IN DER ZEITSCHRIFT INTEGRIERT - Akademische Sektion - Alpenverein Innsbruck - Touristenklub Innsbruck

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IN DER ZEITSCHRIFT INTEGRIERT - Akademische Sektion - Alpenverein Innsbruck - Touristenklub Innsbruck
Mitteilung der Innsbrucker Alpenvereinssektionen |   4 | 2020

                                                TOUREN
                                             IN DER ZEI PROGRAMM 2021
                                                       TSCHRIFT
                                                                INTEGRIER
                                                                         T

                                     Titelteaser Text - Titelteaser Text
Akademische Sektion - Alpenverein Innsbruck - Touristenklub Innsbruck
                                     Titelteaser Text -Titelteaser Text
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Große Neueröffnung

Mehr als nur Einkaufen im größten Sporthaus
der Alpen
GROSSE NEUERÖFFNUNG AM DEZ AREAL. Nirgendwo sonst               SERVICE. Ihre Sportmomente noch besser machen: Diese Heraus-
ist die Begeisterung für Sportartikel so groß wie bei uns in    forderung nehmen über 50 Sport-ExpertInnen mit viel Leiden-
Tirol. Umso mehr freuen wir uns, schon in wenigen Wochen        schaft und Begeisterung an.
die Eröffnung unseres lang ersehnten 13. Standorts bekannt
zu geben!                                                       NACHHALTIGKEIT und die Verwendung natürlicher Materialien
                                                                wie Holz, Stein, Metall und Kork geben nach der Realisierung des
EIN HAUS FÜR SPORT. Über 5.500 m² Verkaufsfläche verteilt,      Komplettumbaus den Ton an. Ein urbaner Garten sorgt für
auf vier Ebenen erwarten Sie! Besonders komfortabel:            besonderen Flair.

GROSSZÜGIGE PARKMÖGLICHKEITEN vor dem Haus und in               ALS BESONDERES HIGHLIGHT erwartet Sie eine eigene Ände-
der eigenen Tiefgarage ermöglichen Ihnen Extra-Komfort          rungsschneiderei. Ihre Lieblingsstücke – jeder Marke und jedes
für Ihr Einkaufserlebnis.                                       Alters – können dort bequem an Ort und Stelle repariert werden.

                                                                Es freut uns, Sie bald in unserem neuesten Sporthaus zu begrüßen!

                  Entdecken Sie unsere neuen Testmöglichkeiten und Sport-Aktiv-Zonen:

Kältekammer zum      Nordketten      Running Labor mit   Schischuhtester       Bergschuhtester        Schneiderei      Boulderblock
  Kleidungstest     Chill-Out-Area      Laufanalyse

4x STUBAIER GLETSCHER           I    3x INNSBRUCK        I     2x VÖLS     I       KUFSTEIN       I      2x WÖRGL      I      VOMP
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LIEBE VEREINSFAMILIE!
Noch vor einem halben Jahr genossen wir unsere Freizeit nahezu uneinge-
schränkt, weltweit. Beinahe jedes Risiko konnte irgendwie abgesichert werden.
                                                                                        Alta via del Granito     04
Mit der Corona-Pandemie hat eine neue Zeitrechnung begonnen, die Gesell-
schaft wird sich gezwungenermaßen auf neue Rahmenbedingungen einstel-
len müssen. Gegen diese Krankheit gibt es keine Versicherung, sondern nur
                                                                                        In fünf Tagen durch drei Länder           11
vernünftiges Verhalten!
                                                                                        Touristenklub Innsbruck         14
Nach dem Erlebnis eines kompletten Lockdowns sind wir angehalten, uns auch
wieder über die unspektakulären, kleinen Dinge des Lebens zu freuen:                    Ehrwalder Sonnenspitze           16
ein Spaziergang in der Sonne zum Beispiel …

Allerdings gehen viele von uns nach anfänglich recht vernünftigem Verhalten             Aus der Prielgruppe ins Ausseer Land              18
mit der noch kritischen Situation teilweise schon recht locker um. Wird die
Gefahr leichtfertig verdrängt? Jedenfalls werden wir mit der Situation irgendwie        Im Reich des Monte Rosa          20
leben lernen müssen.

In den Bergen haben die Schutzhütten wieder geöffnet, die Tagesgäste auf                Tourentipps                                 25, 26
manchen Hütten übertreffen die Besucherzahlen der letzten Jahre. Die schlim-
men Erwartungen sind nicht so drastisch eingetreten wie anfangs prognosti-              Lagerkoller    27
ziert. Gottseidank sind viele der Wirtschaftstreibenden mit einem blauen Auge
davongekommen. Vor allem die Reisebranche hat es jedoch schwer getroffen.
Jetzt werden wir uns wohl auf ein anderes Reisen einstellen müssen. Vielleicht
                                                                                        Das karge Leben der Wurzelgräberinnen                 29
liegt die Zukunft im nachhaltigen, kleinräumigen Tourismus: keine bis auf den
letzten Schlafplatz belegte Hütten, keine Schiffsreisen mit 3.000 Passagieren,          70 Jahre Mitteilungen des AV Innsbruck               34
keine Konzerte mit 20.000 Besuchern. Unser ökologischer Fußabdruck muss
jedenfalls kleiner werden! Der Lockdown hat der Umwelt gut getan und zeigte
auf, was möglich wäre. Unserem Konsumverhalten wurden unübersehbare
                                                                                        Trekkingstöcke      36
Grenzen gesetzt.
                                                                                        Bücher   41
Erkunden wir vermehrt die nahe gelegenen, versteckten Paradiese! Zusammen-
halt und gegenseitig gelebte Verantwortung werden helfen, die gegenwärtige
                                                                                                                     Titelbild:
Krise zu bewältigen.
                                                                                                                     Cares Schlucht,
                                                                                                                     Picos de Europa,
Bleiben Sie gesund! Das wünscht Ihnen                                                                                Asturien, Spanien
                                                                                                                     Foto: Klaus Springfeld
Oberhuber Klaus, Erster Vorstand

 TOURISTENKLUB INNSBRUCK                   Öffnungszeiten: Mo. und Do. 9 bis 19 Uhr,    Impressum:
Geschäftsstelle:                           Di, Mi, Fr. 9 bis 17 Uhr                     Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Alpenverein,
                                                                                        Alpenverein Innsbruck, Touristenklub Innsbruck, Akademische
Olympiastraße 39, 6020 Innsbruck           Bibliothek: Mo. und Do. 17 bis 19 Uhr        Sektion Innsbruck. A – 6020 Innsbruck, Meinhardstraße 7-11
Tel. +43/512/585157                        www.alpenverein-ibk.at                       (Anschrift der Redaktion). Mitarbeiter und verantwortlich für
Öffnungszeiten: Mo. und Do. 17 bis 19      office@alpenverein-ibk.at                    die jeweiligen Sektionsseiten: Reinhard Holy (Touristenklub
                                                                                        Innsbruck), Mag. Eva Fend (Akademische Sektion Innsbruck)
Uhr, Mi. 9 bis 11 Uhr                                                                   Inhalt: Informationen und Berichte über Tätigkeiten, Ziele und
tk.innsbruck@sektion.alpenverein.at         AKADEMISCHE SEKTION INNSBRUCK               Aufgaben im Sinne der Vereinsstatuten. Die Redaktion behält sich
www.alpenverein.at/tk-innsbruck/           Geschäftsstelle: Bühelstrasse 6, 6170 Zirl   Kürzungen und Bearbeitung von Beiträgen vor. Für unverlangt
                                                                                        eingesendete Manuskripte übernimmt der Verlag keine
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Meinhardstraße 7-11, 6020 Innsbruck        telefonisch erreichbar:                      Stück. Verantwortlich für Inhalt und Anzeigenteil, Layout und
Tel. +43/512/587828 – Fax: 0512/58 88 42   Mittwoch von 16 bis 20 Uhr                   Schriftleitung: Ing. Klaus Oberhuber.
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    ALTA VIA                                                    von Josef Essl

    DEL GRANITO
    in 3 Tagen zur Felsbastion der Cima d’Asta
    Bergsteigen im Trentino verbindet man zumeist
    mit den Felsbastionen der südlichen Dolomiten
    und Brentagipfeln, den imposanten von Gletschern
    umflossenen Gipfeln des Adamello-Massivs sowie
    den steil aufragenden bewaldeten Bergen rund
    um den Gardasee. Sie alle bieten für den Wanderer
    und Bergsteiger eine unglaubliche Spannbreite an
    unterschiedlichen Landschaftselementen und geo-
    logischen Besonderheiten, aber auch auf engstem
    Raum den Einfluss von hochalpin bis mediterran.
    Doch eines verbindet die allermeisten dieser Berge
    und Gebirgsgruppen, sie erhalten ob ihrer Bekannt-
    heit und Attraktivität mitunter sehr regen Besuch.
    Zwischen all diesen weithin bekannten und faszi-
    nierenden Hochgebirgslandschaften versteckt sich
    unweit von Trient, zwischen dem Fleimstal im Norden
    und dem weit ausladenden Valsuganatal im Süden
    mit der 70 km langen Lagoraikette, dem mächtigen
    Cima d’Asta-Massiv und der Rava-Gruppe ein Gebir-
    ge, das nicht nur seinesgleichen sucht, sondern sich
    vor allem immer noch durch Einsamkeit, Ruhe, Stille
    und weitestgehende Ursprünglichkeit auszeichnet.
    Diese Besonderheit setzt sich bis in die Tallagen fort,
    denn umrahmt werden die mächtigen Porphyr- und
    Granitberge noch immer von kleinen, authentischen
    und geschichtsträchtigen Ortschaften. An der Attrak-
    tivität der Berge und unverwechselbaren Landschaf-
    ten kann es nicht liegen, da sie ihre häufig mächtigen
    Gipfelhäupter zwischen gewaltigen Fels- und
    Bergstürzen, weit ausladenden Karen, eiszeitlichen
    Gletscherschliffen und einer Vielzahl von türkisblauen     DIE GEOLOGIE UND                    ren Ausprägungen sehr gut zu
    Bergseen steil in den Himmel strecken. Vielmehr sind       GEOMORPHOLOGIE                      lesen ist. Die Hauptkette der
    es wohl nur die wenigen und kleinen Schutzhütten,         Das weite Gebiet der Lagorai, samt   Lagorai besteht vor allem aus
    die sich über die gesamten Berge der Lagorai erstre-      dem dazugehörigen Massiv der         Ergussgesteinen, welche durch
    cken. Aber genau diese wenigen Stützpunkte sind           Cima d’Asta und der Rava-Gruppe,     die Erstarrung von Lava an der
    gerade bei langen Etappen eine Herausforderung            ist aufgrund der ständig wech-       Erdoberfläche vor ca. 270 Mil-
    für jeden Wanderer und Bergsteiger. Viele wird der        selnden geologischen Verände-        lionen Jahren entstanden ist.
    Besuch dieser eigentümlichen Gegend abschrecken,          rungen für Geologen besonders        Doch nur unweit entfernt zeigt der
    andere sehen darin einen Reiz. Was man dafür aber         interessant, da gerade in diesem     gesamte geologische Aufbau mit
    mit Sicherheit bekommt, ist eine noch weitgehend          Teil der Alpen die Erdgeschichte     der Cima d’Asta ein völlig anderes
    wilde und eigentümliche Gebirgslandschaft.                aufgrund der häufig sichtba-         Bild. Imposante Zackengrate und
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                                          Gewaltige Granitgipfel und tiefblaue
                                      Bergseen prägen die Cima d‘Asta-Gruppe
                                                                                          derer Kontrast stechen zu den steil­
                                                                                          aufragenden Felsköpfen und -nadeln
                                                                                          immer wieder die von den eiszeitlichen
                                                                                          Gletschern geformten, abgeschliffenen
                                                                                          und glatt polierten Felsrücken ins Auge.

                                                                                           DER KRIEG IM TRENTINO
                                                                                          Mit Beginn des Ersten Weltkrieges im
                                                                                          Mai 1915 ging zwar die Frontlinie durch
                                                                                          die Lagoraikette, doch zu Beginn war
                                                                                          das militärische Interesse der Italiener
                                                                                          nicht besonders groß. Diese Nebenfront
                                                                                          nutzte die österreichische-ungarische
                                                                                          Armee gemeinsam mit dem Deutschen
                                                                                          Alpenkorps, um die leicht zu erreichen-
                                                                                          den Positionen zu besetzen und zu
                                                                                          kontrollieren. Einen Vorstoß seitens der
                                                                                          Österreicher gab es nicht und so fiel das
                                                                                          gesamte Massiv rund um die Cima d’Asta
                                                                                          kampflos in italienische Hände. Erst 1916
                                                                                          rückten die Italiener stärker nach Norden
                                                                                          vor, mussten jedoch verlustreiche Kämp-
                                                                                          fe hinnehmen. Im Sommer 1916 änderte
                                                                                          sich das Bild schlagartig, als General­
                                                                                          stabschef Cadorna eine Offensive durch
                                                                                          die vielen Alpini-Bataillonen an der
                                                                                          östlichen Lagoraikette einleitete, damit
                                                                                          die österreichischen-ungarischen Sol-
                                                                                          daten keine Möglichkeit hatten, an der
                                                                                          Hauptfront am Isonzo zur Verfügung zu
                                                                                          stehen. Zahlreiche Bergspitzen, wie etwa
                                                                                          der Monte Couriol, die Südspitze der
                                                                                          Busa Alta oder die Kaiserspitze wurden
                                                                                          besetzt, um vor allem die Nachschub-
                                                                                          verbindungen der Österreicher im Auge
                                                                                          zu behalten. Nach dem strengen Winter
                                                                                          1916/17 mit vielen Toten folgten noch
                                                                                          weitere kleinere Offensiven, die alle-
                                                                                          samt für niemanden Vorteile brachten.
                                                                                          Und auch der Minenkrieg am Colbricon
                                                                                          und an der Busa dell’Oro änderte daran
                                                                                          nichts. So kam es, dass mit dem Zusam-
                                                                                          menbruch der italienischen Isonzo- und
                                                                                          Dolomitenfront infolge der 12. Ison-
                                                                                          zoschlacht die Italiener im November
                                                                                          1917 die eingenommenen Bereiche
                                                                                          der Lagorai räumten, womit auch die
                                                                                          kriegerischen Aktivitäten endeten. Noch
                                                                                          heute trifft man auf den Bergen der
mit gewaltigen Steinblöcken bedeck-          zahl formenkundlicher Besonderheiten         Lagoraikette sowie rund um die Cima
te Bergkessel prägen diese nahezu            auf. Viele der Berggipfel stechen als zer-   d’Asta auf zahlreiche Kriegsschauplätze
urweltliche Landschaft. Dabei handelt es     klüftete Felsklippen ins Auge, an deren      mit verfallenen Baracken, Stachel-
sich um mächtige Granite, Granodiorite       Nord- und Südhängen sich zahlreiche          drähten, Kriegswegen und -straßen,
und Diorite, die vor ca. 275 Millionen       Täler tief eingegraben haben. Die Wald-      Stellungsgräben sowie in senkrechte
im kristallinen Sockel erstarrt sind.        grenze erreicht eine Höhe von knapp          Felswände geschlagene Felstreppen.
Im Gegensatz zu den nahe liegenden           2.000 m, darüber prägen glatte Platten-
Dolomiten, die sich eindrucksvoll mit        fluchten, geröllbedeckte Hänge, eine          1. TAG – IN DER RAVA-GRUPPE
ihren bleichen oder rötlichen Felsbergen     Vielzahl von Wasserläufen, zahlreiche        Tourdaten:  1.035 HM,  680 HM,
im Norden erheben, weist der gesamte         Quellfluren und Bäche sowie tiefblaue        5 – 5½ Std., 9,5 km, roter Bergweg
Gebirgszug der Lagoraikette eine Viel-       Bergseen die Landschaft. Als beson-          Schon lange bestand der Plan, endlich
IN DER ZEITSCHRIFT INTEGRIERT - Akademische Sektion - Alpenverein Innsbruck - Touristenklub Innsbruck
Durch die gesamte Rava-Gruppe (links)
                                  4/ 2020
                                                                                                        führt der Alta via del Granito. Rechts die
                                                                                                                         stillen Berge der Lagorai
6

         einmal das nördlich gelegene Hinterland     unkomplizierten Reservierung auf dem         mend lichter werdenden Baumkronen
         des Valsuganatales zu erkunden und auf      Rifugio Caldenave und dem Rifugio Cima       hindurch. Auf gut 1.900 m war die Wald-
         der Cima d’Asta, dem höchsten Berg in       d’Asta O. Brentari ging es am nächsten       grenze erreicht und vor uns erhoben sich
         diesem Gebirgsmassiv, zu stehen. Die        Morgen über eine schmale Bergstraße          plötzlich imposante Felsberge in den
         Aussicht von diesem 2.847 m hohen           durch ein tief eingeschnittenes Tal hin-     Himmel. Wir wanderten über weitläufige
         Berggipfel sei phantastisch und reiche      auf zur Malga Sorgazza auf 1.441 m, dem      Bergwiesen, passierten eine verfallene
         an klaren Tagen bis zur Adria, hat man      Ausgangspunkt für alle Wanderungen           Alm und erschraken, als plötzlich vor uns
         mir erzählt. Ursprünglich wurde der         und Bergtouren in diesem Gebiet. Es war      auf 2.000 m eine Staumauer den Weg zu
         direkte Anstieg von der Malga Sorgazza      noch recht früh am Morgen und da kam         versperren schien. Zudem passte diese
         über die auf knapp 2.500 m hoch gele-       uns ein guter italienischer Cappuccino       Betonwand so gar nicht in diese urtüm-
         gene Schutzhütte Rifugio Cima d’Asta O.     auf der Malga Sorgazza sehr recht. Noch      liche Landschaft. Der Stausee „Lago di
         Brentari und weiter in direkter Linie zum   einmal kontrollierten wir unsere Rucksä-     Costa Brunella“ sollte aber in den kom-
         Berggipfel ins Auge gefasst. Doch in ei-    cke, ob wir auch nichts für diese 3 Tage     menden 3 Tagen der einzige großtech-
         ner kleinen Unterkunft im verschlafenen     vergessen hatten. Die Bergtour entlang       nische Eingriff in diese Landschaft sein.
         Ort Pieve Tesino, oberhalb des Valsuga-     der „Alta via del Granito“ war eine Unter-
         natales, stieß ich auf ein unscheinbares    nehmung ins Ungewisse, denn wir kann-        Noch war das Gelände durchwegs sanft,
         Faltprospekt mit dem Titel „Alta via del    ten weder das Gebiet, die Wegführung,        doch mit Fortdauer des Anstieges traten
         Granito“. Allein der Name machte mich       noch die Schutzhütten. Gleich hinter der     immer häufiger mächtige Granitblöcke
         neugierig: drei Tage durch eine Land-       Malga Sorgazza folgten wir dem Steig         und -pfeiler in den Vordergrund. Auch
         schaft, die noch an Wildnis erinnert, nur   Nr. 328 durch einen dichten und steilen      kleine erste Bergseen rückten in unser
         zwei kleine Schutzhütten beherbergt         Bergwald. Die Anlage des Steiges war         Blickfeld. Auf 2.206 m erreichten wir mit
         und zuletzt noch die Besteigung eines       gerade zu Beginn durchaus fordernd,          der Forcella Quarazza einen herrlichen
         imposanten Berggipfels ermöglicht.          denn steile und recht direkte Anstiege       Übergang inmitten gewaltiger Felsbas-
         Alles Attribute, die mich in meinem         wechselten sich mit etwas flacheren          tionen. Bei der nun folgenden Querung
         Beschluss bestärkten, diese Runde mit       Passagen ab. Recht rasch gewannen wir        hieß es konzentriert dem Steig unterhalb
         Freunden in Angriff zu nehmen. Und          an Höhe, denn immer öfter blinzelten         der senkrecht aufragenden Felswände
         wir sollten es nicht bereuen. Nach einer    die Sonnenstrahlen durch die zuneh-          zu folgen, denn auch nach unten bricht
                                                                                                  hier das Gelände durchwegs steil in die
                                                                                                  Tiefe. Dieser Abschnitt war aber nur von
    Blick über das Valdi Rava-Hochtal                                                             kurzer Dauer, und nach wenigen Minu-
    in der Rava-Gruppe                                                                            ten wurde die Landschaft - trotz mäch-
                                                                                                  tiger Granitblöcke - in ihrer Ausprägung
                                                                                                  wieder etwas sanfter. Bis zum höchsten
                                                                                                  Punkt dieser heutigen Etappe, nämlich
                                                                                                  der 2.397 m hochgelegenen Forzellon de
                                                                                                  Rava, war es nun nicht mehr weit. Als wir
                                                                                                  dann endlich auf der Scharte standen
                                                                                                  und knapp 1.000 Höhenmeter in den
                                                                                                  Beinen hatten, waren wir ob dieser
                                                                                                  einmaligen und grandiosen Landschaft
                                                                                                  im ersten Moment sprachlos. Vor uns
                                                                                                  der mächtige und nur wenige Meter
                                                                                                  hohe Granitberg Cimon Rava. Unter
                                                                                                  uns das wunderschöne Valdi Rava, eine
                                                                                                  von Lärchen, Zirben, Latschen, Zwerg­
                                                                                                  sträuchern und Bergwiesen gestufte
IN DER ZEITSCHRIFT INTEGRIERT - Akademische Sektion - Alpenverein Innsbruck - Touristenklub Innsbruck
4/ 2020

- 10%
R A B AT T
FÜR DICH ALS ALPENVEREINS-MITGLIED*

WILHELM-GREIL-STRASSE 15 | INNSBRUCK

Nadine Wallner
Mammut Pro Team Athletin | Freeride-Profi

*Auf reguläre Ware, nicht mit anderen Aktionen kombinierbar.
IN DER ZEITSCHRIFT INTEGRIERT - Akademische Sektion - Alpenverein Innsbruck - Touristenklub Innsbruck
4/ 2020                                                                Eiszeitliche Gletscher haben diese
                                                                                                   Landschaft geformt. Dahinter die
8                                                                                                        Berggipfel der Lagoraikette
    Hochebene mit zahlreichen Almen. Nach
    einer ausgiebigen Rast ging es nun auf
    dem Steig 332 B anfangs noch leicht
    bergauf und anschließend wie auf einem
    Aussichtsbalkon hoch über dem Valdi
    Rava-Tal hinunter zur Forcella Ravetta
    (2.222 m). Auf dem Weg dorthin blickten
    wir hinunter auf traumhaft schöne
    Bergseen, wie dem Lago Grande, dem
    Lago di Mezzo und dem Lago Primo.
    Noch ein letztes Mal überblickten wir die
    Südausläufer der Rava-Gruppe, bevor
    wir nach Norden in das Val di Prave-Tal
    abstiegen. Anfangs etwas steiler, zog
    sich der Steig zumeist in direkter Linie
    talwärts. Mächtige Schuttkare und
    Felsstürze begleiteten uns talwärts,
    bevor wir langsam aber sicher in den
    Wald eintauchten. Jetzt war es zum
    Rifugio Caldenave nicht mehr weit. Doch
    bevor wir die kleine und schön gelegene       2. TAG - EINTAUCHEN IN EINE                gerne länger verweilen möchte, doch
    Schutzhütte auf einer Hangterrasse mit        ARCHAISCHE LANDSCHAFT                      der Weg zum heutigen Ziel war noch
    Blick zu den Lagorai-Gipfeln erreichten,     Tourdaten:  1.275 HM,  600 HM,            weit. Der weitere Anstieg wurde aber nie
    gelangten wir am Schnittpunkt zwischen       6 – 7 Std., 12 km, roter Bergweg            wirklich steil, sodass wir die Wanderung
    dem Val di Prave-Tal und dem Val Orse-       Völlig entspannt, ausgeruht und mit         und Landschaft in vollen Zügen genie-
    ra-Tal zu einem großen Feuchtgebiet, wo      großer Vorfreude auf den heutigen           ßen konnten. Wir passierten die kleinen
    sich der Rivo di Caserine in zahlreichen     langen Etappentag reichte uns Elio ein      Hütten Baito Lastei und Baito Scagni, wo
    Mäandern seinen Weg ins Tal bahnt.           herzhaftes und stärkendes Frühstück.        wir auch den geschlossenen Waldgürtel
    Noch immer von den vielen Landschafts-       Im Caldenave-Tal herrschte noch eine        endgültig verließen. Vor uns öffnete
    eindrücken überwältigt, erreichten wir       wunderbare Ruhe. Nur die hohen Gipfel       sich eine von eiszeitlichen Gletschern
    schließlich die kleine Schutzhütte, wo       in der Lagoraikette, wie etwa der M.        geformte Berglandschaft. Sanfte Mul-
    uns Elio freudig begrüßte. Das Rifugio       Montalon, die C. Delle Buse oder der        den, abgeschliffene Felsen, zahlreiche
    Caldenave ist eine private Schutzhütte       Pala del Becco, wurden von der Sonne        Kleinstseen und dazwischen bildete
    und verfügt über maximal 22 Betten. In       langsam wachgeküsst. Recht früh hieß        eine bezaubernde Bergflora ein unver-
    viel Kleinarbeit hat Elio die ehemals alte   es Abschied nehmen von Elio und dem         wechselbares Kleinod. Mit zunehmender
    Hütte über viele Jahre liebevoll renoviert   Caldenave-Tal, um die heutige lange und     Höhe und dem Blick auf die Forcella
    und man merkt in den Gesprächen,             durchaus fordernde Etappe gut meistern      delle Buse Todesche wurde das Gebiet
    dass die Hütte sein ganzer Stolz ist.        zu können. Direkt von der Schutzhütte       rauer und karger. Große Schotterkare
    Nach einem ausgezeichneten Abend-            wanderten wir auf einem Steig hinunter      und steile Berggipfel begleiteten uns
    essen und noch längeren interessanten        zum Bach Rivo di Caserine, der nach der     hinauf zur Scharte. In diesem Abschnitt
    Gesprächen zogen wir uns um 22.00            Überquerung direkt in den Steig Nr. 360     trat erstmals die dunkle Geschichte des
    Uhr in die gemütlichen Zimmer zurück.        einmündete. Eine Umgehung talaus-           Ersten Weltkrieges in Erscheinung, denn
                                                 wärts, wie in einigen Karten verzeichnet,   in den Schotterkaren lagen noch immer
                                                 ist nicht notwendig. In noch völliger       Stacheldrähte oder auch Holzteile von
                                                 Stille und nur dem Vogelgezwitscher         den damals errichteten Behausungen.
       HINWEIS
                                                 lauschend, führte der Anstieg anfangs       Mit dem Erreichen der Forcella delle
       Hat man genügend Zeit,                    mitunter etwas steiler hinauf durch         Buse Todesche (2.307 m) wechselten wir
       sollte man nicht nur die                  den recht lockeren Lärchenwald. Doch        auf die Ostseite, folgten dem ehemali-
       Cimon Rava besteigen (Trittsicher-        bereits nach knapp 200 Höhenmetern          gen Kriegssteig und blickten nicht nur
       heit ist hier aber Voraussetzung),        ging es unterhalb der gewaltigen Fels-      tief hinunter ins Val Sorgazza, sondern
       sondern unbedingt von der                 stürze in leichtem Auf und Ab zu einem      erstmals auf die andere Talseite zur
       Forzellon de Rava einige Minuten          weitläufigen Bergkessel, welcher von        mächtigen Cima d’Asta. Hoch über dem
       auf dem Steig 366 B in Richtung           den Felsgipfeln der Cima Orsera und der     Talboden genossen wir die Wanderung
       Passo del Tombolin wandern, wo            Cima delle Buse Todesche begrenzt wird.     in leichtem Auf und Ab entlang des
       man auf die Spuren des Ersten             Vor uns lag eine archaische Landschaft,     Steiges Nr. 373. Dabei schweifte der
       Weltkrieges trifft. Durch eine bei-       die von mehreren kleinen und mittelgro-     Blick immer wieder zum Monte Cen-
       nahe senkrechte Felswand wurde            ßen Seen (Laghi della Val d’Inferno) und    gello (2.439 m), dessen Gipfel sich vor
       von den Soldaten eine Stiege              Lacken, Rinnsalen, Mooren und dazwi-        uns mächtig erhob. Sollten wir diesen
       in den Granitfels geschlagen.             schenliegenden Felsblöcken geprägt          Gipfel besteigen? Wir studierten die
                                                 wird. Jedenfalls ein Platz, wo man sehr     Landkarte, doch einen markierten Steig
IN DER ZEITSCHRIFT INTEGRIERT - Akademische Sektion - Alpenverein Innsbruck - Touristenklub Innsbruck
4/ 2020

                                           ein ständiger Begleiter. Kurz vor dem        3. TAG – VON DER CIMA
   HINWEIS
                                           Erreichen der Forcella Magna (2.117 m)       D’ASTA INS TAL
  Von der Scharte „Forcella                legten wir noch beim schön gelegenen        Es war noch sehr früh am Morgen und
  Magna“ zweigt auch der                   Bergsee Lago Forcella Magna eine ver-       dennoch machte sich in den Zimmern
  Anstieg zum Rifugio Cima d’Asta          diente Rast ein, denn nach der Scharte      eine erste Unruhe breit. Für das
  O. Brentari über den Klettersteig        folgte auf dem Steig Nr. 380 ein über 100   Frühstück war es noch zu früh und auch
  „Sentiero Attrezzato Gabrielli“          Höhenmeter langer Abstieg, bevor mit        die Besteigung der Cima d’Asta konnte
  (Steig Nr. 375) ab. Dieser Kletter-      dem Einmünden in den Steig 380 B 500        noch warten. Vielmehr ging es um den
  steig (Schwierigkeit A/B) weist in       kräftezehrende Höhenmeter durch das         traumhaft schönen Sonnenaufgang,
  einigen Abschnitten senkrechte           mächtige und von Felsflanken begrenzte      den wir hier auf fast 2.500 m erleben
  Anstiege über Leitern auf und            Kar „Vallone Occidentale“ hinauf zum        konnten. Unzählige Berggipfel wurden
  sollte deshalb nur mit einem             Passo Socede (2.518 m) auf uns warte-       von der Sonne zuerst in ein violettes,
  Klettersteigset begangen werden.         ten. Spätestens hier machte sich bei uns    dann rotes und später in ein gelbes
                                           allen die Müdigkeit aufgrund der bereits    Licht getaucht. Überall wurden
                                           absolvierten Höhenmeter und zurückge-       Fotoapparate und Handys gezückt, um
konnten wir nicht finden. Auf zahlreiche   legten Kilometer in den Beinen bemerk-      dieses Ereignis festzuhalten. Und als aus
Gipfel entlang der Alta via del Granito    bar, denn der Steig führte mitunter in      der Hütte noch dazu ein angenehmer
führen keine Steige. Manchesmal sind es    direkter Linie bergwärts. Mit dem Errei-    Duft strömte, erwachten spätestens
Steigspuren, doch zumeist müsste man       chen des Passo Socede und dem Blick         dann bei allen die Lebensgeister. Im
sich den Weg zum Gipfel selbst suchen.     zum nahe gelegenen Rifugio Cima d’Asta      Anschluss an den unvergesslichen
Es blieb bei der Idee und dem Glauben,     O. Brentari (2.475 m) sowie zum tiefblau-   Sonnenaufgang genossen wir ohne
dass wir auch ein Stockwerk tiefer dem     en Lago di Cima d’Asta war die Müdig-       Stress und Hektik unser Frühstück.
Himmel sehr nahe sind und die Aussicht     keit wie weggewischt. Wir folgten dem
mindestens genauso gut ist. Besonders      Steig 375 gut 60 Höhenmeter talwärts,       GIPFELGLÜCK AUF DER CIMA D’ASTA
schön waren die Ausblicke nahe der         überquerten den Bach und stiegen ein        Tourdaten für den Aufstieg:
Cima Lasteati bzw. dem Bivacco Lasteati    letztes Mal einige Meter zum wunderbar       400 HM,  50 HM, 1½ Std., 2 km,
(2.303 m). Denn hier auf dem Kamm          gelegenen und aus Stein errichteten         schwarzer Bergweg
überblickten wir beide Seiten und          Rifugio auf. Doch bevor wir in die Hütte
dabei stachen uns vor allem die vielen     eintraten, warfen wir noch einmal einen     Es war der letzte Tag in diesem stillen, ur-
Bergseen und die dahinter liegende wil-    Blick auf das ganze vor uns liegende        sprünglichen und noch wilden Bergeck
de und ursprüngliche Lagoraikette mit      Bergpanorama. Dabei konnten wir auch        zwischen Valsugana und dem Fleimstal.
ihren schroffen Berggipfeln ins Auge.      einige Abschnitte unserer heutigen          Doch bevor wir den Abstieg ins Tal
                                           Etappe überblicken. Mit dem Eintritt in     antraten, folgte mit dem Anstieg auf die
Aber auch der Erste Weltkrieg mit den      die Schutzhütte verströmte diese ein        2.847 m hohe Cima d’Aste die Kür dieser
immer noch gut sichtbaren und an den       besonderes Flair. Das lag einerseits an     bis jetzt grandiosen Durchquerung.
Bergflanken errichteten Kriegsstraßen,     der freundlichen Begrüßung durch den        Abweisend zeigt sich dieser Bergkoloss
den zahlreichen Felskavernen und den       Hüttenwirt Emanuele, andererseits wohl      mit seinen knapp 400 m hohen Gra-
gut erhaltenen Stellungsgräben war         auch an ihrer überschaubaren Größe.         nitwänden von der Schutzhütte. Der
                                                                                       feste Fels bietet jedenfalls ein Eldorado
                                                                                       für Kletterer. Auf dem Normalweg ist
                                                                                       der Gipfel hingegen für trittsichere
                                                     Nur noch wenige Meter bis zum     Bergsteiger in knapp 1½ Stunden recht
                                                              Gipfel der Cima d‘Asta   einfach zu besteigen. Geschickt wurde
                                                                                       der Steig Nr. 364 hinauf zur Scharte La
                                                                                       Forzeleta (2.660 m) angelegt. Anschlie-
                                                                                       ßend wechselten wir auf die Nordseite
                                                                                       und hier führte uns ein durchgehend
                                                                                       versicherter Steig gut 50 Höhenmeter
                                                                                       zwischen den Felsen sehr steil hinunter
                                                                                       in ein schuttbedecktes Kar. Problem-
                                                                                       los meisterten wir diesen Abstieg und
                                                                                       folgten den Markierungen linkshaltend
                                                                                       zwischen den Steinen und Felsblöcken
                                                                                       bis zur Abzweigung in Richtung Cima
                                                                                       d’Asta. Zu Beginn noch sehr steil und
                                                                                       mitunter mussten auch die Hände zur
                                                                                       Hilfe genommen werden, flachte sich
                                                                                       das abschüssige Gelände zunehmend
                                                                                       ab und wir folgten zuletzt dem Steig in
                                                                                       mehreren Kehren durch das Schotterkar
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4/ 2020                          Eine wilde und ursprüngliche
                                                                          Berglandschaft
10
                                                                                              LITERATURHINWEISE
                                                                                              Borziello, G. (1993): Lago-
                                                                                              rai-Gruppe im Vorfeld der Do-
                                                                                              lomiten. Wanderungen und
                                                                                              Bergtouren. Verlagsanstalt
                                                                                              Athesia Ges.m.b.H. (Hrsg.).
                                                                                              Bozen, 217. S. + Grafiken.
                                                                                              Gantzhorn, R. & A. Seeger
                                                                                              (2008): Durchquerung der Lago-
                                                                                              raigruppe - Unbekanntes Trentino.
                                                                                              In: Hüttentrekking - 30 Mehrta-
                                                                                              gestouren von Hütte zu Hütte.
                                                                                              Bergverlag Rother GmbH (Hrsg.).
                                                                                              Band 1; München, S. 164 - 171.
                                                                                              Turismo Valsugana - Hrsg.
                                                                                              (o. J.): ALTA VIA DEL GRANITO
                                                                                              (Cima d’Asta, Gruppo di Rava).
                                                                                              Faltprospekt in englischer
                                                                                              und italienischer Sprache.
                                                                                              Zahel, M. (2009): Cima d’Asta
     hinauf zum höchsten Punkt mit seinem       die gesamten Vizentiner Alpen bleiben
                                                                                              - Von der Malga Sorgazza. In:
     mächtigen Gipfelkreuz und dem wenige       für uns alle unvergesslich. Aber auch
                                                                                              Trentino Gardasee - Adamello,
     Meter darunter liegenden Bivacco Cavi-     die Tiefblicke zu den weit ausladenden
                                                                                              Brenta, Dolomiten (50 Touren).
     nato. Der Ausblick auf ein Meer unzähli-   Karen mit ihren eingebetteten Bergseen
                                                                                              Bergverlag Rother GmbH (Hrsg.).
     ger Berggipfel, von den Dolomiten über     waren beeindruckend. Mit dem Abstieg
                                                                                              1. Aufl.; München, S. 162 - 164.
     die Brenta, die Adamello- und Presanel-    hieß es sofort wieder in den Konzen­
     lagruppe, zur Lagoraikette sowie über      trationsmodus umzuschalten, denn ein          Zimmermann, B.F. (2017): Cima
                                                Absturz unterhalb des Gipfels oder beim       d’Asta (2847 m) - Höhepunkt
                                                versicherten Aufstieg zur La Forzeleta        aus Granit. In: Vizentiner Alpen
                                                hätte fatale Folgen. Nach dem Erreichen       (Fleimstal, Lagorai, Valsugana,
        WICHTIGE                                                                              Monte Grappa, Monte Lessini).
                                                der Scharte war der weitere Abstieg
        INFORMATIONEN                                                                         Bergverlag Rother GmbH (Hrsg.);
                                                zur Schutzhütte ein wahrer Genuss.
       Für die Begehung der „Alta                                                             1. Aufl.; München, S. 108 - 113.
       via del Granito“ ist eine Reservie-      DER ABSTIEG INS TAL
       rung auf dem Rifugio Caldenave           Tourdaten:  1.030 HM, Gehzeit: 2½ –          KARTEN
       (Elio Gonzo, Tel. +39/348/2564848,       3 Std., 6,9 km (Steig Nr. 327),               Tabacco „Valsugana - Tesino - Lago-
       E-mail: rifugio.caldenave@gmail.         6,3 km (Steig Nr. 327 B), roter               rai - Cima d’Asta“, Nr. 058, 1:25.000
       com, geöffnet von 20. Juni - 20.         Bergweg (Steig Nr. 327), schwarzer            Kompass „Catena del Lagorai -
       September; bis Oktober an den            Bergweg (Steig Nr. 327 B)                     Cima d’Asta“, Nr. 626, 1:25.000
       Wochenenden, privat) als auch                                                          Freytag & Berndt „Trento - Lago-
       auf dem Rifugio Cima d’Asta              Für den Abstieg gibt es im oberen             rai - Fleimstal“, Nr. 14, 1:50.000
       O. Brentari (Emanuele Tessaro,           Drittel zwei Varianten, wobei jene über
       Tel. +39/347/8402125, E-mail:            den Steig 327 von der Schutzhütte ins
       emanueletessaro@email.it, www.           Tal die leichtere darstellt, aber auch     mächtigen, von eiszeitlichen Gletschern
       rifugio-cimadasta.it, geöffnet von       etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt.         polierten Felsbuckeln bis zur Talstation
       20. Juni - 27. September, Sektion        Wir wählten den Abstieg über den Steig     der Materialseilbahn (1.644 m), wo wir
       PieveTesino, Trentiner Alpenverein       327 B, der etwas Trittsicherheit und       in die Forststraße einmündeten. Über
       (SAT)) unbedingt erforderlich.           vor allem auch Vertrauen auf das Profil    diese erreichten wir gemütlich in ca.
                                                seiner Bergschuhe verlangte, denn          30 Minuten mit der Malga Sorgazza
       Für das Jahr 2021 plant der Al-          dieser Abstieg verläuft mitunter steil     (1.441 m) unser Etappenziel. Kurz vor
       penverein Innsbruck die Bege-            über glatte, von eiszeitlichen Glet-       dem Endpunkt erinnerte uns noch-
       hung der „Alta via del Granito“          schern polierte Granitfelsen. Das Gehen    mals eine Gedenkstätte an den Ersten
       in seinem Tourenprogramm                 auf Reibung war für uns jedenfalls ein     Weltkrieg, der auch in diesen Bergen
       nach 2019 wieder anzubieten.             Genuss. Auf 2.131 m vereinigten sich       seine dunkle Geschichte schrieb.
       Bei Interesse erhalten Sie nähere        beide Steige wieder und von hier folg-
       Auskünfte in der Geschäftsstelle         ten wir dem gut angelegten Steig 327       Die Tour entlang der „Alta via del Grani-
       des Alpenverein Innsbruck.               in zahlreichen Kehren durch das riesige    to“ ging damit zu Ende, nicht aber das
                                                Kar „Laste di Cima d’Asta“ mit seinen      Schwelgen in schönen Erinnerungen.
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IN FÜNF TAGEN                                                                                                     Die Richterspitze mit Blick auf
                                                                                                                      Reichenspitze und Gabler.

DURCH DREI LÄNDER
VON ANDREA (TEXT) UND                        noch ein wenig warme Luft unter die           vier verschiedenen Stellen. Wer auf der
ANDREAS STRAUSS (FOTOS)                      Adlerfedern, so sind die Ländergrenzen        Alpennordseite beginnt, weil dies der
                                             für das Adlerpärchen gänzlich bedeu-          sinnvollen Anfahrt entgegenkommt,
Am zweiten Tag begleitet uns ein             tungslos. Wir wandern auf der Dreilän-        wählt am besten den Ausgangspunkt
Adlerpärchen. Hoch oben gegen den            dertour, starten im südöstlichen Eck von      Speicher Zillergründl. Denn ab Mayrho-
blauen Himmel ziehen sie ihre Kreise.        Tirol und überqueren die Bundesland-          fen kann man mit dem öffentlichen Bus
Sie segeln scheinbar völlig schwerelos       grenze an der Gamsscharte. Einst wäre         sowohl die Mautstraße in den Talschluss
durch die herbstliche Luft. Minutenlang      es damit aus dem weltlichen Gebiet der        fahren wie auch die gesperrte Betriebs-
ist kein Flügelschlag zu sehen. All die      Grafen von Tirol ins geistliche Territorium   straße zur Staumauer des Speichers
Scharten, die wir hier herunten auf          der Erzbischöfe von Salzburg gegangen,        Zillergründl hinauf. Von hier ist es nur
unserer Tour durch die Zillertaler Alpen     heutzutage wechseln wir einfach ins           noch eine Stunde auf die Plauener
übersteigen, sind für sie nur Konturlinien   Bundesland Salzburg. Am vorletzten            Hütte, die bereits am Höhenweg liegt.
im Gelände, die für Aufwindwirbel und        Tag werden wir an der Birnlücke aus           Als Alternative bietet sich das Krimmler
Thermiksäulen sorgen. Fünf Mal geht          Österreich nach Italien kommen und für        Tauernhaus an. Östlich des Gerlospas-
es für uns in diesen fünf Tagen über         ein paar Stunden auf Südtiroler Boden         ses, ebenfalls von einer Mautstraße
Scharten und Jöcher. Zwischen 2658           im obersten Ahrntal queren, bevor es          aus, geht eine knapp zehn Kilometer
und 2985 Meter sind sie hoch, mit dem        am Heilig-Geist-Jöchl wieder zurückgeht       lange Almstraße das Achental hin-
höchsten Übergang geht es gleich am          nach Tirol – voilà die Dreiländertour!        auf. Zu Fuß ist das eine lange Strecke,
zweiten Tag los und mit dem niedrigsten                                                    um auf Niveau des Höhenwegs zu
endet die Tour am Tag 5 oder 6 – je nach      „WO WOLLEN WIR STARTEN?“                     kommen, aber mit dem Almtaxi kann
Wahl unserer Übernachtungsplätze.            Die Entscheidung zum Ausgangspunkt            man sie mühelos zurücklegen.
Pustet die Thermik der Gebirgskämme          steht am Beginn der Zillertalrunde, denn      Auch über den Hüttenweg der Zittauer
und ihrer Schartenübergänge zumindest        einsteigen in den Weg kann man an             Hütte kommt man auf die nötige Höhe
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12   für die Dreiländertour, ebenso wie von      lich einfacher. Klettersteigausrüstung      Letztlich entscheiden wir uns für den
     Südtiroler Seite aus dem Ahrntal zur        braucht man dort nicht, dafür ein, zwei     Weiterweg nach Norden hinaus zur
     Birnlückenhütte. Aber selbst wenn man       Stunden Zeit für den Umweg. Den             Zittauer Hütte. Es wird ein zweiter,
     alle vier Möglichkeiten kennt, bleibt es    herrlichen Blick auf den kreisrunden Eis-   langer Anstieg heute durchs Roßkar
     schwierig, sich auf einen „schönsten“       see bekommt man jedoch mitgeliefert.        bis in die Roßkarscharte und noch
     Weg festzulegen. Je nach Jahreszeit,        Getarnt wie ein Chamäleon steht die         ein paar Höhenmeter weiter, bis das
     Laune und Zeitbudget hat jeder seine        Richterhütte im Kar. Sie befindet sich      Gelände es erlaubt, einfach zur Zittauer
     Vorzüge – und dabei sind wir ja erst        bereits auf Salzburger Gebiet, wir sind     Hütte und zu den Gerlosseen hinabzu-
     beim Zustieg ins eigentliche Vergnügen.     im zweiten „Land“. Warmer, graubrauner      wandern. Ein unvergessliches Panora-
     Speicher Zillergründl. Die Himbeerran-      Stein in graubraunem Felsgelände und        mawandern mit Blick auf die Seen.
     ken hängen in den schmalen Felsplat-        in Almmatten. Nur die quietsch-roten
     tenweg herein, in den Zweigen der           Fensterläden schreien: Hier bin ich,         DER BLICK ZURÜCK
     Erlen proben die Meisen fürs Konzert.       bleib doch! Wirklich, man hat die Qual      Die Lebensweisheit „Blicke nie zurück!“
     Das dichte Blätterwerk verbirgt sie vor     der Wahl. In der Richterhütte über          kann man am Tag drei ignorieren.
     unserem Blick, aber umso geheimnisvol-      Nacht bleiben, in diesem wunderbar          Während der ersten Stunde von der
     ler wirken ihre Stimmen. Später übertönt    wilden Kar, eingerahmt von Dreitau-         Zittauer Hütte in die Rainbachscharte
     der Bach alle anderen Geräusche. Er         sendern, mit Blick auf die Gletscher.       sollte man im Gegenteil immer wieder
     entwässert das Gletscherbecken hoch         Wer am späten Abend nochmals vor            stehen bleiben und zurückschauen.
     oben unter der Reichenspitze. Mit 3303      die Tür geht, sieht die Sterne funkeln      Die Seen, die Gletscher, die beiden
     Metern ist sie der höchste Gipfel der       und wird von der Stille umfasst, als        majestätischen Berge Gabler und
     Gruppe und namensgebend. Jenseits           wäre das ganze Kar in Watte gepackt.        Reichenspitze … Zu dumm, wenn
     des Bachs windet sich der Weg Serpen-       Oder wir wandern noch weiter und            man all das nicht würdigen würde,
     tine für Serpentine die Flanke hinauf.      steigen auf zur Roßkarscharte. Jen-         nur weil man sich nicht umschaut.
     Der Blick hinab ins Tal wird immer          seits liegt gute 300 Meter tiefer der       Der junge Adler, der während der
     freier und schließlich lacht uns auch       Untere Gerlossee mit der Zittauer           Schartenpause über uns kreist, sieht
     schon die Plauener Hütte entgegen.          Hütte. Frei und großzügig ist der           vermutlich noch ganz andere Dinge
     Prinz Philipp, der riesige Hüttenhund,      Landschaftseindruck hier. In der            als wir. Aber offensichtlich gefällt es
     begrüßt uns mit zwei lauten Bellern,        Abendsonne sitzen, den Blick hinaus         ihm zwischen Naturpark Zillertaler
     legt dann aber sogleich den Kopf wieder     ins Tal genießen – hat da die Lunge         Alpen und Nationalpark Hohe Tau-
     auf die Pfoten, schließt genießerisch       nicht plötzlich doppeltes Volumen?          ern auch sehr gut, genauso wie den
     die Augen und denkt sich wohl: „Es          Nur die dritte Möglichkeit, nämlich den     beiden anderen Adlern gestern.
     muss auch mal Feierabend sein.“             Weiterweg von der Richterhütte zum          Vorbei am Rainbachsee fällt der Weg
     Auf der Plauener Hütte ist auch für uns     Tauernhaus, schließen wir aus. Denn da-     nun um 1000 Meter ins Achental.
     nach dem ersten halben Tag Feierabend.      mit wären wir schon am Ende der drit-       Seit rund 600 Jahren steht dort das
     Wir können uns schon mal ein wenig          ten Etappe und viel zu schnell. Warum       Krimmler Tauernhaus. Das Neben-
     an die Höhe gewöhnen, die Stille der        hetzen, wenn es hier doch so schön ist!     einander von altem Gemäuer und
     Zillertaler Berge aufnehmen, unseren        Ein wenig nehmen wir noch die Atmo-         moderner Ausstattung scheint hier
     Kohlenhydratspeicher beim Abendessen        sphäre an der Richterhütte auf. Dreimal     besonders gut gelungen. Man muss
     füllen und sind für morgen in bester Aus-   schon ist sie neu errichtet worden, denn    als Gast auf nichts verzichten und
     gangsposition für den eigentlichen Start.   einmal wurde sie von einer Lawine,          hat doch das Gefühl an einem be-
                                                 einmal von einem Orkan zerstört.            sonderen Ort zu sein, prall voll von
      AUF INS ZWEITE LAND!
     Im Aufzug am Münchner Olympiaturm
     ist das Verhältnis Schrittanzahl zu
     Höhengewinn noch besser, aber die
     letzten 300 Meter zur Gamsscharte sind
     auch nicht schlecht. Um Klettersteigset
     und Helm sind wir froh, denn die neuen
     Versicherungen gehen durch imposante
     Felslandschaft. Erst die letzten Meter in
     die Scharte sind wieder einfach, dann
     blitzt uns auch die Sonne wieder ins
     Gesicht. Welch Ausblick! Welch wilde,
     urtümliche Szenerie! Kein Wunder, dass
     die Übergänge über den Kammverlauf
     zwischen Tirol und Salzburg spärlich
     sind. Abgesehen von der Gamsscharte,
     in der wir stehen, gibt es nur noch gute
     drei Kilometer südlich einen Übergang:
     die Zillerplattenscharte. Sie ist wesent-

                                                                                              In der Gamsscharte. Der versicherte Übergang .
                                                                                             zwischen Plauener Hütte und Richterhütte kann .
                                                                                                                  auch umgangen werden. .
Wild und aussichtsreich an der                            Blick hinab zum Eissee                                           4/ 2020
Richterspitze - aber die Dreiländertour                   mit der Rötspitze im Hintergrund.
hat auch liebliche Seiten.

                                                                                                 DIE DREILÄNDERTOUR (2976 M)
                                                                                                Höhenunterschied: 4400 Hm
                                                                                                im Auf- und Abstieg
  Geschichten, Erlebnissen, Schicksalen.      Abstieg zum Rifugio. Gewiss wartet das            Gesamtdauer: 4 – 6 Tage
  Tag vier. Sind wir tatsächlich schon so     Gläschen Südtiroler Wein schon auf uns.           Anfahrt: Bahnverbindung von Innsbruck
  lange unterwegs? Tag vier steht zum                                                           bis Mayrhofen und mit dem Bus durch den
  Großteil noch unter dem Schutz der           ADLERFLÜGEL GESUCHT                              Zillergrund bis auf Höhe der Staumauer.
  Salzburger. Für die ersten Stunden          Für Adlerflügel würde man am fünften              Ausgangspunkt: Parkplatz
  wandern wir taleinwärts, immer an der       und letzten Tag etwas geben. Sicher,              Wirtshaus Bärenbad, 1440 m
  Krimmler Ache entlang. Die Almstraße        wir wandern von Höhepunkt zu Höhe-                Beste Jahreszeit: Juli - September
  geht ohne besondere Steigung dahin,         punkt. Fast hinter jeder Wegecke möchte           Route: Staumauer Zillergrund –
  es geht an Almen vorbei, an Pinzgauer       man halten und jubeln. Ist es anfangs             Plauener Hütte – Gamsscharte (oder
  Kühen, diesen braven, sanftmütigen          immer wieder das Zusammenspiel von                Zillerplattenscharte) – Richterhütte
  Schönheiten. Morgens ist auch das           vergletscherter Dreiherrenspitze und              – Roßkarscharte – Zittauer Hütte –
  eine oder andere Fahrzeug unterwegs,        lieblich grünem Ahrntal, so ist es später         Rainbachscharte – Krimmler Tauernhaus
  um Versorgungsfahrten zu machen             das sonnenwarme Heilig-Geist-Jöchl und            – Warnsdorfer Hütte – Birnlücke –
  oder um Hüttengäste der Warnsdor-           zuletzt der Höhenweg zurück nach Norden           Birnlückenhütte – Heilig-Geist-Jöchl –
  fer Hütte zu holen oder zu bringen.         zur Plauener Hütte. Aber acht bis neun            Plauener Hütte – Staumauer Zillergrund.
  „200 Höhenmeter haben wir schon.“           Stunden Gehzeit als Tagesetappe wollen            Schwierigkeiten/Anforderungen:
  Was wie eine besondere Leistung             erst einmal geschafft sein. „Unbedingt            mittelschwere Bergtour, mit kurzen
  klingen soll, ist doch ironisch gemeint,    früh aufbrechen!“, rät die Infobroschü-           versicherten Stellen. Im Aufstieg
  denn für die 200 Höhenmeter vom             re zur Dreiländertour. Recht hat sie.             zur Gamsscharte Klettersteig mit
  Krimmler Tauernhaus zur Keesalm ist         Ab dem Heilig-Geist-Jöchl nimmt der               Schwierigkeit B/C. Umgehung über
  man rund zwei Stunden unterwegs.            Kuchenteller und der Kaffee in unserer            Zillerplattenscharte möglich.
  Doch an der Inneren Keesalm zwei-           Vorstellung immer konkretere Formen an.           Hütten: Plauener Hütte, 2363 m, Mitte
  gen wir ab Richtung Birnlücke und           Trotzdem ist es keine Halluzination, als          Juni – Ende September geöffnet, Tel.:
  die fehlenden 800 Höhenmeter dort           uns auf dem Höhenweg zunächst zwei                +43 664 2818914, www.plauener-huette.
  hinauf geht es umso zügiger bergauf.        junge Burschen entgegenkommen. Wo sie             de, Richterhütte, 2374 m, Mitte Juni –
  2667 Meter. Die Birnlücke, Grenze           am Nachmittag noch hinwollen? Auf die             Ende September geöffnet, Tel.: +43 6564
  zwischen Österreich und Italien, zwi-       Zillerplattenspitze. „Ja, ja, spät ist´s schon.   7328, www.richterhuette.com, Zittauer
  schen Salzburg und Südtirol, zwischen       Aber man kann nicht alles haben. Party in         Hütte, 2328 m, Mitte Juni - Mitte Oktober
  Nationalpark Hohe Tauern und Na-            der Nacht und Bergtour frühmorgens.“              geöffnet, Tel.: +43 664 8732205, www.
  turpark Rieserferner-Ahrn, ein uralter      Einige Wegecken später wirbelt eine junge,        zittauerhuette.at, Krimmler Tauernhaus,
  Übergang, der seit der Steinzeit schon      drahtige Frau über die Steinplatten: Lenka        1631 m, ganzjährig geöffnet, Tel.:
  genutzt wird. Mit den Zehenspitzen          hilft auf der Plauener Hütte und verbringt        +43 664 2612174, www.krimmler-
  sind wir schon im dritten „Land“ der        ihre freie Zeit mit Trainingsläufen. Plauener     tauernhaus.at, Warnsdorfer Hütte,
  Dreiländertour und weit müssen wir          Hütte – Heilig-Geist-Jöchl und zurück heißt       2336 m, Mitte Juni - Ende September
  nicht absteigen, bis die Birnlückenhütte    das Feierabendprogramm an diesem Tag              geöffnet, Tel.: +43 6564 8241, www.
  in Sicht kommt. Rifugio Tridentina heißt    für sie. Ohne Adlerflügel müssen wir uns          warnsdorferhuette.at, Birnlückenhütte,
  sie im Italienischen und ihr Standort auf   nun wohl beeilen, um vor ihr zur Hütte zu         2441 m, Mitte Juni – Mitte Oktober
  einer Wiesenrampe unter der Dreiher-        kommen. Andernfalls ist Lenka bereits             geöffnet, Tel.: +39 0474 654140.
  renspitze ist hervorragend. Ein letzter     zurück, frisch geduscht, und erwar-               Karte: AV-Karte 35/3 Zillertaler
  Blick von der Birnlücke zurück ins          tet bereits die Gäste bestens gelaunt             Alpen Ost, 1:25.000
  Achental und wir machen uns an den          mit Kuchen- und Getränkeauswahl.                  Tourismus-Auskunft: www.zillertal.at
4/ 2020                                                                     SEKTION
                                                                                           TOURISTENKLUB
                                                                                               INNSBRUCK
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                                                                                                                 Stierloch Joch

     BIKE AND HIKE                                                               von Renate Orel

     IM OBEREN LECHTAL
     BISHER WAR UNSER AKTIONSRADIUS   SO STARTETEN WIR FÜR DREI TAGE
                                                                                  ging´s mit einer leichten Wanderung auf
                                                                                  den Muttekopf (2060m, toller Blick auf
     FÜR RADL-TOUREN IMMER AUF        INS OBERE LECHTAL.                          die Valluga), danach ging es wieder mit
     DIE UMGEBUNG VON INNSBRUCK                                                   den e-MTBs weiter zur Kaiser Alpe, Alpe
     BEGRENZT. NUN HABEN UNS ZWEI     Die erste Tour führte uns von Lech          Mahdberg und Boden Alpe. All diese
     TECHNISCHE ERRUNGENSCHAFTEN      immer am Oberlauf des gleichnamigen         Touren sind sehenswert.
     ERMÖGLICHT, IN BISHER FÜR        Gewässers über den Formarinsee, an der
     UNS UNBEKANNTE GEGENDEN          Roten Wand vorbei, auf die Freiburger        NUN DIE AUSFÜHRLICHERE
     VORZUDRINGEN UND DORT TOLLE      Hütte (1931m). Am zweiten Tag parkten        BESCHREIBUNG DES 3. TAGES:
     TOUREN ZU UNTERNEHMEN: E-MTB     wir in Steeg und von da aus radelten wir
     UND DIE TRANSPORTMÖGLICHKEIT     ins Kaisertal zum Edelweißhaus. Weiter      Startpunkt ist wieder Lech in Richtung
     DIESER MIT DEM WOHNMOBIL.

                                                                                           Blick auf die Verwall- und Rätikonberge
4/ 2020

                                                       Muttekopf mit Valluga                                         Gipfelkreuz Schafberg

                                              TOURENPROGAMM
Freiburger Hütte. Der Forstweg steigt
sanft durch lichten Wald an. Nach ca. 8
km erreichen wir die Abzweigung, die
uns links zum Spuller See führt.
                                                                                                                SEKTION
Das Tal öffnet sich und wir genießen das       WINTER 2020 - 2021                                        TOURISTENKLUB
herrliche Morgenlicht. Am Abhang zum                                                                         INNSBRUCK
See entdecken wir prächtige Türken-
bundlilien. Fast mühelos radeln wir                      16.12. UND 19.12.2020           20.02. - 21.02.2021
nach Umrundung des Sees in wenigen            LAWINENKURS (THEORIE U. PRAXIS)            SKITECHNIKKURS PISTE/GELÄNDE
Serpentinen zur Ravensburger Hütte.            MIT STRATEGIE „STOP OR GO“ UND            Vertiefen der Fahrtechnik auf der Piste
Hier stellen wir unsere E-MTBs ab. Nach                     „NOTFALL LAWINE“             und im freien Gelände.
einer Kaffeepause starten wir zu Fuß                    16.12.2020 Theorieabend
in Richtung Schafberg. Wir queren die                       19.12.2020 Praxistag         SENIORENTOUREN:
Hänge nach Westen und steigen über                          im Zuge einer Skitour        Die Senioren treffen sich für
paradiesische Blumenwiesen auf. Hier                                                     gemeinsame Unternehmungen
blühen Mitte Juli zahlreiche seltene                                  09.01.2021         jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat.
Bergblumen. Wir sind von der Vielfalt                    SKITOUR – ELLESSPITZE,
und Pracht überwältigt und machen                                  PFLERSCHTAL           Die Touren werden kurzfristig und je
viele Fotos. Unterwegs begegnen wir                           Skitour mit 1300 HM        nach Wetterverhältnissen vereinbart.
vielen Murmeltieren, sie halten still für´s                                              Treffpunkt in der Wiesengasse beim
Fotoshooting.                                                 22.01. - 24.01.2021        Pradler Friedhof.
                                                    SKITOURENWOCHENENDE IN
Über einen langen Grat und Platten                HINTERWINDAU/WESTENDORF,               TOURENANMELDUNG NEU:
erreichen wir den Gipfel des Spuller                     GASTHAUS STEINBERG              Nähere Infos auf unserer Webseite
Schafbergs (2673m). Von diesem Punkt                    Skitourengebiet mit vielen       www.alpenverein.at/tk-innsbruck oder
aus eröffnet sich ein wunderschönes                                Möglichkeiten.        im Sektionsbüro unter 0512/585157
Rundumpanorama auf die Verwallgipfel                                                     sowie per Mail unter tki-touren-
und bis ins Rätikon und die Schweizer                        03.02. UND 06.02.2021       anmeldung@sektion.alpenverein.at.
Alpen. Durch das Blumenmeer geht’s               EISKLETTERKURS (THEORIE UND
zurück zur Ravensburger Hütte, wo die                                        PRAXIS)     ÖFFNUNGSZEITEN BÜRO:
Räder auf uns warten. Über das Stierloch                   03.02.2021 Theorieabend       Mo und Do: 17 -19 Uhr
Joch fahren wir zuerst den Schotterweg                          06.02.2021 Praxistag     Mi: 9-11 Uhr
vorsichtig hinunter und dann wieder             Einstieg in diese faszinierende alpine
                                                                                          JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG 2020
den Forstweg Richtung Zug/Lech und                                          Spielform.
                                                                                          der Sektion Touristenklub Innsbruck
machen so die sehr empfehlenswerte
                                                                        13.02.2021        findet am Freitag, den 13. November
„Spullerseerunde“ komplett.
                                                     SKITOUR – ROSSLAUFSPITZE             2020 um 19.00 Uhr im Rumer Hof
                                                                   EV. MIT METZEN         statt. Wir freuen uns über zahlreiches
Das Lechtal und seine Seitentäler macht
                                              Skitour mit ca. 1000 Hm bzw. +600 Hm        Erscheinen! Reinhard Holy, 1. Vorsitzender
noch Lust auf mehr.
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       SONNENSPITZE,
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                                                                                           der Coburger Hütte übernachten und
                                                                                           sich so für die Nordostroute rund
                                                                                           600 Höhenmeter Talaufstieg sparen.

       DAS EHRWALDER
                                                                                           Aber auch als Tagestour ist die Über-
                                                                                           schreitung der Sonnenspitze mög-
                                                                                           lich, 1300 Höhenmeter sind es dann,
                                                                                           oft in anspruchsvollem Gelände.
                                                                                           Zwei Rehe äsen am Waldrand. Es

       „MATTERHORN“
                                                                                           dämmert noch kaum beim Start an der
                                                                                           Talstation der Ehrwalder Almbahn. Fünf
                                                                                           Optionen hat man, um zum Seebensee
                                                                                           zu gelangen, dem Beginn des Nordost-
                                                                                           anstiegs: Die Fahrt mit der Gondel zur
     Von Andrea (Text) und Andreas Strauß (Fotos)                                          Ehrwalder Alm und den Seeben-Kletter-
                                                                                           steig schließen wir aus: Zu leicht wäre
                                                                                           die Bahnfahrt (und im übrigen um die
     Seine Spezialität waren die großen,         Sieht man ihn aus der Nähe, denkt man     frühe Stunde noch nicht möglich) und zu
     wilden Gipfel. Die formschönen Ber-         immer noch: Oha! Dass die Sonnenspit-     schwierig wäre der Seeben-Klettersteig
     ge, die zerklüfteten Wände und der          ze nicht im Karwendel steht, sondern      (D). Option 3 führt zu Fuß oder mit dem
     kleingriffige Kalk, wo jeder Tritt passen   der Eckpfeiler der Mieminger Berge        MTB über die Ehrwalder Alm hinauf und
     muss, gefielen ihm ganz offensicht-         ist, muss uns nicht stören. Hermann       ist die einfachste Variante. Option 4 und
     lich. Hermann von Barth fand diese          von Barth störte sich auch nicht daran    5, Immensteig und Hoher Gang, dage-
     wilden Wege auf die wilden Gipfel vor       und bestieg den Gipfel im Juli 1873 als   gen sind beide versichert und fordern
     allem im Karwendel. Er bestieg sie          erster namentlich Bekannter. Er wählte    Trittsicherheit, sparen aber Strecke.
     allein und viele von ihnen als Erster.      die Nordostseite aus, wir auch. Sie ist   In vielen steilen Serpentinen gewöh-
     Die Ehrwalder Sonnenspitze passte ge-       mit Kletterstellen im zweiten Grad zwar   nen wir uns am Hohen Gang schon
     nau in sein Schema: ein großer Berg mit     genauso schwer wie die Südwand, doch      einmal an die Ausgesetztheit der
     toller Form. Sieht man ihn vom Tal, aus     die Höhe des Felsaufbaus ist geringer.    Schrofen. Perfektes Gelände zum
     dem Ehrwalder Becken, denkt man: Oha!       Anders als zu Barths Zeiten können        Warmwerden. Oben am Seebensee
                                                                                           sind alle kurzärmlig und hellwach!
                                                                                           Pünktlich zu unserer Ankunft am See
                                                                                           und passend zum Namen geht die
                                                                                           Sonne auf, sie taucht die Sonnenspitze
                                                                                           in rotes Licht. Ein beeindruckender
                                                                                           Berg! Von der perfekten Pyramidenform
                                                                                           hat er am See ein wenig eingebüßt,
                                                                                           die Felsen sehen dafür steiler aus und
                                                                                           bedrohlicher. Heute wissen wir ja, dass
                                                                                           man mit Stellen II bis zum höchsten
                                                                                           Punkt kommt. Krampen, Drahtseil,
                                                                                           Steinmänner, rote und gelbe Punkte
                                                                                           sind wertvolle Orientierungshilfen und
                                                                                           wenn sie auch den wachsamen Blick und

                                                                                                     Der idyllische Talkessel mit Drachensee
                                                                                                    und Coburger Hütte steht im Gegensatz
                                                                                                                    zur wilden Sonnenspitze.
4/ 2020

den Pfadfindergeist nicht abnehmen
können und wenn sie weder Trittsicher-
heit, Schwindelfreiheit noch Kletter-
können ersetzen, so erleichtern sie den
Anstieg doch gewaltig. Aber wie muss
sich das für den Erstbesteiger angefühlt
haben? Was ist ihm wohl durch den Kopf
gegangen, als er am Seebensee stand?
Den Steig, der über eine Wiesenrampe
höher führt, den gab es jedenfalls noch
nicht. Steiler wird es, schrofiger. Der Blick     Der vergleichsweise flache Teil der Nordostflanke.
hinab auf den blauen See mit seinem grü-          Die Schlüsselstelle kommt erst noch.
nen Flachwasserrand und auf den Talkes-
sel von Ehrwald wird immer besser, auch
die lange Felsmauer vom Zugspitzstock           Idee. Von den beiden Möglichkeiten                in sich! Nicht nur der teils kleingriffige
bis zum Hochwanner zeigt ihre Dimen­            – Nordostrücken und Südwand – wäh-                Fels, auch die Ausgesetztheit und an
sionen mit jedem Höhenmeter deutlicher.         len wir die Südwand für den Abstieg.              Schönwetter-Wochenenden der eine
Diese Ausblicke sind es, die die Ehrwalder      Ebenso wie auf der Nordostseite liegt             oder andere Stein, der von anderen
Sonnenspitze zu einer ganz besonde-             die Kletterschwierigkeit beim zweiten             Bergsteigern losgetreten wird, fordern
ren Tour und unvergesslich machen.              Grad, die Wegfindung ist im Felsge-               Konzentration. „Gib Gas!“, mahnt Andi vor
Erste Kraxelstellen kommen. Von Klet-           lände einfacher, da ab und an Versi-              der Querung der großen Schlucht. Sie ist
terschwierigkeiten kann man noch nicht          cherungen vorhanden sind. Allerdings              die markanteste Passage in der Südwand
sprechen, aber die Hände nimmt jetzt            zieht sich der Felsteil bis fast auf Höhe         und sollte zügig begangen werden, denn
jeder aus den Hosentaschen. Hoch oben           der Biberwierer Scharte hinab und ist             für Steinschlag ist sie prädestiniert.
sperrt eine Felsbarriere scheinbar den          damit länger als auf der Nordostseite.            Endlich bestimmt wieder Grün die
Weiterweg. An irgendeiner Stelle wird es        So lange turnen wir durchs ausgesetzte            Landschaft. Auf Höhe der Biberwierer
aber weitergehen. Immer geht es weiter.         Gelände, dass es ein Wunder ist, dass ich         Scharte erreichen wir Wandergelände,
„Dann mal los!“, bemerkt Andi auf rund          nicht abends vor dem Einschlafen immer            drüben an der Coburger Hütte lockten
2300 Meter. Etwa hundert Höhenmeter             noch vorsichtig Tritte und Griffe belaste         bereits die Schorle und ein Kuchen.
trennen uns noch vom Hauptgipfel.               und konzentriert durch die Südwand                Das hat sich jeder verdient nach der
Wir stehen am letzten gemütlichen               absteige. Ja, die Sonnenspitze hat es             Besteigung des Ehrwalder Matterhorns.
Fleck, einer kleinen Scharte, bevor die
eigentliche Kletterei im zweiten Grad
beginnt: eine Felsplatte, nach links
mit Blick in die Tiefe und erstaunlich              EHRWALDER SONNENSPITZE, 2417 M
kleingriffig. Ich habe die Platte noch             Höhenunterschied: 1300 Hm im Auf- und Abstieg
kaum überstiegen, als ein weiterer                 Gesamtdauer: 8 - 10 Std.
Bergsteiger in dem Schartl ankommt.                Anfahrt: Busverbindung von Innsbruck über Nassereith und Fern-
„Da geht´s rauf?“ Er wagt einen Blick              pass nach Ehrwald zur Talstation der Ehrwalder Almbahn.
hinter die Kante, aber dort ist das Gelände        Ausgangs- und Endpunkt: Parkplatz Ehrwalder Almbahn, 1108 m
noch schwieriger. Nur noch mit einem               Beste Jahreszeit: Juli - Oktober
Streifblick würdigt er den Einstieg in die         Route: Talstation Ehrwalder Almbahn – Hoher Gang – Nordostrü-
Gipfelwand ein zweites Mal. „Nein, ich             cken Ehrwalder Sonnenspitze – Ehrwalder Sonnenspitze – Süd-
glaub, das ist nichts für mich.“ Der junge         wand – Coburger Hütte – Talstation Ehrwalder Almbahn.
Mann trifft eine kluge Entscheidung.               Schwierigkeiten/Anforderungen: Die Überschreitung von Norden nach Süden
Wenn das Bauchgefühl schon zu Beginn               ist eine lange, teils sehr ausgesetzte Zweierkletterei mit einigen versicherten Pas-
der Schwierigkeiten streikt, dann ist es           sagen. Im Einzelnen: Der Hohe Gang im Zustieg ist bereits ein steiler, versicherter
nicht der richtige Tag für die Sonnenspit-         Steig. Der Nordostrücken der Sonnenspitze hat eine Kletterstelle II und einige
ze, vielleicht nicht das richtige Leben.           Stellen I. Die Südwand weist einige Stellen II auf und ist insgesamt lange schrofig
Schnell wird das Gipfelkreuz größer,               und ausgesetzt. Der Steig ist hier aber meist gut erkennbar. Manche Passagen
der Fels ist fester als gedacht und                sind mit Drahtseil versichert. Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Kletterkönnen
nach der Platte scheint der Rest des               sind für beide Wege nötig. Nur bei guten Bedingungen anzuraten. Wenn mehrere
Anstiegs einfacher. Der Gipfel selbst              Personen unterwegs sind, ist in der Südwand ein Helm anzuraten. Schwächere si-
ist eine herrliche Aussichtsloge. Nein,            chern hier, auch wenn längst nicht alle schwierigen Stellen gut abzusichern sind.
da muss man sich nicht wundern,                    Hütten: Seebenalm, geöffnet Juni - Mitte Oktober, Einkehr, Tel.: +43 676
wenn jeder Besteiger schwärmt!                     5946926, www.seebenalm.jimdo.com; Coburger Hütte, geöffnet Juni –
Mit der Katzenstrategie kommt man an               Anfang Oktober, Tel.: +43/(0)664/3254714, www.coburgerhuette.at
der Sonnenspitze nicht weit: Erst mal              Karte: AV-Karte Bayerische Alpen, Wettersteingebirge, Zugspitze, BY08, 1:25.000
ganz rauf und dann nicht wissen, wie               Tourismus-Auskunft: www.ehrwald.com
man wieder runter kommt, ist keine gute
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