Grundlagen Rhetorik & Kommunikation für Führungskräfte

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Rhetorik & Kommunikation für Führungskräfte |

Grundlagen

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DI Thomas W. Albrecht
Grundlagen Rhetorik & Kommunikation für Führungskräfte
Kursinhalte

Grundlagen
• Dialektik und Rhetorik
• Das Sender-Empfänger Prinzip
• Was macht eine Rede zu einer guten Rede
• Die 4 Seiten einer Äußerung

                                            TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   2
Grundlagen Rhetorik & Kommunikation für Führungskräfte
Wir unterscheiden:

                Dialektik                                    Rhetorik
• Die Kunst der Unterredung                   • Die Kunst der Rede

• Die Kunst der Gesprächsführung (Dialog)     • Hauptaufgabe: Den Zuhörer von einer
                                                Aussage zu überzeugen bzw. zu einer
• Diskurs: erörtender Vortrag bzw. hin- und
                                                Handlung zu bewegen.
  hergehendes Gespräch
                                              • Aristoteles unterscheidet drei
                                                Redegattungen: Beratungs-, Gerichts-,
                                                Festrede

                                              • Wurde in der Spätantike um die Sachrede,
                                                die Predigt und den Brief erweitert.

                                                                        TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   3
Das Sender-Empfänger Prinzip

             Sender A spricht zu Empfänger B
                                                          • A macht aus seinen Gedanken durch
                                                            Sprechen Schallwellen, die an das Ohr
                                                            von B gelangen. Gleichzeitig
                                                            produziert er Körpersprache.

                                                          • B hört entsprechend seines
                                                            Hörvermögens und dekodiert die
                                                            Schallwellen in für B bekannte
                                                            Symbole, die für B Sinn machen.

                                                          • B sieht gleichzeitig A und überprüft
                                                            unbewusst, ob seine dekodierten
                                                            Symbole körpersprachlich zu dem
                                                            passen, was er von A wahrnimmt.

                                                          • Spricht A eine Sprache, die B nicht
                                                            kann, dann kann B die Schallwellen
Person A                                       Person B     nicht dekodieren.

                                                                              TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   4
Das Sender-Empfänger Prinzip

             Sender A spricht zu Empfänger B
                                                          • Will A verstanden werden, so
                                                            muss er auf der Empfangs-
                                                            frequenz von B senden, also
                                                            zumindest B’s Sprache sprechen.

                                                          • B’s Empfangsfrequenz besteht
                                                            allerdings nicht nur aus Sprache,
                                                            sondern auch aus B’s
                                                            Annahmen, Überzeugungen,
                                                            Erfahrungen die er im Laufe
                                                            seines Lebens gemacht hat und
                                                            aus der Qualität seiner
                                                            Sinnesorgane.
Person A                                       Person B

                                                                           TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   5
Was macht eine Rede zu einer guten Rede

                                          Redner
                                                          • Ein guter Redner spricht auf den
                               schlecht            gut      Empfangsfrequenzen seines
                                                            Publikums.

                                                          • Er kann auch einen eher
               langweilig

                               Rede ist      Rede kommt     langweiligen oder unattraktiven
                             katastrophal                   Inhalt dadurch so darbieten,
                                               gut an       dass seine Rede gut ankommt.
      Inhalt

                                                          • Der faktische Inhalt einer Rede
                                                            trägt weniger als 10% zum
                                                            Gelingen bei.
               interessant

                             Rede kommt        Rede ist
                             schlecht an
                                               brillant

                                                                           TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   6
Was macht eine Rede zu einer guten Rede - Was macht Kommunikation eine gute Kommunikation?

Der Inhalt wird in einer geeigneten Form präsentiert:
 1. Struktur
 2. verbale Sprache
 3. non-verbale Sprache, Körpersprache

                 Die Form muss es dem Zuhörer ermöglichen,
              dem Inhalt einfach, ohne viel mitzudenken, zu folgen,
                und gleichzeitig ein gutes Gefühl zu entwickeln.

                                                                           TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   7
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

Mit jeder Äußerung werden 4 Aspekte gleichzeitig transportiert:

                         Sachinhalt
                                                        Sachinhalt: Worüber ich informiere
                                                        Appell: Was ich erreichen möchte
    Selbstoffenbarung    Äußerung      Appell
                                                        Beziehung: Was ich von dir halte
                                                        Selbstoffenbarung: Wie es mir dabei geht
                         Beziehung

                                                                             TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   8
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

                                Beispiel:
                                Du fährst mit Anna und Peter im Auto mit.
            Du
                                Anna fährt. Ihr nähert euch einer roten Ampel.
                                Peter sagt zu Anna leicht aufgeregt: „Anna, die
                                Ampel ist Rot!“ Anna erwidert etwas schroff:
                                „Glaubst du, das sehe ich nicht?“ Peter: „Doch, ich
Anna                 Peter      wollte es nur sagen …“

                                                                     TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   9
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

                                Eine mögliche Analyse:
                                Sachinhalt:
                                • Die Ampel ist Rot. Darüber besteht kein
                                  Zweifel. Über den faktischen Inhalt der
                                  Nachricht sind sich alle einig.

                                Warum wird dennoch so darauf reagiert?

                                                                  TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   10
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

                                Eine mögliche Analyse:
                                Appell:
                                • Peter möchte vielleicht erreichen, dass Anna
                                  beginnt zu bremsen.
                                • Anna hört keinen Appell.

                                                                  TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   11
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

                                Eine mögliche Analyse:
                                Beziehung:
                                • Peter traut Anna vielleicht nicht zu,
                                  rechtzeitig zu bremsen.
                                • Anna glaubt vielleicht, Peter meint, sie sehe
                                  schlecht oder könne nicht gut Auto fahren.

                                                                    TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   12
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

                                Eine mögliche Analyse:
                                Selbstoffenbarung:
                                • Peter hat vielleicht schon mehrmals schlechte
                                  Erfahrungen in so einer Situation gemacht.
                                • Anna fühlt sich möglicher Weise minderwertig,
                                  da sie dieselbe Äusserung schon oft von Ihrem
                                  Vater Ihrer Mutter gegenüber gehört hat, die
                                  sich selbst als schlechte Autofahrerin sah.

                                                                   TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   13
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

Fazit:
 1. Die 4 Seiten einer Äußerung sind immer vorhanden.
 2. Die 4 Seiten sind bei Sender und Empfänger unterschiedlich belegt, und zwar nach
    deren jeweiligen bisherigen Lebenserfahrungen.
 3. Wir bewerten den faktischen Inhalt aufgrund unserer Werte, Überzeugungen und
    Erfahrungen, und reagieren entsprechend emotional.
 4. Ist unsere bewertende Emotion negativ, so kommen wir im Gespräch in einen sog.
    „Teufelskreis“, der uns emotional weiter nach unten zieht. Ist die Bewertung positiv,
    so kommen wir in einen sog. „Engelskreis“, der uns emotional weiter nach oben
    zieht.

                                                                          TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   14
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

                                      Lösungsmöglichkeit in der direkten
                                      Kommunikation:
                                      Veränderung der Wahrnehmungsposition:
            Du
                                      • Anna versetzt sich gedanklich in die Position
                                        #2 von Peter und sagt wertschätzend:
                                        „Danke, ich sehe es.“ oder „Danke, gut dass du es
                                        sagst.“ Peter könnte dann antworten: „Ja, ich
Anna                 Peter              habe in solchen Situationen schon schlechte
                                        Erfahrungen gemacht.“

                                                                          TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   15
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

Was bedeutet dies für Redner vor Publikum?
 1. Das gesamte Auftreten des Redners (Inhalt, Körpersprache, Gestik, Mimik,
    Kleidung, etc.) wird vom Publikum als Äusserung wahrgenommen und löst
    permanent alle 4 Seiten aus.
 2. Ein guter Redner bedient daher alle 4 Seiten seines Publikums, indem er
    auf all den unterschiedlichen Empfangsfrequenzen der einzelnen
    ZuhörerInnen sendet, damit er a) verstanden wird und b) zeigt, dass er das
    Publikum versteht! (Wir haben als Publikum viele unterschiedliche Peters
    und Annas und viele mehr … :-)

                                                                TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   16
Die 4 Seiten einer Äußerung (nach Friedemann Schulz von Thun)

Ein guter Redner/Kommunikator macht daher folgendes:
  1. Er baut Beziehung zu seinem Publikum auf. Tools dafür sind: persönliches
     Begrüßen, Pacen und Leaden, Rapport (wird in Folge erläutert).
  2. Er hat einen ganz klaren Appell: Die gesamte Rede zielt darauf ab, dass das
     Publikum am Ende mit einem bestimmten Gefühl und einer bestimmten
     Handlung (Call to Action) den Saal verlässt.
  3. Er bedient „alle“ Empfangsfrequenzen, die wir als Sprachmuster und als
     „Meta-Programme“ dekodieren werden. Weiters folgt die inhaltliche Struktur
     der Rede dem 4MAT-System, das ebenfalls Meta-Programme bedient.

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Literaturverzeichnis

1. Carnegie (2011): Wie man Freunde gewinnt. Die Kunst, beliebt und einflussreich zu werden. Fischer
   Taschenbuch, Frankfurt am Main
2. Covey (2006): The Speed Of Trust. The One Thing That Changes Everything. Simon & Schuster Inc., New York
3. Gabriel (2013): Die Erkenntnis der Welt. Eine Einführung in die Erkenntnistheorie. Verlag Karl Alber, Freiburg
4. Gabriel (2013): Warum es die Welt nicht gibt. Ullstein Buchverlage GmbH, Berlin
5. Schulz von Thun (2008): Miteinander Reden: Kommunikationspsychologie für Führungskräfte. Rowohlt
   Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg

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Rechtliche Hinweise

                      TWA I Klarheit – Fokus - Excellence   19
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