Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten?
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Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Diese Fortbildungsmaßnahme wird durch einen unabhängigen Fortbildungszuschuss von Novo Nordisk gefördert. http://medscape.org/roundtable/battle-obesity
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Diese Schulung ist für ein internationales Publikum von nicht-US-amerikanischen medizinischen Fachkräften gedacht, insbesondere Endokrinologen, Diabetologen, Allgemeinmediziner, Kardiologen und sonstige Gesundheitsdienstleister, die an der Betreuung von Personen mit Übergewicht und Adipositas beteiligt sind. Das Ziel dieser Schulung ist, einen Überblick über das klinische Profil neuer Medikamententherapien zu geben, die auf physiologische Mechanismen abzielen, um Patienten mit Adipositas zu behandeln. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollen nach dem Abschluss der Schulung in der Lage sein: • die Verbindung zwischen den zusammenhängenden globalen Adipositas- und Typ-2-Diabetes-Epidemien sowie deren Verbindungen zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und den Vorteilen einer moderaten Gewichtsabnahme zu diskutieren • das physiologische Zusammenspiel zwischen den Darm-, Gehirn- und Fettzellen und den zahlreichen hormonellen Signalen vor dem Hintergrund der physiologischen neuroendokrinen Mechanismen, die die Regulierung des Appetits, die Energiebilanz und die Gewichtsabnahme vermitteln, zu erklären • die Begründung für neue Therapien zur Gewichtsabnahme und die klinischen Nachweise dafür, dass Gewichtsabnahme die mit Adipositas verbundenen Komorbiditäten verhindern kann, zu evaluieren Informationen über Autoren/Fakultätsmitglieder und Offenlegungserklärungen Informationen über Autoren/Fakultätsmitglieder und Offenlegungserklärungen WebMD Global verlangt von jeder Person, die an Fortbildungsangeboten beteiligt ist und deren Inhalt beeinflussen kann, alle finanziellen Beziehungen der vergangenen 12 Monate, die einen Interessenkonflikt darstellen könnten, offenzulegen. Moderator: Nick Finer, MBBS, FRCP, Facharzt für bariatrische Medizin und Endokrinologie, University College Hospitals, London; Honorarprofessor, Institut für kardiovaskuläre Wissenschaft, University College, London Offenlegung: Nick Finer, Dr. med., hat folgende relevanten finanziellen Beziehungen offengelegt: Hat als Berater oder Gutachter agiert für: Arena Pharmaceuticals, Inc.; Novo Nordisk; Orexigen Therapeutics, Inc.; VIVUS Inc. Hat als Referent oder Mitglied eines Referenten-Büros agiert für: Arena Pharmaceuticals, Inc.; Novo Nordisk; Orexigen Therapeutics, Inc.; VIVUS Inc. Hat als medizinischer Berater agiert für: Weight Concern (Charity); Prader Willi Association (Charity); Department of Health, UK; NHS England, UK Diskussionsteilnehmer Felipe F. Casanueva, Dr. med., PhD, Leiter der Abteilung für Endokrinologie, Santiago de Compostela, Universitätsklinikum, Spanien Offenlegung: Felipe F. Casanueva, Dr. med., PhD, hat keine Angaben zu Interessenskonflikten vorgelegt. Walmir F. Coutinho, Dr. med., DSc, Professor für Endokrinologie, Catholic University of Rio de Janeiro; Direktor für Forschung und Bildung, Staatliches Institut für Diabetes und Endokrinologie, Rio de Janeiro, Brasilien; Professor für Endokrinologie, Universidade Católica do Rio de Janeiro, Rio de Janeiro, Brasilien Offenlegung: Walmir F. Coutinho, Dr. med., DSc hat folgende relevanten finanziellen Beziehungen offengelegt: Hat als Berater oder Gutachter agiert für: AstraZeneca Pharmaceuticals LP; Janssen Pharmaceuticals, Inc.; Novo Nordisk Seite 2
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Hat als Referent oder Mitglied eines Referenten-Büros agiert für: AstraZeneca Pharmaceuticals LP; Janssen Pharmaceuticals, Inc.; Novo Nordisk Hat finanzielle Mittel für klinische Forschung erhalten von: Novo Nordisk Luc F. Van Gaal, Dr. med., Professor für Medizin, Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel, Universitätsklinikum von Antwerpen, Antwerpen, Belgien Offenlegung: Luc F. Van Gaal, Dr. med., hat folgende relevanten finanziellen Beziehungen offengelegt: Hat als Berater oder Gutachter agiert für: AstraZeneca Pharmaceuticals LP; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; Eli Lilly and Company; Janssen Pharmaceuticals; Johnson & Johnson Pharmaceutical Research & Development, L.L.C.; Merck & Co., Inc.; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Novo Nordisk; Sanofi Hat als Referent oder Mitglied eines Referenten-Büros agiert für: AstraZeneca Pharmaceuticals LP; Boehringer Ingelheim Pharmaceuticals, Inc.; Eli Lilly and Company; Janssen Pharmaceuticals; Johnson & Johnson Pharmaceutical Research & Development, L.L.C.; Merck & Co., Inc.; Novartis Pharmaceuticals Corporation; Novo Nordisk; Sanofi Hat finanzielle Mittel für klinische Forschung erhalten von: EU (Hepadip + Resolve consortium) Herausgeber: Javier Negron, PhD Wissenschaftlicher Direktor, WebMD Global, LLC Offenlegung: Javier Negron, PhD, hat keine Angaben zu Interessenskonflikten vorgelegt. Anne M. Sendaydiego, PharmD Wissenschaftliche Direktorin, WebMD Global, LLC Offenlegung: Anne M. Sendaydiego, PharmD, hat keine Angaben zu Interessenskonflikten vorgelegt. Inhaltliche Prüfung: Nafeez Zawahir, Dr. med. CME Klinischer Direktor Offenlegung: Nafeez Zawahir, Dr. med., hat keine Angaben zu Interessenskonflikten vorgelegt. Seite 3
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? DER GLOBALE KAMPF GEGEN DEN ADIPOSITAS-‐TSUNAMI: KANN DIE WISSENSCHAFT EINE LÖSUNG BIETEN? Moderator: Nick Finer, MBBS, FRCP Professor für Medizin Ins/tut für kardiovaskuläre Wissenscha: University College London London, Vereinigtes Königreich Nick Finer, MBBS, FRCP: Hallo, mein Name ist Nick Finer. Ich bin Professor für Medizin am Institut für kardiovaskuläre Wissenschaft am University College London. Willkommen zu dieser Diskussionsrunde mit dem Titel Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Seite 4
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Diskussionsteilnehmer Luc F. Van Gaal, Dr. med. Walmir F. CouNnho, Dr. med., DSc Professor für Medizin Professor für Endokrinologie Universitätsklinikum von Antwerpen Catholic University of Rio de Janeiro Antwerpen, Belgien Rio de Janeiro, Brasilien Felipe F. Casanueva, Dr. med., PhD Professor für Medizin Leiter, Abteilung für Endokrinologie Universidad de San/ago de Compostela San/ago de Compostela, Spanien Ich freue mich, heute hier begrüßen zu können: Luc F. Van Gaal, Dr. med., Professor für Medizin vom Universitätsklinikum von Antwerpen, Antwerpen, Belgien; Walmir F. Coutinho, Dr. med., DSc, Professor für Endokrinologie von der Catholic University of Rio de Janeiro, Rio de Janeiro, Brasilien; and Felipe F. Casanueva, Dr. med., PhD, Professor für Medizin von der Universidad de Santiago de Compostela, Santiago de Compostela, Spanien. Willkommen. Seite 5
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Prävalenz von Adipositas bei Erwachsenen (BMI ≥ 30,0 kg/m2): 2000 bis heute
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Trend für schwere Adipositas bei Erwachsenen* Gesundheitsstudie für England 1993-‐2012 (3-‐Jahres-‐Durchschni`) 4 3,5 Frauen Prävalenz von schwerer 3 Männer Adipositas (%) 2,5 2 1,5 1 0,5 0 *Erwachsene (Alter 16+) mit schwerer Adipositas (BMI ≥ 40 kg/m2) Health & Social Care Informa/on Centre. hQp://www.hscic.gov.uk/catalogue/PUB13219. Zudem nimmt nicht nur die Zahl der Fälle von Übergewicht und Adipositas zu, sondern auch die Häufigkeit von schwerer Adipositas steigt überproportional. Das erweist sich als eine sehr ernste Herausforderung für die Gesundheitsversorgung. Seite 7
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Auswirkungen der Adipositas auf das Überleben bei Männern im Alter von ≥ 35 Jahren Das Erreichen von BMI 32 ggü. Männlich 24 im miQleren Lebensalter verringert die Lebenserwartung 100 100 100 um 3 Jahre 91 90 BMI-‐Varia/onsbreite (kg/m2) 80 76 77 22,5-‐25 (MiQelwert 24) 70 25-‐30 Am Leben (%) 30-‐35 (MiQelwert 32) 60 49 50 35-‐40 50 40-‐50 (MiQelwert 43) 40 30 18 20 15 10 1 0 0 0 40 50 60 70 80 90 100 Alter (Jahre) Prospec/ve Studies Collabora/on. Lancet. 2009;373:1083-‐1096. Das zunehmende Auftreten von Adipositas ist von Bedeutung, weil wir wissen, dass Adipositas die Lebenserwartung senkt. Die Senkung der Lebenserwartung ist in etwa so groß, wie sie durch das Rauchen von 20 Zigaretten/ Tag verursacht werden würde. Das entspricht einem Verlust von 5 bis 7 Jahren bei Erwachsenen. Seite 8
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Adipositas ist mit zahlreichen Komorbiditäten verbunden HKE • Atherosklerose (z. B. Bluthochdruck, Dyslipidämie) Zerebrovaskuläre • Koronare Herzkrankheit Erkrankung Lungenerkrankung • Obstruk/ve Schlafapnoe RefluxösophagiNs Die Mehrheit der Lebererkrankung Individuen mit T2DM • NAFLD Adipositas wird Krebs Komorbiditäten • Brust • Leber Gallenblasenerkrankung entwickeln [a-‐c] • Dickdarm • Nieren • Speiseröhre • Prostata ReprodukNve Anomalien • Infer/lität • Erek/le Dysfunk/on OsteoarthriNs/chronische Schmerzen a. Catenacci VA et al. Clin Chest Med. 2009;30:415-‐444. b. Calle EE et al. N Engl J Med. 2003;348:1625-‐1638. c. Bluher M. Exp Clin Endocrinol Diabetes. 2009;117:241-‐250. Eine Vielzahl von Leiden, Krankheiten und Behinderungen, die alle Organsysteme betreffen können und zu denen Leberversagen, mit nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung (NAFLD) zusammenhängender Leberkrebs, obstruktive Schlafapnoe, Asthma, Demenz, Arthritis und das große Problem von Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) gehören, gehen mit Adipositas einher. Adipositas ist zu der am meisten vermeidbaren Ursache für schlechte Gesundheit geworden. Die Frage ist, was werden wir tun, um zu versuchen, dem etwas entgegen zu setzen? Luc, könnten Sie den Zusammenhang zwischen Adipositas und T2DM ein wenig ausführen? Seite 9
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Zusammenhang zwischen BMI und dem Risiko für T2DM 100,0 93,2 Männer Altersangepasst RelaNves Risiko 90,0 Frauen 80,0 70,0 60,0 54,0 50,0 40,3 42,1 40,0 27,6 30,0 21,3 20,0 15,8 11,6 8,1 6,7 10,0 4,3 5,0 4,4 1,0 1,0 1,0 2,9 1,0 1,5 2,2 0,0
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Mechanismen, die Adipositas mit Herz-‐ Kreislauf-‐Erkrankungen verbinden • Beteiligung von adipösem Gewebe, Leber und Muskeln an Diabetes und HKE – Adipöses Gewebe sondert eine große Zahl an bioak/ven Mediatoren ab, die nicht nur die Körpergewichts-‐ Homöostase beeinflussen, sondern auch die Insulinresistenz (ein Hauptmerkmal von T2DM) • Adipokine, TNF-‐α, IL-‐6, usw. – Insulinresistenz spielt eine Rolle bei der Ablagerung von ektopischem FeQ in der Leber, den Muskeln und sogar im Herzen Van Gaal LF, et al. Nature. 2006;444:875-‐880. Es gibt zahlreiche Mechanismen, die Adipositas mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbinden. Zum Beispiel sondert adipöses Gewebe eine große Zahl von bioaktiven Mediatoren ab, wie Adipokine, den Tumor-Nekrose-Faktor Alpha und Interleukin-6, die nicht nur die Körpergewicht-Homöostase beeinflussen, sondern auch die Insulinresistenz (ein Hauptmerkmal von T2DM). Daneben spielt Insulinresistenz bei der allgemeinen Rekrutierung von ektopischen Fetten auf dem Niveau der Leber, Muskeln und sogar dem Herzen eine Rolle. Ich glaube außerdem, dass unter anderem der pro-inflammatorische Zustand, den wir bei Adipositas beobachten, für die Folgeerkrankungen T2DM und HKE verantwortlich sein könnte. Seite 11
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Verbindung zwischen NASH und T2DM und HKE ↑Freie FeQsäuren ↑Inflammatorische Zytokinine ↑Adiponek/n ↑Insulinresistenz Erweitertes und NAFLD entzündetes NAFLD ↑Inflammatorische Zytokinine adipöses Gewebe Progression ↑Insulinresistenz ↑Triglyzeride ↑Fetuin-‐A ↑CRP ↑Fibrinogen ↑Insulinresistenz ↑ Glukose-‐ ↑Kleines, ↑FGF-‐21 ↑IL-‐6 ↑Factor VIII ↓Insulin-‐Clearance produk/on dichtes LDL-‐C ↑RBP-‐4 ↑TNF ↑PAI-‐1 ↓HDL-‐C T2DM HKE Anstee QM, et al. Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2013;10:330-‐344. NAFLD oder nicht-alkoholische Steatohepatitis tragen vermutlich auch entscheidend zu T2DM und HKE bei. Seite 12
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Globale Prävalenz von Diabetes IDF Diabetes Atlas, Sixth Edi/on, 2014 Update. hQp://www.idf.org/diabetesatlas. Dr. Finer: Auffällig ist auch, dass T2DM mittlerweile in einigen Teilen der Welt die häufigste Form von Diabetes ist, insbesondere bei Kindern und Heranwachsenden. Der Grund dafür ist die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas. Dr. Van Gaal: Ich denke, wir sehen in den Ländern im Osten und in China eine Verbindung, zum Beispiel bei Jugendlichen. Ich denke, dass der moderne Lebensstil junger Leute eine erhebliche Rolle bei der Entstehung von T2DM spielt, die ein Teil des Tsunamis ist, den Sie am Anfang erwähnt haben. Dr. Finer: Walmir, verursacht die große Zahl an Krankheiten und Komplikationen, die mit Adipositas einhergehen, dem Gesundheitssystem hohe Kosten? Seite 13
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Adipositas: Führende globale soziale Belastung Geschätzte jährliche globale direkte wirtschakliche Auswirkungen Anteil am Historischer Ausgewählte globale Belastungen globalen BIP Trend Rauchen 2,1 2,9 ↑ Bewaffnete Gewalt, Krieg und Terrorismus 2,1 2,8 ↑ Adipositas 2,0 2,8 ↑ Alkoholabhängigkeit 1,4 2,0 → Analphabe/smus 1,3 1,7 ↓ Klimawandel 1,0 1,3 ↑ Lu:verschmutzung 0,9 1,3 → Drogengebrauch 0,7 1,0 ↑ Verkehrsunfälle 0,7 1,0 ↑ Risiken am Arbeitsplatz 0,4 0,6 ↑ Häusliche Lu:verschmutzung 0,4 0,5 ↑ Unterernährung von MuQer und Kind 0,3 0,5 ↓ Ungeschützter Geschlechtsverkehr 0,3 0,4 → Schlechte Wasserqualität und sanitäre Anlagen 0,1 0,1 ↓ 0 0,5 1 1,5 2 2,5 BIP (Billion $) McKinsey Global Ins/tute. hQp://www.mckinsey.com/insights/economic_studies/ how_the_world_could_beQer_fight_obesity Walmir Coutinho, Dr. med, DSc: Ja, von Adipositas und von den mit Adipositas einhergehenden Komplikationen werden enorme Kosten verursacht. Tatsächlich wurde Adipositas in einer aktuellen Veröffentlichung als einer der drei größten Kostenverusacher ausgemacht. Mehrere Billionen US-Dollar werden jedes Jahr wegen der Adipositas- Belastung ausgegeben. Seite 14
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Geschätzte Auswirkungen des Körpergewichts in der Adoleszenz auf spätere wirtschakliche und soziale Faktoren bei Frauen Nicht-‐ Angeglichener ÜbergewichNg übergewichNg Unterschied n=195 n=4943 (95 % CI) Verheiratet (%) 28 56 -‐20 (-‐13; -‐27)* Haushaltsein-‐ -‐6.710 18.372 30.586 kommen ($) (-‐3.942; -‐9.478)* Einkommen unter der 32 13 10 (4; 16)* Armutsgrenze (%) Bildung (Jahre) 12,1 13,1 -‐0,3 (-‐0,1; -‐0,6)† *P
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Krankenhausaufenthalte aufgrund von Übergewicht und Adipositas in Brasilien Direkte Kosten (US-‐Dollar) der Krankenhausaufenthalte und der Übergewicht und Adipositas zurechenbare geschätzte prozentuale Anteil Zurechenbar zu Gesamtkosten BMI ≥ 30,0 kg/m2 % Männer Alle Krankenhausaufenthalte 462.918.784 4.979.574 1,08 % Frauen Alle Krankenhausaufenthalte, ausgenommen 378.354.397 11.616.985 3,07 % Schwangerscha:en Sichieri R, et al. Cad Saude Publica. 2007;23:1721-‐1727. In Entwicklungsländern wie in meinem eigenen Land Brasilien ist Adipositas für einen bedeutenden Teil der Gesundheitskosten verantwortlich. Zum Beispiel steigen die Kosten für Krankenhausaufenthalte aufgrund von Übergewicht und Adipositas um ungefähr 1 % für Männer und 3 % für Frauen. Wenn wir uns krankhafte Adipositas ansehen, dann wird der größte Teil der Kosten von schwerer Adipositas verursacht. Dr. Finer: Natürlich werden die meisten Kosten eher von der Behandlung der Folgen der Adipositas verursacht, als von der Behandlung der Adipositas selbst, würden Sie dem nicht zustimmen? Dr. Coutinho: Ja. Es ist gezeigt worden, dass Adipositas-Patienten als Folge der mit Adipositas einhergehenden Komplikationen häufiger ins Krankenhaus eingewiesen werden, sich mehr chirurgischen Eingriffen unterziehen und mehr Medikamente erhalten. Dr. Finer: Felipe, denken Sie, dass Adipositas eine eigene Krankheit ist, oder ist sie lediglich ein Risikofaktor für andere Krankheiten? Wie sehen Sie das? Seite 16
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Bezeichnung von Adipositas als eine Krankheit • Interna/onale Gesundheitsorganisa/onen – World Health Organiza/on – US Food and Drug Administra/on – US Na/onal Ins/tutes of Health American Medical Associa/on. hQp://www.ama-‐assn.org/ama/pub/news/news/2013/2013-‐06-‐18-‐new-‐ama-‐ policies-‐annual-‐mee/ng.page. Zugegriffen am 1. Oktober 2014. American Medical Associa/on. AMA Resolu/on No. 420 (A-‐13). 19. Juni 2013. www.ama-‐assn.org/assets/ mee/ng/2013a/a13-‐addendum-‐refcomm-‐d.pdf. Zugegriffen am 1. Oktober 2014. Felipe F. Casanueva, Dr. med., PhD: Die American Medical Association hat vor kurzem Adipositas als eine Krankheit definiert. Mehrere andere US-amerikanische und internationale Organisationen haben Adipositas ebenfalls als eine Krankheit definiert. Wir wissen, dass Gesundheitsdienstleister Adipositas als eine Krankheit anerkennen. Allerdings gibt es ein Problem mit der Anerkennung von Adipositas als Krankheit durch unsere Gesundheitsbehörden. In den meisten europäischen Ländern haben Patienten erhebliche Probleme, die Kosten für die Arzneimitteltherapie von Adipositas erstattet zu bekommen. Dies hat zwei Konsequenzen. Erstens ist die pharmazeutische Industrie bei der Entwicklung neuer Medikamente zurückhaltend, da Ihre Gewinne dadurch vermindert werden, und zweitens erhalten Patienten keine Behandlung. Es ist notwendig, unsere Behörden davon zu überzeugen, dass Adipositas kein Problem der fehlenden Willenskraft der Patienten ist, sondern eine Krankheit, die eine Behandlung durch kompetente Gesundheitsdienstleister erforderlich macht. Das sind sehr wichtige Punkte. Erstens die Behörden davon zu überzeugen, dass Adipositas eine echte Krankheit ist, und zweitens, dass es eine chronische Krankheit ist. Dr. Finer: In welchem Ausmaß ist eine Gewichtsabnahme erforderlich um die Risiken, die von Übergewicht und Adipositas ausgehen, zu reduzieren? Seite 17
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? )!;)!, ! ,(/(!"4--("."*/"/7"4-* ),"*7=/!> ,(/(!"5 4"54*5*,05R.*7 )*4=4(*5 )"."@* )75?"4-=57S - ,=4/K!!K^ffbI`R5=22-_SJ_^^5M_^c5I057"4H") " K_]]fI^cfJ^c^fM^c_c 4"(H") K_]^_I`]eJ_aefM_afcI+05740. H"7-K " K_]^`I_d`J_^fM_`a )4*570=H")$ !"!K_]]eIaJcf^McfbI*/(H") K_]^]I^eaJ^]]bM^]^]K Dr. Casanueva: Es ist meine persönliche Überzeugung, dass jede Gewichtsabnahme die gesundheitsschädigenden Folgen von Adipositas verringern wird und vorteilhaft für den Patienten sein wird. Dennoch gibt es solide Daten, die zeigen, dass eine Verringerung des Körpergewichts um ungefähr 5 % bis 10 % Adipositas-Komplikationen reduzieren wird. Dr. Finer: Wenn ein Patient 5 % bis 10 % seines Körpergewichts verlieren würde, zum Beispiel ausgehend von einem BMI von 32 oder 33, welchen Vorteil könnte der Patient von der Verringerung des Körpergewichts erwarten? Dr. Casanueva: Meistens gewinnen die Patienten wieder etwas Gewicht, vor allem weil sie nicht in der Lage sind, die Bemühungen, abzunehmen, dauerhaft aufrecht zu erhalten. Dennoch denke ich, dass es wichtig für uns ist, zu versuchen, die Patienten zu überzeugen, dass jede Gewichtsabnahme wichtig und vorteilhaft ist, selbst wenn sie gering erscheint. Es sollten einige positive Gefühle mit der Gewichtsabnahme und dem Halten des Gewichts verbunden sein. Dr. Finer: Häufig ist es eine Herausforderung, dass Patienten viel höhere Erwartungen für eine Gewichtsabnahme haben, die wir nicht immer erfüllen können, und bei denen wir ihnen nicht immer helfen können, sie zu erreichen. Dr. Casanueva: Ja, ich glaube eines der Probleme ist, dass wir die Erwartungen der Patienten nicht ändern können. Sie glauben, dass sie immer zu dem Gewicht, dass sie als Teenager hatten, zurückkehren werden, und das ist ganz und gar unmöglich. Also, ich denke die Botschaft, die wir geben möchten, ist, dass jede Gewichtsabnahme für den Patienten positiv ist, und dass man versuchen sollte, ein sinnvolles Ziel von 5 % bis 10 % zu erreichen. Seite 18
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Dr. Finer: Ich denke, wir stimmen alle damit überein, dass Adipositas ein wesentliches Problem in Hinblick auf die Prävalenz, die Kosten und die Vielzahl an Folgekrankheiten ist. Die Herausforderung ist, wie können wir unseren Patienten helfen? Wie können wir die Behandlung verbessern? Meine eigene Ansicht ist, dass wir jetzt sowohl eine wissenschaftliche als auch eine praktische Grundlage dafür haben, die Pharmakotherapie für die Gewichtsabnahme zu verbessern. Pharmakotherapie für Adipositas sollte Teil der Routineversorgung und Behandlungsoptionen für Adipositas sein; es sollte nicht als eine Art von Luxus für nur bestimmte Patienten betrachtet werden. Wir alle haben Patienten, die von einer Gewichtsabnahme profitieren würden. BehandlungsopNonen für Übergewicht und Adipositas Chirurgie Arzneimi`eltherapie LebenssNlmanagement Seger JC, et al. www.obesityalgorithm.org. Zugegriffen am 22. April 2015. Jensen MD, et al. CirculaEon. 2014;129(25 suppl 2):S102-‐S138 Apovian CM, et al. J Clin Endocrinol Metab. 2015;100:342-‐362. Eine der Herausforderungen ist, dass sich die meisten Maßnahmen bei Adipositas auf Veränderungen im Gesundheitsverhalten gestützt haben, auf Veränderungen im Lebensstil, von denen wir wissen, dass sie Vorteile haben, die aber häufig nicht ausreichen, um das Ziel einer Gewichtsabnahme zu erreichen. Am anderen Ende des Spektrums haben wir chirurgische Gewichtsreduktionen, die nur bei einer kleinen Zahl von Patienten durchgeführt werden können. Wir müssen bessere Behandlungen für die Mehrzahl der Patienten entwickeln, die deutlich übergewichtig oder fettsüchtig sind, die aber mehr Gewicht verlieren und ein niedrigeres Gewicht halten müssen, als sie allein durch den Lebensstil erreichen können. Was sollte die Grundlage für die Entwicklung neuartiger Behandlungen für die Gewichtsabnahme sein? Wir haben mittlerweile ein besseres Verständnis von den Mechanismen, die bei der Kontrolle der Energiebilanz eine Rolle spielen. Wie gleichen wir Aufnahme und Verbrauch aus? Was sind die Signale? Was sind die Kontrollmechanismen? Luc, vielleicht könnten Sie einen kurzen Überblick über unsere gegenwärtigen Kenntnisse geben. Seite 19
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Überblick über die wichNgsten Darmhormone Adipositas-‐Signale, die die Nahrungsaufnahme beeinflussen Ernährung Rezeptor Haupt-‐SekreNonsort Andere Auswirkungen Darmhormone PYY (3-‐36) ↓ Y2 L Zellen im Darm Verzögert Magenentleerung PP Zellen in der PP ↓ Y4, Y5 Bauchspeicheldrüse Inkre/n, senkt den Blutzucker, verzögert GLP-‐1 ↓ GLP-‐1 L Zellen im Darm Magenentleerung, neurotrophe Wirkung GLP-‐2 — GLP-‐2 L Zellen im Darm Intes/nale trophische Wirkung OXM ↓ GLP-‐1 L Zellen im Darm Alpha-‐Zellen der Erhöht den Blutzuckerspiegel ↓ Glukagon ↓ GCGR Bauchspeicheldrüse und die Insulinsekre/on Gallenblasenkontrak/on, Relaxa/on des Musculus CCK ↓ CCK 1, 2 I Zelle des Dünndarms sphincter Oddi, Enzymsekre/on durch die Bauchspeicheldrüse Ghrelin ↑ GHS Magen Wachstumshormonsekre/on Beta-‐Zellen der Amylin ↓ AMY1-‐3 Bauchspeicheldrüse Senkt den Blutzuckerspiegel Adipositas-‐Signale Beta-‐Zellen der Senkt den Blutzuckerspiegel, Insulin ↓ ↑ Insulin Bauchspeicheldrüse s/muliert die Glykogen-‐Synthese Lep/n ↓ Lep/n (Ob-‐R) Adipozyt Regula/on des Energiestoffwechsels Suzuki K et al. Endocr J. 2010;57:359-‐372. Dr. Van Gaal: Mit unserem zunehmenden Verständnis der Mechanismen der Gewichtskontrolle haben wir begonnen, den Patienten Behandlungen anzubieten, die auf die endogenen Mechanismen der Regulation des Körpergewichts abzielen. Es gibt eine Vielzahl von Darmhormonen und Signalen des Fettstoffwechsels, welche die Nahrungsaufnahme beeinflussen; zum Beispiel wird Leptin vom Fettgewebe freigesetzt, Insulin und Glukagon von der Bauchspeicheldrüse, Inkretin-artige Hormone und Cholesystokinin vom gastroinestinalen (GI) Trakt und Ghrelin vom Magen. Seite 20
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Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Walmir, was sind die gegenwärtigen therapeutischen Optionen für die Behandlung von Adipositas? Wollen Sie uns diese vorstellen? AnN-‐Adipositas-‐Medikamente: Unterschiedliche Verfügbarkeit in verschiedenen Ländern Ältere Medikamente Neuere Medikamente • Orlistat (USA, Europa, LA) • Phentermin/Topiramat ER • Sibutramin (BR, Russland) (USA) • Fentermin (USA, Australien, • Lorcaserin (USA) LA) • Naltrexon SR/Bupropion SR • Diethylpropion (USA, LA) (USA, Europa) • Mazindol (LA) • Liraglu/d 3 mg (USA, • Fenproporex (LA) Europa, Kanada) LA = Lateinamerika Dr. Coutinho: Es stehen mehrere Pharmakotherapien für die Behandlung von Adipositas zur Verfügung; die Verfügbarkeit dieser unterschiedlichen Wirkstoffe ist von Land zu Land verschieden. Seite 22
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity I)2+9.'!.;/..6I )1/3)53I)2+35/#!. = -"=54 =7=54?"/74*,=-4"4=,-"=5 "44*/("47"4 22"87 *4(-=8! "/7"4.*/ "4",048,-" ^ "/74"/ a L M *"!"4=#/)." G -74"A0/ bM _ _ 02*4.7 =2402*0/ 04 5"4*/ "4070/*/"4("5"=40/ k 0 */"M/!.2)"7.*/"M4"(=-7"!74/5 4*27Ik!02.*/"Ik(..M.*/0=7B4* *!Iak."-/0 048/4" "2704aI k/04"2*/"2)4*/"Ik240M02*0."-/0 048/ 0=()70/H") K_]^`J^d]I^```M^`aeK =.*7)4/H")* +K_]^`J^_aJ_`^M_a^H Mit der Ausnahme von Orlistat arbeiten aktuelle Anti-Adipositas-Arzneimittel zumindest teilweise über das zentrale Nervensystem, um die Nahrungsaufnahme zu verringern. Dr. Finer: Das erscheint logisch, da die primäre Kontrolle des Körpergewichts im zentralen Nervensystem angesiedelt ist. Dr. Coutinho: Ein wesentlicher Bestandteil von Anti-Adipositas-Medikamenten ist, dass sie die Nahrungsaufnahme regulieren können, was ein Hauptfaktor bei der Pathophysiologie von Adipositas ist. Dr. Finer: Wie sieht es mit dem Energieverbrauch aus? Können wir Patienten helfen, ihr Fett zu verbrennen? Dr. Coutinho: Einige beta-3-adrenergene Wirkstoffe wurden in der Vergangenheit geprüft. Sie haben bei Nagetieren gut funktioniert, aber beim Menschen überwiegen die Risiken die Vorteile. Jetzt haben wir Anti-Adipositas- Medikamente, die vor allem über die Regulierung der Nahrungsaufnahme agieren. Dr. Finer: Reichen die Medikamente und Werkzeuge, die uns zur Verfügung stehen, aus, um Adipositas effektiv zu behandeln? Seite 23
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? 2?5!29(!.!#!+6;!2?.!)-)8!,5(!21)!.D )! 3 !
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Allgemeine Ziele der Adipositas-‐Behandlung: Setzen Sie mit Ihren PaNenten realisNsche Erwartungen Erwachsener Pa/ent mit Übergewicht oder Adipositas Verbesserung des Verbesserung der Verbesserung der Körpergewichts und der Pa/entengesundheit Lebensqualität Körperzusammensetzung Seger JC, et al. www.obesityalgorithm.org. Zugegriffen am 22. April 2015. Dr. Coutinho: Für das Gesundheitspersonal ist es sehr wichtig, mit ihren Patienten realistische Ziele für die Gewichtsabnahme zu setzen; die Gesundheit der Patienten, die Lebensqualität sowie das Körpergewicht und die Körperzusammensetzung zu verbessern. Diese Ziele lassen sich normalerweise mit einer Verringerung des Körpergewichts um 5 % bis 10 % erreichen. Häufig sind Ärzte nicht darauf vorbereitet, die Erwartungen der Patienten für den Gewichtsverlust mit realistisch erreichbaren Zielen in Einklang zu bringen. Das ist eine Herausforderung für die Gesundheitsdienstleister. Dr. Finer: Felipe, wie sieht die Beweislage dafür aus, dass Pharmakotherapie für Adipositas eine dauerhafte Gewichtsabnahme erreichen kann? Seite 25
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Wirksamkeit der Medikamente zur Gewichtsreduzierung im Vergleich: Prozent Gewichtsverlust* Naltrexon SR/ Phentermin/ Liraglu/d Bupropion SR Lorcaserin Orlistat Topiramat ER 3 mg (USA, Europa) 0 Gewichtsverlust gegenüber -‐1 -‐2 Nach 1 Jahr (%) der Basislinie -‐3 BLOSSOM BLOOM-‐DM -‐4 BLOOM XENDOS -‐5 COR-‐I -‐6 SCALE Diabetes Astrup et al COR-‐Diabetes SCALE Verwaltung -‐7 COR-‐II -‐8 SEQUEL -‐9 (2-‐Jahres-‐Daten) CONQUER EQUIP -‐10 *Alle Daten sind Placebo-‐subtrahiert, Maximaldosis, ITT-‐LOCF, 1 Jahr, wenn nicht anders vermerkt. Garvey WT. Endocr Pract. 2013;19:864-‐874; Wadden TA, et al. Int J Obes (Lond). 2013;37:1443-‐1451; Apovian CM, et al. Obesity (Silver Spring). 2013;21:935-‐943; Hollander P, et al. Diabetes Care. 2013;36:4022-‐4029; hQps://clinicaltrials.gov/ct2/show/results/ NCT01272232?sect=X70156#outcome1. Dr. Casanueva: Zahlreiche randomisierte klinische Studien haben die Wirksamkeit von Anti-Adipositas-Wirkstoffen über längere Zeit gezeigt. Seite 26
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Adipositas-‐Behandlung mit Arzneimi`eltherapie; wichNge BerücksichNgungen • Medika/onen sind zusätzlich zu Verhaltensinterven/onen (z. B. Diät und Bewegung) • Es gibt keine ideale Medika/on, die für jeden Pa/enten rich/g ist – Individualisieren Sie Behandlungsentscheidungen • Wenn Pa/enten kein Gewicht verlieren (~5 % nach 12 Wochen), sollten Medika/onen abgesetzt, /triert oder gewechselt werden • Adipositas ist eine chronische Krankheit; Die Beweislage unterstützt den Einsatz von LangzeiQherapien Seger JC, et al. www.obesityalgorithm.org. Zugegriffen am 22. April, 2015; Jensen MD, et al. CirculaEon. 2014;129(25 suppl 2):S102-‐S138; Apovian CM, et al. J Clin Endocrinol Metab. 2015;100:342-‐362.. Es gibt mehrere Punkte, die beim Einsatz der Pharmakotherapie für die Behandlung von Adipositas berücksichtigt werden müssen. Im Gegensatz zu den Ergebnissen, die in randomisierten klinischen Studien erreicht wurden, könnten die Ergebnisse im realen Leben anders aussehen; vermutlich moderater. Arzneimitteltherapie ist ein Weg, um Patienten zu helfen, mit der Behandlung von Adipositas zu beginnen. Arzneimitteltherapie kann beim ersten Schritt helfen, es ist jedoch sehr wichtig, dass die Patienten in Verbindung mit der Arzneimitteltherapie auch mit der Veränderung ihres Lebensstils fortfahren, um die größten Vorteile zu erreichen. Die Arzneimitteltherapie muss individuell auf die Bedürfnisse und Wünsche der Patienten zugeschnitten werden; nicht jedes Medikament funktioniert bei jedem Patienten. Wir müssen versuchen, zwischen Patienten zu unterscheiden, um die beste Behandlungsoption zu bestimmen. Wenn ein Wirkstoff nicht anschlägt, muss ein anderer Wirkstoff in Betracht gezogen werden. Letztlich ist es möglich, dass die Wirksamkeit der Arzneimitteltherapie bei bestimmten Patienten mit der Zeit abnimmt. Wir müssen Patienten jedoch helfen zu verstehen, dass dies nicht ungewöhnlich ist, und dass eine Gewichtsabnahme über 3 bis 4 Jahre immer noch deutliche Vorteile bringen kann. Dr. Finer: Wir haben die Entwicklung von Glukagon-artigen Peptid-1-Rezeptor-Agonisten (GLP-1 RA) für die Behandlung von Adipositas erwähnt. GLP-1 RAs haben bei der Behandlung von Hyperglykämie bei Patienten mit T2DM Wirksamkeit gezeigt. Jetzt ist eine höhere Dosis von GLP-1 RA, Liraglutid, für die Behandlung von Adipositas geprüft und in Europa, Kanada und den Vereinigten Staaten genehmigt worden. Liraglutid 3,0 mg ist die Dosis, die für die Behandlung von Adipositas verwendet wird; die maximale Dosis von Liraglutid für die Behandlung von T2DM liegt bei 1,8 mg. Luc, erzählen Sie uns ein bisschen mehr über die klinischen Nachweise für die Wirksamkeit von Liraglutid? Seite 27
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? IS)2+9.'!.!)-!.3(!.F!235. .)3 !2',9+/2!'9,5/2)3(!./,,!;/. .+2!6.!. M^@*4!"* p"7M"--"/M )4=/(5=#/)."5",4"8"47 4"*75-57 14!"47 ;(=/(=/! 5"/,7!"/ 22"87 -2)"--"/J o"7M"--"/M p05724/!*-" /7@047 -=,(0/5",4"80/ ""4J p =,(0/5"/,7!"/ "7"--"/J )"285 )"/-=,05"M=72=7 "4574,"/!*" -=,05"M)/(*(" ("/J /5=-*/5",4"80/ *-'"*!"4 "(=-80/!"4 ("/"/7-""4=/( -*/7H"K %!"K^ffeI^]^Jb^bMb_]KI 4550/ H"K"'!K^ffdI^c]Ja^`Ma__I = ,("K"K^ffcI`fJ^bacM^bb`KI4= ,"4 K"!)^ffeIadJ^bfM^cfK Dr. Van Gaal: GLP-1 RAs beeinflussen zahlreiche periphere und zentrale Signalwege, welche die Nahrungsaufnahme regulieren. GLP-1 RAs erhöhen die Sättigungssignale, verlangsamen die Magenentleerung und verringern die Darmmotilität. Das alles kann zur Gewichtsabnahme beitragen. Seite 28
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Veränderung des Körpergewichts mit LiragluNd 3,0 mg: Post-‐Hoc-‐Analyse der SCALE klinischen Studien* Skala SCALE SCALE Adipositas und Prädiabetes Diabetes Schlafapnoe BL Nüchtern-‐Körpergewicht 106,2 106,2 105,7 106,5 116,5 118,7 (kg): 0% !1% Körpergewichts (%) !2% !1,6% Änderung des !2,0% !3% !2,6% !4% !5% !6% !5,9% !5,7% !7% P
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Änderung des BU mit LiragluNd 3,0 mg: Post-‐Hoc-‐Analyse der SCALE klinischen Studien* SCALE SCALE SCALE Adipositas und Prädiabetes Diabetes Schlafapnoe Basislinie BU (cm): 115,0 114,5 118,1 117,3 122,3 122,7 0% !1% Änderung des Bauch-‐ !2% Umfangs (cm) !3% !2,7% !3,1% !4% !3,9% !5% !6% !6,1% !7% !6,4% !8% P
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Änderung des SBD mit LiragluNd 3,0 mg: Post-‐Hoc-‐Analyse der SCALE klinischen Studien* SCALE SCALE SCALE Adipositas und Prädiabetes Diabetes Schlafapnoe Basislinie SBD (mmHg): 123,04 123,25 128,9 129,2 125,8 127,1 0,0% !0,5% Änderung bei SBD (mmHg) !0,4% !1,5% !1,5% !2,5% !2,8% !3,5% P =0,0102 !3,4% P =0,0003 !4,5% !4,2% P
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? RelaNver Beitrag des Gewichtsverlusts zu sekundären Wirkungsendpunkten mit LiragluNd 3,0 mg: Post-‐Hoc-‐Analyse der SCALE klinischen Studien* Gebrauch von OAD (SCALE Diabetes) 18 FPG 26 HbA1c 31 FPG (SCALE Diabetes) 31 HbA1c (SCALE Diabetes) 32 Sekundärer Endpunkt Gebrauch von Lipid-‐senkenden MiQeln 41 Systolischer Blutdruck 59 LDL-‐C 60 Gebrauch von blutdrucksenkenen Medikamenten 61 Gesamtcholesterin 62 SF-‐36 (Punktzahl allgemeiner 63 SF-‐36 (Punktzahl körperliche Funk/on) IWQoL (Punktzahl körperliche Funk/on) 88 Triglyzeride 97 Bauchumfang 100 HDL-‐C 100 Diastolischer Blutdruck 100 IWQoL (Gesamtpunktzahl) 100 AHI (SCALE Schlafapnoe) 100 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Beitrag zum Gewichtsverlust (%) *Vollständiges Analyseset; LOCF am Ende der Behandlung. Van Gaal L, et al. European Congress on Obesity (ECO) 2015. Abstract TS:OS2.1. Schließlich wurde der relative Beitrag der Gewichtsabnahme mit Liraglutid 3,0 mg auf sekundäre Wirksamkeitsendpunkte geprüft. Der Beitrag der Gewichtsabnahme zum BU, zum HDL-Cholesterinspiegel, zum diastolischen BD, zur Impact of Weight on Quality of Life Punktzahl und zum Apnoe-Hypopnoe-Index war 100 %. Im Vergleich dazu war zum Beispiel der Beitrag der Gewichtsabnahme zum Einsatz von oralen Antidiabetika in der SCALE- Diabetes-Studie geringer (18 %), ebenso zur Nüchtern-Plasmaglukose (26 %) und zum glykierten Hämoglobin (31 %). Dr. Finer: Von der SCALE-Prädiabetes-Studie wissen wir, dass es sogar im ersten Jahr zu einer deutlichen Verringerung der Zahl der Patienten kommt, die Prädiabetes entwickeln. Wir haben auch Patienten mit Prädiabetes beobachtet, die mit Liraglutid 3,0 mg und Gewichtsabnahme zu einem normalen Blutzuckerspiegel zurückkehren. Dr. Van Gaal: Ich denke, dass diese Ergebnisse in Anbetracht des Wirkmechanismus von Liraglutid und seiner Auswirkung auf die Gewichtsregulation und das Essverhalten erwartet werden können. Wir wissen zum Beispiel nicht nur von Tierversuchen, sondern auch von Versuchen am Menschen, dass Infusionen von endogenem GLP-1 die Kalorienaufnahme merkbar verringern können. Damit wird die Wirksamkeit von Liraglutid durch das physiologische Zusammenspiel untermauert. Dr. Finer: Natürlich gehen wie bei jedem Medikament die Vorteile mit Nebenwirkungen einher. Was sind die häufigsten Nebenwirkungen, die bei Liraglutid 3,0 mg auftreten? Seite 32
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity SCALE Diabetes Studie: Die häufigsten Nebenwirkungen* Individuen mit Übergewicht/Adipositas und T2DM: 0–56 Wochen LiragluNd Placebo LiragluNd Placebo 3,0 mg (%) (%) 3,0 mg (%) (%) Übelkeit 32,7 13,7 Nasopharyngi/s 20,9 19,3 Durchfall 25,6 12,7 Kopfschmerzen 15,6 13,7 Verstopfung 16,1 6,1 Rücken-‐ schmerzen 10,0 9,4 Übergeben 15,6 5,7 Infek/on der oberen Atemwege 9,5 8,5 Dyspepsie 11,1 2,4 Müdigkeit 8,3 3,3 Verminderter Appe/t 9,5 1,9 Schwindelgefühl 7,1 2,8 Abdominale Distension 6,2 1,4 Arthralgie 7,1 5,7 Abdominale Schmerzen 6,2 4,2 Influenza 5,2 7,1 Blähungen 5,2 1,9 Muskel-‐SkeleQ-‐ Schmerzen 5,2 2,8 Abdominale Schmerzen, 3,6 0,9 Hämatom an der Injek/onsstelle 4,5 5,7 obere Infek/on der Harnwege 4,5 5,7 Hypoglykämie 44,3 27,8 Husten 4,3 3,8 Lipase erhöht 11,8 6,6 Schmerzen in den Extremitäten 3,8 4,7 Sinusi/s 3,8 8,5 *Sicherheitsanalyseset Bronchi/s 3,1 5,2 Bluthochdruck 2,8 5,2 Davies M, et al. Diabetologia 2014:57; Abstract: 39-‐OR. Dr. Van Gaal: Es ist schwierig, einen Wirkstoff ohne Nebenwirkungen zu finden. Für Liraglutid waren die Nebenwirkungen in den Adipositas-Studien vergleichbar mit denen, die in den klinischen Studien mit Liraglutid zur Behandlung von T2DM berichtet wurden. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Schwindel und Durchfall. Diese Nebenwirkungen treten meistens zu Beginn der Behandlung mit dem Medikament auf und werden mit der Zeit weniger häufig und intensiv. Dazu kommt, dass die Häufigkeit des Auftretens von Nebenwirkungen offenbar nicht von der Höhe der Dosis abhängt; das heißt, Patienten, die eine 3,0 mg-Dosis von Liraglutid einnehmen, scheinen nicht unter mehr Nebenwirkungen zu leiden als Patienten, die 1,2 mg oder 1,8 mg Liraglutid für die Behandlung von Hyperglykämie einnehmen. Ich denke, es ist am wichtigsten, Patienten so viel Informationen wie möglich über diese potentiellen Nebenwirkungen zu geben, so dass sie informiert sind, ihnen die potentiellen Nebenwirkungen bewusst sind und sie nicht die Einnahme des Medikamentes aufgrund des Fehlens von Informationen oder Bewusstsein abbrechen. Wenn ein Arzt diese Informationen über Nebenwirkungen nicht bereitstellt, dann geht er das Risiko ein, dass seine Patienten die Einnahme des Medikamentes sehr plötzlich abbrechen. Dr. Finer: Kollegen, ich glaube, wir hatten eine sehr interessante Diskussion. Ich denke, wir alle drücken einigen Optimismus aus, wenn es um die Behandlung von Patienten mit Adipositas geht. Felipe, wie denken Sie, werden Ärzte diese Medikamente einsetzen? Seite 33
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? AnN-‐Adipositas-‐Medikamente: Aktuelle und zukünkige PerspekNven • Neue An/-‐Adipositas-‐MiQel haben das Potenzial, Pa/enten zu helfen, das Körpergewicht zu senken und das niedrigere Gewicht zu halten, sowie gewichtsbezogene Komorbiditäten zu verringern • Es ist wich/g, die Therapie und Behandlungsentscheidungen zu individualisieren • Die Entwicklung von neuen An/-‐Adipositas-‐Medikamenten sollte angeregt werden • Notwendigkeit, gleichzei/g mit dem angemessenen Einsatz von An/-‐Adipositas-‐Pharmakotherapien, die Bedeutung von Verhaltensinterven/onen weiterhin zu unterstreichen Dr. Casanueva: Ich denke, dass wir aufgrund der zunehmenden Prävalenz von Adipositas die Entwicklung neuer Medikamente brauchen. Wir stehen einer gigantischen Epidemie gegenüber, bei der zumindest in Europa mehr als 25 % der Erwachsenen von Adipositas betroffen sind. Neue Medikamente für die Behandlung von Adipositas können bei der Vermeidung von Adipositas-Komplikationen helfen, aber wir müssen sie angemessen verwenden. Ich glaube außerdem, dass wir die Gesundheitsbehörden dazu ermuntern müssen, die Initiative bei der Entwicklung von neuen Wirkstoffen für die Behandlung von Adipositas zu ergreifen. Es gibt Beweise dafür, dass Adipositas, wenn sie nicht behandelt wird, die Lebenserwartung senkt. Ärzte müssen lernen, die Anti-Adipositas-Medikamente richtig einzusetzen; wir müssen die Risiken kennen und wissen, wie wir den Einsatz dieser Medikamente mit den Patienten diskutieren. Dr. Finer: Walmir, glauben Sie, dass sich Ihre klinische Praxis mit der Verfügbarkeit dieser neueren Medikamente ändern wird? Dr. Coutinho: Ja. Ich glaube, wir haben wirksame neue pharmakotherapeutische Optionen für die Behandlung von Adipositas. Zum Beispiel haben Daten von den SCALE klinischen Studien Verbesserungen bei Schlafapnoe und Bluthochdruck sowie einen Rückgang von Prädiabetes und dem Fortschreiten zu T2DM gezeigt. Ich denke, wir brauchen mehr Gesundheitsexperten, die umfassende Ansätze für die Behandlung von Adipositas entwerfen. Wir müssen mehr in die Veränderung des Lebensstils investieren. Natürlich ist der Punkt, den Felipe aufgebracht hat, sehr wichtig; die fehlende Kostenerstattung für Anti-Adipositas-Medikamente ist in vielen Ländern immer noch ein wesentliches Hindernis. Seite 34
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Dr. Finer: Luc, wird sich die Behandlung von T2DM ändern? Dr. Van Gaal: Die Behandlung von Patienten mit T2DM ist ein sich ständig entwickelnder und wachsender Bereich. Ich hoffe, dass dasselbe auch bei Adipositas passieren wird, denn in den letzten Jahrzehnten hatten wir begrenzte Behandlungsmöglichkeiten für Adipositas. Wenn wir zu der komplexen Physiologie und Pathophysiologie von Adipositas zurückkehren, dann denke ich, dass neue Wirkstoffe, die auf endogene Mechanismen abzielen, ein Potenzial haben. Das GLP-1RA, Liraglutid, das auf endogenes GLP-1 abzielt, ist der erste dieser Wirkstoffe, dessen Wirksamkeit und Sicherheit bei der Behandlung von Adipositas gezeigt wurde. Kombinationen von Produkten könnten zukünftig auch ein Potenzial haben; Kombinationen von Produkten könnten in der Lage sein, eine Verringerung des Körpergewichts von mehr als 5 % bis 10 % herbeizuführen. Verringerungen bis zu 15 % könnten möglich sein. Schließlich möchte ich hinzufügen, dass wir die Arzneimitteltherapie für die Behandlung von Adipositas individualisieren müssen, wir müssen das richtige Medikament zum richtigen Zeitpunkt dem richtigen Patienten verschreiben. Zusammenfassung • Adipositas ist eine chronische Krankheit, die zu T2DM, hohem BD, Dyslipidämie, HKE, einigen Krebsarten, schlechter Lebensqualität und höherer allgemeiner Sterblichkeit beiträgt • Pharmakotherapie ermöglicht eine deutlich größere Gewichtsabnahme gegenüber dem, was durch Verhaltensinterven/onen allein erreicht werden kann • FortschriQe in unserem Verständnis der Physiologie der Gewichtskontrolle haben die Ziele für die Behandlung von Adipositas erweitert – Neue Wirkstoffe, die auf die neuroendokrinen und GI Hormone abzielen, haben sich als wirksam erwiesen Dr. Finer: Vielen Dank. Zusammenfassend möchte ich sagen, dass wir die Bedeutung von Übergewicht und Adipositas für eine schlechte Gesundheit diskutiert haben. Wir haben insbesondere viel über T2DM geredet; dennoch gibt es wirklich sehr wenige Körpersysteme, die nicht von Übergewicht oder Adipositas betroffen sind. Wir haben ein bisschen über die Bedeutung des Problems geredet, sowohl in Bezug auf die Prävalenz, als auch auf die Schwere von Adipositas. Wir haben auch den Optimismus diskutiert, den wir alle mit unserem zunehmenden Verständnis der Physiologie der Körpergewichtskontrolle haben. Dieses Verständnis hat zu der Entwicklung neuer Medikamente für die Behandlung von Adipositas geführt. Seite 35
Der globale Kampf gegen den Adipositas-Tsunami: Kann die Wissenschaft eine Lösung bieten? Einer der neuen Fortschritte in der Behandlung von Adipositas war die Entwicklung von GLP-1 RAs, die in hohen Dosen den Appetit regulieren können und zusätzlich zu metabolischen Auswirkungen Gewichtsverlust verursachen können. Zentral agierende Kombinationen von Wirkstoffen, zum Beispiel Naltrexon SR/Bupropion SR, wurden erst vor kurzem für die Behandlung von Adipositas entwickelt und in Europa genehmigt. Adipositas muss als eine wichtige Krankheit anerkannt werden, als eine Krankheit, die ernsthafte Behandlung und Berücksichtigung durch die Entscheidungsträger, die die Gesundheitsversorgung in Auftrag geben, verdient. Sie auf irgendeine Weise zu marginalisieren wäre unangebracht. Die Zukunft der Adipositas-Behandlung sieht optimistisch aus. Damit möchte ich mich bei Luc, Walmir und Felipe für diese hervorragende Diskussion bedanken. Genauso möchte ich mich bei denen, die zuhören, bedanken. Vielen Dank. Seite 36
http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Verzeichnis der Abkürzungen: BMI = Body Mass Index BU = Bauchumfang GI: gastrointestinal GLP-1 RA: Glukagon-artige Peptid-1-Rezeptor-Agonisten HKE = Herz-Kreislauf-Erkrankung NAFLD: nicht-alkoholische Fettleber-Erkrankung SCALE: Satiety and Clinical Adiposity–Liraglutide Evidence T2DM = Typ-2-Diabetes mellitus Haftungsausschluss Dieses Dokument ist ausschließlich zu Schulungszwecken bestimmt. Für das reine Lesen dieses Dokuments werden keine Continuing Medical Education (CME) Credits vergeben. Wenn Sie an dieser Schulung teilnehmen möchten, gehen Sie bitte zu http://medscape.org/roundtable/battle-obesity Bei Fragen zum Inhalt dieses Schulungsangebots kontaktieren Sie bitte den Schulungsträger für diese CME-Schulung unter CME@webmd.net. Wenn Sie technische Hilfe brauchen, kontaktieren Sie CME@medscape.net Die angebotene Schulung kann nachgestellte fallbasierte Szenarien beinhalten. Die in den Szenarien beschriebenen Patienten sind erfunden und Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht beabsichtigt und sollten nicht abgeleitet werden. Die hier angebotenen Inhalte reflektieren nicht zwangsläufig die Ansichten von Medscape, LLC, oder von Unternehmen, die dieses Fortbildungsprogramm auf medscape.org fördern. Es werden womöglich therapeutische Produkte, die nicht von der Europäischen Arzneimittel-Agentur für den Gebrauch in Europa zugelassen sind, oder der nicht-zugelassene Gebrauch von zugelassenen Produkten besprochen. Vor dem Gebrauch eines jeglichen hier diskutierten therapeutischen Produkts sollte ein Arzt konsultiert werden. Die Leserin und der Leser werden aufgefordert, alle Informationen und Daten vor der Behandlung von Patienten oder vor der Anwendung einer der in diesem Fortbildungsangebot beschriebenen Therapien zu überprüfen. Medscape Education © 2015 WebMD Global, LLC Seite 37
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