IDB Paper No. 6 Weiße Privilegien in der Schule - Diskriminierungskritische ...

Die Seite wird erstellt Emil Maier
 
WEITER LESEN
IDB Paper
No. 6

Weiße Privilegien
in der Schule

                    Written by: Dr. Jule Bönkost
Impressum
© 2018 IDB | Institut für diskriminierungsfreie Bildung

Berlin

E-Mail: institut@diskriminierungsfreie-bildung.de

                                                 Datum der Veröffentlichung:

                                                                     Juli 2018
Weiße Privilegien in der Schule∗
                                                   von Jule Bönkost

     „Your privilege is not a reason for guilt, it                   heute nehmen vor allem weiße Personen diese
     is part of your power, to be used in sup-                       Vorteile, die sie im Vergleich zu Schwarzen Men-
     port of those things you say you believe.“                      schen und People of Color besitzen, nicht wahr.
     (Lorde 2009: 215)                                               Weiße sind sich ihrer weißen Privilegien kaum
                                                                     bewusst, obgleich diese ihre Lebenserfahrungen
In diesem Beitrag diskutiere ich weiße 1 Privilegien                 weitreichend prägen. Indem weiße Privilegien als
im Kontext Schule. Ohne Anspruch auf Vollstän-                       selbstverständlich und normal betrachtet werden,
digkeit liste ich einige weiße Privilegien auf, die                  obwohl sie nur für Weiße gelten, wird das syste-
weiße Schüler*innen und weiße Lehrer*innen ge-                       matische Wesen des Rassismus geleugnet. Deshalb
nießen. Die Privilegienlisten richten sich an weiße                  geht die Kritische Weißseinsforschung davon aus,
Lehrkräfte. Für sie gehört die Fähigkeit zur kriti-                  dass weiße Personen ihre privilegierte Position er-
sche Reflexion der eigenen weißen Positionierung                     kennen müssen. Erst dann ist ein Verstehen von
zur professionellen Handlungskompetenz. Die Lis-                     Rassismus möglich, das ein nachhaltig wirksames
ten sollen weiße Lehrkräfte dabei unterstützen,                      Handeln gegen Rassismus weißer Personen vor-
sich ihrer weißen Privilegien bewusst zu werden.                     aussetzt.
Sie sollen dabei helfen, rassistische Diskriminie-                   Um die Vorteile des Rassismus für Weiße ins Be-
rungen in der Schule besser zu erkennen, um gegen                    wusstsein Weißer zu rücken, haben eine Reihe von
sie angehen und dem eigenen pädagogischen Auf-                       Autor*innen Auflistungen weißer Privilegien er-
trag gerecht werden zu können.                                       stellt. Mit meiner folgenden Aufzählung knüpfe
                                                                     ich an diese Listen an. Bekannt ist die Zusam-
                                                                     menstellung der US-amerikanischen Erziehungs-
Rassismus: Zwei Seiten der Medaille                                  wissenschaftlerin Peggy McIntosh ([1988] 2001).
                                                                     McIntosh entwirft die Metapher eines „unsichtba-
Rassismus hat zwei Seiten, Benachteiligung                           ren Rucksacks“ voller Privilegien, mit dem Wei-
und Privilegierung. Während Rassismus Schwar-                        ße jederzeit ausgestattet seien. Auch in Deutsch-
ze Menschen und People of Color benach-                              land werden weiße Privilegien diskutiert. In Lis-
teiligt, verschafft er weißen Menschen Vortei-                       ten aufbereitet wurden sie beispielsweise von No-
le. Bereits 1935 beschrieb der US-amerikanische                      ah Sow (2008) und Eske Wollrad (2005: 193-194).
Soziologe, Historiker und Vertreter der Bür-                         Wie diese Beiträge deutlich machen, müssen wei-
ger*innenrechtsbewegung W.E.B. Du Bois Vor-                          ße Privilegien mitgedacht werden, wenn über Ras-
züge, die Weiße durch Rassismus erlangen.2 Bis                       sismus gesprochen wird und ihm langfristig et-
    ∗ Veröffentlicht beim IDB | Institut für diskriminierungs-       was entgegengesetzt werden soll. Für weiße Per-
freie Bildung unter www.diskriminierungsfreie-bildung.de             sonen ist es unerlässlich, sich die eigenen weißen
    1 In Anlehnung an Eggers [u. a.] (2005: 13) schreibe ich
                                                                     Privilegien (z. B. in ihrem unmittelbaren beruf-
den als Analysekategorie verwendeten Begriff „weiß “ kur-
                                                                     lichen Umfeld, in ihren Beziehungen und beim
siv, um den Konstruktionscharakter dieser Position zu mar-
kieren. Der Ausdruck „Schwarz“ wird groß geschrieben, um             Eintreten gegen Rassismus) bewusst zu machen,
die „Bedeutungsebene des Schwarzen Widerstandspotenzi-               um gegen Rassismus angehen und als Verbünde-
als, das von Schwarzen und People of Color dieser Katego-            te*r gegen Rassismus vorgehen zu können. Nicht
rie eingeschrieben worden ist“ (Eggers [u. a.] 2005: 13), zu
betonen.
                                                                     Anschuldigungen oder Schuldgefühle sind damit
    2 Du Bois hält in seinem Werk Black Reconstruction in            das Anliegen des Sprechens über weiße Privile-
America (1935) über weiße Arbeiter*innen rückblickend                gien, sondern die Förderung einer selbstreflexiven
fest: „[T]he white group of laborers, while they receive a
low wage, were compensated in part by a sort of public               admitted freely with all classes of white people to public
and psychological wage. They were given public deference             functions, public parks, and the best schools.“ (Du Bois
and titles of courtesy because they were white. They were            [1935] 1965: 700)

                                                                 1
rassismuskritischen Haltung weißer Menschen, auf                 für Lehrer*innen mit Rassismuserfahrung ein dis-
der rassismuskritisches Handeln aufbauen kann.                   kriminierendes Arbeitsumfeld verursacht, bringt
Die ins Bewusstsein gerückte und kritisch reflek-                er für weiße Lehrkräfte Vorteile mit sich.
tierte eigene weiß privilegierte Position kann dann
zum Ausgangspunkt rassismuskritischen Handelns                   In der Schule genießen weiße Personen aufgrund
Weißer mit seinen besonderen Herausforderun-                     ihres Weiß -Seins im Vergleich zu People of Color
gen und spezifischen Möglichkeitsräumen gemacht                  und Schwarzen schulischen Akteur*innen Vorteile.
werden.                                                          Denn die Institution Schule ist ein weißer Raum.
                                                                 Sie ist in Anlehnung an eine Metapher von Sarah
                                                                 Ahmed (2017: 163) als ein altes Kleidungsstück
Facetten des Rassismus in der Schule                             beschreibbar, das sich an den weißen Körper an-
                                                                 schmiegt. Die Schule hat eine auf weiße Körper ab-
Als Ausdruck von Rassismus lassen sich weiße Pri-                gestimmte Passform. Weil sie die Gestalt des wei-
vilegien in allen gesellschaftlichen Bereichen fin-              ßen Körpers unterstützt, verleiht die Passform der
den. Davon ist auch die Institution Schule nicht                 Schule weißen schulischen Akteur*innen Erleichte-
ausgenommen. Dass die Schule kein rassismus-                     rungen. Die Schule ist für sie aufgrund ihres Weiß -
freies Lernumfeld bietet, sondern Rassismus auch                 Seins einfacher zu tragen (vgl. Ahmed 2017: 162-
hier alltäglich ist, das macht nicht nur die Anti-               163). „Ein Kleidungsstück nimmt die Form derje-
diskriminierungsstelle des Bundes (ADS) mit ih-                  nigen an, die es normalerweise tragen; es kann ein-
ren letzten zwei Berichten (ADS 2013, 2017) und                  facher getragen werden, wenn du auch diese Form
ihrem Praxisleitfaden „Diskriminierung an Schu-                  hast. Ein Privileg kann also auf diese Weise ver-
len erkennen und vermeiden“ (ADS 2018) deut-                     standen werden: etwas einfacher tragen zu können.
lich. Neben vielen jüngeren wissenschaftlichen Un-               Ein Privileg spart Energie. Es erfordert geringere
tersuchungen (z. B. Marmer/Sow 2015; Riegel                      Anstrengungen, etwas zu tun oder zu sein“ (Ah-
2016) zeigen Publikationen verschiedener zivilge-                med 2017: 163). Weil die Institution Schule auf
sellschaftlicher Akteur*innen (z. B. Open Socie-                 weiße Menschen zugeschnitten ist, ist sie für Wei-
ty Justice Initiative 2013; Life e.V./ADAS 2018a,                ße entsprechend im Hinblick auf Ressourcenauf-
2018b) auf, dass es an einem schulbezogenen Dis-                 wand einfacher, sie zu durchlaufen. Doch woran
kriminierungsschutz mangelt und Rassismus ne-                    macht sich die Bevorteilung Weißer im Kontext
ben anderen Formen der Diskriminierung zum                       Schule genau fest?
Schulalltag gehört. Diese Berichte, Studien und
Beiträge geben viele Beispiele dafür, wie die Ras-
sismusrealität an Schulen aussieht und in welchen Schultypische weiße Privilegierung
Bereichen Schwarze Menschen und People of Co-
lor in der Schule tagtäglich benachteiligt werden. Im Folgenden benenne ich einige weiße Privilegien
Sie bilden den Bezugsrahmen der folgenden Privi- im Kontext Schule, die weiße Schüler*innen und
legienlisten.                                       Lehrkräfte besitzen. Die genannten weißen Privi-
Vom Rassismuserleben im Schulkontext sind auch legien sind Beispiele für schulische Strukturen, die
Weiße nicht ausgenommen. Doch Rassismus wirkt es für weiße Schüler*innen und Lehrkräfte leichter
sich auf sie anders aus als auf Schwarze und People machen, den schulischen Anforderungen gerecht
of Color. Die Rassismuserfahrungen von Schwar-
                                                                 können weiße Schüler*innen negativ betroffen sein und Be-
zen und People of Color in der Schule und der                    nachteiligungen erfahren. Weiße Schüler*innen können bei-
Einfluss, den Rassismus in der Schule auf Wei-                   spielsweise aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Iden-
ße hat, sind außerdem eng aufeinander bezogen.                   tität, ihrer sozialen Herkunft, einer Behinderung oder ihres
                                                                 Aussehens in Bezug auf Gewicht und Größe (Body Sha-
Dies gilt für alle schulischen Personengruppen glei-             ming) diskriminiert werden. Im Kontext von Rassismus
chermaßen, für Schüler*innen, Lehrkräfte, Schul-                 sind sie als Weiße hingegen grundsätzlich bevorteilt. Weiße
leitungen, anderes pädagogisches Personal und El-                können zwar aufgrund ihres Weiß -Seins situativ beleidigt
tern. Genauso wie die Rassismusrealität für Schü-                (z. B. als „deutsche Kartoffel“) oder ausgeschlossen wer-
                                                                 den (z. B. von Empowerment-Angeboten für Menschen mit
ler*innen mit Rassismuserfahrung ein diskrimi-                   Rassismuserfahrung). Dies hebt jedoch ihre gesellschaftli-
nierendes Lernumfeld bereithält, bedeutet diese                  che Machtposition nicht auf. Deswegen handelt es sich da-
Realität für weiße Schüler*innen ein privilegiertes              bei nicht um Rassismus, der eine Form historisch gewachse-
Lernumfeld.3 Während Rassismus in der Schule                     ner struktureller Diskriminierung darstellt, die sich neben
                                                                 zwischenmenschlicher Interaktion in Institutionen nieder-
  3 Die hier angesprochene Privilegierung bezieht sich auf       schlägt. Vgl. dazu ausführlicher weranderneinenbrunnen-
Rassismus. Im Hinblick auf andere Diskriminierungsformen         graebt (2012).

                                                             2
zu werden und für sie mehr Chancen bereithal-                   von und für Menschen, die wie sie, weiß sind,
ten. Mit den Vorteilen werden für sie Anstrengun-               (re)produziert wurden und die weiße Men-
gen und Benachteiligungen vermieden, die Schü-                  schen als Norm darstellen, zentrieren und auf-
ler*innen und Lehrkräfte mit Rassismuserfahrung                 werten.
in der Schule kennen. Einige der weißen Privile-
gien gelten für Schüler*innen und Lehrkräfte glei-           8. Weiße Schüler*innen können sicher sein, auf-
chermaßen. Andere gelten nur für eine der zwei                  grund ihres Weiß -Seins anderen nicht erklä-
Personengruppen. Von allen aufgeführten weißen                  ren zu müssen, wo sie herkommen bzw. sie
Privilegien lassen sich Ausschlüsse von Schwarzen               müssen sich nicht rechtfertigen, weshalb sie
Menschen und People of Color ableiten. Die wei-                 in ihrem eigenen Land leben.
ßen Privilegien existieren nur, weil Schüler*innen
                                                             9. Wenn ihre Leistungen bewertet werden, müs-
bzw. Lehrkräfte mit Rassismuserfahrung in diesen
                                                                sen weiße Schüler*innen sich bei schlechten
Zusammenhängen Benachteiligung erleben. Viele
                                                                Noten nicht fragen, ob für die Benotung ihr
der weißen Privilegien gelten in gleicher oder ähn-
                                                                Weiß -Sein eine Rolle spielt.
licher Form auch über den Raum Schule hinaus.
Manche sind für die Schule spezifisch. Viele über-          10. Wenn an sie geringere Leistungserwartun-
schneiden sich oder wirken eng zusammen. Grund-                 gen gestellt werden, können sich weiße Schü-
sätzlich stützen sich alle der gelisteten weißen Pri-           ler*innen sicher sein, dass ihr Weiß -Sein nicht
vilegien gegenseitig.                                           der Grund dafür ist.

                                                            11. Weiße Schüler*innen müssen in Testsituatio-
Privilegien weißer Schüler*innen                                nen keine Angst haben, dass andere, falls ihre
                                                                Leistungen schwach ausfallen sollten, ihre ras-
 1. Aufgrund ihres Weiß -Seins erfahren weiße                   sistischen Stereotype darin bestätigt sehen.
    Schüler*innen im Schulalltag ein gewisses un-
    hinterfragtes Zugehörigkeitsgefühl, eine Art            12. Weil weiße Schüler*innen keine negativen
    Willkommenskultur, Vertrautheit und Sicher-                 Stereotype über Weiß -Sein verinnerlicht ha-
    heit. Das wirkt sich positiv auf ihre Identifi-             ben, kann sich dies nicht auf ihre intellektuel-
    kation mit der Schule aus.                                  le Leistungsfähigkeit auswirken und nicht zu
                                                                Leistungseinbußen führen.
 2. Weiße Schüler*innen können mit hoher
    Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass ihre            13. Weiße Schüler*innen können sich insgesamt
    Lehrer*innen und anderes pädagogisches Per-                 sicher sein, dass ihre schulischen Leistungen
    sonal, wie sie, weiß sind.                                  nicht aufgrund von Rassismus in der Schule
                                                                beeinträchtigt werden.
 3. Weiß e Schüler*innen können mit hoher
    Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die             14. Wenn weiße Schüler*innen und Schwarze
    meisten ihrer Mitschüler*innen, wie sie, weiß               Schüler*innen bzw. Schüler*innen of Color
    sind.                                                       die gleichen Leistungen erbringen, ist die
                                                                Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Leistungen
 4. Wenn sie zur Schulleitung bestellt werden,
                                                                der weißen Schüler*innen als besser einge-
    können weiße Schüler*innen in der Regel si-
                                                                schätzt werden.
    cher sein, dass sie dort Personen antreffen,
    die, wie sie, weiß sind.                                15. Wenn weiße Schüler*innen und Schwarze
                                                                Schüler*innen bzw. Schüler*innen of Color
 5. Weiße Schüler*innen werden von Lehrkräf-
                                                                die gleichen Leistungen erbringen, ist die
    ten, pädagogischem Personal und anderen
                                                                Wahrscheinlichkeit hoch, dass die weißen
    Schüler*innen aufgrund ihres Weiß -Seins
                                                                Schüler*innen nicht auf die Förderschule ver-
    nicht automatisch als fremd betrachtet.
                                                                wiesen werden.
 6. Weiße Schüler*innen müssen nicht mit rassis-
    tischen Fremdbezeichnungen rechnen, wenn                16. Wenn weiße Schüler*innen und Schwarze
    sie angesprochen werden oder über sie gespro-               Schüler*innen bzw. Schüler*innen of Color
    chen wird.                                                  die gleichen Leistungen erbringen, ist die
                                                                Wahrscheinlichkeit hoch, dass die weißen
 7. Weiße Schüler*innen erhalten Lernangebote,                  Schüler*innen eine Übergangsempfehlung für
    in denen Wissensbestände vorherrschen, die                  ein Gymnasium erhalten.

                                                        3
17. Weiße Schüler*innen können sicher sein, dass        27. Weiße Schüler*innen werden nicht als Reprä-
    ihr Weiß -Sein nicht gegen ihr Wohlbefinden             sentant*innen aller Weißen wahrgenommen.
    in der Schule arbeitet.                                 Ihr Weiß -Sein arbeitet dafür, dass sie als In-
                                                            dividuen betrachtet werden.
18. Weiße Schüler*innen können sicher sein, die
    Schule besuchen zu können, ohne aufgrund            28. Weiße Schüler*innen werden nie von Lehr-
    von Rassismus Stress ausgesetzt zu sein und             kräften und pädagogischem Personal aufge-
    psychische Belastungen zu erleben, die ihren            fordert, für alle Weißen zu sprechen, z. B. mit
    Lernerfolg beeinträchtigen können.                      der Bitte, etwas dazu zu erzählen, was weiße
                                                            Menschen zu einer Sache sagen.
19. Weiße Schüler*innen können zu spät zum
    Unterricht kommen, ihre Hausaufgaben nicht          29. Weiße Schüler*innen können sicher sein, dass
    machen oder den Unterricht stören, ohne dass            der Umstand, dass sie weiß sind, nicht gegen
    Lehrkräfte, pädagogisches Personal und die              ihre Bildungs- und Leistungsmotivation bzw.
    Schulleitung dies darauf zurückführen, dass             Identifikation mit der Schule arbeitet.
    sie weiß sind.
                                                        30. Die Normalität des Rassismus in der Schu-
20. Weiße Schüler*innen lernen in der Schule,               le mindert nicht ihre Chancen auf ein ausge-
    dass sie ihr Weiß -Sein und weiße Privilegien           prägtes Selbstwertgefühl.
    als selbstverständlich und normal betrachten
    können.                                             31. Weiße Schüler*innen können sicher sein, dass
                                                            ihr Weiß -Sein kein Risikofaktor für angstbe-
21. Weiße Schüler*innen lernen mit Bildungsma-              dingte Schuldistanz darstellen wird.
    terialien, die weiße Menschen adressieren.
                                                        32. Weiße Schüler*innen können sicher sein, dass
22. Weiße Schüler*innen können ihre Schulbü-                ihr Weiß -Sein sich nicht als Grund dafür her-
    cher aufschlagen und in diesen eine Aus-                ausstellen wird, dass sie die Schule wechseln
    wahl an positiven, nicht-stereotypen Vorbil-            müssen.
    dern und Identifikationsfiguren finden, die,
    wie sie, weiß sind. Sie finden Menschen, die,       33. Weiße Schüler*innen können über Ausbil-
    wie sie, weiß positioniert sind, nicht in der           dungswege und berufliche Optionen nachden-
    Rolle des Opfers oder Außenseiters, sondern             ken, ohne sich darüber Gedanken machen zu
    als selbstbestimmte Akteur*innen dargestellt            müssen, ob eine Person, die, wie sie, weiß ist,
    vor.                                                    dort in der Unterzahl ist und akzeptiert, ein-
                                                            gebunden und gehört werden würde.
23. In der Schulbibliothek können weiße Schü-
    ler*innen leicht Materialien finden, die Dar-       34. Bei Rollen- oder Theaterspielen können wei-
    stellungen, Bilder, Geschichten und Perspek-            ße Schüler*innen sicher sein, dass sie für eine
    tiven von Menschen enthalten, die wie sie,              Rolle nicht ausgewählt wurde, weil sie weiß
    weiß sind.                                              sind.
24. Weiße Schüler*innen erhalten Lernangebote,          35. Weiße Schüler*innen können mit hoher
    die das nationale Erbe und „Zivilisation“ als           Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie
    Errungenschaften von Menschen definieren,               beim Besuch außerschulischer Lernorte Per-
    die, wie sie, weiß sind.                                sonen begegnen, die, wie sie, weiß sind und
                                                            ihre Anwesenheit als normal angesehen wird.
25. Weiße Schüler*innen können sicher sein, auf
    Bildern und Postern an den Wänden in der            36. Weiße Schüler*innen werden nicht aufgrund
    Schule Darstellungen von Menschen zu fin-               ihres Weiß -Seins als bildungsfern angesehen.
    den, die, wie sie, weiß sind.
                                                        37. Weiße Schüler*innen können gute Leistungen
26. Weiße Schüler*innen können sicher sein, dass            erbringen, ohne eine Ehre für Weiße genannt
    sie bei Fehlverhalten im Verhältnis zu den              zu werden.
    anderen beteiligten Schüler*innen mit Ras-
    sismuserfahrung nicht aufgrund ihres Weiß -         38. Weiße Schüler*innen müssen keine Bewälti-
    Seins härter, schneller oder auch nur alleine           gungsstrategien gegen Rassismus in der Schu-
    bestraft werden.                                        le entwickeln.

                                                    4
39. Weiße Schüler*innen können sich entschei-                   48. Weiße Schüler*innen können im Unterricht
    den, Rassismus in der Schule zu ignorieren.                     kritische Rückfragen stellen, ohne als Außen-
                                                                    seiter*innen aufgrund ihres Weiß -Seins ange-
40. Weiße Schüler*innen können sich gegen Ras-                      sehen zu werden.
    sismus einsetzen, wenn sie Lust dazu haben,
    und es wieder sein lassen, wenn es sie nicht                49. Weiße Schüler*innen können laut sprechen,
    mehr interessiert.                                              schreien, fluchen oder Schimpfwörter benut-
                                                                    zen, ohne dass dies auf die schlechte Mo-
41. Wenn weiße Schüler*innen Rassismus in der                       ral, Aggressivität und Gewaltbereitschaft der
    Schule problematisieren, wird ihr Weiß -Sein                    Weißen zurückgeführt wird.
    ihnen mehr Glaubwürdigkeit verleihen als
    Schüler*innen mit Rassismuserfahrung erfah-                 50. Weißen Schüller*innen wird nicht akut be-
    ren.                                                            wusst gemacht, dass ihr Verhalten auf alle
                                                                    Schüler*innen zurückfallen wird, die, wie sie,
42. Wenn weiße Schüler*innen Rassismus in der                       weiß sind.
    Schule zur Sprache bringen, wird ihnen nicht
    unterstellt, dass sie sich als Opfer darstellen             51. Weiße Schüler*innen können sicher sein, auf-
    und nur von ihrem eigenen Fehlverhalten ab-                     grund ihres Weiß -Seins von einer Lehrkraft
    lenken wollen.                                                  nicht vor der ganzen Klasse gedemütigt zu
                                                                    werden.
43. Wenn weiße Schüler*innen Rassismus in der
                                                                52. Weiße Schüler*innen können auf dem Pausen-
    Schule melden, können sie sicher sein, nicht
                                                                    hof und im Klassenzimmer sicher sein, dass
    selbst zum*zur Verursacher*in des Problems
                                                                    sie von ihren Mitschüler*innen nicht rassis-
    gemacht zu werden, auch wenn ihre Rassis-
                                                                    tisch angefeindet und beleidigt werden sowie
    musbeschwerden möglicherweise abgewiesen
                                                                    körperliche Gewalt erleben.
    werden.
                                                                53. Weiße Schüler*innen können sich alleine auf
44. Weiße Schüler*innen können sicher sein, dass
                                                                    den Schulweg machen oder zur Pause das
    die Normalität des Rassismus nicht gegen ihr
                                                                    Schulgelände verlassen und davon ausgehen,
    Vertrauen in die Lehrer*innen bzw. in die
                                                                    dass sie nicht aufgrund ihres Weiß -Seins ver-
    Schule arbeitet.
                                                                    folgt oder rassistisch belästigt werden.
45. Das Sprechen über Rassismus im Unterricht                   54. Wenn ihre Potentiale und Interessen nicht
    bedeutet für weiße Schüler*innen mit hoher                      wahrgenommen und sie schlechter gefördert
    Wahrscheinlichkeit kein Diskriminierungsrisi-                   werden, können weiße Schüler*innen sicher
    ko.4                                                            sein, dass ihr Weiß -Sein nicht der Grund da-
46. Ein Projekttag oder eine Projektwoche zum                       für ist.
    Thema Rassismus bedeuten für weiße Schü-                    55. Weiße Schüler*innen können sicher sein, dass
    ler*innen mit hoher Wahrscheinlichkeit kein                     die Unterstützungskompetenzen ihrer Eltern
    Diskriminierungsrisiko.                                         nicht deshalb infrage gestellt werden, weil sie
47. Bildungsinhalte über „Afrika“, „Kolonialis-                     weiß sind.
    mus“, „Migration“, „Integration“ und „Flucht                56. Weiße Schüler*innen besitzen das Privileg,
    und Asyl“ stellen für weiße Schüler*innen                       aufgrund ihres Weiß -Seins nicht anders be-
    mit hoher Wahrscheinlichkeit kein Diskrimi-                     handelt zu werden. Sie haben das Privileg,
    nierungsrisiko dar. Bei ihrer Behandlung er-                    ihr Weiß -Sein und ihre weißen Privilegien als
    folgen keine negativen Zuschreibungen gegen-                    normal zu erfahren und nicht hinterfragen zu
    über Menschen, die wie sie, weiß sind.                          müssen sowie sich benehmen zu können, als
   4 Weil Weiße keine rassistische Diskriminierung erfah-           spiele ihr Weiß -Sein keine Rolle.
ren, kann es hier nicht zu einem Ausschluss aufgrund von
Rassismus kommen. Allerdings sind andere Formen der Dis-
kriminierung denkbar, die das Sprechen über Rassismus           Privilegien weißer Lehrkräfte
auslösen kann. Selbst erlebt habe ich bei einem Workshop
zum Thema Rassismus mit Schüler*innen, dass eine Lehr-           1. Aufgrund meines Weiß -Seins erfahre ich im
kraft einen weißen Schüler mit einer Behinderung vor der
Klasse mit den diskriminierenden Worten maßregelte: „Du
                                                                    Schulalltag ein gewisses unhinterfragtes Zu-
mit deiner Behinderung müsstest das doch nachvollziehen             gehörigkeitsgefühl, eine Art Willkommenskul-
können!“                                                            tur, Vertrautheit und Sicherheit. Das wirkt

                                                            5
sich positiv auf meine Identifikation mit mei-       13. Ich unterrichte nach Lehrplänen, deren fester
    nem Arbeitsplatz aus.                                    Bestandteil ein Weltbild ist, das Menschen,
                                                             die, wie ich, weiß sind, als Norm darstellt,
 2. Ich werde von anderen Lehrkräften, pädago-               zentriert und aufwertet.
    gischem Personal und Schüler*innen nicht au-
    tomatisch als fremd betrachtet.                      14. Ich kann sicher sein, dass in den Lehr- und
                                                             Lernwerken, mit denen ich unterrichte, Men-
 3. Ich kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon              schen, die, wie ich, weiß positioniert sind,
    ausgehen, dass meine Kolleg*innen und meine              adressiert werden sowie nicht in der Rolle des
    Vorgesetzten, die Schulleitung, wie ich, weiß            Opfers oder Außenseiters, sondern als selbst-
    sind.                                                    bestimmte Akteur*innen dargestellt werden.

 4. Beim ersten Arbeitstag muss ich nicht be-            15. In meinem Unterricht kann ich Erfahrun-
    fürchten, von anderen Personen in der Schule             gen, Perspektiven, Stimmen und Widerstand
    mit dem Putzpersonal verwechselt zu werden               gegen Rassismus von Menschen mit Rassis-
    oder beim Parken darauf hingewiesen zu wer-              muserfahrung unbeachtet lassen, ohne dass
    den, dass ich mein Auto hier nicht abstellen             im weißen Schulumfeld meine pädagogische
    könnte, da dies ein Lehrer*innenparkplatz sei.           Eignung und Professionalität für eine solche
                                                             Gleichgültigkeit infrage gestellt wird.
 5. Ich kann sicher sein, aufgrund meines Weiß -
                                                         16. In meinem Unterricht kann ich Menschen ka-
    Seins anderen nicht erklären zu müssen, wo
                                                             tegorisieren und definieren, wo Unterschiede
    ich herkomme bzw. mich rechtfertigen zu
                                                             zwischen „den Kulturen“ liegen sowie diese
    müssen, weshalb ich in meinem eigenen Land
                                                             hierarchisieren.
    lebe.
                                                         17. Ich kann sicher sein, auf Bildern und Postern
 6. Ich muss nicht mit rassistischen Fremdbe-                auf den Wänden Darstellungen von Menschen
    zeichnungen rechnen, wenn ich angesprochen               zu finden, die wie ich, weiß sind.
    werde oder über mich gesprochen wird.
                                                         18. Ich kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon
 7. Ich kann sicher sein, dass ich von meinen                ausgehen, bei Ausflügen Personen zu begeg-
    Kolleg*innen, der Schulleitung sowie Schü-               nen, die, wie ich, weiß sind und dass meine
    ler*innen und deren Eltern aufgrund meines               Anwesenheit als normal angesehen wird.
    Weiß -Seins keine diskriminierenden Stereo-
    typisierungen, Vorurteile, Kulturalisierungen        19. Ich kann davon ausgehen, beim Besuch ex-
    und Exotisierungen erfahre.                              terner Fortbildungsveranstaltungen von Per-
                                                             sonen umgeben zu sein, die, wie ich, weiß sind
 8. Ich muss nie darüber nachdenken, ob ich an               und dass meine Anwesenheit als normal ange-
    meinem Arbeitsplatz aufgrund meines Weiß -               sehen wird.
    Seins diskriminiert werde.
                                                         20. Ich kann sicher sein, dass ich aufgrund mei-
 9. Ich muss keine Bewältigungsstrategien gegen              nes Weiß -Seins von Schüler*innen und deren
    Rassismus in der Schule entwickeln.                      Eltern als Expert(e)*in und Lehrperson nicht
                                                             weniger akzeptiert und respektiert werde.
10. Wenn mein Unterricht oder meine Zusam-
                                                         21. Meine Fähigkeit zu unterrichten, wichtige
    menarbeit mit meinen Kolleg*innen oder El-
                                                             Entscheidungen zu treffen und mein allgemei-
    tern schlecht läuft, brauche ich mich nicht zu
                                                             nes Leistungsvermögen werden nicht deshalb
    fragen, ob dies rassistische Gründe hat.
                                                             infrage gestellt, weil ich weiß bin.
11. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mehr leis-       22. Ich kann zu spät zum Unterricht, zur Pausen-
    ten muss als meine Schwarzen Kolleg*innen                aufsicht, zu Gesprächen oder zu Konferenzen
    und Kolleg*innen of Color.                               kommen, ohne dass dies darauf zurückgeführt
                                                             wird, dass ich weiß bin.
12. Ich kann sicher sein, dass ich im Kollegium
    nicht aufgrund meines Weiß -Seins auf eine           23. Wenn ich verantwortungslos mit meinen Auf-
    Sonderrolle reduziert werde, z. B. als Über-             gaben umgehe, wird dies nicht auf mein Weiß -
    setzer*in bei Elterngesprächen.                          Sein zurückgeführt.

                                                     6
24. Ich kann sicher sein, dass meine Kolleg*innen          36. Wenn ich keine Lust mehr dazu habe, mich
    nicht denken, dass ich nur eingestellt wurde,              gegen Rassismus in der Schule und an meinem
    um an der Schule den Anteil von weißen Leh-                Arbeitsplatz einzusetzen, kann ich eine Pause
    renden zu erhöhen, auch wenn das vielleicht                einlegen oder es ganz sein lassen.
    stimmen könnte.
                                                           37. Meine Autorität und Vertrauenswürdigkeit
25. Ich kann sicher sein, dass sich meine Behand-              als Lehrkraft werden nicht aufgrund meines
    lung als Weiße*r in der Schule nicht negativ               Weiß -Seins infrage gestellt.
    auf meinen Gemütszustand ausgewirkt.
                                                           38. Wenn Schüler*innen oder Eltern mir weniger
26. Ich kann der Meinung sein, dass die Schule                 Glaubwürdigkeit entgegenbringen, kann ich
    eine „vielfältige“ rassismusfreie Insel sei und            sicher sein, dass dies nicht an meinem Weiß -
    mich dabei gut fühlen.                                     Sein liegt.
27. Ich kann der Meinung sein, dass für mich alle          39. Mir werden aufgrund meines Weiß -Seins
    Schüler*innen gleich seien, ich keine Unter-               nicht Neutralität oder Objektivität abgespro-
    schiede sehe, und mich dabei gut fühlen.                   chen.
28. Ich werde nicht als Repräsentant*in aller Wei-
                                                           40. Wenn ich nicht befördert werde, ist mit Si-
    ßen wahrgenommen. Mein Weiß -Sein arbei-
                                                               cherheit nicht mein Weiß -Sein dafür verant-
    tet dafür, als Individuum betrachtet zu wer-
                                                               wortlich.
    den.
29. Ich werde nie von Kolleg*innen aufgefordert,           41. Das Sprechen über Rassismus im Unterricht
    für alle Weißen zu sprechen, z. B. mit der Bit-            bedeutet für mich mit hoher Wahrscheinlich-
    te, etwas dazu zu erzählen, was weiße Men-                 keit kein Diskriminierungsrisiko.
    schen zu einer Sache sagen.                            42. Ein Projekttag oder eine Projektwoche zum
30. Wenn ich etwas problematisiere, werde ich                  Thema Rassismus bedeuten für mich mit
    aufgrund meines Weiß -Seins nicht weniger                  hoher Wahrscheinlichkeit kein Diskriminie-
    ernst genommen.                                            rungsrisiko.

31. Ich muss nicht auf rassistische Vorfälle reagie-       43. Ich kann Rassismus behandeln, ohne dabei
    ren und kann mich dazu entscheiden, den all-               seine Auswirkungen auf Menschen, die, wie
    täglichen Rassismus in der Schule zu ignorie-              ich, weiß sind, zu berücksichtigen.
    ren. In meinem weißen Schulumfeld wird mei-
                                                           44. Ich kann Rassismus behandeln, ohne dabei zu
    ne pädagogische Eignung und Professionalität
                                                               berücksichtigen, wie er meine Bildungspraxis
    aufgrund einer solchen Gleichgültigkeit nicht
                                                               beeinflusst.
    infrage gestellt.
32. Wenn ich Rassismus in der Schule anspreche,            45. Ich kann alleine zur Arbeit gehen und wieder
    wird mir wahrscheinlich nicht unterstellt, dass            nach Hause und sicher sein, dass ich nicht auf-
    ich sensibel, aggressiv, wütend und emotional              grund meines Weiß -Seins verfolgt oder rassis-
    sei.                                                       tisch belästigt werde.

33. Wenn ich Rassismus in der Schule problema-             46. Ich besitze das Privileg, aufgrund meines
    tisiere, wird mir mehr Glaubwürdigkeit ver-                Weiß -Seins nicht anders behandelt zu werden,
    liehen als Lehrkräfte mit Rassismuserfahrung               mein Weiß -Sein und meine weißen Privilegien
    erfahren.                                                  als normal zu erfahren und nicht hinterfragen
                                                               zu müssen sowie mich benehmen und unter-
34. Wenn ich Rassismus in der Schule zur Sprache               richten zu können, als spiele mein Weiß -Sein
    bringe oder melde, wird mir nicht unterstellt,             dabei keine Rolle.
    dass ich mich als Opfer darstellen und nur von
    meinem eigenen Fehlverhalten ablenken will.
                                                           Die hier angeführten Listen scheinen mir geeignet
35. Ich kann mich gegen Rassismus in der Schu-             zu sein, um von weißen Beschäftigten in pädago-
    le einsetzen, ohne dass mir unterstellt wird,          gischen Handlungsfeldern als Sensibilisierungsin-
    ich verfolge ein persönliches Anliegen und sei         strument genutzt werden zu können. Damit stel-
    eigennützig.                                           len sie ein hilfreiches pädagogisches Werkzeug für

                                                       7
eine rassismuskritische Bildungspraxis dar. Vor al- Lorde, Audre (2009): „Commencement Address:
lem in Kolleg*innengesprächen und Supervisions-         Oberlin College“. In: Byrd, Rudolph P./Cole,
veranstaltungen können die Listen ein sinnvolles        Johnnetta Betsch/Guy-Sheftall, Beverly (Hrsg.):
Ausgangsmaterial für die kritische Reflexion des        I Am Your Sister: Collected and Unpublished
eigenen Unterrichts sein. In diesem Sinne hoffe ich,    Writings of Audre Lorde. New York: Oxford UP,
                                                        213-218.
mit diesem Beitrag einen nützlichen Impuls für
rassismuskritisches Bildungshandeln zu geben.        Marmer, Elina/Sow, Papa (Hrsg.) (2015): Wie
                                                               Rassismus aus Schulbüchern spricht. Kritische
                                                               Auseinandersetzung mit „Afrika“-Bildern und
                                                               Schwarz-Weiß-Konstruktionen in der Schule – Ur-
                                                               sachen, Auswirkungen und Handlungsansätze für
Literatur                                                      die pädagogische Praxis. Weinheim: Beltz Juven-
                                                               ta.

Ahmed, Sarah (2017): Feministisch leben! Mani-             McIntosh, Peggy (2001): „White Privilege and
   fest für Spassverderberinnen. Münster: Unrast.             Male Privilege. A Personal Account of Coming
                                                              to See Correspondences through Work in Wo-
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2013):                 men’s Studies (1988)“. In: Andersen, Margaret
    Diskriminierung im Bildungsbereich und im Ar-             L./Hill Collins, Patricia (Hrsg.): Race, Class,
    beitsleben. Zweiter Gemeinsamer Bericht der               and Gender. An Anthology. Belmont, CA: Wads-
    Antidiskriminierungsstelle des Bundes und der in          worth/Thomson Learning, 95-105.
    ihrem Zuständigkeitsbereich betroffenen Beauf-
    tragten der Bundesregierung und des Deutschen          Open Society Justice Initiative (2013): Gleich-
    Bundestages. Berlin.                                      berechtigung an deutschen Schulen fordern. Ber-
                                                              lin.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2017):
                                                           Riegel, Christine (2016): Bildung – Intersektiona-
    Diskriminierung in Deutschland. Dritter Gemein-
                                                               lität – Othering. Pädagogisches Handeln in wider-
    samer Bericht der Antidiskriminierungsstelle des
                                                               sprüchlichen Verhältnissen. Bielefeld: transcript.
    Bundes und der in ihrem Zuständigkeitsbereich
    betroffenen Beauftragten der Bundesregierung           Sow, Noah (2008): Deutschland Schwarz Weiß: Der
    und des Deutschen Bundestages. Berlin.                    alltägliche Rassismus. München: C. Bertelsmann.

Antidiskriminierungsstelle des Bundes (2018):              weranderneinenbrunnengraebt (2012): „Warum
    Diskriminierung an Schulen erkennen und ver-               Weiße nicht Opfer von Rassismus sein können“.
    meiden. Praxisleitfaden zum Abbau von Diskri-              https://weranderneinenbrunnengraebt.word-
    minierung in der Schule, Berlin.                           press.com/2012/09/15/warum-weise-nicht-opfer-
                                                               von-rassismus-sein-konnen/ (Zugriff am 26. Juni
Du Bois, W. E. B. [1935] (1965): Black Recon-                  2018).
   struction in America: An Essay Toward a Histo-
   ry of the Part Which Black Folk Played in the           Wollrad, Eske (2005): Weißsein im Widerspruch.
   Attempt to Reconstruct Democracy in America,                Feministische Perspektiven auf Rassismus, Kul-
   1860-1880. New York: The Free Press.                        tur und Religion. Königstein/Taunus: Helmer.

Eggers, Maureen Maisha [u. a.] (2005): „Kon-
   zeptionelle Überlegungen“. In: dies (Hrsg.): My-
   then, Masken und Subjekte. Kritische Weißseins-
   forschung in Deutschland. Münster: Unrast, 11-
   13.

LIFE e.V./Anlauf- und Beratungsstelle (AD-
   AS) Diskriminierungsschutz in Schulen
   (2018a): Schutz vor Diskriminierung an Schulen.
   Ein Leitfaden für Schulen in Berlin. Berlin.

LIFE e.V./Anlauf- und Beratungsstelle (AD-
   AS) Diskriminierungsschutz in Schulen
   (2018b): Empfehlungen zur Einrichtung einer
   unabhängigen Berliner Beschwerdestelle bei Dis-
   kriminierung in Schulen. Berlin.

                                                       8
Sie können auch lesen