Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen

 
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Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen
Impfungen bei Patienten mit Diabetes –
                    Empfehlungen der STIKO

                    25. November 2020

                    Dr. med. Sigrid Ley-Köllstadt
                    Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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    Chronische Herz-Kreislauf- und Lungenerkrankungen,
    Diabetes mellitus
    − Alle Standardimpfungen (je nach Lebensalter)
       Für Erwachsene: Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Poliomyelitis

    − Zusätzliche Impfungen gegen
       − Influenza
       − Pneumokokken
       − Zoster (mit Subunit-Totimpfstoff) vor allem bei Diabetes, COPD,
         Asthma

     DeutschesGrünes
     Deutsches GrünesKreuz
                     Kreuze.
                           e.V.
                             V.

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Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen
Standardimpfungen

      Tetanus                     Auffrischimpfung alle 10 Jahre
      Diphtherie                  Auffrischimpfung alle 10 Jahre
      Pertussis                   Jeder Erwachsene sollte geimpft sein.
      Poliomyelitis               Grundimmunisierung und mindestens
                                   1 Auffrischimpfung

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                     Fallbericht Tetanus

    Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen
Tetanus-Immunprophylaxe im Verletzungsfall: STIKO 2020/2021

    Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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                    Tetanus-Immunisierung
            Immer in Kombination mit Diphtherie (Td)

          0                                   Mindestabstand
     1-2 Monate                                  beachten !
     6-12 Monate                            Maximalabstände gibt      Typische Rachen-
                                                  es nicht !          beläge bei Diphtherie

          Td-Auffrischimpfung (ggf. auch an Pertussis denken,
          Td-ap) alle 10 Jahre. Immer nur 1-mal, auch bei einem
                          Intervall über 10 Jahre!

                                   Jede Impfung zählt!
    Deutsches Grünes Kreuz e. V.                                       Kind mit schwerem
                                                                       Keuchhustenverlauf
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Keine Änderung bei der Pertussis-Impfung der Erwachsenen

              Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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     Pertussis in der DDR bzw. NBL 1980 - 2014

                                         - Anteil der Altersgruppen in % -
                                                                                                                        Pertussis bei Erwachsenen:
    100
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                                                    ≥ 15 Jahre                                         Jahre
                                                                                                                        An Pertussis kann man mehrfach
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            1-
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Neu seit März 2020 von der STIKO empfohlen:
     Pertussis-Impfung in der Schwangerschaft

     − Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen Pertussis für schwangere
       Frauen zu Beginn des 3. Trimenons.
     − Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit für eine Frühgeburt sollte die Impfung
       ins 2. Trimenon vorgezogen werden.
     − Die Impfung erfolgt unabhängig vom Abstand zu vorher verabreichten Pertussis-
       haltigen Impfstoffen und in jeder Schwangerschaft. Die Impfstoffe sind dafür
       zugelassen!
     − Ziel: Reduzierung von Erkrankungen, Hospitalisierungen und Todesfällen durch
       Keuchhusten bei den besonders gefährdeten Neugeborenen und jungen Säuglingen: Eine
       Impfung während der Schwangerschaft führt zu hohen Antikörperkonzentrationen bei der
       werdenden Mutter und dem Neugeborenen.

     − Impf-Effektivität von über 90 % bei Säuglingen in den ersten 2 bzw. 3 Lebensmonaten

      Deutsches Grünes Kreuz e. V.
                                                                                        Quelle: Epid. Bulletin 13/2020

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                       Impfung gegen Poliomyelitis (IPV)

                        3 Impfungen im Schema 0 – 1 Monat – 6 Monate (Ausnahme:
                         Mindestabstand je 4 Wochen) mit IPV-Monoimpfstoff
                        Auffrischimpfungen nach 10 Jahren bei Expositionsgefahr
                         (Reisen in Endemiegebiete, berufliche Exposition), z. B. mit
                         Td-IPV-Impfstoff oder Td-ap-IPV-Impfstoff

                                Laut STIKO soll jeder Erwachsene ausreichend gegen
                                            Poliomyelitis geimpft sein:
                                  Grundimmunisierung + 1 Auffrischimpfung.

      Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen
Karte der Polio-Impfempfehlungen
                    (Auswärtiges Amt – Stand 8/2020)

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      Indikationsimpfungen für Patienten mit Diabetes
      von der STIKO empfohlen

        Herpes zoster                   2-mal mit Totimpfstoff im Abstand von
                                         2 bis 6 Monaten

        Influenza                       jährlich mit quadrivalentem saisonalen
                                         Impfstoff

        Pneumokokken mit 23-valentem Polysaccharidimpfstoff (PPSV23),
                      Wiederimpfungen mit PPSV23 alle 6 Jahre

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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Zoster (Herpes zoster)
               Erreger: Herpesvirus Varicella zoster (HHV-3)

               Reaktivierung der in sensorischen Spinalganglien
                persistierenden Varicella-zoster-Viren (VZV), z. B.
                bei Änderung der Immunabwehr aufgrund von
                Immunoseneszenz, Stress, Medikamenten

              Zoster ist ansteckend durch Schmier-
              infektion nach Kontakt mit Zoster-
              Effloreszenzen: Varizellen bei empfängl. Personen!

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.
                                                                         © Wutzler P in Handbuch der Impfpraxis

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              Boosterung durch Wildviren

              Kontakt mit Kindern
                    relatives Zoster-Risiko ist signifikant niedriger,
                    wenn Kinder im Haushalt leben

              Kontakt mit Varizellen
                    Fallkontrollstudie: Personen mit ≥ 5 Kontakten
                    (innerhalb von 10 Jahren) zu Varizellen haben ein
                    signifikant reduziertes Zosterrisiko

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.                                        Vaccine 2002;3207:1; Lancet 2002;360:678

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Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen
Impfempfehlung mit Hz-subunit-
      Totimpfstoff
                        Standardimpfung
                            Für alle Personen ab 60 Jahren

                        Indikationsimpfung für Personen ab 50 Jahren mit
                            angeborener oder erworbener Immundefizienz oder Immunsuppression
                             (Zulassungserweiterung ab 18 J. noch nicht in der STIKO-Empfehlung)

                            HIV-Infektion
                            rheumatoider Arthritis oder systemischem Lupus erythematodes
                            chronisch entzündlichen Darmerkrankungen
                            COPD oder Asthma bronchiale
                            chronischer Niereninsuffizienz
                            Diabetes mellitus

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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     Aus der STIKO-Begründung
      Wirksamkeit über alle Altersgruppen (ab 50 J.) zur Verhinderung eines Herpes
       zoster mit HZ-subunit-Totimpfstoff: 92 %; bei ≥ 70-Jährigen: 90 %.
      Schutzdauer: Schutzwirkung im 4. Jahr liegt bei 88%, weitere Aussagen bisher
       nicht möglich.
            Auf Basis immunologischer Daten (über Zeitraum von 9 Jahren), bleibt die
              Immunantwort über mehrere Jahre auf hohem Niveau, d.h. um ein
              Vielfaches höher als vor der Impfung.
      Sicherheit:
            „Der HZ/su-Totimpfstoff ist außerordentlich reaktogen.“
            Ausgeprägte Lokalreaktionen und systemische Reaktionen (Fieber, Myalgie,
              Kopfschmerz) bei etwa jedem 10. Geimpften, allerdings von kurzer Dauer
              (1-2 Tage), unabhängig vom Alter der Geimpften; keine signifikante
              Erhöhung bei der 2. Dosis.
            Bisher keine Komplikationen im ursächlichen Zusammenhang beschrieben.
      Auffrischimpfung: bisher keine Daten/Empfehlungen hierzu

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.                                  Epidem Bull. Nr. 50/2018 – Wiss. Begründung zur Empfehlung
                                                                   einer Impfung mit dem Herpes-zoster-subunit-Totimpfstoff

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Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen
Mitteilungen der STIKO zum Impfen bei eingeschränkter
     Verfügbarkeit von Impfstoffen
      − Der Totimpfstoff gegen Herpes zoster ist bis auf weiteres nur begrenzt verfügbar.

      − Noch vorhandene Impfstoffdosen sollten präferentiell für die Komplettierung begonnener
        Impfserien eingesetzt werden, bevor neue Impfserien begonnen werden.
      − Neue Impfserien sollten nur begonnen werden, wenn die Gabe der 2. Impfdosis
        sichergestellt ist.
      − Für einen vollständigen Impfschutz sind 2 Impfstoffdosen in einem Abstand von mindestens
        2 und höchstens 6 Monaten erforderlich.

             Kann für die 2. Impfung wegen mangelnder Impfstoffverfügbarkeit der maximale
              Abstand von 6 Monaten zur ersten Impfung nicht eingehalten werden, sollte die
             2. Impfung umgehend bei Wiederverfügbarkeit des Impfstoffes nachgeholt werden.

       Deutsches Grünes Kreuz e. V.
                                                                          www.stiko.de -> Lieferengpässe. Stand: 10.07.2020

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                                          IMPFUNGEN GEGEN
                                      PNEUMOKOKKEN + INFLUENZA

                                                     =

                                            DOPPELTER SCHUTZ

       Deutsches Grünes Kreuz e. V.                       Hum Vaccin Immunother. 2013 Jan 1; 9(1): 128–135. Additive preventive effect of
                                                          influenza and pneumococcal vaccines in the elderly

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Impfungen bei Patienten mit Diabetes - Empfehlungen der STIKO - Diabetologen Hessen
Vergleich der für die Bevölkerung in Deutschland
                      geschätzten ILI-Raten (gesamt, in Prozent) in den Saisons
                      2016/17 bis zur 12. KW 2019/20.

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.
                                                               https://influenza.rki.de/Wochenberichte/2019_2020/2020-12.pdf

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                                                        Influenza-Todesfälle in
                                                        Deutschland

                                                        Geschätzte Influenza-bedingte
                                                        Todesfälle (Exzess-Mortalität während
                                                        der Influenzawellen) im Vergleich der
                                                        Grippesaisons 2001/02 bis 2017/18
                                                        sowie 2018/19 (vorläufig)

                                                        Nach Ärzte-Zeitung vom 30.9.2019, Quelle: Bericht zur
                                                        Epidemiologie der Influenza in Deutschland, Saison 2018/2019

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Empfehlung für die Influenza-Impfung (1)
      Personen ab 60 Jahre
      Schwangere
      Patienten (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) mit erhöhter gesundheitlicher
       Gefährdung infolge eines Grundleidens, z. B.
         chronische Krankheiten der Atmungsorgane und des Herz-Kreislauf-Systems
         Diabetes und andere Stoffwechselkrankheiten
         chronische Leber- und Nierenkrankheiten
         chronische neurologische Krankheiten, z. B. Multiple Sklerose
         angeborene und erworbene Immundefekte, HIV-Infektion
      Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
      Personen mit erhöhter Gefährdung, z. B.
            medizinisches und zahnmedizinisches Personal in Klinik und Praxis
            Personen, die als mögliche Infektionsquelle fungieren können (z. B. Personal in
             Senioreneinrichtungen, Personen, die im häuslichen Umfeld mit Risikopersonen leben)
            Personal in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr
      Deutsches Grünes Kreuz e. V.
                                                                                                  STIKO-Empfehlungen 2020/2021 Epi. Bull. Nr. 34/2020

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        Wichtig und seit 10 Jahren von der STIKO empfohlen:
        Influenza-Impfung in der Schwangerschaft
        − Empfohlen für alle Schwangeren ab 2. Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher
          Gefährdung infolge eines Grundleiden bereits ab dem 1. Trimenon (z. B. bei
          Diabetes)
        − Grund für die Empfehlung: erhöhtes Komplikationsrisiko der Schwangeren bei
          Erkrankung. (Durch die Schwangerschaft bildet sich eine immunologische Toleranz für das
          heranwachsende Kind aus. Dieses Zusammenspiel des mütterlichen Immunsystems mit den
          Zellen des Kindes ist störanfällig, etwa durch Infektionskrankheiten).
        − Die Sicherheit der Impfstoffe wurde sowohl für Schwangere als auch für Ungeborene
          bestätigt.
        − Die Impfung der Schwangeren verleiht dem Neugeborenen einen Nestschutz in den ersten
          Monaten nach der Geburt.

                                     Impfraten nur zwischen 10 und 15 Prozent!

      Deutsches Grünes Kreuz e. V.           Quelle: https://www.allergieinformationsdienst.de/vorbeugung-schutz/schwangerschaft/immunsystem-und-
                                             schwangerschaft.html, Helmholtz Zentrum München

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                                                                                                                                                        11
Influenza-Impfung während der
     COVID-19-Pandemie (nach STIKO)
     Dies sind:
          Senioren (hier bisher Impfquote nur bei ca. 35 %)                      „Die Schutzeffekte für die
                                                                                Gemeinschaft durch Impfung
          Menschen (auch Kinder!) mit chronischen
                                                                               von Nicht-Risikogruppen werden
            Grundleiden (bisher Impfquote nur bei ca. 20-50 %)                          aufgrund von
          beruflich Exponierte, denn durch sie kann es z.B. zu                     kontaktreduzierenden
            nosokomialen Übertragungen in Krankenhäusern,                        Maßnahmen im Rahmen der
            Pflege- und Senioreneinrichtungen kommen (ärztliches                 COVID-19-Bekämpfung von
            und pflegerisches Personal, andere MitarbeiterInnen im                begrenzter Wirkung sein.“
            Gesundheitswesen)                                                        (STIKO 6.08.2020)
          Schwangere
          BewohnerInnen in Alters- oder Pflegeheimen

     DeutschesGrünes
     Deutsches GrünesKreuz
                     Kreuze.
                           e.V.
                             V.                                      Stellungnahme der STIKO, Epidem. Bull Nr. 32/33/2020

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      Pneumokokken
      Streptococcus pneumoniae                               Polysaccharidkapsel:
                                                             Differenzierung in mind. 90 Serotypen;
                                                             wichtigster Virulenzfaktor;
                                                             Schutz vor Phagozytose

                                                             Fakultativ pathogener
                                                             Keim

                                                             Besonders gefährdet:
                                                             Kinder unter 2 Jahren und
                                                             Erwachsene ab 60 Jahre
                                                             sowie chronisch Kranke

      Übertragung: Tröpfcheninfektion, Besiedlung des Nasen-
      Rachen-Raumes (Trägerstatus)

      Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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                                                                                                                            12
Pneumokokken-Impfung
                             STIKO 20.08.2020, Epi. Bulletin Nr. 34

     25   Deutsches Grünes Kreuz e. V.

25

                           Pneumokokken-Impfung
                           STIKO 20.08.2020, Epi. Bulletin Nr. 34

          Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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                                                                      13
Wiederimpfung gegen Pneumokokken
                         Aufgrund der begrenzten Dauer des Impfschutzes hält die STIKO
                         Wiederholungsimpfungen mit PPSV23 in einem Mindestabstand
                         von 6 Jahren aus medizinisch-epidemiologischer Sicht für alle* genannten
                         Gruppen grundsätzlich für sinnvoll. Laut Fachinformation von PPSV23
                         sollten jedoch „gesunde Erwachsene nicht routinemäßig erneut geimpft
                         werden“.
                         Hingegen können laut Fachinformation Wiederholungsimpfungen „bei
                         Personen mit erhöhtem Risiko für schwere Pneumokokken-Erkrankungen in
                         Erwägung gezogen werden“. Auf Personen der Kategorien „I“ und „B“ trifft
                         dies regelmäßig zu.
                         Bei Senioren, die keiner dieser beiden Kategorien angehören, ist die
                         Indikation individuell zu prüfen. Die Patienten sind auf die stärkere
                         Reaktogenität der Wiederholungsimpfung im Vergleich zur Erstimpfung,
                         aber auch auf den möglichen Verlust des Impfschutzes nach
                         unterbleibender Wiederholungsimpfung, hinzuweisen.
                                                                                 * in Tab. 2 der STIKO-Empfehlungen

          Deutsches Grünes Kreuz e. V.

27

                         Umsetzung der sequenziellen Pneumokokken-Indikations-
                         impfung ab dem Alter von 2 Jahren unter Berücksichtigung
                         des bisherigen Impfstatus

     28   Deutsches Grünes Kreuz e. V.                                                     Epi. Bull. Nr. 34/2020, S. 22

28

                                                                                                                           14
Mitteilungen der STIKO zum Impfen bei eingeschränkter
     Verfügbarkeit von Impfstoffen
       − Bis auf weiteres ist der Pneumokokkenimpfstoff PPSV23 nur eingeschränkt lieferbar
         (ab Ende Januar laut PEI wieder verfügbar, Stand 5.11.2020). Wegen der breiteren Abdeckung
         von Pneumokokken-Serotypen kann er nicht durch einen anderen niedriger valenten Pneumo-
         kokkenimpfstoff ersetzt werden.
       − Der Impfstoff soll bei eingeschränkter Verfügbarkeit bevorzugt für folgende Personen-
         gruppen verwendet werden:
          − Patienten mit Immundefekten bzw. Immunsuppression: zur Komplettierung der
             sequenziellen Impfung
          − Senioren ab dem Alter von 70 Jahren
          − Patienten mit chronischen Erkrankungen des Herzens oder der Atmungsorgane

                 Generell sollten Pneumokokken-Impfungen den Personen vorbehalten bleiben, die in den
                 gültigen Impfempfehlungen der STIKO benannt sind.

         DeutschesGrünes
         Deutsches GrünesKreuz
                         Kreuze.
                               e.V.
                                 V.                                         www.stiko.de -> Lieferengpässe. Stand: 10.07.2020

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              Schutzimpfungen in der COVID-19-Pandemie

                 Die Auseinandersetzung des Immunsystems mit SARS-CoV-2 wird durch eine in
                  zeitlicher Nähe verabreichte Impfung offenbar nicht negativ beeinflusst

                 Anstehende Routineimpfungen nur bei akuten, schweren Erkrankungen
                  verschieben!

                 COVID-19-Patienten impfen: nach vollständiger Genesung und frühestens 4 Wochen
                  nach letztem positiven PCR-Befund

                 Kontaktpersonen impfen:
                       bei Symptomfreiheit 14 Tage nach dem letzten potenziell infektiösen Kontakt
                       bei Nachweis einer SARS-Cov-2-Infektion und asymptomatischem Verlauf frühestens
                        4 Wochen nach dem positiven PCR-Befund

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.                                           Stellungnahme der STIKO, Epidem. Bull Nr. 18/2020

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                                                                                                                                15
Priorisierung der Impfungen

                   Grundsätzlich können und sollen alle STIKO-
                   empfohlenen Impfungen erfolgen!

                    v.a. Grundimmunisierungen im 1. und 2. Lebensjahr zeitgerecht beginnen
                     und abschließen; Auffrischimpfungen mit breitem Zeitfenster ggf.
                     aufschieben

                    Personen ab 60 Jahre: an Impfungen gegen Pneumokokken, Herpes zoster
                     und Influenza denken

                    wichtig: Impfschutz bei Immunsupprimierten und anderen
                     Risikopatienten

     Deutsches Grünes Kreuz e. V.                                             Stellungnahme der STIKO, Epidem. Bull Nr. 18/2020

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               Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
               Deutsches Grünes Kreuz e. V.
               Telefon-Hotline zum Impfen (für Ärztinnen/Ärzte):
               Di + Do von 10 – 12 Uhr unter 06421 - 293 133
               oder per Mail an impfen@dgk.de

               www.dgk.de/fachleute             Deutsches Grünes Kreuz e. V. (DGK)

               www.dgkshop.de                   Fachbücher, Impfaufklärungsunterlagen u.v.m.

               www.rki.de                       Robert Koch-Institut Berlin (RKI)
                                                Konsiliarlabore und Referenzzentren:
                                                www.rki.de/DE/Content/Infekt/NRZ/nrz_node.html

               www.stiko.de                     Ständige Impfkommission am RKI

               www.pei.de                       Paul Ehrlich-Institut Langen (PEI)
       Deutsches Grünes Kreuz e. V.
Deutsches Grünes Kreuz e. V.

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                                                                                                                                  16
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