HEILPFLANZEN in und um Weilheim-Kressbach - Weilheim Kressbach
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
HEILPFLANZEN in und um Weilheim-Kressbach Dr. med. Uwe Heldmaier Nachfolgend möchte ich gerne Heilpflanzen mit Ihrer Heilwirkung und Anwendung vorstellen, welche in und um Weilheim-Kressbach vorkommen oder die es zumindest in unseren Gärten gibt. Anfangen möchte ich mit dem Rosmarin, es folgen aber nach und nach natürlich noch weitere Heilpflanzen.
Heilpflanzen Rosmarin -Heilpflanze des Jahres 2011- Herkunft Rosmarin ist keine Heilpflanze, die klassischerweise wild in unseren Breiten wächst, aber in vielen Gärten in Weilheim und Kressbach als Gewürzpflanze vorkommt. Es ist ein typisches mediterranes Kraut und ist in vielen Mittelmeerländern verwildert zu finden. In Mitteleuropa und somit auch Deutschland kann der Rosmarin aufgrund seiner fehlenden Winterhärte nicht ganzjährig im Freiland überleben, abgesehen von einigen winterharte Zuchtformen für den eigenen Kräutergarten. 1
Wuchs Die dunkelgrünen Blätter sind auffällig nadelig und wirken bei Berührung etwas ledrig. Die Blätter weisen zudem eine Vielzahl an Öldrüsen auf, welche die ätherischen Öle absondern und die Pflanze somit abkühlen. Der Rosmarin ist ein mehrjähriger Halbstrauch, da seine Triebspitzen bis zum Winter nicht vollständig verholzen. Er wächst dichtbuschig und kann im Alter recht ausladend werden. Die Triebe sind auffallend kantig und stark verzweigt. Manche Sorten können je nach Klima und Standort bis zu zwei Meter Höhe erreichen und wird im botanischen Sinne als immergrüner Strauch eingeordnet. Blüte Rosmarin kann über das ganze Jahr verteilt blühen. Standort Rosmarin möchte in Ihrem Garten einen möglichst warmen und sonnigen Standort haben. Selbst mit voller Mittagssonne kommt die Pflanze zurecht. Die Erde sollte eher durchlässig sein, damit keine Staunässe entsteht und kommt somit bestens auf kargen, sandigen, durchlässigen, kalkhaltigen und nährstoffarmen Böden zurecht. In reiner Blumenerde gedeiht Rosmarin wegen den vielen Nährstoffen nicht so gut, daher kann man gerne gröberes bzw. mineralisches Substrat in Form von Sand, Bims oder Lava beifügen. Tipp: Im Kräutergarten verträgt sich Salbei und Rosmarin sehr gut als Beetnachbar Die richtige Pflanzzeit für Rosmarin ist im April, damit er lange Zeit hat, um kräftige Wurzeln zu bilden. 2
Ernte Der Rosmarin kann von April bis Ende Oktober geerntet werden. Geerntet werden nahezu ausschließlich die Blätter, die im Anschluss auch getrocknet werden können. Nutzen Sie zum Schneiden ein scharfes Messer oder eine saubere Gartenschere. In den Wintermonaten sollten Sie wenig ernten, damit Sie der Pflanze nicht zu viel Kraft rauben, damit sie gut über den Winter kommt. Sie sollten immer ganze Triebe abschneiden und nicht nur einzelne Nadeln ernten. Wenn möglich schneiden Sie die Triebe möglichst nah am Holz des Strauches ab. Verwendung von Rosmarin Rosmarin ist ein sehr beliebtes Küchenkraut und lässt sich für viele Gerichte hervorragend einsetzen. Es passt sowohl zu Fleischgerichten, Fischgerichten, Salaten, Suppen sowie zu Kartoffel- und Pilzgerichten. Heilkraut Als Heilkraut spielt die aromatische Pflanze erst seit dem Mittelalter eine Rolle. Rosmarin wurde von den Mönchen in Klostergärten kultiviert und gegen viele Beschwerden eingesetzt. Auch heute ist der Rosmarin eine wichtige Heilpflanze. Als pflanzliche Medizin kommen die Rosmarinblätter besser gesagt Rosmarinnadeln zum Einsatz, beziehungsweise das darin enthaltene Rosmarinöl Verwendbare Teile: Blätter (Nadeln) Inhaltsstoffe: ätherisches Öl (Terpene: Cineol, Borneol, Bornylacetat, Campher, Carnosol, Oleanolsäure, Carnosolsäure, Terpineol), Gerbstoff (in erster Linie Rosmarinsäure) Flavonoide, Salicylate, Saponine, Bitterstoffe, Glycolsäure 3
Heilwirkung: • steigert die Gehirnleistung vor allem die im Rosmarin enthaltenen Terpene wie das 1,8-Cineol steigern die Leistung des Gehirns und senken das Stresshormon Cortisol. Rosmarin soll eine Schutzwirkung vor Alzheimer und Parkinson haben, da das Absterben von Neuronen im Gehirn gehemmt wird • stärkt das Immunsystem vermutlich auch auf die Wirkung der Terpene wie 1,8 Cineol zurückzuführen • entzündungshemmend schmerzstillend und schleimlösend verantwortlich hierfür sind die im Rosmarin enthaltende Saponine sie haben stärkende, entzündungshemmende, harntreibende, schleimtreibende und schleimlösende Eigenschaften • antibakteriell, antioxidative und antikanzerogene Wirkung Rosmarinöl hat antibakterielle Eigenschaften und wirkt auch auf Hautpilze hemmend. Antioxidative, antivirale und antimikrobielle Effekte hat die im Rosmarin enthalte Carnosolsäure. Ebenfalls sind die Flavonoide mit ihrer antiproliferativen und antikanzerogenen Wirkung hierbei unterstützend • durchblutungsfördernd, kreislaufanregend, gefäßerweiternd, kräftigende Wirkung auf das Herz für diese positive Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System sollen die im Rosmarin zu findenden Flavonoiden sein • Verbesserung der Verdauung Bitterstoffe kurbeln die Verdauung an, indem sie die Produktion von Magensäure und Gallenflüssigkeit anregen. 4
Anwendung: zur innerlichen (z.B. Tee) und äußerlichen (z.B. Bäder) Anwendung bei: • Appetitmangel • Bluthochdruck • Erschöpfung • Gicht • Kreislauf- und Durchblutungsprobleme • Kopfschmerzen • Migräne • Mund- und Rachenentzündungen • Muskelbeschwerden • nervöse Unruhezustände • Rheuma und rheumatische Beschwerden • Verdauungsbeschwerden • Wundheilung • Zahnfleischentzündungen MEIN TIPP Bevorzuge den Teeauszug von Heilkräutern im Allgemeinen von frischen Pflanzenteilen. Wer möchte kann die Kräuter natürlich auch vorher trocknen. Frisch überbrüht hat für mich ganz klar auch den Vorteil, dass es viel schneller geht und man nicht die zeitaufwendige Trockenprozedur durchlaufen muss. 5
Man schneidet sich im Garten einen Rosmarinzweig ab, streift die Nadeln dann entgegen der Wuchsrichtung ganz einfach vom Zweig, zerkleinert sie mit der Schere. Am besten nimmt man für eine Tasse (250 Milliliter) etwa einen Teelöffel zerkleinerte Rosmarinblätter übergieße dann die Pflanzenteile mit heißem Wasser und lasse den Tee für acht bis zehn Minuten ziehen. 6
Dazu das Wasser aufkochen und danach etwas abkühlen, damit man idealerweise die Pflanzenblätter mit ca. 90 Grad heißem Wasser übergießt um zu verhindern, dass durch kochend heißes Wasser die ätherischen Öle verdampfen. Allgemein wird wegen möglichem Keimbefall mit Hefen, Bakterien und Schimmelpilzen das Übergießen mit kochendem Wasser empfohlen um die Bakterien und Pilze im Kraut abzutöten Da ich jedoch nur frische Kräuter nehme, die ich selber gepflügt und gewaschen habe ist das Risiko eines Keimbefalls aus meiner Sicht zu vernachlässigen. Um mehr Inhaltsstoffe der Heilpflanzen zu erhalten empfehle ich kein kochendes Wasser zu verwenden. Die Vermehrung von schädlichen Keimen findet in erster Linie bei der Lagerung und Trocknung von Heilkräutern statt. 7
Sie können auch lesen