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IAB-KURZBERICHT Aktuelle Analysen aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 14|2020 In aller Kürze Übergang von der Schule ins Erwerbsleben • Die vorliegende Studie geht der Frage nach, in welchen Phasen und Ein Arbeitslosengeld-II-Bezug muss nicht von Dauer sein wie lange junge Menschen im Über- gang von der Schule in das Erwerbs- leben auf Arbeitslosengeld II (ALG II) angewiesen sind. von Juliane Achatz und Brigitte Schels • Wir betrachten Unter-21-Jährige, die im Jahr 2008 die Schule mit maximal Realschulabschluss be- endet und die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Anspruch genommen haben. Der Bezug von Arbeitslosengeld II gilt (ALG II) bei Schulabgängern und Schul- • Fast drei Viertel der untersuchten Personen waren im beobachteten – insbesondere, wenn er über meh abgängerinnen mit maximal Realschul- Zeitraum von sechseinhalb Jahren rere Jahre andauert – als Risikofaktor abschluss über mehrere Jahre entwickelt. nie auf ALG II angewiesen. im Übergang von der Schule in das Er Dabei interessiert nicht nur die Häufig- • Zwar bezieht ein Teil der jungen werbsleben. Doch können junge Men keit und die Dauer von ALG-II-Bezugsepi Menschen über mehrere Jahre schen aus unterschiedlichen familiären soden. Von besonderem Interesse ist, in ALG II in der Bedarfsgemeinschaft und individuellen Gründen auf diese Un welchen Phasen des Übergangs von der der Eltern, löst sich daraus aber mit einem erfolgreichen Übergang in terstützung angewiesen sein, sowohl im Schule in das Erwerbsleben die Jugendli- Berufsausbildung und Erwerbstä- Haushalt der Eltern als auch im eigenen. chen ALG II beziehen und über welchen tigkeit. Somit weist ein mehrjähriger Um ihnen passende sozialpolitische Zeitraum hinweg. Der Blick auf den ge- ALG-II-Bezug in der Übergangspha- Förderangebote machen zu können, ist samten Übergangsprozess ermöglicht se von der Schule in das Erwerbs- leben nicht unbedingt auf eine ge- es daher wichtig zu wissen, in welchen es, unterschiedliche Muster von ALG-II- fährdete Erwerbsintegration hin. Phasen des Übergangs ins Erwerbsleben Bezugsverläufen in der Phase des Er- • Bei der Teilgruppe mit anhalten- junge Menschen Arbeitslosengeld II be werbseinstiegs zu identifizieren und zu den Problemen beim Ausbildungs- ziehen und ob dies vorübergehend ist beschreiben. und Erwerbseinstieg besteht aller- oder sich zu verstetigen droht. In Deutschland sind die Übergangs- dings ein beachtliches Risiko, dass pfade von Schulabgängern und Schul- sich der ALG-II-Bezug verstetigt. Hier handelt es sich nicht nur um junge Der Übergang von der Schule in Ausbil- abgängerinnen durch die vorhandenen Menschen, die bereits im Haushalt dung und Erwerbstätigkeit ist für die schulischen und betrieblichen Bildungs- ihrer Eltern ALG II bezogen haben. zukünftigen Erwerbschancen und die und Ausbildungswege vorstrukturiert. Das Hauptrisiko liegt vielmehr da- eigenständige Sicherung des Lebensun- Dabei stellen betriebliche Berufsausbil- rin, dass sie keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss erreichen. terhalts von zentraler Bedeutung. Im dungen mit jährlich rund 500.000 neu Folgenden analysieren wir deshalb, wie abgeschlossenen Ausbildungsverträgen sich der Bezug von Arbeitslosengeld II den größten Zweig des Berufsbildungs-
systems dar. Im Vergleich dazu treten jährlich Hintergrund des komplexen biografischen Über- rund 200.000 junge Menschen eine Ausbildung im gangsprozesses und angesichts der heterogenen Schulberufssystem an, etwa in den Pflegeberufen Ursachen des Leistungsbezugs stellt sich die Fra- und im Erziehungswesen. Betriebliche Ausbildun- ge, wie Übergangsverläufe von jungen Menschen gen sind insbesondere für junge Menschen mit und ALG-II-Bezug ineinandergreifen und welche niedrigen und mittleren Schulabschlüssen – die Differenzierungen sich zwischen einzelnen Perso- im Mittelpunkt dieses Kurzberichts stehen – wich- nengruppen abzeichnen. tig. Rund drei Viertel aller Neueintritte in betrieb- liche Ausbildung entfallen auf junge Menschen ALG-II-Bezug im Übergang von der mit maximal Realschulabschluss (Autorengrup- Schule in das Erwerbsleben pe Bildungsberichterstattung 2018). Die Chancen, nach dem Ausbildungsabschluss zeitnah eine qua- Zahlreiche junge Erwachsene beziehen ALG II als lifizierte Beschäftigung aufzunehmen, sind hier Mitglied einer Bedarfsgemeinschaft nach dem So- besonders hoch, da etwa zwei Drittel der Auszu- zialgesetzbuch II (SGB II). Zum Jahresende 2019 bildenden vom Ausbildungsbetrieb übernommen lebten rund 1,9 Millionen Unter-18-Jährige in werden (Seibert/Wydra-Somaggio 2017). Bedarfsgemeinschaften, in der Altersgruppe der Vor diesem Hintergrund hat sich eine weit- Unter-25-Jährigen waren es rund 2,3 Millionen gehend lückenlose Abfolge von Schulabschluss, Personen. Trotz der zeitweisen Verbesserung der Berufsausbildung und Erwerbseinstieg als Stan- Arbeitsmarktlage seit 2008 ist die Zahl der Minder- dardverlauf und als idealtypisches Muster eines jährigen in Bedarfsgemeinschaften kaum gesun- erfolgreichen Übergangs etabliert. Diese normati- ken: Ende 2008 zählten rund 2,0 Millionen Perso- ven Erwartungen können sowohl bei individuellen nen unter 18 Jahren zu Bedarfsgemeinschaften, bei Entscheidungen über den beruflichen Werdegang den Unter-25-Jährigen waren es 2,7 Millionen. (z. B. Heinz 2002) als auch bei der Beurteilung von Betrachtet man nur die erwerbsfähigen Leis- Bewerberinnen und Bewerbern eine Rolle spielen. tungsberechtigten in der Altersgruppe von 15 bis 24 Auch prägen sie die Ausgestaltung von sozial- und Jahren, die Arbeitslosengeld II beziehen und weder arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, die für Ju- aufgrund einer Krankheit noch aufgrund einer Be- gendliche mit Übergangsproblemen „Brücken“ in hinderung keine Erwerbstätigkeit ausüben können, reguläre Ausbildung und Erwerbstätigkeit bauen so waren dies im Jahresdurchschnitt 2008 rund wollen. 900.000 Personen und 2019 noch rund 700.000 Per- Forschungsergebnisse weisen allerdings darauf sonen. Dies entsprach 2008 9,8 Prozent der Unter- hin, dass der Übergang von der Schule in das Er- 24-Jährigen in Deutschland, 2019 rund 8,2 Prozent. werbsleben über die vergangenen Jahrzehnte ins- Die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsempfän- gesamt komplexer geworden ist (z. B. Brzinsky-Fay/ ger im mittleren Alter von 25 bis 55 Jahren ist im Solga 2016). Junge Menschen durchlaufen zuneh- Vergleichszeitraum etwas stärker zurückgegangen: mend Warte-, Such- und Orientierungsphasen, in Während 2008 noch rund 3,4 Millionen erwerbsfä- denen sie zum Teil auch „mal nichts tun“, arbeits- hige Leistungsberechtigte in dieser Altersgruppe los sind, vorübergehend jobben oder Ausbildun- gezählt wurden – was einem Bevölkerungsanteil gen vorzeitig beenden und neue beginnen. von 9,5 Prozent entspricht – waren es 2019 rund Insbesondere für Jugendliche mit niedrigen 2,5 Millionen Personen (7,5 %). Insgesamt zeigen Schulabschlüssen besteht in der Übergangspha- die Zahlen, dass mit der zwischenzeitlich positiven se ein erhöhtes Risiko, dass sie auf Dauer keine Entwicklung des Arbeitsmarktes der ALG-II-Bezug Berufsausbildung abschließen und wiederholt nur geringfügig zurückgegangen ist, und dies bei arbeitslos sind (z. B. Baas/Philipps 2017). Sie ab- Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch weni- solvieren häufig Programme wie Berufsvorberei- ger als bei Personen mittleren Alters (Statistik der tung und geförderte Ausbildung, um Wartezei- Bundesagentur für Arbeit 2020). ten zu überbrücken oder auf diesem Weg einen Der Bezug von ALG II kann bei jungen Menschen Ausbildungsabschluss zu erreichen. Vor diesem vielfältige Gründe haben. Jugendliche und junge 2 IAB-Kurzbericht 14|2020
Erwachsene, die noch eine Schule besuchen oder Dauer keinen Einstieg in eine stabile existenzsi eine Ausbildung absolvieren, leben oft im elterli- chernde Beschäftigung schaffen und immer w ieder chen Haushalt. Sie verfügen teilweise über eigene oder über längere Zeiten arbeitslos sind, entwickelt Mittel aus einer Ausbildungsvergütung oder je sich ein längerfristiger ALG-II-Bezug (Schels 2013; nach Ausbildungsform über eine Berufsausbil- Seibert et al. 2017), der sich auch später mit erhöh- dungsförderung (BAföG) oder Berufsausbildungs- ter Wahrscheinlichkeit fortsetzt (Königs 2014). beihilfe (BAB). Darüber hinaus sind sie in der Re- gel über die Eltern finanziell abgesichert. Wenn Analyseansatz jedoch die Eltern kein ausreichendes Einkommen erwirtschaften oder über kein Vermögen verfügen Die folgende Analyse zielt darauf ab, Risikogrup- und daher ALG II beziehen, zählen unverheiratete pen mit einem sich verstetigenden ALG-II-Bezug Unter-25-Jährige im Haushalt zur Bedarfsgemein- beim Übergang von der Schule in das Erwerbsle- schaft der Eltern im Sinne des SGB II, sofern sie ben zu identifizieren: In welchem Ausmaß und nicht selbst über ein ausreichendes Einkommen bei welchen Teilgruppen ist eine nachhaltige In- oder Vermögen verfügen. Das ALG II umfasst nicht tegration in Erwerbsarbeit und eine eigenständige nur eine Regelleistung für die Bedarfsgemein- Sicherung der Lebensgrundlage unabhängig von schaftsmitglieder, sondern auch einen Beitrag für der Herkunftsfamilie oder von sozialstaatlichen angemessene Unterkunft und Heizung. Leistungen gefährdet? Unter welchen Bedingun- Da die Bezugsdauer wesentlich von der Erwerbs- gen entsprechen Übergangswege mit längeren Be- situation der Eltern und den familiären Lebens- zugszeiten von ALG II der normativen Vorstellung umständen abhängt, kann der ALG-II-Bezug von eines erfolgreichen Verlaufs? jungen Menschen auch bei einem lückenlosen Um sowohl die Dauer als auch die zeitliche Ab- Übergang von der Schule in das Erwerbsleben folge von ALG-II-Bezugsepisoden parallel zur Dau- über mehrere Jahre andauern und erst mit dem er und Abfolge von Ausbildungs- und Erwerbsak- Erwerbseinstieg oder dem Auszug aus dem Eltern- tivitäten betrachten zu können, wendet die Studie haus enden. Verfahren der Sequenzmusteranalyse mit zwei Ka- Mit zunehmendem Alter gewinnt die individu- nälen (Gauthier et al. 2010) und der Clusteranalyse elle Erwerbssituation der jungen Erwachsenen an (vgl. Infobox 1 auf Seite 4) auf administrative Daten Bedeutung für ihre finanzielle Lage. Der Eintritt der Bundesagentur für Arbeit an. in eine stabile Beschäftigung ist für viele junge Die Datengrundlage für die Auswahl der Ana- Menschen ein entscheidender Schritt zur ökono- lysestichprobe bilden aufbereitete Informationen mischen Eigenständigkeit (Konietzka 2010). Wenn der Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit. sie jedoch ihr Erwerbsleben mit einer nicht exis- Die Studie untersucht die Werdegänge einer 5-Pro- tenzsichernden Beschäftigung beginnen – etwa zent-Zufallsstichprobe von Berufsberatungskun- aufgrund von Teilzeit oder geringer Entlohnung – den und -kundinnen im Jahr 2008, die in diesem ist es denkbar, dass Zeiten des ALG-II-Bezugs auch Jahr die Schule mit maximal Realschulabschluss in die Erwerbsphase der jungen Erwachsenen hi- beendet haben und unter 21 Jahre alt waren (9.975 neinreichen. Personen). Auch wenn die Daten der Berufsbera- Insbesondere zwischen Ausbildung und Er- tung nicht repräsentativ für alle Schulabgänger werbseinstieg können junge Menschen temporär und -abgängerinnen im Jahr 2008 sind, besteht ALG II benötigen, da an dieser Schwelle häufig hinsichtlich der Schulabschlüsse eine gute Annä- Such-, Warte- oder Orientierungsphasen vorkom- herung an die tatsächliche Verteilung in der Schul- men, in denen sie mitunter arbeitslos gemeldet abgangskohorte (vgl. Infobox 2 auf Seite 6). Über sind. Da sie meist noch keine, oder nur unzurei- die Kombination mit weiteren administrativen Da- chende Ansprüche auf Leistungen aus der Ar- ten können individuelle Zeiten in Übergangsmaß- beitslosenversicherung erworben haben, setzt ihr nahmen und geförderter Ausbildung sowie Phasen ALG-II-Bezug oftmals nicht erst bei Langzeitar- des ALG-II-Bezugs nach Abgang aus der Schule de- beitslosigkeit ein. Erst wenn junge Menschen auf tailliert abgebildet werden. IAB-Kurzbericht 14|2020 3
1 Der Beobachtungszeitraum der Studie beginnt im Methodische Erläuterungen Juli 2008 und umfasst 78 Monate bis Dezember Sequenzmusteranalyse 2014. Für jeden Monat dieses Zeitraums wurde Sequenzmusteranalysen vergleichen die Lebensverläufe von Personen untereinander ermittelt, ob die jungen Menschen Geldleistungen und ermitteln, wie ähnlich sich diese sind. Hierfür werden Daten benötigt, die individu- elle Historien als zeitlich geordnete Abfolge (Sequenz) von unterschiedlichen Zuständen, der Grundsicherung für Arbeitsuchende erhiel- z. B. Erwerbszuständen, abbilden. In der Analyse wird ermittelt, in wie vielen Schritten ten. Zudem wurden aus den verfügbaren Daten durch Austauschen oder Einfügen und Löschen von Elementen (Zuständen) die Zu- neun abgrenzbare Erwerbszustände gebildet, die standssequenz einer Person A in die Sequenz einer Person B überführt werden kann. Dabei ist jede Transaktion mit einem als „Kosten“ bezeichneten Aufwand belegt. Für je- verschiedene Formen einer betrieblichen Aus- den Vergleich wird über den Optimal-Matching-Algorithmus die Variante mit den gering- bildung, von Erwerbstätigkeit, Maßnahmen der sten Kosten bestimmt. Je geringer die Kosten, umso ähnlicher sind sich die Sequenzen. aktiven Arbeitsmarktpolitik oder registrierter Ar- Die Analyse für diesen Kurzbericht beruht auf dem speziellen Verfahren der Sequenz- musteranalyse mit zwei Kanälen (Gauthier et al. 2010). Der Erwerbsübergang der jun- beitslosigkeit umfassen (vgl. Infobox 1). Darunter gen Menschen und ihre ALG-II-Bezugshistorie werden als zwei eigenständige Lebens- gibt es auch den Zustand „Lücke“, das heißt ohne bereiche erfasst, für die jeweils ein eigener Zustandsraum definiert wird (siehe unten). Dateneintrag, weil unter anderem Zeiten in allge- Es wurde die in der Forschung vorherrschende Kostenstruktur verwendet, wonach Austauschen doppelt so teuer (2) wie Einfügen oder Löschen (1) ist. Die Kosten werden meinbildender Schule, vollzeitschulischer Berufs- zunächst für den Erwerbs- und den ALG-II-„Kanal“ getrennt bestimmt, danach in eine ausbildung, Studium, Elternzeit oder „nichts tun“ gemeinsame Kostenmatrix überführt. in den administrativen Daten nicht erfasst werden. Verfahren der Clusteranalyse bündeln dann die Verläufe anhand der errechneten Ähn- lichkeitsmaße zu typischen Mustern. Das hier verwendete hierarchische Ward-Verfahren, Jeder Person wurde für jeden Monat genau eine minimiert Unterschiede innerhalb der Gruppen und maximiert Unterschiede zwischen Statusinformation zugeordnet, deren Abfolge die den Gruppen. Jede Person in der Stichprobe wird genau einem Cluster zugeordnet. individuellen Übergangsverläufe abbildet. Das Ver- Etablierte Kriterien für die Auswahl der idealen Anzahl von Verlaufstypen (Studer 2013) empfehlen für die vorliegende Studie eine 9-, 10- oder 11-Cluster-Lösung. Die hier aus- fahren der Sequenzmusteranalyse vergleicht die gewählte 9-Cluster-Lösung zeichnet sich durch die fein abgestuften Unterschiede zwi- Leistungsbezugsverläufe und Übergangsverläufe schen den Verlaufstypen und eine plausible Interpretierbarkeit aus. der Personen in der Analysestichprobe paarweise Zustandsräume miteinander und berechnet ein statistisches Maß Der Status des ALG-II-Bezugs wird anhand einer Mitgliedschaft in einer Bedarfsgemein- für deren Ähnlichkeit, mit dem in der Clusterana- schaft gemäß SGB II (Regelsatz und/oder Kosten für Unterkunft) definiert (ja/nein) und lyse typische Verläufe gruppiert werden. Für die in der Deskription zusätzlich danach unterschieden, ob eine Bedarfsgemeinschaft mit den Eltern oder eine eigenständige Bedarfsgemeinschaft vorliegt. Der Verlauf des vorliegende Studie erweist sich eine Gruppierung Übergangs in das Erwerbsleben wird anhand von neun Erwerbszuständen (Status) ab- mit neun unterschiedlichen Verlaufstypen als be- gebildet. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick und beschreibt die Verteilung der sonders geeignet (vgl. Infobox 1). Zustände über die Analysestichprobe exemplarisch für zwei Zeitpunkte: im November 2008, also fünf Monate nach dem Abgang aus der Schule und zum Ende des Beobach- Abbildung A1 (Seite 5) zeichnet ein genaues Bild tungszeitraums im Dezember 2014, also nach 78 Monaten. der neun Verlaufstypen hinsichtlich der definierten Monat Erwerbszustände nach Ende der Schulzeit (linke Monatlicher Status 5 78 Hälfte) sowie der Bezugszeiten von ALG II (rechte Leistungsbezug Hälfte). Die einzelnen Grafiken stellen jeweils die ALG-II-Bezug in der Eltern-Bedarfsgemeinschaft 11,0 1,0 ALG-II-Bezug in der eigenen Bedarfsgemeinschaft 0,8 7,6 Verteilung der farblich gekennzeichneten Zustän- Kein ALG-II-Bezug 88,2 91,4 de über den Beobachtungszeitraum von 78 Mona- Übergangsverlauf von der Schule ins Erwerbsleben ten dar. Sie zeigen für jeden Monat die Anteile der betriebliche Ausbildung (ungefördert) 41,9 9,0 Jugendlichen und jungen Erwachsenen innerhalb geförderte betriebliche Ausbildung (ausbildungsbegleitende Hilfen 0,6 0,2 oder Zuschüsse) der jeweiligen Verlaufstypen, die gleichzeitig eine außerbetriebliche Ausbildung (bei einem Träger) 0,5 0,5 Erwerbstätigkeit (sozialversicherungspflichtig, in Vollzeit oder in bestimmte Erwerbsaktivität aufweisen sowie ob 1,6 54,8 Teilzeit) und in welcher Rolle ein ALG-II-Bezug vorliegt. Da- geringfügige Erwerbstätigkeit 5,2 5,1 Übergangsmaßnahmen (Teilnahme an Berufsvorbereitenden bei wird unterschieden, ob die jungen Menschen als 10,4 0,2 Bildungsmaßnahme [BvB] oder Einstiegsqualifizierung [EQ]) unverheiratetes Kind über die Bedarfsgemeinschaft Anderes Förderprogramm (Teilnahme an sonstigen Maßnahmen 1,0 1,1 der aktiven Arbeitsmarktpolitik) der Eltern ALG II bezogen haben oder in einer ei- Arbeitslosigkeit (registriert) 1,4 5,5 genen, elternunabhängigen Bedarfsgemeinschaft – Kein Dateneintrag 37,4 24,7 Gesamt 100,0 100,0 als Einzelperson oder mit einem Partner oder einer Fallzahlen 9.975 Partnerin. Zum Beispiel ist im ersten Verlaufstyp zu Quellen: Integrierte Erwerbsbiografien (IEB), Daten der Berufsberatung (BB), Leistungsempfängerhistorik Beginn des Beobachtungszeitraums die große Mehr- Grundsicherung (LHG), eigene Berechnungen. heit der betrachteten jungen Menschen in einer be- 4 IAB-Kurzbericht 14|2020
A1 Erwerbsverläufe und Arbeitslosengeld-II-Bezug der betrachteten Schulabgänger und Schulabgängerinnen des Jahres 2008 Verläufe im Zeitraum Juli 2008 bis Dezember 2014 (78 Monate) nach Verlaufstypen, Anteile in Prozent Quellen: Integrierte Erwerbsbiografien (IEB), Daten der Berufsberatung (BB), Leistungsempfängerhistorik Grundsicherung (LHG), eigene Berechnungen (n=9.975). © IAB IAB-Kurzbericht 14|2020 5
trieblichen Ausbildung und zum Ende des Beobach- dabei sowohl auf den gesamten Beobachtungszeit- tungszeitraums rund drei Viertel in einer regulären raum von 78 Monaten als auch auf die ersten zwei- Erwerbstätigkeit. Nur ein sehr kleiner Anteil der einhalb Jahre nach dem Schulabgang im Jahr 2008, Personen in diesem Verlaufstyp bezieht ALG II. um zu beschreiben, ob sich erste Unterschiede Zudem informiert die Tabelle T1 (Seite 7) über zwischen den Verlaufstypen bereits in der frühen die relative Größe der einzelnen Verlaufstypen in Übergangsphase abzeichnen. der Stichprobe und über zusätzliche Charakteris tika wie Anteil und durchschnittliche Dauer des Typologie von Übergangsverläufen ALG-II-Bezugs, Arbeitslosigkeit der jungen Men- schen und Anzahl der Wechsel zwischen den Er- Die identifizierten Verlaufstypen unterscheiden werbszuständen. Letzteres ist ein Indikator für die sich prägnant hinsichtlich der Verteilung der Be- (In-)Stabilität des Übergangsverlaufs. Wir blicken zugsdauern von ALG II und darin, wie diese mit den Übergangsverläufen von der Schule in Er- werbstätigkeit korrespondieren. 2 Die folgende Darstellung beginnt mit den Verläu- Daten und Analysestichprobe fen, in denen ALG-II-Bezug keine beziehungsweise Die Datengrundlage kombiniert Personeninformationen aus der Berufsberatung (BB) der Bundesagentur für Arbeit mit Daten der Integrierten Erwerbsbiografien (IEB) und kaum eine Rolle spielt: Bei den jungen Menschen, der Leistungsempfängerhistorik Grundsicherung (LHG), die über einen eindeutigen Per- die den Verlaufstypen 1 bis 5 zugeordnet wurden, sonenidentifikator zusammengefügt werden können. sind jeweils nur Teilgruppen auf ALG II angewie- In den Daten der Berufsberatung sind Informationen über alle Personen enthalten, die die Berufsberatung aufgesucht haben – ohne Personen an Förderschulen. Die Daten sen: Je nach Verlaufstyp liegt der Anteil zwischen enthalten insbesondere Angaben über das Jahr des Schulabgangs, den Schulabschluss knapp 10 und gut 32 Prozent (vgl. Tabelle T1). Wie und den Schultyp, sodass für das Jahr 2008 die Gruppe der Schulabgänger und -abgän- die mittlere Dauer des ALG-II-Bezugs für die jun- gerinnen mit maximal Realschulabschluss identifiziert werden kann. Ausgeschlossen wurden Personen über 21 Jahren. gen Menschen zeigt, die in diesen Verlaufstypen Die IEB kombiniert für jede Person Meldungen aus Beschäftigungsdaten (inklusive mindestens einmal im Beobachtungszeitraum auf betriebliche Ausbildung), Daten zu Leistungen nach dem SGB II und III sowie zur Teil- ALG II angewiesen sind, erfolgt der Bezug oftmals nahme an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wobei einige kommunale Leistungen temporär für wenige Monate – in den Verlaufsty- nicht in den Prozessdaten erfasst sind. Die LHG bietet darüber hinaus detaillierte Infor- mationen über Bezugszeiten von ALG II, die für die vorliegende Analyse notwendig sind. pen 3 und 4 lassen sich jedoch auch etwas längere Die Analysepopulation bildet eine 5-Prozent-Zufallsstichprobe aus den verfügbaren Da- durchschnittliche Bezugszeiten beobachten. Im ten für die Schulabgängerinnen und -abgänger des Jahres 2008, die insgesamt 9.975 Anschluss daran geht die Darstellung auf die Ver- Personen umfasst. Mit Blick auf die im Kurzbericht berichteten Verteilungen der Verlaufstypen und der laufstypen 7 bis 9 ein, in denen der ALG-II-Bezug Merkmale der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist zu beachten, dass sie nicht eine prägnante Rolle spielt. Die diesen Typen für alle Schulabgänger und Schulabgängerinnen der Kohorte mit maximal Realschul- zugeordneten jungen Menschen haben im Beob- abschluss stehen. Abweichungen können bestehen, weil nicht alle Schülerinnen und Schüler in Deutschland die Dienstleistungen der Berufsberatung der Bundesagentur achtungszeitraum alle ALG II bezogen, im Schnitt für Arbeit wahrnehmen. Junge ALG-II-Beziehende können in der Stichprobe überpro- für mehrere Jahre. Diese drei Gruppen umfassen portional vertreten sein, wenn sie von den Jobcentern gehäuft an die Berufsberatung zusammengenommen rund 15 Prozent der analy- verwiesen werden. Ein Vergleich der Schulabschlüsse in der ausgewählten Stichprobe aus den Daten der Berufsberatung mit der Verteilung der Schulabschlüsse an allen sierten Schulabgänger und Schulabgängerinnen. Abgängern und Abgängerinnen in Deutschland im Jahr 2008 (Autorengruppe Bildungs- Verlaufstyp 1 umfasst überwiegend junge Men- berichterstattung 2010) zeigt, dass in den Daten der Berufsberatung Jugendliche an schen, die unmittelbar nach der Schule über etwa Hauptschulen leicht überrepräsentiert sind: drei Jahre in einer betrieblichen Ausbildung sind, Abgängerinnen und Abgänger aus allgemeinbildenden Schulen Analysestichprobe bevor sie dann mit großer Mehrheit in reguläre Be- Schulabschluss n % n % schäftigung münden. Ihr Übergangsverlauf zeich- ohne Abschluss 29.467 1) 5 499 5 net sich durch eine relativ hohe Stabilität aus: Im Hauptschulabschluss 210.311 34 3.591 36 Schnitt durchlaufen die Personen in diesem Ver- Mittlere Reife 373.500 61 5.885 59 laufstyp drei Statuswechsel. Arbeitslosigkeit erle- Gesamt 613.278 100 9.975 100 ben auch in dieser Gruppe 41 Prozent, aber über- 1) ohne Abgängerinnen und Abgänger aus Förderschulen. wiegend kurz für im Schnitt drei Monate über den Quellen: Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2010), Daten der Berufsberatung (BB), eigene Berechnungen. gesamten Beobachtungszeitraum. Insgesamt ent- spricht dieses Muster weitgehend der Vorstellung 6 IAB-Kurzbericht 14|2020
eines erfolgreichen Übergangs von der Schule in nach dem Schulabgang noch eine andere, in der das Erwerbsleben und beschreibt mit einer Grö- Regel weiterführende Schule besucht haben. Hier ße von 35 Prozent der Untersuchungspopulation beziehen im Schnitt rund 16 beziehungsweise den Standardverlauf. Sehr kurze Zeiten im ALG-II- 20 Prozent der jungen Menschen ALG II und das Bezug kennzeichnen in diesem Verlaufstyp rund für relativ kurze Zeit. Auch die dem Verlaufstyp 4 10 Prozent der jungen Menschen. zugeordneten jungen Menschen folgen einem klar Die Verlaufstypen 2, 3 und 4 sind Variationen strukturierten Übergang in Ausbildung, die hier je- des Standardübergangs, die eine klare zeitliche doch im Rahmen einer geförderten betrieblichen Ordnung und kontinuierliche Episoden in betrieb- Ausbildung oder als außerbetriebliche Ausbildung licher Ausbildung vor einem Eintritt in reguläre abläuft und der meist eine Übergangsmaßnahme Beschäftigung aufweisen. Sie umfassen insgesamt vorausgeht. Dieser Verlaufstyp ist dennoch insta- weitere 31 Prozent der untersuchten Personen. Die biler und unsicherer als die anderen Formen des hier zugeordneten jungen Menschen durchlaufen Standardübergangs. Mit 69 Prozent ist ein über- etwas mehr Statuswechsel als jene in Verlaufstyp 1 durchschnittlich hoher Anteil der jungen Men- und treten nach dem Schulabgang verzögert (Ver- schen im Beobachtungszeitraum arbeitslos, im laufstyp 2) beziehungsweise stark verzögert (Ver- Schnitt sieben Monate lang. Die Arbeitslosigkeit laufstyp 3) in betriebliche Ausbildung ein. Der tritt vor allem zum Ende des Beobachtungszeit- Ausbildungseintritt erfolgt entweder nach einer raums auf. Damit einher geht auch ein Anteil von Teilnahme an Übergangsmaßnahmen, häufiger 32 Prozent von jungen Menschen, die zeitweise, im in Verlaufstyp 3, oder nach Zeiten mit längeren Schnitt 16 Monate lang auf ALG II angewiesen sind. „Lücken“ in den Daten. Zu vermuten ist, dass die Die Verlaufstypen 5 und 6 – und damit rund jungen Menschen in den Verlaufstypen 2 und 3 20 Prozent der untersuchten Personen – umfassen T1 Arbeitslosengeld-II-Bezug, Arbeitslosigkeit und Statuswechsel in den einzelnen Verlaufstypen Schulabgängerinnen und Schulabgänger des Jahres 2008, Beobachtungszeitraum Juli 2008 bis Dezember 2014 Verlaufstyp 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Gesamt Anteil in der Analysestichprobe 34,8 7,7 16,6 6,4 10,6 9,3 7,4 4,0 3,4 100,0 (in % ) Arbeitslosengeld-II-Bezug Anteil mit mindestens einem 9,6 15,9 19,9 32,3 14,7 18,5 100,0 100,0 100,0 27,9 Bezugsmonat (in %) davon Mittlere Dauer (in Monaten) 4 9 13 16 8 7 55 36 26 23 Arbeitslosigkeit Anteil mit mindestens einem 41,0 35,1 51,1 68,9 20,0 43,9 89,1 95,2 75,5 48,9 Arbeitslosigkeitsmonat (in %) davon Mittlere Dauer (in Monaten) im gesamten 3 3 4 7 4 4 13 14 5 5 Beobachtungszeitraum in den ersten 2,5 Jahren 0 0 0 0 1 0 3 2 1 0 nach Schulabgang 2008 Anzahl Statuswechsel Mittlere Anzahl im gesamten 3 5 5 7 0 5 9 10 6 5 Beobachtungszeitraum in den ersten 2,5 Jahren 1 2 2 3 0 2 3 4 2 1 nach Schulabgang 2008 Quellen: Integrierte Erwerbsbiografien (IEB), Daten der Berufsberatung (BB), Leistungsempfängerhistorik Grundsicherung (LHG), eigene Berechnungen (n=9.975). © IAB IAB-Kurzbericht 14|2020 7
junge Menschen, die überwiegend Zeiten mit „Lü- halt der Eltern auf ALG II angewiesen, der Bezug cken“ in den administrativen Daten aufweisen. Es setzt sich zum wesentlichen Teil in einer eigenen ist zu vermuten, dass sich hier junge Erwachsene, Bedarfsgemeinschaft fort. Die durch Verlaufstyp 8 die eine weiterführende Schule absolvieren und (4 % der untersuchten Personen) charakterisierten danach eine schulische Ausbildung, Beamtenaus- jungen Menschen waren nach Schulabgang noch bildung oder ein Studium aufnehmen, mit solchen nicht im ALG-II-Bezug. Erst in Zusammenhang mit in Erziehungszeiten und anderen nicht erfassten ihren Schwierigkeiten im Übergang in Ausbildung Aktivitäten mischen. Geringfügige Beschäftigung und Beschäftigung beginnt während des Beobach- kann in diesen Konstellationen auch als Job neben tungszeitraums der Leistungsbezug in der eigenen einer Ausbildung oder einem Studium ausgeübt Bedarfsgemeinschaft. werden. Ähnlich den Verlaufstypen 3 und 4 sind Im Unterschied dazu verläuft der Werdegang auch für Teilgruppen unter diesen Jugendlichen der jungen Menschen im Verlaufstyp 9 vergleichs- und jungen Erwachsenen eher temporäre Bezugs- weise reibungslos, ähnlich wie bei den durch Ver- zeiten von ALG II und kurze Arbeitslosigkeitspha- laufstyp 1 und 3 charakterisierten Personen. Im sen zu beobachten. Vergleich zu diesen Verlaufstypen hat nach dem Junge Menschen, die den Verlaufstypen 7 und Schulabgang ein etwas größerer Anteil zunächst 8 zugeordnet wurden – insgesamt 11 Prozent der eine Übergangsmaßnahme absolviert oder war in Analysestichprobe – fassen über den gesamten Be- einer geförderten Ausbildung. Daher zeigen sich obachtungszeitraum nicht in einer betrieblichen auch etwas mehr Wechsel zwischen verschiedenen Ausbildung oder einer regulären Beschäftigung Erwerbszuständen. Das Arbeitslosigkeitsrisiko un- Fuß. Einige sind nach dem Ende der Schulzeit zu- ter den jungen Männern und Frauen im Verlaufs nächst in einer Übergangsmaßnahme, an die je- typ 9 ist höher (76 %), jedoch mit einer mittleren doch im Unterschied zu den Verlaufstypen 3 und Dauer von fünf Monaten auch häufig nur kurz. 4 keine stabile Ausbildungsphase anschließt. Die Die jungen Menschen im Verlaufstyp 9 haben im jungen Menschen hier erleben im Beobachtungs- Schnitt dennoch 26 Monate ALG II bezogen, häu- zeitraum überproportional häufig Arbeitslosigkeit fig zu Beginn des Beobachtungszeitraums über die (89 bzw. 95 %) mit einer mittleren Dauer von 13 Bedarfsgemeinschaft ihrer Eltern, konnten sich da- beziehungsweise 14 Monaten. Die Erwerbsverläu- raus aber bis zur Mitte des Beobachtungszeitraums fe zeichnen sich durch eine überdurchschnittliche überwiegend lösen. Berufseinstieg und Ende des hohe Anzahl von Wechseln (9 bzw. 10) zwischen ALG-II-Bezugs scheinen hier oft zusammenzufal- den definierten Erwerbszuständen aus. Erste An- len. Dies sind gut 3 Prozent der Analysestichprobe, zeichen für Übergangsprobleme zeigen sich be- also eine deutlich kleinere Gruppe als die jungen reits in den ersten zweieinhalb Jahren nach dem Menschen mit riskanten Erwerbsübergängen des Schulabgang 2008, da die jungen Menschen in den Verlaufstyps 7, die ebenso zunächst über die Eltern beiden Verlaufstypen 7 und 8 bereits in dieser frü- ALG II beziehen. hen Phase länger arbeitslos sind und häufiger zwi- schen den Erwerbszuständen wechseln. Bei diesen Soziodemografische Zusammensetzung Verlaufstypen handelt es sich mit Blick auf die zu- der Verlaufstypen künftigen Erwerbschancen um eine Gruppe mit riskanten Übergangsverläufen. Weiter weisen die- Für die Profile der jungen Menschen, die den neun se jungen Menschen die längsten Bezugszeiten von Verlaufstypen zugeordnet wurden, sind auch Ähn- ALG II in der Analysestichprobe auf. Unterschiede lichkeiten und Unterschiede in den individuellen zwischen den beiden Typen bestehen im Muster Merkmalen aufschlussreich (vgl. Tabelle T2 auf des ALG-II-Bezugs: Verlaufstyp 7 (7 % der unter- Seite 9). Betrachtet wird der Schulabschluss, mit suchten Personen) charakterisiert junge Menschen, dem sie 2008 die Schule beendet haben, da dieser die im Schnitt 55 Monate von den insgesamt 78 Mo- für den Übergang in Ausbildung unmittelbar rele- naten des Beobachtungszeitraums ALG II bezogen vant ist. Geschlecht und Staatsangehörigkeit sind haben. Sie waren zunächst überwiegend im Haus- weitere wesentliche Merkmale, nach denen sich 8 IAB-Kurzbericht 14|2020
die Ausbildungswege und die Erwerbsbeteiligung Hauptschulabschluss beendet haben. Sie kommen unterscheiden. Zudem geben Informationen über etwas häufiger aus Haushalten, die in den Vorjah- den ALG-II-Bezug des Herkunftshaushalts in den ren ALG II bezogen haben.2 Jahren 2005 bis 2007 Aufschluss über dessen finan- Die Verlaufstypen 7 und 8, die durch riskante Er- zielle Lage vor Beginn des Beobachtungszeitraums werbsübergänge mit langem ALG-II-Bezug gekenn- im Jahr 2008. Schließlich wird die regionale Ar- zeichnet sind, umfassen überproportional hohe beitslosenquote im Kreis des jeweiligen Wohnorts Anteile junger Menschen ohne Schulabschluss zum Zeitpunkt des Schulabgangs berichtet. ebenso wie solche mit Hauptschulabschluss. Ein Nach Abschluss der Sekundarstufe I erleben weiteres Charakteristikum ist ein Wohnort in Re- überproportional viele junge Männer, die häufiger gionen mit überproportional hoher Arbeitslosen- als junge Frauen betriebliche Ausbildungen absol- quote. Der Ausländeranteil ist insbesondere im vieren, einen erfolgreichen Normalverlauf im Sin- 1 Verlaufstyp 7 etwas höher als im Durchschnitt. Die ne des Verlaufstyps 1. Zudem sind hier Personen Deskription bestätigt zudem, dass hier der ALG-II- mit deutscher Staatsangehörigkeit und junge Men- Bezug der jungen Männer und Frauen in der Be- schen mit Mittlerer Reife – dem höchsten Schulab- darfsgemeinschaft der Eltern zu hohen Anteilen schluss in unserer Stichprobe – überrepräsentiert. auch schon vor dem Beobachtungszeitraum be- ALG-II-Bezug vor 2008 ist im Verlaufstyp 1 nur bei stand. Drei Viertel der Personen des Verlaufstyps 7 einer sehr kleinen Gruppe zu beobachten. haben bereits vor 2008 ALG II bezogen, die m eisten Die den beiden Verlaufstypen 2 und 3 zugeordne- davon länger als ein Jahr. Die jungen Menschen des ten Personen, die verzögert in betriebliche Ausbil- Verlaufstyps 8 kommen zwar im Vergleich zu a llen dung eintreten, ähneln den jungen Menschen im untersuchten Personen überdurchschnittlich häu- Verlaufstyp 1 mit Blick auf Staatsangehörigkeit und fig aus Familien, in denen schon einmal vor dem ALG-II-Bezug im Herkunftshaushalt vor Beginn der Beginn des Beobachtungszeitraums ein ALG-II- Übergangsphase. Jedoch sind es zu etwas größeren Bezug vorkam, doch liegt der Anteil mit knapp Anteilen junge Frauen und junge Menschen mit 30 Prozent deutlich niedriger als bei den jungen maximal Hauptschulabschluss. Menschen des Verlaufstyps 7. Den Übergangspfad über eine außerbetriebliche 1 Frauen absolvieren häufiger vollqualifizierende schulische Berufs- oder geförderte Ausbildung (Verlaufstyp 4) gehen ausbildungen, die eher in den Verlaufstypen 5 und 6 enthalten sind. überproportional häufig junge Erwachsene, die 2 Auf die Verlaufstypen 5 und 6 wird in der Deskription nicht weiter eingegangen, da diese aufgrund der „Lücken“ in den administra- 2008 die Schule zunächst ohne Abschluss oder mit tiven Daten nicht eindeutig inhaltlich zu interpretieren sind. T2 Ausgewählte Personenmerkmale und regionale Arbeitslosenquote nach Verlaufstypen Schulabgängerinnen und -abgänger des Jahres 2008, Beobachtungszeitraum Juli 2008 bis Dezember 2014, Anteile in Prozent Verlaufstyp 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Gesamt Schulabschluss ohne 1 2 2 10 5 3 16 15 7 5 Hauptschulabschluss 27 36 39 61 34 33 48 50 42 36 Mittlere Reife 72 61 59 29 61 64 36 35 51 59 Arbeitslosengeld-II-Bezug im Haushalt (2005 bis 2007) nie 93 91 89 80 91 91 23 71 17 82 bis 12 Monate 4 4 6 9 4 5 25 14 28 7 mehr als 12 Monate 3 5 5 11 5 4 52 15 55 10 Staatsangehörigkeit deutsch 96 93 94 90 87 89 81 89 85 92 Junge Männer 62 50 55 66 45 37 44 38 53 54 Regionale Arbeitslosenquote 8,0 8,3 8,3 8,8 8,0 8,4 10,5 9,4 10,9 8,5 Quellen: Integrierte Erwerbsbiografien (IEB), Daten der Berufsberatung (BB), Leistungsempfängerhistorik Grundsicherung (LHG), eigene Berechnungen (n=9.975). © IAB IAB-Kurzbericht 14|2020 9
Die dem Verlaufstyp 9 zugeordneten jungen Er- Menschen, denen keine nachhaltige Integration wachsenen, die den ALG-II-Bezug im Übergang in in Ausbildung oder Beschäftigung gelingt. Bei ei- das Erwerbsleben beendet haben, unterscheiden nem Teil dieser jungen Menschen setzt sich der sich von den durch die Verlaufstypen 7 und 8 cha- ALG-II-Bezug aus den elterlichen Haushalten fort, rakterisierten Personen insbesondere im Schulab- bei anderen entwickelt sich der ALG-II-Bezug erst schluss. Ein etwas größerer Anteil hat hier Mitt- im Übergangsverlauf. Insgesamt zeigt sich, dass lere Reife, ein geringerer Anteil hat 2008 keinen diese Gruppe überdurchschnittlich häufig nicht Schulabschluss erworben. Dagegen konzentrieren die Schulabschlüsse mitbringt, die die Zugangs- sich auf Verlaufstyp 9 sogar zu vier Fünftel junge chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Menschen, die auch in den Vorjahren ALG II im erhöhen oder die Betroffenen leben in Regionen Herkunftshaushalt bezogen haben. Sie leben in mit vergleichsweise hoher Arbeitslosigkeit. Im Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit und der Aus- Vergleich zu den Personen mit unproblematischen länderanteil ist ebenso etwas höher als in der ge- Übergangsverläufen beobachten wir bei ihnen be- samten Analysestichprobe. reits in der frühen Phase nach Schulabschluss ers- te Arbeitslosigkeit und eine höhere Instabilität im Sinne häufigerer Wechsel im Erwerbsstatus. Fazit Die Analyse der unterschiedlichen Übergangs- Diese Studie gibt auf Basis von explorativen Me- verläufe und deren Kopplung mit ALG-II-Bezugs- thoden der Sequenzmuster- und Clusteranalyse verläufen zeigt, dass nach dem Ende der Schulzeit eine detailreiche Beschreibung, in welchen Pha- ein kritisches Zeitfenster beginnt (z. B. Heckhau- sen und wie lange junge Menschen mit maximal sen/Tomasik 2002), in dem zentrale Weichen für Realschulabschluss im Übergang von der Schule die finanzielle Eigenständigkeit der jungen Men- in das Erwerbsleben auf Arbeitslosengeld II ange- schen gestellt werden – unabhängig von Eltern wiesen sind. und Sozialstaat. Der reibungslose Übergang von Der Großteil der betrachteten Personen ist in ei- der Schule ins Erwerbsleben ist damit auch eine nem Zeitraum von rund sechs Jahren nach Ende wichtige Voraussetzung für wirtschaftliche und der Schulzeit nie auf ALG II angewiesen – ins- soziale Teilhabe sowie Partnerschaft und Famili- besondere, wenn sie weitgehend reibungslos in engründung. betriebliche Ausbildung und danach in reguläre Weitere kritische Zeitfenster schließen etwa nach Beschäftigung eintreten. Doch auch die Schul- dem Ende von Übergangsmaßnahmen an. Damit abgänger und Schulabgängerinnen, die mehrere arbeitsmarktpolitische Maßnahmen späteren Ar- Stationen wie Berufsvorbereitung und geförderte beitsmarktproblemen im jungen Erwachsenenal- Ausbildungsmaßnahmen durchlaufen, benötigen ter vorbeugen können, müssen sie deshalb nicht nur in Teilen und dann überwiegend für kurze Zeit nur früh ansetzen, sondern die gefährdeten jun- ALG II, etwa um in Warte- oder Suchphasen finan- gen Menschen auch rechtzeitig vor diesen Über- zielle Engpässe zu überbrücken. gangspunkten in den Blick nehmen. Dies gilt ins- Es finden sich aber auch einige Gruppen von besondere für die Jugendlichen, die die Schule mit jungen Menschen, die nach Ende der Schulzeit niedrigem oder ohne Abschluss beenden, denn der über mehrere Jahre ALG II beziehen. Darunter Schulabschluss erweist sich in den vorliegenden sind zum einen solche, die in ALG-II-Haushalten Analysen als wichtigstes Differenzierungsmerkmal aufwachsen, sich aber über die Zeit mit dem Ein- bei den unterschiedlichen Übergangsverläufen. tritt in stabile Ausbildung und Beschäftigung aus Zudem ist eine positive Schlussfolgerung aus der dem Bezug von ALG II lösen können. Diese Per- vorliegenden Studie, dass für die betrachtete Grup- sonengruppe ist zwar relativ klein, doch zeigen pe ein längerfristiger ALG-II-Bezug nicht zwangs- die Befunde, dass mit einem ALG-II-Bezug in der läufig ein Problem darstellt: Aufgrund der damit Jugend nicht zwingend ein weiterer Bezug im jun- einhergehenden Möglichkeiten der Planung und gen Erwachsenenalter einhergeht. Zum anderen Förderung einzelner Übergangschritte kann hier beobachten wir eine relevante Gruppe von jungen die Grundlage für die Beendigung des Leistungs- 10 IAB-Kurzbericht 14|2020
bezugs gelegt werden. Dies bedeutet auch, dass Literatur eine Förderung der Ausbildungs- und Erwerbsin- Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2010): Bildung in Deutschland 2010. Ein indikatorengestützter Bericht tegration sowohl seitens der Jobcenter als auch mit einer Analyse zu Perspektiven des Bildungswesens der Kunden einen langen Atem benötigt, um eine im demografischen Wandel. Bertelsmann. Perspektive zu entwickeln, die über kurzfristige Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2018): Bildung in Deutschland 2018. Ein indikatorengestützter Bericht Ziele der finanziellen Unabhängigkeit von ALG II mit einer Analyse zu Wirkungen und Erträgen von Bil- Juliane Achatz hinausgeht. dung. Bertelsmann. ist Mitarbeiterin im Die vorliegenden Ergebnisse weisen darauf hin, Baas, M.; Philipps, V. (2017): Über Ausbildung in Arbeit? Forschungsbereich Verläufe gering gebildeter Jugendlicher. In: Forschungs- „Erwerbslosgkeit und Teilhabe“ dass eine Förderung der jungen Menschen beim verbund Sozioökonomische Berichterstattung (Hrsg.): im IAB. Erwerb eines mittleren Schulabschlusses wichtig Dritter Bericht. Bielefeld: W. Bertelsmann Verlag, Kapi- juliane.achatz@iab.de ist für das Ziel der Erwerbsintegration und der fi- tel 12. Borrs, L. (2016): Jugendberufsagenturen und die Vermitt- nanziellen Eigenständigkeit. Zur Prävention eines lung von jungen Erwachsenen in Ausbildung und Arbeit. sich verstetigenden ALG-II-Bezugs im Übergangs- Aktuelle Berichte No. 15/2016. verlauf werden zudem Ansätze diskutiert, die den Brzinsky-Fay, C.; Solga, H. (2016): Compressed, postponed, or disadvantaged? School-to-work-transition patterns ganzen Haushalt in den Blick nehmen. Bisherige and early occupational attainment in West Germany. Erkenntnisse weisen darauf hin, dass eine Förde- Research in Social Stratification and Mobility, 46, 21–36. rung der Erwerbsintegration der Eltern auch den Gauthier, J. A.; Widmer, E. D.; Bucher, P.; Notredame, C. (2010): 1. Multichannel Sequence Analysis Applied to So- Kindern aus ALG-II-Haushalten zugutekommt cial Science Data. Sociological methodology, 40 (1), 1–38. Prof. Dr. Brigitte Schels (Zabel/Kopf 2018). Jedoch deuten unsere Befunde Hagemann, L.; Ruth, M. (2019): Schnittstellen in der Sozi- ist Gastprofessorin für darauf hin, dass diese Angebote wohl nicht alle alpolitik. Eine Analyse am Beispiel der Einrichtung von ozialstrukturforschung und S Jugendberufsagenturen. IAQ-Report, 2019–02. Duisburg. quantitative Methoden an der jungen Menschen erreichen, bei denen sich im Heckhausen, J.; Tomasik, M. J. (2002): Get an apprentice- Universität Wien und Übergang von der Schule ins Erwerbsleben Pro- ship before school is out: How German adolescents ad- Mitarbeiterin im bleme entwickeln. Riskante Übergangsverläufe just vocational aspirations when getting close to a deve- Forschungsbereich lopmental deadline. Journal of Vocational Behavior, 60 „Erwerbslosgkeit und Teilhabe“ mit einem Verstetigungsrisiko im ALG-II-Bezug im IAB. (2), 199–219. konzentrieren sich nicht nur auf junge Menschen, Heinz, W. R. (2002): Jugend, Ausbildung und Beruf. In: brigitte.schels@iab.de die bereits mit dem Bezug von ALG II aufgewach- Handbuch Kindheits-und Jugendforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 597–615. sen sind. Die Risikogruppen, die nicht aus ALG-II- Konietzka, D. (2010): Zeiten des Übergangs. Sozialer Wan- Haushalten kommen, sind schwerer zu erreichen. del des Übergangs in das Erwachsenenalter. VS Verlag Hier sind Frühwarnsysteme sinnvoll, bei denen für Sozialwissenschaften. Arbeitsagenturen und Jobcentern eng mit Schulen Königs, S. (2014): State dependence in social assistance benefit receipt in Germany before and after the Hartz und Akteuren der Jugendhilfe zusammenarbeiten Reforms. Research in Labor Economics: Safety Nets and – wie es mit den Jugendberufsagenturen bereits Benefit Dependence, 39, 107–150. erfolgsversprechend angelegt ist (Borrs 2016). Die Schels, B. (2013): Zwischen Überbrückung und Versteti- gung: Leistungsbezugs- und Erwerbssequenzen junger Einbindung von Schulen und weiteren Beratungs- Arbeitslosengeld-II-Empfänger. WSI-Mitteilungen, 66 (8), stellen für Jugendliche variiert allerdings je nach 562–571. Ausgestaltung der Schnittstellen vor Ort (Hage- Seibert, H.; Wurdack, A.; Bruckmeier, K.; Graf, T.; Lietz- mann, T. (2017): Typische Verlaufsmuster beim Grund- mann/Ruth 2019), sodass bislang ein einheitliches sicherungsbezug: Für einige Dauerzustand, für andere Frühwarnsystem, das viele junge Menschen er- nur eine Episode. IAB-Kurzbericht 4/2017. reicht, fehlt. Seibert, H.; Wydra-Somaggio, G. (2017): Berufseinstieg nach der betrieblichen Ausbildung: Meist gelingt ein nahtloser Übergang. IAB-Kurzbericht 20/2017. Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2020): SGB II-Hilfe- quoten. Zeitreihe. Nürnberg. Studer, M. (2013): Weighted Cluster library manual: A prac- tical guide to creating typologies of trajectories in the social sciences with R. LIVES Working Paper 24. Zabel, C.; Kopf, E. (2018): Intergenerational effects of fur- ther vocational training in Germany. Community, Work & Family, 21 (5), 581–598. IAB-Kurzbericht 14|2020 11
IAB-FORUM Corona-Krise: Folgen für den Arbeitsmarkt – die aktuelle Serie im Online-Magazin des IAB Die Folgen der Covid-19-Pandemie erschüttern die globale Wirt schaft. Die Auswirkungen treffen nicht nur die deutsche Export wirtschaft bis ins Mark. Anders als in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 bekommt auch der heimische Dienstleistungssektor die Krise mit voller Wucht zu spüren. Deutschland schlittert in eine tiefe Rezession. Offen ist lediglich, wie tief diese sein wird und wie lange sie dauert. Die Politik versucht, mit gigantischen Hilfspaketen dagegenzuhalten. Gleichwohl sind die Folgen für den Arbeitsmarkt unübersehbar. Eine immense Herausforderung – auch für das IAB, an das sich derzeit viele Fragen richten, die für Deutschlands Zukunft essenziell sind: Wird sich der Arbeitsmarkt als ähnlich robust erweisen wie in der Finanz- und Wirtschaftskrise? Oder drohen Massenentlassungen? Welche Branchen sind besonders betroffen? Wie wirksam sind die Maßnahmen der Politik? Und welche Lehren für Wirtschaft und Arbeitsmarkt lassen sich aus der Corona-Krise ziehen? Mit seiner aktuellen Serie im Online-Magazin IAB-Forum versucht das IAB, Antworten zu geben. Die bereits erschienenen Beiträge finden Sie unter https://www.iab-forum.de/category/serien/corona-krise-folgen-fuer-den-arbeitsmarkt/. So sind im IAB-Forum kürzlich zwei Beiträge zu den Auswirkungen der Krise auf die Inanspruchnahme von Kurzarbeit und auf die Erwerbstätigkeit Älterer erschienen, denen erste Ergebnisse aus dem Online-Personen-Panel „Leben und Erwerbstätigkeit in Zeiten von Corona“ des IAB zugrunde liegen. Mit dieser neuen IAB-Befragung sollen die Folgen der Covid-19-Pandemie für den Arbeitsmarkt so zeitnah wie möglich erfasst werden. Hochrechnungen aus der ersten Welle, die im Mai 2020 durchgeführt wurde, finden Sie auf der IAB-Website unter „Aktuelle Daten und Indikatoren“ (https:// www.iab.de/de/daten/arbeitsmarktentwicklung.aspx). Darüber hinaus widmet das IAB den Folgen der Covid-19-Pandemie eine eigene Internetseite, auf der Sie – neben einem vollständigen Überblick über die Serien-Beiträge im IAB-Forum – Einschätzungen von Forscherinnen und Forschern des IAB sowie aktuelle Daten zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Arbeitsmarkt finden. Dazu kommen Hinweise auf Veröffentlichungen in weiteren IAB-Reihen und in externen Medien, auf Projekte und Vorträge sowie weitere Informationsangebote des IAB (https://www.iab.de/de/iab-aktuell/folgen_der_corona-krise_auf_den_ arbeitsmarkt.aspx). Impressum | IAB-Kurzbericht Nr. 14, 7.7.2020 | Herausgeber: Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Ar- beit, 90327 Nürnberg | Redaktion: Elfriede Sonntag | Graphik & Gestaltung: Monika Pickel | Fotos: Jutta Palm-Nowak und privat | Druck: MKL Druck GmbH & Co. KG, Ostbevern | Rechte: Nachdruck – auch auszugsweise – nur mit Genehmigung des IAB | Bezug: IAB-Bestellservice, c/o wbv Media GmbH & Co. KG, Auf dem Esch 4, 33619 Bielefeld; Tel. 0911-179-9229 (es gelten die regulären Festnetzpreise, Mobilfunkpreise können abweichen); Fax: 0911-179-9227; E-Mail: iab-bestellservice@wbv.de | IAB im Internet: www.iab.de. Dort finden Sie unter anderem diesen Kurzbericht zum kostenlosen Download | Anfragen: iab.anfragen@iab.de oder Tel. 0911-179-5942 | ISSN 0942-167X 12 IAB-Kurzbericht 14|2020
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