Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...

Die Seite wird erstellt Pascal Kellner
 
WEITER LESEN
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Universitätsspital Zürich
  Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik
                               9.11.2020
                      - Virtuelles Seminar -

                  Genderaspekte in der
                  Substanzgebrauchsstörung

                        Zentrum für Public Health
              Univ. Klinik für Psychiatrie & Psychotherapie
                  gabriele.fischer@meduniwien.ac.at

OP-CAT Kommission 3
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Disclosure

• Keine Interessenskonflikte bzgl. Inhaltes der
  Präsentation
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Struktur

• Allgemeines
  – Geschlechtsstereotypien
  – Sexismus: „Führungsstil“

• Kosten durch psychiatr. Erkrankungen
• Psychiatrische Erkrankungen
  – am Beispiel der Substanzgebrauchsstörung mit
     • somatischen Konsequenzen
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Geschlechtsstereotyp
    Kreislauf sich selbst erfüllender Prophezeiung
Aufgrund der Geschlechterstereotype werden Erwartungen gebildet,
die sich in unterschiedlicher Weise an weibliche und männliche
Personen richtet.

• Aufgrund der Tendenz zur kognitiven Konsistenz („stimmiger“
  Eindruck) werden ankommende Informationen der Zielperson in
  verzerrter Form (abhängig von bestehenden Erwartungen)
  aufgenommen, verarbeitet und behalten
• Es kommt zu einer erwartungskonformen kognitiven „Abbildung“
  der Zielperson
• Dies beeinflusst das Handeln - wenn die Zielperson wünscht,
  den Erwartungen zu entsprechen - wird von ihr auch das
  erwartete Verhalten „produziert“
• Damit wird das Stereotyp bekräftigt und aufrecht erhalten.
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Formen des Sexismus in der Epidemiologie I

• Geschlechterinsensibilität - Geschlechterdifferenzen werden ignoriert
und Befunde nur an einem Geschlecht erhoben (z.B. Ätiolog. Befunde)

• Geschlechterdichotomie - Unterschiede werden überbetont, Definition
anhand von Stereotypen - Abweichung = krank (z.b: MMPI)

• Familialismus - Familie wird als Einheit genommen ohne auf
unterschiedlichen Aufgaben der einzelnen Mitglieder einzugehen
(z.b. weibl. Mitglieder übernehmen Pflege)
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Formen des Sexismus in der Epidemiologie II

• Überverallgemeinerung - Aussagen werden formuliert, die aufgrund
der Forschungslage aber nur für ein Geschlecht bekannt sind (z.b.:
Medikamentenwirkung wird auf alle übertragen, obwohl nur bei
 einem Geschlecht geprüft)

• Doppelter Bewertungsmaßstab (z.b: aggressives Verhalten wird bei
Jungen als sozial angemessen gesehen, bei Mädchen deviant)

• Geschlechtsverklärung - Überhöhung empirischer Geschlechts-
Merkmale zu normativer Forderung (z.b. weil das eine Geschlecht so ist,
wird die Sollforderung für das andere erhoben - emotionale Expressivität
der Frau wird zum Maßstab der emotion. Ausdrucksfähigkeit beim Mann)
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
“Stolze Frauen gelten als aggressiv,
Männer als dynamisch & zielstrebig”
Brosi et al., 2016, Journal of Applied Psychology

Wissenschaftliche Studie um die Wirkung von Stolz zu untersuchen
• 400 Studierenden wurden Bilder von jungen ♀ und ♂, die ein begehrtes Stipendium gewonnen
    haben gezeigt
      Ø Eine Hälfte der Abgebildeten gab sich stolz, indem sie die Hände in die Hüften stemmten und
         triumphal von oben herab schauten.
      Ø Der andere Teil freute sich lediglich.
• Zusätzlich wurden sie mit einem kurzen Text als stolz („sehr stolz“) oder freudig („ein breites
    Lächeln“) beschrieben.
• Die Studenten schätzten dann mit einem Fragebogen ein, ob die Personen auf den Fotos
    selbstbewusst, warmherzig oder rücksichtslos waren und wie sie vermutlich Mitarbeiter führen
    würden.
Ergebnisse
• Sowohl ♂ als auch ♀, die stolz waren, galten als selbstbewusst & kühl, sowie weniger empathisch
• Stolze ♀ & ♂ wurden eher als keine guten Chefs beschrieben
• Stolze ♀ wurden jedoch im Vergleich zu ♂ durchwegs negativer eingeschätzt:
à ♀ galten eher als aggressiv, ♂ eher als dynamisch & zielstrebig
• „Stolze“♀ näherten sich in ihren zugeschrieben Eigenschaften somit denen der ♂ an (♂ wurden
    generell als tatkräftiger & forscher beschrieben; ♀ generell eher als mitmenschlicher und weniger
    tatkräftig, insbesondere wenn sie lächelten)
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Introduction
    • Sex differences are of high scientific and societal interest because of
      their prominence in behavior
    • Sex differences in human behavior show adaptive complementarity
        – Males have better motor and spatial abilities
        – Females have superior memory and social cognition skills
    • The brain can be analyzed on the whole as a large and complex
      network known as the human connectome (vs. individual regions or
      tracts in isolation) à capability to provide fundamental insights into
      organization and integration of brain networks
    • Aim of Study:
        – Detailed analysis of sex differences in brain connectivity on a large sample
          (♀521, ♂428) of healthy young individuals (8-22y.)1 using the diffusion-based
          structural connectome of the brain

1   Young individuals were used since developmental trajectories of males and females separate at a
young age
Genderaspekte in der Substanzgebrauchsstörung - Universitätsspital Zürich Klinik für Konsiliarpsychiatrie & Psychosomatik ...
Method
Schematic of the pipeline for creating the structural connectome (SC)
Results

Fig. 3. Representative regions of the brain that have a higher participation coefficient
(PC) at a significance level of P < 0.001. The regions have been projected onto the
surface of thebrain for better visualization. Red indicates a higher PC in females, and
blue indicates a higher PC in males (mainly localized to the cerebellum). Although
multiple regions have higher PCs in females, the cerebellum has a higher PC in males.
L, left; R, right.
Results
• Connection-based analysis:
   ♂ Male brains are structured to facilitate intrahemispheric cortical
     connectivity, although the opposite was observed in the cerebellum
   ♀ In contrast, female brains displayed higher interhemispheric
     connectivity
à These results were confirmed on all levels (global, lobar, regional)
♂ Greater within-hemispheric supratentorial connectivity combined
  with greater cross-hemispheric cerebellar connectivity confers an
  efficient system for coordinated action in males
♀ Greater interhemispheric connectivity in females facilitates
  integration of the analytical and sequential reasoning modes of the
  left hemisphere with the spatial, intuitive processing of information
  of the right hemisphere
Warum ist es sehr wichtig
psychiatr. Erkrankungen zu gewichten ?

• Kosten der psychiatrischen Erkrankung
• Lebensqualität der psychiatrisch Kranken
Gesundheits- bzw. Krankheitskosten
                          Volkswirtschaftliche Belastungen durch
                          nicht-infektiöse Erkrankungen weltweit im
                          Zeitraum der Jahre 2011-2030 in Milliarden US                                                                                                                             76 Mrd. €
                          Dollar                                                                                                                                                    7,7%            Produktivitätsverlust
                                                                                                                                                                                8,5%
                                                                                                                                                                                                    22 Mrd. € ambulante
                                                                                                                                         15,6                       16,3                            Versorgung
                          18
                                                                                                                                                                             18,8%
                          16                                                                                                                                                                        10 Mrd. €
   Milliarden US Dollar

                          14                                                                                                                                                               65%      Spitalsversorgung
                          12
                          10                                                                                8,3                                                                                     9 Mrd. €
                           8                                              4,8                                                                                                                       Medikamente
                           6
                           4                  1,7
                           2
                           0
                                         et
                                              es                        ge
                                                                           n
                                                                                                     g   en                             e   n
                                                                                                                                                                   ge
                                                                                                                                                                      n    à Der Schwerpunkt der
                                                                      n                           un                                 ng                          n
                                       ab
                                  Di
                                                             kr
                                                                  an
                                                                    ku
                                                                                         kr
                                                                                              an
                                                                                                k
                                                                                                                           kr
                                                                                                                             an
                                                                                                                                  k u
                                                                                                                                                        kr
                                                                                                                                                             an
                                                                                                                                                               ku
                                                                                                                                                                           volkswirtschaftlichen Belastung
                                                           er                          er                                 r                           Er
                                                   we
                                                      gs
                                                                           Kr
                                                                              e   bs
                                                                                                              lär
                                                                                                                    e   E
                                                                                                                                            sc
                                                                                                                                                 he                        liegt vorwiegend im
                                              em                                                            ku                            hi
                                       eA
                                          t
                                                                                                dio
                                                                                                   va
                                                                                                        s
                                                                                                                                   Ps
                                                                                                                                        yc                                 Produktivitäts-verlust (hier am
                                   h                                                          r
                               i sc
                            ro
                              n                                                          Ka
                                                                                                                                                                           Beispiel der Depression innerhalb
                          Ch
                                                                                                                                                                           der EU)1
ICG Integrated Consulting Group (2012). Seelische Gesundheit in Österreich. Abrufbar unter
http://www.innenwelt.at/sites/default/files/ICG_Studie_Seelische%20Gesundheit%20in%20Österreich_Summary_2012_10
_08.pdf
1 Sobocki,                         Ekman, Agren, Runeson, Jönsson (2006). International Journal of Clinical Practice, 60(7), 791.798.
Psychiatrische Erkrankungen – weitere
         Faktoren und Kosten

                         Verordnungen Psychopharmaka:
                                2009: 1.973.660
                               2012: 2.168.815
            à 66% Antidepressiva, 22% Beruhigungsmittel, 18% Antipsychotika

                                                                                                       Daten: Hauptverband der Sozialversicherungsträger
                       Hauptursachen für Berufsunfähigkeitspensionen
           50                                                  45,7
                                                 43     44
           45                             42
                                  40
           40              37
                33,1
           35                                                            Psychiatrische Krankheiten
           30
                24,4
 Prozent

           25                                                            Krankheiten des
                           20     20      19
           20
                                                 18     17     17,8      Bewegungsapparates
           15   11,9                                                     Herz-Kreislauf-Erkrankungen
                           10     10      9      10     10
           10
                                                                8

            5
            0
                2005      2006   2007    2008   2009   2010    2011
Die Hauptursachen für DALYs
     * DALYs = Maß für die weltweite Krankheitslast, ausgedrückt in der Zahl an
    verlorenen Lebensjahren aufgrund von schlechter Gesundheit, Behinderung
                               oder frühzeitigem Tod
                Bipolare Störungen
    Ernährungsbed./endokrine Erkr.                 Bereich psychiatrischer Störungen im eigentlichen Sinne
                            Asthma
                                                   Somatische Krankheiten mit bedeutsamen klinisch-
                                                   psychologischen Interventionsmöglichkeiten
                           Migräne
                                                   Andere somatische Erkrankungen
   Drogenmissbrauch/-abhängigkeit
                      Leberzirrhose
      Selbst zugefügte Ve rletzungen
                         Brustkre bs
                         Darmkrebs
                  Diabetes m ellitus
                    Verkehrsunfälle
        Entzündl. Gelenkerkrankung
                       Lungenkrebs
    Chron. obstr. pulm. Erkr. (COPD)
                         Hörverlust
   Alkoholmiss brauch/Abhängigkeit
                        Schlaganfall
                         De menze n
                        He rzinfarkt
              Unipolare Depres sion

                                       0   1   2            3          4          5          6          7    8

World Health Organization (2002). Global Burden of Disease Estimates. http://www.who.int/healthinfo/global_burden_
disease/en/index.html. (Zugegriff am 08. Jan. 2013)
Gender-related differences in psychiatric and neurological
                            disease burden

DALY: disability-adjusted life-years; OCD: obsessive–compulsive disorder
Wittchen HU, et al. Eur Neuropsychopharmacol. 2011;21:655–79
Sex and gender differences – do they
                       exist?
                                                                                                                 GENDER
                    SEX
                                                                                                     Differences based on psychosocial
        Differences based on biology
                                                                                                                   factors
                                         Both sex and gender are influenced by:
                 Health-related                                                                                Social factors
                     factors
                                                                                                               Access to resources
          Exposure to mental health
            risks and underlying                                                                                    Status
                  comorbidity                                                                                      Income
             Initiation – Diagnoses
                         &                                                                                       Employment
              Treatment response                                                                                 Social position

Arpa S. EMCDDA 2017. Available at:
https://www.emcdda.europa.eu/system/files/attachments/6235/EuropeanResponsesGuide2017_BackgroundPaper-Women-
who-use-drugs.pdf [accessed Sep 2020]
Heritability Estimates – genetische Belastung
Agrawal & Linskey, 2008

Additive genetics         alcohol dependence    50-70%
                          nicotine dependence   50-75%
                          cannabis dependence   35-75%
                          cocaine dependence    35-80%
                          heroin dependence     40-60%
Menschenrechtsverträge UN-Prinzipien

            Kinderrechts-                            Internationale Konvention zum
                              Behindertenrechts-
             konvention                                  Schutz der Rechte aller
                              konvention (CRPD)           Migranten und ihrer
                (CRC)                                 Familienangehörigen (CRMW)

                                  Konvention zur
                                                            Internationales
                                Beseitigung jeder
            Anti-Folter-                                 Übereinkommen zur
                               Diskriminierung von
            Konvention                                Beseitigung jeder Form von
                                 Frauen (CEDAW)
            (CAT)                                       Rassendiskriminierung
                                                                 (CERD)

           Internationaler Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle
“Bill of   Rechte (CESCR)
Rights”    Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte
              Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
                                                 22   (UDHR)
Pflicht des Einbezuges von Menschen mit
            Behinderung: Art 4/3 CRPD

       Bei der Ausarbeitung und Umsetzung von
   Rechtsvorschriften und politischen Konzepten zur
    Durchführung dieses Übereinkommens und bei
    anderen Entscheidungsprozessen in Fragen, die
  Menschen mit Behinderungen betreffen, führen die
Vertragsstaaten mit den Menschen mit Behinderungen,
einschließlich Kindern mit Behinderungen, über die sie
vertretenden Organisationen enge Konsultationen und
                 beziehen sie aktiv ein.
                                        23
Internationaler Pakt über wirtschaftliche,
  soziale und kulturelle Rechte (CESCR)

Right to Health – Article 12 CESCR
1. Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden auf das für ihn
erreichbare Höchstmaß an körperlicher und geistiger Gesundheit an.

Benefits of Scientific Progress – Article 15 CESCR
Die Vertragsstaaten erkennen das Recht eines jeden an (...)

b) an den Errungenschaften des wissenschaftlichen Fortschritts und seiner
Anwendung teilzuhaben; (z.B. : positive Diskriminierung –..... möglichst
früh & umfassend von neuen medizinischen Optionen profitieren).

                                                       24
Definition von „SUCHT“
                     Substanzgebrauchsstörung

    Ist eine chronisch psychiatrische Krankheit

    Kontrollverlust – über die Einnahme einer Droge („Substanz“) oder ein
    Verhalten, das trotz schädlicher/ negativer Auswirkungen weiter und
    immer wieder ausgeführt wird.

    Toleranz/Gewöhnung an bestimmte Dosis/Menge einer Substanz oder an
    ein Verhalten- man braucht immer mehr für die gleiche Wirkung.

    Entzugssymptome

    Unterscheide:
          Substanzgebundene Suchterkrankung,   z.B. Alkoholabhängigkeit
          Substanz-ungebundene Suchterkrankung, z.B. Glücksspiel

Sydney Cohen, 1985
Ökonomischer Schaden der
               unbehandelten Suchterkrankung

Die Kosten für die Suchtbehandlung in der EU* belaufen sich auf
€ 65.7 Milliarden - die fünft teuerste Erkrankung für die
Gesellschaft1

*In Purchasing Power Parity 2010
1. Wittchen H et al. Eur Neuropsychopharmacol. 2011;21:655–79;
2. Gustavsson A et al. Eur Neuropsychopharmacol. 2011;21:718–779.
Jedes Ding ist ein Gift -
es kommt nur auf die Dosis an
                            Paracelsus 15. Jh.
DIAGNOSE VON SUCHTERKRANKUNGEN:
Klassifikationssysteme psychischer Störungen
Komorbidität

                                                                                          Substanz                             Kontroll-
• Psychiatrisch:                                                                         gebrauchs                              gruppe
                                                                                           störung
Depression                                                                                  36.3%                                   4.2%
Angststörung                                                                                   16.3%                                2.3%
ADHD                                                                                           17.2%                                3.0%
Psychiatrische Diagnose                                                                        55.5%                                9.0%
Sterling S, Weisner C. Chemical dependency and psychiatric services for adolescents in private managed care: Implications for outcomes. Alcohol Clin Exper
Res. 2005;25(5):801-9.

                                                                                                                               * Alle p
ADHD
                 attention deficit/hyperactivity disorder

Prävalenz bei Kindern weltweit 8-12%:
   Burschen 3 mal häufiger als Mädchen betroffen

• unaufmerksamer Typ
• hyperaktiver/impulsiver Typ
• kombinierter Typ

Biederman J, Faraone SV. Attention-deficit hyperactivity disorder. Lancet 2005;366:237-48.
Biederman J, Mick E, Faraone SV, Braaten E, Doyle A, Spencer T, Wilens TE, Frazier E, Johnson MA. Influence of gender
    on attention deficit hyperactivity disorder in children referred to a psychiatric clinic. Am J Psychiatry.
    2002;159:36-42.
Psychiatric comorbidities of ADHD in adults

                                                 ADHD only
  Anxiety disorders                                                        Substance Use
                                                   5-10%                     disorders

                                           50%               50%

  Conduct disorder                                                        Major depressive
                                                                              disorder
                                                   80%

                                     20%         ADHD              35%

        Bipolar                            10%               10%              Antisocial
        disorder                                                         personality disorder
                                             5%            5%
                                                    3%                        Postnatal
                                                                             Depression
    Borderline
personality disorder
                                                                         Tourette-Syndrome
The MTA Cooperative Group, Archives of      Specific learning
General Psychiatry 1999; 56:1073-1086.        disabilities
Grafik: Prof. Dr. Martin Lambert
Angststörungen:
     Geschlechtsunterschiede

16

14

12

10

                                  Male
8
                                  Female
6

4

2

0
     PD   SAD   OCD   SP   PTSD
Prevalence of psychiatric symptoms in
pregnant opioid-dependent
                                n=174; mean gestational age (weeks): 17

                                                             Symptoms at some point   %
           Psychiatric symptoms                          %   in the past 30 days

           One or more psychiatric                           Mood symptoms            49
                                                     65
           diagnosis                                         Anxiety symptoms         40
           Major depression (MDD)                    32      Suicial thinking         13
           Dysthymia                                 31
           Hypomanic episode                         39
           Anxiety disorders
           - Generalized anxiety disorder (GAD)      40
           - Panic disorder                          26
           - Agoraphobia                             22
           Social phobia                             16
           Post-traumatic stress disorder (PTSD)     16
           Obsessive–compulsive disorder (OCD)       3
           Bulimia
Steuerung des Alkoholkonsum
                          für die globale Gesundheit
                 “Regulate alcohol for global health”

Devi Sridhar (2012) Regulate alcohol for global health. Nature, 482
Alkohol: Epidemiologie
16

14

12

10

 8

 6

 4

 2

 0
                             R        N        F                                      L                 E                        L             D                L              E        L                       K                 K        L      E        T     T        P                 S            L     A              T        X
     ID
       N
           IN
             D
                 TU
                   R
                        IS                ZA           EX        R   IT
                                                                       A
                                                                           BR
                                                                             A   IS       JP
                                                                                               N
                                                                                                            CA
                                                                                                               N       RC   CH       US
                                                                                                                                        A
                                                                                                                                            NL         EC
                                                                                                                                                         D
                                                                                                                                                             NZ     FI
                                                                                                                                                                      N
                                                                                                                                                                          CH       PO           BR   AU
                                                                                                                                                                                                       S
                                                                                                                                                                                                           DN       SV
                                                                                                                                                                                                                         N
                                                                                                                                                                                                                             SV       BE       CZ     ES       PR    ES
                                                                                                                                                                                                                                                                                   N
                                                                                                                                                                                                                                                                                       RU       DE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                   U   IR    FR
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        R
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            AU    LU
                                 CH                M        NO                                     SW              G                               O                                        G                                                                                 HU                                   KO

                       OECD Factbook 2013: Economic, Environmental and Social Statistics - © OECD 2012 / Alcohol consumption among
                                                                                                              population age 15 and over
                                                                                          Litres per capita, 2010 or latest available year
Alkohol: Gesundheitsrisiko
                             Männer          Frauen         Risiko
                           Bis 40g / Tag   Bis 20g / Tag    gering
   = 500 ml
   = 20 g reiner Alkohol
                           40-60g / Tag    20-40g / Tag      mittel

   = 200 ml
   = 20 g reiner Alkohol 60-100g/ Tag      40-60g / Tag      hoch

                           Über 100g /     Über 60g /
                              Tag             Tag
                                                           sehr hoch
Mortalität durch Alkoholkonsum & Abhängigkeit

             % der Gesamtmortalität durch Alkoholkonsum,-
             & Abhängigkeit in der EU (15-64 Jahre)

                                                            *

* Net burden: Schädliche Effekte - „beneficial effects“ („pos. Effekte“ des moderaten
Trinkens auf Diabetes & ischaemische Erkrankungen)
Rehm, J., et al. (2012). Toronto: Centre for Addiction and Mental Health.
Psychiatrische Komorbidität
                  & Alkoholerkrankung
Schizophrenie - - ♂
  —   47% Lebenszeitprävalenz von Suchterkrankung
  —   34% Alkohol
  —   28% andere Substanzen

Affektive Störungen --♀
  —   32% Lebenszeitprävalenz von Alkoholerkrankung
  —   Bipolar    56%
  —   Depression 27%
  —   Dysthymie 31%

Angststörungen --♀
  —   15% Lebenszeitprävalenz von Alkoholerkrankung
  —   GAS           21%
  —   PTSD          18%
  —   Soziale Phobie 17%
                                                      Regier DA et al. JAMA 1990; 264:2511.
Alkohol
                         Prävalenz bei Adoleszenten

Young SE, Corley RP, Stallings MC, Rhee SH, Crowley TJ, Hewitt JK. Substance use, abuse and
dependence in adolescence: prevalence, symptom profiles and correlates. Drug Alcohol Depend.
2002;68:309-22.
“Food Addiction”
Bestimmte Nahrungsmittel weisen ein gewisses Suchtpotential auf und bestimmte
Formen des Überessens („over-eating“) sind dem Suchtverhalten bei
Substanzgebrauchsstörung ähnlich sind.

Das Essen dieser Nahrungsmittel (meist stark zuckerhaltige oder kohlenhydratreiche
bzw. fette Nahrungsmittel) erfüllt in diesem Sinne nicht nur den Zweck der
Energiegewinnung, sondern wird eingesetzt als:
     - Belohnung oder
     - um negative Affektzustände auszugleichen
     BMI < 18,5 – Untergewicht
     BMI 18,5 – 24,9 - Normalgewicht
    BMI 25,0 – 29,9 - Übergewicht
    BMI ≥ 30 - Adipositas
    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Meule et al. (2017). German version of the Yale Food Addiction Scale 2.0.: Prevalence and correlates of “food addiction” in
    students and obese individuals. Appetite, 115: 54-61.
Erstes standardisiertes Instrument zur Messung der „Food Addiction“: Yale Food Addiction Scale (YFAS; Gearhardt, Corbin, &
Brownell, 2009)
      - Basiert auf den Diagnosekriterien der Substanzabhängigkeit nach DSM-IV
      - Aktuell in einer überarbeiteten Form erhältlich: YFAS 2.0. (Gearhardt, Corbin, & Brownell, 2016)
-

                                                                                                  E,ntronrel

                                                                                FoodAddiction?

                                                                                                                                                         B                                                  Brain Structures and Addiction
             Mark S. Gold, MD, Noni A. Graharn, MPH, James A. Cocores, MD, and Sara Jo Nixon, PhD

                              Kcy Words: eatirg, food addiction, overweight, obesity, doparnine
                              (J Addict Med 2009;3: 4245)

                               f)ublic           and professional acceptancethat use of drugs and alcohol could lead to physical
                               I     and psychiatric disease states, that is, substance use disorders, required enonnous
                             clinical and research efforts. Now, sonre feel that this hard eamed stafus is threatenedby
                             discussions suggesting that gambling, sex, and food may result in similar outcomes.r.2
                             However, the mamcr by ivhich rcscarch was used to establishthe addicting characteristics
                             of dnrgs and alcohol must be the gold standard against which furlher considelations are
                             r.nadc.In terms of the qrrcstion of gambling, much of this rvork has been acconrplished
                             u ' i t h s t u d i e sd e r n o n s t l a t i n ss t r i k i n g s i m i l a l i t i e s b e t r v c e ng a u r b l i n g a n d e x o s e n o u sa d d i c -
                             t i o n s . I l v e n m o r e v a l u a b l e l c s s o n s h a v c b e e n l e a r n e d r c g a r d i n g t h e p r o c e s s i n go f o d d s ,
                             a s s c s s i n gr i s k , a n d d e c i s i o n - r n a k i n gd e f i c i t s e v i d e n c c d i n b o t h b c h a v i o r a l a n d n e u r o i n r -
                             aging studies of compulsive ganrblers and patients ,uvithsubstanceuse disordcrs.3
                                         T'hrough all of the debate and as a result of systemic study, we have leamed that
                             a d d i c t i o ni s a n a c q u i r c d ,c h r - o n i cr el a p s i n gd i s o r d e rt h a t b e g i n s w i t h s o m e e x p c r i u r e n t a t i o n
                             a n d p l e a s u r a b l cr c s l ' l o n s e sa. u d t b r s u b g r . o u p o        s l ' i n d i r " i d u a l si s f b l l o r v e db y p r e o c c u p r t i o n ,
                             r s c l l r t i , ) n . t o l c r a t t c c t- l c n i u l .e s c t ' i c so f r l c t l i c l t l . p s y ' c h o l o u i ca. n d s o c i a l c L r n s e ( l u c l r c c s
                             that lclate dircctly tcr tlie continued usr'. and what has lrcen referred to as a "fätal
                             attractiou" betr.vccnthe substancc (or activity, eg, garlblin-o) and the patient.
                                         O b v i o u s l y , t b c p r o c e s sr c s u l t i n g i n a d d i c t i o n i s n o t f u l f i l l c d i n a l l o r c v c n m o s t u s c r s .
                             Thcre are a nulnber ofhost or individual firctors, such as genetics, intrauterinc exposurc,
                             c a r l y c h i l d h o o d , a n d a d o l e s c e n c ee x p e d e n c e ,w h i c h i n f l u e n c c s u s c e p t i b i l i t ya n d / o r r e s i l -
                             ience. Fulthcnnore, phamracological factors such as route of adrninistration are also
                             irnporlant. To desci'ibe coca leaf cher.ving as cocaine taking docs little to capture the
                             intensity ofcoca paste or cocaine tieebase or crack smoking. Technologic invcntions havc
                             a l s o b e e r . ra p p l i c d t o d l u g s o f a b u s c m a k i n g t h e m m o l e r c i n f o r c i n g , c o m p e l l i n g , a n d
                             addicting. Finally, the same drug can be used by thc same pelson but the experience is
                             different. For exanrple, nicotine when administcred through cigarettes or smokeless
                             tobacco is highly addicting. Yet, nicotine patches and gum are so unappealing that many
                             State programs give them away.
                                         Drugs of abuse or gambling are not, however, a part of everyday life and survival.
                             Food and sex are and therefore pose particularly difficult questions for clinicians and
                             rcsearchers including what separates periodic excessive intake (ie, during periods of
                             vacation or spccial holidays) from abnormal or pathologic intake, and to what extent must
                             life activities be compromised to meet diagnostic critcria. Fundamentally. we rnust ask if
                             we cau apply standartls used in clcfirring neurobehavioral changes associated rvith
                             l c c o g n i z e da d d i c t i o n st o t h e i s s u c so f l b o d a n d s c x , a s w e l l . I f w e c a n , d o , ' v e l i a v e a c h o i c e
                             to recognize thc potentially addicting capacities of food and sex?
                                         For these "survival-related" addictions, the degree ofaccess and availability may be
                             essential in creating the opportunity for addiction. For sex, "high-speed," rather than
                             slower "dial-up," universally accessiblepomclgraphy has provided world-wide accessand

      f'rom the l)cpartrncllts of Psychiatry, Ncutoscience, Ancsthesioloey, Cornmunity                                l{ealth and Fanrily Medicine, Universiry of Flonda College of Medicirre
          Gaincsville, FI-.
      Copyrighl !:r 1009 Arncrican Society of Addiction Mcdicine
      iSSN: l92i    0629t0910301-0012

      a>                                                                                                                                          t e d . V o l u m e3 , N u m b e r1 , M a r c h2 0 0 9
                                                                                                                                       I A d d i cM

               As tlte Americart Psychiatt'icAssociatiott comrnittees begin fortrnl work ort DSM-V u,e welcorne
               brief editorials orzissuesthat should be considered irt its formulation.

                lssuesfor DSM-V:Should Obesity Be Included
                            as a Brain Disorder?

                       besity (body mass index >30), has increasedsignificantly over the past 30 years
               (approximately 50% per decade) (l), afflicting 32.27oof adults in the United States(2).
                                                                                                                                                             OFC
               Obesity increasesrisk for cardiovasculardisease,diabetes,cancer,and other diseases,
               resulting in annual health care costs conservativelyestimated for the United Statesat
               $70 to $100 billion a year (3) as well as reductions in life expectancyby 5 to 20 vears (4).
               These facts highlight the urgent need to develop strategiesto prevent and treat those
               afflicted.
                 Although there have been major scientific advancesin the treatment of the medical
               complications of obesity (i.e.,diabetes,hypertension hvpercholesterolemia),the mor-
                                                         bidity from this disorder is hampered by the fail-
                                                         ure of interventions to sustainweight loss.Stan-
                   "i'"lsrm.s irlrirrI lf*ru of'rllri    dard interventions based on promoting lifestyle
                   t n e:w{n{ {{}t tl,fiün t,trt {iJ. changesto decreaseexcessivefood consumption
                                                         (dieting) and increased physical activity (exer-
                  o{;rtstil.' s/rs:r,sJrdd.:sr:rlcs}r cise)are effectiveand can normalizeweight if fol-
                frlr3{i"tln lir*l lrr:u.ft;st:ttl*J lowed rigorouslv,but unfortunately they are in-
                     r:fuer"st f-tr'to "/iarillfrclei    credibly  difficult to sustain. The discrepancy
                                                         between the successesof the metabolic treat-
                           mtp f fr*II r,v* l rr',1
                        x;r.r                            ments of consequencesof obesity and the fail-
                                                   "
                      tn t'rci,nsiz*' r'*tJ*i:r.s*'. ures of behavioraltreatmentsto prevent or re-
                                                         verse obesity highlight the fact that this condition
                                                         is not onlv a metabolic disorder but also a brain
               disorder.Considerationof the mental component of obesityshould be a key target in the
               treatment of obesity to facilitate compliance and minimize relapse.Here, rve propose
               that some forms of obesity are driven by an excessivemotivational drive for lbod and
               should be included as a mental disorder in DSM-V
                 DSM-IV recognizeseating disorderssuch as anorexiaand bulimia as mental disorders
               with severeimpairments and seriousadverseoutcomes but does not recognizeobesity
               despite its devastatingmedical and psychologicalconsequences.Obesity is character-
               izedby compulsive consumption ol food and the inability to restrain from eating de-
               spite the desire to do so. Thesesymptorns are remarkablyparallel to those described in
               DSM-IV for substanceabuse and drug dependence(Tablel), which has led some to
               suggestthat obesity may be considereda "food addiction" (5).
                 There are multiple mechanismscontributing to the r,ulnerabilityto obesity,including
               genetic, developmental,and environmental factors that are likely to interact in diverse
               ways among individuals to produce the behavioral phenotype of overeating (6). The
               "thrifty genotlpe" hypothesis suggeststhat evolution shaped the circuits involved in
               how our bodies store food as well as the circuits involved in the procurement of food in
               our ancestorswhen food was scarce.In current environments,where for the nrost part
               food is widely availableand diverse,these circuits can lead to food overconsumption.
               The "developmentalorigin hypothesis"suggeststhat calorie content aswell as exposure
               to certain nutrients during pregnancy modifu horv the body and brain develop in anti-
               cipation of future environments with similar nutrient characteristics.
                 \A4ratbrain circuits are associatedwith obesity?The hypothalamus is recognized as the
               main brain region that controlsthe regulatorysignalsfor food consumption.The genetic

    704           aj p.psych iatryo n Ii ne.o rg                                                                                             Am J Psychiatry 164:5. May 2OO7

                                                             NA : Nucleus Accumbens (Ventral Striatum); VTA : Ventral Tegmental Area; A : Amygdala;
                                                             C : Caudate Nucleus (Dorsal Striatum); PFC : Prefrontal Cortex; OFC: Orbitofrontal Cortex
STIGMA
Adipositas/Übergewicht – Österreichische Daten
    Gesundheitsbefragung 2014/Statistik Austria

Rund 3,4 Mio. ÖsterreicherInnen waren 2014 übergewich{g bzw. adipös. Bei Männern trat
Übergewicht häufiger auf als bei Frauen (39 % bzw. 26 %).
Bei Adipositas waren die Geschlechtsunterschiede geringer (Männer: 16 %, Frauen: 13 %).
Childhood Obesity Surveillance Initiative
             (COSI) der WHO

• Erfassung von 2510 Drittklässlern in Österreich

• Ca. 30% der Buben in der dritten Schulstufe sind
  übergewichtig oder adipös

• Bei den Mädchen reicht die Rate von 21% - 29%
  (Ost-West Gefälle)

• Einfluss auf das Gewicht haben z.B.
  Verfügbarkeit von Obst in der Schule,
  Verfügbarkeit eines Turnsaales & das
  Lebensumfeld (in urbanen Gegenden häufiger
  Übergewicht)

• Übergewichtige/adipöse Kinder haben ein
   erhöhtes Risiko übergewichtige Erwachsene zu
   werden!
(Schuljahr 2014)
Übergewicht und seine somat. Folgen

   • Risikofaktor Adipositas (BMI >30)
     Koronare Herzkrankheiten
     Diabetes Mellitus Typ II
     Arteriosklerose
     Hypertonie
     Gallenleiden
     Malignome
     Gicht
   • Mehrkosten durch Medikamente
     (167 Mill. Euro/Jahr)
…..this is how it started
…..and this is how it ended
Globale Rauchprävalenz: 1980-2012
   Prävalenzraten täglicher Raucher 1980 und 2012 in ausgewählten Regionen/Ländern

              Land                       Total             Männer           Frauen
                                   1980          2012   1980    2012   1980      2012
     Global                         26%          19%    41%     31%    11%           6%
     Europa                         32%          27%    41%     34%    24%       22%
     Spanien                        36%          26%    45%     29%    29%       23%
     Portugal                       22%          23%    37%     32%    9%        16%
     Deutschland                    33%          24%    39%     28%    28%       22%
     Frankreich                     29%          31%    41%     34%    19%       28%
     Italien                        33%          24%    43%     28%    23%       21%
     Griechenland                   39%          38%    54%     41%    25%       35%
     Polen                          42%          27%    57%     32%    29%       24%
                                                                                   49

     Österreich                     28%          32%    34%     37%    22%       29%
Ng, M., et al., (2014). JAMA, 311(2), 183-192.
New clip here
The great gender equalizer
Rauchen und Inzidenz des
                          Brustkrebses
Prospektive Kohortenstudie:

•   111.140 aktive Raucherinnen 1976-2006
•    36.017 passive Raucherinnen 1982-2006

Ergebnisse:

•   Inzidenz der Burstkrebserkrankungen stand im sign. Zusammenhang mit:
     – starkem Zigarettenkonsum in der Gegenwart p=0,02
     – starkem Zigarettenkonsum in der Vergangenheit p=0,003
     – längere Dauer des Rauchens p=0,01
     – mehr Packungsjahre* p=0,005

Passives Rauchen in der Kindheit und im Erwachsenenalter ergab keinen Zusammenhang
   mit dem Brustkrebs

                                                      *Packungsjahre=Zahl der Zigarettenpackungen/d x Zahl der Raucherjahre

    Xue et al. (2011). Cigarette smoking and the incidence of breast cancer. Arch. Intern. Med.171(2):125-33.
Alkoholkonsum und
                         Brustkrebsrisiko
Kohortenstudie in Schweden:

• Beobachtungszeitraum 1965 – 1995
• 36.856 Frauen mit Diagnose Alkoholabhängigkeit
  mindestens ein Jahr vor der Diagnose Brustkrebs
• Durchschnittsalter 42,7 Jahre
• Durchschnittsdauer von Follow-up 9,6 Jahre

• 6,5% Frauen mit Diagnose Leberzirrhose
• 5,4% Frauen mit Diagnose Diabetes Mellitus

Kuper et al. (2000). Alcohol and breast cancer risk: the alcoholism paradox. British Journal of
Cancer, 83 (7):949-951.
Alkoholkonsum und
                                     Brustkrebsrisiko
Ergebnisse:
• Das Brustkrebsrisiko bei Frauen mit vorangegangener Diagnose
  Alkoholabhängigkeit ist um 15% höher als altersstand.
  Durchschnittsrisiko für Frauen in Schweden.
• Alkoholkonsum und Erhöhung des Östrogenlevels können das
  Brustkrebsrisiko wesentlich beeinflussen.
• Das Brustkrebsrisko erhöht sich aber nicht proportional zum
  Ethanolkonsum: Brustkrebsrisiko im Vergleich zwischen sehr
  hohem (>60g Ethanol/d) und hohem (~50g/ Ethanol/d)
  Alkoholkonsum erhöht sich nicht mehr, es scheint → ein Plateau
  wird erreicht.

Kuper et al. (2000). Alcohol and breast cancer risk: the alcoholism paradox. British Journal of
Cancer, 83 (7):949-951.
Adipositas und Brustkrebs

• Methodik:
• Daten von 73.542 prämenopausalen Frauen und 103.344
  postmenopausalen Frauen aus 9 EU-Ländern teilnehmend an der
  EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and
  Nutrition)
• In 4,7 Jahren von Follow-up wurde bei 1.879 Frauen Brustkrebs
  diagnostiziert.
• Frauen mit BMI >30 hatten um 31% erhöhtes Risiko, einen
  Brustkrebs zu bekommen im Vergleich zu Frauen mit BMI
Prostata & Psyche

• Prostatakrebs 4.500 Fälle pro Jahr in
  Österreich (25% aller Tumoren bei
  Männern)
• 5-Jahres-Überlebensrate 47%

  Zielonke A. (2010). Krebsinzidenz und Krebsmortalität in Österreich. Statistik Austria
Assoziation zwischen Rauchen & Prostatakrebs

Ziel der Studie: Untersuchung der Assoziation zwischen
      – Rauchstatus vor der Behandlung
      – kumulativer Rauch-Exposition
      – vergangener Zeit seit dem Aufhören
und dem biochemischen Wiederauftreten (biochemical recurrence, BCR) von
Prostatakrebs in Patienten die mit radikaler Prostatektomie behandelt
wurden.
Methodik: Retrospektive Analyse von N = 6.538 Patienten, behandelt mit
radikaler Prostatektomie
       – Mittleres Alter: 61 Jahre
       – Klinisch-pathologische und Rauch Variablen (Rauchstatus, Anzahl tägl. Gerauchter
         Zigaretten, Rauchdauer, vergangene Zeit seit dem Aufhören)

Rieken, M., et al. (2015). European urology.
Biochemisches Nicht-Wiederauftreten (survival curve) nach Rauchstatus
Blasenkrebs
• >350.000 Personen werden pro Jahr neu mit Blasenkrebs
  diagnostiziert
• Rauchen ist der best-etablierte Risikofaktor für ♀ & ♂
  gleichermaßen
• Risiko (Odds Ratio) von gegenwärtigen RaucherInnen (vs. Nicht-
  RaucherInnen) Blasenkrebs zu entwickeln ist von 1994 bis 2004 von
  2,9 auf 4,2 gestiegen
• Zusammensetzung von Zigaretten hat sich in den letzten 50 Jahren
  verändert
   – Reduktion von Teer & Nikotin
   – Aber höhere Konzentration spezifischer Karzinogene (z.B. β-
     napthylamine, ein bekanntes Blasen-Karzinogen)

Freedman, et al. (2011). Association between smoking and risk of bladder cancer among men and women. JAMA, 306(7), 737-745.
Assoziation zwischen Rauchen & Blasenkrebs
  ♂ (N=281.394) und ♀ (N=186.134) der National Institutes of Health-AARP (NIH-
  AARP) Diet and Health Study Kohorte (US)

HR = Hazard Ratio (Risiko an Blasenkrebs zu erkranken, abh. vom Rauchstatus)
 à Rauchen erhöht das Risiko für Blasenkrebs gleichermaßen für ♀ & ♂
Freedman, N. D., et al. (2011). JAMA, 306(7), 737-745.
Ziel der Studie

• Komparative Prävalenz sowie determinierende Faktoren
  für Substanzkonsum unter österreichischen Studierenden

• Unterschiede in der Prävalenz anhand der
  Determinanten Region (Land vs. Stadt) und Geschlecht
  zu untersuchen.
Substanzkonsummuster bei Öster. Studierenden

                                            Monatlicher Substanzkonsum
                                   Total                      Wien                  Innsbruck
                                 (N=1,893)                  (N = 907)                (N = 829)
                                                       Männer      Frauen      Männer      Frauen
                                                      (N = 353)   (N = 554)   (N = 282)   (N = 547)
                                    638                 90           243        67           238
   Alkohol
                                  (33,7%)             (25.5%)      (43.9%)    (23.8%)      (43.5%)
                                    190                 58           76          23           33
   Tabak
                                  (10.0%)             (16.4%)      (13.7%)     (8,2%)       (6,0%)
                                    257                 73           87         46            51
   Cannabis
                                  (23.6%)             (20.7%)      (15,7%)    (16,3%)       (9,3%)
                                     84                  11          44          10           19
   Benzo.
                                   (4,4%)              (3,1%)      (7,9%)      (3,5%)       (3,4%)
                                    593                 72           272        53           196
   Analgetika
                                  (31,3%)             (21,5%)      (49,0%)    (18,7%)      (35,8%)

Unger, A., et al. (2014). Suchttherapie, 16: 27-35.
Importance of sex issues in substance abuse research

Thibaut F. Psychiatric Times. 2018(November):p17–18
Prevalence of illicit drug use:
                                    Differences between and

    • In the EU, 34.8 million     aged 15 to 64 were reported to have previously
      tried an illicit drug, compared with 54.3 million  1
                                                                                            Key:
           Illicit highest
                   drug      use: lifetime prevalence in the general   population2
                    rates

                                                                                                   lowest
                                                                                                    rates

                                                                                     Adapted from EMCDDA2

1. EMCDDA (European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction) (2016a). European drug report
2016: trends and developments. Publications Office of the European Union, Luxembourg. 2. EMCDDA
(European Monitoring Centre for Drugs and Drug Addiction) (2016b). Statistical bulletin 2016 (data
tables). Available at: http://www.emcdda.europa.eu/data/stats2016 [accessed Feb 2020]
Geschlechtsspezifische Unterschiede
                     Adoleszente
                                                                     • Percentages of past
                                                                       year dependence on or
                                                                       abuse of alcohol or any
                                                                       illicit drug among
                                                                       persons aged 12 or
                                                                       older, by gender: 2003

                                                                     Ø Males-to-females ratios
                                                                       of prevalence are
                                                                       narrowing

National Survey on Drug Use and Health. Gender differences in substance dependence and abuse. SAMHSA 2005
Differences between and                                                                                                                                       who use
                     drugs
                                                                                                               The risk of
                                                     Substance use                                              acquiring
                                                      begins at an                                           certain somatic                        use different types
                                                     earlier age in                                             comorbid                                 of drugs
                                                                                                              conditions is                         compared with
                                                                                                                higher in
                                                             than in
                                                                            1                                                                                (e.g.
                                                                                                                  (e.g.       HIV)2                      amphetamine)3

                                                                                                                                         may be at
                                                                                   have a more
                                                                                                                                       greater risk of
                                                                                      rapid
                                                                                                                                      health and well-
                                                                                  progression to
                                                                                                                                        being issues
                                                                                 dependence and
                                                                                                                                       (e.g. through
                                                                                 organ damage1
                                                                                                                                        prostitution,
                                                                                                                                        violence)1,2

1. Unger A, et al. J Addict Dis. 2010;29(2):217–30. 2. El-Bassel N, et al. J Acquir Immune Defic Syndr. 2015;69:S182–90. 3.
SAMHSA. The TEDS Report: Gender Differences in Primary Substance of Abuse across Age Groups. 2014 Rockville, MD.
Available at: https://www.samhsa.gov/data/sites/default/files/sr077-gender-differences-2014.pdf
The importance of gender issues in
           substance abuse research
• Historically, participants in substance abuse research were
  largely
• Predictors and progression of SUD are gender-
  specific/sensitive
        • Comorbidities differ significantly
• Number of                                        with substance use disorder is increasing

Ø Important implications for development of diagnostic and
 treatment interventions

 Tuchman E. J Addict Diseases. 2010:29(2);127–38
Medikations - Optionen

 methadone
                            buprenorphine
                                            buprenorphine +
                                            naloxone               naltrexone

SROM

                        Sc Buprenorphine
                               depot     diacethylmorphine
                                                              naloxone - spray
       Sc Buprenorphine depot
Physiological considerations for using opioid maintenance
                               treatment

In comparison to                                       ,          may have :

    A lower body                                    1.5–2 times                                      A higher risk for                                            Higher         Hormonal-
     weight and                                   higher CYP3A4                                    long QT-dependent                                           glomerular          specific
      higher fat                                    expression1                                    cardiac arrhythmias                                      filtration rates1     factors:2
    percentage1                                                                                     during methadone                                                             Contraception
                                                                                                      maintenance                                                               Menstrual cycle
                                                                                                        treatment1                                                                Pregnancy
                                                                                                                                                                                 Menopause3

                                                                                                     Why is this important?
               Understanding of physiological differences between    and can provide a better understanding of pharmacological
                                      differences of OMT, opioid use and allow for gender-tailored therapy

1. Graziani M, Nisticò R. Frontiers in Pharmacology. 2015;6(122). 2. Unger A, et al. J Addict Dis. 2010;29(2):217–30. 3. Tuchman E. Soc Work Health Care. 2007;45:43–62
Current rates of entering treatment1
                                                              According to the European Drug
In 2017, ~662,000 of people                                   Report (2019),
who use opioids in the EU (and                                   were entering treatment for
   Norway), received opioid                                                          30
                                                                                                                                            26

                                                               Percentage of women entering
  substitution therapy (OMT)1                                                        25
                                                                                                                                                            20
                                                                                     20                    17

                                                                       treatment (%)
                                                                                                                            15
                                                                                     15

                                                                                     10

                                                                                              5

                                                                                              0
       25% of those who                                                                                       bi
                                                                                                                   s
                                                                                                                                   ne              e   t…
                                                                                                                                                                    oi
                                                                                                                                                                       n
                                                                                                           n a                  ai              ph              e r
       received OST were                                                                          C
                                                                                                      an               C
                                                                                                                           oc           A
                                                                                                                                            m               H

 1. EMCDDA. European Drug Report 2019. Available at:
 http://www.emcdda.europa.eu/system/files/publications/11364/20191724_TDAT19001ENN
 _PDF.pdf [accessed Feb 2020]
Psychosocial considerations and barriers
              to OMT for 1
                                                                                            Stigma
                                                                                            Discrimination

                                                                                         Few    -only services

                                                                                      Lack of adequate care in prisons

                                                                            More likely to experience sexual and physical
                                                                            abuse than non-drug using

                                                                                      Childcare responsibilities

                                                                   Difficulty in becoming financially independent

                                                                                       High unemployment rates

1. El-Bassel N, Stathdee SA. J Acquir Immune Defic Syndr. 2015;69:S182–90
Psychiatric comorbidity and OMT

• If possible, diagnose and treat after proper stabilisation

• Medications are likely to be almost as effective as in non-
  addicted patients

• Generally, successful treatment of comorbid disorder has
  positive effects on substance abuse

• Integrated double (or triple) treatments are neccessary to
  address substance use disorder and comorbidity successfully
Considerations for pregnant                                                                                using
                OMT
OMT in pregnant       has been shown to improve                       Important things to keep in mind when
pregnancy outcomes by:1                                               managing pregnant       with OMT:
• Reducing withdrawal episodes                                        •   Both methadone and buprenorphine can be
• Reducing high-risk drug-seeking behaviours                              prescribed during pregnancy2
• Improving compliance with prenatal care
                                                                      •   The pharmacokinetics of methadone in
                                                                          pregnant       differs from non-pregnant and
                                                                          significantly changes throughout pregnancy1
           Neonate-related considerations1
                                                                      •   Many      experience vomiting during pregnancy
       In utero exposure to opioids is associated
                                                                          which can affect the amount of methadone absorbed2
        with a 60–80% appearance of neonatal
        abstinence syndrome (NAS); therefore,
                                                                      •   Buprenorphine/naloxone combination products
           close monitoring of this condition is
                       recommended                                        are not recommended for pregnant               2 as

        NAS is characterised by CNS hyperirritability,                    pre-clinical data suggest that naloxone may lead to
          autonomic nervous system dysfunction, and                       maternal and foetal hormonal changes3
                 gastrointestinal disturbances

1. Stover MW, Davis JM. Semin Perinatol. 2015;39(7):561–65. 2. Arunogiri S,
et al. Aust. Fam. 2013;42(10):713–16. 3. Unger A, et al. J Addict Dis.
2010;29(2):217–30
How can HCPs support opioid-dependent
 pregnant who decide to take OMT?1
  •   Diagnose substance use disorder and psychiatric and somatic comorbidity

  •   Carefully titrate OMT to manage opioid cravings and physiological withdrawal

  •   If the client is maintained on an opioid combination product, transfer them onto the
      mono-buprenorphine2
  •   Consider dose increments as the pregnancy progresses (particularly in the third trimester) –
       titrate the dose of OMT after delivery

  •   Counsel the client on the risk of their baby developing NAS

  •   Closely monitor the client for psychosocial stressors and mental state

  •   Communicate effectively with the obstetrics team, particularly during the peri-partum and post-
      partum period to effectively manage the client’s pain during delivery

  •   Regularly monitor the neonate for NAS and liaison with services

1. Arunogiri S, et al. Aust Fam. 2013;42(10):713–16. 2. Unger A, et al.
J Addict Dis. 2010;29(2):217–30
Physiological considerations for
                       menopausal using OMT1
                                                                       • There are limited data encompassing
                                                                         drug use, menopause and        health
                                                     Opioid
               Menopause                            Withdrawal         • Despite this, symptoms associated with
                           Sweats                                        menopause are similar to symptoms
                          Insomnia                      Drug craving     reported in opioid withdrawal
        Hot flashes
                           Anxiety
                         Depression                       Vomiting     • In a study exploring the prevalence
         Menstrual-
       irregularities Poor concentration                                 of menopause symptoms in methadone-
                       Decreased libido                 Diarrhoea
                                                                         maintained        aged 40–55 (N=135),
      Vaginal dryness      Fatigue
                         Weight gain                      Shaking        the most common symptoms were
                         Achy joints                                     insomnia (62.2%), depression (64.4%),
                                                                         irritability (68.9%) and hot flashes
                                                                         (58.5%)

1. Tuchman E. Soc Work Health Care. 2007;45:43–62
Abused prescription opioids

                Fentanyl

 Tramadol                  Hydromorphone

 Codeine
                            Aspirin and
                            Oxycodone
    Oxycodone
Falco
Whitney Houston

                  Amy Winehouse
Michael Jackson
Illicit drug use (including alcohol) is
               increasing among older people
                Older People with Drug Problems (OPDP) in Scotland: population estimates/projections (both sexes,
                                                    2009/10 – 2027/28)*

Scottish Drug Forum Older People with Drug Problems in Scotland: Addressing the needs of an ageing population Available at: http://www.sdf.org.uk/wp-
content/uploads/2017/06/Working-group-report-OPDPs-in-2017.pdf [Accessed Sept 2020]
Missbrauch verschreibungspflichtiger
                 Medikation bei Menschen >50

         • 25% der verschreibungspflichtigen Medikamente
           werden Patienten > 50 verschrieben
           Indikationen:
         • Chronischer Schmerz
         • Schlaflosigkeit
         • Spannungszustände

                   11% der Frauen > 50: Missbrauch von
                    verschreibungspflichtigen Medikamenten

Cluberson & Ziska, Geriatrics 63(9):22-26, 2008
Simoni-Wastila, Am. J. Geriatr. Pharmacother. 4(4): 380-394, 2006
Beeinflussende Faktoren - PatientInnen

       Folgende PatientInnen-Faktoren sind signifikant mit
       einer erhöhten Verschreibung von „Beruhigungsmittel“ assoziiiert:

       •       höheres Alter
       •       weibliches Geschlecht
       •       Arbeitslosigkeit
       •       Verlust des Partners
       •       psychische Erkrankung

Kisely et al. (2000). Why are patients prescribed psychotropic drugs by general practitioners? Results of an international study. Psychological
Medicine (30):1217-25.
Beeinflussende Faktoren –
                              verschreibende ÄrztInnen

Erläuterung der Ergebnisse:

Folgende Faktoren sind signifikant mit einer erhöhten
Verschreibung von Psychotropika assoziiert:
• weibliches Geschlecht des verschreibenden Allgemeinmediziner

Folgende Faktoren vermindern die Verschreibung von Psychotropika
um bis zu 50 %:

•    Subjektiv empfundene Relevanz einer postgraduellen Ausbildung
     (Fachbereich Psychiatrie) der verschreibenden ÄrztIn
•    Tatsächlich absolvierte postgraduelle Ausbildung

    Kisely et al. (2000). Why are patients prescribed psychotropic drugs by general practitioners? Results of an international study. Psychological
    Medicine (30):1217-25.
Drogenscreening
       bei verletzten Unfallopfern
(Quelle: Österreichische Gesellschaft für Unfallchirurgie, 2007)
Prevalence rates of                                                                         in prison

 Between 1980 and 2017, the number of incarcerated in the USA rose
    by > 750%1
 • increased from ~26,400 in 1980 to ~225,000 in 2017
 •   the rate of growth of                     imprisonment was twice as high as that for

 Systematic review (13 studies/7563 prisoners) demonstrated prevalence of2

       • alcohol abuse and dependence:                                          18–30%                    10–24%
       • drug abuse and dependence:                                              10–48%                   30–60%

 Ø   Necessity for screening at entry in prison, treatment in custody, follow-up on release; specialized gender-specific service2
1. The sentencing project. Incarcerated women and girls. Available at:
https://www.sentencingproject.org/publications/incarcerated-women-and-girls/ [accessed
Sep 2020]. 2. Fazel S, et al. Addiction. 2006;101(2):181–91
Early warning systeme in the EU for NPS:
            2018 around 600
 Assessment Scientific board, EMCDDA
New psychoactive Substances (NPS)
Geschlechts- und Alterseinflüsse bei pathologischen
               SpielerInnen in Behandlung (1)
Variable               Junge Erwachsene    Mittleres Alter          Ältere
                            18-35 J.          36-55 J.              >55 J.
                        n=97 (22,7% ♀)    n=197 (44,2% ♀)       n=49 (55,1%♀)
Alter bei                  Mittelwert        Mittelwert            Mittelwert
Spielbeginn***
       Männer                 17,0              17,5                   21,2
       Frauen                 21,3              30,4                   41,7
Alter bei Beginn des
regelmäßigen
Spielens***
       Männer                 21,0              27,5                   33,2
       Frauen                 25,5              39,1                   54,8
Jahre des
Problemspielens**
       Männer                 5,8               12,4                   16,0
       Frauen                 4,6               5,1                    5,6
     *** p
Geschlechts- und Alterseinflüsse bei pathologischen
               SpielerInnen in Behandlung (2)
Variable              Junge Erwachsene    Mittleres Alter           Ältere
                           18-35 J.          36-55 J.               >55 J.
                       n=97 (22,7% ♀)    n=197 (44,2% ♀)        n=49 (55,1%♀)
Spieleinsätze im           Means             Means                     Means
letzten Monat*
      Männer              $ 1.000            $ 1.000                  $ 1.500
      Frauen              $ 800              $ 1.000                  $ 1.800
Spieleinsätze als %
des monatl.                  %                  %                         %
Einkommens*
      Männer                94                 67                        187
      Frauen                125                77                        249
Spielschulden
      Männer               $4.000            $6.000                   $25.000
      Frauen               $3.250            $5.000                   $12.000
    * p
Key note der Literatin Chimamanda Ngozi Adichie bei
     der Chatham House Konferenz in London,
                   UK – Juni 2018
“In our world,

a man is confident, but a women is arrogant.
A man is uncompromising, but a women is a ball-breaker.
A man is assertive, a women is aggressive.
A man is strategic, a women is manipulative.
A man is a leader, a women is controlling.
A man is authoritative, a women is annoying.

The characteristic of behavior is the same, what is
different is the sex. And based on the sex, the world makes
assumptions and treats us differently (...)”

https://ChathamHouse/
Stereotyp- Mann/Frau I

•   Ein Familienfoto steht auf seinem Schreibtisch:
    Er ist ein solider, treusorgender Mann.
    Ein Familienfoto seht auf ihrem Schreibtisch:
    Ihre Familie kommt vor dem Beruf

•   Sein Schreibtisch ist überladen: Er ist belastbar und fleißig
     Ihr Schreibtisch ist überladen: Sie ist unordentlich und
    zerfahren.

•   Er spricht mit Kollegen: Er wälzt geschäftliche Probleme.
    Sie spricht mit Kolleginnen: Sie klatscht.

•   Er ist nicht am Schreibtisch: Er wird in der Konferenz sein.
    Sie ist nicht am Schreibtisch: Sie wird auf der Toilette sein.
Stereotyp: Mann/Frau II

•        Er ist nicht im Büro: Er trifft sich mit Kunden.
         Sie ist nicht im Büro: Sie ist einkaufen

•        Er ist mit dem Chef zum Essen: Er macht Karriere
         Sie ist mit dem Chef zum Essen: Sie hat was mit ihm

•       Er heiratet: Das gibt ihm Beständigkeit
        Sie heiratet: Dann kommt ein Kind und sie geht

•      Er kündigt und verbessert sich: Er weiß die Chance zu
       nützen
       Sie kündigt und verbessert sich: Sie ist unzuverlässig

Nach N.Josefowitz; Impression from an office
LIFE IS A RACE BETWEEN
EDUCATION AND DISASTER
H.G. Wells - 1904

                    Drugs of Abuse
                    Engage Systems in
                    the Motivation and
                    Pleasure Pathways
                    of the Brain
Sie können auch lesen