Hinschauen: Arbeit! Filmreihe 100 Jahre Arbeitnehmerkammer - Juli - 19. Oktober 2021 - Arbeitnehmerkammer Bremen
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Filmreihe – Hinschauen: Arbeit! Nein, eine Hauptrolle spielt sie ganz sicher nicht: die Arbeit. Wir freuen uns sehr, wenn wir Sie zu unserer Filmreihe Im Spielfilm führt sie bis heute – von spannenden und rühm begrüßen dürfen. Hinschauen: Arbeit! lichen Ausnahmen abgesehen – ein Schattendasein. Und das, obwohl die Kamera in einem der ersten Bewegtstreifen der Ge- schichte auf eine Fabrik gerichtet war: „Arbeiter verlassen die Lumière-Werke“ hieß der Kurzfilm der Lumière-Brüder, gedreht anno 1895. Böse Zungen sagen, dies sei dann auch schon der Höhepunkt gewesen – doch das ist natürlich nicht richtig, ange- sichts der Klassiker „Metropolis“ von Fritz Lang oder „Moderne Elke Heyduck Jörg Hein Zeiten“ von Charlie Chaplin und neueren Filmen von Ken Loach Geschäftsführerin, Referent für Kultur, („Sorry we missed you“), Valeska Griesebach („Western“) oder Arbeitnehmerkammer Arbeitnehmerkammer Thomas Stuber („In den Gängen“). Bremen Bremen Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Arbeitnehmerkammer und des dazugehörigen Mottos „100 Jahre für eine gerechte Arbeitswelt“ haben Arbeitnehmerkammer, CITY 46 / Kommunal kino Bremen und das Kulturzentrum Schlachthof eine Auswahl getroffen: Filme, die wir Ihnen gerne zeigen und über die wir Holger Tepe Susanna D. H. Mohr gerne sprechen möchten. Wir hatten die Qual der Wahl, denn am Mitglied der Geschäfts- Medienwerkstatt, Ende ist es nicht leicht, sich für und vor allem gegen gute Filme leitung, CITY 46 / Kulturzentrum zu entscheiden. Einige der oben erwähnten werden Sie in unse Kommunalkino Schlachthof e. V. rem Programm der Filmreihe wiederfinden. Im Anschluss an die Bremen e. V. Vorführung gibt es jeweils ein Gespräch mit einem Gast. — 3
CITY 46 CITY 46 A Fábrica Working- de Nada man’s Death Di, 6. Juli, 20 Uhr * / Mi, 7.7., 18 Uhr Di, 27. Juli, 20 Uhr * / Mi, 28.7., 18 Uhr * Publikumsgespräch mit: Benjamin Moldenhauer, * Publikumsgespräch mit: Gertraud Gauer-Süß, Journalist BIZ – Bremer Informationszentrum für Menschenrechte und Entwicklung Die Geschäfte gehen schlecht im krisengebeutelten Portugal. Die Beschäftigten einer Aufzugsfabrik bei Lissabon haben kaum Stirbt die Arbeiterklasse aus? Verschwindet körperliche etwas zu tun. Eines Nachts entdecken sie, dass ihre Chefs den Schwerstarbeit? Oder wird sie nur unsichtbar? In sechs Kapiteln, Diebstahl der eigenen Maschinen organisieren, um die Fabrik mit faszinierenden Bildern und kongenial vertont von John Zorn, abschreiben zu können. Was tun? Sie diskutieren über Politik, dokumentiert Michael Glawogger (1959 – 2014) Schwerstarbei Aktionen oder radikale Maßnahmen und besetzen schließlich ter: in den illegalen unsicheren Kohleminen der Ukraine; bei den ihren Arbeitsplatz. Als sich die Verwaltung komplett aus dem Schwefelarbeitern in Indonesien, die auf ihren Schultern bis zu Staub macht, bleiben sie in der leeren Fabrik zurück. Plötzlich 100 Kilogramm Schwefel vom Vulkan heruntertransportieren; eröffnen sich völlig neue, bisweilen absurd überraschende in einem riesigen Schlachthof in Nigeria, in dem die Männer Perspektiven. stolz sind, mit der blutigen Arbeit ihre Landsleute zu versorgen; bei landlosen indischen Bauern, die in Pakistan alte Tankschiffe Regisseur Pedro Pinho wagt es, seinen Film zur aktuellen Finanz zerschneiden; und bei chinesischen Stahlarbeitern, die in ihrer krise in Portugal mit Genreanleihen beim Musical und beim Branche einer glorreichen Zukunft entgegensehen. In Deutsch Politthriller und als Mischung zwischen Fiktion und Dokumen land dagegen wird eine ehemals wichtige Hochofenanlage in tarfilm zu inszenieren und schafft eines der aufregendsten Kino einen Freizeitpark verwandelt. erlebnisse der letzten Jahre. Mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem CineVision-Preis beim Filmfest München 2017. Michael Glawoggers Film war 2005 ein sensationeller Kino- und Festivalerfolg. Regie: Pedro Pinho / mit Carla Galvão, Daniele Incalcaterra P 2018 / 177 Min., port. OmU Regie: Michael Glawogger / AT 2005 / 122 Min., teilw. OmU — 4 — 5
CITY 46 Schlachthof Sorry we In den missed you Gängen Di, 10. August, 20 Uhr */ Mi, 11.8., 18 Uhr Do, 19. August, 21.30 Uhr * Publikumsgespräch mit: Dr. Marion Salot, Arbeitnehmer- Einlass 21 Uhr, Filmstart 21.30 Uhr kammer Bremen, und Thomas Warner, ver.di Niedersachsen Bremen Ein Großmarkt in der ostdeutschen Provinz wird der neue Arbeitsplatz von Christian. Der schüchterne 27-jährige taucht ein Die Turners – Ricky, Abby und ihre zwei Kinder – führen in in eine ihm unbekannte Welt. Bruno, der Kollege aus der Geträn Newcastle ein Leben wie Millionen andere Briten auch. Während keabteilung, weist ihn in die Arbeit ein und wird sein väterlicher Ricky sich mit Gelegenheitsjobs durchschlägt, arbeitet Abby als Freund. In den Gängen trifft Christian auf die Kollegin bei den Altenpflegerin. Obwohl beide Elternteile rund um die Uhr schuf Süßwaren, die 39-jährige Marion. Der Kaffeeautomat wird ihr ten, reicht das Geld für die Familie, in der jeder für den anderen Treffpunkt, sie kommen sich näher. Bald ist Christian anerkann einsteht, vorne und hinten nicht. tes Mitglied der Großmarktfamilie. Er besteht die Staplerprü fung. Und er hat sich längst in die geheimnisvolle Marion ver Doch dann heißt es: Jetzt oder nie! Dank der digitalen Revolu guckt. Der ganze Großmarkt fiebert mit, denn sie ist verheiratet. tion bietet sich Ricky die Gelegenheit, als selbständiger Kurier fahrer durchzustarten. Abby und er setzen alles auf eine Karte. Der Mikrokosmos Supermarkt, der auf den ersten Blick trist Sie verkauft ihr Auto, damit Ricky einen Lieferwagen anschaffen und leblos wirkt, erhält im Laufe der Geschichte durch Thomas kann. Die Zukunft scheint verlockend. Doch der Preis für Rickys Steubers feine Balance zwischen Tragik und Komik eine beson Selbstständigkeit ist viel höher, als gedacht, und die Familie dere Poesie. Ein leiser, zarter und warmherziger Film über die muss um ihren Zusammenhalt kämpfen. kleinen und großen Momente des Lebens. Regie: Ken Loach / mit Kris Hitchen, Debbie Honeywood, Regie: Thomas Stuber / mit Franz Rogowski, Sandra Hüller, Rhys Stone / GB/F/B 2018 / 100 Min., OmU Peter Kurth / D 2018 / 125 Min. pen-Air-Kino! O Bitte ggf. für wetterfeste Kleidung sorgen. — 6 — 7
Schlachthof Schlachthof Filmabend zum Thema „Gastarbeit“ Arbeiten für Deutschland / Merhaba mein Stahl / Heimaterde Western Sa, 21. August, 21 Uhr * Fr, 20. August, 21.30 Uhr * Publikumsgespräch mit: Ulrich Scholz, Regisseur, sowie dem früheren Betriebsrat und Co-Autor Eike Hemmer (angefragt) und Orhan Çalışır, Regisseur Einlass 21 Uhr, Filmstart 21.30 Uhr Ein Trupp deutscher Bauarbeiter soll in einer entlegenen Gegend Bulgariens ein Wasserkraftwerk errichten. Es handelt sich um eines dieser EU-Infrastrukturprojekte, über die viele Bescheid wissen, nur die Einheimischen nicht. Da Baustoffe fehlen, macht sich in der Gruppe Langeweile breit. Kurz nach ihrer Ankunft hissen die Arbeiter die deutsche Fahne am Bau. Das, die Sprach probleme und ihr unsensibles Auftreten führen bald zu Reibe reien mit den Dorfbewohnern. Ex-Soldat Meinhard ist neu im Trupp und separiert sich zudem durch seine schweigsame Art von den anderen, die ihn misstrauisch beäugen. Dafür gelingt es Meinhard, mit den Einheimischen Freundschaft zu schließen. Sein Kollege Vincent verfolgt das mit Misstrauen. Mit WESTERN erzählt Valeska Grisebach vom Leben als Gastar beiter: Hier auf dem Balkan sind die Deutschen die Ausländer, deren Verhalten die Idee eines „vereinten“ Europas in Frage stellt. Regie: Valeska Grisebach / mit Meinhard Neumann, Veneta Frangova / D/BG/AT 2017 / 119 Min., teilw. OmU pen-Air-Kino! O Bitte ggf. für wetterfeste Kleidung sorgen. — 8 Foto oben: Merhaba mein Stahl / Foto unten: Heimaterde (©Radio Bremen)
Schlachthof Schlachthof Arbeiten für Deutschland Heimaterde Ein Stahlwerk und „seine“ Ausländer. Eike Hemmer und Ulrich Die Radio Bremen-Reportage erzählt die Geschichte der Scholz haben im Jahr 1990 auf der damaligen Klöckner-Hütte letzten Reise von İlyas Bayram. Der Vater von fünf Söhnen Bremen (heute ArcelorMittal) türkische Arbeitsmigranten inter und zwei Töchtern war Anfang der 1960er-Jahre als türkischer viewt, die 25 Jahre zuvor als erste „Ausländer“ in der Hütte „Gastarbeiter“ nach Deutschland gekommen. Er arbeitete als angefangen haben. Fühlen sie sich in Bremen wohl? Wie sieht Schweißer und lebte später als Rentner abwechselnd in Ober es mit Qualifizierung und Aufstieg, auch die ihrer Kinder, aus? hausen und der T ürkei. Es war sein letzter Wunsch, in Heimat Wie ist das Verhältnis zu den deutschen Kollegen? Auch der erde begraben zu werden – über 3000 Kilometer entfernt in Betriebsrat kommt zu Wort. In den 25 Jahren haben die Stahl der Türkei, in den Bergen am Schwarzen Meer. werke schwere Zeiten erlebt. Wie geht es weiter und ist die „Bre mer Geschichte“ beispielhaft für die deutsche Stahlindustrie und Um ihn nach traditionellem Ritual bestatten zu können, muss ihre Arbeiter? der Leichnam so schnell wie möglich in Richtung Heimat transportiert werden. Die Zuschauer*innen begleiten İlyas Bay ram auf seinem letzten Weg, angefangen beim Totengebet in Regie: Ulrich Scholz / D 1990 / 45 Min. Deutschland bis zum Begräbnis in der Türkei. Familie und Freunde erinnern sich an sein Leben und stellen sich auch selbst die Frage: Wo wollen wir einmal begraben werden? Wo ist unsere Heimat? In Deutschland oder der Türkei? Merhaba mein Stahl Regie: Orhan Çalışır und Dirk Meißner / D 2012 / 29 Min. Deutsche und Türken auf der Klöckner-Stahlhütte in Bremen. pen-Air-Kino! O Im Folgefilm von „Arbeiten für Deutschland“ werden drei Jahre Bitte ggf. für wetterfeste Kleidung sorgen. später zwei junge türkische Arbeiter vorgestellt, deren Väter zu der Zeit auch noch auf der Hütte arbeiteten. Die Dreharbei ten fanden kurz vor der großen Stahlkrise in Deutschland statt, wodurch Klöckner Bremen 1993 fast dicht gemacht worden wäre. Wer wird als erster gehen, wenn es auf der Hütte ernst wird? Regie: Ulrich Scholz / D 1993 / 28 Min. — 10 — 11
CITY 46 CITY 46 Hidden Arbeit in Figures Bremen Di, 24. August, 20 Uhr * / Mi, 25.8., 18 Uhr Di, 7. September, 20 Uhr * * Publikumsgespräch mit: Prof. Dr. Mechthild Schrooten, * Filmgespräch mit Daniel Tilgner Hochschule Bremen Das Landesfilmarchiv gratuliert der Arbeitnehmerkammer mit Die USA der frühen 1960er Jahre: Es herrscht ein erbitterter einer Auswahl historischer Filmsequenzen aus Bremer Arbeits Wettstreit zwischen Amerika und Russland um die erste Mond welten der letzten 100 Jahre. Gezeigt werden Beispiele vom landung. Die NASA steht unter großem Druck. Die drei Afro vorindustriellen Landhandwerk am Beispiel von Torfabbau und amerikanerinnen Katherine Johnson, Dorothy Vaughn und Mary -schifffahrt, vom rasanten Aufstieg der Bremer Industrie, z.B. Jackson arbeiten als Mathematikerinnen für eine Unterabteilung in der Tabakverarbeitung in der Bremer Neustadt und von der der NASA. In Zeiten gesetzlicher „Rassentrennung“ und als legendären Großschiffwerft A.G. „Weser“. Es werden faszinie Frauen sind ihre Arbeitsbedingungen erheblich schlechter als rende Szenen gezeigt von der sehr harten Arbeit der Bremerha die der weißen Kollegen. Trotzdem schafft es Katherine John vener Seitenfänger auf Heringsjagd vor Island und viele ebenso son, in das Elite-Team der Space Task Group aufgenommen zu unterhaltsame wie informative Bilder mehr. werden. Die Empörung ist groß: Eine schwarze Frau soll den weißen NASA-Mitarbeitern ebenbürtig sein? Archivleiter Daniel Tilgner wird den Film live für das Publikum kommentieren und steht anschließend gern für Fragen zur „Hidden Figures“ erzählt von einer wahren Begebenheit und Verfügung. räumt den drei bis heute fast unbekannten Mathematikerinnen den ihnen zustehenden Platz in der Geschichte der NASA-Raum fahrt ein. 2015 bekam die 98-jährige Katherine Johnson die Pre sidential Medal of Freedom verliehen. Regie: Theodore Melfi / mit Taraji P. Henson, Octavia Spencer, Janelle Monáe / USA 2016 / 127 Min., OmU — 12 — 13
CITY 46 CITY 46 Jede Menge Kohle Streik Di, 21. September, 20 Uhr * / Mi, 22.9., 18 Uhr Di, 12. Oktober, 20 Uhr * / Mi, 13.10., 18 Uhr * Publikumsgespräch mit: Adolf Winkelmann, Regisseur * Publikumsgespräch mit: Ute Buggeln, Geschäftsführerin IG Metall, Bremen Der junge Bergmann Katlewski kommt mit seiner kleinbürger lichen Existenz nicht mehr zurecht und verschwindet eines Was den Arbeiter*innen einer Autozulieferer-Fabrik im südfran Tages in seinem Recklinghauser Stollen von der Bildfläche. Nach zösischen Agen droht, spielt sich weltweit und immer wieder ab: zwei Wochen taucht er in einem Schacht unter Dortmund wie Sie hatten Abstriche beim Lohn gemacht, um die Ausschüttung der auf, kohlrabenschwarz, desorientiert und verstört. Auf der für die Aktionäre zu erhöhen und ihre Jobs zu erhalten. Doch Suche nach einer Dusche lernt er Ulli kennen, bei der er sich ein trotz Rekordgewinn soll das Werk nun geschlossen werden. Für quartiert und mit der er ein neues Leben beginnen will. Doch die 1.100 Mitarbeiter*innen in der strukturschwachen Region er muss noch einen Kredit begleichen und deshalb möglichst beginnt ein Existenzkampf. Der altgediente Gewerkschafter schnell an möglichst viel Geld kommen. Er versucht es anfangs Laurent Amédéo führt den Streik mit Wucht an. auf ehrenwerte Art, doch das führt zu nichts. Um mit seiner frü heren Umgebung abzurechnen, besorgt er sich eine Motorsäge. Aus den Nachrichten kennen wir diese Bilder, die Ohnmacht „Es kommt der Tag, da will die Säge sägen“ ist zu einem Kultsatz und die Wut der Arbeiter*innen, die Hilflosigkeit der Politik und aus diesem Kultfilm geworden, weil dahinter ein Lebensentwurf die Unberührbarkeit der Konzernvertreter, die Menschen wie steht: eine Dringlichkeit ohne Wenn und Aber. Schachfiguren einsetzen. Stéphane Brizé fängt mit wackeliger Handkamera das zähe Tauziehen hinter den Kulissen wie einen Teil 2 der Ruhrgebietstrilogie von Adolf Winkelmann Kriegsfilm ein, verstärkt wie in einem bedrohlich pulsierenden (Die Abfahrer; Nordkurve). Synthesizer-Soundtrack. Regie: Adolf Winkelmann / mit Detlev Quandt, Uli Heucke, Regie: Stéphane Brizé / mit Vincent Lindon, Mélanie Rover, Tana Schanzara / D 1980/81 / 100 Min. Jacques Borderie / En guerre – F 2018 / 113 Min., OmU — 14 — 15
CITY 46 Weitere Informationen Preise CITY 46 / Kommunalkino Bremen Eintritt 9 € normal / 5,50 € ermäßigt / 4 € Mitglied Sonderpreise 10er Karte (nutzbar auch außerhalb der Filmreihe) 75 € normal / 45 € ermäßigt / 30 € Mitglied 5er Karte (nutzbar auch außerhalb der Filmreihe) Losers and 40 € normal / 25 € ermäßigt / 15 € Mitglied Winners Ermäßigungsanspruch für Studierende, Auszubildende, Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose, Rentner*- innen und Menschen mit Behinderung. Di, 19. Oktober, 20 Uhr * / Mi, 20.10., 18 Uhr 1 € Ermäßigung mit der KammerCard der Arbeitnehmer- kammer oder Weser-Kurier AboCard. Verschiedene Rabatte sind nicht kombinierbar. * Publikumsgespräch mit: Klaus Hering, ehemaliger Gesamt- betriebsratsvorsitzender ArcelorMittal Bremen, und Michael Kartenreservierung unter Loeken, Regisseur www.city46.de/service/kartenreservierung Nach gerade mal acht Jahren Betrieb wurde die 1,3 Milli arden D-Mark teure Kokerei „Kaiserstuhl“ in Dortmund im Preise Kulturzentrum Schlachthof Jahre 2000 stillgelegt. Was war passiert? Durch den globali Eintritt sierten Stahlmarkt und die billige Konkurrenz in Asien war der 14 € normal / 10 € ermäßigt für Zwei Betrieb unrentabel geworden. Wenig später kauft ein chinesi (Es werden ausschließlich Zweier-Tickets verkauft.) sches Unternehmen den riesigen Industriekomplex, lässt ihn in seine Einzelbestandteile zerlegen und nach China verfrachten. Ermäßigungsanspruch für Inhaber*innen der KammerCard der Arbeitnehmerkammer, Studierende, Auszubildende, Eineinhalb Jahre lang begleiten die Ulrike Franke und Michael Bundesfreiwilligendienstleistende, Arbeitslose, Rentner*- Loeken die Demontage und die involvierten Menschen: die innen und Menschen mit Behinderung. 400 chinesischen Arbeiter, die in einem Wohncontainerdorf eine chinesische Insel im Ruhrgebiet errichtet haben; und die weni gen deutschen Arbeiter, die den Prozess begleiten – sie sind Vorverkauf Open-Air-Kino die „Verlierer“ der Globalisierung. Kulturen und Mentalitäten, Kulturzentrum Schlachthof und CITY 46 / Träume und Enttäuschungen treffen aufeinander. Spannend, Kommunalkino Bremen facettenreich, komisch und eindringlich spürt der Film nach, was Globalisierung beinhaltet. Kino und Corona Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch der Veranstal- Regie: Ulrike Franke & Michael Loeken / D 2018 / tung auf der Website www.arbeitnehmerkammer.de/filmreihe 96 Min., teilw. OmU über mögliche Änderungen und die geltenden Schutzmaß nahmen. — 16 — 17
100 Jahre für eine gerechte Arbeitswelt Die Arbeitnehmerkammer Bremen blickt 2021 auf ihr 100-jähri ges Gründungsjubiläum. Im ausgehenden 19. Jahrhundert und beginnenden 20. Jahrhundert befanden sich viele Menschen plötzlich in abhängigen Arbeitsverhältnissen – vor allem bedingt durch die Industrialisierung und den Wandel der Produktions verhältnisse. Arbeiterinnen und Arbeiter organisierten sich, um ihre Interessen besser durchsetzen zu können. In den Anfängen der Weimarer Republik und der sich in dieser Zeit entwickeln den demokratischen Gesellschaft entstand in Bremen die erste institutionalisierte Vertretung von Beschäftigten in Deutschland – damals noch aufgeteilt in eine Arbeiter-und eine Angestellten kammer. Wie Friedrich Ebert zum Vater der heutigen Arbeitnehmerkam Die Arbeitswelt im Wandel mer wurde, wie sich die Kammer im Laufe der vergangenen 100 Jahre entwickelt hat, warum die Arbeiter- und die Ange stelltenkammer im Jahr 2000 fusionierten und wie relevant die Arbeitnehmerkammer als Interessenvertretung auch heute noch Anhand von fünf Beispielen zeigt die Wander-Ausstellung ist –davon handelt dieses Buch. markante Veränderungen. Arbeitszeit, Arbeitsschutz oder auch Einkommen: Wie war es früher – wo stehen wir heute? 240 Seiten mit Vom 6. Oktober bis 3. November 2021 227 Abbildungen, im Haus der Bremischen Bürgerschaft. 25 Euro Erhältlich in den Unter der Schirmherrschaft des Präsidenten Geschäftsstellen der der Bremischen Bürgerschaft. Arbeitnehmerkammer oder per E-Mail unter info@arbeitnehmer- Weitere Informationen unter kammer.de www.arbeitnehmerkammer.de/100 — 18 — 19
Hinschauen: Arbeit! Filmreihe zu 100 Jahre Arbeitnehmerkammer 6. Juli – 19. Oktober 2021 Im CITY 46 / Kommunalkino Bremen und in der Arena am Kulturzentrum Schlachthof A Fábrica de Nada (S. 4) Di. 6.7., 20 Uhr mit Gast / Mi. 7.7., 18 Uhr / CITY 46 Workingman’s Death (S. 5) Di. 27.7., 20 Uhr mit Gast / Mi. 28.7., 18 Uhr / CITY 46 Sorry we missed you (S. 6) Di. 10.8., 20 Uhr mit Gästen / Mi. 11.8., 18 Uhr / CITY 46 In den Gängen (S. 7) Do. 19.8., 21.30 Uhr / Schlachthof Western (S. 8) Fr. 20.8., 21.30 Uhr / Schlachthof Filmabend zum Thema „Gastarbeit“: Arbeiten für Deutschland / Merhaba mein Stahl / Heimaterde (S. 9–11) Sa. 21.8., 21 Uhr mit Gästen / Schlachthof Hidden Figures (S. 12) Di. 24.8., 20 Uhr mit Gast / Mi. 25.8. / 18 Uhr / CITY 46 Arbeit in Bremen (S. 13) Di. 7.9., 20 Uhr mit Gast / CITY 46 Jede Menge Kohle (S. 14) Di. 21.9., 20 Uhr mit Gast / Mi. 22.9., 18 Uhr / CITY 46 Streik (S. 15) Di. 12.10., 20 Uhr mit Gast / Mi. 13.10., 18 Uhr / CITY 46 Losers and Winners (S. 16) Di. 19.10., 20 Uhr mit Gästen / Mi. 20.10., 18 Uhr / CITY 46 Vorverkauf Open-Air-Kino Schlachthof und CITY 46 Kartenreservierung unter www.city46.de/service/ kartenreservierung
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