Gesundheitsbefragung Wels
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Weissenwolffstr. 5, A-4020 Linz Tel: 0732/784036-0 Fax:0732/78403614 Mail: institut@gesundheitsplanung.at W e b : w w w . ge s u n d h e i t spl a n u n g . a t Gesundheitsbefragung Wels Die Zufriedenheit der Welser Bevölkerung mit der medizinischen Versorgung und der Wohnsituation ist sehr hoch, die gesundheitliche Situation der WelserInnen ist gut, wenngleich es Unterschiede nach sozialen Faktoren gibt. Das brachten die Ergebnisse der Welser Gesundheitsumfrage, die im Auftrag von Bürgermeister Dr. Peter Koits und Gesundheits-Stadträtin Silvia Huber vom Institut für Gesundheitsplanung durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Befragung Im Mai / Juni 2008 wurden 7.500 Fragebögen an Welserinnen und Welser zwischen 15 und 80 Jahren ausgesandt. Die überdurch- schnittlich hohe Rücklaufquote von 28 Prozent stellt einmal mehr die Wichtigkeit des Themas Gesundheit für die Bevölkerung unter Beweis. Zufriedenheit mit der Versorgung und der Wohnsituation ist sehr hoch Etwa 90 Prozent der Welser Bevölkerung sind mit der medizinischen Versorgung in der Stadt (sehr) zufrieden. Nur 10 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden. Wenn man Gesundheit umfassend betrachtet, so ist die Zufriedenheit mit der Wohnsituation ein wichtiger Indikator dafür. Rund 85 Prozent der WelserInnen geben an, mit ihrer Wohnsituation sehr zufrieden oder zufrieden zu sein.
„Eine große Mehrheit der WelserInnen fühlt sich gesundheitlich gut versorgt und ist auch mit der Wohnsituation zufrieden“, streicht Bürgermeister Dr. Peter Koits dieses Ergebnis positiv heraus: „Als Bürgermeister freut man sich natürlich über ein solches Ergebnis ganz besonders.“ Zwei Drittel beurteilen ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut! Insgesamt beurteilen 17 Prozent der antwortenden WelserInnen ihren Gesundheitszustand als sehr gut, 51 Prozent als gut, 25 Pro- zent als mittelmäßig, 6 Prozent als schlecht und 1 Prozent als sehr schlecht. Eine wesentliche Einflussgröße dabei ist – neben dem Alter – das Einkommen: Nur etwa die Hälfte jener, die ein Pro-Kopf-Einkommen unter 500 Euro haben, beurteilen ihren Gesundheitszustand sehr gut oder gut. Bei den Welsern und Welserinnen, die pro Kopf ein Einkommen über 1.500 Euro haben, steigt dieser Wert auf über 80 Prozent. Dazu Mag. Markus Peböck, Geschäftsführer des Instituts für Gesundheitsplanung: „Wir kennen diese Ergebnisse auch schon aus anderen Umfragen: Wer weniger Geld zur Verfügung hat, ist auch weniger gesund.“ Die häufigsten gesundheitlichen Belastungen der WelserInnen: Erkrankungen des Bewegungsapparates und Probleme mit dem Blutdruck Die häufigsten Krankheiten der Welserinnen und Welser sind jene des Bewegungsapparates (Schäden der Wirbelsäule mit 27 Prozent und Erkrankungen der Gelenke mit 17 Prozent). Danach scheinen Probleme mit dem Blutdruck (zu niedrig mit 15 Prozent oder zu hoch mit ebenfalls 15 Prozent) am zweithäufigsten auf. Bei fast allen diesen Erkrankungen sind mehr Frauen betroffen als Männer. Pressekonferenz „Gesundheitsumfrage Wels“ vom 29. April 2009 -2
Weiters wurde nach Beschwerden gefragt, die das Wohlbefinden beeinträchtigen. Hier zeigt sich auf den ersten Rängen ein ähnliches Bild: Rücken- bzw. Kreuzschmerzen wurden von zirka 40 Prozent aller Befragten angegeben. In etwa gleich oft (von ca. einem Viertel der Befragten) wurden „Schwäche, Müdigkeit“, „Kopfschmerzen, Migräne“, „Schlafstörungen“ und „Kreislaufstörungen“ angegeben. Die psychische Gesundheit hängt vom Einkommen ab Nach dem Motto "There's no health without mental health – Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit" wurde eine eigene Fragebatterie zu diesem Thema in den Fragebogen eingebaut. Es handelt sich dabei um fünf standardisierte und von der WHO publizierte Fragen, die einen Hinweis auf eine depressive Verstim- mung geben können. Demnach wurde bei zirka 30 Prozent der Be- fragten eine Einschränkung des psychischen Wohlbefindens festgestellt. Auch hier zeigt sich wieder ein Zusammenhang mit dem Einkommen: Während 40 Prozent derer, die ein Einkommen unter 500 Euro erhalten, ein eingeschränktes psychisches Wohlbefinden aufweisen, sind dies bei den Best-VerdienerInnen (Pro-Kopf- Einkommen über 2000 Euro) nur etwa 15 Prozent. Interessant ist auch der Zusammenhang mit der Zufriedenheit im Berufsleben und dem psychischen Wohlbefinden: Mehr als die Hälfte derer, die mit der beruflichen Situation unzufrieden sind, haben auch ein eingeschränktes psychisches Wohlbefinden, bei den Zufriedenen sind dies nur ca. 20 Prozent. Schulbildung ist eine wichtige Determinante für gesundheitsrelevante Verhaltensweisen Gerade im Bereich der gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen (Bewegung, Ernährung, Rauchen,…) fällt der Zusammenhang mit der Schulbildung auf. Während 57 Prozent der WelserInnen, die als höchste Ausbildung die Pflichtschule aufweisen, mindestens einmal Pressekonferenz „Gesundheitsumfrage Wels“ vom 29. April 2009 -3
in der Woche Sport betreiben, sind dies bei den Universitätsabgängern fast 80 Prozent. Ähnlich die Situation beim Rauchen zu Hause: 27 Prozent der PflichtschulabgängerInnen geben an, dass sie zu Hause rauchen. Bei den WelserInnen mit Universitätsabschluss sind das nur 12 Prozent. Wichtige Basisdaten Die vorliegende Umfrage, so Bürgermeister Koits, zeigt einmal mehr, dass Gesundheit ein sehr vielschichtiges Thema ist. „Die Gesundheitsversorgung in Wels wird sehr positiv gesehen, auch die persönliche Gesundheitssituation wird allgemein gut bewertet. Je genauer aber die Lebensumstände der Befragten analysiert werden, desto stärker treten gesundheitliche Probleme und Risiken – gerade auch im psychischen Bereich – in den Vordergrund.“ Diese Daten sind für die weiteren Maßnahmen der Gesundheitsförderung in Wels von großer Bedeutung. „Gerade die großen sozial bedingten Unter- schiede machen deutlich, dass wir noch stärker als bisher dort ansetzen müssen, wo soziale, ökonomische und bildungsmäßige Benachteiligungen gegeben sind“, so Gesundheitsstadträtin Silvia Huber. Die Stadt Wels engagiert sich gerade im Bereich der Gesundheitsför- derung besonders stark. So werden alle Welser SchülerInnen schulärztlich betreut sowie Bewegungs- und Ernährungprojekte in den Schulen durchgeführt. Die Volksschule 8 (Wels Voglweide) hat zum Beispiel heuer als eine der ersten Schulen das Gütesiegel „Gesunde Schule Oberösterreich“ erhalten. Neben zahlreichen weiteren Gesundheitsprojekten werden auch Einrichtungen wie das Welser Frauengesundheitszentrum oder der Verein für Prophylaktische Gesundheitsarbeit (PGA – Zahngesund- heitsförderung) institutionell gefördert. Die Gesundheitstage in Wels sind mittlerweile eine ständig wiederkehrende Einrichtung geworden. Pressekonferenz „Gesundheitsumfrage Wels“ vom 29. April 2009 -4
Auch im Bereich der Gesundheitsberichterstattung hat die Stadt Wels Pionierarbeit in Österreich geleistet. So wurde bereits im Jahr 1995 ein erster Welser Gesundheitsbericht veröffentlicht, im Jahr 2000 hat man die Oberösterreichischen Gesundheitsziele maßgeblich mitbestimmt und auch für Wels beschlossen. Und auch die Ergebnisse dieser Gesundheitsumfrage werden in den neuen Welser Gesundheitsbericht einfließen, der noch im Herbst erscheinen wird. Pressekonferenz „Gesundheitsumfrage Wels“ vom 29. April 2009 -5
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