Industrielle Symbiose - Entwicklung einer Fallstudie im Wirtschaftsraum Rendsburg - furgy en
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Industrielle Symbiose Potentiale identifizieren und Strategien entwickeln © Seltrecht / PIXELIO‘ Entwicklung einer Fallstudie im Wirtschaftsraum Rendsburg Dieses Projekt wird gefördert mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.
Vorwort Im Rahmen des Bachelorstudienganges Energie- und Umweltmanagement an der Hochschule Flensburg ist die Durchführung eines dreimonatigen Praktikums zur Erlangung von Berufserfahrung und als Grundlage für die Verfassung der Bachelorthesis im siebten Fachsemester verpflichtend. Dieses Pflichtpraktikum habe ich in der Zeit vom 01.08.2017 bis zum 31.10.2017 in der Industrie- und Handelskammer zu Flensburg beim Projekt FURGY Clean Innovation absolviert. Das Projekt FURGY Clean Innovation ist ein grenzübergreifendes Interreg1-Projekt in der Region Dänemark-Deutschland mit dem Ziel der Innovationsförderung in kleinen und mittelständischen Unternehmen in den Bereichen Energieeffizienz, erneuerbare Energie, Speichertechnologien und intelligente Netze. Die Projektpartner sind auf beiden Seiten der Grenze angesiedelt und arbeiten gemeinsam an der Erfüllung des Projektauftrages. Die Projektvereinbarung enthält vier Arbeitspakete: Projektmanagement, Öffent- lichkeitsarbeit, Clusteraktivitäten und Analyse der Rahmenbedingungen. Teil des dritten Arbeitspaketes Clusteraktivitäten ist die Etablierung und Verstärkung symbiotischer Aktivitäten in industriellen Gebieten durch die Untersuchung je eines Fallbeispiels auf dänischer und auf deutscher Seite der Zielregion des Projektes (s. Abbildung). Während der dänische Partner CLEAN2 seit September 2016 an der Entwicklung einer Fallstudie in Nyborg arbeitet, liegt die Ausarbeitung auf deutscher Seite in der Zielgebiet FURGY CLEAN Innovation [37] folgenden Arbeit vor. Die Entwicklung der vorliegenden Fallstudie wäre ohne die Unterstützung durch den dänischen Projektpartner CLEAN hinsichtlich der angewandten Methode und ohne die Mithilfe der Ansprechpartner der mitwirkenden Institutionen nicht möglich gewesen. Vielen Dank für Ihre Mitarbeit! Dieses Programm wird gefördert mit Mitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung. 1 Regionalprogramm der EU zur Förderung grenzüberschreitender Zusammenarbeit durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung 2 Cluster zur Etablierung regenerativer Technologien in Dänemark Meta Thurid Lotz, 570885 II
Inhaltsverzeichnis Abstract .................................................................................................................................................... I Vorwort ................................................................................................................................................... II Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................................... III Abbildungsverzeichnis ............................................................................................................................ IV Tabellenverzeichnis ................................................................................................................................. V Abkürzungs- und Symbolverzeichnis ...................................................................................................... VI 1 Einleitung ......................................................................................................................................... 1 1.1 Ziel ........................................................................................................................................... 1 1.2 Aufbau ..................................................................................................................................... 2 2 Industrielle Symbiose ...................................................................................................................... 3 2.1 Entwicklung des Konzeptes ..................................................................................................... 4 2.2 Fallbeispiele ............................................................................................................................. 5 2.3 Rahmenbedingungen .............................................................................................................. 7 3 Vorgehensweise .............................................................................................................................. 9 3.1 Standortwahl ......................................................................................................................... 10 3.2 Situationsanalyse................................................................................................................... 10 3.3 Unternehmen ........................................................................................................................ 13 3.4 Handlungsempfehlung .......................................................................................................... 18 4 Entwicklung der Fallstudie ............................................................................................................ 20 4.1 Standortwahl ......................................................................................................................... 20 4.2 Analyse der lokalen Industrie ................................................................................................ 22 4.3 Stakeholderanalyse ............................................................................................................... 25 4.4 Berechnungsbeispiele ........................................................................................................... 28 4.5 Handlungsempfehlung .......................................................................................................... 32 5 Fazit ............................................................................................................................................... 38 6 Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 40 7 Anhänge......................................................................................................................................... 51 Meta Thurid Lotz, 570885 III
Abbildungsverzeichnis Abbildung 3-1 Vorgehensweise bei der Vorauswahl ............................................................................ 10 Abbildung 3-2 Beispielhafte Darstellung der Ressourcenströme als Black Box .................................... 14 Abbildung 3-3 Exogene top-down Netzwerkstruktur ........................................................................... 18 Abbildung 4-1 Wirtschaftliche Ballungszentren in der Zielregion......................................................... 20 Abbildung 4-2 Wirtschaftsraum Rendsburg .......................................................................................... 21 Abbildung 4-3 Branchenverteilung im Wirtschaftsraum Rendsburg .................................................... 22 Abbildung 4-4 Lokale Industrie im Wirtschaftsraum Rendsburg .......................................................... 23 Abbildung 4-5 Ergebnisse der Befragung .............................................................................................. 26 Abbildung 4-6 Simplifizierte Ressourcenströme der SANI GmbH ......................................................... 29 Abbildung 4-7 Wirtschaftliches Potential der Abwärmenutzung ......................................................... 30 Abbildung 4-8 Simplifizierte Ressourcenströme der Ceravis Futtermittel GmbH ................................ 31 Abbildung 4-9 Sub-Netz ausgehend von Abfallwirtschaftsgesellschaft Rendsburg-Eckernförde mbH 33 Abbildung 4-10 Zeitplan ........................................................................................................................ 37 Meta Thurid Lotz, 570885 IV
Tabellenverzeichnis Tabelle 2-1 Systematische Darstellung der Standortvorteile .................................................................. 7 Tabelle 3-1 Theoretische Voraussetzungen und Werkzeugauswahl ...................................................... 9 Tabelle 3-2 Gliederung möglicher Stakeholder ..................................................................................... 12 Tabelle 4-1 Ergebnisse der Nutzwertanalyse ........................................................................................ 21 Tabelle 4-2 Gewerbegebiete und Häfen im Wirtschaftsraum Rendsburg ............................................ 22 Tabelle 4-3 Potentielle Stakeholder im Wirtschaftsraum ..................................................................... 25 Tabelle 4-4 Ergebnisse der Berechnung - Abwärmenutzung ................................................................ 30 Tabelle 4-5 Ergebnisse der Berechnung – Wiederverwertung von Überschussprodukten .................. 32 Meta Thurid Lotz, 570885 V
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis Abkürzungen AWR Abfallwirtschaftsgesellschaft Rendsburg-Eckernförde mbH Ceravis Ceravis Futtermittelm GmbH Entwicklungsagentur Rendsburg Entwicklungsagentur Rendsburg AöR F.Ehrich F. Ehrich GmbH & Co. KG FISSAC Fostering Industrial Symbiosis for a Sustainable Resource Intensive Industry across the extended Construction Value Chain GIS Geoinformationssystem HaGe HaGe Produktions GmbH HanseWerk Natur HanseWerk Natur GmbH HH Haushalt HIP Kiel-Wellsee Handels - und Industriepark Kiel-Wellsee e.V. IHK Kiel Industrie- und Handelskammer zu Kiel IHK SH Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein LW Landwirtschaft MBA Mechanisch-biologische Abfallbehandlung MBA Neumünster MBA Neumünster GmbH MVK Müllverbrennung Kiel GmbH & Co. KG NACE Nomenclature statistique des activités économiques dans la Communauté européenne NISP National Industrial Symbiosis Programme RÖV Raps Ölsaatenverarbeitungs GmbH SANI SANI GmbH Stadtwerke Rendsburg Stadtwerke Rendsburg GmbH VK Verkauf WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Rendsburg- Eckernförde mbH Wohlert Kühllogistik Wohlert GmbH & Co. Kühllogistik KG Meta Thurid Lotz, 570885 VI
WT.SH Wirtschaftsförderung und Technologie-transfer Schleswig- Holstein Einheiten € Euro €/ Euro pro Meter €/ Euro pro Tonne / Cent pro Kilometer / ℎ Cent pro Kilowattstunde / Kilogramm Kohlendioxidausstoß pro Kilogramm hergestelltem Material / ℎ ä Kilogramm Kohlendioxidausstoß pro Kilowattstunde bereitgestellter Wärme / Kilogramm Kohlendioxidausstoß pro zurückgelegtem Meter Kilometer ℎ Kilowattstunde, hier: Wärme Meter Tonne Formelzeichen Break-Even-Point Kohlendioxidausstoß bei Herstellung Kohlendioxidreduktion Kohlendioxidausstoß bei Transport Gesamterlös Gesamterlös pro Einheit Erlös der Firma A pro Einheit Erlös der Firma B pro Einheit Anschlusskosten Kosten der Anlagenwartung Betriebskosten Behandlungskosten Meta Thurid Lotz, 570885 VII
! Fahrzeugkosten " Installationskosten Kosten der Rohrwartung Transportkosten Wartungskosten Länge der Rohrleitung # Gesamtmenge $"% Kritische Austauschmenge &'$ Austauschmenge ( Anzahl Lastfahrzeuge ) Behandlungspreis pro Einheit ) % Entsorgungspreis pro Einheit )*$ Kilometerpreis )$ * Marktpreis pro Einheit )$ Materialpreis pro Längeneinheit ) Preis der Rohrwartung pro Längeneinheit )&'$ Preis der ausgetauschten Ressource + Zurückgelegte Strecke für Austausch + % Zurückgelegte Strecke für Entsorgung , Deckungsverhältnis der Austauschbeziehung Faktoren - Brennstoffabhängiger Emissionsfaktor der Wärmebereitstellung -$ Materialabhängiger Emissionsfaktor der Herstellung - Streckenabhängiger Emissionsfaktor des Transportes Meta Thurid Lotz, 570885 VIII
1 Einleitung Das Konzept der industriellen Symbiose, also die kooperative Verwertung von Energie- und Stoffströmen in industriell geprägten Gebieten, birgt sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile für Unternehmen [1]. Somit kann dieses Konzept nicht nur die lokale Wirtschaftssituation verbessern, sondern auch zur Erreichung umweltpolitischer Ziele wie der langfristigen Reduktion von Emissionen in Luft, Wasser und Boden beitragen [2]. Um diese wirtschaftlichen und ökologischen Potentiale in der deutsch-dänischen Grenzregion nutzbar zu machen, hat das Projekt FURGY CLEAN Innovation das Ziel, industrielle Symbiosen auf beiden Seiten der Grenze zu etablieren. Doch erweist es sich als Herausforderung neue Standorte für die Umsetzung des Konzeptes zu erschließen, da es keine einheitliche Methode zur Identifizierung und Entwicklung solcher Potentiale gibt [3]. Obwohl bereits vielfältige Ansätze zur Standortbewertung und Entwicklung industrieller Symbiosen konzipiert wurden, werden häufig einzelne Aspekte für die erfolgreiche Umsetzung nicht berücksichtig [1]. Aus diesem Grund wurde auf der Basis von Literaturrecherchen und der Weiterentwicklung angewandter Methoden eine replizierbare Vorgehensweise zur Identifizierung und Entwicklung von Symbiosepotentialen unter Berücksichtigung vorhandener und möglicher Netzwerkbeziehung im Vorlauf dieser Arbeit entwickelt. Diese wird in Kapitel 3 Vorgehensweise ausführlich dargestellt und hergeleitet. Diese Vorgehensweise basierend auf der Anfertigung einer Fallstudie soll im Rahmen dieser Arbeit angewandt und bewertet werden. Daher wird trotz regionaler Unterschiede ein repräsentativer Standort auf deutscher Seite der Zielregion des Projektes gewählt. Für diesen soll auf Grundlage der Analyseergebnisse eine beispielhafte Handlungsempfehlung abgeleitet werden. Anschließend wird die entwickelte Vorgehensweise zur Erschließung potentieller Standorte für die Durchführung industrieller Symbiosen unter Kapitel 5 Fazit einer kritischen Bewertung hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Replizierbarkeit für kommende Fallstudien des Projektes unterzogen. Außerdem werden mögliche Inhalte zukünftiger Untersuchungen dargestellt, um die erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes im Zielgebiet zu erleichtern. 1.1 Ziel Diese Arbeit soll die zukünftige Entwicklung industrieller Symbiosen unter Berücksichtigung standortbedingter Rahmenbedingungen in der Zielregion des Projektes FURGY CLEAN Innovation untersuchen und bewerten. Zu diesem Zweck wurde auf Grundlage einer ausführlichen Literaturrecherche und Untersuchung von Fallbeispielen eine Vorgehensweise zur Identifikation potentieller Standorte entwickelt. Diese analysiert unter Berücksichtigung von Rahmenbedingungen eines beispielhaften Standortes die Struktur des Marktes, die Erwartungshaltung der Stakeholder und die wirtschaftlichen und technischen Potentiale einzelner Unternehmen, um vorhandene und potentielle Beziehungen durch standortspezifische Strategien weiterzuentwickeln. Meta Thurid Lotz, 570885 1
Das übergeordnete Ziel ist daher die Bewertung dieser Vorgehensweise hinsichtlich Replizierbarkeit und Anwendbarkeit zur Erschließung potentieller Standorte für die Durchführung des Konzeptes in der Projektregion. Implizit inkludiert dies die Ausarbeitung einer Fallstudie an einem beispielhaften Standort, sowie die Erstellung einer Handlungsempfehlung für diesen. 1.2 Aufbau Der Aufbau der Arbeit lässt sich in vier Hauptabschnitte einteilen. Zu Beginn werden Ziel und Aufbau der Arbeit ausführlich vermittelt, sowie grundlegende Terminologie, Fallbeispiele und relevante Rahmenbedingungen dargestellt, um der entwickelten Vorgehensweise den notwendigen Kontext zu geben. Anschließend folgt eine Beschreibung der Vorgehensweise sowie eine erschöpfenden Herleitung dieser. Basierend auf dieser Vorgehensweise wird eine Fallstudie ausgearbeitet und fundiert auf ihren Ergebnissen eine Handlungsempfehlung für den Standort entwickelt. Zuletzt wird die angewandte Vorgehensweise in Hinblick auf Allgemeingültigkeit und Replizierbarkeit bewertet und ein Ausblick auf den Gegenstand zukünftiger Untersuchungen gegeben. Meta Thurid Lotz, 570885 2
2 Industrielle Symbiose Mit dem Ziel der Optimierung industrieller Prozesse zur Kostenreduktion durch Senkung des Ressourcenverbrauchs und Treibhausgasemissionen hat sich das Konzept der industriellen Symbiose als erfolgsversprechend erwiesen [3]. Per Definition lässt sich das Konzept als zwischenbetriebliches Stoffmanagement zur Verwertung von Abfallstoffen bzw. Nebenprodukten [1], sowie überschüssiger Energie und Wärmeströme aus der industriellen Produktion beschreiben [4]. In ausgewählten Fällen wird dies auf die gemeinsame Nutzung von Anlagen beispielsweise zur Abwasserbehandlung oder Kraft-Wärme-Kopplung erweitert [5]. Trotz dieser einheitlichen Definition des Konzeptes ist die tatsächliche Implementierung meist auffallend differenziert. Die Umsetzung kann sich durch die folgenden Standortfaktoren unterscheiden: Anzahl der Betriebe, Branchenstruktur3, Fokussierung auf einzelne Nebenprodukte, sowie die grundlegende Organisations- und Netzwerkstruktur der Zusammenarbeit. Ntasiou und Andreou definieren beispielsweise die industrielle Symbiose über die Beteiligung von mindestens drei Akteuren und den Austausch von mindestens zwei unterschiedlichen Ressourcen [3]. Im Gegensatz dazu wird die Verwertung von überschüssigem Speiseöl zu Biodiesel in Singapur, wo zwar acht Akteure beteiligt sind, aber der Fokus lediglich auf einem Abfallprodukt liegt, ebenfalls allgemeinhin als industrielle Symbiose bezeichnet [6]. Eine weitere Herausforderung betrifft die allgemeingültige Darstellung der Organisationsstruktur industrieller Symbiosen. So lässt sich das Entstehen solcher Netzwerke relativ simpel entweder als spontane oder als geplante Umsetzung beschreiben [5]. Die Initiation hingegen kann als endogen oder exogen und als Top-down4 oder Bottom-up5, in einigen Fällen sogar als eine Kombination aus beidem bezeichnet werden [5]. Zusätzlich unterscheidet sich ein Großteil der Umsetzungsbeispiele durch ihre interne Organisationsstruktur. So werden in den meisten Fällen die symbiotischen Beziehungen zwar vertraglich geregelt, doch unterliegen diese nicht immer einer gemeinschaftlichen Führungs- und Kommunikationsstruktur [5]. Extern stellt sich dies durch unterschiedlich enge und lose Netzwerkstrukturen heraus [7]. Daher kann es vorkommen, dass einzelne Akteure sich des Netzwerkes an sich nicht bewusst sind, da sie jeweils nur ihren Zulieferer und Abnehmer kennen [4] und dadurch Potentiale ungenutzt bleiben [7]. Dies hebt den Bedarf für ein Werkzeug zur Lokalisierung solcher Potentiale hervor. Ungeachtet der Unterschiede sowohl während der Entwicklung, als auch in der späteren Nutzung des Konzeptes, haben verschiedene Formen der Umsetzung nachhaltigen Erfolg, wie die unter 2.2 Fallbeispiele dargestellten Präzedenzfälle zeigen. Der Erfolg hängt dementsprechend nicht ausschließlich von den zuvor genannten Faktoren, sondern auch von den in Kapitel 2.3 Rahmenbedingungen dargestellten Gegebenheiten ab.. Im folgenden Kontext werden die Entwicklung der unter dem Oberbegriff industrielle Symbiose zusammengefassten industriellen Synergiekonzepte und die notwendigen Rahmenbedingungen dargestellt. Hierbei liegt der Fokus primär auf der Entstehung aktueller Fallbeispiele und Modelle zur Potentialerschließung in Europa. 3 Heterogenität oder Homogenität der Branchenverteilung [5] 4 Vorgabe grober Strukturen und daraus Ableitung der Feinplanung [84] 5 Entwicklung grober Strukturen aus Details [84] Meta Thurid Lotz, 570885 3
2.1 Entwicklung des Konzeptes Wenngleich die Prägung des Begriffes industrielle Symbiose ins 20. Jahrhundert zurück reicht, existiert die Grundidee, also die gemeinsame Wiederverwertung von Abfallprodukten zur Ressourcenschonung, vermutlich weitaus länger [2]. Trotzdem erweist sich das Konzept weiterhin als anerkanntes strategisches Werkzeug vor dem Hintergrund der aktuellen umweltpolitischen Lage6 in Europa [3]. Der Begriff der industriellen Symbiose wurde bereits 1992 während der Umweltkonferenz in Rio de Janeiro durch die Vorstellung des Industriegebiets in Kalundborg, Dänemark geprägt [4]. In Kalundborg findet der Austausch betriebsexterner Stoff- und Energieströme bereits seit 1972 statt [1]. Durch die Eigenschaften des symbiotischen Aufbaus des Industrieparks wurde das Konzept als Teillösung der industriellen Ökologie7adaptiert [8]. Die weitere Entwicklungen der industriellen Symbiose im europäischen Raum, wie beispielsweise die Etablierung des Zentrums für Symbiose in Kalundborg 1996 und das daraus 2015 entstandene dänische Zentrum für Symbiose am selben Standort [9], sind auf diesen Ursprung zurückzuführen. Als bedeutendste außereuropäische Entwicklung lässt sich die Gründung der Gesellschaft für industrielle Ökologie 2001 an der Yale Universität in den Vereinigten Staaten nennen. Diese veröffentlicht regelmäßig Untersuchungen zu den Bestandteilen der industriellen Ökologie im Rahmen des Journals der industriellen Ökologie [10]. Die Entstehung dieser Gesellschaft wurde unter anderem durch die Entwicklung des Konzepts des „Eco-Industrial Parks“ 1993 begünstigt [11], welches die Grundsatzidee der Steigerung der Wirtschaftlichkeit durch Ressourceneffizienz um den Faktor Umweltschutz im Allgemeinen erweitert [3]. Ein vergleichbares Konzept ist das Modell des „National Industrial Symbiosis Programme“ (NISP) zur Planung von Industriegebieten, welches Peter Laybourn 2003 in Großbritannien entwickelte [12]. Auf Grund des nationalen Erfolges des Programmes wurde es ab 2007 unter dem Namen „Global Industrial Symbiosis Programme“ ins europäische Ausland exportiert [13]. Die Vorgehensweise des Programms basiert hauptsächlich auf einer technischen und wirtschaftlichen Betrachtung der Möglichkeiten zum Ressourcenaustausch, bietet jedoch auch Unterstützung bei der Planung und Durchführung des Konzeptes [14]. Ein aktuelles Beispiel für die anhaltende Bedeutung der Entwicklung solcher Modelle ist das Projekt „Fostering Industrial Symbiosis for a Sustainable Resource Intensive Industry across the extended Construction Value Chain“ (FISSAC) mit dem Ziel der verstärkten Etablierung industrieller Symbiosen im europäischen Raum [15]. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt begann 2015 und arbeitet an der Entwicklung einer Software Plattform, die zur Analyse von Symbiosepotentialen dient. Im Gegensatz zum zuvor genannten NISP fokussiert das Projekt sich auf die Interessen umliegender Anspruchsgruppen und Möglichkeiten diese in die Netzwerkbildung einzubeziehen [16]. Dies zeigt die politisch anerkannte Relevanz für die Entwicklung von Werkzeugen zur Identifikation von Standortpotentialen, um die Umweltziele der Europäischen Union zu erreichen. Doch entstehen industrielle Symbiosen nicht ausschließlich durch die Anwendung so gearteter Modelle, wie die folgenden Fallbeispiele zeigen. 6 Beispielsweise Förderung von Kreislaufwirtschaft [124] und der Ressourceneffizienz [85] 7 Strategie zur nachhaltigen Ressourcennutzung und Verringerung der Umwelteinflüsse von 1989 Meta Thurid Lotz, 570885 4
2.2 Fallbeispiele Im folgenden Abschnitt erfolgt eine Darstellung dreier Präzedenzfälle für industrielle Symbiose unter Betrachtung der zuvor genannten Standortfaktoren zur Differenzierung solcher Netzwerke8, sowie einer Einordnung in den in Kapitel 2.1 Entwicklung des Konzeptes dargestellten zeitlichen Horizont. Auf Grundlage fallbezogener Standortvorteile erfolgt in Kapitel 2.3 Rahmenbedingungen die Ausarbeitung standortbezogener Rahmenbedingungen. Die Auswahl der beschriebenen Fallbeispiele erfolgt auf Grund divergenter Standortbedingungen und der jeweiligen Ausprägung der zuvor genannten Faktoren. Während die Berücksichtigung dieser Standorte insbesondere für die spätere Vergleichbarkeit der Fallbeispiele mit dem repräsentativen Standort hinsichtlich des EU-politischen Umfelds9 und kultureller Voraussetzungen entscheidend ist. Wird bei den Faktoren zur Differenzierung industrieller Symbiosen die Abdeckung eines breiten Spektrums zur Identifikation möglichst vieler Rahmenbedingungen angestrebt. 1. Die Auswahl des Fallbeispieles Kalundborg Symbiosis basiert einerseits auf den durch die Entstehung bedingten sozialen Rahmenbedingungen, sowie andererseits auf der Bedeutung für die Entwicklung des Konzeptes der industriellen Symbiose. 2. Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen hingegen wurde auf Grund administrativer Voraussetzungen, sowie der einzigartigen Branchenstruktur ausgewählt. 3. Die Nähe zur Zielregion stand bei der Auswahl des Handels- und Industrieparks Kiel- Wellsee e.V. im Vordergrund. 2.2.1 Kalundborg Symbiosis, Dänemark Kalundborg liegt im Norden Seelands, ca. 100km westlich von Kopenhagen. Die Wirtschaft der Region ist geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen, jedoch haben sich auf Grund der Anbindung an den Tiefseehafen einige große Industriebetriebe angesiedelt [1]. Das so entstandene Industriegebiet begann mit der Nutzung von Symbiosepotentialen, wie unter 2.1 Entwicklung des Konzeptes beschrieben, bereits 1972. Hierbei handelte es sich jedoch ausschließlich um den Austausch eines Überschussproduktes zwischen zwei Akteuren [1]. Der Austausch wurde jedoch über die Jahre erweitert und umfasst heute im Kern acht Unternehmen, die in einer Netzwerkstruktur 23 unterschiedliche Ressourcen austauschen. Hinzu kommt eine Vielzahl von Abnehmern bestimmter Ressourcen aus den Sektoren Landwirtschaft, Bau und Energie außerhalb des Industriegebietes [17]. Die Unternehmen gehören unterschiedlichen Sektoren an: ein Elektrizitätswerk (Asnæsværket, DONG Energy), drei Unternehmen aus der chemischen Industrie (Novo Nordisk, Novozymes, Inbicon), ein Hersteller von Gipsplatten für Leichtbauanwendungen (Gyproc), eine Ölraffinerie (Statoil), ein Unternehmen zur Abfallbehandlung und -aufbereitung (Kara/ Noveren), sowie der lokale Versorger für Fernwärme und Trinkwasser (Kalundborg Forsyning). Besondere Merkmale der Symbiose sind die gemeinschaftliche Nutzung eines Sees als Kühlwasserreservoir und einer Wärmepumpe, sowie der Versuchsbetrieb Inbicon10 [17]. 8 Unternehmensanzahl, Branchen-, Organisations- und Netzwerkstruktur 9 Umweltpolitische Ziele der EU bis 2020 [77] 10 Praktische Untersuchung eines neuen Verfahrens zur Gewinnung von Biobrennstoff [78] Meta Thurid Lotz, 570885 5
Während die Entstehung der symbiotischen Beziehungen ungeplant war und von den beteiligten Akteuren selbst ausging [1], zeichnet sich das Industriegebiet heute durch eine gemeinschaftliche Organisations- und Kommunikationsstruktur in Form eines Gewerbevereins, sowie durch das Symbiosis Center aus [8]. Das Symbiosis Center ist einerseits ein internes Kommunikationsorgan, welches Herausforderungen innerhalb des Netzwerkes untersucht und Strategien zur 11 Problembewältigung entwickelt, andererseits werden Forschungsergebnisse und Erfahrungen an die Öffentlichkeit kommuniziert [8]. Spezielle Standortvorteile ergeben sich für das Industriegebiet in Kalundborg in Folge vielfacher Untersuchungen aus dem Vorhandensein bestimmter Kernakteure in den Bereichen Ver- und Entsorgung [8], sowie den durch die Entstehung bedingten sozialen Rahmenbedingungen [1]. 2.2.2 Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, Deutschland Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen liegt auf 1.200 Hektar in Sachsen-Anhalt, 35km nördlich von Leipzig und ist als traditioneller Chemiestandort durch eine homogene Branchenstruktur geprägt [18]. Anlässlich starker Umweltbelastungen und erhöhtem wirtschaftlichen Druck musste das Gewerbegebiet nach der Wiedervereinigung 1990 angepasst werden [18]. So entstand dort unter Implementation eines Stoffverbundes vergleichbar zum Konzept der industriellen Symbiose ein moderner Industriepark [18]. Hierbei wird das angewandte Konzept durch die Chemiepark Bitterfeld- Wolfen GmbH insbesondere für die Vermarktung des Industriegebietes hinsichtlich Versorgungssicherheit und Emissionsreduktion genutzt [19]. Während die Entstehung des sogenannten Stoffverbundes sich auf externe Fördermaßnahmen des Bundes zurückführen lässt [18], unterliegt das Gebiet derzeit einem internen Management durch die zuvor genannte Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH [20]. Der Verbund umfasst derzeit 13 Chemieunternehmen, sowie ein gemeinschaftlich genutztes Klärwerk, weswegen sich der Austausch hauptsächlich auf chemische Vor- und Überschussprodukte [19], sowie den Wissens- und Informationsaustausch beschränkt [18]. Ein besonderer Standortvorteil der Chemieparks Bitterfeld- Wolfen ist eine hohe soziale Akzeptanz auf Grund der historischen Entwicklung des Standortes und der wirtschaftlichen Bedeutung des Industriegebietes für die gesamte Region [18]. Außerdem wurde die Entwicklung massiv durch die zuvor genannten Subventionen und die homogene Branchenstruktur bevorteilt [18]. 2.2.3 Handels- und Industriepark Kiel-Wellsee, Deutschland Der Handels- und Industriepark Kiel-Wellsee (HIP Kiel-Wellsee) liegt am nördlichen Stadtrand der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt und umfasst das größte zusammenhängende Gewerbegebiet der Stadt [21]. Das Gewerbegebiet besteht aus 85 Unternehmen verschiedener Branchen unter der gemeinschaftlichen Organisation des Gewerbevereins Handels- und Industriepark Kiel-Wellsee e.V. [21]. Im Jahr 2015 erteilte der Gewerbeverein im Rahmen der Förderung durch die Kommunalrichtlinie der Nationalen Klimaschutz Initiative die Anfertigung eines Klimaschutzteilkonzeptes12 zur Energieeffizienzsteigerung und Klimazielerreichung [21]. Dieses 11 Beispielsweise eine Methode zur Implementation industrieller Symbiosen [28] 12 Förderquote: 50% [86] Meta Thurid Lotz, 570885 6
Konzept wurde in Form eines Abschlussberichtes durch Wortmann-Energie im Juli 2016 veröffentlicht. Das Konzept umfasst eine Vielzahl an Maßnahmen im Bereich Klimaschutz vergleichbar zu einem Eco-Industrial-Park, analysiert aber auch die Potentiale des Gebietes für betriebsexterne Abwärmenutzung [21]. Diese Maßnahmen können durch die Etablierung eines Klimaschutzmanagements13 im Rahmen der zuvor genannten Kommunalrichtlinie umgesetzt werden. 2.3 Rahmenbedingungen Die grundlegende Unterscheidung der aufgeführten Fallbeispiele würde einen direkten Vergleich untereinander sehr komplex gestalten, doch zeigt sich bei ihrer Untersuchung, dass die jeweiligen Standortvorteile systematisch aufgearbeitet klar strukturierte Rahmenbedingungen ergeben. Im Kontext weiterer durchgeführter Untersuchungen verschiedenartiger industrieller Symbiosen wurde eine Vielzahl ähnlicher Standortvorteile und somit Rahmenbedingungen für die erfolgreiche Entwicklung solcher Netzwerke festgestellt [1]. Tabelle 2-1 Systematische Darstellung der Standortvorteile (Vgl. Anhang A) Chemiepark Handels- und Kalundborg Symbiosis Bitterfeld-Wolfen Industriepark Kiel-Wellsee e.V. Administration Management durch Gemeinsames Gewerbeverein, Gewerbeverein, Parkmanagement, Förderung durch Bund Symbiose Center Förderung durch Bund Geographie Branchenstruktur, Historischer Standort Bedeutender Standort Kernakteure, der Chemieindustrie, für Landeshauptstadt, Infrastruktur Klärwerk Infrastruktur Soziokulturelles Sicherheit durch Interesse der Initiative des Umfeld Beständigkeit und Öffentlichkeit Gewerbevereins, soziale Nähe Klimaschutzteilkonzept Technologie Netzwerkstruktur mit Netzwerkstruktur mit Noch nicht umgesetzt kurzen Verbindungen, kurzen Verbindungen Substitute Wirtschaft Rentabilität durch Wirtschaftlichkeit durch Noch nicht umgesetzt Käufer/ Verkäufer Einsparung Beziehung 13 Förderquote: 65% [86] Meta Thurid Lotz, 570885 7
Entscheidend dabei ist, dass sich die Auffassung über die Gewichtung der einzelnen Standortfaktoren in hohem Maße weiterentwickelt hat. Brings Jacobsen fasst diese Entwicklung in vier Haupttendenzen zusammen [1]. Neben den Vorteilen durch homogene Voraussetzungen der Akteure, stehen nun neben den technischen und ökonomischen auch die sozialen Rahmenbedingungen im Vordergrund. Hierbei zeigen Untersuchungen der Organisation und Initiation von Netzwerken, dass solche, die selbst organisiert und spontan entstanden sind, bei den sozialen Rahmenbedingungen im Vorteil sind. Trotzdem gilt, dass ein Zusammenwirken der techno- ökonomischen und soziokulturellen Voraussetzungen essentiell ist [1]. Die im Kontext von Brings‘ Entwicklungstendenzen erwähnten Standortbedingungen finden jedoch auch in weiteren Untersuchungen geplanter und selbstorganisierter industrieller Symbiosen, wie auch in den zuvor genannten Methoden des NISP und des Projektes FISSAC, Berücksichtigung. So erwähnen auch Ntasiou und Andreou basierend auf theoretischen Analysen das Bestehen rechtlicher, innovativer, sozialer und geographischer Bedingungen für den Erfolg solcher Netzwerke [3]. Während andere Fallstudien eher auf die praktischen Voraussetzungen in den Bereichen Vertrauen, Wechselbeziehungen und Technologie fokussieren [5]. Obwohl es eine Vielzahl unterschiedlicher Auslegungen der Voraussetzungen für den Erfolg industrieller Symbiosen gibt, lassen sie sich jedoch unter den Oberbegriffen Administration, Geographie, soziokulturelles Umfeld, Technologie und Wirtschaft zusammenfassen. Betrachtet man die zuvor beschriebenen Fallbeispiele und ihre Standortvorteile lassen sich diese sich wie in Tabelle 2-1 dargestellt den genannten Oberbegriffen zuordnen.Essentiell bei der Betrachtung der Rahmenbedingungen ist jedoch, dass keine dieser Voraussetzungen Ausschlusskriterien sind, da durch Vielfache Untersuchungen und Fallbeispiele eine unterschiedliche Gewichtung und Auslegung zum Erfolg geführt hat. Meta Thurid Lotz, 570885 8
3 Vorgehensweise Mit dem Ziel, die Identifizierung der Potentiale industrieller Symbiosen zukünftig zu erleichtern, wurde die Erarbeitung einer Fallstudie nach „Case Study Research“ von Robert K. Yin gewählt. Die Fallstudie als wissenschaftliche Methode bietet die Möglichkeit einer ganzheitlichen Betrachtung komplexer Systeme [24]. Dabei ist entscheidend, die Fallstudie als eine Vielzahl von Werkzeugen zu betrachten, die in Ihrer Gesamtheit zur Beantwortung der Problemstellung beitragen [24]. Der Vorteil der Fallstudie ist, dass auch wenn mehr Variablen von Interesse sind als Datenpunkte zur Verfügung stehen eine induktive Zusammenführung der Ergebnisse möglich ist [24]. Um die Erarbeitung der Fallstudie zu erleichtern, wurde eine anerkannte Strategie zur Analyse des Falles gewählt. Diese erlaubt es, die Analyse auf theoretischen Voraussetzungen, die auf Grundlage der Durchsicht einschlägiger Literatur entwickelt wurden, durchzuführen [24]. Anschließend können diese auch die Interpretation der Ergebnisse der Fallstudie und dadurch die Bewertung der angewandten Vorgehensweise erleichtern [24]. Tabelle 3-1 Theoretische Voraussetzungen und Werkzeugauswahl Rahmenbedingung Werkzeug Abschnitt Administration Standortwahl 3.1 Geographie Standortwahl, Analyse des Sektors 3.2.1 Soziokulturelles Umfeld Analyse der Stakeholder 3.2.2 Technologie Untersuchung der Substitutionspotentiale 3.3.1 Wirtschaft Berechnung der Einsparpotentiale 3.3.2 Im vorhergehenden Kapitel 2 Industrielle Symbiose erfolgt die Beschreibung des Konzeptes, ihrer Entwicklung und die Darstellung einiger Fallbeispiele, auf deren Grundlage Rahmenbedingungen für die Implementation industrieller Symbiosen erarbeitet wurden. Diese Rahmenbedingungen bilden in den folgenden Absätzen die theoretischen Voraussetzungen für die Anfertigung der Arbeit und somit für die Auswahl der in Tabelle 3-1 dargestellten Werkzeuge. Die Auswahl der Werkzeuge beruht im Einzelnen auf ihrer Angemessenheit sowie Umsetzbarkeit im Verhältnis zur Methode und Problemstellung, sowie den Rahmenbedingungen der Arbeit. Die Beschreibung der Reihenfolge und der Vorgehensweise im Einzelnen erfolgt in den jeweiligen Abschnitten nach Tabelle 3-1. Im Anschluss an die Betrachtung der Fallstudie erfolgt die Ableitung einer Handlungsempfehlung, welche die Entwicklung eines beispielhaften Netzwerkes, sowie Strategien und einen Zeitplan für die erfolgreiche Implementierung des Konzeptes enthält. Meta Thurid Lotz, 570885 9
3.1 Standortwahl Programmregion Deutschland Industriestandorte Abbildung 3-1 Vorgehensweise bei der Vorauswahl, in Anlehnung an M. Ottmann und S. Lifka [25] Zur Auswahl eines geeigneten Standortes für die Umsetzung des Konzeptes wurde eine zweistufige, räumliche Entscheidungsanalyse gewählt, welche auf der Auswertung von Sekundärquellen basiert. Zunächst wird eine Vorauswahl basierend auf einer top-down Vorgehensweise nach Abbildung 3-1 durchgeführt [25]. Die so bestimmten Wirtschaftsstandorte im deutschen Teil des Zielgebietes von FURGY CLEAN Innovation werden anschließend durch eine Nutzwertanalyse untersucht und verglichen. Die Nutzwertanalyse ist eine multikriterielle Alternativenbewertung mit folgender Vorgehensweise [25]: 1. Bestimmung notwendiger bzw. wünschenswerter qualitativer Standortfaktoren 2. Gewichtung dieser Faktoren in Abhängigkeit vom geplanten Zweck 3. Numerische Bewertung der Ausprägung der Faktoren an möglichen Standorten Mit folgender Skala: 1 (gering) bis 10 (bestmöglich) 4. Multiplikation von Gewichtung und Ausprägung 5. Addition der Produkte 6. Auswahl des Standortes mit der höchsten Summe. Die Auswahl der Standortfaktoren, sowie deren Gewichtung erfolgt in Anhang B, während die Nutzwertanalyse unter 4.1 Standortwahl dargestellt wird. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt im Anhang, lediglich der ausgewählte Standort wird summarisch im Rahmen dieser Arbeit beschrieben. Die weitere Vorgehensweise wird ausschließlich auf den so bestimmten Standort angewandt. 3.2 Situationsanalyse Um Strategien für die erfolgreiche Implementierung industrieller Symbiosen zu entwickeln, ist die Evaluation von Rahmenbedingungen am gewählten Standort durch eine erschöpfende Situationsanalyse notwendig [26]. Als wesentliche strategische Gruppen für eine solche Analyse, welche Einfluss auf die Durchführung haben können, wurde der Sektor Industrie, also die Unternehmen selbst, aber auch umliegende Stakeholder identifiziert [26]. Diese werden durch die in den folgenden Abschnitten dargestellte Methode untersucht. Zu diesem Zweck wird zunächst eine räumliche Strukturanalyse der lokalen Industrie mit Fokus auf energieintensive Branchen und mögliche Kernakteure auf Grundlage interner und externer Sekundärquellen durchgeführt (Vgl. Tabelle 2-1, Geographie). Anschließend werden Einfluss und Meta Thurid Lotz, 570885 10
Interessen örtlicher Stakeholder basierend auf Expertenbefragungen untersucht (Vgl. Tabelle 2-1, Soziokulturelles Umfeld). 3.2.1 Sektor Industrie Bei der Untersuchung der strategischen Gruppe der Industrie steht die räumliche Beschaffenheit am gewählten Standort im Vordergrund [25]. Hierfür erfolgt eine Darstellung interner Daten der Industrie- und Handelskammer Schleswig-Holstein (IHK SH) in einem Umkreis von 20 Kilometer, um die Gesamtheit industrieller Ballungszentren in einem Gebiet darstellen zu können. Die Auswertung der Daten erfolgt auf Grundlage der Klassifizierung von Wirtschaftszweigen des statistischen Bundesamtes durch sogenannte NACE14 Codes [27]. Die Auswahl der zu selektierenden Branchen ist auf die Größe und Stabilität der Ressourcenströme zurückzuführen, die einerseits die technologische Durchführbarkeit und andererseits Wirtschaftlichkeit sicherstellen [5]. Die durch das Symbiosis Center in Kalundborg entwickelten Methode schlägt in diesem Kontext die Fokussierung auf Branchen vor, die insbesondere in den folgenden Bereichen tätig sind: Biologische oder organische Restfraktionen, Kunststoffe, Holzwaren, Papier, Pappe, Metalle, Erde, Beton o.Ä., Energie, Wasser, Abwasser und Kühlung [28]. Die entsprechenden Branchen sowie die dazugehörigen NACE Codes für die Datenselektion sind in Anhang C dargestellt. Eine weitere Eingrenzung der gesammelten Daten erfolgt durch die Sortierung nach Größe (> 9 Mitarbeiter) und Umsatz (> 50.000€/Jahr), um Kleinbetriebe mit geringen Ressourcenströmen auszusortieren. Des Weiteren wird eine Onlinerecherche durchgeführt, um die Aktualität der Daten zu überprüfen und diese gegebenenfalls zu selektieren. Die Verteilung der Branchen wird mit Hilfe von EXCEL graphisch als Kreisdiagramm dargestellt. Die ermittelten Unternehmen werden anschließend hinsichtlich potentieller Kernakteure am Standort und vorhandener sowie geplanter Gewerbegebiete ausgewertet und unter Anwendung der GIS15-Software RegioGraph graphisch dargestellt. 3.2.1.1 Gewerbegebiete Insbesondere Gewerbegebiete eignen sich für die Implementation industrieller Symbiosen auf Grund geographischer, technologischer und administrativer Voraussetzungen (Vgl. Tabelle 2-1). Diese Gebiete umfassen häufig eine Vielzahl von Unternehmen in begrenzter räumlicher Verteilung, die durch eine ausgeprägte Infrastruktur angebunden und durch ein gemeinsames Management organisiert sind [5]. Die Identifizierung von Gewerbegebieten basiert auf der Durchsicht externer Sekundärdaten der betreffenden Gemeinden und Kreise, sowie eventuell vorhandener Gewerbeentwicklungskonzepte des Landes oder des Bundes. Die Darstellung erfolgt graphisch. 3.2.1.2 Kernakteure Als Kernakteure sind insbesondere solche Unternehmen einzustufen, die als Versorger von Wasser, Fernwärme und Strom oder im Bereich der Abfall- bzw. Abwasserbehandlung und –aufbereitung tätig sind [8], da ein Großteil der Ressourcenströme in einer industriellen Symbiose wiederholt durch 14 Nomenclature statistique des activités économiques dans la Communauté européenne [80] 15 Geoinformationssystem Meta Thurid Lotz, 570885 11
diese Akteure verarbeitet bzw. verteilt wird. Zur Identifikation potentieller Kernakteure am ermittelten Standort erfolgt eine weiterführende Selektion der gesammelten Sekundärdaten nach den NACE Codes für Energieversorgung, sowie Abwasser- und Abfallbehandlung. Anschließend erfolgen die graphische Darstellung, sowie eine Beschreibung des jeweiligen Akteurs und seiner Bedeutung für das Verwertungsnetzwerk. 3.2.2 Stakeholder Da die Betrachtung des soziokulturellen Umfeldes in Rahmen industrieller Symbiosen wie unter 2.3 Rahmenbedingungen dargelegt an Bedeutung gewonnen hat, erfolgt zur erfolgreichen Strategiebildung die Untersuchung der strategischen Gruppe der Stakeholder [26]. Als Stakeholder werden allgemeinhin die „Gruppen oder Einzelpersonen, die von den Aktivitäten […] betroffen sind und ihrerseits selbst […] einwirken“ bezeichnet [29]. Dies umfasst also auch einen Teil der zuvor identifizierten Unternehmen und Kernakteure. Eine Analyse dieser Anspruchsgruppen ist somit Grundlage für jegliche Entwicklung soziokultureller Strategien im Zusammenhang mit industriellen Symbiosen. Tabelle 3-2 Gliederung möglicher Stakeholder, in Anlehnung an F. Bonnet, M. Courtois und A. Koulouri [31] Obergruppe Beschreibung Industrie Industrieunternehmen16 inkl. Kernakteure Industrievereine i.w.S.17 Förderungsgesellschaft für Wirtschaft und Innovation Forschung & Entwicklung Forschungseinrichtungen und Hochschulen Kommunalpolitik Städte, Gemeinden und Kreise Politik Landes- und Bundesebene Bauverantwortliche Verantwortliche für Vermarktung und Bebauung der Gewerbeflächen Öffentlichkeit Direkte Anwohner und die restliche Bevölkerung Sonstige Bspw. Naturschutzvereinigungen Zu diesem Zweck wird eine Befragung einiger Vertreter der Anspruchsgruppen nach dem in Anhang D dargestellten Vorgehen durchgeführt [30]. Zentrales Element dieser Befragung ist die fundierte Auswahl der Vertreter. Daher wird zu Beginn der Analyse auf Grundlage der im Bericht des Projektes FISSAC „Report on stakeholders‘ Network setting up“ vorgestellten Obergruppen (Tabelle 3-2) eine Bestimmung möglicher Anspruchsgruppen am gewählten Standort durchgeführt [31]. Die Auswahl der Befragten erfolgt anschließend auf Grundlage dieser Obergruppen, dabei werden insbesondere solche bevorzugt, deren Institution mit einer großen Anzahl anderer Akteure in Kontakt steht und sich derer Aufgaben und Einfluss bewusst ist. Insgesamt sollen mindestens drei und höchstens fünf Befragungen für den Erhalt eines repräsentativen Ergebnisses unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen im Rahmen dieser Arbeit durchgeführt werden. 16 Umfasst auch deren Beschäftigte 17 Im weiteren Sinne Meta Thurid Lotz, 570885 12
Die Befragten werden gebeten das Interesse der eigenen Institution, sowie anderer Institutionen und ihrer Möglichkeiten zur Einflussnahme anhand einer Skala zu bewerten. Der Einfluss kann von -10 (Gegner des Konzeptes) über 0 (kein Interesse an dem Konzept) bis 10 (Befürworter des Konzeptes) bewertet werden, während der Einfluss von 1 (keinen Einfluss) bis 10 (starken Einfluss) bewertet werden kann. Den Befragten steht es dabei frei zu den vorgeschlagenen Stakeholdern weitere mögliche Anspruchsgruppen hinzuzufügen und zu bewerten. Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt in EXCEL durch ein Bubble-Diagramm (Anhang E). Die Größe der jeweiligen Blase ist abhängig von der Anzahl der Untergruppen, welche in der Obergruppe zusammengefasst werden. Für die Auswertung als Bubble-Diagramm erfolgt die Berechnung des arithmetischen Mittels des Interesses und Einflusses jedes Stakeholders, sowie anschließend jeder Obergruppe wie in Anhang E dargestellt. Auf Grundlage des Bubble-Diagramms wird eine Priorisierung der Stakeholder anhand ihrer Einflussmöglichkeit und bei Stakeholdern gleicher Einflussmöglichkeit zusätzlich anhand des Betrages des Interesses durchgeführt. Anschließend werden die Obergruppen mit einem überdurchschnittlichen Einfluss und deren Erwartungen, sowie Einflussmöglichkeiten summarisch dargestellt. 3.3 Unternehmen Ein weiteres zentrales Element der industriellen Symbiose ist einerseits die technologische Machbarkeit, andererseits aber auch ihre wirtschaftliche Berechtigung (Vgl. 2.3 Rahmenbedingungen). Hierbei steht im Vordergrund, dass die Motivation zur Entwicklung symbiotischer Netzwerkaktivitäten hauptsächlich ökonomischen Ursprungs ist und somit einen Großteil der Unternehmen betrifft [8]. Aus diesem Grund ist die Berechnung möglicher Einsparpotentiale in den Bereichen Kosten und Treibhausgasemissionen, sowie eine Untersuchung von Substitutionspotentialen richtungsweisend für Strategieentwicklung [28]. Eine Herausforderung hierbei ist die Aussagekraft der Daten, welche die Grundlage für die Analyse der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit bilden, da diese nicht ausschließlich auf ihre Quelle zurückzuführen ist [32]. Deswegen wird für die Analyse eine Sammlung von Primärdaten verschiedener Unternehmen durchgeführt [30]. Zu diesem Zweck wird zunächst telefonisch Kontakt mit den Unternehmen aufgenommen und mit deren Zustimmung der in Anhang G dargestellte Fragebogen per E-Mail übersandt [21]. Die kontaktierten Unternehmen haben für die Beantwortung des Fragebogens vier Wochen Zeit. Es werden diejenigen Unternehmen kontaktiert, die unter 4.2 Analyse der lokalen Industrie selektiert werden. Zusätzlich erfolgt eine Onlinerecherche, zur Schließung eventueller Datenlücken. Anschließend erfolgt die beispielhafte Auswertung hinsichtlich Einspar- und Substitutionspotentialen zweier potentieller Austauschbeziehungen von Abwärme und Überschussprodukten, welche die Hauptbestandteile symbiotischer Beziehungen ausmachen (Vgl. 2.2 Fallbeispiele). Meta Thurid Lotz, 570885 13
3.3.1 Substitutionspotentiale Strom Abwärme Wasser Abwasser Firma A Rohstoff Überschuss Abbildung 3-2 Beispielhafte Darstellung der Ressourcenströme als Black Box, in Anlehnung an N. Andler [30] Zur Bewertung technologischer Voraussetzungen (Vgl. Tabelle 2-1, Technologie), das heißt der Untersuchung der Substitutionspotentiale von Unternehmen werden die gesammelten primären und sekundären Daten mit Hilfe einer Black Box (Abbildung 3-2) qualitativ ausgewertet. Hierfür ist die Bestimmung vorhandener und benötigter Ressourcen notwendig. Ziel dieser Vorgehensweise ist, Ressourcenströme mit einem hohen symbiotischen Potential18 darzustellen und Substitutionspotentiale anderer Akteure durch einen Vergleich zu identifizieren. 3.3.2 Einsparpotentiale Zur ökonomischen Bewertung der untersuchten Beziehung (Vgl. Tabelle 2-1, Wirtschaft), ist die Betrachtung von Einsparpotentialen sinnvoll. Dies umfasst einerseits die Potentiale durch Kostensenkung und andererseits die Reduktion von Kohlendioxidemissionen. Zu diesem Zweck wird eine schematische Vorgehensweise zur exemplarischen Preisberechnung in symmetrischen Käufer/Verkäufer-Beziehungen skizziert. Diese wird anschließend in der Bewertung der Preisänderung im Verhältnis zur eingesetzten Menge, sowie der entstehenden Kosten verwendet [21]. Es folgt einer Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Austausches durch die Bestimmung der kritischen Austauschmenge und notwendiger Randbedingungen [33]. Außerdem wird eine Berechnungsweise zur Bestimmung der Kohlendioxidreduktion vorgestellt [33]. Zur weiteren Berechnung wird zwischen den zwei zuvor genannten Fällen Abwärmenutzung und Wiederverwertung von Überschussprodukten unterschieden. Die Berechnung wird mit Hilfe von EXCEL durchgeführt. 3.3.2.1 Fall 1: Abwärmenutzung Im ersten Beispiel findet der Austausch von Abwärme gegen einen Preis pro Einheit statt [21]. Dadurch entsteht für das Unternehmen mit einem Überschuss an Abwärme (Firma A) ein Gewinn aus einer vorher ungenutzten Quelle und für den Austauschpartner (Firma B) eine Einsparung, da der Preis pro Einheit geringer ist als der zuvor entrichtete Marktpreis für Wärme. Dabei kann der Austausch die vorher erworbene Wärme teilweise oder vollständig ersetzen. 18 qualitative und quantitative Voraussetzungen, beispielsweise Größe und Stabilität, sowie Zeitraum [82] Meta Thurid Lotz, 570885 14
Preis Der Preis für die genutzte Abwärme pro Einheit p/01 lässt sich im ersten Fall unter Berücksichtigung des Marktpreises der Wärme pro Einheit p12345 und der Bedingung, dass die Einsparungen der Firma B dem Gewinn der Firma A entsprechen soll, wie folgt berechnen: (1) p12345 p/01 = . 2 Kosten Durch den Austausch von Abwärme werden sowohl Installations- als auch Betriebskosten verursacht. Die Kosten der Installation von Anlagen für den Transport von Abwärme19 beschränken sich auf Kosten für ober- oder unterirdische Rohrleitungen, sowie Anschlüssen an das herkömmliche Heizungssystem durch einen Wärmetauscher oder eine direkte Warmluftheizung. Dabei entstehen fixe Kosten in Form der Anschlusskosten K 2 und variable Kosten in Abhängigkeit vom Materialpreis20 pro Abstandseinheit p125 und der Länge der verlegten Rohrleitungen l. Für die gesamten Installationskosten K < ergibt sich ein linearer Zusammenhang nach der folgenden Gleichung [34]: (2) K < = K 2 + p125 ∙ l. Jährliche Betriebskosten K ? entstehen in diesem Fall ausschließlich durch die regelmäßige Wartung der installierten Rohleitung. Die Wartungskosten K @ bestehen aus den fixen Kosten der Anlagenwartung K 2@ und den variablen Kosten der Rohrwartung K 3@ in Abhängigkeit von der Länge der verlegten Rohrleitung l und des Wartungspreises pro Abstandseinheit p3@. Die Kostenfunktion der Betriebs- bzw. Wartungskosten des ersten Falles ist daher folgende: (3) K ? = K @ = K 2@ + p3@ ∙ l. Dabei ist jedoch entscheidend, dass die Wartungskosten sich auf Grund von Abnutzung üblicherweise nicht linear entwickeln [34]. Um dies zu berücksichtigen werden für die Berechnung der Wartungskosten die durchschnittlichen Werte der gesamten Lebensdauer angewandt. Erlös Für den Erlös pro Einheit des ausgetauschten Gutes der Firmen eB bzw. eC , sowie für den Gesamterlös e ergibt unter Verwendung des Verhältnisses x zwischen eingesetzter Menge aus der symbiotischen Beziehung m/01 und der gesamten benötigten Menge mF , und des Marktpreises p12345 folgende Gleichungen [34]: (4) p12345 eB = eC = ∙x 2 m/01 mit x = mF (5) e = eB + eC = p12345 ∙ x. 19 Unabhängig von Medium 20 Abhängig von Material, Rohrdurchmesser, Materialstärke und Isolierung, sowie der ober- oder unterirdischen Installation Meta Thurid Lotz, 570885 15
Wirtschaftlichkeit Für die Betrachtung der Wirtschaftlichkeit unter Berücksichtigung der Betriebs- und Installationskosten wird die Berechnung des Break-even-points zur Bestimmung der kritischen Austauschmenge [34], sowie der statischen Amortisationsdauer durchgeführt [35]. Ziel der Berechnung des Break-even-points BEP ist die Ermittlung der kritischen Austauschmenge m1
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