"GOTTESDIENST ZEITGLEICH" - Zum 3. Sonntag n. Epiphanias - Januar 2021
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„GOTTESDIENST ZEITGLEICH“ Zum 3. Sonntag n. Epiphanias - 24. Januar 2021 Ein Gottesdienst, den man zeitgleich mit anderen feiern, und dabei jeder zuhause bleiben kann Glocken läuten wie gewohnt zum Gottesdienst Einstimmung & Kerze entzünden: Egal, woher wir kommen, aus welchem Land oder sozialen Hintergrund, wir kommen alle von Gott. Egal, worin wir uns unterscheiden und worüber und warum wir uns uneins sind, wir können uns einig sein in unserem einzigartigen und einzigen Gott. Egal wohin wir gehen, welche Ziele wir haben, am Ende führt uns alles zu Gott. Das feiern und bekennen wir in diesem Gottesdienst und machen uns bewusst, dass wir im Glauben über alle Grenzen von Zeit, Alter, Geschlecht und Herkunft miteinander verbunden sind, weil Gott uns einlädt, so wie wir sind. Es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tische sitzen werden im Reich Gottes. Sagt der Wochenspruch aus Lukas 13,29 und so feiern wir Gottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Bild: Gemeindebrief.de Geistes. Amen. Lied: Text: Jörg Zink 1982, Musik: Giovanni G. Gastoldi 1591 Dich rühmt der Morgen. Leise, verborgen singt die Schöpfung dir, Gott, ihr Lied. /Es will erklingen in allen Dingen und in allem, was heut geschieht. Du füllst mit Freude der Erde Weite, gehst zum Geleite an unsrer Seite, bist wie der Tau um uns, wie Luft und Wind. Sonnen erfüllen dir deinen Willen; sie gehn und preisen mit ihren Kreisen der Weisheit Überfluss, aus dem sie sind. Du hast das Leben allen gegeben, gib uns heute dein gutes Wort. So geht dein Segen auf unsern Wegen, bis die Sonne sinkt, mit uns fort. Du bist der Anfang, dem wir vertrauen, du bist das Ende, auf das wir schauen. Was immer kommen mag, du bist uns nah. Wir aber gehen von dir gesehen, in dir geborgen durch Nacht und Morgen und singen ewig dir: Halleluja! 1
MEDITATION zu Psalm 86 Goldschmidt-Denn du bist unser Gott Bei dir, Gott, weiß ich mich geborgen und meine Seele atmet in deiner Nähe auf. Neige deine Ohren, Gott, zu mir und erhöre mich. Ich fühle mich arm und elend. Deine Güte ist weit wie der Himmel und deine Wahrheit spannt sich von Horizont zu Horizont. Höre meine Gedanken und Gebete, lass mich nicht allein, wenn ich zu dir rufe. Ich weiß niemanden als dich, zu dem ich kommen kann in meiner Not. Zeige mir den Weg, den ich gehen soll und den du für mich bereitet hast. Sage mir, was richtig ist, und bewahre mich vor falschen Entscheidungen. Lass mein Herz nicht wanken, dass ich bei dir bleibe und deiner Wahrheit folge. Bei dir, Gott, weiß ich mich geborgen und meine Seele atmet in deiner Nähe auf. Lied: Sonne der Gerechtigkeit 1) Sonne der Gerechtigkeit, 3) Schaue die Zertrennung an, gehe auf zu unsrer Zeit; der sonst niemand wehren kann; brich in Deiner Kirche an, sammle, großer Menschenhirt, daß die Welt es sehen kann. alles, was sich hat verirrt. Erbarm Dich, Herr. Erbarm Dich, Herr. 2) Weck die tote Christenheit aus dem Schlaf der Sicherheit, 4) Tu der Völker Türen auf; daß sie Deine Stimme hört, Deines Himmelreiches Lauf sich zu Deinem Wort bekehrt. hemme keine List noch Macht. Erbarm Dich, Herr. Schaffe Licht in dunkler Nacht. Erbarm Dich, Herr. T: Christian David 2
Gebet: Himmlischer Vater, du hast Jesus Christus in unsere Welt gesandt, damit er deine Liebe bezeuge, die über alle Grenzen hinweg gilt. In ihm können wir sehen und spüren, dass dein Heil allen Menschen gilt, den Großen und den Kleinen, den Starken und den Schwachen. Komm zu uns mit deiner Güte und sprich das Wort, das unsere Seelen gesund macht. Amen. Foto H Mühlbacher Predigttext: Rut 1, 1-16 Zu der Zeit, als die Richter richteten, entstand eine Hungersnot im Lande. Und ein Mann von Bethlehem in Juda zog aus ins Land der Moabiter, um dort als Fremdling zu wohnen, mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen. 2 Der hieß Elimelech und seine Frau Noomi und seine beiden Söhne Machlon und Kiljon; die waren Efratiter aus Bethlehem in Juda. Und als sie ins Land der Moabiter gekommen waren, blieben sie dort. 3 Und Elimelech, Noomis Mann, starb und sie blieb übrig mit ihren beiden Söhnen. 4 Die nahmen moabitische Frauen; die eine hieß Orpa, die andere Rut. Und als sie ungefähr zehn Jahre dort gewohnt hatten, 5 starben auch die beiden, Machlon und Kiljon, sodass die Frau beide Söhne und ihren Mann überlebte. 6 Da machte sie sich auf mit ihren beiden Schwieger- töchtern und zog aus dem Land der Moabiter wieder zurück; denn sie hatte erfahren im Moabiterland, dass der HERR sich seines Volkes angenommen und ihnen Brot gegeben hatte. 7 Und sie ging aus von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Und als sie unterwegs waren, um ins Land Juda zurückzukehren, 8 sprach sie zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht hin und kehrt um, eine jede ins Haus ihrer Mutter! Der HERR tue an euch Barmherzigkeit, wie ihr an den Toten und an mir getan habt. 9 Der HERR gebe euch, dass ihr Ruhe findet, eine jede in ihres Mannes Hause! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten 10 und sprachen zu ihr: Wir wollen mit dir zu deinem Volk gehen. 11 Aber Noomi sprach: Kehrt um, meine Töchter! … und geht hin; denn ich bin nun zu alt, um wieder einen Mann zu nehmen. Und wenn ich dächte: Ich habe noch Hoffnung!, und 3
diese Nacht einen Mann nehmen und Söhne gebären würde, 13 wolltet ihr warten, bis sie groß würden? … 14 Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber blieb bei ihr. 15 Sie aber sprach: Siehe, deine Schwägerin ist umgekehrt zu ihrem Volk und zu ihrem Gott; kehre auch du um, deiner Schwägerin nach. 16 Rut antwortete: Rede mir nicht ein, dass ich dich verlassen und von dir umkehren sollte. Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott. Anstelle einer Predigt: "The Hill We Climb" Wie einst Rut haben unzählige Menschen ihre ursprüngliche Heimat aus den verschiedensten Gründen verlassen. Rut beschloss auch nach dem Tod ihres Mannes bei ihrer Schwiegermutter zu bleiben und mit ihr in deren Heimat zu gehen. Ruts Geschichte ist eine Geschichte von Liebe, von Treue, eine Geschichte, die voller Gott vertrauen Neues wagt: Grenzen überwindet, Völker und Religionen zusammenbringt und schweres Schicksal meistert. Anlässlich der Amtseinführung des US-Präsidenten Joe Biden hat die 22 Jahre alte Poetin Amanda Gorman ein Gedicht vorgelesen, in dem sie ihre eigene Lebensgeschichte mit der harten sozialen Realität Amerikas verwebt. Über den link im QR Code kann man sie im original anschauen, hier eine deutsche Übersetzung des Redaktionsnetzwerks Deutschland RND "The Hill We Climb" – von Amanda Gorman deutsch: „Der Hügel, den wir erklimmen“ Wenn es Tag wird, fragen wir uns, wo wir Licht zu finden vermögen, in diesem niemals endenden Schatten? Den Verlust, den wir tragen, ein Meer, das wir durchwaten müssen. Wir haben dem Bauch der Bestie getrotzt. Wir haben gelernt, dass Ruhe nicht immer Frieden bedeutet. Und dass die Normen und Vorstellungen von dem, was gerade/gerecht ist, nicht immer Gerechtigkeit sind. Und doch gehört die Morgendämmerung uns, noch ehe wir es wussten. Irgendwie schaffen wir es. Irgendwie haben wir es überstanden und bezeugten eine Nation, die nicht kaputt ist, sondern einfach unvollendet. 4
Wir, die Nachfahren eines Landes und einer Zeit, in der ein dünnes, schwarzes Mädchen, das von Sklaven abstammt und von einer alleinerziehenden Mutter großgezogen wurde, davon träumen kann, Präsidentin zu werden, nur um sich selbst in einer Situation zu finden, in der sie für einen vorträgt. Und ja, wir sind alles andere als lupenrein, alles andere als makellos, aber das bedeutet nicht, dass wir danach streben, eine Gemeinschaft zu bilden, die perfekt ist. Wir streben danach, gezielt eine Gemeinschaft zu schmieden. Ein Land zu bilden, das sich allen Kulturen, Farben, Charakteren und menschlichen Lebensverhältnissen verpflichtet fühlt. Und so erheben wir unseren Blick nicht auf das, was zwischen uns steht, sondern auf das, was vor uns steht. Wir schließen die Kluft, weil wir wissen, dass wir, um unsere Zukunft an erste Stelle zu setzen, zuerst unsere Unterschiede beiseitelegen müssen. Wir legen unsere Waffen nieder, damit wir unsere Arme zueinander ausstrecken können. Wir wollen Schaden für keinen und Harmonie für alle. Lasst die Welt, wenn sonst auch nichts, sagen, dass dies wahr ist: Dass wir, selbst als wir trauerten, wuchsen Dass wir, selbst als wir Schmerzen litten, hofften Dass wir, selbst als wir ermüdeten, es weiter versucht haben Dass wir für immer verbunden sein werden, siegreich Nicht weil wir nie wieder eine Niederlage erleben werden, sondern weil wir nie wieder Spaltung säen werden. Die Heilige Schrift sagt uns, dass wir uns vorstellen sollen, dass jeder unter seinem eigenen Weinstock und Feigenbaum sitzen soll und keiner ihnen Angst machen soll. Falls wir unserer eigenen Zeit gerecht werden sollen, dann wird der Sieg nicht in der Klinge liegen, sondern in all den Brücken, die wir gebaut haben. Das ist das Versprechen: Der Hügel, den wir erklimmen, wenn wir es nur wagen, denn Amerikaner zu sein, ist mehr als ein Stolz, den wir erben, es ist die Vergangenheit, in die wir treten, und die Art, wie wir sie reparieren. Wir haben eine Macht gesehen, 5
die unsere Nation eher zerschlagen würde, als sie zu teilen, die unser Land zerstören würde, wenn es dazu führe, Demokratie zu verzögern. Und dieser Versuch war fast erfolgreich. Doch auch wenn Demokratie von Zeit zu Zeit verzögert werden kann, kann sie niemals dauerhaft besiegt werden. In diese Wahrheit, in diesem Glauben vertrauen wir. Denn obwohl wir unsere Augen auf die Zukunft richten, die Geschichte hat ihre Augen auf uns gerichtet. Dies ist die Ära gerechter Wiedergutmachung. Wir fürchteten zu Beginn, wir fühlten uns nicht bereit, Erben einer solch schrecklichen Stunde zu sein, doch in ihr fanden wir die Kraft, ein neues Kapitel zu schreiben, uns selbst Hoffnung und Lachen zu schenken. Also während wir uns einst fragten, wie wir jemals diese Katastrophe überstehen könnten, stellen wir jetzt fest: Wie könnte eine Katastrophe jemals uns überwinden. Wir werden nicht zurück zu dem marschieren, was war, sondern uns auf das zu bewegen, was sein wird. Ein Land, das zwar verletzt, aber dennoch intakt ist, gütig, aber kühn, kämpferisch und frei. Wir werden uns nicht umdrehen oder durch Einschüchterung unterbrechen lassen, weil wir wissen, dass unsere Untätigkeit und Trägheit unser Erbe für die nächste Generation sein wird. Unsere groben Fehler werden zu ihren Lasten. Aber eines ist sicher: Wenn wir Barmherzigkeit mit Macht verschmelzen und Macht mit Recht, dann wird Liebe unser Vermächtnis und Veränderung das Geburtsrecht unserer Kinder. Also lasst uns ein Land hinterlassen, das besser ist als das, welches uns hinterlassen wurde. Mit jedem Atemzug aus meiner bronze-schlagenden Brust werden wir diese verwundete Welt in eine wundersame verwandeln. Wir werden uns von den goldbeschienenen Hügeln des Westens erheben, wir werden uns aus dem windgepeitschten Nordosten erheben, in dem unsere Vorfahren zum ersten Mal die Revolution verwirklichten, 6
wir werden uns aus den von Seen gesäumten Städten des Mittleren Westens erheben, wir werden uns aus dem sonnengebrannten Süden erheben, wir werden wieder aufbauen, uns versöhnen und erholen, und jeden bekannten Winkel unserer Nation und jede Ecke, die unser Landes genannt wird. Unser Volk, vielfältig und schön, wird aufstreben, zerschunden und schön. Wenn der Tag kommt, treten wir aus dem Schatten heraus, entflammt und ohne Angst. Die neue Morgendämmerung erblüht, wenn wir sie befreien. Denn es gibt immer Licht, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sehen, wenn wir nur mutig genug sind, es zu sein. Lied: Alle Knospen springen auf Alle Knospen springen auf, fangen an zu blühen. Alle Nächte werden hell, fangen an zu glühen. Knospen blühen, Nächte glühen, Knospen blühen, Nächte glühen. Alle Menschen auf der Welt fangen an zu teilen. Alle Wunden auf der Welt fangen an zu heilen. Menschen teilen, Foto H.Mühlbacher Wunden heilen, Knospen blühen, Nächte glühen. Alle Augen springen auf. fangen an zu sehen. Alle Lahmen stehen auf, fangen an zu gehen. Augen sehen; Lahme gehen, Menschen teilen, Wunden heilen, Knospen blühen, Nächte glühen. Alle Stummen hier und da fangen an zu grüßen. Alle Mauern tot und hart werden weich und fließen. Stumme grüßen, Mauern fließen, Augen sehen, Lahme gehen, Menschen teilen, Wunden heilen, Knospen blühen, Nächte glühen. Text: W. Willms, Musik L. Edelkötter 7
Fürbitten Goldschmidt-Denn du bist unser Gott Guter Gott, wir danken dir, dass du stärkst, was gebeugt und niedergedrückt ist. Wir bitten dich für das Zusammenleben der Völker in unserer Welt, dass nicht gegenseitiges Misstrauen das Miteinander prägt, sondern der Wille nach Verständigung. Wir bitten dich für die weltweite Ökumene, dass die verschiedenen Kirchen und Konfessionen sich annähern, damit sie gemeinsam dein Heil verkündigen, das allen Menschen über alle Grenzen hinweg gilt. Wir bitten dich für die Menschen, die ohne Arbeit sind, die nicht teilhaben am wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes, dass sie sich nicht ausgeschlossen fühlen. Wir bitten dich für ein Miteinander der verschiedenen Kulturen und Religionen in unserem Land, für gegenseitige Achtung trotz unserer Unterschiede. Hilf uns, aufeinander zuzugehen, dass wir nicht trennen, sondern verbinden. Wir bitten dich für uns, die wir mit dem Wasser des Lebens auf deinen Namen getauft sind, dass wir nicht hochmütig über andere urteilen, sondern uns ihnen in Liebe zuwenden. Als deine Kinder bitten wir dich gemeinsam: Vater unser im Himmel… Segen (Hände öffnen und laut sprechen) Gott segne uns und behüte uns. Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Gott erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden. Amen. Stille Der nächste Gottesdienst: Kerze löschen Letzter Sonntag nach Epiphanias: 31. Januar: Aushang an den Kirchen und Gemeindehäusern und auf der Homepage 8
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