Gesundheitsbefragung Wels

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           Gesundheitsbefragung Wels
Die Zufriedenheit der Welser Bevölkerung mit der medizinischen
Versorgung und der Wohnsituation ist sehr hoch, die gesundheitliche
Situation der WelserInnen ist gut, wenngleich es Unterschiede nach
sozialen Faktoren gibt. Das brachten die Ergebnisse der Welser
Gesundheitsumfrage, die im Auftrag von Bürgermeister Dr. Peter
Koits und Gesundheits-Stadträtin Silvia Huber vom Institut für
Gesundheitsplanung durchgeführt wurde.

Die Ergebnisse der Befragung
Im Mai / Juni 2008 wurden 7.500 Fragebögen an Welserinnen und
Welser zwischen 15 und 80 Jahren ausgesandt. Die überdurch-
schnittlich hohe Rücklaufquote von 28 Prozent stellt einmal mehr
die Wichtigkeit des Themas Gesundheit für die Bevölkerung unter
Beweis.

Zufriedenheit mit der Versorgung und der Wohnsituation ist sehr
hoch
Etwa 90 Prozent der Welser Bevölkerung sind mit der medizinischen
Versorgung in der Stadt (sehr) zufrieden. Nur 10 Prozent sind
weniger oder gar nicht zufrieden.
Wenn      man   Gesundheit   umfassend   betrachtet,      so      ist      die
Zufriedenheit mit der Wohnsituation ein wichtiger Indikator dafür.
Rund 85 Prozent der WelserInnen geben an, mit ihrer Wohnsituation
sehr zufrieden oder zufrieden zu sein.
„Eine große Mehrheit der WelserInnen fühlt sich gesundheitlich gut
versorgt und ist auch mit der Wohnsituation zufrieden“, streicht
Bürgermeister Dr. Peter Koits dieses Ergebnis positiv heraus: „Als
Bürgermeister freut man sich natürlich über ein solches Ergebnis
ganz besonders.“

Zwei Drittel beurteilen ihren Gesundheitszustand als sehr gut
oder gut!
Insgesamt beurteilen 17 Prozent der antwortenden WelserInnen
ihren Gesundheitszustand als sehr gut, 51 Prozent als gut, 25 Pro-
zent als mittelmäßig, 6 Prozent als schlecht und 1 Prozent als sehr
schlecht.
Eine wesentliche Einflussgröße dabei ist – neben dem Alter – das
Einkommen: Nur etwa die Hälfte jener, die ein Pro-Kopf-Einkommen
unter 500 Euro haben, beurteilen ihren Gesundheitszustand sehr gut
oder gut. Bei den Welsern und Welserinnen, die pro Kopf ein
Einkommen über 1.500 Euro haben, steigt dieser Wert auf über 80
Prozent. Dazu Mag. Markus Peböck, Geschäftsführer des Instituts für
Gesundheitsplanung: „Wir kennen diese Ergebnisse auch schon aus
anderen Umfragen: Wer weniger Geld zur Verfügung hat, ist auch
weniger gesund.“

Die häufigsten gesundheitlichen Belastungen der WelserInnen:
Erkrankungen des Bewegungsapparates und Probleme mit dem
Blutdruck
Die häufigsten Krankheiten der Welserinnen und Welser sind jene
des Bewegungsapparates (Schäden der Wirbelsäule mit 27 Prozent
und Erkrankungen der Gelenke mit 17 Prozent). Danach scheinen
Probleme mit dem Blutdruck (zu niedrig mit 15 Prozent oder zu
hoch mit ebenfalls 15 Prozent) am zweithäufigsten auf. Bei fast
allen diesen Erkrankungen sind mehr Frauen betroffen als Männer.

Pressekonferenz „Gesundheitsumfrage Wels“ vom 29. April 2009          -2
Weiters wurde nach Beschwerden gefragt, die das Wohlbefinden
beeinträchtigen. Hier zeigt sich auf den ersten Rängen ein ähnliches
Bild: Rücken- bzw. Kreuzschmerzen wurden von zirka 40 Prozent
aller Befragten angegeben. In etwa gleich oft (von ca. einem Viertel
der Befragten) wurden „Schwäche, Müdigkeit“, „Kopfschmerzen,
Migräne“, „Schlafstörungen“ und „Kreislaufstörungen“ angegeben.

Die psychische Gesundheit hängt vom Einkommen ab
Nach dem Motto "There's no health without mental health – Es gibt
keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit" wurde eine eigene
Fragebatterie zu diesem Thema in den Fragebogen eingebaut. Es
handelt sich dabei um fünf standardisierte und von der WHO
publizierte Fragen, die einen Hinweis auf eine depressive Verstim-
mung geben können. Demnach wurde bei zirka 30 Prozent der Be-
fragten      eine      Einschränkung          des      psychischen   Wohlbefindens
festgestellt. Auch hier zeigt sich wieder ein Zusammenhang mit dem
Einkommen: Während 40 Prozent derer, die ein Einkommen unter
500 Euro erhalten, ein eingeschränktes psychisches Wohlbefinden
aufweisen, sind dies bei den Best-VerdienerInnen (Pro-Kopf-
Einkommen über 2000 Euro) nur etwa 15 Prozent.

Interessant ist auch der Zusammenhang mit der Zufriedenheit im
Berufsleben und dem psychischen Wohlbefinden: Mehr als die Hälfte
derer, die mit der beruflichen Situation unzufrieden sind, haben
auch ein eingeschränktes psychisches Wohlbefinden, bei den
Zufriedenen sind dies nur ca. 20 Prozent.

Schulbildung            ist       eine        wichtige         Determinante    für
gesundheitsrelevante Verhaltensweisen

Gerade im Bereich der gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen
(Bewegung, Ernährung, Rauchen,…) fällt der Zusammenhang mit der
Schulbildung auf. Während 57 Prozent der WelserInnen, die als
höchste Ausbildung die Pflichtschule aufweisen, mindestens einmal

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in     der      Woche         Sport       betreiben,           sind     dies     bei    den
Universitätsabgängern fast 80 Prozent.
Ähnlich die Situation beim Rauchen zu Hause: 27 Prozent der
PflichtschulabgängerInnen geben an, dass sie zu Hause rauchen. Bei
den WelserInnen mit Universitätsabschluss sind das nur 12 Prozent.

Wichtige Basisdaten
Die vorliegende Umfrage, so Bürgermeister Koits, zeigt einmal
mehr, dass Gesundheit ein sehr vielschichtiges Thema ist. „Die
Gesundheitsversorgung in Wels wird sehr positiv gesehen, auch die
persönliche Gesundheitssituation wird allgemein gut bewertet. Je
genauer aber die Lebensumstände der Befragten analysiert werden,
desto stärker treten gesundheitliche Probleme und Risiken – gerade
auch im psychischen Bereich – in den Vordergrund.“ Diese Daten
sind für die weiteren Maßnahmen der Gesundheitsförderung in Wels
von großer Bedeutung. „Gerade die großen sozial bedingten Unter-
schiede machen deutlich, dass wir noch stärker als bisher dort
ansetzen müssen, wo soziale, ökonomische und bildungsmäßige
Benachteiligungen gegeben sind“, so Gesundheitsstadträtin Silvia
Huber.

Die Stadt Wels engagiert sich gerade im Bereich der Gesundheitsför-
derung besonders stark. So werden alle Welser SchülerInnen
schulärztlich betreut sowie Bewegungs- und Ernährungprojekte in
den Schulen durchgeführt. Die Volksschule 8 (Wels Voglweide) hat
zum Beispiel heuer als eine der ersten Schulen das Gütesiegel
„Gesunde Schule Oberösterreich“ erhalten. Neben zahlreichen
weiteren Gesundheitsprojekten werden auch Einrichtungen wie das
Welser        Frauengesundheitszentrum                   oder         der      Verein   für
Prophylaktische            Gesundheitsarbeit              (PGA          –      Zahngesund-
heitsförderung) institutionell gefördert. Die Gesundheitstage in
Wels sind mittlerweile eine ständig wiederkehrende Einrichtung
geworden.

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Auch im Bereich der Gesundheitsberichterstattung hat die Stadt
Wels Pionierarbeit in Österreich geleistet. So wurde bereits im Jahr
1995 ein erster Welser Gesundheitsbericht veröffentlicht, im Jahr
2000      hat      man       die      Oberösterreichischen            Gesundheitsziele
maßgeblich mitbestimmt und auch für Wels beschlossen. Und auch
die Ergebnisse dieser Gesundheitsumfrage werden in den neuen
Welser      Gesundheitsbericht             einfließen,         der   noch   im   Herbst
erscheinen wird.

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