GM 1: Lehren und Lernen - Lerntheorien und Didaktik - Hanse Institut Oldenburg
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Einstiegsrunde ➢ Kurzvorstellung: ➢ Name ➢ Herkunftsklinik ➢ „Vor mir steht/ Auf meinem Schreibtisch steht…“ 29. März 2022 2
Überblick Heute: Morgen: • Einstieg • Auswertung SOL • Eigene Lernerfahrungen • Lerntheorien • Definition Lernen und Wissen • Lernstrategien • lebenslanges Lernen • Lernmotivation • SOL : DQR • (Lernziele) • „Lernen in der Weiterbildung“ • Selbstorganisiertes Lernen SOL für Freitag • Anatomie/Physiologie Lernen • SOL: eigene Lernstrategien 29. März 2022 3
Eigene Lernerfahrungen • Was sind Eure bisherigen Lernerfahrungen? • Besonders gute Erfahrungen • Besonders schlechte Erfahrungen • Macht Euch 10 Min. dazu Gedanken • https://de.padlet.com/kaufmes /8mz1325947w2c4a0 29. März 2022 4
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Definition Lernen • Wir würden Sie “Lernen” definieren? March 29, 2022 6
Definition Lernen • Wie kann ein Lernerfolg kontrolliert werden? March 29, 2022 7
Definition Lernen Wie kann ein Lernerfolg kontrolliert werden? ➢ Es ist ein Prozess und das sichtbare Ergebnis ist eine beobachtbare Veränderung ➢ Achtung: jedes Individuum lernt anders und bringt andere Voraussetzungen mit 29. März 2022 8
Definition Lernen • Was bedeutet Wissen? March 29, 2022 9
Definition Wissen Wissen (Duden online): durch eigene Erfahrung oder Mitteilung von außen Kenntnis von etwas, jemandem haben, sodass zuverlässige Aussagen gemacht werden können über jemanden, etwas unterrichtet sein; sich einer Sache in ihrer Bedeutung, Tragweite, Auswirkung bewusst sein 29. März 2022 10
Definition Wissen Implizites Wissen (oder stilles Wissen) bedeutet, etwas zu können, ohne sagen zu können, wie und warum. Ein Beispiel dafür ist etwa die Fähigkeit, auf einem Fahrrad das Gleichgewicht zu halten. Wer das beherrscht, kennt komplexe physikalische Regeln, den Zusammenhang zwischen Neigungswinkel, aktueller Geschwindigkeit und Lenkeinschlag, kann dieses physikalische Wissen aber nicht explizit anderen weiter geben. (Stangl, 2020). 29. März 2022 11
Definition Wissen Explizites (individuelles) Wissen: auch Verstandswissen oder „embrained knowledge“ genannt. bezeichnet Wissen das formal artikulierbar und somit problemlos weiterzugeben ist. formal artikulierbar = die Eigenschaft das Wissen in Form von grammatikalischen Sätzen, technischen Daten, mathematischen Formeln, etc. wiederzugeben. 29. März 2022 12
Definition Wissen Halbwissen (Duden online): mangelhaftes, oberflächliches Wissen. 29. März 2022 13
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Lebenslanges Lernen „Das Schönste am Lernen ist, dass niemand uns das Erlernte wegnehmen kann.“ B.B. King (amerikanischer Jazz-Musiker) 29. März 2022 15
Lebenslanges Lernen Warum ? 29. März 2022 16
Lebenslanges Lernen • Einteilung in 2-er Gruppen • Überlegen Sie gemeinsam: • Was bedeutet lebenslanges lernen? • Welche Möglichkeiten des lebenslangen Lernens sind Ihnen bekannt? • Welche Lernangebote sind Ihnen im medizinischen/fachlichen Sektor bekannt? • Zeit: 15 Min. 29. März 2022 17
Lebenslanges Lernen „Haltbarkeit“ von Wissen: „Interessant ist die Tatsache, dass die “Halbwertzeit” von Wissen immer kürzer wird. Die Halbwertzeit bezeichnet in diesem Zusammenhang die Zeit, in der vorhandenes Wissen (für einen bestimmten Bereich oder in einem betrachteten Fachgebiet) nur noch die Hälfte wert ist. Schulwissen ist heutzutage noch nach circa 20 Jahren zur Hälfte gültig, Hochschulwissen und berufliches Fachwissen verlieren nach fünf bis zehn Jahren 50 Prozent ihrer aktuellen Bedeutung Begründung der Begrenzung von Weiterbildungen auf eine max. Dauer. IT-Wissen besitzt zurzeit nur noch eine Halbwertzeit von weniger als zwei Jahren. 29. März 2022 18
Lebenslanges Lernen „Haltbarkeit“ von Wissen: Als Konsequenz müssen ein Unternehmen und seine Mitarbeiter ihr Wissen permanent auf eine Aktualität überprüfen. 29. März 2022 19
Lebenslanges Lernen Grund zur Teilnahme an der Weiterbildung 29. März 2022 20
Lebenslanges Lernen „Du musst lernen, solange du nicht weißt, du musst lernen, solange du lebst." (bpb, 20.7.2020) "Das ganze Leben ist Schule" 17. Jahrhundert, Comenius (bpb, 20.7.2020) 29. März 2022 21
Lebenslanges Lernen Überlebensfähigkeit: Durch die Fähigkeit bewusst zu lernen. Durch die Fähigkeit sich ein Leben lang weiterzuentwickeln. Ständiger Wandel der Umwelt: Erfordert Anpassung und Neuorientierung. 29. März 2022 22
Lebenslanges Lernen Verwandeln der Umwelt durch den Menschen: Für die Neugestaltung muss der Mensch die jeweiligen Bedingungen kennen. Zusammenhänge müssen erfasst werden. Folgen müssen abgeschätzt werden. Beziehungen und Kulturen Der Mensch ist in vielschichtige Beziehungen und Kulturen eingebunden. Er muss komplizierte Sachverhalte, die sich auch ständig ändern, bewältigen können. Bedingungen ändern sich – auch für die Gestaltung des eigenen Lebens. 29. März 2022 23
Lebenslanges Lernen Aktuelles Beispiel von lebenslangem Lernen? 29. März 2022 24
Lebenslanges Lernen 29. März 2022 25
Lebenslanges Lernen – SOL DQR Alle: Einteilung in 5 Gruppen: Welche persönlichen Möglichkeiten Setzen Sie sich mit dem deutschen sehen Sie für sich in dem DQR- Qualitätsrahmen (DQR) auseinander: Rahmen auf nationaler und auf http://www.dqr.de/content/60.php. europäischer Ebene? Fassen Sie die Inhalte nach Gruppen zusammen: Wo hatten Sie ggf. bereits 1. Was bedeutet Qualifikationsrahmen? Berührungspunkte oder könnte es Berührungspunkte geben? 2. Wie ist der DQR aufgebaut? 3. Informieren Sie sich über die DQR-Niveaus und überlegen Sie, in welches Niveau die Zeit: 60 Min. Weiterbildung PIA und/oder onkologische Pflege einzuordnen ist. 4. Wer ist am DQR beteiligt? 5. Welches Instrument einer europäischen Vernetzung ist vorhanden und wozu dient dieses Instrument? 29. März 2022 27
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Lebenslanges Lernen (DQR) entwickelt, um das deutsche Bildungssystem transparenter zu machen und somit eine Anrechnung von vorhandenen Qualifikationen zu erleichtern. Zuordnung der Qualifikationen der verschiedenen Bildungsbereiche zu acht Niveaustufen, die durch Lernergebnisse beschrieben werden. "Lernergebnisse" (learning outcomes) bezeichnen das, was Lernende wissen, verstehen und in der Lage sind zu tun, nachdem sie einen Lernprozess abgeschlossen haben. Praxisbegleitordner – Modulhandbuch 29. März 2022 29
Lebenslanges Lernen (DQR) Kopplung des DQR an den Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) ➢ Vergleichbarkeit von Qualifikationen in Europa und in Deutschland. ➢ Unterstützung der Mobilität von Lernenden und Berufstätigen. Neben der Förderung von Transparenz und Mobilität kann der DQR auch Impulsgeber für neue Ansätze in der Bildung sein. 29. März 2022 30
Lebenslanges Lernen (DQR) DQR kann so dazu beitragen: ➢ die Gleichwertigkeit von allgemeiner, beruflicher und hochschulischer Bildung zu verdeutlichen ➢ die Orientierung der Qualifikationen an Kompetenzen zu fördern ➢ Möglichkeiten der Anerkennung und Anrechnung von nicht-formal und informell erworbenen Kompetenzen zu verbessern sowie lebenslanges Lernen insgesamt zu stärken. ➢ Usw. 29. März 2022 31
Lebenslanges Lernen (DQR) DQR-Niveaus: Niveau- Beschreibung Stufe 1 Kompetenzen zur Erfüllung einfacher Anforderungen in einem überschaubar und stabil strukturierten Lern- oder Arbeitsbereich. Die Erfüllung der Aufgaben erfolgt unter Anleitung. 2 Kompetenzen zur fachgerechten Erfüllung grundlegender Anforderungen in einem überschaubar und stabil strukturierten Lern- oder Arbeitsbereich. Die Erfüllung der Aufgaben erfolgt weitgehend unter Anleitung. 3 Kompetenzen zur selbständigen Erfüllung fachlicher Anforderungen in einem noch überschaubaren und zum Teil offen strukturierten Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld 4 Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung fachlicher Aufgabenstellungen in einem umfassenden, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld 29. März 2022 32
Lebenslanges Lernen (DQR) DQR-Niveaus: Niveau- Beschreibung Stufe 5 Kompetenzen zur selbständigen Planung und Bearbeitung umfassender fachlicher Aufgabenstellungen in einem komplexen, spezialisierten, sich verändernden Lernbereich oder beruflichen Tätigkeitsfeld. 6 Kompetenzen zur Planung, Bearbeitung und Auswertung von umfassenden fachlichen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen in Teilbereichen eines wissenschaftlichen Faches oder in einem beruflichen Tätigkeitsfeld. Die Anforderungsstruktur ist durch Komplexität und häufige Veränderungen gekennzeichnet. 7 Kompetenzen zur Bearbeitung von neuen komplexen Aufgaben- und Problemstellungen sowie zur eigenverantwortlichen Steuerung von Prozessen in einem wissenschaftlichen Fach oder in einem strategieorientierten beruflichen Tätigkeitsfeld. Die Anforderungsstruktur ist durch häufige und unvorhersehbare Veränderungen gekennzeichnet. 8 Kompetenzen zur Gewinnung von Forschungserkenntnissen in einem wissenschaftlichen Fach oder zur Entwicklung innovativer Lösungen und 29. März 2022 Verfahren in einem beruflichen Tätigkeitsfeld. Die Anforderungsstruktur ist 33 durch neuartige und unklare Problemlagen gekennzeichnet.
Lebenslanges Lernen (DQR) In welcher Niveaustufe würdet Ihr Eure Fachweiterbildung einordnen? 29. März 2022 34
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Lernen in der Weiterbildung • Was bedeutet Erwachsenenbildung? March 29, 2022 36
Lernen in der Weiterbildung Besonderheiten: Eigenverantwortung Selbstreflexion Selbstorganisiertes Lernen 29. März 2022 37
Lernen in der Weiterbildung Eigenverantwortung: Definition: „Unter Eigenverantwortung versteht man die Verpflichtung des Einzelnen, für die Folgen seines Handelns selbst einzustehen (Verantwortungsethik)“ (Wirtschaftslexikon, 20.7.2020) Bedeutung für die Weiterbildung: •Verantwortung übernehmen •Einhalten von Fristen •Einhalten von Vorgaben •Beteiligung am Unterricht •… 29. März 2022 38
Lernen in der Weiterbildung Selbstreflexion: (Gespräche, Beurteilungen, Prüfungen) soll helfen, Denken und Handeln, das sich in einer gegebenen Situation als nicht zielführend erwiesen hat, zu verändern. unterstützt beim Vergleich des eigenen Denkens und Handelns mit Erfahrungswerten: Erfahrungswerte werden dabei als gelernte bzw. schon erprobte Denk- und Handlungsabläufe in konkreten Situationen aufgefasst, können aber auch das Resultat vorhergehender selbstreflexiver Prozesse sein. Ausgehend von diesen Prozessen der Analyse und Beurteilung strukturiert Selbstreflexion auch das künftige Denken und Planen, ermöglicht so, das eigene Denken und Tun fortwährend auf Situationsangemessenheit hin zu überprüfen und gegebenenfalls zu verändern. 29. März 2022 39
Lernen in der Weiterbildung Selbstorganisiertes Lernen: Definition (Lexikon der Psychologie, 20.7.2020): • Synonyme: selbstgesteuertes, selbstreguliertes, selbstbestimmtes, offenes, informelles, autonomes, autodidaktisches Lernen, Selbststudium. • Die Begriffsbestimmungen können je nach Autor variieren • Mittelpunkt: eigenständige Strukturierung und Ordnung des Lernprozesses. 29. März 2022 40
Lernen in der Weiterbildung Selbstorganisiertes Lernen: Definition (Lexikon der Psychologie, 20.7.2020): • wenn der Lernende wesentliche Elemente in seinem Arbeitsprozess selbst bestimmt: Lernplanung (selbständige Bestimmung von Lernbedarf, Ressourcen, Zielen, Inhalten, Lernort und Lernzeit), Lerntätigkeiten (eigene Wahl der Lernmittel, Methoden, Aufgaben, Lernschritte, Regeln und Lernstrategien) 29. März 2022 41
Lernen in der Weiterbildung Selbstorganisiertes Lernen: Definition (Lexikon der Psychologie, 20.7.2020): Lernkontrolle (Kontroll-, Lenkungs- und Auswertungsprozesse, Verhaltensreflexion und Fehlermanagement, Wahl der Form von Rückmeldung und Expertenhilfe) Lernkooperation (Möglichkeiten zur sozialen Interaktion bei der Bewältigung der Lernaufgabe) (Kooperation). 29. März 2022 42
Lernen in der Weiterbildung Selbstorganisiertes Lernen: Bedeutung für die Weiterbildung: • Bearbeitung von festgelegten Aufgabe bis zu einem festgelegten Termin • Flexiblere Planung möglich • Gesetzliche Vorgaben, wie hoch der Anteil in der Theorie an selbstorganisierten Lernen sein darf nach Landesverordnung Niedersachsen: 25 % 29. März 2022 43
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Anatomie/Physiologie Lernen Wie funktioniert Lernen? Welche Begriffe fallen Ihnen dazu ein? 29. März 2022 45
Anatomie/Physiologie Lernen • Neuronen • Rechte und linke Hemisphäre 29. März 2022 46
Anatomie/Physiologie Lernen Neuronen: Gehirn ist ein Netzwerk aus Milliarden Neuronen, die jeweils über tausend Synapsen (Kontaktstellen) mit Nervenfasern verbunden sind. Je häufiger ein Impuls auf ein Neuron trifft, desto intensiver wird die Nervenfaser mit dem Neuron verbunden. Je stärker diese Kontaktstelle ist, desto intensiver ist die Erregung dieses einen Neurons und desto stärker stehen die betroffenen Neuronen für die Erfahrung die den Impuls ausgelöst hat. Das Gehirn muss die Impulse verarbeiten und somit die Kontaktstellen verstärken und Gehirnareale ausbilden. 29. März 2022 47
Anatomie/Physiologie Lernen Gehirnfunktionen rechte und linke Hemisphäre: Lernen und Gedächtnis hängen mit verschiedenen Gehirnfunktionen zusammen Jede der beide Gehirnhälften hat unterschiedliche Aufgaben Die linke Gehirnhälfte steuert motorisch die rechte Körperseite Die rechte Gehirnhälfte steuert die linke Körperseite Fähigkeiten und Arbeitsweisen rechte Hirnhemisphäre: • Analog • Kreativ • In Raumbegriffen • Ganzheitlich 29. März 2022 48
Anatomie/Physiologie Lernen Gehirnfunktionen rechte und linke Hemisphäre: Fähigkeiten und Arbeitsweisen linke Hemisphäre • Digital • Logisch • Analytisch Konsequenzen für das Lernen: • wenn beide Hirnhälften zusammenarbeiten, ergeben sie ein perfektes Team. Auch fürs Lernen ist diese teamwork unverzichtbar. 29. März 2022 49
Anatomie/Physiologie Lernen Gehirnfunktionen rechte und linke Hemisphäre: 29. März 2022 50
Anatomie/Physiologie Lernen Lernen und Wahrnehmung: Lernen wird beeinflusst durch Wahrnehmung Wahrnehmung ist grundsätzlich subjektiv und selektiv 29. März 2022 51
Anatomie/Physiologie Lernen Lernen und Wahrnehmung: „Unter Wahrnehmung verstehen wir den bewussten Prozess der Informationsverarbeitung aus Umweltreizen (äußere Wahrnehmung). In diesen Prozess der Informationsverarbeitung fließen mit ein: • frühere Erfahrungen (Lernen), • Gefühle, Motive, Einstellungen, Erwartungen u.ä. 29. März 2022 52
Aufgabe Lernplattform Beobachten und reflektieren Sie ihr eigenes Lernverhalten und notieren Sie die Antworten in Stichpunkten: Wie kann ich mir am besten Dinge merken und neues dazu lernen? (Lernmethoden, äußere Rahmenbedingungen etc.) Was empfinde ich als störend, wenn ich lernen möchte? Was brauche ich, damit ich die Weiterbildung erfolgreich abschließen kann? (z.B. eigenes Befinden, äußere Rahmenbedingungen, Unterstützung von anderen usw.) Notieren Sie Ihre Überlegungen zu den einzelnen Oberpunkten auf Karten, diese werden dann auf Karten gesammelt und an eine Metaplanwand gepinnt 29. März 2022 53
GM 1: Lehren und Lernen Lerntheorien und Didaktik
Überblick Gestern: Heute: • Einstieg • Auswertung SOL • Eigene Lernerfahrungen • Lerntheorien • Definition Lernen und Wissen • Lernstrategien • lebenslanges Lernen • Lernmotivation • SOL : DQR • „Lernen in der Weiterbildung“ SOL für Freitag • Selbstorganisiertes Lernen • Anatomie/Physiologie Lernen • SOL: eigene Lernstrategien 29. März 2022 55
Auswertung Aufgabe Lernplattform Beobachten und reflektieren Sie ihr eigenes Lernverhalten und notieren Sie die Antworten in Stichpunkten: Wie kann ich mir am besten Dinge merken und neues dazu lernen? (Lernmethoden, äußere Rahmenbedingungen etc.) Was empfinde ich als störend, wenn ich lernen möchte? Was brauche ich, damit ich die Weiterbildung erfolgreich abschließen kann? (z.B. eigenes Befinden, äußere Rahmenbedingungen, Unterstützung von anderen usw.) Notieren Sie Ihre Überlegungen zu den einzelnen Oberpunkten auf Karten, diese werden dann auf Karten gesammelt und an eine Metaplanwand gepinnt 29. März 2022 56
Lerntheorien Lernpsychologen waren anfangs der Meinung, dass Lernen immer gleich abläuft mittlerweile ist bekannt, dass es unterschiedliche Arten des Lernens gibt. Sicher: langfristiger Zuwachs von Wissen und/oder Können nach dem Prinzip der Vernetzung und nicht im Sinne des „Nürnberger Trichters“ 29. März 2022 57
Lerntheorien Lerntheorien, die historisch und inhaltlich aufeinander aufbauen, sich z.T. ergänzen oder auch z.T. ausschließen: Behaviorismus Kognitivismus Konstruktivismus Konnektivismus 29. März 2022 58
Lerntheorien https://youtu.be/7v8Qknd6J5g 29. März 2022 59
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Lernstrategien Definition: „bezeichnen verhaltensbezogene und kognitive Vorgehensweisen, die zum Zwecke des Wissenserwerbs eingesetzt werden. Sie sind vor allem deshalb von Bedeutung, da die Art der eingesetzten Lernstrategien in hohem Maße die Qualität des erworbenen Wissens (Verständnistiefe, Anwendbarkeit) beeinflusst.“ Unterscheidung in Lernstile: z. B oberflächenorientiertem und tiefenorientiertem Stil Oberflächenorientiertes Lernen: konzentriert sich auf das Auswendiglernen von einzelnen Fakten Tiefenorientiertes Vorgehen: konzentriert sich auf das Verständnis von Zusammenhängen, Hintergründen etc. 29. März 2022 67
Lernstrategien Aufgaben von Lernenden: Zuhören/Zusehen Mitdenken/Überdenken Strukturieren des Gehörten/Gesehenen Mitschreiben/Notieren Selbststudium (Gruppenarbeit) Selbstkontrolle Aktive Mitarbeit ist - unabhängig von bestimmten Lernstrategien und Lerntechniken 29. März 2022 68
Lernstrategien Tauscht Euch in Kleingruppen aus: • Welche Lernstrategien sind Euch bekannt? • Welche eigenen Lernstrategien wendet ihr an? Zeit: 10 Min. 29. März 2022 69
Lernstrategien Beste Voraussetzung für Lernstrategien Interessiert, ausgeschlafen, neugierig, offen für Neues Vorüberlegungen was bereits zur Lehrveranstaltung bekannt ist. Setzen Sie sich in eine der vorderen Reihen, um ungestört dem Dozenten zuhören zu können Dozenten anschauen Ablenkungen vermeiden kritisch zuhören und nachfragen bei Unklarheiten 29. März 2022 70
Lernstrategien Lernumgebung und Lernstrategien: Ressourcenbezogene Lernstrategien Nach Baumert (1993) 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 71
Lernstrategien Lernumgebung und Lernstrategien: Metakognitive Lernstrategien Kognitive Lernstrategien Interne Externe Ressource Ressource n n Ressourcenbezogene Lernstrategien Nach Baumert zur Herstellung einer förderlichen Lernumgebung (1993) 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 72
Lernstrategien Metakognitive Lernstrategien Organi- Elabora- Kritische Wieder- sation tion s Prüfen holung Kognitive Lernstrategien Interne Externe Ressourcen Ressourcen Ressourcenbezogene Lernstrategien Nach Baumert zur Herstellung einer förderlichen Lernumgebung (1993) 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 73
Lernstrategien Kognitive Lernstrategien: Organisieren: (Skizzen anfertigen, Schlüsselwörter unterstreichen bzw. markieren), Elaborieren: dient dazu aufgenommenes Wissen in bereits vorhandene Wissensstrukturen zu integrieren Kritisch prüfen: Eng verwandt mit den Elaborationsstrategien: führt zu Verständnis für den Stoff durch ein kritisches Prüfen von Aussagen und vertiefen von Begründungszusammenhängen Wiederholungsstrategien: wiederholen einzelner Fakten um eine feste Verankerung im Langzeitgedächtnis zu erreichen z.B. durch mehrmaliges Lesen Diese Strategien können in allen Phasen des Lernprozesses eingesetzt werden und stehen in enger Verbindung zueinander, gehen häufig fließend ineinander über 29. März 2022 74
Lernstrategien Aktives Zuhören Das Gehörte wird auch wirklich verstanden Gedankengänge des Dozenten werden verstanden wesentliche Informationen können erkannt werden Mündliche Vorträge müssen richtig verarbeitet werden, wenn die Vorlesung nicht als "nutzlos vertane Zeit" abgehakt werden soll 29. März 2022 75
Lernstrategien Mitschriften Sichern des Gehörte um sich später daran zu erinnern mündliche Informationen schriftlich festhalten um auf zwei Arten etwas mit eigenen Worten zu formulieren Gleichzeitige Kontrolle, ob der Sachverhalt verstanden wurde Mitschriften verbessern damit das Behalten von Informationen und reduzieren das Vergessen wichtiger Lerninhalte 29. März 2022 76
Lernstrategien Anfertigen von Mitschriften Mitschriften sollten: Lesbar vollständig sachlich richtig übersichtlich geordnet und griffbereit sein 29. März 2022 77
Lernstrategien Tipps zur Vorbereitung von Mitschrift Gleiches Ordnungsschema für alle Mitschriften verwenden z.B.: Lose Blätter (DIN-A-4) für jedes Fach Datumsangabe und Seitenzahl auf jedem Blatt Beschriftung nur auf einer Seite Entwurf eines persönlichen Musterblattes 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 78
Lernstrategien Lesen Lesen dient dem Verstehen und dem Lernen Lesen ist eine der Hauptbeschäftigungen von Lernenden Zum Lernen werden geeignete Strategien benötigt, um große Mengen von Lesestoff in angemessener Zeit und effizient zu bearbeiten 29. März 2022 79
Lernmotivation Definition „Motivation wird gewöhnlich definiert als interner Zustand, der Verhalten aktiviert, die Richtung des Verhaltens vorgibt und es aufrechterhält.“ Die Frage nach der Motivation, ist die Frage nach dem Warum des menschlichen Verhaltens und Erlebens. Dabei wird allerdings vorausgesetzt, dass dieses Verhalten aktiv vom Menschen ausgeht – die Verhaltensgründe also im Menschen liegen – und nicht unmittelbar von außen bedingt ist. 29. März 2022 80
Lernmotivation Überlegt jeder für sich: Was motiviert mich im Allgemeinen? 29. März 2022 81
Lernmotivation Extrinsische Faktoren Intrinsische Faktoren Natürliche Tendenz Entgehen einer Strafe Herausforderungen werden angenommen um Erzielen einer guten Note sie zu meistern Man ist an der Arbeit selbst nicht interessiert, Persönliche Interessen werden nachgegangen kümmert sich nur um die damit verbundenen Es benötigt keine Anreize und keine Vorteile Bestrafung Tätigkeit wird als Belohnung angesehen 29. März 2022 83
Motivationstheorien Behavioristischer Ansatz Motivation beginnt mit der sorgfältigen Untersuchung der Anreize und Belohnung Ein Anreiz ist ein Gegenstand oder Verhalten das anregt oder entmutigt Motivation durch extrinsische Maßnahmen 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 85
Motivationstheorien Humanistischer Ansatz Motivation erfolgt durch intrinsische Beweggründe z.B. das „Bedürfnis nach Selbstverwirklichung „nach Maslow (1968) Die „Selbstverwirklichungstendenz“ nach Rogers & Freiberg (1994) Bedürfnis nach „Selbstbestimmung“ nach Vallerand, Deci (1991) →Die Motivierung des Menschen gelingt dadurch, sie zu veranlassen die inneren Ressourcen zu entfalten und einzusetzen – ihr Kompetenzleben, ihren Selbstwert, ihre Selbstbestimmung und ihre Selbstverwirklichung. 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 86
Motivationstheorien Bedürfnispyramide nach Maslow (1943) 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 87
Motivationstheorien Kognitiver Ansatz Das Verhalten wird durch das Denken bestimmt Die Person wird als aktive, neugierig , auf der Suche nach Informationen gesehen, intrinsisch motiviert Eigene Probleme können selbstständig gelöst werden Verhalten wird initiiert und reguliert durch Pläne, durch Ziele, Schemata und Erwartungen 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 88
Motivationstheorien Soziokultureller Ansatz Betonen die Teilhabe an Gemeinschaften mit gemeinsamer Handlungspraxis Aufrechterhalten der eigenen Identität und Beziehung zu Gruppen durch Beteiligung an Aktivitäten Jeder hat eine eigene Identität innerhalb einer Gruppe 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 89
Motivationstheorien Vier Ansätze in der Motivationspsychologie Behavioristisch Humanistisch Kognitiv Soziokulturell Quelle der Extrinsisch Intrinsisch Intrinsisch Intrinsisch Motivation Wichtige Verstärker, Bedürfnis nach Überzeugungen Engagierte Einflüsse Belohnungen, Selbstwertgefüh , Erwartungen, Teilhabe an Anreize, l, Lerngemein- Bestrafungen Selbsterfüllung, schaften, Selbstbestimmu Aufrecht- ng erhaltung von Identitäten durch Teilnahme an Gruppenaktivitä ten Hauptvertreter Skinner Maslow, Deci Weiner, Graham Lave, Wenger der29/03/22 Theorie Hanse Institut Oldenburg 90
Lernmotivation - Aufgabe ➢ Überlegt euch, was eure Motivation während der Weiterbildung fördern, erhalten und stärken kann. ➢ Erstellt eine Art Wunschzettel: • Was kannst Du selbst dazu beitragen? • Was kann die Weiterbildungsstätte? • Was die Praxis? • Was die Kursmitglieder? • Was die Familie/ Freunde? Zeit: 10 Minuten 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 91
Lernmotivation 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 92
Motivation Wenn das Leben keineVision hat, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.“ Erich Fromm Psychoanalytiker und Sozialpsychologe Erich Fromm (1900-1980) 29/03/22 Hanse Institut Oldenburg 93
Literaturverzeichnis Internet: • Bpb: Bundeszentrale für politische Bildung. „Lebenslanges Lernen“ – Geschichte eines bildungspolitischen Konzepts https://www.bpb.de/gesellschaft/bildung/zukunft-bildung/197495/lebenslanges-lernen 20.7.2020 • Krehn G. Lernen als „konstruktiver“ Prozess – Konstruktivismus http://alt.rpi- virtuell.net/workspace/users/30531/Material/Dokumente/Didaktik/Konstruktivismus.pdf Letzter Aufruf: 8.10.2013 • Lehrerfortbildung bzw. Didaktischer Hintergrund Lerntheorien https://lehrerfortbildung- bw.de/st_digital/elearning/moodle/praxis/einfuehrung/material/2_meir_9-19.pdf letzter Aufruf: 20.4.2020 • Lexikon der Psychologie. Selbstorganisiertes Lernen https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/selbstorganisiertes-lernen/13951 20.7.2020 • Pachner, Anita (2013): Selbstreflexionskompetenz. Voraussetzung für Lernen und Veränderung in der Erwachsenenbildung? In: Magazin erwachsenenbildung.at. Das Fachmedium für Forschung, Praxis und Diskurs. Ausgabe 20, 2013. Wien. Online im Internet: http://www.erwachsenenbildung.at/magazin/13-20/meb13-20.pdf. Druck-Version: Books on Demand GmbH: Norderstedt. https://erwachsenenbildung.at/magazin/13-20/06_pachner.pdf 20.7.2020 Stangl, W. (2020). Stichwort: 'Konnektivismus'. Online Lexikon für Psychologie und Pädagogik. www: https://lexikon.stangl.eu/2268/konnektivismus/ (2020-07-15) • Wirtschaftslexikon Eigenverantwortung https://www.wirtschaftundschule.de/wirtschaftslexikon/e/eigenverantwortung/#:~:text=Eigenverantwortung.%20Unter%20Eigenverantwortung%20 versteht%20man%20die%20Verpflichtung%20des,f%C3%BCr%20die%20Folgen%20seines%20Handelns%20selbst%20einzustehen%20%28Verantwor tungsethik%29 20.7.2020 • https://derwirtschaftsinformatiker.de/2012/09/18/it-management/explizites-und-implizites-wissen/ • http://www.business-wissen.de/organisation/wissensmanagement-faktor-wissen-in-der-heutigen-zeit-immer-wichtiger/ aufgerufen am 5.2.2013 29. März 2022 94 • Lexikon der Psychologie. Lernstrategien
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