Habitatansprüche waldassoziierte FFH-Käferarten Möglichkeiten zur Förderung - ÖKOTEAM - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG, Graz ...
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Habitatansprüche waldassoziierte FFH-Käferarten Möglichkeiten zur Förderung Foto: C. Komposch ÖKOTEAM - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG, Graz Thomas Frieß & Sandra Aurenhammer, Okotogon, 11.3.2020
Die FFH-Käferarten Österreichs im Wald Art, wissenschaftlich Art, deutsch bevorzugte Waldtypen Rosalia alpina (*) Alpenbock Buchenwälder Osmoderma eremita (*) Eremit Auen, (Streuobst, Alleen) Buprestis splendens Goldstreifiger Prachtkäfer Kiefernwälder Cerambyx cerdo Großer Eichenbock Eichenwälder Cucujus cinnaberinus Scharlachkäfer Auen Bolbelasmus unicornis Vierzähniger Mistkäfer ? lichte Eichenbestände, trockene Offenlandbiotope, Heißländen Phryganophilus ruficollis Rothalsiger Düsterkäfer Laubwälder Limoniscus violaceus Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer Laubwälder Morimus funereus Trauerbock Laubwälder Carabus var. Nodulosus Grubenlaufkäfer Bruchwälder, Versumpfungen in Laubwäldern Lucanus cervus Hirschkäfer Eichenwälder Rhysodes sulcatus Ungleicher Furchenwalzenkäfer Nadelwälder Stephanopachys substriatus Gekörnter Bergwald-Bohrkäfer Nadelwälder Stephanopachys linearis Glatter Bergwald-Bohrkäfer Nadelwälder
Vierzähniger Mistkäfer Gefährdung • Verlust des Lebensraums (lichte, warme Eichenwälder) • Verlust Nahrungsgrundlage (unterirdischer Pilzgemeinschaften) Maßnahmen für Vorkommen im Wald • Nieder- und Mittelwaldbewirtschaftung mit lichtdurchfluteten Beständen • Entfernung dichter Kraut- und Strauchschicht Sonstiges • unzureichender Kenntnisstand über vitale Populationen; in Österreich vorwiegend Funde in trockenen Offenlandbiotopen; Forschung über Habitat und Pilze (Nahrung) notwendig
Goldstreifiger Prachtkäfer Gefährdung • Fehlen alter, reifer, anbrüchiger Baumindividuen in Vorkommensgebieten (v.a. primäre Kiefernwäldern, ab rd. 40 cm BHD) Maßnahmen • Kernhabitate: Außer-Nutzung-Stellen • Randhabitate: angepasste Nutzung: Schutz aktueller und künftig potenzieller Brutbäume (Schwarz- und Weißkiefern) Sonstiges • aktuell nur eine vitale Population bekannt; im Schutzgebiet
Schwarzer Grubenlaufkäfer Gefährdung • Entwässerung und Totholzreduktion in Feuchtwäldern • Ersatz von standortgerechten Weichholzarten • Quellfassungen Maßnahmen • möglichst natürlicher Abfluss in Feucht- und Bruchwäldern • Totholz belassen • Nicht-Nutzung gewässernaher Standorte Fotos: C. Komposch
Großer Eichenbockkäfer Gefährdung • Umwandlung von Hartholzauen • Mangel an Alteichen (aktuell, zukünftig verstärkt) • Isolation der Populationen Maßnahmen • Erhalt und Förderung von Brutbäumen und Anwärtern • Auflichtung zuwachsender Standorte Fotos: S. Aurenhammer
Cucujus cinnaberinus Scharlachroter Plattkäfer Foto: C. Komposch
Foto: C. Komposch
Scharlachroter Plattkäfer Gefährdung • Rodung, Entwässerung, Umwandlung naturnaher Feuchtwälder • Mangel an geeignetem Totholz (> 20 cm) Maßnahmen • Erhaltung naturnaher Feuchtwälder, angepasste Nutzung • Belassen und Förderung von Totholz im Bereich der Ufer begleitenden Gehölze
Limoniscus violaceus Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer Foto: E. Wachmann
wenige rezente Nachweise: Foto: T. Frieß Lainzer Tiergarten, Kremstal, Wachau
Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer Gefährdung • Verlust sehr alter Laubwälder • Entfernung von mulmführenden Hohlbäumen Maßnahmen • Altbaum- und Anwärter-Baumschutz: Belassen alter, kernfauler, stehender Laubbäume (v.a. mit Stammfußhöhle)
Lucanus cervus Hirschkäfer Foto: S. Aurenhammer
Hirschkäfer Gefährdung • Beseitigung anbrüchiger, alter Laubbäume • Stubbenrodung Maßnahmen • Belassen von toten Baumstümpfen und Wurzelstöcken mit einem Durchmesser von mindestens 40 cm und von liegendem Totholz im Erdreich oder mit Erdkontakt • Brutbaum- und Anwärterschutz
Foto: C. Komposch Stephanopachys substriatus Gekörnter Bergwald-Bohrkäfer extrem selten Stephanopachys striatus Glatter Bergwald-Bohrkäfer letzter Nachweis in Ö 1948 Pyrophil! - Besiedeln brand- oder blitzgeschädigte, lebende Nadelbäume in sonnige Lage - montan-subalpine Höhenstufe Foto: G. Kunz
Gekörnter und Glatter Bergwald-Bohrkäfer Gefährdung • Verlust der Brutbäume durch Entnahme brand- und blitzgeschädigter, generell kränkelnder und absterbender Nadelbäume Maßnahmen • Ausweisung bruttauglicher Einzelbäume • Erhalt und Förderung von Alt- und Totholzinseln
Zur Zeit keine signifikanten Populationen in Österreich bekannt • Trauerbock (Morimus asper funereus) • Rothalsiger Düsterkäfer (Phyrganophilus ruficollis), Wiederfund in OÖ • Ungleicher Furchenwalzkäfer (Rhysodes sulcatus) • Glatter Bergwald-Borhkäfer (Stephanopachys linearis) ÖKOTEAM - Institut für Tierökologie und Naturraumplanung OG, Graz Thomas Frieß & Sandra Aurenhammer
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