ILS-TRENDS - ILS Forschung
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
ILS-TRENDS Wie aus häuslichem Abwasser frische Tomaten werden – die künftige Rolle von Kläranlagen für eine Landwirtschaft in der Stadt Klimawandel, begrenzte Ressourcen und die Versorgung einer wachsenden Weltbevölkerung mit nachhaltigen Nahrungsmitteln sind Herausforderungen für Agrarsysteme. Das Verbundprojekt „SUSKULT – Entwicklung eines nach- haltigen Kultivierungssystems für Nahrungsmittel resilienter Metropolregionen“ widmet sich vor allem den Fragen, wie man Kreisläufe schließen, Ressourcen- verschwendung minimieren und gleichzeitig Lebensmittel nachhaltig und urban pro- duzieren kann. Die Kreislaufwirtschaft liefert hierzu wichtige Lösungsansätze. Die Landwirtschaft unter freiem Himmel – wie wir sie heute kennen – wird sich womöglich vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen verändern und an- passen müssen. Im Forschungsverbund SUSKULT werden die Grundlagen Autor/-innen dieser Ausgabe: für eine urbane und zirkuläre Agrarproduktion für das Jahr 2050 entwickelt. Ann-Kristin Steines Mittels der Rückgewinnung von Ressourcen aus kommunalem Abwasser sowie ann-kristin.steines@ils-forschung.de der gezielten Kontrolle von Umweltbedingungen soll ein neuer Entwicklungs- Marcel Haberland pfad für die Landwirtschaft aufgezeigt werden, der insbesondere in urbanen marcel.haberland@ils-forschung.de Räumen realisierbar ist. Der vorliegende Beitrag zeigt anhand sowohl das Potenzial von Abwasserbe- einer Szenariostudie, wie urbane Nah- handlungsanlagen in Form von NEW- 1/22 rungsmittelproduktion auf Kläranlagen- trient®-Centern als auch der Beitrag standorten in Zukunft aussehen könnte. von Stadtbewohnerinnen und Stadtbe- Am Beispiel der Modellkläranlage wohnern als Ressourcenlieferanten und Emschermündung in Dinslaken und der Nahrungsmittelproduzenten verdeut- Kläranlage in Dortmund-Deusen wird licht.
Teil der globalen Treibhausgas-Emis- sionen und tragen somit zum Klima- wandel bei (Chmielewski 2009; GIZ; Stock 2009; Umweltbundesamt 2021). Um Ressourcen zu schonen, wird der Kreislaufwirtschaft und der Nährstoff- rückgewinnung eine besondere Rolle beigemessen (Keuter et al. 2021a). Die Folgen des Klimawandels wirken sich zudem negativ auf die Ernteerträge aus: Wasserknappheit, extreme Wetter- verhältnisse sowie der stetige Tempera- turanstieg sind Herausforderungen für die konventionelle Agrarwirtschaft. In sogenannten Indoor-Farms („Controlled Environment Agriculture (CEA)“-Ver- fahren) kann mit erdfreien Anbauwei- sen, wie der Hydroponik (vgl. Infobox), ressourcenschonender und flächen- sparender Pflanzenanbau betrieben werden (Keuter 2020). Diese Form der Abb. 1: Schema der SUSKULT-Vision Pflanzenkultivierung bietet vor dem Hintergrund des sowohl stetig steigen- den Konkurrenzdrucks der Flächen- Die Fördermaßnahme „Agrarsysteme Erträge zu generieren, sondern viel- nutzungen in städtischen Räumen als der Zukunft“ des Bundesministeriums mehr die notwendigen Ressourcen effi- auch der zunehmenden Inanspruch- für Bildung und Forschung (BMBF) zient und nachhaltig zu nutzen. nahme von Freiflächen in peripheren unterstützt die Realisierung einer bio- Lagen neue Chancen für nachhaltige, basierten Wirtschaft bis zum Jahr 2030 In der von der Bundesregierung be- ressourcenschonende Agrarsysteme und fördert innovative Forschungsvor- schlossenen Deutschen Nachhaltigkeits- (Deutscher Städtetag 2021). haben und Ansätze, um die Agrarpro- strategie wird nicht zuletzt die Heraus- duktion nachhaltig zu gestalten. Das forderung einer ausreichenden Versor- Die SUSKULT-Vision Projekt SUSKULT ist Teil dieser Maß- gung mit sicheren und erschwinglichen nahme und wird bis 2024 vom BMBF Lebensmitteln bei gleichzeitiger Sicher- Vor dem Hintergrund aktueller Heraus- gefördert. Im Rahmen des Projektes stellung des Umwelt- und Klimaschutzes forderungen gewinnt die Rückgewinnung wird im Frühjahr 2022 eine Demonstra- betont. Die Entwicklung neuartiger Er- von Nährstoffen zunehmend an Be- tionsanlage auf dem Gelände des Klär- nährungssysteme kann zur Erreichung deutung. Im BMBF-Verbundforschungs- werks Emschermündung in Dinslaken, der Agenda 2030 und somit der glo- projekt SUSKULT untersuchen 15 Part- in unmittelbarer Nähe zu den Stadt- balen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable nerinnen und Partner aus Wissenschaft grenzen von Duisburg und Oberhausen, Development Goals) beitragen (BMZ und Praxis, welchen Beitrag Kläran- errichtet. Auf der Pilotanlage sollen so- 2021). Dafür wird allem voran der Ent- lagenstandorte in Kombination mit einer wohl Gemüsepflanzen kultiviert als wicklung neuer Technologien von Agrar- hydroponischen Pflanzenaufzucht für die auch Düngemittel in flüssiger und fe- systemen eine besondere Rolle zuge- urbane Produktion leisten können. Im ster Form hergestellt werden. Doch wo- sprochen: „Die Landwirtschaft als Basis Rahmen der SUSKULT-Vision werden her kommt die Vision einer landwirt- für die Ernährungssicherung ist wie kein innovative Systeme entwickelt, die schaftlichen Produktion im städtischen anderer Wirtschaftszweig auf natürliche Kläranlagen mit einem landwirtschaft- Kontext und worin liegt der Nutzen? Ressourcen angewiesen und damit auch lichen Produktionssystem verknüpfen in der besonderen Verantwortung, diese (siehe Abb. 1). Das übergeordnete Ziel Vielfältige räumliche und klimatische nachhaltig zu bewirtschaften“ (Die Bun- der Vision ist dabei die Etablierung Herausforderungen für Agrarsysteme desregierung 2016: 62). einer kreislaufbasierten Agrarproduktion in städtischen Räumen, wobei die Innova- Bis Mitte des Jahrhunderts werden Durch die notwendige Versorgung der tionskraft von SUSKULT als Zukunfts- rund zwei Drittel der Weltbevölkerung wachsenden Weltbevölkerung mit Nah- branche der bio-basierten Wirtschaft in in Städten leben. Die Anbauflächen rungsmitteln steigt zudem der Bedarf Deutschland erforscht werden soll. und Ressourcen sind jedoch begrenzt, an Pflanzennährstoffen. Hierzu gehört weshalb es innovative und vor allem insbesondere die endliche Ressource Die SUSKULT-Vision sieht vor, konven- nachhaltige, ressourcenschonende Lö- Phosphor, die derzeit unter hohem En- tionelle Kläranlagen zukünftig zu so- sungen braucht, um die Daseinsvorsor- ergieeinsatz gewonnen wird. Heutige genannten NEWtrient®-Centern umzu- ge sowie die Nahrungsmittelversorgung Agrarsysteme für die Nahrungsmittel- bauen, in denen die wesentlichen Res- für die weiter wachsende Bevölkerung produktion, Düngeherstellung und Be- sourcen aus kommunalem Abwasser sicherzustellen (Eigenbrod/Gruda 2015; wirtschaftung landwirtschaftlicher Flä- rückgewonnen und aufbereitet werden. Jennings et al. 2015). Die Herausforde- chen verursachen durch den hohen Ver- Unter der Koordination des Fraunhofer- rung für künftige Agrarsysteme wird es brauch fossiler Energieträger und mi- Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und nicht mehr ausschließlich sein, höhere neralischer Rohstoffe einen relevanten Energietechnik UMSICHT wird ein auf 2
Infobox 1 Vertikale hydroponische Pflanzenkultivierung In geschlossenen hydroponischen Systemen werden Die Hydroponik ist besonders platzsparend, da die Fläche Pflanzen ohne Erde oder Substrat angebaut. Die Wurzeln in Form vertikaler Anbauweisen effektiv und mittels der der Pflanze hängen dabei in einer flüssigen Nährlösung auf die Pflanze individuell angepassten Umweltbedin- – ein Gemisch aus Wasser und darin gelösten Nährstof- gungen ertragreich genutzt werden kann (siehe Abb. 3). fen – und können die notwendigen Mineralien direkt auf- Zudem ist die erdlose Kultivierung ressourcensparend nehmen. Überschüssige Nährstoffe werden wieder aufbe- und dabei nicht von der Bodenbeschaffenheit oder von reitet und in den Kreislauf zurückgeführt. Die erdlose klimatischen Bedingungen abhängig (Richter/Kind 2017). Kultivierung ist ressourcensparend und dabei nicht von der Bodenbeschaffenheit oder klimatischen Bedingungen Der Einsatz von hydroponischen Systemen zur Kultivie- abhängig (siehe Abb. 2). Um die optimalen Wachstumsbe- rung von pflanzlichen Lebensmitteln kann trotz des Strom- dingungen der Pflanze und damit einhergehend höhere Er- verbrauchs als klimafreundliche, nachhaltige und effizi- träge zu generieren, werden in hydroponischen Systemen ente Alternative zur herkömmlichen landwirtschaftlichen die Umweltbedingungen mit Hilfe optimaler Belichtung Produktion angesehen werden. Die Hydroponik ermög- mittels neuer LED-Technik, die Tagesgänge nachmodel- licht zudem eine ganzjährige, regionale Nahrungsmittel- lieren kann, und durch die Steuerung des Raumklimas produktion in der Nähe des Endverbrauchers und redu- optimiert. ziert somit die Transportwege (Keuter et al. 2021b). Abb. 2: Hydroponische Kultivierung von Salat Abb. 3: Vertikale hydroponische Pflanzenkultivierung Hydroponik basierendes (wasserbasie- Die Aufbereitung von Nährstoffen aus anlagenstandorten den Vertrieb der rendes) Nahrungsmittelproduktionssystem kommunalem Abwasser und die Rück- produzierten Lebensmittel in den um- entwickelt, bei dem die Pflanzen boden- führung in die Wertschöpfungskette liegenden Lebensmitteleinzelhandel mit bzw. erdlos unter Einsatz einer minera- stehen dabei im Fokus des Forschungs- geringeren Lieferwegen und -kosten er- lischen Nährstofflösung angebaut werden vorhabens. Aktuelle Trends zeigen möglichen. (vgl. Infobox 1). Die vertikale Indoor-Kul- zudem die steigende Nachfrage nach tivierung ermöglicht dabei eine effizien- regional erzeugten Produkten, welcher Die transparente Anbauweise kann zu- te und ertragreiche Gemüseproduktion die SUSKULT-Vision entsprechend be- dem Vertrauen innerhalb der Bevöl- durch die optimale Steuerung der Nähr- gegnen möchte. Gleichzeitig kann diese kerung in die Produktion von Lebens- stoffversorgung und des Raumklimas Form der urbanen Landwirtschaft einen mitteln schaffen und gleichzeitig deren sowie durch eine gezielte Lichtsteue- Beitrag zu einer nachhaltigen und re- Verantwortung gegenüber der nachhalti- rung mithilfe neuartiger LED-Technolo- silienten Entwicklung von städtischen gen, kreislaufbasierten Nahrungsmittel- gien. Die für die Pflanzenkultivierung not- Räumen leisten. Im Zuge der Suburba- produktion stärken. SUSKULT verringert wendigen Ressourcen Phosphor, Kohlen- nisierung und des Siedlungswachstums zudem die Abhängigkeit von Extrem- stoffdioxid, Kalium und Stickstoff so- sind viele Kläranlagen nicht mehr aus- wetterereignissen, Bodenbeschaffenheit- wie Wasser und Wärme werden dabei schließlich am Stadtrand lokalisiert, son- en sowie globalen Lieferketten bei der direkt von der angeschlossenen Klär- dern oftmals bereits an Siedlungsberei- Pflanzenkultivierung und kann somit zu anlage bezogen (Fraunhofer UMSICHT che angeschlossen. Entsprechend dem einer städtischen Resilienzsteigerung 2019). Leitbild der „Stadt der kurzen Wege” führen. Die vertikale Anbauweise ist kann eine Agrarproduktion auf Klär- darüber hinaus flächensparend und TRENDS 1/22 3
ILS - Institut für Landes- kungsmechanismen, welche sich von JLU - Institut für Politikwissenschaft und Stadtentwicklungsforschung Sozial- den NEWtrient®-Centern auf die Stadt- Stadt Dinslaken wissenschaften/ RVR - Regionalverband Ruhr entwicklung ergeben – und umgekehrt. Stadtentwicklung Unter Verwendung des „Backcasting-Ver- InnovationCity Management fahrens“ wurden mögliche Entwicklungs- pfade rückwärtsgerichtet von der Ziel- REWE Group vision im Jahre 2050 in die Gegenwart Angewandte nachgezeichnet (IZT 2008; Steinmüller Einzelhandel NX Food 2012). Forschung Fraunhofer UMSICHT Die Szenarien wurden dabei in einem Hochschule SUSKULT- mehrstufigen, interdisziplinären Verfahr- Osnabrück SZENARIEN en zusammen mit den Projektbeteilig- ten sowie weiteren Stakeholdern aus Wissenschaft und Praxis entwickelt (siehe Ministerium für Umwelt, Weitere Landwirtschaft, Natur- Abb. 4). Abwässer- Institutionen und Verbraucherschutz NRW In Zusammenarbeit mit den Stakeholdern verbände Ruhrverband Ernährungsrat Bochum konnten insgesamt mehr als 20 Ein- flussfaktoren identifiziert werden, welche Emschergenossenschaft/ Landwirtschaftskammer die SUSKULT-Vision potenziell beein- Lippeverband NRW flussen und somit relevant für die Sze- narienentwicklung sind. Dabei konnten Abb. 4: Stakeholder im Rahmen der SUSKULT-Szenariostudie neun Schlüsselfaktoren herausgestellt werden, die eine besonders zentrale Wirkung für die großmaßstäbliche Um- ressourceneffizient. Das NEWtrient®-Auf- schiedlicher Szenarien, welche für Inter- setzung der SUSKULT-Vision im räum- bereitungssystem sowie die Pflanzen- essierte in Form eines fiktiven Magazins lichen Kontext aufzeigen (siehe Abb. 5). kultivierung werden in stapelbaren Schiffs- angeboten werden soll. containern realisiert. Dadurch können Ferner wurden drei dieser Einflussfaktor- freie Flächen auf Kläranlagenstandorten Die Szenariotechnik hat in der Planung en für die Szenariostudie als Grundbau- optimal genutzt und so dem städtischen an Bedeutung gewonnen und wird ver- steine identifiziert, da sie vielfältige Ver- Nutzungsdruck begegnet werden. mehrt als Alternative zu Prognosen an- flechtungen und Rückkopplungen zu den gewendet, um unterschiedliche Dimen- übrigen Schlüsselfaktoren aufweisen (sie- Durch die Verknüpfung modernster Ab- sionen von Zukünften der Stadtentwick- he Abb. 5, in Weiß dargestellte Faktoren). wassertechnikanlagen mit einem neuar- lung aufzuzeigen. Dabei tigen Agrarsystem leistet die SUSKULT- werden keine statistisch- Vision zusätzlich einen Beitrag zur en Kennwerte auf der Förderung der Multifunktionalität städ- Grundlage mathemati- tischer Flächen. Kläranlagen sollen im scher Berechnungen fort- Jahr 2050 nicht mehr ausschließlich als geschrieben, wie dies technische Abwasserbehandlungsanla- beispielsweise bei Pro- gen dienen, sondern sich vielmehr als gnosen üblich ist. Viel- nachhaltige und verlässliche Ressour- mehr schätzen Szenarien cenlieferanten etablieren. Zudem wird mögliche Entwicklungen die Kläranlage zu einem Produktions- voraus und beantworten system von frischen, nachhaltigen und unter gesetzten Annahm- städtebauliche Integrierbarkeit der SUSKULT-Anlagen lokal produzierten Nahrungsmitteln für en die „was-wäre-wenn- und durch die städtische Bevölkerung Fragen“ (IZT 2008). Die Akzeptanz der bzw. Nachfrage nach Produkten der Kreislaufwirtschaft – der Konsument wird gleichzeitig zum Szenarienentwicklung Produzenten. orientiert sich dabei an Technische Entwicklung in der Abwassertechnik vorhandenen Trends. Gesellschaftliche Bedeutung der Ressourcenrückgewinnung Szenariotechnik als Gleichzeitig wird die methodischer Zugang Möglichkeit eingeräumt, Produktionskosten der erzeugten Lebensmittel noch unbekannte jedoch Flächennutzung/Flächenverfügbarkeit im Ruhrgebiet Das Projekt SUSKULT beschränkt sich mögliche Entwicklungs- nicht nur auf die Entwicklung von in sich pfade mit einzubeziehen Bewusstsein für Klima/Umwelt (in der Gesellschaft) geschlossenen Agrarsystemen, viel- (Schubert 2015). Qualität der erzeugten Lebensmittel mehr wird ein interdisziplinärer Ansatz Ressourcenverfügbarkeit verfolgt. Das ILS untersucht dabei mög- Die Szenariostudie im liche Folgen und Herausforderungen Rahmen des Forschungs- Created by Kick/Noun Project im Kontext einer nachhaltigen Raum- vorhabens SUSKULT Abb. 5: Schlüsselfaktoren für die Wirkungsanalyse im Rahmen der und Stadtentwicklung. Ein Ergebnis dient dabei der kreativ- SUSKULT-Szenariostudie sowie die drei Faktoren der Szenario- der Analyse ist die Entwicklung unter- en Betrachtung der Wir- narrative (in Weiß) 4
Fallstudienszenario Fokus und Inhalte Hauptszenario Kläranlage Best-Practice-Beispiel Emschermündung (KLEM) • knüpft an real geplante Umrüstung der Kläranlage Emschermündung zum NEWtrient®-Center an • Modernisierung der Abwassertechnik zur Separierung der Schadstoffe • Besucherzentrum sowie ein Marktplatz für Direktverkauf • städtebauliche Integration & partielle öffentliche Zugänglichkeit • Entwicklung des rechtlichen Rahmens • Akzeptanzbildung durch Öffentlichkeitsarbeit • Reproduzierbarkeit des SUSKULT-Konzeptes in anderen Städten Praxisbericht Bottrop Adaption des SUSKULT-Konzeptes • veränderte Rahmenbedingungen wie negative demografische Entwicklung und geringere städtebauliche Integration • Anbau von Nutzpflanzen mit hoher Biomassenproduktivität • Vertrieb von SUSKULT-Flüssig- und Feststoffdünger Praxisbericht Dortmund-Deusen Städtebauliche Integration und Netzwerkbildung • städtebauliche Integration unter Verwendung von Fördermitteln anderweitiger Stadtentwicklungsprojekte • vornehmliche Produktion von Wasserlinsen in Kooperation mit Start-Up-Unternehmen • Direktverkauf über Verkaufsautomaten, Belieferung von Streetfood- Läden sowie Vertrieb in umliegenden Supermärkten Praxisbericht Hattingen Dezentrale Gemüseproduktion auf Dächern und in Gärten • Installation eines dezentralen Abwasser- & Stoffstromtrennungs- systems in einem Neubaugebiet als Pilotprojekt • Vertrieb von einem „SUSKULT Produktion Kit” für Hobby- Gärtnerinnen und -Gärtner Praxisbericht Schwerte Gesellschaftlicher / städtischer Wandel • Besucherzentrum und Direktverkauf über einen Verkaufsautomaten • Akzeptanzsteigerung durch Sensibilisierung für Kreislaufwirtschaft • SUSKULT als Zwischennutzung für Gewerbeleerstand • Flachdachnutzung für SUSKULT-Anbauweise auf Gewerbe- und Bürogebäuden Tab. 1: Kurzdarstellung der fünf SUSKULT-Szenarionarrative In den einzelnen Szenarien werden region Ruhrgebiet. Die Szenarien be- weise notwendige Akzeptanzbildung, Handlungsmöglichkeiten und -notwendig- schreiben divergierende Foki, welche Störfälle, wirtschaftliche Rentabilität keiten einer erfolgreichen SUSKULT- der lokalen Flexibilität des SUSKULT- sowie technische Realisierung. Nach- Vision aufgezeigt, wobei die im Projekt Konzeptes für spezifische Rahmen- folgend werden zwei dieser Szenario- entwickelten Nahrungsmittelprodukti- bedingungen Rechnung tragen sollen narrative vorgestellt, um einen Einblick onsverfahren in aktuelle und künftige (siehe Tab. 1). zu geben, wie ein solches Agrarsystem Trends eingeordnet werden. Das Er- der Zukunft nachhaltige, urbane und gebnis sind fünf verschiedenartige Die Szenarien beinhalten ebenfalls poten- ressourcenschonende Nahrungsmittel Szenarien – in Form von kurzen Ge- zielle Risiken und Herausforderungen, produzieren könnte. schichten – für unterschiedliche Klär- welche im Zusammenhang mit der anlagenstandorte in der Fallstudien- SUSKULT-Vision stehen, wie beispiels- TRENDS 1/22 5
Hauptszenario Emschermündung: Produkte im Besucherzentrum ausführ- wasser und Nährstoffkonzentrationen, Kläranlage als Ressourcenlieferant lich aufbereitet und die Funktionsweise die an der Kläranlage ankommen, oder der Kreislaufschließung erklärt werden. fehlende Knollenbildungen bei Süß- Das Klärwerk Emschermündung (KLEM) Als weitere Erfolgsfaktoren wurden die kartoffeln. Mögliche Problemlösungen stellt das Hauptszenario dar und be- starke Einbindung der Landwirtinnen und der hydroponischen Anbauweise, unter schreibt die Umrüstung der schon Landwirte aus der Umgebung sowie die Zufuhr von vor Ort gewonnenen für damals überdurchschnittlich großen Integration der SUSKULT-Produkte in den Pflanzenanbau notwendigen Nähr- Modellkläranlage zu einem NEWtrient®- bestehende Lebensmittelzertifizierun- stoffen wie Phosphor, Kalium und Stick- Center zum Beginn der 2020er Jahre. gen identifiziert. stoff, werden laut Szenario in einer On- Dabei gilt es nicht zuletzt, die ungenutz- line-Datenbank gesammelt. ten Flächenpotenziale von rund 5,5 Neben der Akzeptanzbildung skizziert Hektar auf dem Kläranlagengelände das Szenario insbesondere technische Aufgrund des Erfolgs der Implementie- auszuschöpfen. Das Szenario geht von und rechtliche Voraussetzungen, wel- rung der SUSKULT-Vision an der KLEM einer zunehmend städtebaulichen Inte- che das Projekt am Standort Dinslaken beschreibt das Szenario ferner, dass gration der technischen Infrastruktur bis möglich gemacht haben. Um eine Pro- sich das SUSKULT-Konzept im großen zum Jahr 2050 aus, wobei die bereits duktion im wirtschaftlichen Maßstab Maßstab in vielen deutschen Großstäd- angrenzenden Reihen- und Mehrfami- von den zuvor durchgeführten Labor- ten etablieren und somit die Multifunk- lienhäuser sowie das Innovationsquartier versuchen ableiten zu können, geht tionalität technischer Infrastrukturen er- Barmingholten im zeitlichen Verlauf nä- das Szenario von einem Ertrag von bis höht werden konnte. her an die Anlage heranwachsen. Eine zu 40 Tonnen Gemüse pro Jahr und integrierte Lage verringert dabei den 1.000 m² Anbaufläche aus. Die Klär- Szenario Klärwerk Dortmund-Deusen: logistischen Aufwand sowie die CO2- anlagentechnik im Szenario ist in der Burger der Zukunft Bilanz: Die Produkte werden regional in Lage, Schadstoffe organisch bereits Supermärkten verkauft. Ein Direktver- im Hauptstrom abzureichern – dies Dieses Szenario beschreibt die Im- trieb im Sinne eines SUSKULT-Markt- stellt eine Ergänzung zur vierten Klär- plementation der SUSKULT-Vision an platzes an der Anlage ermöglicht sowohl stufe dar und beschreibt ein generelles der Kläranlage im Stadtteil Dortmund- einen produktionsnahen Kauf der Lebens- Nachrüstungsvorhaben, welches in den Deusen. Ziel des Szenarios ist es, an re- mittel als auch den Austausch mit Pro- 2020er-Jahren an unterschiedlichen ale Entwicklungen in der Umgebung an- duzierenden und Kundinnen und Kunden. Kläranlagenstandorten realisiert wer- zuknüpfen und diese in den Kontext einer den soll. Die ganzjährig gleichbleibende zukunftsgerichteten Stadtentwicklung zu Die notwendige Akzeptanzbildung ge- Qualität der Produkte im Jahr 2050 ist setzen. lang nicht zuletzt durch die teilweise dabei das Resultat von anfänglichen Öffnung der Kläranlage für die Bevöl- Problemlösungen, wie beispielsweise Im Rahmen der Internationalen Garten- kerung, wobei die Unbedenklichkeit der schwankende Zulaufmengen von Ab- ausstellung Metropole Ruhr (IGA) 2027 Abb. 6: 3D-Visualisierung des Hauptszenarios Kläranlage Emschermündung mit NEWtrient®-Center im Jahr 2050 6
jahr 2022 wird eine Demonstrations- anlage auf der Kläranlage Emscher- mündung errichtet, um die gewonnenen Erkenntnisse der hydroponischen Pflan- zenkultivierung vom Labormaßstab auf eine reale Umgebung (Pilotanlage) zu transferieren (siehe Abb. 8/9). Die Szenariostudie wird spätestens zum Ende der ersten Projektphase im März 2022 in Form eines fiktiven Magazins öffentlich verfügbar sein. Ziel ist es, das Projekt SUSKULT und seinen potenzi- ellen Nutzen verständlich darzustellen. Im weiteren Projektverlauf bis 2024 wird Abb. 7: SUSKULT-Burger mit Süßkartoffeln von der Kläranlage Dortmund-Deusen aus diesen gewonnenen Zukunftsbildern ein akteursspezifischer Handlungskata- sind unter dem Stadtentwicklungspro- Ein Besuchercontainer an der Kläran- log für die Raum- und Stadtentwicklung jekt „Emscher nordwärts“ zahlreiche lage bietet zudem digitale Rundgänge, erarbeitet. Aufwertungsmaßnahmen in den betrof- die die Produktionsweise erklären. Die fenen Stadtbezirken vorgesehen. Diese Produkte können regional in Super- Weitere Informationen zum Projekt beinhalten neue Wegeverbindungen märkten sowie an einem Verkaufsauto- und Grünräume für Sport, Freizeit und maten auf dem Kläranlagengelände er- Grundlegende Informationen, den ak- Erholungsangebote. Unter Verwendung worben werden. tuellen Forschungsstand und Veröffent- von Fördermitteln der IGA 2027 könnte lichungen zum Projekt SUSKULT finden man im Zuge dessen eine modernisierte Ausblick Sie auf der projekteigenen Webseite SUSKULT-Anlage an das Radwegenetz www.suskult.de. In einem 6-minütigen anbinden, um somit mehr Nähe zu den Das Projekt SUSKULT ist ein vielver- Video wird die SUSKULT-Vision ver- Bürgerinnen und Bürgern zu schaffen sprechender Ansatz eines künftigen ständlich dargestellt und gibt gleicher- und vorhandene Vorbehalte zu über- urbanen bio-basierten Agrarsystems maßen einen visuellen Einblick, wie die winden. Der Standort der Kläranlage im und begegnet einer Vielzahl von räum- Kläranlage der Zukunft aussehen könn- Hafengebiet ist für die vertikale Pflanzen- lichen Herausforderungen und aktuellen te. aufzucht im urbanen Raum besonders Trends. Insbesondere Möglichkeiten attraktiv, da dort gegenwärtig das soge- der Einbindung von Stadtbewohnerinnen Im Rahmen der Podcastreihe »Aufn nannte Smart Rhino-Projekt, die Umnut- und Stadtbewohnern über die eigent- Käffken zur …« stellen die Projektbe- zung einer 52 Hektar großen Brachfläche liche Nährstoffproduktion hinaus, wie teiligten außerdem einzelne Teilaspek- zu einem nachhaltigen Stadtquartier beispielsweise bei der dezentralen te der SUSKULT-Vision vor und setzen mit hoher Nutzungsmischung, in Pla- Pflanzenaufzucht mit SUSKULT-Dünge- diese in den Kontext einer zukünftigen nung ist. Der Umbau der Kläranlage zu mitteln, werden im weiteren Projekt- Nahrungsmittelversorgung. Abrufbar unter einem NEWtrient®-Center ist überdies verlauf noch stärker beleuchtet. Im Früh- https://suskult.de/index.php/podcast/. architektonisch ansprechend gestaltet, welcher eine Eingliederung in die umlie- gende Bebauung zulässt. Das Szenario beschreibt ferner, dass eine frühzeitige Zusammenarbeit mit den Ernährungsräten in der Region für die notwendige Akzeptanz- und Netz- werkbildung sorgen könnte. So entstand in diesem Narrativ ab 2030 die Koopera- tion mit einem Streetfood-Startup, wel- ches mit lokalen (Fleischersatz-)Pro- dukten von der Kläranlage arbeitet. Aus den Tomaten, Gurken, Salatköpfen, Süßkartoffeln sowie den Burgerpattys, basierend auf Wasserlinsen, lassen sich ganze Menüs kreieren. Um eine breitere Zielgruppe der multikulturellen Bevölke- rung Dortmunds erreichen zu können, sieht das Szenario die Verwendung der produzierten Nahrungsmittel für weitere Produkte vor, wie beispielsweise die vegane BVB-Stadionwurst oder den veganen Drehspieß. Abb. 8/9: SUSKULT-Demonstrationsanlage auf dem Kläranlagengelände Emschermündung TRENDS 1/22 7
Literatur BMBF – Bundesministerium für Bildung und GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Schubert, Dirk (2015): Stadtplanung – Wandlungen Forschung (2010): Nationale Forschungsstrategie Zusammenarbeit GmbH (o.J.): Landwirtschaft und einer Disziplin und zukünftige Herausforderungen. In: BioÖkonomie 2030. Unser Weg zu einer bio-basier- Klimawandel. Fachexpertise. https://www.giz.de/fach- Flade, Antje (Hrsg.) (2015): Stadt und Gesellschaft im ten Wirtschaft. Berlin. expertise/html/60132.html (Zugriff: 03.11.2021). Fokus aktueller Stadtforschung. Konzepte-Heraus- forderungen-Perspektiven. Wiesbaden: Springer VS, BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- IZT – Institut für Zukunftsstudien und Technolo- 121–176. https://doi.org/10.1007/978-3-658-07384- sammenarbeit und Entwicklung (2021): Agenda giebewertungen (2008): Methoden der Zukunfts- 8_5 2030. Die globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung. und Szenarioanalyse. Überblick, Bewertung und https://www.bmz.de/de/agenda-2030 (Zugriff: 02.12. Auswahlkriterien. WerkstattBericht Nr. 103. Berlin. Schulwitz, Martin; Reimer, Mario; Steines, Ann- 2021). Kristin (2020): 40 Tonnen Tomaten von der Kläran- Jennings, Steve; Cottee, Julian; Curtis, Tom; lage. Das Agrarsystem der Zukunft kommt ganz ohne Chmielewski, Frank-Michael (2009): Landwirtschaft Miller, Simon (2015): Food in an urbanised world. Erde aus und nutzt im Sinne der Kreislaufwirtschaft und Klimawandel. In: Geographische Rundschau 61, The role of city region food systems in resilience and die Nährstoffe aus häuslichem Abwasser. In: Trans- 9, 28–35. sustainable development. o.O. forming Cities 5, 4, 78–81. Deutscher Städtetag (2021): Urbane Landwirtschaft. Keuter, Volkmar (2020): Urbanes Leben und Innova- Steinmüller, Karlheinz (2012): Szenarien – Ein Positionspapier des Deutschen Städtetags. Berlin und tionen – für eine nachhaltige Versorgung. Online-Bei- Methodenkomplex zwischen wissenschaftlichem An- Köln. https://www.staedtetag.de/files/dst/docs/Publi- trag, Website des Wissenschaftsjahres 2020/2021. spruch und zeitgeistiger Bricolage. In: Popp, Reinhold kationen/Positionspapiere/2021/positionspapier- https://www.wissenschaftsjahr.de/2020-21/aktuelles- (Hrsg.): Zukunft und Wissenschaft. Berlin/Heidelberg: urbane-landwirtschaft-2021.pdf (Zugriff: 09.12.2021). aus-der-biooekonomie/koepfe-des-wandels/urbanes- Springer, 101–137. https://doi.org/10.1007/978-3-642- leben-und-innovationen (Zugriff: 09.11.2021). 28954-5. Die Bundesregierung (2016): Deutsche Nach- haltigkeitsstrategie. Neuauflage 2016. Berlin. Keuter, Volkmar; Schwindenhammer, Sandra; Stock, Manfred (2009): Klimawandel aus der Sicht Steinmetz, Heidrun; Ulbrich, Andreas (2021a): der Landwirtschaft. Kuratorium für Technik und Bau- Eigenbrod, Christine; Gruda, Nazim (2015): Urban Drei Standpunkte zum Abschluss-Kommuniqué wesen in der Landwirtschaft; KTBL-Schrift 474, 7–14. vegetable for food security in cities. A review. In: des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) Agronomy for Sustainable Development 35, 2, 483– 2021. SUSKULT. Oberhausen. Thelen Holding GmbH (o.J.): Smart Rhino. https:// 498. https://doi.org/10.1007/s13593-014-0273-y. www.thelen-gruppe.com/portfolio/projekt/smart- Keuter, Volkmar; Deck, Sebastian; Giesenkamp, rhino/ (Zugriff: 06.12.2021). Fraunhofer UMSICHT - Fraunhofer-Institut für Heidi; Gonglach, Denise; Katayama, Victor Takazi; Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (2020): Liesegang, Sica; Petersen, Finn; Schwindenham- Umweltbundesamt (2021): Beitrag der Landwirt- Publikationen. https://suskult.de/index.php/publikatio- mer, Sandra; Steinmetz, Heidrun; Ulbrich, Andreas schaft zu den Treibhausgas-Emissionen. https://www. nen/ (Zugriff: 19.01.2022). (2021b): Significance and Vision of Nutrient Recov- umweltbundesamt.de/daten/land-forstwirtschaft ery for Sustainable City Food Systems in Germany beitrag-der-landwirtschaft-zu-den-treibhausgas Fraunhofer UMSICHT – Fraunhofer-Institut für by 2050. In: Sustainability 13, 19, 10772. https://www. #treibhausgas-emissionen-aus-der-landwirtschaft Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik (2019): mdpi.com/2071-1050/13/19/10772 (Zugriff: 09.11. 2021). (Zugriff: 03.11.2021). NEWtrient®-Center-Standorte einer neuen Lebens- mittelproduktion. Pressemitteilung vom 14. Mai 2019. Richter, Stephan; Kind, Sonja (2017): Geschlosse- https://www.umsicht.fraunhofer.de/de/presse-medien/ ne hydroponische Agrarsysteme. Themenkurzprofil pressemitteilungen/2019/suskult.html Nr. 17. TAB Büro für Technikfolgen-Abschätzung (Zugriff: 10.12.2021). beim Deutschen Bundestag. Berlin. Impressum Auflage: 500 Das Projekt Ausgabe: TRENDS 1/22, Februar 2022, Herausgeber: ISSN 2701-4738 (Print) ILS – Institut für Landes- und ISSN 2701-4746 (Online) Stadtentwicklungsforschung gGmbH Layout: Silke Pfeifer Brüderweg 22 – 24, 44135 Dortmund Kartografie: Jutta Rönsch Postfach 10 17 64, 44017 Dortmund Fotos: Titel: Fraunhofer UMSICHT 2020, Fon +49 (0)231 90 51- 0 Abb. 1: Fraunhofer UMSICHT 2020, Fax +49 (0)231 90 51- 155 Abb. 2: Schulwitz 2019, Abb. 3: wird vom Bundesministerium für Fraunhofer UMSICHT 2020, Abb. 5: Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. ils@ils-forschung.de Icon: Noun Project by Kick, Abb. 7: www.ils-forschung.de Adobe Stock _354734415, Abb. 8/9: Fraunhofer UMSICHT 2020 © ILS 2022, alle Rechte vorbehalten. Folgen Sie uns auf Facebook Folgen Sie uns auf Twitter Follow us on Twitter @ilsforschung @ils_forschung @ils_research 8
Sie können auch lesen