Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG

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Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG
Ausgabe 1/2018                       Das Mitgliedermagazin der Erzeugergemeinschaft Pfalzmarkt

      Groß in
       kleinen
      Mengen
       Gerhard und Benjamin Staub
       aus Böbingen im Erzeugerporträt

In der Gemeinschaft stark                Die Preise lügen!
200 Jahre Friedrich                      Interview mit Volkert
Wilhelm Raiffeisen                       Engelsman von Eosta
Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG
2   PFALZMARKT Journal 1/2018

                                                          04
                                                                    INHALT
                                                                     200 JAHRE FRIEDRICH WILHELM RAIFFEISEN
                                                                     In der Gemeinschaft stark                                   04

                                                                     LOGISTIKLEISTUNG
                                                                     Die schnellsten Radieschen Deutschlands                     06

                                                                     UMWELTPROJEKT
                                                                     Blühstreifen sind Natur- und Kulturschutz                   09
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                                                                     SERVICE
                                                                     Ihre Ansprechpartner im Vertrieb                            10

                                                                     ERZEUGERPORTRÄT
                                                                     Groß in kleinen Mengen – Gerhard und Benjamin Staub         12

                                                                     ENTWICKLUNG WARENVERPACKUNG
                                                                     Gut verpackt ist halb vermarktet                            14
                                                          06

                                                          18         PFALZMARKT NEWS                                             16

                                                                     ÖKOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT – MEINUNG
                                                                     Was ist die Ware in Wahrheit wert?                          18

                                                                     SPITZENREZEPTE FÜR SPITZENGEMÜSE
                                                                     Radieschen – Knackig scharf!                                20

    IMPRESSUM
                                                                                                          Angelika Elbert
                                                                                                           06231/408 -202
    Herausgeber:                                                                                                               t.de
    Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG · Neustadter Straße 100 · 67112 Mutterstadt                          a.elbert@pfalzmark
    Telefon: 06231/408-0 · Fax 06231/408-222 · www.pfalzmarkt.de

    Konzept, Text und Gestaltung:
                                                                                                          Vorstandssekretariat
    srg werbeagentur ag, Mannheim

    Druck: Printart GmbH, Dannstadt
Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG
PFALZMARKT Journal 1/2018   3

„Wenn der Wind
  der Veränderung weht,
  baue Windmühlen.“

         Liebe Leserinnen, liebe Leser,

         man muss nicht auf alte chinesische
         Zitate zurückgreifen, um zu erklären,
         dass Umbrüche auch positiv genutzt
         werden können. In diesem Sinne
         sind wir beim Pfalzmarkt nach dem
         Ausscheiden von Helge Bremicker
         und Johannes Eiken aus dem Vor-
         stand dabei, einen konstruktiven
         Umbau zu vollziehen. Es ist von Vor-
         teil, dass das neue Führungsteam
         sehr erfahren ist und den Pfalzmarkt    Taten folgen zu lassen. Raiffeisen
         und seine besonderen Strukturen         hat in Zeiten drohenden Hungers die
         gut kennt. Hans-Jörg Friedrich war      Gemeinschaft mobilisiert, um deren
         von 2009 bis 2012 schon einmal          schwächsten Mitgliedern zu helfen.
         Vorstand, Reinhard Oerther, der im      Doch brachte er sie nicht in die
         Januar 2018 als Vertriebsleiter zum     Position von Almosen-Empfängern,
         Pfalzmarkt gekommen war, war zu-        sondern leistete Hilfe zur Selbst­
         vor 27 Jahre bei der Firma Univeg,      hilfe. Die Organisation als Genos-
         heute Greenyard, im Vertrieb tätig.     senschaft wandelte das Los der
                                                 Schwachen zur Stärke der Gemein-
         Was als Veränderung beginnt, kann       schaft. Mehr zu diesem aktuell ge-
         eines Tages Geschichte schreiben.       bliebenen Gedanken und viele an­dere
         So war es zumindest mit der Idee,       Einblicke in unsere Erzeugergenos-
         die Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor    senschaft lesen Sie in dieser Aus­
         200 Jahren in die Welt brachte: der     gabe des Pfalzmarkt-Journals.
         Gedanke der Genossenschaft. Doch
         damit aus einer Theorie Praxis wird,
         braucht es im allerersten Schritt       Eine interessante Lektüre
         den Mut und den Willen, der Idee        wünschen Ihnen

                                                 Hans-Jörg Friedrich       Reinhard Oerther
                                                 Vorstand Verwaltung       Vorstand Vertrieb
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    200 JAHRE FRIEDRICH WILHELM RAIFFEISEN

               In der
                Gemeinscha
                 Pfalzmarkt-Mitglieder wissen: Eine Genossenschaft bringt eine Menge Vorteile. Einer der Gründer
                 und Gestalter der genialen Idee war Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der am 30. März 200 Jahre alt geworden
                 wäre. Über einen Gedanken, der die Welt veränderte.

                 Er war ein visionärer Kopf: Schon als     ließ er Wege und Straßen erschlie-      folgenden Winter drohte eine Hun-
                 junger Mann äußerte Friedrich Wil-        ßen und setzte sich für den Bau der     gersnot. Raiffeisen akzeptierte das
                 helm Raiffeisen, der beste Kampf ge-      Westerwaldbahn ein. Seine größte        Leid der ärmeren Bevölkerung seines
                 gen die Armut sei eine gute Schulbil-     und nachhaltigste Leistung jedoch       Bezirks nicht einfach, sondern grün-
                 dung. Und er war ein Mensch, der          war die Realisierung des Genossen-      dete zusammen mit begüterten Bür-
                 Worten Taten folgen ließ: In seiner       schaftsgedankens.                       gern den „Weyerbuscher Brotverein“.
                 Funktion als Bürgermeister in verschie-                                           Diese Kommission organisierte zu-
                 denen Städten des Westerwalds er-                                                 nächst nur die Verteilung der staat-
                                                           Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe
                 richtete er über die Jahre mehrere                                                lich ausgegebenen Lebensmittel –
                 neue Schulen. Auch die Bedeutung          Der Sommer 1846 hatte nicht nur         gegen Schuldschein statt wie vom
                 einer funktionierenden Infrastruktur      extrem schlechte Ernten, sondern        Staat gefordert gegen sofortige Be-
                 erkannte er: Um den Absatz der Pro-       auch den Ausbruch der Krautfäule        zahlung. Bald aber sorgte Raiffeisen
                 dukte seiner Gemeinden zu fördern,        bei Kartoffeln gebracht; im darauf­     mit seinem Verein dafür, dass auch
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PFALZMARKT Journal 1/2018   5

                                                                                            port, Lagerung, Verkauf und Vertrieb
                                                                                            der Ware organisiert, können sich die
                                                                                            Erzeugerbetriebe ganz auf den Anbau
                                                                                            konzentrieren. Für sie reduziert sich der
                                                                                            organisatorische, zeitliche und finanziel-
                                                                                            le Aufwand erheblich. Und nicht zuletzt
                                                                                            bedeutet die genossenschaftliche Ver-
                                                                                            marktung schnelleren Umsatz und mehr
                                                                                            Kosteneffizienz. Für die Vorderpfalz als
                                                                                            größtes zusammenhängendes Gemüse­
                                                                                            anbaugebiet Deutschlands ist der Pfalz-
                                                                                            markt ein wichtiges Unternehmen.

                                                                                            Weltweiter Erfolg – lokale Feier
                                                                                            „Die Idee ist aktueller denn je.“ Mit die-
                                                                                            sem Hinweis eröffnete Werner Böhnke,
                                                                                            Vorsitzender der Deutschen Friedrich-
                                                                                            Wilhelm-Raiffeisen-Gesellschaft, den zen-
                                                                                            tralen Festakt zu Ehren des Genossen-
                                                                                            schaftserfinders. Die Veranstaltung, mit
                                                                                            der das Raiffeisenjahr 2018 eröffnet
                                                                                            wurde, fand am 11. März im Kurfürst­
                                                                                            lichen Schloss in Mainz statt. 550 Gäs-
                                                                                            te aus Politik und Genossenschaftswelt
                                                                                            feierten die große Idee. „Genossen-
                                                                                            schaften sind ein Zukunftsmodell, um
                                                                                            Probleme und Aufgaben in unserer Ge-
                                                                                            sellschaft solidarisch und gerecht zu
                                                                                            bewältigen“, sagte die Ministerpräsiden-
                                                                                            tin von Rheinland-Pfalz, Malu Dreyer.
                                                                                            Auch die neue Bundeslandwirtschafts-
                                                                                            ministerin Julia Klöckner besuchte die
                                                                                            Veranstaltung, auf der die zahlreichen
                                                                                            Aktionen des Raiffeisen-Jahres vorge-
                                                                                            stellt wurden. So wird der Moderator,

aft stark
                                                                                            Journalist, Buchautor und leidenschaftli-
                                                                                            che Wanderer Manuel Andrack eine
                                                                                            Tour auf den Spuren Raiffeisens gehen,
                                                                                            der Interessierte online aber auch zu
                                                                                            Fuß folgen können. Und das ist nur eine
                                                                                            der vielen Veranstaltungen und Ideen,
                                                                                            die im Zuge des Raiffeisen-Jahrs rund
                                                                                            um den herausragenden Genossen-
 Saatkartoffeln finanziert wurden, de- kereigenossenschaften anbot, ver-                    schaftsgedanken stattfinden.
 ren Gegenwert die ärmeren Mitglie- breitete sich rasch und weit.
 der erst nach der Ernte zurückzahlen
 mussten. 1854 schließlich gründete Heute sind weltweit mehr als eine
 Raiffeisen mit dem „Hed­desdorfer Milliarde Menschen in einer Genos-
 Darlehenskassenverein“ die erste Ge- senschaft organisiert – allein in Deutsch-
 nossenschaftsbank. Die Bank vergab land zählen die Genossenschaften
                                                                                                       Geadelte Idee
 günstige Kredite an die                                       22,6 Millionen Mitglieder.
 ländliche Bevölkerung                                         Mehr als 8.000 Genossen           Die UNESCO-Liste zum Immateriellen Kultur-
 mit dem Ziel, Hilfe zur „Was einer allein                    und genossenschaftliche           erbe unterstreicht die Bedeutung kultureller
 Selbsthilfe zu leisten.    nicht schafft, das Unternehmen gibt es                               Ausdrucks­formen, mündlicher Überlieferungen
 Sein Konzept veröffent-    schaffen viele.“                   hierzulande. Ihre Ziele           sowie von Bräuchen, Festen und Handwerks-
 lichte der Genossen-             Friedrich Wilhelm Raiffeisen sind nachhaltig und der           künsten. Auf der Liste finden sich der argen­
 schaftserfinder 1866 in                                       Verantwortung für ihre            tinische Tango ebenso wie das Fladenbrot
 einem Buch, das den eigentlichen Mitglieder geschuldet; meist sind sie                          oder die chinesische Heilmedizin – und seit
 öffentlichen Durchbruch seiner Idee wichtige regionale Wirtschaftsfakto-                        2016 auch die Genossenschaftsidee.
 bedeutete. Der Ratgeber, der auch ren. Bestes Beispiel: der Pfalzmarkt.
 Tipps für Konsum-, Winzer- oder Mol- Indem die Genossenschaft Trans-
Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG
6     PFALZMARKT Journal 1/2018

     LOGISTIKLEISTUNG

    Die schnellsten
    Radieschen Deutschlan

    80 Prozent aller Radieschen in Deutschlands Supermärkten kommen aus der Pfalz. Das ist ein tolles Superlativ –
    erst recht super ist jedoch, wie schnell und damit knackfrisch die roten Knollen vom Acker ins Ladenregal
    kommen. Eine logistische Meisterleistung des Pfalzmarkts.

                     8. Mai, 5.58 Uhr in der Nähe von Mutterstadt: Sonnenauf-   und Zahl der Bünde pro Kiste stimmen: Nur eine von zahl­
                     gang. Erntehelfer knien im Frühnebel auf dem Acker und     reichen Kontrollen, welche die Produkte des Pfalzmarkts
                     ziehen die Wurzeln der unscheinbaren Radieschenpflan-      vor der Auslieferung durchlaufen. Denn zwei bis drei Tage
                     ze aus dem Boden. Dreckig, darunter dunkelrot, und er-     vor der Ernte haben bereits Mitarbeiter der Qualitäts­
                     dig duftend kommen die Knollen zum Vorschein. In neun      sicherung die Feldfrüchte auf Rückstände untersucht –
                     bis zehn Stunden werden sie sauber und glänzend in         nur rückstandsfreie Ware ist zur Ernte freigegeben.
                     einer Gemüsetheke liegen – oder vielleicht sogar schon
                     im Einkaufswagen.
                                                                                Sauber verpackt
                     Diese Radieschen sind am Tag zuvor vom Kunden be-          Etwa nach einer Stunde ist der erste Hänger voll, rollt zum
                     stellt worden. Im Laufe des Vormittags werden ganz si-     Betrieb – und dort zur Waschmaschine. Gerüttelt, gerührt
                     cher spontane Nachbestellungen eingehen, noch aber ist     und nass glänzend kommen die Bünde direkt in die nach
                     die Erntemenge genau kalkuliert. Immer 20 Radieschen       Kundenwunsch vom Pfalzmarkt bereitgestellten Trans-
                     werden zu einem Bund zusammengefasst und in Trans-         portkisten. Sowohl in Holz als auch auf grünem Plastik
                     portkisten gelegt, die dann auf den am Ackerrand warten-   ein hübscher Anblick. Noch das Etikett des Pfalzmarkts
                     den Hänger kommen. Ein Vorarbeiter des jeweiligen          drauf – fertig ist die Kiste. Wenn die Lieferung an den
                     Betriebs prüft, ob Bundgröße, Qualität der Radieschen      Kunden erst um den Mittag herum geplant ist und der
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PFALZMARKT Journal 1/2018   7

ands

                                                                  +++++++++++++ PROTOK
                                                                                      OLL ++++++++++++++++
                                                                                                               +++++
                                                                  5.30 Uhr 	 Arbeitsbe
                                                                                        ginn auf einem Radie
                                                                              acker in der Vorderpfa         s­chen­
                                                                                                     lz
                                                                 7.15 Uhr 	 Der voll
                                                                                      beladene Hänger fäh
                                                                             Betrieb                      rt zum

                                                                 7.30 Uhr    Abladen am Betrieb

                                                                 8.00 Uhr 	 Die Radie
                                                                                       schen gehen in die
                                                                             Waschanlage...

                                                                8.05 Uhr 	 ... und we
                                                                                       rden frisch gewasche
                                                                            nach Kundenwunsch               n je
                                                                                                   in entsprechende
                                                                            Transportkisten verp
                                                                                                   ackt und ggfs. mit
                                                                            den Kundenetiketten
                                                                                                   versehen
                                                                8.30 Uhr 	 Transpor
                                                                                     t zum Pfalzmarkt in
                                                                            Mutterstadt

 Erzeuger aus Effizienzgründen nicht mehrmals zum Markt        8.40 Uhr 	 Wareneing
                                                                                      ang am Turm: Waren­
 fahren möchte, kühlt er die Ware bei sich im Betrieb, um                  gangskontrolle, Codie           ein-­
                                                                                                 rung, Paletten-­
 sie dann in einer einzigen Fuhre an den Markt zu liefern.                 begleitschein
 Frühestens um 10 Uhr, spätestens um 14 Uhr sind die
 Radieschen in Mutterstadt.                                    8.50 Uhr 	 Bis zum
                                                                                    Verladen geht es in de
                                                                            Kühlraum                       n
 Lassen wir die erste gewaschene Fuhre gegen 12 Uhr
 zum Pfalzmarkt nach Mutterstadt fahren. Dort registriert     10.00 Uhr Beladen
                                                                                des LKW
 ein Mitarbeiter am sogenannten Turm den Eingang der
 Ware und gleicht sie mit dem Lieferauftrag ab. Die Palette   10.20 Uhr on the ro
                                                                                  ad, im rolle nden Kühlhaus
 erhält einen Begleitschein mit aufgedrucktem Barcode,
 der wenig später in der Abladezone des Marktes von an-       14.00 Uhr Ausliefe
                                                                                 rung am Supe    rmarkt
 deren Mitarbeitern gescannt wird. Hier werden Menge
 und Qualität der Ware noch mal kontrolliert, dann wird       16.00 Uhr eingeka
                                                                                uft
 diese – wenn noch nötig – kommissioniert, also in Teil-
 mengen für die verschiedenen Kunden und Lieferungen          18.00 Uhr auf dem
                                                                                Abendbrotti    sch
 sortiert.
Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG
8   PFALZMARKT Journal 1/2018

                   Manche Lieferungen allerdings gehen nicht über den              die von 6 bis 22 Uhr reicht. Nur 30 Prozent der Waren
                   Pfalzmarkt, sondern werden direkt vom Erzeugerbetrieb           bleiben über Nacht oder länger im Markt, 70 Prozent
                   für den Kunden geladen. „Das ist bei Groß- bzw. Kom-            fahren gleich weiter. „Ob kurz oder lang, so oder so
                   plettlieferungen der Fall“, erklärt Pfalzmarkt-Logistikleiter   müssen die Produkte in der Wartezeit gekühlt werden –
                   Franz-Josef Mayer. „Wenn ein Großbetrieb für einen              die Kühlkette darf nicht unterbrochen werden“, sagt
                   Kunden 33 Paletten Radieschen bereitstellt, dann fährt er       Mayer. 53 Kühlhäuser stehen in den beiden Hallen des
                   die nicht alle vorher mit mehreren Traktorfuhren zum Markt,     Pfalzmarktes dafür zur Verfügung.
                   sondern bereitet sie selber fürs Verladen vor.“ Strecken-
                   geschäft heißt das, wenn die Kommissionierung am Er­­-
                                                                                   Rote Reserve
                   z­eugerbetrieb stattfindet und der Austausch und Abgleich
                   von Bestell- und Lieferscheinen über die Computer läuft.        In den Kühlhäusern lagert nun auch eine Reserve an
                                                                                   Radieschen-Paletten. Denn immer häufiger kommen
                   Trotz der Streckengeschäfte kommen am Pfalzmarkt in             noch nach Mittag Nachbestellungen der Kunden – so
                   Mutterstadt etwa 300 Fuhren am Tag an. Mayer und sein           spät, dass kein Erzeuger mehr rechtzeitig für eine Liefe-
                   Team kontrollieren den Durchgang – in einer Zeitspanne,         rung am gleichen Tag neue Ware vom Acker holen kann.
                                                                                   Viele Kunden bestellen in ihrer regulären Order so wenig
                                                                                   wie möglich, um auf gar keinen Fall auf Ware sitzen zu
                                                                                   bleiben – und müssen dann nachbestellen, weil sie auch
    Mit PfalzFresh weiter                                                          keine leeren Regale präsentieren wollen. Das Risiko
                                                                                   verlagert der Kunde damit auf den Pfalzmarkt. Denn der
                                                                                   kann nur hoffen, dass die Reserve auch wirklich geordert
    Etwa zwölf Prozent der Pfalzmarkt-Produkte gehen ins euro­päische              wird, solange sie frisch ist.
    Ausland. Holger Schmitt, Leiter der Export-Tochter PfalzFresh des
    Pfalzmarkts, schildert, wie die Reise unserer Radieschen weiter-               250 LKWs mit etwa 8.000 Paletten verlassen den Pfalz-
    gehen könnte: „Aus dem Kühlhaus im Pfalzmarkt wird die Ware                    markt jeden Tag Richtung Kunden. Der Fuhrpark des
    um 18 Uhr auf den LKW verladen. Der fährt in Doppelbesetzung,                  Marktes umfasst sechs Lastwagen, allesamt Kühltrans-
    sodass die Fuhre nach einer Nonstop-Fahrt am kommenden                         porter, deren Kühlung mit einem eigenen Dieseltank läuft,
    Morgen um 6 Uhr in Kopenhagen in Dänemark eintrifft. Aber nicht                aber auch an Strom angeschlossen werden kann. Auch
    nur in Dänemark, auch in Schweden werden Pfälzer Radieschen                    an dieser Stelle der Logistikkette wird die Dienstleis-
    geschätzt – also fährt eine Teilladung weiter. Lassen wir sie um               tungspalette des Pfalzmarktes breiter. „Der LEH übergibt
    12 Uhr Mittag in Helsingborg ankommen, dann sind es noch                       immer häufiger die Funktion des Zwischenhändlers an
    560 Kilometer bis Stockholm. Die am Montag früh in der Pfalz                   uns, erklärt Mayer. „Wir übernehmen also für einige Kun-
    geernteten Radieschen können also am Mittwochmorgen im                         den die Aufgaben des Spediteurs.“ Kein Problem – in der
    nordschwedischen Supermarktregal liegen.“                                      Summe der Tätigkeiten des Pfalzmarkts jedoch ein Zahn-
                                                                                   rad mehr. Die eigentliche Leistung der Erzeugergemein-
                                                                                   schaft liegt darin, dass sie es trotz wachsender Zahl an
                                                                                   Zahnrädern schafft, alle ineinander greifen zu lassen.
Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG
PFALZMARKT Journal 1/2018       9

                                                                                        UMWELTPROJEKT

     Blühstreifen sind
     Natur- und Kulturschutz

Ältere Erzeuger haben es wahr-          Ein erfolgversprechendes Projekt –        Das Ziel: der blühende Markt
scheinlich als Erste gemerkt: Feld-     neben dem Verzicht auf Insektizide        Doch der Pfalzmarkt ergreift auch
                                        mit Neonicotinoiden – sind die soge-      selber die Initiative: Rund um den
hasen, Feldlerchen oder Rebhühner       nannten Blühstreifen: nicht bewirt-       Markt in Mutterstadt werden aktuell
gibt es weniger als früher. Das ist     schaftete Flächen, auf denen bunte        400 bis 500 Quadratmeter Fläche mit
traurig. Richtiggehend schädlich        Blumenmischungen gesät werden.            mehrjährigen Blühstreifen, Bienen-
ist aber die Tatsache, dass auch        Die Blüten bieten Nahrung für Insek-      hotels und Nistkästen eingerichtet.
                                        ten, die Samen für Vögel. Auch kön-       „Im kommenden Jahr wollen wir das
Bienen, Hummeln und andere In-          nen die Blühstreifen Heimat von klei-     Projekt ausweiten“, sagt Raimund
sekten in unserer Region ausster-       nen Säugetieren, Reptilien und natür-     Theobald, der beim Pfalzmarkt für die
ben – nicht zuletzt gefährdet das       lich Nistplatz für am Boden brütende      Blühstreifen in Mutterstadt zuständig
unsere Produktion. Pfalzmarkt und       Vögel werden. Dafür ist es allerdings     ist. „Dafür suchen wir noch nach ge-
                                        unerlässlich, dass die Streifen mehr-     eigneten Flächen.“
NABU werden deswegen für den            jährig angelegt werden. In einer Pilot-
Bestäuberschutz aktiv.                  phase bekommen im Rahmen des              Ein Blühstreifen pflegt sich nicht von
                                        Pfalzmarkt-Kunden-Projekts „Pro Pla-      selber: Die Böden müssen vorberei-
                                        net“ in dieser Saison einige Erzeuger     tet, beobachtet, gemäht und die Saat
Etwa 35 Prozent der Pflanzen, die       bei der Anlage eines Blühstreifens        evtl. variiert werden. Gerade auf zu
weltweit zur Nahrungsmittelproduk­      Unterstützung durch den NABU. Ein         nährstoffreichen Böden geht das neue
tion angebaut werden, sind darauf       Berater der Naturschutz-Organisa­         Saatgut manchmal gegenüber dem
angewiesen, von Tieren bestäubt zu      tion sucht zunächst gemeinsam mit         bereits vorhandenen Kraut unter.
werden – in der Regel von Insekten.     dem Erzeuger nach geeigneten Flä-         Diese Arbeit nimmt den Erzeugern
Was die Gesamtheit aller Pflanzen       chen. Diese könnten etwa an Ge-           und Pfalzmarkt-Mitarbeitern keiner ab.
weltweit betrifft, so sind es sogar     wässern liegen, in deren Nähe we-         „Alle Beteiligten sind für das Projekt
90 Prozent, die Bestäuber benötigen.    gen des Pestizidverbots keine Kultu-      offen“, berichtet Enrique Sabbione aus
Das Paradoxe daran: Gerade die          ren angelegt werden dürfen oder an        der Qualitätssicherung, der das Pro-
Landwirtschaft, die Biene, Hummel       schlecht zugänglichen Randlagen der       jekt für die Erzeuger koordiniert. „Aber
und Schmetterling als Mitarbeiter       Betriebe. Je nachdem, wo sich die         natürlich möchten wir alle, dass sich
braucht, ist für deren Aussterben zu-   Fläche befindet, kommen verschie-         unser Engagement auszahlt und das
mindest teilweise verantwortlich. Das   dene Saatgut-Arten in Frage. Die Be-      Projekt nicht als Eintagsfliege endet.“
wollen viele Erzeuger nicht mehr hin-   stellung der Saat und die weitere Be-     Die Kollegin Wildbiene würde sich
nehmen und suchen nach Möglich-         ratung übernimmt der NABU, die            freuen – und nachfolgende Erzeuger-         Enrique Sabbione,
keiten des Insektenschutzes.            Kosten der Kunde.                         generationen auch.                         Qualitätssicherung
Groß in kleinen Mengen - Pfalzmarkt eG
10   PFALZMARKT Journal 1/2018

SERVICE

Ihre Ansprechpartner
Hier finden Sie die Kontaktdaten unserer
Produktberater in Mutterstadt, Maxdorf,          VERTRIEBSLEITUNGSTEAM
Hatzenbühl und Zeiskam sowie der für den
Export zuständigen Pfalz Fresh-Mitarbeiter.                                                     Carlos Novo
                                                              Jürgen Kratochwill
                                                                 06231/408–106                     06231/408–114
                                                                 0176/10 408 106                   0176/10 408 114
                                                                 j.kratochwill@pfalzmarkt.de       c.novo@pfalzmarkt.de

                                                             Michael Henning                   Ricardo Novo
                                                                06231/408–101                     06231/408–145
                                                                0176/10 408 101                   0176/10 408 145
                                                                m.henning@pfalzmarkt.de           r.novo@pfalzmarkt.de

                                                             Jonas Hill                        Heiko Risse
                                                                06231/408–100                     06231/408–105
                                                                0176/10 408 100                   0176/10 408 105

 MUTTERSTADT                                                    j.hill@pfalzmarkt.de              h.risse@pfalzmarkt.de

                    Yvonne Britsch                           Benjamin Killet                   Frieda Schmitt
                       06231/408–107                            06231/408-104                     06231/408-112
                       y.britsch@pfalzmarkt.de                  0176/10 408 104                   0176/10 408 391
                                                                b.killet@pfalzmarkt.de            f.schmitt@pfalzmarkt.de

                    Sebastian Dorsch                         Susi Külbs                        Christel Stuck
                       06231/408-117                            06231/408–103                     06231/408–372
                       0176/10 408 117                          s.külbs@pfalzmarkt.de             0176/10 408 372
                       s.dorsch@pfalzmarkt.de                                                     c.stuck@pfalzmarkt.de

                    Inna Görzen                               Joachim Leonhardt                Bernd Weiller
                       06231/408-132                             06231/408–205                    06231/408–371
                       0176/10 408 132                           0176/10 408 205                  0176/10 408 371
                       i.görzen@pfalzmarkt.de                    j.leonhardt@pfalzmarkt.de        b.weiller@pfalzmarkt.de

                                                                                                        * = Vertretung
PFALZMARKT Journal 1/2018     11

im Vertrieb
                                                  eite
                                     Die Dop p els n
                                                  elle
                                     für den schn
                                     Üb er blick!

HATZENBÜHL
        Karl-Heinz Jäger                   Bärbel Gamber-Mees
           07275/9594–12                      0176/10 408 392
           0176/10 408 352                    b.gamber-mees@
           k.jaeger@pfalzmarkt.de             pfalzmarkt.de

EXPORT > Pfalz Fresh                                                    MAXDORF
        Ulrike Malisch                     Holger Schmitt                           Tanja Keck
           06231/408–123                      06231/408–119                            06237/4009-270
           0176/10 408 123                    0176/10 408 119                          0176/10 408 374
           u.malisch@pfalzmarkt.de            h.schmitt@pfalzmarkt.de                  t.keck@pfalzmarkt.de

        Jonathan Schmitt                   Josiane Rolland                          Ingo Kärcher
           06231/408–120                      06231/408-128                            06231/408-380
           0176/10 408 120                    0176/10408102                            0176/10 408 380
           j.schmitt@pfalzmarkt.de            j.rolland@pfalzmarkt.de                  i.kärcher@pfalzmarkt.de
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                                                Groß in klein
                  Der Eiche
                 feiert in die
                                               nhof im s
                                                            üdpfälzisc
                                                                             hen Böbin
                                                                                                                   en M en g en
                                                sem Jahr e                                        gen Sohn
                 Vor 30 Jah                                   inen runde                                               Bodenbearb
                                            ren, also 19                       n Geburtsta                                                  eitung, Ern
                Sigrid Stau                               88, gründe                                 g: Büroarb                                              te und Verk
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                                                           iedlung au                                d                                      die Mutter.
                dem bereit                                                  s dem Dorf
                                          s Gerhards                                             , in Motiviert
               Benjamin                                   Vater Gem                                                         trotz schwere
                                          Staub führt                      üsebau betr                                                           m Stand
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                                       neration. G                           s e  bau in der              E  s is t  n icht selbstv
               Sohn die Sta                              emeinsam                                         einen Nach                       erständlich
                                            ub GbR.                       sind Vater                                           folger inne                  , dass der
                                                                                              und                                              rhalb der F                      Betrieb
                                                                                                         hat – imm                                              amilie gefu
                                                                                                                            er weniger                                            nden
              Vater und                                                                                  den Rund-u                            junge Men
                                      Großvater                                                                               m-die-Uhr-J                      schen möc
             Bundzwiebe                                 hatten noc                                      „Mir hat die                           o b  eines Erzeu                   hten
                                   ln, Stangenb                          h Bundkaro                                         se Arbeit sc                              gers haben
             Eine breite                                ohnen und                           tten,                                             h o n                                   .
                                          Palette au                     mehr angeb                     sagt Benja                                  immer Spaß
                                                         s vielen v                         aut.                         min, „für m                                    gemacht“,
             Gemüsesort                                                   erschieden                   in Frage als                         ic h  k am gar nich
                                    en. „Das lo                                               en s                            hier zu arb                             ts anderes
            An­baufläch                                hnt sich auf                                     eine Arbeit                           eiten.“ Abe
                                en heute n                              unseren kle                                            m                                r   s o  gerne er
            Staub. „Bu                                icht mehr“                           ine  n ke                              a g , so sieht
                                ndzwiebeln                            , sagt Ben                          iten auf sic                                 er doch S
           lassen wir                                   oder Bund                       ja m  in als                          h  zu k ommen: „D                         c hwierig­
                             den Großb                                  karotten ü                          kleiner Erz                                 ie Situation
          diese Produ                                etrieben, d                          b e r­ ge                            e u g erbetrieb w                            für uns
                             kte fokussie                           ie sich alle                         r.“ Ein Pro                                  ird immer s
          auf Nische                                  ren. Wir ko                     in  a  u f Ku                         b  le m  seien die e                         c  h wieri-
                        nprodukte:                                    nzentrieren                        ndenbestellu                                 xtrem kurz
         petersilie, C                              Fenchel, H                           u n s                                  ng e n und Nach                         fr is tigen
                           hinakohl.“ B                            okkaido, W                       sind weit w                                       bestellunge
                                                     isher fuhr d                     urz e l-                       e  g     v o n Mutterstad                           n :  „ Wir
                                                                    er Betrieb d                    wünschen                                         t. Um den
                                                                                       amit                         gerecht zu                                        Kunden-
                                                                                                   mals am Ta                             werden, fa
        „Wir profitieren                                                                                              g mit eine                           hren wir m
                                                                                                                                                                              ehr-
                                             in vielerlei Hins                                    oder eine P
                                                                                                                    alette Kürb
                                                                                                                                          r halben P
                                                                                                                                                           alette Fen
        Pfalzmarkt: z.B                                            ic h t vom                    e  s unserem                           is zu m   Pfalzmarkt
                                                                                                                                                                             c hel
                                          . bei der Pflanz                                                           Interesse a
                                                                                                                                          n Effizienz               – obwohl
       beratung, den R                                            enschutz­                     Der Betrie                                                 widersprich
                                                                                                                                                                              t.“
                                       ückstandsanaly                                                            b der Stau
       Bereitstellung v                                         se  n  u nd der                 s ta tte t:  Z u der Standa
                                                                                                                                     bs ist tech
                                                                                                                                                      n isc h  gut ausge-
                                     on Leergut. Und                                           Kühlhaus                              rdausstattu
                                                                                                                                                      ng zählen n
      für uns Sicherhe                                          e r bedeutet                  Traktoren,
                                                                                                                 u n d    G    e m  üsewaschm                            eben
                                     it.“                                                     verfügen. D
                                                                                                                wovon vier
                                                                                                                                     über ein Pa
                                                                                                                                                       aschine se
                                                                                                                                                                          chs
                                                                                                                 ünger wird                           rallelfahrsys
                                                                                             Kastendün                               mittels sen                         te  m
                                                                     Benjamin Stau                              gestreuer                            sorgetriebe
     gut, aber in                                                                      b sam ausg                                   akkurat, eff                        nem
                     letzter Zeit                                                                            ebracht – d                             ektiv und s
    dass meh                                      hat Staub                                 Überhaupt                             as ist gut fü                         par-
                  r und me                                     den Eindru                                       sin d                              rs  Grundwass
   Nischenpro                                 hr Großerz                        c  k , beson                             d   ie   Kulturen d                              er.
                   dukte ins S                              euger ebe                                 ders dünge                                   er Staubs
   Entwicklung                                 ortiment au                   n fa  lls folge                             in   te nsiv, zuma                          n ic ht
                  , die Staubs                               fnehmen –                               aus Gemüs                                   l sich die F
                                                im Auge be                    eine terw                                ekulturen m                                 rucht-
                                                             halten müss                          eizen und                                it Zuckerrübe
                                                                               en. ausw                             Kartoffeln                                  n, Win-
  Benjamin S                                                                                       irkt. In viele                       positiv auf
                 taub ist 29                                                                                          rle   i   Hinsicht be               d ie  Böden
  alt. Bereits                                Jahre, sein                                Staub die g                                            wertet Ben
                 2013, nach                                 Vater 58 Ja                                      eringe Grö                                           jamin
 baustudium                                    Abschluss                      h re      „Etwas we                                ße seines
                s in Geisen                                 seines Gart                                    niger Mass                           Betriebs po
 des Betrieb                                  heim, wurd                     e  n - samt d                                      enproduktio                        sitiv:
               s. Seit 2017                               e der Sohn                                em Obst- u                                   n könnte in
führung als                                teilen sie sich                   Te  il uns Erz                          n  d     G  emüsemark                        s ge-
               GbR. Währe                                   die Geschä                               eugern vie                                   t und am E
schutz und                                    nd der Vate                   fts - nach. E                             lle  ic  ht gut tun“                         n de
               Düngung zu                                   r für Pflanze                           s wäre sch                                  , denkt er
                                           ständig ist,                       n - Größe                             ö  n ,  w   enn auch B                         laut
                                                          übernimmt                                des Eichen                                   etriebe von
                                                                           der könn                                 hofes auf d                                   d  e r
                                                                                             ten.                                        em Markt b
                NAME:.... .... .... ....                                                                                                                   estehen
                                         ....

                   ORT:.. .... .... .... .... ....                        Staub GbR
                                                         .... .... .... ....
                                                                               .... .... .

                                                     .... .... .... ....

                 ANBAUFLÄCH                                              Au ssiedlung St
                                                                           .... .... ....

                                        E:. .... .... .... .... .... .. 70                aub, 67482 Bö
                                                                             Hektar                       bingen
                 MITARBEITE
                                  R:.... .... .... .... .... .... ...
                PRODUKTE:....                                           1 Festangest
                                                                                     ellter, ca. 25
                                   .... .... .... ....
                                                       .... .... .... . Fe                          Saisonarbeit
                KONTAKT:.... ....                                          nchel, Hokka                           er im Jahr
                                                                                        ido Kürbis, W
                                  .... .... .... ....
                                                      .... .... .... . Te
                                                                          lefon 0 63 27               urzelpetersi
                                                                                                                   lie, Chinakoh
                                                                                         - 15 59, E-Mai                          l
                                                                                                        l: benjamin@
                                                                                                                     staubgemue
                                                                                                                                   se.de
14   PFALZMARKT Journal 1/2018

     ENTWICKLUNG WARENVERPACKUNG

 Gut verpackt ist halb
               Verpackungen müssen viele Bedingungen erfüllen: Kisten und Kartons           noch zählte die Leergutabteilung des
               im Transport sollen dem Kundenwunsch nach Größe der Packein­                 Pfalzmarkts 65 verschiedene Arten
                                                                                            Kisten und Kartons für den Transport –
               heiten sowie allen logistischen Normen entsprechen – und natürlich           heute sind es 165. Und auch die Pro-
               die Ware schützen. Die einzelne Produktverpackung wiederum muss              duktverpackungen wünscht der Han-
               Hygiene-, Frischhalte-, und Unversehrtheitskriterien genügen.                del immer vielfältiger: So hält der Pfalz-
               Eine logistische Herausforderung für die Mitarbeiter und Erzeuger            markt 25 Typen von Schalen, sechs
                                                                                            verschiedene Dehnfolien, 30 Typen
               des Pfalzmarkts.                                                             OPP-Folien, 120 verschiedene Klebe-
                                                                                            etiketten und 20 Sorten Beutel für
                                                  Udo Winkelmann ist der Herr über          Salate oder Möhren bereit. „Der Trend
                                                  das gesamte Verpackungs-, Transport-      ist deutlich“, sagt Winkelmann: „Es wird
                                                  und Leergutmaterial des Pfalzmarkts.      immer mehr Ware einzeln verpackt –
                                                  Seit 26 Jahren sorgt der Abteilungs-      neuerdings sogar Bundmöhren.“
                                                  leiter dafür, dass jede Obst- und Ge-
                                                  müselieferung sicher und verladefä-
                                                                                            Erzeuger und Verpacker
                                                  hig verpackt wird: Beim Pfalzmarkt in
                                                  Mutterstadt stellt er die Transportkis-   Die Erzeuger verpacken ihre Produk-
                                                  ten zur Verfügung, die Erzeuger ver-      te im Betrieb; manche direkt auf dem
                                                  sorgt er mit Hilfsstoffen für die Pro-    Acker, manche an Packstationen, wo
                                                  duktverpackungen. Vor sechs Jahren        verschiedene Verpackungsanlagen et-
PFALZMARKT Journal 1/2018   15

                                                                                ken aus Südeuropa etwa wären im La-
                                                                                den nach kürzester Zeit Wegwerfware
                                                                                – das will keiner. Der Pfalzmarkt ver-
                                               Warenverpackungsarten für
                                               Möhren und Sellerie (l. o. und   wendet für seine regional vermarkteten
                                               Mitte u.), Transportverpackung   Gurken und Kürbisse Banderolen oder
                                               (u. l.), Leergut­waschanlage     Aufkleber. Interessanterweise werden
                                               (Mitte o.) und Udo Winkelmann
                                               mit dem neuen Superdrucker       gerade Bioerzeugnisse, deren Käufer ja
                                               (r. o. und u.)                   eigentlich etwas für die Umwelt tun wol-
                                                                                len, prozentual mehr verpackt als kon-
                                                                                ventionelle. Wenn sie zusammen mit
                                                                                konventioneller Ware transportiert wer-
                                                                                den, könnten sie sonst durch Pestizid-
                                                                                rückstände verunreinigt werden.

                                                                                Mehr und kleinteiliger
                                                                                Ob Bio oder konventionell: Die Verpa-
                                                                                ckungseinheiten werden immer kleiner –
                                                                                was automatisch mehr Material bedeu-
                                                                                tet. Auch die Packeinheiten im Trans-
                                                                                port schrumpfen: „Früher kamen 16 bis
                                                                                18 Kopfsalate in eine Kiste, heute sind
                                                                                es sechs. Ganz früher waren es 24“,
                                                                                berichtet Winkelmann. Die Gründe sind
                                                                                vielfältig: Die Köpfe sind größer und
                                                                                schwerer, aber der LEH bietet auch
                                                                                mehr verschiedene Sorten an, dafür
                                                                                eben jeweils weniger Stück.

b vermarktet
                                                                                Eine weitere Herausforderung für Win-
                                                                                kelmann und seine 16 Mitarbeiter ist die
                                                                                Vielzahl an Etiketten: Ein einzelner Kun-
                                                                                de wünscht bis zu 35 verschiedene
                                                                                Klebeetiketten für seine Bestellungen –
                                                                                deren Gestaltung oft wechselt. Bis vor
                                                                                einem halben Jahr bedeutete jede
 wa für Systemfolien oder Netze be-      meinschaft nicht praktikabel und wä-   Neugestaltung, dass die bereits ge-
 reitstehen. Ob Netz, Tüte oder Folie,   ren zudem zu teuer. „Die Forschung     druckten Etiketten entsorgt werden
 sagt der Kunde den Mitarbeitern im      läuft, aber bis wir die Ergebnisse nut-mussten. Zuvor waren diese von einer
 Verkauf des Pfalzmarkts bereits bei     zen können, dauert es noch“, sagt      Druckerei in hoher Auflage produziert
 der Bestellung. Die schauen dann,       Raimund Theobald von der Pfalz-        worden – je höher die Auflage, desto
 welcher Erzeuger gerade reife Cock-     markt-Qualitätssicherung. Auch wür-    günstiger. Diese unnötige Abfallpro-
 tailtomaten parat und zudem die Mög-    de der Pfalzmarkt insgesamt gerne      duktion kann nun vermieden werden:
 lichkeit hat, sie in der gewünschten    weniger verpacken – die meisten Mit-   Der Pfalzmarkt hat in einen Superdru-
 Plastikschale einzutüten.               arbeiter wissen aus eigener Erfah-     cker investiert, der binnen zwei Stun-
                                         rung, dass es jahrzehntelang ohne      den jedes gewünschte Etikett herstel-
 „Bei uns bestehen alle Warenverpa-      viel Plastik ging – doch der LEH argu- len kann. Gerade für kleine Stückzah-
 ckungen aus Plastik“, sagt Winkel-      mentiert dagegen: In Plastik ver-      len ist dies ein Gewinn. Der Druck auf
 mann, „ob Flowpackfolie – das am        schweißte Ware halte länger frisch,    Halde ist Vergangenheit.
 meisten verwendete Material – oder      werde vom Endverbraucher weniger
 Zucchini-Netze. Nur bei den Trans-      betastet, wodurch die Ware weniger Weniger Müll wäre im Interesse aller.
 portkisten gibt es auch mal Holz,       Druckstellen bekomme, unversehr- Umfragen besagen, dass die Verbrau-
 Pappe oder Wellpappe.“ Der Pfalz-       ter und hygienischer bleibe.            cher gerne Verpackungsmüll vermei-
 markt würde gerne alternative Mate-                                             den würden. Aktuell allerdings belegt
 rialien wie Folien aus Maismehlstärke   Tatsächlich sind auch unter Um- Deutschland den ersten Platz im Pro-
 oder Kokosfaser nutzen – leider sind    weltaspekten manche Verpackungen duzieren von Verpackungsmüll. Der
 sie für den Bedarf der Erzeugerge-      sinnvoll. Nicht eingeschweißte Gur- Pfalzmarkt würde das gerne ändern.
16    PFALZMARKT Journal 1/2018
1j2Dy4SKersGx4hZGYcJ3R

                         PFALZMARKT NEWS

                              Gute Präsentation
                                  in Berlin                                                     Baumobst-
                              Rund 77.000 Fachbesucher kamen Anfang Februar zur dies-
                              jährigen Fruit Logistica – so viele wie noch nie. Mehr als
                              3.100 Aussteller aus über 80 Ländern zeigten ihre Produkte
                                                                                                Bilanz 2017
                              und Dienstleistungen; darunter natürlich auch der Pfalz-        Die Fröste im April 2017 hatten in vielen Teilen
                              markt. Unter dem Dach der Bundesvereinigung der Erzeuger­       Deutschlands die Baumblüte zerstört. Das Statis-
                              organisationen (BVEO) in Halle 20 pflegten die Mitarbeiter      tische Bundesamt (Destatis) bezifferte nun im
                              von Pfalzmarkt und Pfalz Fresh ihre Geschäftsbeziehungen        Februar 2018 die Ernteausfälle für Baumobst im
                              und knüpften neue. Gerade für internationale Kontakte ist       Jahr 2017 offiziell auf 671.000 Tonnen. Dies
                              die Fruit Logistica ein wichtiges Netzwerktreffen: Der Anteil   bedeutet einen Rückgang um 42 Prozent gegen-
                              von Fachbesuchern aus dem Ausland betrug 82 Prozent. 46         über dem Vorjahr. Die Blüte in diesem Frühjahr
                              Prozent der Aussteller gaben an, bereits während des Mes-       blieb unversehrt; eine gute Ernte ist zu erhoffen.
                              severlaufs Geschäftsabschlüsse verzeichnet zu haben. Mehr
                              als drei Viertel der Fachbesucher erwarten, dass die herge-
                              stellten Kontakte zu Geschäftsabschlüssen nach der Messe
                              führen werden.
https://download.fotolia.com/Content/CompImage500/FotoliaComp_51597927_m8nsk3Zty1j2Dy4SKersGx4hZGYcJ3Rv https://download.fotolia.com/Content/CompImage500/FotoliaComp_51597927_m8nsk3Zty1j2Dy4SKersGx4hZGYcJ3R

                                                                                                                                                                                                                                                                                               PFALZMARKT Journal 1/2018   17

                                                                                                                                                                                                                 PFALZMARKT NEWS
                                                                                                                                                                                                                  SPARGELANSTICH 2018

                                                                                                                                                                                                                 Starkoch für Sternegemüse
                                                                                                                                                                                                                 In prominenter Begleitung fand am 24. April die feier-
                                                                                                                                                                                                                 liche Eröffnung der Pfälzer Spargelsaison 2018 statt.
                                                                                                                                                                                                                 Starkoch Johann Lafer, der durch zahlreiche Fern-
                                                                                                                                                                                                                 sehsendungen und andere Publikationen einem
                                                                                                                                                                                                                 Millionenpublikum bekannt ist, bewies zunächst sein
                                                                                                                                                                                                                 Können beim Spargelstechen, bevor er als Botschaf-
                                                                                                                                                                                                                 ter des Pfälzer Spargels geehrt wurde. Er erhielt ein
                                                                                                                                                                                                                 Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro für einen guten
                                                                                                                                                                                                                 Zweck. Lafer ist der fünfzehnte Preisträger der
                                                                                                                                                                                                                 Aktion, mit der die Initiative Pfalz.Marketing die Auf-
                                                                                                                                                                                                                 merksamkeit auf den Spargel als herausragende
                                                                                                                                                                                                                 Pfälzer Spezialität lenkt. Ort des „Pfälzer Spargel-
                                                                                                                                                                                                                 stichs“ war der Pfalzmarkt-Mitgliedbetrieb Spargel-
                                                                                                                                                                                                                 hof Kling in Haßloch.

                                                                                                                                                                                                                 Spargel ist in Deutschland die wichtigste Gemüse-
                                                                                                                                                                                                                 kultur: In den vergangenen Jahren wurde die Anbau-
                                                                                                                                                                                                                 fläche noch mal erweitert; sie liegt aktuell bei etwa
                                                                                                                                                                                                                 27.000 Hektar. Die Verkaufserlöse lagen 2017 bei
                                                                                                                                                                                                                 etwa 570 Millionen Euro. Der Pfalzmarkt vermark-
                                                                                                                                                                                                                 tete in den vergangenen Jahren im Schnitt 1.500 bis
                                                                                                                                                                                                                 1.600 Tonnen Spargel.

                                                                                                                                                                                                                 Bild oben v.l.n.r.: Andreas Kling vom gleichnamigen Spargelhof,
                                                                                                                                                                                                                 Starkoch Johann Lafer, Frau Kling und Christian Deyerling,
                                                                                                                                                                                                                 Aufsichtsratsvorsitzender vom Pfalzmarkt beim diesjährigen
                                                                                                                                                                                                                 Pfälzer Spargelstich in Haßloch

                                                                                                                                                                                                                                     d e r u n g f ü r
                                                                                                                                                                                                                     E x tr a - Fö r          a u f B  i o
                                                                                                                                                                                                                          U m s te l l u n g
                                                                                                                                                                                                                      Erzeuger, die auf ökologische Bewirtschaftung umstellen wollen, können
                                                                                                                                                                                                                      sich für den Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ von NABU
                                                                                                                                                                                                                      und Alnatura bewerben. Gewinner des Förderpreises erhalten eine
                                                                                                                                                                                                                      Anschubfinanzierung von 20.000 bis 60.000 Euro. 2017 wurden elf
                                                                                                                                                                                                                      Erzeuger ausgewählt, Ende Februar 2018 weitere sieben. Bewerbungen
                                                                                                                                                                                                                      für den nächsten Förderpreis sind bis zum 31. Juli möglich.
18    PFALZMARKT Journal 1/2018

     ÖKOLOGISCHE LANDWIRTSCHAFT – MEINUNG

Was ist die Ware
in Wahrheit wert?

                                      Unsere billigen Lebensmittel kommen uns
                                      teuer zu stehen, sagt Volkert Engelsman,
                                      Herausgeber und Mitautor des Buches
                                      „Die Preise lügen“. Der Geschäftsführer des
                                      niederländischen Bio-Handels Eosta hat u.a.
                                      ein Modell entwickelt, mit dem pro Produkt
                                      eine vollständige Wertschöpfungsanalyse –
                                      und damit der „wahre“ Preis errechnet
                                      werden kann.
PFALZMARKT Journal 1/2018       19

Herr Engelsman, Sie schreiben, wer        Mit Ihrem Unternehmen möchten             Und wie bringen Sie den LEH dazu,
billige konventionell erzeugte Lebens-    Sie gleichzeitig ökologisch und           mehr zu zahlen?
mittel kauft, wälze die eigent­lichen     profitabel arbeiten: Was sind die         Wir setzen auf den schlafenden Riesen:
Kosten auf andere ab – wie meinen         größten Herausforderungen dabei?          die Verbraucher. Der Bürger ist sich
Sie das?                                  Transparenz, Transparenz und Trans-       der Umweltschäden durch die Nahrungs-
Wir verlieren als Folge der konventio-    parenz. Als Erstes gilt es, die bisher    mittelproduktion durchaus bewusst –
nellen Landwirtschaft weltweit 30 Fuß-    verborgenen ökologischen und sozia-       leider setzt er als Verbraucher am Point
ballfelder an fruchtbaren Böden – pro     len Kosten transparent zu machen.         of sale sein Wissen zu wenig um. Noch!
Minute! Zwölf Millionen Hektar pro        Der zweite Schritt ist, dass man den      Denn es ändert sich ja was:
Jahr laut Welternährungsorganisation      wirtschaftlichen Wert des Schadens        Die Nachfrage nach Bio
FAO. Allein Frankreich verschmutzt        genau aufzeigt. Der dritte Schritt ist,   wächst gigantisch. Das heißt „Der konventionelle
durch Kunstdüngerausspülung und           dass wir einen Markt mit einer kom-       auch, dass der bewusste          Apfel ist 19 Cent pro
Agrochemikalien pro Jahr Trinkwas-        plett neuen Gewinndefinition schaf-       Verbraucher bereit ist, für      Kilo ungesünder als
ser im Wert von 54 Milliarden Euro.       fen, einen Markt, der die Kosten von      Bio einen Mehrwert zu            der Bio-Apfel.“
Wasser, das wiederaufbereitet wer-        natürlichem und sozialem Kapital be-      zahlen. Weil er weiß, dass                    Volkert Engelsman
den muss, damit es wieder Trinkwas-       rücksichtigt. Dann kann man sagen:        Bio nicht zu teuer, sondern konventio-
ser werden kann. Wer zahlt das? Es        Der Verursacher zahlt auch. Ob man        nelle Ware zu billig ist. Weil er weiß,
sind Kosten, die NICHT im Endpreis        die Kosten besser mit steuerlichen        dass irgendetwas nicht stimmt, wenn
berücksichtigt werden, die der Ver-       Maßnahmen korrigiert oder mit Sub-        er für eine Flasche Mineralwasser mehr
braucher im Laden zahlt, sondern es       ventionen für nachhaltiges Arbeiten,      zahlt als für einen Liter Milch.
sind Kosten, die im besten Fall auf       kann ich nicht sagen, ich bin kein Po-
den heutigen Steuerzahler abgewälzt       litiker. Ich bin Unternehmer – und ich    Was ist nachhaltiger aus der Perspek-
werden, aber in den meisten Fällen        habe nichts gegen Gewinn. Aber            tive eines deutschen Verbrauchers:
auf unsere Kinder.                        nicht auf Kosten von Menschheit und       die eingeschweißte Biotomate aus
                                          Planet. Sonst sägen wir den Ast ab,       Spanien oder die unverpackte kon-
Sie haben ein Modell entwickelt,          auf dem wir sitzen.                       ventionelle Tomate aus den Nieder-
um die „wahren“ Kosten von Pro-                                                     landen?
dukten der Lebensmittel-, Agrar-          Wie überzeugen Sie Erzeuger, Han-         So generell kann man das nicht beant-
und Finanzbranche aufzuzeigen.            del und Verbraucher von Ihrem Kon-        worten, weil Transparenz fehlt. Aussa-
Wie funktioniert das?                     zept? Denn letztlich kann sich doch       gen, dass Bio immer nachhaltiger sei,
Wir haben untersucht, mit welchen         nur etwas ändern, wenn alle verant-       kann man nicht machen. Meistens ist
Methoden wir die Auswirkungen auf         wortlichen Beteiligten an einem           das zwar so, aber man muss schon ge-
Boden, Wasser, Klima, Soziales und        Strang ziehen.                            nau hingucken. Man müsste eine ge-
Gesundheit nicht nur beschreiben,         Den Erfolg unseres Pilotprojektes         naue Lebenszyklus-Analyse für die je-
sondern in Geld ausdrücken können.        verdanken wir einer engen Zusam-          weilige Tomate machen. Das ist tech-
Als Basis dienten uns Berechnungen        menarbeit mit Wissenschaftlern, Ban-      nisch kein Problem, es ist eine Frage
der Vereinten Nationen. Aus diver-        ken, Wirtschaftsprüfern, Umweltor-        des Wollens. Wir haben bei unserem
sen Studien geht hervor, dass welt-       ganisationen, aber vor allem auch         Label „Nature and more“ jedes einzel-
weit jährlich ökologische und soziale     Erzeugern und Verbrauchern. Viel          ne Produkt mit dem Gesicht des Erzeu-
Schäden im Wert von etwa 2,8 Billi-       Überzeugungsarbeit war dafür nicht        gers und seinen Leistungen in Sachen
arden Dollar durch die Nahrungspro-       notwendig. Jeder sieht ein, dass wir      Ökologie und Soziales versehen.
duktion entstehen. Von diesen und         umdenken müssen. Die Schlüssel-
anderen Quellen ausgehend haben           stelle ist für mich der Einzelhandel,     Haben Sie denn den Eindruck, dass
wir die Kosten zurückgerechnet auf        dessen Antrieb natürlich eine kurz-       sich etwas bewegt?
Hektar und Kilo Produkt. Und dann         fristige Gewinndefinition ist. Ein Er-    Ja. In der Kapitalsphäre, von der ja
haben wir den Wirtschaftsprüfer Ernst     zeuger sagte mir kürzlich: Wie kann       auch der LEH abhängig ist, ändert sich
und Young beauftragt, die Berech-         ich grün denken, wenn ich rote Zahlen     einiges. Das Thema Nachhaltigkeit
nungen zu validieren und mit einer        schreibe? Kein Landwirt verschmutzt       rutscht aus der grünen Blase heraus
Unterschrift zu versehen. Wenn nun        gerne Böden oder zerstört Biodiver-       und ins finanzielle Denken hinein. In-
also jemand kritisiert, dass wir sagen:   sität oder bläst Treibhausgas in die      vestoren und Kredit-Ratingagenturen
„Der konventionelle Apfel ist 19 Cent     Atmosphäre! Was die Erzeuger wol-         nehmen fehlende Nachhaltigkeit in die
pro Kilo ungesünder als der Bio-Ap-       len, ist ein Lebensunterhalt.             Risikobewertung auf. Derjenige, der in
fel“, verweisen wir ihn weiter. Das                                                 dieser Transparenz- und Nachhaltig-
behaupten ja nicht wir, sondern die                                                 keitsbewegung nicht mitzieht, wird auf
Vereinten Nationen.                                                                 Dauer keinen Zugang zu Kapital be-
                                                                                    kommen.
SPITZENREZEPTE FÜR SPITZENGEMÜSE

                         Knackig scharf!
 Der Bestseller des Pfalzmarkts – 80 Prozent aller Radieschen in Deutschland stammen
 aus der Pfalz – hat es in sich: Besonders scharf sind oft die kleinen Knollen – jeder
 Bissen ein Frischeerlebnis! Mit 94 Prozent Wassergehalt und nur 14 Kalorien pro 100
 Gramm eignen sich Radieschen hervorragend für die Frühjahrs-Diät. Zudem enthal-
 ten die rot-weißen Wurzeln Kalium, Calcium, Eisen, Vitamin A, B1, B2 und C. Die
 Schärfe der kleinen Rettiche entsteht durch Senföl, das den Körper bei der Viren-
 abwehr unterstützt. Setzen Sie der nächsten Grippewelle doch mal Radieschen ent-
 gegen! Klassischerweise werden Radieschen roh verzehrt – Pfalzmarkt-Koch Jürgen
 Schleicher serviert sie dieses Mal lauwarm. Lassen Sie sich überraschen!

                DAS REZEPT:
                        sc he n m it lauwarmem
               te Radie
  Karamellisier      räu ch ert em  Schinken                                             Ein Re
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                     Zutaten für 4 Personen:             Zubereitung:
                     - 2 Bund Radieschen                 Den Backofen auf 180 °C vorheizen.
                     - 2 EL Rohrzucker                   Die Radieschen putzen und in dünne Scheiben schneiden.
                     - 4 EL Aceto Balsamico Essig        Den Zucker karamellisieren, die Radieschen kurz darin schwen-
                                                         ken, bis sie eine feine süßliche Note haben.
                     - 4 kleine Ziegenkäse
                                                         Jeden Ziegenkäse mit einer Scheibe Schinken umwickeln und
                       (vorzugsweise Picandou)
                     - 4 Scheiben roher Schinken
                                                         im Backofen 8 – 10 Minuten zart schmelzen.
                                                         Die Radieschen als Sockel anrichten und mit dem warmen
                     - Salz und Pfeffer                 Käse-Schinken-Taler servieren.
                        zum Abschmecken
                                                         Guten Appetit!
                                                         Ihr Jürgen Schleicher
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