Towards Robust and Manageable Genetic Testing - VDH
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Gentests in der Hundezucht Welcher Test Sind die Welches Labor ist für meine Testergebnisse ist Wie bewerte Rasse zuverlässig? vertrauenswürdig ich die Test- sinnvoll? ? Ergebnisse? Soll ich dafür wirklich Geld ausgeben? Was geschieht mit den Daten meines Hundes? Wo finde ich Ich will nicht, dass Beratung? die Ergebnisse meines Hundes veröffentlicht werden….
Zuchtprogramme zur Bekämpfung erblicher Defekte – der Idealzustand In einer Umfrage unter 15 Kennel Clubs wurden die folgenden drei Aspekte der Hundezucht als wichtigste Herausforderungen priorisiert: • Morphologische Übertreibungen • Erbkrankheiten • Inzuchtgrad und genetische Diversität Alle drei Aspekte haben Bezug zu Gesundheit und Wohlergehen unserer Hunde. Um sie züchterisch zu bearbeiten, können DNA-Tests im Rahmen weiter gefasster Zuchtprogramme ein wichtiges Werkzeug sein.
Der Idealzustand: Das Zuchtprogramm Zuchtziele Genetischer Daten- Fortschritt Erfassung Selektion / Genetische Partnerwahl Analyse
Die Realität I • 2016 nahm der Kennel Club den Gentest auf Degenerative Myelopathie in die empfohlenen Zuchtuntersuchungen für Französische Bulldoggen auf • Ergebnisse wurden nun erfasst und in der KC-Datenbank sowie den Ahnentafeln veröffentlicht • Die zugrundeliegende Mutation kommt durchaus beim FB vor: • Allerdings: Es ist bis heute kein einziger Fall einer an DM erkrankten FB nachgewiesen worden – weder klinisch, noch pathohistologisch.
Die Realität I Welche Fehler wurden gemacht? • Empfehlung eines Tests ohne vorherige Prüfung der klinischen Relevanz und Verbreitung in der Rasse!!! • Ungerechtfertigte Gewichtung dieses Aspekts durch besondere Hervorhebung in den Zuchtbuch-Einträgen • Zusätzliche Beschneidung des ohnehin schon engen Genpools durch Abwertung von reinerbigen Tieren im rassespezifischen „Health Scheme“ • Ablenkung von real existierenden, wesentlich schwerwiegenderen und weiter verbreiteten Gesundheitsproblemen in der Rasse
Die Realität II Für Cavalier King Charles Spaniels verfügbare Gentests: • Asymptomatische Makrothrombozytopenie • Chondrodysplasie • Chondrodystrophie (Typ 1 IVDD) • Degenerative Myelopathie • Dilutions-Alopezie • Dry Eye Curly Coat Syndrome (CKCSID) • Duchenne-Muskeldystrophie (GRMD) • Episodic Falling • Xanthinurie, Typ 2b
Best Practise I Obligatorischer DNA-Fingerprint für alle eingetragenen Welpen
Best Practise I Seit 2014 wird für jeden beim Raad van Beheer eingetragenen Welpen ein DNA-Fingerprint angefertigt. Das hat folgende Vorteile: • Verifizierung der Abstammungsnachweise • Eindeutige Identifizierung der Hunde (Microchip) • Abschreckung von Delinquenten • Einlagerung der Proben für mögliche spätere DNA-Screenings • Kontrolle der Zuchtstätten bei der Abnahme durch qualifiziertes Personal • Werbewirksames Qualitätsmerkmal für Rassehunde
Best Practise II Die „Genom-Initiative“ der SCC
Best Practise II Die „Genom-Initiative“ der SCC • Seit 2019 bietet der SCC Panel-Testpakete für Rassehunde an • Test = Wisdom Panel / MyDogDNA-Test + ISAG 2006-Fingerprint • Mehr als 200 verschiedene Mutationen / Merkmale werden getestet • Hundehalter bekommen aber nur die für ihre Rasse relevanten Ergebnisse hinsichtlich Gesundheit und Körpermerkmalen • Einlagerung der Proben für mögliche spätere DNA-Screenings • Datenhoheit und weitere Auswertung liegt bei der SCC • Zusammenarbeit mit Royal Canin bietet gegenseitige Vorteile, verhindert aber auch kommerziellen Roll-Out von Gentests an den Zuchtverbänden vorbei
Ausblick Demnächst komplette Genom-Sequenzierung statt einzelner Marker?
Take Home Message: • Gentests können ein sinnvolles Werkzeug in der Hundezucht sein • Voraussetzung: Sie sind valide und relevant • Ihre erfolgreiche Anwendung erfordert Einbindung in eine übergreifende Zuchtstrategie • Erforderlich ist zudem eine eindeutige Kennzeichnung der getesteten Tiere, standardisierte Datenerfassung und verbands- / länderübergreifende Datenbereitsstellung • Kompetente Beratung der Züchter / Zuchtvereine (“Genetic Counselling”) ist dringend notwendig, um falsche Entscheidungen auf diesem Gebiet zu vermeiden
Wie geht es weiter? • Bereits nutzbar: Die HGTD-Datenbank der IPFD (https://dogwellnet.com/ctp/) Enthält Informationen zu verfügbaren DNA-Tests, deren rassespezifischen Relevanz, wissenschaftlichen Grundlagen und Qualifizierung der anbietenden Labors • In Arbeit: Standards zur Qualitätssicherung / Vergleichbarkeit von Gentests unterschiedlicher Labors (Arbeitsgruppe der IPFD)
Wie geht es weiter? • In Arbeit: HSDD-Datenbank (Health Strategies Database for Dogs) der IPFD Sammlung aller rassespezifischen Zuchtprogramme / Zuchtstrategien • Ziel: GRIHP (Globally Relevant Integrated Health Profile) Strukturierte Darstellung des Gesundheitszustandes vollständiger (weltweiter) Rassepopulationen
Was noch wichtig wäre… Befähigung der Zuchtverantwortlichen in den einzelnen VDH-Mitgliedsvereinen, in Bezug auf die Nutzung von DNA-Tests sinnvolle zuchtstrategische Entscheidungen zu fällen und ihre Mitglieder kompetent zu beraten. Mögliche Umsetzung: Fortbildungs-Modul “Genetic Counselor” an der VDH-Akademie?
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
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