Antigen korreliert gut mit der Krankheitsaktivität. Bezüglich der BP 230 Antikörper ist die Datenlage zur Korrelation mit der Krankheitsaktivität weniger einheitlich. (AWMF-S2k-Leitlinie, 2019) Verlässliche Biomarker oder Prognosefaktoren als Entscheidungshilfe zur Bevorzugung einer speziellen Therapie über eine andere sind nicht bekannt. 2
Krankheitsverlauf nur eingeschränkt möglich. Prednisolon, Prednison und Natriummethylprednisolon-21-Succinat): Zulassung für ... „bullöse Dermatosen: z. B. Pemphigus vulgaris, bullöses Pemphigoid, benignes Schleimhautpemphigoid, IgA-lineare Dermatose, ... (z.B. Fachinformation für Predni H Tabletten®, Winthrop Arzneimittel GmbH, Stand der Information September 2017) Systemische und topische Glukokortikoide gelten vor allem in der Induktionstherapie als der Therapiestandard. Der in der Regel guten Wirksamkeit steht eine Vielzahl möglicher unerwünschter Arzneimittelwirkungen gegenüber. Die unerwünschten Wirkungen sind insbesondere in dieser Population - in der Regel ältere Patienten*Innen mit bullösem Pemphigoid - von besonderer Bedeutung. In den klinischen Studien zeigte sich im Vergleich topischer versus systemischer Glukokortikoide eine Überlegenheiten in Hinblick auf die Sicherheit für die topischen Glukokortikoide. Die Anwendung der topischen Therapie ist jedoch oftmals durch Aspekte der Praktikabiliät eingeschränkt. Unter Therapie mit systemischen Glukokortikoiden (0,75 mg/kg KG bzw. 1,25 mg/kg Körpergewicht (KG) zeigte sich in der Studie von Morel et al (Morel and Guillaume, 1984) eine vollständige Abheilung der Läsionen nach 21 Tage bei 51% versus 64% der Studienteilnehmer und nach 51 Tagen bei 33% versus 55% der Studienteilnehmer. In der Studie von Dreno et al (Dreno et al., 1993) zeigte sich „overall improvement“ bei 78,6% (22/28) in der Methylprednisolon Gruppe versus 62,1% (18/29) in der Prednisolon Gruppe. (RR 1,27 [95%KI 0,90 to 1,79]). Guillaume et al (Guillaume et al., 1993) berichteten über eine Ansprechrate von 71% („clear“) nach 4 Wochen unter einer Therapie mit 1 mg Prednisolon / kg Körpergewicht. Joly et al (Joly et al., 2005) berichten über Ansprechraten von 74% nach 4 Wochen (overall clear) bei systemischer Therapie mit 1mg Prednisolon / kg Körpergewicht als auch bei topischer Therapie mit Clobetasol. Azathioprin …Weiterhin ist Azathioprin bei Patienten mit nachfolgend genannten Erkrankungen angezeigt, wenn Glukokortikosteroide nicht vertragen werden bzw. wenn mit hohen Dosen von Glukokortikosteroiden keine ausreichende therapeutische Wirkung erzielt werden kann: ……. Pemphigus vulgaris und bullöses Pemphigoid ……. (z.B. Fachinformation Imurek® 25 mg Filmtabletten, Aspen Pharma Trading Limited, Irland, Stand der Information August 2018) Zu Azathioprin als Monotherapie stehen keine randomisierten klinisch kontrollierten Studien zur Verfügung. Als Adjuvanz in Kombination mit systemischem Prednisolon konnte bei einer Studiendauer von 3 Jahren ein „steroidsparender“ Effekt bei gleichbleibender Wirksamkeit gezeigt werden (Burton et al., 1978). Guillaume et al. fanden in einer Studie zur 4
Monotherapie Prednisolon versus Prednisolon plus Azathioprin keine Überlegenheit der Kombinationstherapie über 6 Monate. „disease control“ wurde bei 15/36 bzw. 13/31 Patienten*Innen erreicht. Die Patienten*Innen in der Kombinationstherapiegruppe zeigten mehr unerwünschte Arzneimittelwirkungen. (Guillaume et al., 1993) Dapson …Ein Therapieversuch mit Dapson (DDS) ist bei folgenden Hauterkrankungen bei fehlender risikoärmerer Behandlungsmöglichkeit angezeigt: - beim bullösen Pemphigoid (allein oder in Kombination mit Kortikoiden und Immun- suppressiva); (Fachinformation Dapson-Fatol®, RIEMSER Pharma GmbH, Stand der Information Januar 2015) Vergleichende klinisch kontrollierte randomisierte Studien zur Wirksamkeit dieser Therapien als Monotherapie gibt es nicht. (Kirtschig et al., 2010) In 4 retrospectiven Fallserien mit 110 Patienten*Innen wurden Ansprechraten um 45%; in einer weiteren Fallserie mit 60 Patienten*Innen jedoch eine Ansprechrate von nur 15% berichtet. (Piamphongsant, 1983, Venning et al., 1989, Bouscarat et al., 1996, Person and Rogers, 1977) In einer Studie zu Effektivität und Sicherheit von Dapson (1,5 mg/kg/d) versus Azathioprin (1,5-2,5 mg/kg/d), jeweils in Kombination mit Methylprednisolon (0,5 mg/kg/d), beim bullösen Pemphigoid wurde der primäre Endpunkt verfehlt, da nur sehr wenige Patienten (5 unter Azathioprin und 3 unter Dapson), dieses Ziel erreichten. Die kumlative Methylprednisolon- Dosis lag in der Dapson Gruppe niedriger (p=0,06). Die Zahl der unerwünschten Ereignisse (18 im Azathioprin- Arm und 13 im Dapson -Arm) - einschließlich der Todesfällen (3 in der Azathioprin- und 1 in der Dapson -Gruppe) - unterschieden sich nicht signifikant. (Sticherling et al., 2017) 5. Anerkannte Therapiestandards I Weitere Behandlungsstrategien Die aktuelle Leitlinie (AWMF-S2k-Leitlinie, 2019) sieht neben den oben beschriebenen Optionen mit entsprechender Zulassung, folgende Therapien für die Therapie des bullösen Pemphigoids vor, für die jedoch keine Zulassung besteht: Doxycyclin Doxcyclin 200 mg/d p.o. als Monotherapie oder in Kombination mit Nicotinamid (bis zu 2 g/d) p.o. (adjuvant oder als alleinige systemische Therapie) Beurteilung siehe unten. Methotrexat: Zur Wirksamkeit von Methotrexat (MTX) beim bulllösen Pemphigoid stehen keine randomisierten klinisch kontrollierten Studien zur Verfügung. In zwei nicht kontrollierten prospektiven Studien zeigte sich eine „disease control“ bei 8/11 bzw. 14/16 bereits bei niedrigen Dosen von MTX (max 15mg/Woche). (Heilborn et al., 1999, Bara et al., 2003) 5
Mycophenolat-Mofetil: (nur adjuvant) Zur Wirksamkeit von Mycophenolat Mofetil als Adjuvanz zu Methylprednisolon beim bulllösen Pemphigoid steht nur eine vergleichende Studie gegenüber Azathioprin ebenfalls als Adjuvanz zur Verfügung. Es fanden sich keine Unterschiede in Hinblick auf die Wirksamkeit. (Beissert et al., 2007) Bei Patienten, die durch die empfohlenen Induktionsherapien nicht in eine klinische Remission kommen, werden in der Leitlinie zudem die folgenden für eine Behandlung des bullösen Pemphigoids nicht zugelassenen therapeutischen Optionen genannt: Hochdosierte intravenöse Immunglobuline (IVIG), Immunadsorption / Plasmapherese, Rituximab, Cyclophosphamid, Anti-IgE monoklonaler Antikörper Die Studienlage zur Wirksamkeit dieser Therapie ist ebenfalls sehr begrenzt. Der Einsatz der IVIG, Immunadsorption / Plasmapherese, Rituximab, oder Anti-IgE monoklonaler Antikörper ist vor allem durch die hohen Kosten eingeschränkt. Der Einsatz von Cyclophosphamid geht mit wesentlichen unerwünschten Arzneimittelnebenwirkungen einher. Der Verlauf umfasst in der Regel eine mehrmonatige und falls erforderlich bis zu Jahren andauernde Therapie bis zum Sistieren der Blasenbildung. Neben der klinischen Remission kann der Verlauf der Antikörper gegen des bullöse Pemphigoid Antigen (insbesondere BP 180) als Entscheidungshilfe für die Beendigung der Therapie herangezogen werden. 6. Sonstige Angaben Tetracyclin Neben Doxycylin ist auch Tetracyclin als mögliche Therapieoption zu erwähnen. Beide sind Vertreter der Gruppe der Tetracycline. Als indirekte Evidenz können Wirksamkeitsbelege für Tetracyklin eingeschränkt auch für Doxycylin betrachtet werden. Zur Behandlung des bullösen Pemphigoids mit Tetracyclin in Kombination mit Nicotinamid liegt eine randomiserte, klinisch kontrollierte Studie zum Vergleich zu Prednisolon vor. Die Studie hat eine unzureichende Anzahl an Patienten*Innen und lässt nur sehr begrenzt Rückschlüsse zum Vergleich der Therapieoptionen zu. Eine „complete response“ nach acht Wochen zeigt sich unter Tetracyclin + Nicotinamid bei 5/12 Patienten*Innen und bei Prednisolon bei nur 1/6 Patienten*Innen (relatives Risiko (RR) 2,5 [95 % KI 0,37 -16,89]). Eine „complete or partial response“ nach acht Wochen zeigte sich bei 10/12 und bei 6/6 Patienten*Innen (RR 0,87 [95% KI 0.62, 1,22]). Auf Grund der besseren Praktikabiltät durch die geringere Einnahmehäufigkeit sowie auf Grund des besseren Profils bzgl. unerwünschter Arzneimittelwirkungen (inbesondere gastrointestinal) wird in der Regel Doxycylin der Vorzug gegeben. Sonstige Weitere Biologikatherapien werden als Therapieoptionen aktuell diskutiert. Zu erwähnen 6
sind Bertilimumab, Dupiliumab, Ixekizumab, Mepolizumab und Sutilimumab. (Maglie and Hertl, 2019). Studiendaten zu Phase 2 Studien sind zu Bertiliumab verfügbar. Bertilimumab zeigt eine 84% Reduktion der Krankheitsaktivität und eine „steroidsparendenden“ Effekt. (Clinicaltrials.gov, 2014) 7. Erkenntnismaterial I Literaturrecherche Wissenschaftliche Erkenntnisse über die Anwendung von „Doxycyclin zu Behandlung des Bullösen Pemphigoids“ wurden mittels einer systematischen Literaturrecherche aufgearbeitet. Vorab wurde die Fragestellung in das PICO –Schema umgewandelt (siehe Tabelle 1). Tabelle 1: PICO-Schema der Fragestellung zur Anwendung von Doxycyclin bei bullösem Pemphigoid PICO Details Patienten Indikation: Bullöses Pemphigoids Intervention Doxyxycline Comparator In Deutschland zugelassene medikamentöse und nicht medikamentöse Behandlungsalternativen: Prednisolon, Prednison und Natriummethylprednisolon-21-Succinat Azathioprin Dapson Outcome Sicherheit: unerwünschte Ereignisse Wirksamkeit: Anzahl der Blasen Lebensqualität: Patienten*Innen -berichter Endpunkt Für die operationalisierte Fragestellung, siehe Tabelle 1 wurde eine Suchstrategie entwickelt. Diese wurde am 25.01.2019 in den drei Datenbanken MEDLINE (Ovid), Embase (Ovid) und CENTRAL (Cochrane) durchgeführt, siehe Anhang 1 Die Literatursuche in den drei oben genannten Datenbanken ergab 184 Treffer. Die komplette Liste aller Suchtreffer befindet sich im Anhang 3. Es konnten 27 Dubletten aussortiert werden. Zusätzlich konnten in zwei Studienregistern zwei Einträge identifiziert werden. Dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ( BfArM ) wurden zudem drei Publikationen zur Verfügung gestellt (siehe Abbildung 2). 8. Auswahlkriterien für Studien Im nächsten Schritt wurde ein Screening aller Titel und Abstracts durchgeführt. Hierfür wurden vorab folgende Ein-/Ausschlusskriterien festgelegt: Einschlusskriterien: ausschließlich Primärdatenstudien; der Einschluss erfolgte stufenweise: RCT/CCT, prospektive Kohortenstudie, Fall-Kontrollstudien Ausschlußkriterien: retrospektive Kohortenstudien, nicht kontrollierte Studien (u.a. Case 7
Report, Case Series) sowie Studien zu Pemphigoid Gestationis/ Alle im Titei/Abstact Screening eingeschlossenen Einträge wurden dann mittels derselben Ein-/Ausschlusskriterien im Volltext geprüft. Eine Übersicht des Studienauswahlprozesses ist in Abbildung 2 abgebildet. Additional·records-identified·through-other· sources'll 1.-+ Submitted-to-Bfarm+l (n-=-·3·full·text.s)'ll Reco r dsi·dentified-through-data base- 2.-+ Cilnicaltrials.gov- searching+l [31/01/19)'11 jn=-1)'11 3.-+ EU-an i icai·Tria ls- (n=·184)'11 Register·[31/01/19)'11 (n=-1)'11 Records·after-duplicateHemoved+l (n·= -157'11 Records-srreened+l Rec.ords·excluded.-J n=-157-+-1-+-1'11 (n-=-143-+-1-+-1}'11 Full-text·articles.·as sessed·for· Full-text·artides·excluded,-with· eligibility+l reasons+l n-=-14-+-3'11 11-+-3'11 (Liste-siehe·Anhang·4)11 l Studi es-included·in- qualitative· synthesis+l 0
9. Ergebnisse der Recherche Von den 17 im Volltext gescreenten Studien wurden insgesamt 11 Studien, die durch die Literatursuche gefunden worden waren, ausgeschlossen. Diese sind einschließlich der Ausschlussgründe in Anhang 4 tabellarisch aufgeführt. Zudem wurden drei weitere Volltexte, die dem Bfarm direkt zugesand worden waren, ausgeschlossen. Es konnte eine Studie eingeschlossen werden, Details siehe Tabelle 2 sowie Anhang 2. Die BLISTER Studie (Chalmers et al., 2017, Williams et al., 2017, Chalmers et al., 2015) war eine pragmatische, randomisierte, kontrollierte Nichtunterlegenheitsstudie. Doxycyclin ([D]200mg/Tag per os; 132 Patienten*Innen) wurde mit Prednisolon ([P]0,5mg/Tag per os, 121 Patienten*Innen) verglichen. Die Einnahme erfolgte einmal täglich über einen Gesamtzeitraum von 52 Wochen. Zusätzlich zur Studienmedikation war die Anwendung von topischen Kortikosteroiden (max. 30g/Woche) außer zwischen Woche 3 und 6 möglich. Der pragmatische Ansatz der Studie erlaubte eine Anpassung oder Umstellung der Medikation wobei der Fokus auf die Nichtunterlegenheit und Sicherheit einer Initialbehandlung des bullösem Pemphgoids mit Doxycyclin oder mit Prednisolon lag. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer*Innen lag bei 78,1 Jahren in der D-Gruppe und bei 77,2 Jahren in der P-Gruppe. Knapp unter 70% der Teilnehmer*Innen in beiden Gruppen wurden als moderate bis schwer erkrank eingestuft (siehe Tabelle 2). Die co-primären Endpunkte der Studien waren: 1.1 der Anteil der Patienten, bei denen nach 6 Wochen ein Behandlungserfolg eingetreten ist (Vorhandensein von 3 oder weniger Blasen, Modifikation der Behandlung möglich) sowie 1.2 der Anteil der Patienten, bei denen nach 52 Wochen schwere unerwünschte Ereignisse (Grad 3,4,5) auftraten. Des weiteren wurden der Behandlungserfolg nach 6 Wochen ohne Behandlungsmodifikation sowie das Auftreten jedlicher unerwünschter Ereignisse untersucht (siehe auch Anhang 2, Feld 18 & 19). Zur Auswertung des ersten Endpunktes zur Wirksamkeit wurde vorab eine Nichtunterlegenheitsgrenze von 37% festgelegt. Demzufolge darf das 90%ige Konfidenzinterval (KI) der Differenz im Anteil der Patienten*Innen pro Gruppe diese Grenze nicht schneiden. Bei den Analysen der Daten zur Sicherheit wurde klassisch auf Überlegenheit geprüft (95% KI). Im Verlauf der Studien verstarben 14 bzw. 19 Patienten*innen; weitere 36 bzw. 23 brachen die Studie ab (D-Gruppe bzw. P-Gruppe). Die Ergebnisse der Blister Studie wie folgt (Details siehe Studienextraktionsbogen). Wirksamkeit: 1. Die Differenz im Anteil der Patienten*Innen bei denen nach 6 Wochen ein Behandlungserfolg eingetreten ist, war 18,5% [90% KI 11,1% - 26,1%]. Die obere Grenze des 90%ige Konfidenzintervals schneidet die Grenze von 37% nicht, d.h. auf diesen 9
Endpunkt bezogen ist Doxycyclin nicht unterlegen. Beide Analysen (mITT, per-protocol) des primären Endpunktes zur Wirksamkeit nach 6 Wochen zeigen ähnliche Ergebnisse, was für die Robustheit der Ergebnisse spricht. 2. Die beiden Analysen (mITT, per protocol) des sekundären Endpunktes zur Wirksamkeit nach 6 Wochen (keine Modifikation) zeigen, dass das 90%ige Konfidenzinterval die obere Grenze von 37% schneidet. Das Verzerrungsrisiko wurde als niedrig (aufgrund der Verblindung) bis unklar (Umgang mit/Menge fehlenden Daten) eingestuft. Unerwünschte Ereignisse: 3.Die Auswertung der unerwünschten Ereignisse (UEs) zeigen, dass es einen Unterschied im Anteil der Patienten*Innen, die jegliche erfuhren, gab (Differenz: 9,5% [95% KI 1,8% - 17,2%]). Dieser Unterschied wird deutlicher, betrachtet man nur UEs der Grade 3,4 und 5 (19,0% [95% KI 7,9% - 30,1%] Rohdaten). Das Verzerrungsrisiko wurde als unklar (Umgang mit/fehlenden Daten) bis hoch (Endpunkterhebung nicht verblindet) eingestuft. Lebensqualität: 4.Die Differenz im DLQI (Lebensqualitätsindex) nach 52 Wochen ist statistisch ersichtlich, da das Konfidenzinterval die Null nicht enthält (1,80 [95% KI -2,58 bis – 1,01]). Da der Unterschied jedoch unter der in Studien identifizierten klinischen Relevanzgrenze liegt („minimally clinically important difference“), ist eine klinische Relevanz des gezeigten Unterschieds fraglich (Basra et al., 2015). Das Verzerrungsrisiko wurde als unklar (Umgang mit/fehlenden Daten) bis hoch (Endpunkterhebung nicht verblindet) eingestuft. Zudem wurden zwar die DLQI Daten nach 6 Wochen berichtet aber nicht statistisch verglichen. 10
10. Studienextraktionsbögen Der Extraktionsbogen zur BLISTER Studien befindet sich im Anhang 2. Ebenso die Bewertungen des Verzerrungsrisikos pro Endpunkt. 11. Bewertungsvorschlag Beim bullösen Pemphigoid handelt es sich um eine schwere, die Lebensqualität massiv einschränkende Erkrankung der Haut (AWMF-S2k-Leitlinie, 2019). Die vorhandene Evidenz zur Wirksamkeit aller aktuell empfohlenen Therapien des bullösen Pemphigoids ist begrenzt (Kirtschig et al., 2010). Prednisolon bzw. ein anderes systemisches Steroid in Äquivalenzdosis stellen in der Induktionstherapie (ggf. in Kombination mit anderen Therapien) den Therapiestandard dar. (AWMF-S2k-Leitlinie, 2019) Die eingeschlossene „Blister“ Studie ist eine methodisch hochwertige und sehr aufwendig durchgeführte Studie. (Williams et al., 2017) Aus methodischer Sicht wäre zur Wirksamkeitsbeurteilung von Doxycyclin beim bullösen Pemphigoid eine Studie mit Placebo- Arm wünschenswert. Dies ist aber aus ethischer Sicht bei dieser schweren Erkrankung kaum zu vertreten. Keine der publizierten Studien hat einen Placebo-Arm, so dass auch indirekte Vergleiche gegenüber anderen Placeboarmen nicht möglich sind und Daten zum natürlichen Verlauf des bullösen Pemphigoids fehlen. Die klinische Erfahrung zeigt, dass ein kurzfristiges Eintreten einer Spontanremission in der Regel nicht zu erwarten ist. In der Blister Studie zeigt sich eine Nichtunterlegenheit von Doxycyclin gegenüber Prednisolon, wobei die Grenze einer Nichtunterlegenheit mit 37% sehr groß gewählt war und eine Einschränkung in der Aussagekraft der Studie darstellt. Die Analyse des primären Endpunkts zur Wirksamkeit nach 6 Wochen zeigt, dass die obere Grenze des 90%igen Konfidenzintervals die Grenze von 37% nicht schneidet, d.h. auf diesen Endpunkt bezogen ist Doxycyclin nicht unterlegen (Differenz: 18,6% [90% KI 11,1% - 26,1%]). Der Anteil der Patienten*Innen, bei denen nach 6 Wochen ein Behandlungserfolg eingetreten ist, lag bei Doxycylin (200 mg / Tag) bei 74,1% und bei Prednisolon (0,5 mg / Tag pro kg Körpergewicht) bei 91,1%. Die Analyse der Patienten*Innen, die durchgängig mit Doxcyclin bzw. Prednisolon behandelt wurden und keinerlei Anpassung oder Wechsel im Rahmen der „pragmatischen“ Studie erfuhren, zeigte jedoch bzgl. der Wirksamkeit nach 6 Wochen ein Schneiden des 90%igen Konfidenzintervals der oberen Grenze von 37% (Doxycyclin: 53,6%; Prednisolon 85,4%; Differenz: 31,8% [90% KI 22,5% - 41,2 %]). (Williams et al., 2017) Das Verzerrungsrisiko wurde als „niedrig“ (aufgrund der Verblindung) bis „unklar“ (Umgang mit bzw. Menge an fehlenden Daten) eingestuft. Studien zum Vergleich der Wirksamkeit verschiedener Dosierungen liegen nicht vor. In Anlehnung an den Blister Trial, kann eine Dosierung von 200 mg / Tag empfohlen werden. (Williams et al., 2017) Bei anderen inflammatorischen Hauterkrankungen werden auch mit bereits mit deutlich niedrigeren Dosierungen in u.a. retardierter Freisetzung therapeutische 12
Erfolge erzielt. (AWMF-S2k-Leitlinie, 2010, AWMF-S1-Leitlinie, 2013) Für das bullöse Pemphigoid fehlen aber entsprechende Daten. Vorteile bringt Doxycylin in Hinblick auf Sicherheit und Verträglichkeit. Dies ist insbesondere für diese Patientengruppe mit in der Regel hohem Alter von großer Bedeutung. Im Blister Trial zeigte sich, dass es nach 52 Wochen einen Unterschied zwischen Prednisolon und Doxycyclin im Anteil der Patienten*Innen gab, die „irgendein unerwünschtes Ereigniss“ erfuhren (Differenz: 9,5% [95% KI 1,8% - 17,2%]). Dieser Unterschied wird sogar noch deutlicher, betrachtet man nur unerwünschte Arzneimittelwirkungen der Grade 3,4 und 5 (Differenz: 19,0% [95% KI 7.9% - 30.1%] Rohdaten, Doxycyclin: 18,2% und Prednisolon: 36,3%). Das Verzerrungsrisiko wurde als unklar (Umgang mit/fehlenden Daten) bis hoch (Endpunkterhebung nicht verblindet) eingestuft. (Williams et al., 2017) Einen wesentlichen Unterschied in den erhobenen Daten zur Lebensqualität nach 52 Wochen gibt es nicht (Differenz: 1.80 [95% KI -2.58 bis – 1.01]). Obwohl das Konfidenzinterval die Null nicht enthält, ist trotzt des statistischen Unterschiedes nicht von einer klinischen Relevanz auszugehen ( Dermatology Life Quality Index (DLQI) „minimally clinically important difference“ nicht erreicht entsprechend Basra et al. (Basra et al., 2015)). Das Verzerrungsrisiko wurde als „unklar“ (Umgang mit/fehlenden Daten) bis „hoch“ (Endpunkterhebung nicht verblindet) eingestuft. (Williams et al., 2017) Bzgl. des Spektrums der unerwünschten Wirkungen und Arzneimitterlinteraktionen bei der Therapie des bullösen Pemphigoids mit Doxycyclin können basierend auf der eingeschlossenen Studie keine Angaben gemacht werden, da die unerwünschten Wirkungen nur in gradierter Schwere erfasst wurden und keine Aussagen zur Art der unerwünschtern Arzneimittelwirkung erfolgte. Ebenso wird nicht berichtet, ob die unerwünschten Wirkungen eher zu Beginn oder gleichmäßig im zeitlichen Verlauf auftraten. (Williams et al., 2017) Eine klare Empfehlung zur erforderlichen Therapiedauer kann nicht gegeben werden. Entsprechend des langwierigen Verlaufs des bullösen Pemphigoids wurde die Behandlung im Blister Trial bis zu 52 Wochen fortgeführt. Die Therapiedauer ist je nach Krankheitsaktivität und bei klinischer Remission ggf. unter Berücksichtigung des Titers der Antikörper gegen BP 180 festzulegen. Die besonders lange Dauer der Einnahme ist bei der Therapie des bullösen Pemphigoids zu beachten. Es existieren nur wenige Studien zur Therapie mit Doxycyclin über Zeiträume von mehr als 3 Monaten, die weitere Rückschlüsse auf das Sicherheitsprofil von Docycylin in der Langzeitanwendung zuließen. Keijmel et al. behandelten Patienten*Innen mit Q Fever Fatigue Symptomen über 24 Wochen mit 200 mg Doxycyxlin (52 Patienten) versus Placebo (52 Patienten). Es zeigten sich bei 98% der Patienten unter Doxycyclin und bei 87% der Patienten mit Placebo „any adverse“ advents. Die häufigsten unerwünschten Wirkungen betrafen den Gastrointestinaltrack (60% unter Doxycyclin und 52% unter Placebo). Therapieabbrüche wegen Doxycycin betrafen 4 Patienten*Innen gegenüber 0 Patienten*Innen unter Placebo. (Keijmel et al., 2017) 13
Im Rahmen der weltweiten Bemühungen um die Reduktion des Einsatzes von Antibiotika ist die Gefahr einer Resistenzentwicklung zu betrachten. In Anbetracht der Vielzahl der Indikationen, bei denen Doxycyclin eingesetzt wird, inbesondere auch bei deutlich häufigeren Erkrankungen mit wesentlich geringer Schwere (z.B. Akne vulgaris) (AWMF- S2k-Leitlinie, 2010) und ohne kranhkeitsbezogene Mortalität, kann insbesondere auch in Hinblick auf die niedrige zu erwartende Fallzahl eine eventuelle Resistenzentwicklung als nicht populationsrelevant erachet werden. Trotzt aller zu beachtenden methodischen Einschränkungen kann sowohl im indirekten Vergleich zu den Ansprechraten der anderen Therapieoptionen als auch unter Berücksichtigung der Ergebnisse der „Blister Studie“ von einer Wirksamkeit von Doxycyclin beim bullösen Pemphigoid ausgegangen werden. Das Sicherheitsprofil ist in der Langzeittherapie inbesondere in Hinblick auf schwere unerwünschte Wirkungen besser als das von Prednisolon. Beim Vergleich zu systemischem Prednisolon ist hervorzuheben, dass sich in klinischen Studien bereits mit topischen Glukokortikoiden sehr gute Therapieerfolge erzielen ließen, bei deutlich besserem Sicherheitsprofil. (Joly et al., 2002) Allerdings beeinträchtigt die eingeschränkte Praktikabilität und die teilweise ungenügende Patientenadherence die Wirksamkeit der topischen Therapie im „Real Life Setting“ oftmals erheblich. Zusammenfassend kann bei ungenügendem Ansprechen auf eine topische Therapie, inbesondere bei mittelschweren Formen eines bullösen Pemphigoids und vorallem bei Patienten*Innen mit ausgeprägter Komorbität, Doxycyclin als Therapieoption empfohlen werden. Bei schweren Formen eines bullösen Pemphigoids kann Doxycyclin vorallem als Kombinationstherapie in Betracht gezogen werden. 12. Fazit Die Behandlung des bullösen Pemphigoids mit Doxycyclin ist im Hinblick auf Sicherheit und Verträglichkeit gerechtfertigt. Insbesondere unter Berücksichtigung der betroffenen Patienten mit in der Regel hohem Alter und vermindertem Allgemeinzustand ist das verglichen mit dem systemisch angewandten Prednisolon bessere Sicherheitsprofil von Doxycyclin von hoher Bedeutung. Zwar werden auch mit topischen Glucokortikoiden sehr gute Therapieerfolge erzielt bei einem deutlich besseren Sicherheitsprofil als bei systemisch angewandten Prednisolon, jedoch ist, einerseits die durch die schwere der Erkrankung limitierte Anwendung (keine schweren Fälle) anderrerseits die mangelnde Alltagstauglichkeit der mehrmals täglich erforderlichen Ganzkörperanwendung zu erwähnen Selbst bei einem ausgeprägten Krankheitsbild kann die Therapie mit Doxycyclin begonnen werden. Abhängig vom Krankheitsverlauf oder Schwere der Erkrankung ist zu entscheiden, ob außerdem eine Kombination mit zugelassenen Wirkstoffen erforderlich ist. 14
13. Ergänzendes Fazit (Empfehlung an den Gemeinsamen Bundesausschuss) 13.1 Nicht zugelassenes Anwendungsgebiet (Off-label-Indikation) Doxycyclin zur Behandlung des Bullösen Pemphigoids 13.2 Behandlungsziel Unterdrückung der Blasenbildung bzw. Heilung 13.3 Welche Wirkstoffe sind für das entsprechende Anwendungsgebiet zugelassen? Topische bzw. systemische Glukokortikoide (Prednisolon, Prednison und Natriummethylprednisolon-21-Succinat, Azathioprin, Dapson (siehe Punkt 4) 13.4 Spezielle Patientengruppe ((z.B. vorbehandelt - nicht vorbehandelt) und Voraussetzungen der Anwendung (z.B. guter Allgemeinzustand)) Die Behandlung mit Doxycyclin sollte bei älteren oder und Patienten mit reduziertem Allgemeinzustand in Erwägung gezogen werden, bei denen durch eine Therapie mit Prednisolon oder Azathioprin eine weitere Verschlechterung des Allgemeinzustandes zu erwarten ist. 13.5 Patienten, die nicht behandelt werden sollen Es sind im Zusammenhang mit der Anwendung von Doxycyclin zur Behandlung des Bullösen Pemphigoids keine über die in der gültigen Fachinformation hinausgehenden unerwünschten Wirkungen bekannt. 13.6 Dosierung (z.B. Mono- oder Kombinationstherapie) 200 mg Doxycyclin / Tag Abhängig vom Krankheitsverlauf oder der Schwere der Erkrankung ist zu entscheiden, ob außerdem eine Kombination mit zugelassenen Wirkstoffen, z.B. mit Prednisol, lokal oder systemisch, Azathioprin oder Dapson erforderlich ist. 13.7 Behandlungsdauer Die Behandlung sollte fortgeführt werden, bis zum sistieren der Blasenneubildung. 13.8 Wann sollte die Behandlung abgebrochen werden? Wenn die Blasenneubildung nicht gestoppt wird oder, wenn schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten, ist zeitnah über die Weiterbehandlung zu entscheiden. 13.9 Nebenwirkungen/Wechselwirkungen, wenn diese über die zugelas- sene Fachinformation hinausgehen oder dort nicht erwähnt sind. Keine 13.10 Weitere Besonderheiten keine 14. Bemerkungen keine 15
15. Literaturverzeichnis AWMF-S1-LEITLINIE. 2013. Rosazea [Online]. Available: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-065.html [Accessed 25.03.2019. AWMF-S2K-LEITLINIE. 2010. Behandlung der Akne [Online]. Available: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/013-017.html [Accessed 25.03.2019. AWMF-S2K-LEITLINIE. 2019. Diagnostik und Therapie des Pemphigus vulgaris / foliaceus und des bullösen Pemphigoids [Online]. [Accessed 25.03.2019. BARA, C., MAILLARD, H., BRIAND, N. & CELERIER, P. 2003. Methotrexate for bullous pemphigoid: preliminary study. Arch Dermatol, 139, 1506-7. BASRA, M. K., SALEK, M. S., CAMILLERI, L., STURKEY, R. & FINLAY, A. Y. 2015. Determining the minimal clinically important difference and responsiveness of the Dermatology Life Quality Index (DLQI): further data. Dermatology, 230, 27-33. BEISSERT, S., WERFEL, T., FRIELING, U., BOHM, M., STICHERLING, M., STADLER, R., ZILLIKENS, D., RZANY, B., HUNZELMANN, N., MEURER, M., GOLLNICK, H., RUZICKA, T., PILLEKAMP, H., JUNGHANS, V., BONSMANN, G. & LUGER, T. A. 2007. A comparison of oral methylprednisolone plus azathioprine or mycophenolate mofetil for the treatment of bullous pemphigoid. Arch Dermatol, 143, 1536-42. BENZAQUEN, M., BORRADORI, L., BERBIS, P., CAZZANIGA, S., VALERO, R., RICHARD, M. A. & FELDMEYER, L. 2018. Dipeptidyl peptidase IV inhibitors, a risk factor for bullous pemphigoid: Retrospective multicenter case-control study from France and Switzerland. J Am Acad Dermatol, 78, 1090-1096. BERTRAM, F., BROCKER, E. B., ZILLIKENS, D. & SCHMIDT, E. 2009. Prospective analysis of the incidence of autoimmune bullous disorders in Lower Franconia, Germany. J Dtsch Dermatol Ges, 7, 434-40. BOUSCARAT, F., CHOSIDOW, O., PICARD-DAHAN, C., SAKIZ, V., CRICKX, B., PROST, C., ROUJEAU, J. C., REVUZ, J. & BELAICH, S. 1996. Treatment of bullous pemphigoid with dapsone: retrospective study of thirty-six cases. J Am Acad Dermatol, 34, 683-4. BURTON, J. L., HARMAN, R. R., PEACHEY, R. D. & WARIN, R. P. 1978. Azathioprine plus prednisone in treatment of pemphigoid. Br Med J, 2, 1190-1. CHALMERS, J. R., WOJNAROWSKA, F., KIRTSCHIG, G., MASON, J., CHILDS, M., WHITHAM, D., HARMAN, K., CHAPMAN, A., WALTON, S., SCHMIDT, E., GODEC, T. R., NUNN, A. J. & WILLIAMS, H. C. 2017. A randomised controlled trial to compare the safety, effectiveness and cost-effectiveness of doxycycline (200 mg/day) with that of oral prednisolone (0.5 mg/kg/day) for initial treatment of bullous pemphigoid: the Bullous Pemphigoid Steroids and Tetracyclines (BLISTER) trial. Health Technology Assessment (Winchester, England), 21, 1-90. CHALMERS, J. R., WOJNAROWSKA, F., KIRTSCHIG, G., NUNN, A. J., BRATTON, D. J., MASON, J., FOSTER, K. A., WHITHAM, D. & WILLIAMS, H. C. 2015. A randomized controlled trial to compare the safety and effectiveness of doxycycline (200 mg daily) with oral prednisolone (0.5 mg kg-1 daily) for initial treatment of bullous pemphigoid: A protocol for the Bullous Pemphigoid Steroids and Tetracyclines (BLISTER) Trial. British Journal of Dermatology, 173, 227-234. CLINICALTRIALS.GOV. 2014. Evaluation of Safety, Efficacy and Pharmacodynamic Effect of Bertilimumab in Patients With Bullous Pemphigoid [Online]. Available: https://clinicaltrials.gov/ct2/show/NCT02226146?term=bertilimumab&cond=Bullous+Pe mphigoid&rank=1 [Accessed 12.03.2019. CORTES, B., KHELIFA, E., CLIVAZ, L., CAZZANIGA, S., SAURAT, J. H., NALDI, L. & BORRADORI, L. 2012. Mortality rate in bullous pemphigoid: a retrospective monocentric cohort study. Dermatology, 225, 320-5. DRENO, B., SASSOLAS, B., LACOUR, P., MONTPOINT, S., LOTA, I., GIORDANO, F. & ROYER, P. 1993. [Methylprednisolone versus prednisolone methylsulfobenzoate in pemphigoid: a comparative multicenter study]. Ann Dermatol Venereol, 120, 518-21. 16
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Anhang 1: Suchstrategien 1. Ovid MEDLINE(R) and Epub Ahead of Print, In-Process & Other Non- Indexed Citations and Daily 1946 to January 24, 2019 Die Suche am 25/01/2019 ergab 40 Treffer. 1. Pemphigoid, Bullous.mp. or exp Pemphigoid, Bullous/ 2. bullous pemphigoid.tw. 3. Bull#?sen Pemphigoids.tw. 4. 1 or 2 or 3 5. Doxycycline.mp. or exp DOXYCYCLINE/ 6. doxycyclin.tw. 7. 5 or 6 8. 4 and 7 2. Ovid Embase Classic + Embase 1974 to 2019 January 24 Die Suche am 25/01/2019 ergab 132 Treffer. 1. Pemphigoid, Bullous.mp. or exp bullous pemphigoid/ 2. Bull#?sen Pemphigoids.tw. 3. Doxycycline.mp. or exp doxycycline/ 4. doxycyclin.tw. 5. 1 or 2 6. 3 or 4 7. 5 and 6 3. Cochrane Clinical Trials Register (über Cochrane Library, Wiley) CENTRAL Date Run: Die Suche am 25/01/2019 ergab 15 Treffer, davon 12 Trials und 3 Reviews. Letzte wurden nicht exportiert. ID Search Hits #1 MeSH descriptor: [Pemphigoid, Bullous] explode all trees 33 #2 bullous pemphigoid 83 #3 MeSH descriptor: [Doxycycline] explode all trees 968 #4 Doxycycline 1840 #5 doxycyclin 107 #6 #1 OR #2 83 #7 #3 OR #4 OR #5 1852 #8 #6 AND #7 15 19
Anhang 2 - Extraktions- und Bewertingsbögen BLISTER Studie Nr. Feld Hinweise für die Bearbeitung Stand der 26.03.2019 Bearbeitung 1 Quelle 1. Chalmers JR, Wojnarowska F, Kirtschig G, Mason J, Childs M, Whitham D, et al. A randomised controlled trial to compare the safety, effectiveness and cost-effectiveness of doxycycline (200 mg/day) with that of oral prednisolone (0.5 mg/kg/day) for initial treatment of bullous pemphigoid: the Bullous Pemphigoid Steroids and Tetracyclines (BLISTER) trial. Health Technology Assessment (Winchester, England) 2017;21(10):1-90. 2. Williams HC, Wojnarowska F, Kirtschig G, Mason J, Godec TR, Schmidt E, et al. Doxycycline versus prednisolone as an initial treatment strategy for bullous pemphigoid: a pragmatic, non-inferiority, randomised controlled trial. The Lancet 2017;389(10079):1630-1638. 3. Chalmers JR, Wojnarowska F, Kirtschig G, Nunn AJ, Bratton DJ, Mason J, et al. A randomized controlled trial to compare the safety and effectiveness of doxycycline (200 mg daily) with oral prednisolone (0.5 mg kg- 1 daily) for initial treatment of bullous pemphigoid: A protocol for the Bullous Pemphigoid Steroids and Tetracyclines (BLISTER) Trial. British Journal of Dermatology. 2015;173(1):227-34. 4. University of Nottingham - Centre of Evidence Based Dermatology. BLISTER Study - UK Protocol V4.0 2011 [25.03.2019]. Available from: https://www.nottingham.ac.uk/research/groups/cebd/documents/researchdoc s/blister-uk-protocol.pdf. 5. University of Nottingham - Centre of Evidence Based Dermatology. BLISTER Study - Statistical Analysis Plan v1.0 2012 [25.03.2019]. Available from: https://www.nottingham.ac.uk/research/groups/cebd/documents/researchdoc s/blister-statistical-analysis-plan.pdf. 2 Studientyp vom „a pragmatic, non-inferiority, randomised controlled trial“ S.1630 Autor bezeichnet (Williams et al., 2017) als 3 Studientyp nach - Therapiestudie mit randomisierter Gruppenzuteilung Durchsicht - Studie mit Aktivkontrolle - 4 Formale □ 1-: Metaanalyse bzw. systematischer Review von RCTs oder RCT mit Evidenzkriterien hohem Risiko von Bias gemäß SIGN 5 Bezugsrahmen - Studien zeigen, dass die Behandlung des bullösen Pemphigoids mit topischen Kortikosteroiden zwar wirksam ist, allerdings aufgrund der topischen Darreichungsform eher unpraktisch in der Anwendung bei älteren Patienten, - Antibiotika (Tetracycline) werden in der Praxis häufiger verwendet, jedoch zeigt ein Update des Cochrane Reviews, dass es an Evidenz mangelt - berichten Chalmers et al. (Chalmers et al., 2017) - Vermutlich ist die Behandlung mit Tetracyclinen nicht wirksamer, jedoch sind diese möglicherweise langfristig sicherer (Chalmers et al., 2017) - Diese Studie wurden vom National Institute for Health Research (NIHR) Health Technology Assessment Programme gefördert. 20
Nr. Feld Hinweise für die Bearbeitung - Der HTA Bericht wurde von Chalmers et al „ under the terms of a commissioning contract issued by the Secretary of State for Health.“ erstellt. - Es gibt keine Hinweise auf relevante Interessenskonflikte. 6 Indikation bullöses Pemphigoid 7 Primäre Evaluation der Nichtunterlegenheit, Sicherheit und Kosteneffektivität Fragestellung / einer Initialbehandlung des bullösem Pemphigoids mit Doxycyclin per os primäre oder mit Prednisolon. Zielsetzung(en) („To evaluate the effectiveness, safety and cost-effectiveness of a strategy of initiating BP treatment with oral doxycycline or oral prednisolone.“ S. vii, (Chalmers et al., 2017)) 8 Relevante Ein- Einschlußkriterien: und Ausschluss- - Patienten*Innen mit bullösem Pemphigoid; mit mindestens 3 Blasen >= kriterien 5 mm, 1 Woche vor dem Screening; entweder positive direkte oder indirekte Immunofluorescence; und/oder „complete component 3 at epidermal basement Membrane zone required“ - Systemtherapeutika-naive Ausschlußkriterien u.a.: - vorrangig vernarbendes Schleimhautpemphigoid - Einnahme von Prednisolon per os oder Doxycyclin innerhalb der letzten 12 Wochen - Impfung mit Lebendimpfstoff in den letzten 3 Monaten - häufige oder langfristige Einnahme von Kortikosteroiden per os 9 Prüfintervention Doxycyclin 200mg/Tag per os; einmal täglich für mind.6 Wochen, danach waren eine Modifikation der Dosis oder ein Therapiewechsel möglich, Gesamtdauer 52 Wochen (Notfallmedikation: bis zu 30/g Woche topische Kortikosteroide, außer zwischen Woche 3 und 6) 10 Vergleichs- Prednisolon 0,5mg/kg/Tag per os, einmal täglich für mind.6 Wochen, intervention danach waren eine Modifikation der Dosis oder ein Therapiewechsel möglich; Gesamtdauer 52 Wochen (Notfallmedikation: bis zu 30/g Woche topische Kortikosteroide, außer zwischen Woche 3 und 6) 11 Evtl. weitere Nicht zutreffend Behandlungs- gruppen 12 Subgruppen - nach Baseline Schweregrad der Erkrankung 13 Studiendesign - Parallelgruppendesign mit 2 Behandlungsarmen - Geplante Fallzahl: 256 Wurde eine Fallzahlplanung (Power-Kalkulation) durchgeführt? - Ja (für beide primäre Endpunkte) S. 7 (Chalmers et al., 2017) 21
Nr. Feld Hinweise für die Bearbeitung Waren Interimanalysen geplant? - Nein 14 Zentren Anzahl der Zentren: 54 Es ist davon auszugehen, dass die Durchführung der Studie nach Protokoll gehandhabt wurde. Hierbei ist zu beachten, dass es sich um eine sogenannte pragmatische Studie handelt, d.h. es sind weniger Kriterien vorab festgelegt und das Protokoll beinhaltet z.B. die Möglichkeit der Abweichung von der Studienmedikation. Der Fokus richtet sich auf einer möglichst breite Verwendbarkeit (höhere externe Validität). 15 Randomisierung Durchführung durch die Nottingham Clinical Trials Unit (NCTU); Computer-generierter pseudorandom Code, Blockrandomisierung, Die Randomisierungssequenz war verdeckt; web-basiertes NCTU Randomisierungssystem; Informationen zur Gruppenzuteilung wurden direkt an die Apotheke geschickt; das Studienpersonal hatte keinen Zugriff (S. 6 (Chalmers et al., 2017)). 16 Verblindung der - Patienten NICHT verblindet Behandlung - Behandler verblindet: nein / nicht zutreffend. - Patienten*Innen nehmen das Medikament selbstständig ein; Ausgabe der Medikation durch die Apotheke; Apotheker*Innen unverblindet - Beurteiler zum Teil verblindet: - verblindet bis nach der Studienvisite in Woche 6 (Endpunkterhebung: Blasenzählung „investigator blind“), danach aufgehoben, d.h. Endpunkterhebung unerwünschte Ereignisse nach > 6 Wochen unverblindet - Lebensqualität durch Patienten*Innen selbst erhoben, d.h. diese Endpunkterhebung war unverblindet 17 Beobachtungs- dauer - 6 Wochen für den 1. Primärendpunkt - 52 Wochen für den 2. Primärendpunkt - Studienvisite an Woche 0, 3, 6, 13, 26, 39 und 52 Laufzeit: 01/10/2008 – 30/09/2013 (Ende Rekruitierung) (Quelle: http://www.isrctn.com/ISRCTN13704604) 22
Nr. Feld Hinweise für die Bearbeitung 18 Primäre Zielkriterien Nichtunterlegenheitsvergleich: 1.1 Anteil der Patienten, bei denen nach 6 Wochen ein Behandlungserfolg eingetreten ist, definiert als das Vorhandensein von 3 oder weniger Blasen (Modifikation der Behandlung möglich). Überlegenheitsvergleich: 1.2 Anteil der Patienten, bei denen nach 52 Wochen unerwünschte Ereignisse (Grad 3, 4, 5[schwer, lebensbedrohlich, tödlich]) aufgetreten sind, die möglicherweise, wahrscheinlich oder definitiv in Beziehung zur Behandlung stehen (modifizierte Version des CTCAE v3.0). Kommentar zu patientennahen Zielkriterien: - Wirksamkeit, Sicherheit sowie Lebensqualität wurden an mehreren Zeitpunkten erhoben – dies erscheint angebracht. Core Outcomes Sets oder ähnliches existieren für diese Erkrankung nicht. - Anzumerken ist, dass der Dermatology Life Quality Index zu Erhebung der Lebensqualität zwar ein anerkanntes Standardinstrument ist, aber mit einigen Einschränkungen zu betrachten ist, u.a. dass die Daten zur Entwicklung zu einem großen Teil von Psoriasispatienten*Innen stammen. - Zudem wurde eine deutliche Verbesserung, nicht aber die komplette Abheilung als Endpunkt gewählt. Kommentar zu Instrumenten und die Erfassung der Zielkriterien: - Die Erfassung der Krankheitsaktivität wurde standardisiert festgelegt. Die Anzahl der Blasen wurde erhoben, und es wurde die Definition einer Blase vorab festgelegt (>= 5mm, mit Flüssigkeit gefüllt oder wenn geöffnet, mit „flexibel roof over dry base“). - Die Erfassung der unerwünschten Ereignisse erfolgte anhand der Standarddefinitionen des CTCAE v3.0 (modifiziert) - Die primären Endpunkte wurden durch Prüfärzte*Innen erhoben. - Unerwünschte Ereignisse Grad 5 wurden durch unabhängigen Adjudikator evaluiert - Die Lebensqualität wurde von Patienten*Innen selbst anhand des validierten Fragebogens „Dermatology Life Quality Index“ erhoben. 19 Sekundäre Auswahl: Zielkriterien Nichtunterlegenheitsvergleich: 2.1 Anteil der Patienten, bei denen nach 6 Wochen ein Behandlungserfolg eingetreten ist (Vorhandensein von 3 oder weniger Blasen und keine Modifikation der Behandlung). Überlegenheitsvergleich 23
Nr. Feld Hinweise für die Bearbeitung 2.2 Anteil der Patienten, bei denen nach 52 Wochen unerwünschte Ereignisse jeglicher Art aufgetreten sind, die möglicherweise, wahrscheinlich oder definitiv in Beziehung zur Behandlung stehen 2.3 Veränderung der Lebensqualität anhand des Dermatology Life Quality Index nach 6 und nach 52 Wochen. Es wurde das Ausmaß der Beeinträchtigung der Lebensqualität aufgrund der Hautprobleme erfasst. (10 Fragen, Gesamtscore 0 -30, 30 repräsentiert die maximale Einschränkung) Weitere Zielkriterien: a) proportion of patients with further BP episode during study, b) cost-effectivenss (National Health Service perspective), c) combined endpoint of efficacy at 6 weeks and safety at 52 weeks, d) proportion of patients blister-free at 6 weeks, e) treatment success at 3 weeks, f)mortality, g)use of corticosteroids at 52 weeks 20 Statistische Methoden für die Nichtunterlegenheitsvergleich: Analyse der Zu 1.1: Die Differenz im Anteil der Patienten wurde berechnet. Als obere primären Nichtunterlegenheitsgrenze wurde ein 37 %iger Unterschied im Anteil der Endpunkte erfolgreich behandelten Patienten*Innen festgelegt. Ein Konfidenzinterval von 90 %ige wurde gewählt, d.h. die obere Grenze dieses Konfidenzintervals dürfte die 37% Grenze nicht schneiden, um eine Nichtunterlegenheit zu belegen. Überlegenheitsvergleich Zu 1.2: Die Differenz im Anteil der Patienten wurde berechnet. Das 95 %ige Konfidenzinterval darf die Null nicht enthalten, weder basierend auf der modifizierten Intention-to-treat Auswertung noch der per protocol Auswertung, um eine Überlegenheit nachweisen zu können. Es wurden entsprechende Regressionsmodelle verwendet (adjusted binomial regressions). Die Datenimputation wurden nach MAR und MCAR Annahmen durchgeführt (nur bei Wirksamkeit). 21 Fallzahlplanung Erreichte Fallzahl 256 Wurde die Studie vorzeitig beendet? (Gründe) Nein 24
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