Ginzling im Zillertal - Am Anfang war das Bergsteigen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Ginzling im Zillertal Am Anfang war das Bergsteigen MIT UNTERSTÜTZUNG MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND VON BUND UND EUROPÄISCHER UND EUROPÄISCHER UNIONUNION Europäischer Landwirtschaftsfonds Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung für die des Entwicklung ländlichen des ländlichen Raums: Hier investiert Raums: Europa Hier investiert in Europa in die ländlichen Gebiete. die ländlichen Gebiete.
Inhalt Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 04 Vorwort 07 Ginzling im Zillertal - am Anfang war das Bergsteigen 08 Geschichtliches 10 Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen 12 Tourentipps Sommer 16 Naturpark-Klettersteig Nasenwand (inkl. Topo) 30 Tourentipps Winter 32 Schlechtwetteralternativen 39 Erreichbarkeit 40 Mobilität vor Ort 41 Wanderkarten 41 Unterkunft / Gastronomie 42 Wichtige Adressen 44 Impressum, Bildnachweis, Literatur 45 PEFC zertifiziert Dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern und kontrollierten Quellen. www.pefc.org - gedruckt nach der Richtlinie "Druckerzeugnisse des Österreichischen Umweltzeichens, Samson Druck GmbH, UW-Nr. 837 Die Initiative "Bergsteigerdörfer" ist ein Projekt des Oesterreichischen Alpenvereins und wird aus Mitteln des österreichischen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft (Lebensministerium) und des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums gefördert. 2. Auflage, Innsbruck 2012
4 5 Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention Bergsteigerdörfer - Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention Der Oesterreichische Alpen- Abhängigkeit von einem sich Skitourengehen, Schnee- verein war maßgeblich am immer schneller drehenden schuhwandern, Langlaufen Zustandekommen der Al- Erschließungs-Kapital-Krei- und Rodeln stehen auf dem penkonvention mit ihren Pro- sels, dessen Höhepunkt noch Programm. Auch schlechtes tokollen beteiligt. Seit jeher nicht erreicht scheint. Wetter ist kein Hindernis, sich versucht er, die Alpenkon- Mit den Bergsteigerdörfern draußen zu bewegen: von vention für die breite Öffent- nimmt sich der Alpenver- geführten geologischen oder lichkeit fassbar zu machen, ein mit den Sektionen und ornithologischen Wanderun- sie von dem – zugegebener dem Ständigen Sekretariat gen, bis hin zum Besuch von weise zum Teil sehr kompli- der Alpenkonvention sowie Bergwerksstollen, Museen zierten Juristenlatein– loszu- mit Hilfe einer Förderung und alten Werkstätten gibt lösen und in ganz konkreten des Lebensministeriums und es eine Vielzahl von Möglich- Gastronomiebetriebe ihr Projekten mit der Bevölker- des Europäischen Landwirt- keiten. Oft reicht aber auch Auskommen finden, werden ung umzusetzen. Eines die- schaftsfonds jenen Gemein- schon ein warmes, trockenes Nächtigungen auf Schutz- ser Beispiele ist die Initiative den an, die sich bewusst für Plätzchen am Ofen, eine Tasse hütten gebucht, findet das „Bergsteigerdörfer”. Der Al- eine nachhaltige, eigenstän- Tee und ein gutes Buch - zum regionale, kulinarische Ange- penverein legte schon bei dige und selbstbewusste Beispiel über die Alpinge- bot seine Abnehmer – und der Auswahl der nunmehr 20 Entwicklung entschieden schichte der Region – um ei- genau DAS entspricht einer Gemeinden und Talschaften haben. Merkmale aller Berg- nen verregneten Nachmittag gelebten Umsetzung der „Al- in Österreich besonderes Au- steigerdörfer sind ihre Klein- zu genießen. penkonvention” – die Balance Die Alpenkonvention – ein der Umsetzung 2002 war und genmerk auf die Geschichte heit und Ruhe, ihre Lage im Kurzum, die Bergsteigerdör- zwischen Schutz der Gebirgs- völkerrechtlicher Vertrag der ist es ein langer Weg. der Gemeinden, auf ihre Ent- Alpenraum mit einer entspre- fer sollen eine Gästeschicht regionen und einer nachhalti- acht Alpenstaaten und der Aber gerade jetzt, wo die scheidungen in der Vergan- chenden Reliefenergie, ihr ansprechen, die sich Urlaubs- gen Wirtschaftsentwicklung. Europäischen Gemeinschaft; Finanzkrise – paradoxerwei- genheit und ganz besonders harmonisches Ortsbild, ihre orte in Österreich aussuchen, Oberstes Ziel ist es, die Wert- eine Vereinbarung mit höchs- se – jeden Umweltschutzge- auf ihre zukünftigen Entwick- alpine Geschichte, ihre geleb- in denen es noch einigerma- schöpfung in der Region zu ten Zielsetzungen für die danken mehr denn je in den lungsziele. Denn nicht jedes ten Traditionen und ihre star- ßen „normal” zugeht. Gäste, halten und nicht an irgendei- nachhaltige Entwicklung im Hintergrund drängt, gewinnt Bergsteigerdorf aus den An- ke Alpinkompetenz. Zusam- die einen Aktiv-Urlaub in der nen regionsfremden Investor alpinen Raum, ein Meilenstein die Alpenkonvention als Ent- fangsjahren des Alpintouris- men mit den Sektionen des Natur erleben wollen, die Ei- abzugeben. in der Geschichte des Um- wicklungsinstrument neue mus ist bis heute ein solches Alpenvereins wird an einer genverantwortung und Um- Die Zeit wird zeigen, ob sich weltschutzes... möchte man Bedeutung. Es gilt, die acht geblieben. Viele Gemeinden umfangreichen Angebotspa- weltbewusstsein mitbringen, Geduld und Fleiß auszahlen meinen. Ganz so ist es aber Protokolle der Alpenkonven- haben sich ganz dem Winter- lette an Aktivitäten, die gänz- oder zumindest sehr offen werden, aber wir – das Pro- leider nicht. Seit den 1950er tion wo auch immer möglich tourismus verschrieben, ha- lich ohne technische Hilfsmit- dafür sind. Und mit dem Be- jektteam Bergsteigerdörfer Jahren, in denen die Idee zur anzuwenden, nicht nur im ben die Berghänge planiert, tel auskommen, gearbeitet. such in einem der Bergstei- des Oesterreichischen Alpen- Alpenkonvention erstmals in Rahmen von Genehmigungs- entwässert, Speicherseen ge- Je nach Charakter des Berg- gerdörfer entsteht eine echte vereins – sind davon über- den Gründungsdokumenten verfahren, sondern insbeson- graben, gesprengt, Seilbah- steigerdorfes, kann sich der Symbiose: Denn während der zeugt: Die Bergsteigerdörfer der internationalen Alpen- dere im Hinblick auf innovati- nen errichtet, Hotelburgen Gast in einer weitestgehend Gast endlich den Alltag hinter können eine echte Vorreiter- schutzkommission CIPRA auf- ve Ideen für eine nachhaltige gebaut... alles für den Gast. unverbrauchten Landschaft sich lassen kann, werden in rolle für die Umsetzung der scheint, bis zum In-Kraft-Tre- wirtschaftliche Entwicklung Für die ortsansässige Bevöl- aktiv erholen: Wandern, Berg- den Gemeinden Arbeitsplät- Alpenkonvention im Alpen- ten 1995 und bis zum Beginn auf lokaler Ebene. kerung resultiert daraus die steigen, Klettern, Bouldern, ze gehalten, können kleine raum einnehmen.
7 Vorwort Ein herzliches „Grüß Gott“ im Bergsteigerdorf Ginzling lung Gletscher.Welten wurde touren gehen, Ginzling hat ein großer und nachhaltiger für alle ein umfangreiches Schritt in die Zukunft gesetzt. Angebot. Die Zusammenarbeit zwi- Als Ortsvorsteher von Ginz- schen Naturpark, den Natur- ling möchte ich Sie herzlich parkgemeinden, den Tou- einladen, unsere Ortschaft rismusverbänden und der zu besuchen und sich vom ortsansässigen OeAV-Sektion ursprünglichen, dörflichen Zillertal ist besonders gut Charakter mitreißen zu las- und durch die Einrichtung sen. der Schutzgebietsbetreuung noch verbessert worden. Gleichzeitig ist die Sektion Mit besten Grüßen, Zillertal ein wichtiges Bin- deglied zu den Sektionen Mit der Verordnung des „Ru- des Deutschen Alpenver- hegebietes“ im Jahre 1991 eins, die in unseren Bergen durch das Land Tirol war ein zahlreiche Schutzhütten be- Rudolf Klausner Naturtourismus in Ginzling treiben. Besonderen Wert le- Ortsvorsteher Ginzling- geradezu vorprogrammiert. gen wir als Naturparkregion Dornauberg Durch die Prädikatisierung und Bergsteigerdorf auf ein und Namensänderung auf ausgezeichnetes Beschilde- „Hochgebirgs-Naturpark Zil- rungssystem und optimal lertaler Alpen“ und die Um- gewartete Wege. Diese Arbeit setzung von verschiedenen wird von der ARGE-Höhen- Projekten, ist die anfängliche wege bewerkstelligt, einer zurückhaltende Einstellung Arbeitsgemeinschaft, der der Bevölkerung einer groß- die Naturparkgemeinden, en Akzeptanz in den letz- die Tourismusverbände und ten Jahren gewichen. Einen die Sektionen der Alpinen Meilenstein stellte dabei die Vereine angehören. Ginzling Errichtung des Naturpark- hat sich zu seinem Ursprung hauses in Ginzling dar. bekannt, ist und bleibt DAS Mit der Unterbringung des Bergsteigerdorf im Zillertal. Büros der Ortsvorstehung, Für alle, die die Berge lieben einem Informationsbüro des und die Ruhe suchen, ist Tourismusverbands Mayrho- Ginzling der richtige Ort! Ob fen, der Verwaltung des Na- Bergwandern, Bergsteigen, turparks sowie der Ausstel- Klettern oder im Winter Ski-
8 9 Ginzling im Zillertal Am Anfang war das Bergsteigen O r t sc h a f t e n Furtschaglhaus (2.295 m) Ginzling und Dornauberg (N 47°0,046', O 11°44,830') Seehöhe des Hauptortes: 999 m DAV-Sektion Berlin Höchster Punkt: 3.509 m (Hochfeiler) Wohnbevölkerung im Ort: 402 Personen Berliner Hütte (2.042 m) (N 47°1,480', O 11°48,784') DAV-Sektion Berlin Ge b i r g s g r u ppe Zillertaler Alpen Greizer Hütte (2.227 m) (N 47°2,593', O 11°53,142') DAV-Sektion Greiz W i c h t i g e G i pfel Hochfeiler (3.509 m) Gr. Möseler (3.480 m) P r i vat e S c h u t z h ü t t e n Olperer (3.476 m) Dominikushütte (1.805 m) Gr. Löffler (3.379 m) (N 47°2,405', O 11°42,144') Schwarzenstein (3.369 m) Zsigmondyspitze (3.089 m) Maxhütte (1.445 m) (N 47° 4,930', O 11°48.004') Alpe n v e r e i n s h ü t t e n Grawandhütte (1.640 m) Gamshütte (1.921 m) (N 47° 1,945', O 11°46,591') Lage (N 47°7,788', O 11°47,743') Ginzling liegt im hinteren Zillertal, am Fuße des Hochgebirgs- DAV Sektion Otterfing Gasthaus Alpenrose (1.875 m) Platzhalter Naturparks Zillertaler Alpen und ist als Fraktion der Gemeinden (N 47° 1,530', O 11°48,065') Mayrhofen und Finkenberg ein eigenständiger Ort. Ginzling ist Friesenberghaus (2.498 m) also keine eigene Gemeinde, sondern gehört zu zwei verschie- (N 47°4,054', O 11°42,128') Steinbockhütte (1.380 m) denen Gemeinden, was in ganz Österreich einmalig ist. Der DAV-Sektion Berlin (N 47° 4,647', O 11°51,044') zweigeteilte Ort besteht aus dem Ortsteil Ginzling, welcher in Fließrichtung rechts des Zemmbaches liegt und zur Gemeinde Olperer Hütte (2.389 m) Pfitscherjoch Haus (2.276 m) Mayrhofen gehört sowie aus dem Ortsteil Dornauberg. Dieser (N 47°2,528', O 11°41,300') (N 46°59,529', O 11°39,444') liegt links zur Fließrichtung des Zemmbaches und ist Teil der DAV-Sektion Neumarkt/Oberpfalz Gemeinde Finkenberg.
Ginzling im Zillertal 10 11 Ginzling im Zillertal Geschichtliches Alpine G eschichte begeben und in die Bergstei- Grundlagen des sportlichen geratmosphäre des Dorfes, Kletterns eines Fiechtl, finden In den 1870er Jahren ent- seiner Seitentäler mit den sich am Zillertaler Haupt- deckte Ferdinand Löwl, ein Hütten und seiner Berggipfel kamm immer wieder Spuren, Geographiestudent, der spä- einzutauchen! die direkt zu den internatio- ter Professor an der Univer- Noch vor dem Ersten Welt- nal beachteten Sportkletter- sität von Czernowitz wurde, krieg, etwa um das Jahr 1912, routen und Bouldern unserer die Schönheiten des Ziller- war Ginzling zum regen, viel Tage führen. taler Hauptkammes. Er fand besuchten Bergsteigerdorf Mit dem Bergführer Alfons diesen Gebirgszug auffällig geworden. Hier waren mehr Hörhager brachte der Zemm- vernachlässigt und schrieb Bergführer stationiert, als in grund auch einen der Ziller- voller Begeisterung sein allen umliegenden Dörfern taler Skipioniere hervor, und heute noch mit Genuss zu zusammen, und die Berliner doch wurde rund um Ginz- lesendes Buch „Aus dem Zil- Hütte hatte Dimensionen ling kein Skigebiet gebaut. lerthaler Hochgebirge“, das eines Hotels erlangt. Sie war Stattdessen finden Ski- und eine breite Öffentlichkeit auf Paradestützpunkt für Wan- Snowboardfreaks unserer Zeit das Tal aufmerksam machte. derungen, Kletter- und Glet- alpine Herausforderungen in Die Sektionen Berlin, Prag schertouren genauso wie für den vielen Skitouren bis hin und Greiz des Deutschen und wissenschaftliche und alpine zur Befahrung der Hochfeiler Oesterreichischen Alpenver- Lehrkurse. Nordwand. Im Hochgebirgs- eins begannen zeitgleich mit Bergsteigen war am Zillertaler Naturpark Zillertaler Alpen dem Bau von Hütten und We- Hauptkamm immer vielseitig sind keine technischen Auf- gen in den Seitentälern des und innovativ. Ausgehend stiegshilfen möglich und so Gasthaus und Kapelle in Ginzling um 1900 Zemmgrundes, der Alpen- von den beiden Zillertalern, haben Mensch und Natur hier verein wurde zum Nutzer des die den „Psseirer Josele“ im nach wie vor ein weites Feld Über den Beginn der Sied- den Almen Schwaighöfe an- Die in den Urbaren um 1600 ansonsten als „unproduktiv“ Jahr 1804 als Erstbesteiger individueller Entfaltungs- lungsgeschichte des Zemm- gelegt. Dies waren dauernd als „Günzling“ bezeichneten bezeichneten Hochgebirges. auf den Ortler (!) begleiteten, möglichkeit – nicht nur die grundes ist nur wenig besiedelte Höfe, die vorwie- Schwaigen werden nach ei- Die Erlebnisse Löwls im über die oft wissenschaftlich Steilwandskifahrer, sondern bekannt, doch dürfte die gend Vieh- und Milchwirt- ner vorübergehenden saiso- Zemmgrund, die Aktivitäten motivierten geführten Erst- alle, die sich der Schönheit Besiedlung ebenso wie im schaft betrieben und dem nalen Bewirtschaftung spä- des Alpenvereins und zahl- besteigungen eines Ruthner der Berge sommers wie win- Pfitschertal schon vor langer Grundherrn unterstellt wa- ter wieder zur Dauersiedlung reiche Episoden, Ereignisse oder Sonklar, und das revo- ters nach ihren individuellen Zeit stattgefunden haben. ren. Eine dieser Schwaigen mit dem Namen „Ginzling“. und Geschichten bedeu- lutionäre führerlose Klettern Bedürfnissen und Fähigkeiten So waren wohl auch die er- wurde 1350 erstmals unter Um 1830 wurde schließlich tender wie einfacher Persön- eines Zsigmondy bis zu den annähern wollen. sten Siedler Senner, die mit dem Namen Dornauberg er- in Dornauberg eine eigene lichkeiten werden in der Bro- ihrem Vieh über das Pfitscher wähnt. Kirche und eine eigene Schu- schüre „Alpingeschichte kurz Buchtipp: Joch auf die Almen im hin- Ab dem 17. Jahrhundert wur- le errichtet. und bündig“ beschrieben. Je- Oesterreichischer Alpenverein (Hrsg.): Alpingeschichte kurz und teren Zillertal kamen. Von den die Schwaighöfe aufge- Heute wird die Ortschaft mit der Leser ist eingeladen, sich bündig - Bergsteigerdorf Ginzling, Gudrun Steger, Innsbruck 2009. den Grundherren wurden im lassen und wieder als Almen dem Doppelnamen Ginzling- rund um Ginzling-Dornau- Erhältlich im Naturparkhaus oder über info@naturpark-zillertal.at. 13. und 14. Jahrhundert auf und Asten bewirtschaftet. Dornauberg bezeichnet. berg auf Spurensuche zu
Ginzling im Zillertal 12 13 Ginzling im Zillertal Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen und Kulturlandschaft, seinen Gletschern, Gipfeln, Almen, Wäldern und Schutzhütten wird in dieser Erlebnisaus- stellung präsentiert. Im Na- turparkhaus ist auch gratis Wlan vorhanden! Naturpark pro g ramm Auf über 200 geführten Wan- derungen zu 40 verschie- denen Themen können Inte- ressierte von Mai bis Oktober mit den Naturparkführer- Innen reichhaltige Einblicke in die Naturparkregion mit ihrer hochalpinen Natur- und Das neue Naturparkhaus in Ginzling Kulturlandschaft erfahren. Die interaktive Ausstellung im Naturparkhaus Weitere Informationen und De r Naturpa rk park Zillertaler Alpen“ das lertaler Alpen mit 2.507 km² Anmeldung unter www.na- Die höchste Wegstrecke liegt te im Zillertal. Bereits 1889 Straßenbau- und Seilbahn- Prädikat Naturpark. den größten Schutzgebiets- turpark-zillertal.at. auf 3.134 m am Schönbichler wurde der Übergang von erschließungspläne gefähr- Mit dem Hochgebirgs-Na- verbund Mitteleuropas. Horn. der Berliner Hütte über das deten die einmalige Gebirgs- turpark konnte ein erfolg- B erliner Hö hen - Die Länge der Tour kann al- Schönbichler Horn zum neu welt der Zillertaler Alpen reicher Weg der Schutzge- Naturpark haus und weg lerdings jeder selbst bestim- gebauten Furtschaglhaus als genauso, wie in vielen ande- bietsbetreuung als Chance G letscher. Welten Trekking im Natur- men, von allen Hütten gibt Höhenweg ausgebaut. Diese ren Alpentälern. Der Oester- für eine ausgewogene Regi- Die Verwaltung des Natur- park – auf dem Berli- es Abstiege ins Tal. Von dort Passage war die Grundlage reichische Alpenverein setzte onalentwicklung, Naturtou- parks, die Ortsvorstehung ner Höhenweg kann der Na- kommt man mit öffentlichen des heutigen alpinen Wege- sich daher bereits im Jahre rismus und Umweltbildung von Ginzling sowie eine Na- turpark individuell mit bis zu Verkehrsmitteln wieder zu je- netzes. Ursprünglich stellte 1981 für ein Schutzgebiet im in Verbindung mit einem turpark- und Alpinbibliothek sieben Übernachtungen auf dem Ausgangspunkt zurück. der Berliner Höhenweg den hinteren Zillertal ein. Nach qualitativ hochwertigen Na- mit eigener „Bergsteiger- den Alpenvereinshütten von Verbindungsweg zwischen langem Ringen verordnete turschutz beschritten wer- Leseecke“ sind im Natur- der Gamshütte bis zur Karl- Auf dem Berliner Höhenweg den einzelnen Hütten der schließlich die Tiroler Lan- den. Gemeinsam mit dem parkhaus in Ginzlig unter- von-Edel-Hütte durchwan- bewegt man sich durch echte DAV-Sektion Berlin dar, doch desregierung im Jahre 1991 angrenzenden Naturpark gebracht. Das Herzstück dert werden. Mit 70 km und Alpingeschichte. Das Zillertal heute bezeichnet man die das heute 379 km² große Ru- Rieserferner-Ahrn, dem Nati- des 2008 eröffneten Natur- 6.700 HM ein anspruchsvoller und besonders Ginzling war gesamte Hüttenwanderung hegebiet „Zillertaler Haupt- onalpark Hohe Tauern, dem parkhauses bildet die Natur- Weg im alpinen und hoch- Mitte des 19. Jahrhunderts von der Gamshütte bis zur kamm“. Naturschutzgebiet Valsertal parkausstellung „Gletscher. alpinen Gelände. Es werden eine Keimzelle des Bergstei- Karl-von-Edel-Hütte als Berli- Im Jahre 2001 erhielt das und dem Landschaftsschutz- Welten“. Der Hochgebirgs- jedoch keine Gletscher über- gens und ist es bis heute ge- ner Höhenweg. Ruhegebiet mit der Bezeich- gebiet Innerpfitsch bildet der Naturpark Zillertaler Alpen quert und es sind keine Fels- blieben. Die Berliner Hütte Eine genaue Beschreibung nung „Hochgebirgs-Natur- Hochgebirgs-Naturpark Zil- mit seiner intakten Natur- passagen mit Seil zu klettern. war 1879 die erste Schutzhüt- der einzelnen Etappen und
Ginzling im Zillertal 14 15 Ginzling im Zillertal Am Anstieg zur Berliner Hüt- der in symbolischer und aus- te empfiehlt sich der Besuch drucksstarker Art und Weise des, anlässlich des 125-jäh- zusammenfügt. rigen Bestehens der Berliner Am Pfitscherjoch überschrei- Hütte errichteten, Gletscher- tet der Rote Weg der Via weges. Anhand von 10 Hal- Alpina die Grenze zu Öster- tepunkten erläutert das da- reich. Entlang des Talbodens zugehörende kleine Büchlein wandert man gemütlich nach „Gletscherweg Berliner Hüt- Ginzling. Fern ab vom Getüm- te“ die Besonderheiten der mel der großen Skizentren Gletscher, ihre Entstehung, des Zillertals, darf hier im Ein- die Veränderungen im Laufe zugsgebiet des Hochgebirgs- der Zeit sowie interessante Naturparks Zillertaler Alpen kulturhistorische Details. noch die Ruhe einer Jahrhun- derte alten gelebten Kultur Rund um den Naturpark - auf dem Berliner Höhenweg Via Alpina genossen werden. Der Berliner Höhenweg gewährt grandiose Einblicke in die Gletscherwelt Die Via Alpina ist ein interna- des Hochgebirgs-Naturparks Zillertaler Alpen. der Stützpunkte, sowie Tipps wie Busgutscheine inkludiert. tionaler Weitwanderweg von für Gipfeltouren entlang des Alpenvereins- Mitglieder erhal- Triest nach Monaco. Auf ins- Berliner Höhenweges finden ten eine Ermäßigung. Buchbar gesamt fünf Routen, 341 Ta- sich unter www.naturpark- unter www.naturpark-zillertal. gesetappen und über 5.000 zillertal.at“. at. km Weglänge durchquert Tipp: Als Package kann der Ber- sie die acht Alpenstaaten liner Höhenweg beim Natur- G l et s c h er weg B erl i n er Italien, Slowenien, Öster- park inklusive allen Hüttenre- H ü t te reich, Deutschland, Schweiz, servierungen und Hilfe bei der Die Berliner Hütte ist die äl- Liechtenstein, Frankreich und Tourenplanung gebucht wer- teste und wohl auch die au- Monaco. Dabei stellt dieser den. Im Paket sind neben den ßergewöhnlichste Hütte im Weg eine absolute Beson- Übernachtungen inkl. Halb- Zillertal. Seit 1997 steht sie derheit dar, weil er die unter- pension, Alpenvereinskarten, wegen ihres einmaligen Cha- schiedlichen Kulturen und die ein naturkundlicher Führer so- rakters unter Denkmalschutz. Verbundenheit der acht Län- Buchtipp: Deutscher Alpenverein (Hrsg.): „Zillertaler Runde - Berliner Höhenweg“ Oesterreichischer Alpenverein (Hrsg): Gletscherweg Berliner Hütte, Naturkundlicher Führer Bundesländer Band 13, Innsbruck 2012, 126 S. Erhältlich im Naturparkhaus oder über shop@alpenverein.at.
Ginzling im Zillertal 16 17 Ginzling im Zillertal Tourentipps Sommer Übergänge » Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch Haus (2.275 m, 2 h) oder weiter nach Stein (4 h) sowie weiter nach Sterzing » Furtschaglhaus – Schönbichlerhorn (3.281 m) – Berliner- Hütte oder Alpenrosenhütte ( 5-6 h) » Friesenberghaus – Friesenbergscharte (2.910 m) – Spanna- gelhaus (5 h) sowie weiter nach Hintertux » Berliner Hütte – Schwarzsee – Mörchnerscharte (2.870 m) – Floitengrund – Ginzling ( 7 h = Steinbockmarschroute) oder Die Staatsgrenze am Pfitscherjoch Greizer Hütte (5 h) teilt seit 1918 Nord- und Südtirol. » Greizer Hütte – Lappenscharte (2.700 m) – Kasseler Hütte im Stilluptal (6 h) oder Grüne-Wand-Hütte (4 h) 1918 befindet sich hier an der » Ginzling – Maxhütte – Melkerscharte (2.828 m) – Schwarz- europäischen Hauptwasser- see – Berliner Hütte (7 h) scheide die Grenze zwischen » Olperer Hütte/Pfitscher Joch Haus – Alpeinerscharte Österreich und Italien. Von (2.959 m) – Geraerhütte (4/7 h) sowie weiter ins Bergsteiger- der ehemaligen Grenzstation dorf Vals sieht man bereits die Hütte, von der aus man einen wei- G letscher weg B erliner an den Haltepunkten auch ten Blick in das Pfitschertal Hütte (2. 042 m) genügend Zeit hat, um die hat (450 HM, 1,5 Stunden). Vom Breitlahner aus führt Informationen aus dem Be- Vom Pfitscherjoch Haus, itali- der Weg durch den anfangs gleitbüchlein „Gletscherweg enisch „Refuggio Val di Vizze“, wenig ansteigenden Zemm- Berliner Hütte“ vor Ort nach- lohnt noch die Besteigung grund, vorbei an der Gra- vollziehen zu können. der Rotbachlspitze. Von der W a n de r u n g e n Wanderung zu den Schutzhütten: wandhütte und am Wirtshaus Hütte folgt man Steigspuren, » Gamsgrube – Gamshütte (1.916 m, 3,5 h) Alpenrose in etwa drei Stun- Pf its che r jo ch Ha u s die über den begrünten Rü- Ausgehend von Ginzling, » Ginzling – Innerböden – Oberbödenalm – Pitzenalm den zur Hütte. (2.276 m) u nd Rot- cken oberhalb der Hütte dem Berggasthof Breitlahner (1.871 m, 1,5 h) Das Gasthaus Alpenrose ist b a chls p itze (1.897 m) führen und dort auf einen und dem Schlegeisstausee » Ginzling – Tristenbachalm – Steinbockhaus – Greizerhütte Ausgangspunkt des Glet- Von der Jausenstation Zams- deutlich sichtbaren Steig tref- können zahlreiche Wander- (2.226 m, 4 h) scherlehrweges, der in einer gatterl beim Schlegeisspei- fen. Stets dem Gratrücken fol- ungen unternommen wer- » Breitlahner – Grawandhütte – Alpenrosenhütte – Berliner Runde mit nur geringen Hö- cher geht es gemütlich den gend führt der Anstieg zum den. Im Folgenden soll ein Hütte (2.040 m, 3 h), Schwarzsee (1,5 h) henunterschieden (150 HM) Zamser Bach entlang in den Teil über grobes Blockwerk, kurzer Überblick über die » Breitlahner – Dominikushütte am Schlegeisspeicher über die Waxeggalm und gemächlich ansteigenden Trittsicherheit ist daher unbe- Möglichkeiten gegeben wer- (1.805 m, 2,5 h) die Berliner Hütte wieder Inneren Zamser Grund. Auf dingt notwendig. den. Alle hier beschriebenen » Schlegeisspeicher – Friesenberghaus mit Friesenbergsee zurück zum Ausgangspunkt unschwierigem Weg gelangt Nach etwa 1,5 Stunden stei- Wanderungen sind in den (2.462 m, 2,5 h) führt. Für den 3 km langen man schließlich zum Pfit- lem Anstieg hat man den Gip- Kartenverzeichnissen ersicht- » Schlegeisspeicher – Olperer Hütte (2.389 m, 2,5 h) Gletscherlehrweg sollte min- scherjoch (2.248 m) an der fel erreicht, von dem sich ein lich (siehe „Wanderkarten” » Schlegeisspeicher – Pfitscher Joch Haus (2.277 m, 2 h) destens 1 Stunden Gehzeit Staatsgrenze zu Italien. Seit wunderbarer Ausblick zu den S. 41). » Schlegeisspeicher – Furtschaglhaus (2.295 m, 3h) einplant werden, damit man dem Ende des 2. Weltkrieges umliegenden Gletschern und
Ginzling im Zillertal 18 19 Ginzling im Zillertal den Besuch der 2007 neu er- Olperer Hütte bauten Olperer Hütte verab- 2.389 m säumen, nicht nur wegen der grandiosen Aussicht, die man Dominikushütte von der Sonnenterrasse der 1.895 m Hütte genießen kann. Drei Jahre nach der Übernahme durch die Sektion Neumarkt- Oberpfalz wurde die Olperer- hütte 2007 neu erbaut. Nun entspricht sie den modern- sten technischen Standards und beeindruckt durch ihre Die 2007 neu errichtete Olperer Hütte mit Blick auf den Schlegeisspeicher. einfache aber ungewöhnliche und moderne Architektur. zum Schlegeisstausee führt. Ausgangspunkt zur Olperer Zuvor wird noch in Sterzing Hütte ist der Schlegeisspei- Halt gemacht. Die Stadt im cher, der von Ginzling gut Südtiroler Wipptal war vor der mit dem Bus zu erreichen ist. Errichtung der Zillertalbahn Von der Endhaltestelle geht auf Grund der Brennerbahn man zuerst den Stausee ent- ein leicht zu erreichender Aus- lang, bevor man den Riepen- gangsort für Wanderungen in bach quert und der Weg nach Der zweite Wegabschnitt der Neumarkter Runde wurde 2006 neu angelegt. Ein Teilabschnitt der Neumarkter die Zillertaler Alpen. rechts von der Straße ab- Ausschnitt Alpenvereinskarte Zillertaler Alpen West, 35/1; Maßstab 1:25.000. Runde: das Unterschrammachkar. Die Initiative des Naturparks zweigt. Zuerst führt der Weg soll zudem den Beginn einer durch Wald und Latschen in wandert man zuerst in süd- mit dem „Tiroler Bergwegegü- Breitlahner (1.240 m) - Friesen- Gipfeln, darunter dem höchs- intensiveren Zusammenar- Serpentinen zügig empor. Im licher Richtung, fast auf glei- tesiegel“ ausgezeichnet. Für berghaus (2.498 m) - Olperer ten der Zillertaler Alpen, dem beit mit Südtirol darstellen freien Gelände quert man den cher Höhe bleibend, zum Un- die gesamte Runde sollten in Hütte (2.389 m) - Furtschagl- Hochfeiler, bietet. und die Verbindungen mit Riepenbach und steigt über terschrammachkar. Von dort etwa 5 Stunden Gehzeit ver- haus (2.295 m) - Berliner Hüt- Wenige Nordtiroler kennen der Gemeinde Pfitsch verstär- Grashänge weiter zur Hüt- führt der Weg weiter über den anschlagt werden. te (2.042 m) - Greizer Hütte heute die Südtiroler Seite ken - deren Gemeindegrenze te auf. Vom Stausee gelangt flach ausstreichenden Karbo- (2.227 m) des Pfitscherjochs. Der Na- vor 1918 nahe Ginzling, bei man in 1,5 Stunden zur Hütte den entlang des malerischen B e rline r Höhe nwe g turpark bietet deshalb in sei- Breitlahner, lag. (600 HM). Als Abstieg emp- Unterschrammachbaches, Von Ginzling ist es möglich, ei- Von Breitlahner geht es zuerst nem Sommerprogramm eine fiehlt sich die Neumarkter bevor es etwas steiler hinab nen Teilabschnitt des Berliner oberhalb des Zamser Baches geschichtliche und natur- O l p erer H ü t te Runde, die herrliche Ausblicke zum Zamser Grund und dann Höhenweges zu gehen (siehe aufwärts. Nach einem kurzen kundliche Grenzwanderung (2.389 m) - in den Hochgebirgs-Natur- weiter über den flachen Tal- Vorschlag unten). Der Berliner Stück entlang der Straße, an, die vom Weiler Stein am Neu m ark ter R u n d e park Zillertaler Alpen bietet. boden zum Schlegeisspeicher Höhenweg wird im Abschnitt steigt der Weg steil an. Un- Abschluss des Pfitschertals Auf keinen Fall sollte man bei Auf diesem 2006 neu ange- geht. Der Weg wurde noch von Ginzling auch als Zen- terhalb des Hohen Rifflers er- in Südtirol über das Joch bis einem Aufenthalt im Zillertal legten Panorama-Höhenweg vor der offiziellen Eröffnung tralalpenweg 02 geführt. reicht man – bereits auf dem
Ginzling im Zillertal 20 21 Ginzling im Zillertal Be r g t o u r e n Gratrücken und zuletzt über Felsschutt hinauf zum Gipfel. D ristner (2. 767 m) Der Abstieg erfolgt über den Der Dristner gilt als „Haus- selben Weg. berg“ von Ginzling (999 m), Der Höhenunterschied be- doch diese Bezeichnung trägt 1.770 m, insgesamt täuscht ein wenig darüber sollte man gut 8,5 Stunden hinweg, dass es sich bei veranschlagen. Aufgrund diesem Gipfel um eine an- der Steilheit des Geländes im spruchsvolle und kraftrau- oberen Bereich ist Trittsicher- bende, aber lohnende und heit erforderlich. Besonders vor allem nicht überlaufene bei Regenwetter sind die Bergtour handelt. Direkt von steilen Grashänge extrem Ginzling geht es bei der Floi- rutschig. Bei schlechtem Wet- tenbrücke durch die Siedlung ter ist die Tour daher nicht Schusterau bis zu den letzten empfehlenswert. Unterwegs Der Schlegeisspeicher mit den vergletscherten Gipfeln von Hochfeiler und Häusern. Dort zweigt man gibt es außerdem keinerlei Eissee nach der Melkerscharte oberhalb der Berliner Hütte Großem Möseler rechts ab und folgt dem Weg Einkehrmöglichkeiten. genutzt werden, oder man Richtung „Floitenschlag“. steigt von der Olperer Hütte Nach etwa einer Stunde ge- M elkerschar te Hohe r R if f le r (3.228 m) gleich hinab zum Schlegeis- langt man über den steilen (2. 880 m) Der Hohe Riffler ist ein 3000er, speicher und gelangt in wei- Steig aus dem Wald hinaus Zuerst von Ginzling ober- der vom Friesenberghaus un- teren 4 Stunden zum Furt- auf die Wiesen am Floiten- halb der Straße taleinwärts, schwierig zu besteigen ist. schaglhaus. schlag, wo die legendäre anschließend linker Hand Dennoch ist diese Tour ein Vom Furtschaglhaus führt Wildschützin – die „Floiten- auf einem guten Steig über ernstes Unternehmen und der Berliner Höhenweg nun schlagstaude“ – beheima- die bewaldete Steilstufe darf keinesfalls unterschätzt hinauf auf die Schönbichler tet war. An den Hütten links in das Hochtal der Gunggl werden. Um die Tour zu er- Das Alpengasthaus Breitlahner Scharte (3.081 m) und an- vorbei geht es steil durch (Weg 522). Dem Steig weiter leichtern, sollte man schon Aussicht vom Hohen Riffler schließend hinunter in den den Fichtenhochwald bis zur folgend hinauf in die Melker- am Vortag auf das Friesen- Zemmgrund zur Berliner Wandeggalm und weiter zur scharte (1.834 HM, 4 - 5 Stun- berghaus aufsteigen (ca. 4 Hütte. Von dieser geht es Jagdhütte am Wandegg, wo den). Stunden von Ginzling/Breit- Berliner Höhenweg – nach ca. entweder in 2 Stunden durch schließlich die Waldgrenze Der Abstieg führt hinunter lahner, bzw. ca 2,5 Stunden 4 Stunden das Friesenberg- den Zemmgrund zurück zum erreicht wird. Der weitere zum Schwarzsee und weiter von der Dominikushütte am (stellenweise im I. Schwierig- haus. Breitlahner oder in 6 Stun- Steig ist zwar nicht markiert, zur Berliner Hütte (2.042 m) Schlegeis, ca. 700 HM). Von keitsgrad, mit Steinmännern Am nächsten Tag führt der den über die Mörchenscharte aber dennoch gut erkenn- und von dort durch den der Schutzhütte in nordöst- markiert) aufwärts. Kurz vor Höhenweg in 2 Stunden zur (2.870 m) bis zur Greizer Hüt- bar. Steil hinauf folgt dieser Zemmgrund zum Breitlah- licher Richtung hinauf zur dem Gipfel trifft man auf den Olperer Hütte. Die kurze Etap- te. Durch das Floitental steigt über Bergwiesen zu einem ner (3 h). Vom Breitlahner Scharte zwischen Petersköpfl Südwestgrat, der schließlich pe kann für eine Besteigung man schließlich wieder nach Rücken, dort geht es nach gelangt man mit dem Bus zu- und dem Südgrat des Ho- zum Gipfel des Hohen Rifflers des Hohen Rifflers (3.228 m) Ginzling ab. einem Steilstück über den rück nach Ginzling. hen Rifflers. Über den Grat führt (730 HM, 2,5 Stunden).
Ginzling im Zillertal 22 23 Ginzling im Zillertal Hoc h to u r e n Aufstieg vom Furtschagl- es, einen kurzen steilen Eis- haus hang zu überwinden, bevor G ro ßer M ö se l e r Südlich der Hütte führt ein man schließlich auf den Grat (3.4 8 0 m) Steig zuerst über einen Bach und weiter über den breiten Der zweithöchste Gipfel der und dann in südöstlicher Rücken zum Gipfel gelangt Zillertaler Alpen wird so- Richtung entlang eines Mo- (1.185 HM, 4 h). wohl vom Furtschaglhaus ränenrückens zum Schleg- sowie von der Berliner Hütte eiskees (2.724 m). Über den Aufstieg von der Berliner eg öhenw aus häufig bestiegen. Eine spaltenreichen Gletscher Hütte er H Be lin Ber rli Übernachtung auf dem Fur- nach Osten auf einen mar- Von der Berliner Hütte bzw. Furtschaglhaus ne tschaglhaus oder auf der kanten Felsrücken zu. Das dem Gasthof Alpenrose über rH 2.295 m öh denkmalgeschützten Berliner Felsköpfl (2.985 m) wird süd- den Weg 502 hinauf in das en Hütte ist empfehlenswert. Die lich umgangen. Dann durch Garberkar. In steilen Ser- we g Bergtouren auf den Großen die breite Schuttrinne empor pentinen aufwärts und über Möseler sind anspruchsvoll und nach rechts über den Moränen in südlicher Rich- und verlangen Gletscherer- breiten Felsrücken hinauf bis tung zum Waxeggkees. Nun Gr. Möseler fahrung. an den Gipfelgrat. Hier gilt steigt man in Richtung des 3.480 m Felsköpfl Gerade bei Gletschertouren - wie auf den Gr. Möseler - ist eine gute Karte unumgänglich. Auszug Alpenvereinskarte Zillertal West, Nr. 35.1. Originalmaßstab 1:25.000 markanten Nordostgrates nunter auf den Nevesferner. taler Alpen und wurde 1865 des Möseler auf, bleibt aber Von Süden gelangt man zur erstmals aus dem Südtiroler unterhalb des Felsfußes. Un- Einsattelung östlich des Gip- Unterbergtal bestiegen. Der terhalb der Gletscherbrüche fels, den man schließlich über Normalweg führt auch heu- empor und um den breiten unschwieriges Felsgelände te aus dem Unterbergtal auf Felsfuß des Kleinen Möselers erreicht (1.438 HM, 6 h). Bei die Hochfeilerhütte und über herum gelangt man schließ- Vereisung Vorsicht im Gipfel- den Südwestgrat auf den Gip- lich steil über Eis oder Firn in bereich! fel. Die Besteigung von Nor- die Östliche Möselerscharte den aus dem Schlegeisgrund (3.240 m). Aus der Scharte Ho chfe ile r (3.510 m) über die Rötenwand ist etwas zuerst dem Kamm nach We- Der Hochfeiler ist mit 3.510 m schwieriger (Kombinierte Das Furtschaglhaus der DAV-Sektion Berlin mit dem Hochfeiler im Hintergrund sten folgend und dann hi- der höchste Gipfel der Ziller- Tour, Schwierigkeit im Fels:
Ginzling im Zillertal 24 25 Ginzling im Zillertal II) als der Normalweg von Sü- Über einen kleinen Eishang im I. Schwierigkeitsgrad zu der steile Felskegel des Groß- S a gwa nds p itze chen Gletscher in nordwestli- den. und die Randkluft zum Grat überwinden. en Mörchner, der wegen sei- (3.224 m) cher Richtung aufwärts in die Vom Schlegeisspeicher in und über diesen zum Gipfel Von der Greizer Hütte auf ner schönen Aussicht sehr Markante Felspyramide, nördlichste Gletschermulde. südwestlicher Richtung hi- (vom Zamsgatterl 1.710 HM, einem Steig in südöstlicher beliebt ist. die über dem Stampflkees Von hier nordwestwärts über nauf „In die Röte“ und unter 8 bis 9 h). Richtung über Gras- und Von der Berliner Hütte auf thront und von den Gebrü- Firn und Blockgelände (I) zum einer Felsstufe auf das Röt- Blockhänge hinauf zur alten dem Weg 502 hinauf ins dern Zsigmondy 1881 erst- Gipfel. kees. Über dieses in Richtung G roß er Löf f l er Seitenmoräne. Nun südost- Feldkar und in östlicher mals erstiegen wurde. Nach Pfitschergrat, der das Rötkees (3.379 m) wärts über das Floitenkees, Richtung über den „Saurüs- Norden steil abfallende, S chwa r ze ns te in vom Schlegeiskees trennt, Der Große Löffler wird zu- am Westgrat des Großen Löff- sel“ zum Mörchnerkar. Auf mächtige Wandflucht. Durch (3.369 m) und rechts einer Rinne ge- meist auf dem Normalweg lers vorbei und stets in dessen einem Steig zum nördlichen diese Nordwände führen an- Aufstieg zum Schwarzen- rade aufwärts bis auf den von der Greizer Hütte aus Nähe aufwärts in den oberen Schwarzensteinkees und spruchsvolle Klettertouren. steinkees (siehe Großer Grießferner. Nun südwest- bestiegen. Es ist anzuraten, Teil des Floitenkeeses. Hier weiter zum Schwarzenstein- Auf dem Normalweg erreicht Mörchner) und weiter in wärts in die Einsattelung zwi- bereits am Vortag durch das nach Norden über den Süd- sattel (3.143 m). Vom Sattel man den Gipfel vom Pfit- Richtung Schwarzenstein- schen Hochfeiler und Hoch- Floitental zur Greizer Hütte grat (I) zum Gipfel (1.148 HM, nordwärts über die breite scherjoch Haus. Zuerst hinab sattel (3.143 m). In einem fernerspitze, aus der man aufzusteigen. Die Tour auf 3,5 h). Schneekuppe in den kleinen zum Zollhäuschen und auf großen Bogen über den fla- unter den Randklüften der den Großen Löffler ist durch Firnsattel am Fuße des Süd- einem unmarkierten Steig chen Gletscher zum Grat und Hochfeiler-Westflanke fast Spalten und Blankeis eine G ro ß er M ö rchner ostgrates. Auf Steigspuren die Hänge empor. Über Ge- über diesen nach Südwesten eben zum Weißkarferner ge- nicht zu unterschätzende (3. 283 m) gelangt man über den brei- röll und Blockwerk links der zum Gipfel (3.563 m). Lan- langt. Weiter zur Einsattelung Gletschertour. Im obersten Hoch über Schwarzenstein- ten, aperen Gratrücken zum großen Moräne hinauf zum ge und anstrengende Tour im Südwest-Grat des Gipfels. Teil gilt es, grobes Blockwerk und Floitenkees erhebt sich Gipfel (1.243 HM, 4 h). Stampflkees. Über den fla- (1.521 HM, 4 h). Im Schwarzensee unweit der Berliner Hütte spiegelt sich der Zillertaler Hauptkamm.
Ginzling im Zillertal 26 27 Ginzling im Zillertal kein Weg vorhanden, am Rand der landwirtschaft- lichen Fläche gehen - Absperrungen jeglicher Art beachten - nicht wild campieren - Hunde an die Leine - Müll mitnehmen - auch kein Tape, Zigrarettenstum- mel oder Klopapier liegen lassen - Lärm vermeiden - Rück- sicht auf Wild in den Früh- und Abendstunden Im Folgenden werden eini- ge „Kletterschmankerl” vom Klettergarten über alpine Für die Klettergebiete im Naturpark wurde eine ausführliche Besucher- Touren bis hin zum Natur- lenkung ausgearbeitet und in Absprache mit den Grundeigentümern extra Parkplätze ausgewiesen. park-Klettersteig „Nasen- wand” vorgestellt. Kletterg är ten „ Ewig e Jag d g ründ e” Nasenwand sind einige Beispiele aufge- Schöner und sehr beliebter 43 Routen vom V bis X listet und die Anstiege auf Ginzling ist bei Sportkletterern wohl bekannt. Viele heimische Kletterasse trainieren im hinteren Zillertal, so auch Klettergarten am Zemmbach Schwierigkeitsgrad; 15 bis die Zsigmondyspitze (früher der vielversprechende junge Kletterer Alfons Dornauer. mit über 100 Routen von IV+ 50 m Länge Feldkopf ) über den Normal- bis X. Geklettert wird an fünf weg und über den Südgrat K le t t e r n rer. Gut abgesicherte Routen stimmten, Bereichen bleiben: bis zu 30 m hohen Granitblö- Alp ine K le tte r rou te n im Detail beschrieben. in allen Schwierigkeitsgraden - Parken nur auf ausgewie- cken an gut abgesicherten Für die durchwegs anspruchs- Denkt man an das Bergstei- bringen auch die Weltelite ins senen Parkflächen Routen. Details im Kletterfüh- Rund um Ginzling gibt es vollen Kletterrouten ist die gerdorf Ginzling, so verbindet Zillertal. Zudem sind Parkplät- - nicht am Straßenrand par- rer Zillertal, zu bestellen un- einige interessante alpine Mitnahme eines Bergführers man diese kleine Ortschaft ze und ein Platz zum freien ken ter: info@stonemonkeys.com. Kletterrouten. Nachfolgend ratsam. mit den hochalpinen Berg- Campieren eingerichtet. - Wiesen und Weiden nicht touren in der Gletscherwelt Bitte aber stets folgende Re- betreten, Kletter- und der Zillertaler Alpen. Doch geln beachten und immer in Bouldergebiete nur über Buchtipp: Ginzling ist ebenso ein Zen- den ausgewiesenen, mit den ausgewiesenen Zugangs- Schwaiger, M. (2. Auflage 2008): Zillertal – Klettern & Bouldern. Lochner Verlag; München, 384 S. trum für Kletterer und Boulde- Grundeigentümern abge- wege benützen - wenn
Ginzling im Zillertal 28 29 Ginzling im Zillertal spuren über Schutt und Schr- bis zu einem 45 m hohen Kante. An einem feinen Riss ofen hinüber auf den Südost- Aufschwung. Nun von rechts entlang zu einem Überhang grat. Nun über den Grat bis nach links über die Kante am Kopf des Aufschwungs. zu einem steilen Absatz. Kurz aufwärts, dann nach rechts Nun weiter am Grat bis zum links des Grates, dann wieder zum Standplatz direkt an der Gipfel. direkt am Grat bis zu einem flacheren Abschnitt. Weiter über ein breites Band, zuerst waagrecht und später abstei- gend, nach links in eine Flan- ke. Aus der Flanke in spitzem Winkel nach rechts zurück auf den Grat. Immer dem Grat- verlauf folgend bis zu einem Kamin. Nach diesem wech- selt man auf die Nordseite (Floitentritt), bevor man über eine blockige Rinne auf den Gipfel gelangt. Abstieg: Die über 3.000 m hohe Zsigmondyspitze muss man sich „verdienen”. Auf der Nordseite über eine erdige Blockrinne hinab und durch ein kleines Schartl auf Jaunkopf rigkeitsgrad; 100 - 120 m Heute führen Anstiege in den die Westseite, wo es durch 1 Route im VI. - VIII. Schwie- Länge unterschiedlichsten Schwie- einen kleinen Kamin hinunter rigkeitsgrad; 270 m Länge rigkeitsgraden auf den Gipfel geht. Am Grat abwärts, bis in Klausen Alm – Rabenwand und machen ihn zu einem der eine Scharte mit schwarzem, Taufenkopf 2 Routen im VI. Schwierig- bekanntesten Kletterberge splittrigen Schiefer, dann 7 Routen im VII. - IX. Schwie- keitsgrad; 100 m Länge im Zillertal. über ein Band in die Südwest- rigkeitsgrad; 150 - 200 m Flanke und scharf nach links Länge Z s i g m on d ys p i t ze Normalweg (II) zurück auf den Grat und über ( 3 . 0 8 7 m) Von der Berliner Hütte hinauf diesen zurück zum Einstieg. Die freien Sprünge Die Brüder Otto und Emil zur Melkerscharte bis auf ein 4 Routen im VI. - IX. Schwierig- Zsigmondy führten 1879 eine großes Schneefeld südlich Südgrat (V-) keitsgrad; 220 - 330 m Länge damals spektakuläre führer- unter dem Feldkopf. Nun nach Interessante Kletterei, meist lose Erstbesteigung des bis rechts hinauf bis unter die im dritten und vierten Schwie- Wieglerwand dahin für unbezwingbar ge- Feldscharte. Etwa 20 m unter rigkeitsgrad (zwei Stellen V-). Großer Beliebtheit erfreut sich der Naturpark-Klettersteig „Nasenwand” 5 Routen im VIII. - X. Schwie- haltenen Feldkopfes durch. der Scharte führen Steig- Von der Feldscharte am Grat (Beschreibung auf den Seiten 30 - 31).
Ginzling im Zillertal 30 Naturpark-Klettersteig Nasenwand (E) Floitenschlag (1.806 m) Der 2009 eröffnete Klettersteig führt direkt stufe erreicht man den nächsten Sektor, die vom Ortszentrum des Bergsteigerdorfes hi- „Bunkerwand“, mit einem schönen, aber sehr nauf zum Floitenschlag. Der vor allem im steilen und luftigen Pfeiler als Schlüsselstelle. oberen Bereich anspruchsvolle Klettersteig Hier müssen erstmals die Kräfte unter Beweis besteht aus zwei Abschnitten, die alle beide gestellt werden. Nachfolgend gelangt man Kraft und Ausdauer verlangen. Nach dem er- über die gestuften „Floitentritte“, ein großes sten Teil erreicht man ein Band unter der Na- Band, an dem sich auch die Abstiegsmöglich- senwand, wo ein eigens angelegter Ausstieg keit befindet. Wer bis zu dieser Stelle bereits Im ersten Teil das Verlassen des Klettersteiges ermöglicht. viel Kraft verbraucht hat, sollte hier besser ab- Der zweite Teil führt nochmals steil bergauf, steigen. wobei ein überhängender Quergang die Der zweite und schwierigere Teil beginnt zu- Schlüsselstelle bildet. erst einfach, doch schon bald führt der Rou- Der Naturpark-Klettersteig besticht durch tenverlauf über die steilen und teilweise sogar luftige Tiefblicke und eine wunderbare Aus- senkrechten Stufen der Nasenwand. Am Be- sicht. Er sollte nicht unterschätzt werden. Mit ginn des Sektors „Indianerkopf“ befindet sich durchgehend hohem Schwierigkeitsgrad sind die „E“-Schlüsselstelle des Klettersteiges: ein 300 HM zu überwinden und es bieten sich nur überhängender Quergang, der hinauf in eine wenige leichte Passagen zur Erholung an. steile Verschneidung führt. Diese Stelle kann Die Schlüsselstelle jedoch auch umgangen werden. Über Plat- Zustieg: ten und um einen Turm herum gelangt man Der Zustieg erfolgt auf dem Weg Richtung schließlich wieder in leichterem Gelände zu Floitenschlag, der direkt vor der Brücke an der den beiden Dreiseilbrücken. Über eine steile führenden Hauptstraße ins Zentrum von Ginz- Stufe gelangt man zum letzten Abschnitt, des- ling links abzweigt. Kurz nachdem man den sen Schwierigkeit sich kontinuierlich steigert, Wald erreicht hat, steigt man zu den bereits bevor man schließlich unverhofft in flaches sichtbaren Felsen auf. Der Einstieg befindet Gelände gelangt und in wenigen Schritten das sich auf einer Höhe von 1.030 m. Ende des Steiges erreicht. Die Seilbrücke Routenverlauf: Abstieg: Vom Einstieg geht es sogleich über eine steile Der Abstieg führt über einen teilweise versi- Wand zu einer Querung, die auf einen Absatz cherten und gut ausgetretenen Pfad zum Nor- leitet. Über mehrere steile Wandstellen hinauf malweg, auf dem man nach Ginzling absteigt. zu einem Band, von dem aus eine sehr steile Verschneidung zum Ende der Ginzlingwand führt. Nun wieder etwas leichter über gestuf- tes und zum Teil grasiges Gelände (A/B) durch das „Birkenwald´l“. Über eine schuppige Steil- Quelle: www.bergsteigen.at Alle Rechte bei Cicero Der Ausstieg
Ginzling im Zillertal 32 33 Ginzling im Zillertal Tourentipps Winter Skitouren Ginzling ist Ausgangspunkt für eine Vielzahl an interes- santen hochalpinen Skitou- ren zu den höchsten Gipfeln im Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen. Der Zustieg durch die Gründe (= Täler) ist zwar oft ein wenig lang und mühsam, doch entschädigt dafür eine gewaltige Bergsze- nerie. Für zweitägige Skitou- ren bieten die Greizer und die Berliner Hütte offene Winter- räume an. Ausgehend von der Greizer Hütte führt eine bekannte Skitour Ausg ang spunk t G rei - auf den Großen Löffler. zer Hütte (2. 227 m) Vom Bergsteigerdorf Ginzling ner Mulde aufwärts fast bis hinunter nach Westen er- geht es durch den Floiten- zur Lapenscharte (2.701 m). streckt, steigt man über den grund in 3 Stunden zur Grei- Unterhalb der Scharte nach steilen und zerrissenen Glet- zer Hütte (2.227 m). Die Tour rechts bis zu einer Einschar- scher bis zur Grathöhe auf ist nur bei sicheren Verhält- tung zwischen Lapenspitze und biegt anschließend nach nissen zu unternehmen, da und Vorgipfel (2.865 m). Bei links ab. Nun über den Süd- die Floite und der Anstieg zur günstigen Verhältnissen kann grat bis kurz unter den Gip- Hütte häufig von Lawinen be- man von hier abfahren (Ach- fel (hier Skidepot) Das letzte droht sind. Die Greizer Hütte tung: sehr steil!). In leichter Stück zu Fuß auf den Gipfel. bietet einen offenen Winter- Kletterei geht es schließlich (1.148 HM, 3,5 h). raum mit 14 Betten. Bei den über den Blockgrat zum Gip- Skitouren ist aufgrund der fel (770 HM, 2,5 h). Schwarzenstein (3.369 m) spaltenreichen Gletscher Vor- Von der Hütte quert man das sicht geboten. Großer Löffler (3.375 m) Griesfeld bis zum Floitenkees. Von der Hütte über das Gries- Der zerklüftete Gletscher Lapenspitze (2.996 m) feld in Richtung Süden zum wird links auf einem großen Von der Greizer Hütte zuerst spaltenreichen Floitenkees. Gletscherbruch gequert. Nun in nördlicher Richtung über Rechter Hand eines auffäl- hält man auf einen felsigen die breite West-Flanke des ligen Felsgrates, der sich vom Ausläufer der Westlichen Floi- Griesfeldes und weiter in ei- Gipfel des großen Löffler weit tenspitze zu, den man bei ca.
Ginzling im Zillertal 34 35 Ginzling im Zillertal zuerst in südlicher Richtung aus schöne Tourenziele. Die bis zum felsdurchsetzten schönste Skitour ist sicherlich Abbruch des Waxeggkees, jene auf die Dritte Hornspit- das man im Aufstieg rechter ze, besser bekannt als Berli- Hand überwindet. Anschlie- ner Spitze, die im Folgenden ßend durch das Garberkar näher beschrieben wird: Von zur Schönbichler Scharte der Berliner Hütte geht es (3.081 m). Hier Skidepot und durch den Talboden auf die unschwierig zu Fuß über Fels- Zunge des spaltenreichen blöcke zum Gipfel (1.091 HM, Hornkeeses. An der östlichen 3,5 h). Seite des Gletschers erreicht man eine weite Mulde. Am Großer Möseler (3.480 m) Ende der Mulde links hinauf Am besten fährt man zu Be- bis zum Mitterbachjoch ginn mit den Skiern zum (3.130 m). Anschließend steil Gasthof Alpenrose ab. Nun aber unschwierig zum Gipfel steigt man in südlicher Rich- (1.212 HM, 3,5 h). Das breite und relativ flache Gipfeldach des Schwarzensteins tung bis zum felsdurch- Wolkenfetzen über dem Schönbichler Horn setzten Abbruch des Waxegg- Schwarzenstein (3.369 m) 2.800 m erreicht. Weiter über Au s g an g s p u n kt B erl i - kees auf, das man im Aufstieg Anfangs führt die Tour durch zenstein-Alm. Nun hält man Kauf genommen werden. das weite Gletscherbecken n er H ü t te ( 2 . 0 4 2 m ) rechter Hand überwindet. Ab den flachen Talboden in Rich- sich links bis zu einer aus- Von Ginzling/Breitlahner hin- bis hinauf auf 3.000 m. Nun Die Berliner Hütte ist Aus- ca. 2.600 m hält man sich links tung Nordosten. Nun links geprägten Flanke, der man auf bis zum Schlegeisspei- rechts haltend und über eine gangspunkt für zahlreiche und überquert oberhalb des durch das Mörchnerkar über anfangs steil bis zu einem cher. Anschließend am Ufer Steilstufe auf das breite und prachtvolle Hochtouren. Vom Gletscherbruches das spal- weniger steiles Gelände hi- ebenen Boden folgt (ca. des Stausees entlang und relativ flache Gipfeldach zum Gasthof Breitlahner erreicht tenreiche Waxeggkees. Nun nauf zum Schwarzenstein- 2.750 m). Weiter aufwärts in weiter bis zur Talstation der höchsten Punkt (1.142 HM, man in 2,5 Stunden die Ber- bis zur Östlichen Möseler- kees. Unterhalb eines Glet- nordwestlicher Richtung bis Materialseilbahn. Von hier 3,5 h). liner Hütte (786 HM). Vorsicht scharte (3.240 m). Hier ist ein scherbruches (ca. 2.650 m) zur Einsattelung zwischen folgt man dem Sommerweg ist beim Hüttenanstieg durch kurzer Abstieg auf den Öst- hält man sich links in Rich- Hennsteigenspitze und steil hinauf zur Hütte. Großer Mörchner (3.285 m) den Zemmgrund aufgrund lichen Nevesferner notwen- tung Schwarzensteinsattel Ochsner (Skidepot). Über den Anstieg wie auf den Schwar- der häufigen Lawinengefahr dig. Weiter über die Südost- (3.143 m). Von hier in süd- Westgrat in leichter Kletterei Schönbichler Horn zenstein bis zum flachen gegeben. Die Berliner Hütte Flanke bis zur Einsattelung licher Richtung über den fla- zum Gipfel (1.065 HM, 3,5 h). (3.133 m) Gletscherbecken. Nun rechts ist zwar in den Wintermona- zwischen Großem und Klei- chen Rücken bis etwa 70 HM Das Schönbichler Horn ist haltend etwas absteigend ten nicht geöffnet, den Ski- nen Möseler und über den unter den Gipfel. Weiter über Au s ga ngs p u nkt Fu r t- auch vom Furtschaglhaus mit hinüber zum Schwarzen- tourengehern steht aber ein Grat zum Gipfel (1.438 HM, einen unschwierigen Grat s cha glha u s (2.295 m) Tourenski zu besteigen. Von steinsattel (3.143 m). Aus Winterraum zur Verfügung. 5 h). zum Gipfel (1.327 HM, 4 h). Erst ab Mitte Mai ist die Maut- der Schutzhütte in Richtung der Einsattelung erreicht straße vom Gasthof Breitlah- Nordosten ins Furtschagl- man über einen steilen Rü- Schönbichler Horn Dritte Hornspitze (3.254 m) Ochsner (3.107 m) ner hinauf zum Schlegeisspei- kar. Über einen auffallenden cken unschwierig den Gipfel (3.133 m) Die fünf Hornspitzen bie- Von der Berliner Hütte in cher geöffnet. Im Winter muss Moränengupf hinauf und (1.058 HM, 3,5 h). Von der Berliner Hütte geht es ten von der Berliner Hütte Richtung Norden zur Schwar- daher ein längerer Aufstieg in weiter in eine steile Flanke,
Sie können auch lesen