Quartalsheft 4 / 2018 Dezember - Swiss National Bank

Die Seite wird erstellt Luisa Meister
 
WEITER LESEN
Quartalsheft
4 / 2018 Dezember
Quartalsheft
4 / 2018 Dezember
36. Jahrgang
Inhalt

Seite

			 Bericht über die Geldpolitik                    4

1 Geldpolitischer Entscheid vom 13. Dezember 2018    5
  Geldpolitisches Konzept der SNB                    6

2 Weltwirtschaftliche Rahmenbedingungen              7

3 Wirtschaftliche Entwicklung in der Schweiz        13

4 Preise und Inflationserwartungen                  18

5 Monetäre Entwicklung                              21

			 Konjunktursignale                               28
    Dank                                            34

			 Geld- und währungspolitische Chronik            38

                                                          Quartalsheft 4/2018 Dezember   3
Bericht über die Geldpolitik

          Bericht für die vierteljährliche Lagebeurteilung des Direktoriums
          der Schweizerischen Nationalbank vom Dezember 2018

          Der Bericht beschreibt die wirtschaftliche und monetäre
          Entwicklung und erläutert die Inflationsprognose. Er zeigt, wie
          die SNB die Wirtschaftslage beurteilt und welche Konsequenzen
          sie daraus für die Geldpolitik ableitet. Der erste Teil («Geldpoliti-
          scher Entscheid vom 13. Dezember 2018») ist der im Anschluss
          an die Lagebeurteilung abgegebenen Medienmitteilung
          entnommen.

          Dieser Bericht berücksichtigt Daten und Informationen, die bis
          zum 13. Dezember 2018 bekannt wurden. Alle Veränderungs-
          raten gegenüber der Vorperiode beruhen – falls nichts anderes
          angegeben wird – auf saisonbereinigten Daten und sind auf
          ein Jahr hochgerechnet.

Quartalsheft 4/2018 Dezember
1                                                                  prognose aufgrund moderaterer Wachstumsaussichten
                                                                   leicht tiefer. Für das laufende Jahr geht die SNB wie
Geldpolitischer Entscheid                                          bis anhin von einer Inflation von 0,9% aus. Für 2019 liegt
                                                                   die Prognose nun bei 0,5% anstatt bei 0,8%. Für 2020
vom 13. Dezember 2018                                              erwartet die SNB eine Inflation von 1,0%, gegenüber 1,2%
                                                                   in der alten Prognose. Die bedingte Inflationsprognose
                                                                   beruht auf der Annahme, dass der 3M-Libor über den
                                                                   gesamten Prognosezeitraum bei − 0,75% bleibt.

                                                                   Im dritten Quartal verlor das globale Wachstum etwas
                                                                   an Schwung. Zu einem grossen Teil war dies jedoch auf
Nationalbank behält expansive Geldpolitik                          Sonderfaktoren in der Eurozone und in Japan zurück-
unverändert bei                                                    zuführen. In den USA und China blieb das Wirtschafts­
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) belässt ihre                 wachstum robust. Die Zahl der Beschäftigten in den
Geldpolitik unverändert expansiv. Dadurch stabilisiert sie         Industrieländern nahm erneut zu, und die Arbeitslosigkeit
die Preisentwicklung und unterstützt die Wirtschafts­              bildete sich weiter zurück. Auch der internationale
aktivität. Der Zins auf Sichteinlagen bei der SNB beträgt          Warenhandel expandierte weiter.
weiterhin − 0,75%, und das Zielband für den Dreimonats-
Libor (3M-Libor) liegt unverändert zwischen − 1,25%                In ihrem Basisszenario für die globale Wirtschaft rechnet
und − 0,25%. Die SNB bleibt bei Bedarf am Devisenmarkt             die SNB für die kommenden Quartale mit einem soliden
aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation berück-             globalen Wachstum. Kurzfristig dürfte die Weltwirtschaft
sichtigt.                                                          weiterhin etwas stärker als ihr Potenzial wachsen. Die
                                                                   internationale Konjunktur profitiert dabei von der deutlich
Seit der Lagebeurteilung im September 2018 hat sich der            verbesserten Arbeitsmarktlage und der nach wie vor
Franken handelsgewichtet leicht abgewertet. Diese Ent­             expansiven Geldpolitik in den Industrieländern. Mittelfristig
wicklung ist vor allem eine Folge des stärkeren US-Dollars.        dürfte jedoch eine allmähliche Verlangsamung eintreten.
Gegenüber dem Euro ist der Wert des Frankens praktisch
unverändert. Insgesamt bleibt der Franken weiterhin hoch           Gegenüber diesem positiven Basisszenario bestehen
bewertet, und die Lage am Devisenmarkt zeigt sich nach             jedoch bedeutende Risiken. Im Vordergrund stehen dabei
wie vor fragil. Der Negativzins sowie die Bereitschaft der         politische Unsicherheiten sowie protektionistische Ten­
SNB, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, sind             denzen. Diese Faktoren haben in den letzten Monaten die
unverändert notwendig. Sie halten die Attraktivität von            Stimmung sowohl der Unternehmen wie auch der Finanz­
Anlagen in Franken tief und reduzieren den Aufwertungs­            märkte verstärkt negativ beeinflusst. Grössere Turbulenzen
druck auf die Währung.                                             könnten die internationale wirtschaftliche Entwicklung
                                                                   gefährden und sich auf die Geldpolitik auswirken.
Die neue bedingte Inflationsprognose liegt für die kom­
menden Quartale tiefer als noch im September (Grafik 1.1).         In der Schweiz nahm das Bruttoinlandprodukt (BIP) um
Dies ist vor allem auf den gefallenen Erdölpreis zurück-           aufs Jahr hochgerechnet 0,9% ab. Aufgrund des starken
zuführen. Auch in der mittleren Frist liegt die Inflations­        Wachstums in den Vorquartalen lag das BIP trotz dieses

Grafik 1.1

bedingte inflationsprognose dezember 2018
Veränderung des Landesindexes der Konsumentenpreise gegenüber Vorjahr in Prozent

 2,5
 2,0
 1,5
 1,0
 0,5
 0,0
–0,5
–1,0
–1,5
               2015           2016              2017             2018              2019            2020            2021
        Inflation         Prognose Dezember 2018,             Prognose September 2018,
                          mit Libor –0,75%                    mit Libor –0,75%
Quellen: BFS, SNB

                                                                    Quartalsheft 4/2018 Dezember          5
Rückgangs immer noch 2,4% über dem Vorjahresniveau.                   Die Risiken sind, ähnlich wie für die Weltwirtschaft, nach
Nach mehreren sehr starken Quartalen war mit einer                    unten gerichtet. Insbesondere würde sich eine starke
Abschwächung der BIP-Dynamik zu rechnen. Zudem ist                    Abschwächung der internationalen Wirtschaft rasch auf
der BIP-Rückgang aber auch auf temporäre Faktoren                     die Schweiz übertragen.
zurückzuführen. Eine Betrachtung aller verfügbaren Kon­
junkturindikatoren deutet auf eine leicht gedämpfte, aber             Die Ungleichgewichte am Hypothekar- und Immobilien­
immer noch günstige Wirtschaftsdynamik hin. Auch am                   markt bleiben bestehen. Sowohl die Hypothekarkredite als
Arbeitsmarkt setzte sich die positive Entwicklung fort.               auch die Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswoh­
Die Beschäftigung nahm im dritten Quartal robust zu. Die              nungen stiegen in den letzten Quartalen weiter moderat an.
Arbeitslosenquote ging bis November weiter zurück, auf                Bei den Wohnrenditeliegenschaften haben sich die Preise
2,4%.                                                                 stabilisiert, allerdings besteht besonders hier aufgrund der
                                                                      starken Preiszunahme in den vergangenen Jahren und der
Für das Gesamtjahr 2018 geht die SNB nun von einem                    steigenden Leerstände die Gefahr einer Korrektur. Die
leicht tieferen BIP-Wachstum von rund 2,5% aus. Ähnlich               SNB beobachtet die Entwicklungen am Hypothekar- und
wie im Ausland dürfte sich auch in der Schweiz die Wirt­              Immobilienmarkt weiterhin aufmerksam und prüft regel­
schaftsdynamik 2019 etwas abkühlen. Die SNB rechnet                   mässig, ob der antizyklische Kapitalpuffer angepasst wer­
für nächstes Jahr mit einem BIP-Wachstum von rund 1,5%.               den muss.

Geldpolitisches Konzept der SNB                                       dass der LIK die effektive Teuerung leicht überzeichnet.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat den gesetz-                 Gleichzeitig lässt sie zu, dass die Teuerung im Konjunk-
lichen Auftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten                  turzyklus etwas schwankt. Zweitens fasst die SNB ihre
und dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung                    Beurteilung der Lage und des geldpolitischen Hand-
zu tragen.                                                            lungsbedarfs vierteljährlich in einer Inflationsprognose
                                                                      zusammen. Diese Prognose zeigt unter der Annahme
Die Umsetzung dieses Auftrags hat die SNB in einem                    eines konstanten kurzfristigen Zinssatzes die von der
dreiteiligen geldpolitischen Konzept präzisiert. Erstens              SNB erwartete LIK-Entwicklung über die nachfolgenden
versteht die SNB unter Preisstabilität einen Anstieg des              drei Jahre. Drittens legt die SNB ihr operationelles
Landesindexes der Konsumentenpreise (LIK) von weniger                 Ziel in Form eines Zielbands für den Dreimonats-Libor
als 2% pro Jahr. Damit berücksichtigt sie die Tatsache,               (3M-Libor) des Schweizer Frankens fest.

Tabelle 1.1

beobachtete inflation dezember 2018
                                    2015                     2016                     2017                     2018                   2015 2016 2017

                                    1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q.

Inflation                           – 0,7 – 1,1 – 1,4 – 1,4 – 1,0 – 0,4 – 0,2 – 0,2    0,5   0,4   0,5   0,8    0,7   1,0   1,1       – 1,1 – 0,4   0,5

Quelle: BFS

bedingte inflationsprognose dezember 2018
                                    2018                     2019                     2020                     2021                   2018 2019 2020

                                    1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q. 1. Q. 2. Q. 3. Q. 4. Q.

Prognose September 2018,
mit Libor – 0,75%                                1,1   0,9    0,8   0,7   0,7   0,8    0,9   1,1   1,2   1,5    1,7   2,0              0,9   0,8    1,2
Prognose Dezember 2018,
mit Libor – 0,75%                                      0,9    0,5   0,4   0,4   0,6    0,7   0,9   1,0   1,2    1,4   1,7   1,9        0,9   0,5    1,0

Quelle: SNB

                          6   Quartalsheft 4/2018 Dezember
2                                                                                        Grafik 2.1

Weltwirtschaftliche                                                                      globaler warenhandel
                                                                                         Durchschnitt des abgebildeten Zeitraums = 100

Rahmenbedingungen                                                                         Index
                                                                                            120

                                                                                            110

                                                                                            100

                                                                                              90

Die weltwirtschaftliche Lage bleibt insgesamt gut. Die                                        80
Konjunkturindikatoren sind jedoch durchmischter als noch
                                                                                              70
vor drei Monaten.
                                                                                                     2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
 Das globale Wachstum verlor im dritten Quartal etwas an                                           Welt                                 Aufstrebende Länder
 Kraft. Dies war zum grössten Teil auf vorübergehende                                              Industrieländer
Faktoren in der Eurozone und in Japan zurückzuführen. In                                 Quellen: CPB Netherlands Bureau for Economic Policy Analysis (CPB), Thomson
den USA und in China blieb das Wirtschaftswachstum                                       Reuters Datastream

robust. Die Zahl der Beschäftigten in den Industrieländern
nahm erneut zu, und die Arbeitslosigkeit bildete sich
­weiter zurück. Auch der globale Warenhandel expandierte
 weiter (Grafik 2.1).

In ihrem Basisszenario für die Weltwirtschaft rechnet die
SNB für die kommenden Quartale weiterhin mit einem
Wachstum leicht über Potenzial. Stützend wirken die in
den Industrieländern nach wie vor expansive Geldpolitik
und die robuste Lage am Arbeitsmarkt. Mittelfristig dürfte
sich das Wachstum allmählich verlangsamen.

Dieses günstige Basisszenario unterliegt allerdings bedeu­
tenden Risiken. Im Vordergrund stehen dabei politische
Unsicherheiten sowie protektionistische Tendenzen. Diese
Risiken haben grosses Schadenspotenzial. Sie könnten
zu Turbulenzen an den Finanzmärkten führen, die interna­
tionale wirtschaftliche Entwicklung gefährden und auch
die Geldpolitik beeinflussen.

Tabelle 2.1

weltwirtschaftliches basisszenario
                                                                                                                                                             Szenario

                                                                                                                2014       2015         2016      2017       2018       2019

BIP, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
Global 1                                                                                                             3,6          3,5       3,3        3,9       4,0       3,9
USA                                                                                                                  2,5          2,9       1,6        2,2       2,9       2,5
Eurozone                                                                                                             1,4          2,0       1,9        2,5       1,9       1,5
Japan                                                                                                                0,3          1,3       0,6        1,9       0,9       1,1

Erdölpreis in USD pro Fass                                                                                          99,0      52,5         43,8       54,3      73,1      74,0

1 Gewichtet gemäss Kaufkraftparitäten (USA, Eurozone, Grossbritannien, Japan, China, Südkorea, Indien, Brasilien und Russland).

Quellen: SNB, Thomson Reuters Datastream

                                                                                           Quartalsheft 4/2018 Dezember                           7
Grafik 2.2                                                                     Den Prognosen der Nationalbank für die Weltwirtschaft
                                                                               liegen Annahmen zum Erdölpreis und zum Euro-Dollar-
aktienmärkte
                                                                               Wechselkurs zugrunde. Für Erdöl der Sorte Brent unter­
Index                                                               Index      stellt die SNB einen Preis von 74 US-Dollar pro Fass, was
  150                                                                    45    1 US-Dollar über dem Niveau im Basisszenario vom
  140                                                                    40    ­September liegt (Tabelle 2.1). Für den Eurokurs in US-
  130                                                                    35
                                                                                Dollar unterstellt die SNB einen Wert von 1.14, verglichen
                                                                                mit 1.16 im September. Beides entspricht einem 20-Tage-
  120                                                                    30
                                                                                Durchschnitt zum Erstellungszeitpunkt des aktuellen
  110                                                                    25
                                                                                Basisszenarios.
  100                                                                    20
    90                                                                   15    INTERNATIONALE FINANZ- UND ROHWARENMÄRKTE
    80                                                                   10
    70                                                                     5   Die Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten
             2014       2015         2016      2017          2018
                                                                               seit der letzten Lagebeurteilung im September war von
                                                                               erhöhter Volatilität geprägt. Sorgen vor einer globalen
         MSCI World (linke Skala; Periodenbeginn = 100)
                                                                               Wachstumsabkühlung, anhaltende Unsicherheiten bezüg­
         Implizite Volatilität (VIX) (rechte Skala)
                                                                               lich des Brexits und der italienischen Fiskalpolitik sowie
Quelle: Thomson Reuters Datastream
                                                                               die fortwährenden handelspolitischen Spannungen der
                                                                               USA insbesondere mit China belasteten die Aktienmärkte.
                                                                               Hinzu kam Anfang Oktober ein Anstieg der Langfrist­
Grafik 2.3
                                                                               zinsen in den USA. In der Folge korrigierte der Aktienindex
internationale langfristzinsen                                                 MSCI World. Zudem stieg die an Optionen gemessene
10-jährige Staatspapiere                                                       Volatilität von US-Aktien (VIX), die als Mass für Markt-
                                                                               unsicherheit gilt, deutlich. Der VIX blieb bis Mitte
    %
                                                                               Dezember erhöht (Grafik 2.2).
   3,5
   3,0
                                                                               Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen in den Industrie­
   2,5                                                                         ländern entwickelten sich uneinheitlich. In den USA bilde­
   2,0                                                                         ten sie sich nach dem Anstieg Anfang Oktober allmählich
   1,5                                                                         wieder zurück. In den anderen Industrieländern tendierten
   1,0                                                                         sie mehrheitlich seitwärts (Grafik 2.3). In Italien stiegen
   0,5
                                                                               sie infolge politischer Unsicherheiten jedoch weiter leicht
                                                                               an (Grafik 2.4).
   0,0
  –0,5
               2014       2015         2016           2017          2018
         USA                 Japan              Deutschland
Quelle: Thomson Reuters Datastream

Grafik 2.4

europäische langfristzinsen
10-jährige Staatspapiere

    %
     7
     6
     5
     4
     3
     2
     1
     0
    –1
               2014       2015         2016           2017          2018
         Deutschland                 Italien                  Portugal
         Frankreich                  Spanien
Quelle: Thomson Reuters Datastream

                         8              Quartalsheft 4/2018 Dezember
Der US-Dollar wertete sich auf handelsgewichteter Basis         Grafik 2.5
auf. Der Yen tendierte seitwärts, während sich der Euro
und das britische Pfund leicht abschwächten (Grafik 2.5).       wechselkurse
                                                                Handelsgewichtet, Periodenbeginn = 100

Auch am Ölmarkt herrschte hohe Unsicherheit, wie die            Index
an Optionen gemessene erhöhte Volatilität und die Bewe­           130
gungen des Erdölpreises zeigten. So trugen US-Sanktio­            125
nen gegen den Iran zunächst zu einem Anstieg des Ölprei­          120
ses bei. Danach tendierte der Preis wieder nach unten,            115
getrieben von Sorgen vor einer weltweiten Konjunktur­             110
abkühlung bei gleichzeitig steigender Ölproduktion.               105
Die durch die handelspolitischen Spannungen verursachte           100
Unsicherheit belastete die Preise für Industriemetalle              95
­weiterhin (Grafik 2.6).                                            90
                                                                    85
USA                                                                            2014         2015       2016          2017          2018
                                                                         USD                JPY               EUR                  GBP
In den USA wuchs das BIP im dritten Quartal mit 3,5%
weiterhin deutlich über Potenzial (Grafik 2.7). Der private     Quelle: Thomson Reuters Datastream

Konsum blieb eine treibende Kraft. Die Zahl der Beschäf­
tigten nahm in den letzten Monaten weiter zu, und die
                                                                Grafik 2.6
Arbeitslosenquote sank im November auf 3,7%
(Grafik 2.10).                                                  rohwarenpreise

 Wichtige Konjunkturindikatoren wie die Detailhandels­            Index, Periodenbeginn = 100                                  USD/Fass
 umsätze und die Produktion im verarbeitenden Gewerbe             130                                                                 160
 deuten auf ein solides Wachstum auch im vierten Quartal          120                                                                 140
 hin. Mit der graduellen Straffung der Geldpolitik dürfte         110                                                                 120
 sich die Konjunkturdynamik in den kommenden Quartalen
                                                                  100                                                                 100
allmählich abkühlen. Die positiven Impulse der Fiskal­
politik dürften mittelfristig ebenfalls nachlassen. Die             90                                                                    80
­Nationalbank belässt ihre BIP-Wachstumsprognose für die            80                                                                    60
 USA praktisch unverändert bei 2,9% für 2018 und 2,5%
                                                                    70                                                                    40
 für 2019 (Tabelle 2.1).
                                                                    60                                                                    20
Die Teuerung in den USA schwankte zwischen August                            2014       2015         2016     2017          2018
und November vor allem aufgrund der Nahrungsmittel-                      Rohwaren                       Erdöl: Brent (rechte Skala)
und Energiepreise (Grafik 2.11). Die Kernteuerung blieb                  Industriemetalle
nahezu unverändert bei 2,2% (Grafik 2.12). Der Konsum­          Quelle: Thomson Reuters Datastream
deflator, den die Federal Reserve (Fed) als Preismass
bevorzugt, bleibt im Einklang mit dem Zielwert der Fed
von 2%. Angesichts der aktuellen Teuerungsdynamik               Grafik 2.7
und der Fortschritte am Arbeitsmarkt erhöhte die Fed ihr
Zielband für den Leitzins im September auf 2,0% – 2,25%         reales bip: industrieländer
und plant, ihre Geldpolitik weiter zu straffen (Grafik 2.13).   Veränderung gegenüber Vorperiode

                                                                    %
                                                                     6

                                                                     4

                                                                     2

                                                                     0

                                                                    –2

                                                                    –4

                                                                    –6

                                                                    –8
                                                                               2014         2015       2016          2017          2018
                                                                         USA                Japan               Eurozone
                                                                Quelle: Thomson Reuters Datastream

                                                                 Quartalsheft 4/2018 Dezember                   9
Grafik 2.8                                                                       EUROZONE
reales bip: aufstrebende länder
                                                                                 In der Eurozone verlangsamte sich das BIP-Wachstum im
Veränderung gegenüber Vorperiode
                                                                                 dritten Quartal auf 0,6%, nach einem Wachstum von 1,7%
     %                                                                       %   im Vorquartal (Grafik 2.7). Die Abschwächung war in ers­
    15                                                                     7,5   ter Linie auf eine vorübergehende Drosselung der Fahr­
    10                                                                     7,0
                                                                                 zeugproduktion im Zusammenhang mit neuen Emissions­
                                                                                 standards zurückzuführen. In Deutschland schrumpfte das
     5                                                                     6,5   BIP infolgedessen um 0,8%. Die Beschäftigung in der
                                                                                 Eurozone nahm jedoch weiter zu, und die Arbeitslosigkeit
     0                                                                     6,0
                                                                                 lag im Oktober auf dem tiefsten Stand der letzten zehn
    –5                                                                     5,5   Jahre (Grafik 2.10).
  –10                                                                      5,0
                                                                                 Die Wachstumsverlangsamung im dritten Quartal dürfte
              2014       2015         2016       2017          2018
                                                                                 vorübergehend gewesen sein. Die Umfragen bei den
         Indien 1                 Russland                                       ­Haushalten und Unternehmen deuten auf eine anhaltend
         Brasilien                China 1 (rechte Skala)                          solide Konjunktur hin. Diese dürfte weiterhin getragen
1 Saisonbereinigung: SNB.                                                         werden von günstigen Finanzierungsbedingungen und
Quellen: CEIC, Thomson Reuters Datastream
                                                                                  einer robusten Entwicklung der Haushaltseinkommen. Die
                                                                                  SNB hat ihre Wachstumserwartungen für die Eurozone
                                                                                  insgesamt kaum verändert. Für 2018 liegt die Prognose bei
Grafik 2.9
                                                                                  1,9% und für 2019 bei 1,5% (Tabelle 2.1). Der positive
einkaufsmanager-indizes industrie                                                 ­Ausblick wird aber nach wie vor von Risiken begleitet.
                                                                                   Dazu zählen politische Unwägbarkeiten in Italien, Unsicher­
Index                                                                              heiten im Zusammenhang mit internationalen Handels­
    62                                                                             konflikten sowie die Ausgestaltung der zukünftigen Bezie­
    60                                                                             hungen zwischen der EU und Grossbritannien.
    58
                                                                                 Die Konsumentenpreisinflation in der Eurozone verän­
    56
                                                                                 derte sich in den letzten Monaten wenig und betrug im
    54                                                                           November 2,0%, während die Kernteuerung – wie schon
    52                                                                           seit einigen Jahren – um 1,0% schwankte (Grafiken 2.11
    50                                                                           und 2.12). Die aus Finanzmarktindikatoren abgeleiteten
                                                                                 mittelfristigen Inflationserwartungen stagnierten unter­
    48
                                                                                 halb des Inflationsziels der EZB von knapp 2%. Das
    46                                                                           ­Lohnwachstum in der Eurozone zog seit Jahresbeginn an.
               2014         2015          2016          2017          2018
         USA               Japan               Eurozone                China     Die EZB beliess die Leitzinsen im Dezember unverändert.
Quellen: Institute for Supply Management (ISM), Markit Economics Limited         Sie beabsichtigt, die Leitzinsen bis mindestens über den
                                                                                 Sommer 2019 auf ihrem aktuellen Niveau beizubehalten.
                                                                                 Wie geplant halbierte die EZB im Oktober ihren monat­
Grafik 2.10                                                                      lichen Nettoerwerb von Wertschriften auf 15 Mrd. Euro.
                                                                                 Ende Jahr wird sie die Käufe beenden. Auslaufende Wert­
arbeitslosenquoten                                                               schriften will sie für längere Zeit reinvestieren.
     %
    14

    12

    10

     8

     6

     4

     2
           2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
         USA                  Japan                Eurozone
Quelle: Thomson Reuters Datastream

                         10                 Quartalsheft 4/2018 Dezember
JAPAN                                                        Grafik 2.11

                                                             konsumentenpreise
In Japan schrumpfte das BIP im dritten Quartal um 2,5%,
                                                             Veränderung gegenüber Vorjahr
nach einem durchschnittlichen Wachstum von 0,7% in
der ersten Jahreshälfte (Grafik 2.7). Ausschlaggebend für        %
den Rückgang war eine Reihe von Naturkatastrophen, die            4
insbesondere die Lieferketten und den privaten Konsum
beeinträchtigten. Auch die Zahl der Touristen aus dem             3

Ausland ging in den Sommermonaten zurück. Gestützt
                                                                  2
durch öffentliche Ausgaben für den Wiederaufbau dürfte
sich die Wirtschaft jedoch rasch erholen.                         1

Die Aussichten für das kommende Jahr sind weiterhin               0
positiv. Günstige Finanzierungsbedingungen, die solide
globale Industriekonjunktur sowie Investitionen in Infra­        –1
struktur und Tourismus im Hinblick auf die Olympischen                      2014       2015       2016     2017   2018
Spiele in Tokio im Jahr 2020 werden die japanische Wirt­
                                                                      USA             Japan          Eurozone      China
schaft stützen. Konjunkturmassnahmen sollen zudem die
                                                             Quelle: Thomson Reuters Datastream
negativen Auswirkungen der für Oktober 2019 geplanten
Erhöhung der Mehrwertsteuer abfedern. Die SNB erwartet
unverändert ein BIP-Wachstum von 0,9% für 2018 und
                                                             Grafik 2.12
von 1,1% für 2019 (Tabelle 2.1). Im Laufe des kommenden
Jahres dürfte die japanische Wirtschaft in die längste       kerninflation 1
Expansionsphase der Nachkriegszeit übergehen.                Veränderung gegenüber Vorjahr

                                                                 %
Im Zuge steigender Energie- und Nahrungsmittelpreise
                                                                  4
legte die Konsumentenpreisinflation in den letzten Mona­
ten weiter zu und lag im Oktober bei 1,4% (Grafik 2.11).          3
Die Kernteuerung bewegte sich indessen weiterhin um               2
null Prozent (Grafik 2.12). Auch die aus den Unterneh-
mensumfragen ermittelten längerfristigen Inflationserwar­         1
tungen tendierten seitwärts und blieben deutlich unterhalb        0
des Inflationsziels der japanischen Zentralbank von 2%.
                                                                 –1
Im kommenden Jahr sind Preissenkungen im Bereich
Mobilkommunikation geplant, welche die Teuerung vor­             –2
übergehend spürbar dämpfen werden. Angesichts der                           2014       2015       2016     2017   2018
schwachen Teuerungsdynamik beabsichtigt die Bank of
                                                                      USA             Japan          Eurozone      China
Japan, das niedrige Zinsniveau für eine ausgedehnte Zeit
                                                             1 Ohne Nahrungsmittel und Energie.
beizubehalten.                                               Quelle: Thomson Reuters Datastream

CHINA

In China schwächte sich das BIP-Wachstum im dritten
Quartal weiter leicht ab, auf 6,2% (Grafik 2.8). Dämpfende
Effekte gingen sowohl von der Industrie als auch vom
Bausektor aus. Im Dienstleistungssektor hingegen legte
die Wertschöpfung erneut kräftig zu.

                                                              Quartalsheft 4/2018 Dezember               11
Grafik 2.13                                                                        Der Ausblick für China bleibt unverändert. Das BIP-
                                                                                   Wachstum dürfte in den kommenden Quartalen zwar
offizielle zinssätze                                                               solide bleiben, aber etwas niedriger als noch zu Jahresbe­
     %                                                                         %   ginn. Mit dieser Entwicklung setzt sich die in den letzten
   2,5                                                                     7,0     Jahren beobachtete graduelle Wachstumsabschwächung
                                                                                   im Gleichschritt mit einem sich verlangsamenden Potenzial­
   2,0                                                                     6,5
                                                                                   wachstum fort. Infolge der seit Ende 2016 schrittweise
   1,5                                                                     6,0     verschärften Finanzmarktregulierung und der im Laufe
   1,0                                                                     5,5     des vergangenen Jahres gestiegenen längerfristigen Zinsen
   0,5                                                                     5,0     hat sich das Kreditwachstum weiter verlangsamt, was vor
                                                                                   allem die Aktivität im Immobilien- und Baugewerbe
   0,0                                                                     4,5
                                                                                   dämpfen dürfte. Hinzu kommen negative Auswirkungen
  –0,5                                                                     4,0     der handelspolitischen Spannungen mit den USA. Seit
              2014       2015         2016         2017          2018              September werden ausgewählte chinesische Exporte in die
         USA 1                  Eurozone 3                                         USA im jährlichen Wert von rund 200 Mrd. US-Dollar mit
         Japan 2                China 4 (rechte Skala)                             einem Zusatzzoll von 10% belastet. Um der Gefahr einer
1 Federal Funds Rate (Obergrenze des Zielbands).   3 Hauptrefinanzierungssatz.
                                                                                   abrupten Verlangsamung der Konjunkturdynamik vor­
2 Tagesgeldzielsatz.                               4 Einjähriger Ausleihsatz.      zubeugen, will die chinesische Regierung nun Infrastruk­
Quelle: Thomson Reuters Datastream
                                                                                   turprojekte schneller realisieren als bisher geplant und
                                                                                   Steuern senken.
Grafik 2.14
                                                                                   Bereits im Juli hatte die chinesische Zentralbank die
monetäre basis                                                                     ­Geldpolitik leicht gelockert, was zu einem Rückgang der
Relativ zum BIP                                                                     Zinsen am Geldmarkt geführt hatte. In den vergangenen
                                                                                    Monaten stabilisierten sich die Geldmarktzinsen. Im Okto­
     %
                                                                                    ber senkte die Zentralbank den Mindestreservesatz erneut.
  100
    90
                                                                                   Die SNB rechnet mit einem BIP-Wachstum von 6,6%
    80
                                                                                   für 2018. Sie geht davon aus, dass die Regierung ihr
    70
                                                                                   mittel­fristiges Wachstumsziel von durchschnittlich 6,3%
    60
                                                                                   bis zum Jahr 2020 erreichen wird.
    50
    40
                                                                                   BRASILIEN, INDIEN UND RUSSLAND
    30
    20
                                                                                   In den übrigen grossen aufstrebenden Ländern entwickelte
    10                                                                             sich die Konjunktur im dritten Quartal uneinheitlich. In
               2014         2015         2016             2017          2018       Indien enttäuschte das BIP-Wachstum (5,7%), doch dürfte
         USA                  Japan                 Eurozone                       die Verlangsamung vorübergehend sein. Auch in Russland
Quelle: Thomson Reuters Datastream                                                 wuchs die Wirtschaft leicht unter Potenzial. In Brasilien
                                                                                   dagegen setzte sich die Erholung mit einem starken BIP-
                                                                                   Wachstum fort (Grafik 2.8).

                                                                                   Die Aussichten in diesen Ländern sind positiv. In Indien
                                                                                   dürfte das BIP im Jahr 2018 spürbar stärker expandieren
                                                                                   als im Vorjahr. Im kommenden Jahr werden von der Reka­
                                                                                   pitalisierung staatsnaher Kreditinstitute sowie von öffent­
                                                                                   lichen Infrastrukturausgaben weiterhin positive Impulse
                                                                                   aus­gehen. In Russland dürfte der private Konsum von
                                                                                    einer niedrigen Arbeitslosigkeit und steigenden Realein­
                                                                                   kommen profitieren. In Brasilien dürften die lockere
                                                                                   ­Geldpolitik, eine tiefe Teuerung und die solide Ausland­
                                                                                    nachfrage die Wirtschaftserholung vorantreiben.

                         12               Quartalsheft 4/2018 Dezember
3                                                              Grafik 3.1

Wirtschaftliche Entwicklung                                    reales bip

in der Schweiz
                                                               %                                                           Index Q1 2010 = 100
                                                                4                                                                           118

                                                                3                                                                           116

                                                                2                                                                           114

                                                                1                                                                           112

                                                                0                                                                           110
In der Schweiz nahm das BIP im dritten Quartal gemäss
erster Schätzung um 0,9% ab. Die Wachstumsverlang­             –1                                                                           108

samung fiel somit stärker aus als erwartet. Eine breitere      –2                                                                           106
Betrachtung der Konjunkturindikatoren bestätigt zwar                      2014         2015           2016        2017            2018
eine gewisse Verlangsamung. Die Mehrheit der Indikato­
                                                                         Veränderung gegenüber Vorperiode
ren ­signalisierte jedoch weiterhin eine solide Wirtschafts-
                                                                         Niveau (rechte Skala)
dynamik.
                                                               Quelle: Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)

Im Zuge des BIP-Rückgangs hat sich die Auslastung der
gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten etwas ver­
                                                               Grafik 3.2
schlechtert. Die geschätzte Produktionslücke bleibt jedoch
positiv. Am Arbeitsmarkt setzte sich die günstige Entwick­     snb business cycle index
lung fort. So ging die Arbeitslosigkeit in den letzten Mona­
ten weiter zurück.                                             Standardisiert
                                                                2
Gemäss Frühindikatoren und Umfragen bleiben die Kon­            1
junkturaussichten günstig. Für 2018 rechnet die SNB nun
mit einem BIP-Wachstum von rund 2,5%. Ähnlich wie im            0
Ausland dürfte sich auch in der Schweiz die Wirtschafts-       –1
dynamik im Jahr 2019 etwas abkühlen. Das Jahreswachs­
tum dürfte 2019 mit rund 1,5% schwächer ausfallen als          –2
im laufenden Jahr. Insgesamt sollte die Wirtschaft aber gut    –3
ausgelastet bleiben.
                                                               –4
PRODUKTION UND NACHFRAGE                                       –5
                                                                      2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Zur Beurteilung der Wirtschaftslage berücksichtigt die
Nationalbank eine breite Palette an Informationen. Während     Quelle: SNB
die BIP-Zahlen für das dritte Quartal enttäuschend aus­
fielen, signalisierten die meisten Konjunkturindikatoren
weiterhin eine positive Entwicklung.                           Grafik 3.3

Enttäuschende BIP-Entwicklung im dritten Quartal               pmi industrie und kof konjunkturbarometer
Nach dem starken BIP-Wachstum in den Vorquartalen kam
                                                                Index                                                                    Index
die Dynamik im dritten Quartal zum Erliegen. Gemäss erster
                                                                    70                                                                    120
Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO)
ging das BIP um 0,9% zurück (Grafik 3.1). Damit blieb die
                                                                    60                                                                    110
Entwicklung klar unter den Erwartungen.
                                                                    50                                                                    100
In der Hälfte der Branchen nahm die Wertschöpfung im
dritten Quartal ab. Dominiert wurde der BIP-Rückgang
                                                                    40                                                                     90
von Einbussen im verarbeitenden Gewerbe, im Handel und
in der Unterhaltungsbranche. Einzig die unternehmens-
                                                                    30                                                                     80
nahen Dienstleistungen stützten merklich.
                                                                    20                                                                     70
Verwendungsseitig war die Entwicklung ebenfalls schwach.
                                                                             09   10    11     12    13    14    15   16     17    18
Besonders die Exporte schrumpften stark, aber auch die
inländische Endnachfrage war erstmals seit über sechs Jah­               PMI                 KOF Konjunkturbarometer (rechte Skala)
ren rückläufig (Tabelle 3.1).                                  Quellen: Credit Suisse, KOF/ETH

                                                                Quartalsheft 4/2018 Dezember                          13
Konjunkturindikatoren zeichnen positiveres Bild                                       Auch andere Konjunkturindikatoren signalisierten für das
Die Betrachtung einer breiten Informationspalette liefert                             dritte Quartal eine positive Entwicklung. So gab der PMI
ein positiveres Bild der Wirtschaftsdynamik im dritten                                in der verarbeitenden Industrie in den letzten Monaten
Quartal als die BIP-Quartalsschätzung. Gemäss dem von                                 zwar nach, lag aber weiterhin deutlich über der Wachstums­
der SNB berechneten Business Cycle Index, der eine                                    schwelle von 50 (Grafik 3.3). Auch das Konjunkturbarome­
umfassende Sicht der konjunkturellen Dynamik bietet,                                  ter der KOF deutete mit Werten nahe 100 auf ein zumindest
schwächte sich die positive Tendenz zwar etwas ab,                                    durchschnittliches Wirtschaftswachstum hin.
blieb aber weiterhin überdurchschnittlich (Grafik 3.2).
                                                                                      Eine günstige Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte
                                                                                      kommt auch in den von den SNB-Delegierten für regionale
                                                                                      Wirtschaftskontakte geführten Unternehmensgesprächen
                                                                                      zum Ausdruck.

Tabelle 3.1

reales bip und komponenten
Wachstumsraten gegenüber Vorperiode in Prozent, annualisiert
                                              2014        2015      2016       2017      2016       2017                                        2018

                                                                                         4. Q.      1. Q.      2. Q.      3. Q.      4. Q.      1. Q.      2. Q.      3. Q.

Privater Konsum                                     1,3       1,7       1,5       1,1        2,9        0,1        0,4        2,0        0,4        1,4        0,8        0,3
Staatlicher Konsum                                  2,2       1,1       1,2       0,9        0,8        0,2        0,7        2,0        2,4        0,5        0,7       – 0,4

Anlageinvestitionen                                 3,0       2,3       3,4       3,3        0,7        8,4        1,0        4,5        3,2        4,6        2,1       – 4,9

  Bau                                               3,2       1,6       0,5       1,4       – 0,5       2,7        0,8        2,3        2,3        0,0        2,3        0,1
  Ausrüstungen                                      2,9       2,7       5,4       4,5        1,4       12,1        1,1        5,7        3,8        7,4        2,0       – 7,7

Inländische Endnachfrage                            1,9       1,8       2,0       1,7        2,0        2,3        0,6        2,7        1,4        2,1        1,1       – 1,2

Lagerveränderung         1                        – 0,5     – 0,4      – 1,9     – 0,1      – 6,5      – 1,7       8,0      – 10,8      10,2       – 1,4       1,0        3,8

Exporte total   2                                   5,2       2,6       7,0       3,6       14,0       – 1,6       1,8       19,6       – 5,7       7,2       – 1,1     – 11,6

  Waren    2                                        5,8       2,6       6,7       5,1       – 2,2      15,4        5,7       21,3       – 6,0      13,0       – 1,4     – 15,8

      Waren ohne        Transithandel 2             4,0       0,7       6,6       6,0       – 8,2      14,2        7,3        9,8        7,3        6,4        2,9      – 14,4

  Dienstleistungen                                  4,0       2,4       7,6       0,7       50,2      – 26,3      – 5,2      16,5       – 5,2      – 3,4      – 0,5      – 2,5

Importe total 2                                     3,3       3,0       4,7       4,1        7,7       – 4,8      16,2       – 2,5      12,2        1,7       – 3,1      – 6,3

  Waren    2                                        1,7       0,0       4,4       5,5        0,3       – 2,4      25,6       – 2,0      24,5        8,3       – 4,3      – 9,1

  Dienstleistungen                                  6,8       8,8       5,3       1,6       22,8       – 9,1       0,8       – 3,4      – 8,3     – 10,4      – 0,6      – 0,2

Aussenbeitrag       3                               1,3       0,1       1,7       0,2        4,1        1,1       – 5,8      11,5       – 8,5       3,2        0,8       – 3,6
BIP                                                2,4        1,3       1,6       1,6      – 0,6        1,6        2,8        3,2        3,0        3,7        2,8      – 0,9

1 Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten (inkl. statistischer Diskrepanz).
2 Ohne Wertsachen (nicht-monetäres Gold und andere Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine sowie Kunstgegenstände und Antiquitäten).
3 Wachstumsbeitrag in Prozentpunkten.

Quelle: SECO

                             14           Quartalsheft 4/2018 Dezember
ARBEITSMARKT                                                   Grafik 3.4

                                                               arbeitslosenquote
Die positive Entwicklung am Arbeitsmarkt setzte sich fort.
Die Beschäftigung legte zu, und die Arbeitslosenquote               %
­verringerte sich weiter.                                           6

Fortgesetzter Rückgang der Arbeitslosigkeit                         5

Die Zahl der bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszent­            4
ren (RAV) registrierten Arbeitslosen ging in den letzten
Monaten weiter zurück. Ende November waren unter Aus­               3
schluss saisonaler Schwankungen 110 000 Personen als
                                                                    2
arbeitslos gemeldet. Die vom SECO berechnete saisonbe­
                                                                          2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
reinigte Arbeitslosenquote betrug Ende November 2,4%
(Grafik 3.4). Sie lag damit ähnlich tief wie vor der Finanz-            SECO, saisonbereinigt                     SECO
und Wirtschaftskrise 2008.                                              ILO, saisonbereinigt                      ILO
                                                               SECO: Bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren registrierte Arbeitslose in %
                                                               der Erwerbspersonen gemäss Volkszählungen 2000, 2010 und Strukturerhebungen
 Zusätzlich ermittelt das Bundesamt für Statistik (BFS) eine   2012 bis 2014.
 Erwerbslosenquote gemäss Definition der Internationalen       ILO: Erwerbslosenquote nach Definition der International Labour Organization.
                                                               Quellen: Bundesamt für Statistik (BFS), SECO
 Arbeitsorganisation (ILO). Die Datengrundlage hierfür
­bildet die vierteljährliche Haushaltsbefragung der Schwei­
 zerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE). Bei dieser Be­-
                                                               Grafik 3.5
 fragung werden auch arbeitssuchende Personen erfasst, die
 nicht oder nicht mehr bei einem RAV als arbeitslos regist­    erwerbstätige
 riert sind. Die vom BFS gemäss ILO-Definition berechnete
 Erwerbslosenquote liegt daher über der Arbeitslosenquote           %                                                       In 1000 Personen
 des SECO. Im dritten Quartal 2018 ging die Erwerbslosen­         3,0                                                                     5 300
 quote saisonbereinigt stark zurück und erreichte mit 4,3%        2,5                                                                     5 200
 den tiefsten Wert seit 2011.                                     2,0                                                                     5 100
                                                                  1,5                                                                     5 000
Robustes Wachstum der Erwerbstätigkeit                            1,0                                                                     4 900
Gemäss Erwerbstätigenstatistik (ETS) stieg die Zahl der           0,5                                                                     4 800
Erwerbstätigen im dritten Quartal deutlich an (Grafik 3.5).       0,0                                                                     4 700
Die ETS misst die Erwerbstätigkeit bei den Haushalten            –0,5                                                                     4 600
und beruht ebenfalls hauptsächlich auf der SAKE.                 –1,0                                                                     4 500
                                                                 –1,5                                                                     4 400
Die Beschäftigungsstatistik (BESTA) hingegen misst die                      09   10    11    12      13   14    15    16    17    18
Beschäftigung bei den Firmen und resultiert aus einer                   Veränderung gegenüber Vorperiode
Unternehmensumfrage. Gemäss BESTA nahm die Anzahl                       Niveau (rechte Skala)
vollzeitäquivalenter Stellen im dritten Quartal auf breiter    Quelle: BFS, Saisonbereinigung: SNB
Basis zu, wenngleich weniger stark als im Vorquartal
(Grafik 3.6). Die Beschäftigung erhöhte sich sowohl in den
Dienstleistungsbranchen, in der verarbeitenden Industrie       Grafik 3.6
als auch im Baugewerbe.
                                                               beschäftigung in vollzeitäquivalenten
                                                               Periodenbeginn = 100

                                                                Index
                                                                 115

                                                                 110

                                                                 105

                                                                 100

                                                                   95

                                                                   90
                                                                          2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
                                                                        Total                     Bau
                                                                        Industrie                 Dienstleistungen
                                                               Quelle: BFS, Saisonbereinigung: SNB

                                                                Quartalsheft 4/2018 Dezember                         15
Grafik 3.7
                                                                   KAPAZITÄTSAUSLASTUNG
produktionslücke
                                                                   Geschlossene Produktionslücke
    %
                                                                   Wie gut die Produktionsfaktoren einer Volkswirtschaft aus­
   1,5
                                                                   gelastet sind, zeigt die Produktionslücke, die als prozen-
   1,0                                                             tuale Abweichung des beobachteten BIP-Niveaus vom
   0,5                                                             geschätzten gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzial
   0,0                                                             berechnet wird. Basierend auf den Quartalszahlen zum BIP
  –0,5                                                             deuten die Schätzungen auf eine seit Jahresbeginn leicht
  –1,0                                                             positive Lücke hin. Das mittels einer Produktionsfunktion
  –1,5                                                             geschätzte Produktionspotenzial ergibt für das dritte
  –2,0
                                                                   ­Quartal eine Produktionslücke von 0,3%, gegenüber 0,9%
                                                                    im Vorquartal. Andere Schätzmethoden für das Produk­
  –2,5
                                                                    tionspotenzial (Hodrick-Prescott-Filter und multivariater
  –3,0
                                                                    Filter) bestätigen, dass sich die Lücke in den vergangenen
           2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018        Quar­talen im positiven Bereich bewegt hat (Grafik 3.7).
         Produktionsfunktion       HP-Filter           MV-Filter
Quelle: SNB                                                        Gute Auslastung gemäss Umfragen
                                                                   Auch Umfragen deuten auf eine gute Auslastung der Pro­
                                                                   duktionsfaktoren hin. In der verarbeitenden Industrie ver­
                                                                   ringerte sich die Auslastung der technischen Kapazitäten
Grafik 3.8
                                                                   gemäss KOF-Umfrage im dritten Quartal geringfügig und
kapazitätsauslastung industrie                                     lag mit 83,6% im langfristigen Durchschnitt (Grafik 3.8).
                                                                   Im Bausektor blieb der Nutzungsgrad der Maschinen im
    %                                                              dritten Quartal etwas über seinem langjährigen Durch­
    86                                                             schnitt (Grafik 3.9). In den Dienstleistungsbranchen deuten
                                                                   die Umfragen auf eine leicht überdurchschnittliche Aus­
    84
                                                                   lastung der technischen Kapazitäten hin. Auch beim Perso­
    82                                                             nal zeigt sich eine zunehmende Knappheit. Die in den
                                                                   ­verschiedenen Branchen durchgeführten Umfragen zur
    80                                                              Arbeitskräftesituation weisen darauf hin, dass es für Unter­
    78
                                                                    nehmen zunehmend schwieriger wird, Stellen zu besetzen.
                                                                    Insgesamt zeichnen die verschiedenen Umfragen zur
    76                                                              ­Auslastung der Produktionsfaktoren ein etwas positiveres
                                                                     Bild als die BIP-basierten Masse zur Produktionslücke.
    74
           2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
         Kapazitätsauslastung         Langfrist-Mittelwert
Quelle: KOF/ETH

Grafik 3.9

kapazitätsauslastung bau
    %
    80

    79

    78

    77

    76

    75

    74

    73
           2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
         Kapazitätsauslastung         Langfrist-Mittelwert
Quelle: KOF/ETH

                      16          Quartalsheft 4/2018 Dezember
Grafik 3.10
AUSBLICK
                                                               pmi industrie im ausland
Der Ausblick für die Schweizer Wirtschaft bleibt trotz einer   27 Länder, exportgewichtet
gewissen Abkühlung positiv. Die SNB rechnet für die            Index
­mittlere Frist nach wie vor mit einem soliden Wirtschafts-    60
 wachstum. Erstens gehen von der Weltkonjunktur gemäss
 Basisszenario (siehe Kapitel 2) weiterhin Nachfrage-          55
 impulse für die Schweiz aus. Zweitens dürfte das Bevölke-
 rungswachstum die Nachfrage stimulieren. Drittens wirken      50
 die tiefen Zinsen weiterhin stützend.
                                                               45
Auch für die kurze Frist bleiben die Signale positiv. Viele
Indikatoren im In- und Ausland haben sich zwar im Verlauf      40

des Jahres abgeschwächt, und auch die Erwartungen zur
                                                               35
Geschäftslage in der Industrie sind etwas weniger optimis-
tisch (Grafik 3.11). Der jüngste BIP-Rückgang dürfte die               2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Konjunkturverlangsamung aber überzeichnet haben. Insge-
                                                               Quellen: Internationaler Währungsfonds – Direction of Trade Statistics (IWF – DOTS),
samt deuten die Konjunkturindikatoren weiterhin auf eine       SNB, Thomson Reuters Datastream
solide Entwicklung hin. So gewannen die Warenexporte
nach dem schwachen Sommer im Oktober wieder an
Schwung, und die Beschäftigungsaussichten bleiben positiv
                                                               Grafik 3.11
(Grafik 3.12).
                                                               erwartete geschäftslage in der industrie
Die Unternehmensgespräche, welche die SNB-Delegierten          Veränderung, nächste 6 Monate
für regionale Wirtschaftskontakte zwischen Anfang Oktober
                                                               Index
und Ende November führten, zeichnen ein ähnliches Bild.
                                                                30
Sie deuten auf eine leichte Konjunkturabkühlung hin; die
Geschäftslage bleibt aber gut. Die Gesprächspartner sind        20
für die nächsten sechs Monate weiterhin zuversichtlich
und rechnen mit einer weiter steigenden Belegschaft (siehe      10
Konjunktursignale ab Seite 28).
                                                                 0

Die SNB rechnet mit einem BIP-Wachstum von rund 2,5%           –10
für 2018 und von rund 1,5% für 2019. Die Arbeitslosigkeit
dürfte nur noch leicht zurückgehen, und die Produktions-       –20

lücke dürfte geschlossen bleiben.                              –30
                                                                        2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
Wie für die Weltwirtschaft bleiben die Risiken auch für die
Schweiz nach unten gerichtet. Eine unerwartet starke           Quelle: KOF/ETH
Abschwächung der Auslandkonjunktur würde sich rasch
auf die Schweiz übertragen.
                                                               Grafik 3.12

                                                               vorlaufende indikatoren der beschäftigung
                                                                 Standardisiert
                                                                  2,5
                                                                  2,0
                                                                  1,5
                                                                  1,0
                                                                  0,5
                                                                  0,0
                                                                 –0,5
                                                                 –1,0
                                                                 –1,5
                                                                 –2,0
                                                                              2014          2015          2016          2017          2018
                                                                        PMI 1                 KOF                  BFS 2
                                                               1 Monatswerte.
                                                               2 Saisonbereinigung: SNB.
                                                               Quellen: BFS, Credit Suisse, KOF/ETH

                                                                Quartalsheft 4/2018 Dezember                         17
4                                                                       KONSUMENTENPREISE

Preise und Inflations-                                                  Leichter Rückgang der Jahresteuerungsrate
                                                                        Die am Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) gemes­
erwartungen                                                             sene Jahresteuerungsrate betrug im November 2018 0,9%,
                                                                        nachdem sie im Sommer vorübergehend bis auf 1,2% gestie­
                                                                        gen war (Tabelle 1.1, Grafik 4.1). Rund die Hälfte der Jahres­
                                                                        teuerungsrate ist auf die Preisentwicklung der Erdölprodukte
                                                                        zurückzuführen, obwohl ihr Index-gewicht nur gut 3%
                                                                        beträgt.

Die Jahresteuerungsrate der Konsumentenpreise ist seit                  Niedrigere Teuerung der Preise importierter Produkte
dem Sommer etwas zurückgegangen, liegt aber weiterhin                   Die jährliche Teuerung der importierten Waren und Dienst­
höher als Anfang Jahr. Sowohl die Jahresteuerungsrate als               leistungen ging in den letzten Monaten leicht zurück und
auch die Kerninflation bewegen sich weiterhin im Bereich                betrug im November 2,2%. Der Teuerungsbeitrag der Erdöl­
der Preisstabilität, den die SNB mit einem jährlichen                   produkte blieb weitgehend stabil, während der Teuerungs­
Anstieg der Konsumentenpreise von weniger als 2% gleich­                beitrag der übrigen importierten Produkte sank.
setzt. Die mittelfristigen Inflationserwartungen stehen
­ebenfalls im Einklang mit der SNB-Definition der Preis-                Stabile Teuerung der Preise inländischer Produkte
 stabilität.                                                            Die Teuerung inländischer Waren und Dienstleistungen
                                                                        blieb in der zweiten Jahreshälfte unverändert und betrug im
                                                                        November 2018 somit weiterhin 0,5%. Die Preise der in­-
                                                                        ländischen Waren sind innert Jahresfrist zwar etwas stärker
                                                                        gestiegen als die Preise der Dienstleistungen, doch sind
                                                                        die Teuerungsbeiträge der beiden Komponenten aufgrund
                                                                        des grösseren Indexgewichts der Dienstleistungen ungefähr
                                                                        gleich gross (Grafik 4.2).

Tabelle 4.1

landesindex der konsumentenpreise und komponenten
Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent
                                                     2017       2017       2018                             2018

                                                                4. Q.      1. Q.      2. Q.      3. Q.      September      Oktober      November

LIK total                                                0,5        0,8        0,7        1,0        1,1            1,0          1,1           0,9
Inländische Waren und Dienstleistungen                   0,3        0,4        0,3        0,4        0,5            0,5          0,5           0,5
  Waren                                                 – 0,2      – 0,1       0,3        0,8        1,0            1,1          1,3           1,0
  Dienstleistungen                                       0,5        0,5        0,3        0,3        0,4            0,3          0,3           0,3
    private Dienstleistungen ohne Wohnungsmieten         0,3        0,4        0,6        0,6        0,9            0,8          0,7           0,6
    Wohnungsmieten                                       1,1        0,9        0,6        0,4        0,3            0,2          0,2           0,4
    öffentliche Dienstleistungen                        – 0,1       0,1       – 0,9      – 0,9      – 0,8          – 0,7        – 0,7         – 0,7

Ausländische Waren und Dienstleistungen                  1,2        2,0        1,9        2,7        3,0            2,4          2,8           2,2
  ohne Erdölprodukte                                     0,2        1,3        1,5        1,2        1,1            0,6          0,8           0,3
  Erdölprodukte                                          8,8        6,8        4,9       13,9       16,6           15,1         16,6          15,0

Quellen: BFS, SNB

                     18            Quartalsheft 4/2018 Dezember
Höhere Mietteuerung                                            Grafik 4.1

Die Teuerung der Wohnungsmieten stieg von 0,2% im              lik: in- und ausländische güter
August auf 0,4% im November. Dafür waren allerdings teil­      Veränderung des LIK gegenüber Vorjahr in Prozent. Beiträge der
weise Basiseffekte verantwortlich (Rückgang der Mieten         Komponenten in Prozentpunkten.
vom August zum November 2017). Der für Mietpreisände­
                                                                  1,5
rungen aufgrund von Hypothekarzinsanpassungen rele­
vante Referenzzinssatz beträgt seit Juni 2017 unverändert         1,0
1,5% (Grafik 4.3).                                                0,5

Kerninflation unter Jahresteuerungsrate                           0,0
Die Kerninflationsraten liegen weiterhin unter der unbe­         –0,5
reinigten Jahresteuerungsrate des LIK (Grafik 4.4). Der von
                                                                 –1,0
der SNB berechnete getrimmte Mittelwert (TM15) belief
sich im November 2018 auf 0,5%, während die vom BFS              –1,5
berechnete Kerninflationsrate 1 (BFS1) 0,2% betrug. Die                      2014       2015        2016          2017   2018
Differenz zur LIK-Jahresteuerungsrate war hauptsächlich                 Total          Ausland ohne Erdölprodukte
darauf zurückzuführen, dass die gegenüber dem Vorjahr                   Inland         Erdölprodukte
stark gestiegenen Preise der Erdölprodukte die Kerninfla­      Quellen: BFS, SNB
tionsraten nicht oder kaum beeinflussten. Beide Kern­
inflationsraten sind seit dem vergangenen Sommer zwar
gefallen, der TM15 aber deutlich weniger stark als die BFS1.
                                                               Grafik 4.2

BFS1 und TM15 beruhen beide auf den Preisen eines redu­        lik: inländische waren und dienstleistungen
zierten Warenkorbs. Bei der Berechnung der BFS1 werden         Veränderung des LIK Inland gegenüber Vorjahr in Prozent. Beiträge
Energie und Treibstoffe sowie frische und saisonale Pro­       der Komponenten in Prozentpunkten.
dukte nicht berücksichtigt. Beim TM15 werden jeden Monat
                                                                0,75
die Produkte mit den extremsten Preisveränderungen
­ausgeschlossen (je 15% auf beiden Seiten der Verteilung der    0,50

 Jahresveränderungsraten der Produktpreise).                    0,25
                                                                0,00
PRODUZENTEN- UND IMPORTPREISE                                  –0,25
                                                               –0,50
Rückgang der Teuerung der Angebotspreise
Die jährliche Teuerungsrate der Angebotspreise betrug im       –0,75
November 2018 1,4%, wobei die Produzenten- und Import­                       2014       2015        2016          2017   2018
preisindizes innert Jahresfrist um 0,7% bzw. 2,9% zulegten.          Total inländische Waren und Dienstleistungen
Alle drei Teuerungsraten sind in den letzten Monaten gesun­        Waren           Dienstleistungen ohne Wohnungsmieten
ken. Dazu trugen Basiseffekte ebenso bei wie die verhaltene        Wohnungsmieten
Preisentwicklung in den letzten Monaten. Die Importpreise      Quellen: BFS, SNB
haben seit Mitte 2018 praktisch stagniert, während die
­Produzentenpreise im gleichen Zeitraum sogar etwas gefal­
 len sind.                                                     Grafik 4.3

                                                               wohnungsmieten
                                                                   %
                                                                2,00
                                                                1,75
                                                                1,50
                                                                1,25
                                                                1,00
                                                                0,75
                                                                0,50
                                                                0,25
                                                                0,00
                                                                             2014       2015        2016          2017   2018
                                                                        Wohnungsmieten (Veränderung gegenüber Vorjahr)
                                                                        Hypothekarischer Referenzzinssatz
                                                               Quellen: BFS, Bundesamt für Wohnungswesen (BWO)

                                                                Quartalsheft 4/2018 Dezember                     19
Grafik 4.4                                                            INFLATIONSERWARTUNGEN
kerninflation
Veränderung gegenüber Vorjahr                                         Inflationserwartungen im Einklang mit Preisstabilität
                                                                      Die mittels Umfragen erhobenen Inflationserwartungen
    %
                                                                      veränderten sich im letzten Quartal kaum. Somit stehen sie
   1,5
                                                                      weiterhin im Einklang mit dem Ziel der Preisstabilität,
   1,0                                                                ­welches die SNB mit einem Anstieg des LIK von weniger
                                                                       als 2% pro Jahr gleichsetzt.
   0,5

   0,0                                                                Weitgehend unveränderte Umfragewerte
                                                                      Die quartalsweise durchgeführte SECO-Haushaltsumfrage
  –0,5                                                                zur erwarteten Preisentwicklung in den kommenden zwölf
  –1,0                                                                Monaten lieferte im Oktober 2018 praktisch die gleichen
                                                                      Resultate wie im Vorquartal (Grafik 4.6). 58% der Befragten
  –1,5                                                                gingen von steigenden Preisen aus, während 37% mit
                 2014    2015       2016        2017        2018      un­veränderten Preisen und nur sehr wenige mit fallenden
         LIK             TM15                BFS1                     Preisen rechneten.
Quellen: BFS, SNB
                                                                      Gemäss der monatlichen Finanzmarkt-Umfrage Schweiz
                                                                      von CFA Society Switzerland und Credit Suisse erwarteten
                                                                      im November 2018 je 46% der befragten Analysten gleich­
Grafik 4.5
                                                                      bleibende bzw. steigende Inflationsraten in den nächsten
preise des gesamtangebots                                             sechs Monaten. Die übrigen 8% rechneten mit sinkenden
Veränderung gegenüber Vorjahr                                         Inflationsraten. Die Anteile blieben seit Anfang Jahr weit­
                                                                      gehend unverändert.
    %
   7,5
                                                                      Die Gespräche der SNB-Delegierten für regionale Wirt­
   5,0
                                                                      schaftskontakte mit Unternehmen aus allen Teilen der
   2,5                                                                Wirtschaft liefern Hinweise auf das Niveau der erwarteten
   0,0                                                                Inflationsrate. Im vierten Quartal 2018 erwarteten die
  –2,5                                                                befragten Gesprächspartner im Durchschnitt eine Jahres­
  –5,0                                                                teuerungsrate in sechs bis zwölf Monaten von 0,8%, im
  –7,5
                                                                      Vergleich zu 0,7% im Vorquartal.
–10,0
                                                                      Längerfristige Erwartungen leicht über den kurzfristigen
–12,5                                                                 Erwartungen
                 2014    2015       2016        2017        2018      Die längerfristigen Inflationserwartungen liegen weiterhin
         Total           Produzentenpreise             Importpreise   leicht über den kurzfristigen Erwartungen. Gemäss der
Quelle: BFS                                                           von Deloitte im zweiten Halbjahr 2018 durchgeführten
                                                                      CFO-Umfrage wurde die erwartete Inflationsrate in zwei
                                                                      Jahren wie schon im ersten Halbjahr auf 1,3% veranschlagt.
Grafik 4.6                                                            Die Gesprächspartner der SNB-Delegierten rechneten
                                                                      im vierten Quartal mit einer Inflationsrate in drei bis fünf
preiserwartungen                                                      Jahren von 1,1%, im Vergleich zu 1,0% im Vorquartal.
Haushaltsumfrage zur erwarteten Preisentwicklung auf 12 Monate

    %
    60

    50

    40

    30

    20

    10

     0
                 2014    2015       2016        2017        2018
         Abnahme                 Mässiger Anstieg
         Unverändert             Starker Anstieg
Quellen: SECO, SNB

                        20           Quartalsheft 4/2018 Dezember
5                                                              GELDPOLITISCHE MASSNAHMEN SEIT DER LETZTEN
                                                               LAGEBEURTEILUNG
Monetäre Entwicklung
                                                               Unverändert expansiver geldpolitischer Kurs
                                                               An der geldpolitischen Lagebeurteilung vom 20. September
                                                               2018 bestätigte die SNB ihren expansiven geldpolitischen
                                                               Kurs. Sie beschloss, das Zielband für den 3M-Libor unver­
                                                               ändert bei – 1,25% bis – 0,25% zu belassen. Auch der Zins
                                                               auf bei der SNB gehaltene, einen bestimmten Freibetrag
An der Lagebeurteilung vom 20. September 2018 liess die        überschreitende Sichtguthaben von Banken und anderen
SNB ihre Geldpolitik unverändert und bekräftigte ihren         Finanzmarktteilnehmern blieb unverändert bei − 0,75%.
geldpolitischen Kurs. Die Geldpolitik beruhte damit weiter­    Weiter bekräftigte die SNB, sie bleibe bei Bedarf am Devi­
hin auf dem Negativzins auf Sichtguthaben der Banken           senmarkt aktiv, wobei sie die gesamte Währungssituation
bei der SNB sowie der Bereitschaft der SNB, bei Bedarf am      berücksichtige.
Devisen­markt zu intervenieren.
                                                               Der Negativzins und die Bereitschaft der SNB, am Devisen­
Die Geldmarktzinsen blieben in den letzten drei Monaten        markt einzugreifen, dienen dazu, den Aufwertungsdruck
unverändert, während die Kapitalmarktzinsen nach einem         auf den Franken zu verringern. Die Geldpolitik der SNB
vorübergehenden Anstieg leicht gesunken sind. Somit ver­       hilft so, die Preisentwicklung zu stabilisieren und die Wirt­
läuft auch die Renditekurve von Bundesobligationen etwas       schaftsaktivität zu unterstützen.
flacher als zum Zeitpunkt der Lagebeurteilung im Septem­
ber. Renditen für Laufzeiten unter elf Jahren waren Mitte      Nahezu unveränderte Sichtguthaben bei der SNB
Dezember negativ.                                              Seit der Lagebeurteilung vom September 2018 sind die
                                                               gesamten bei der SNB gehaltenen Sichtguthaben nahezu
Der handelsgewichtete Aussenwert des Frankens ging in          unverändert geblieben. In der Woche zum 7. Dezember 2018
den letzten drei Monaten leicht zurück. Diese Entwicklung      (letzte Kalenderwoche vor der Lagebeurteilung im Dezem­
war vor allem eine Folge des stärkeren US-Dollars. Die         ber) lagen sie mit 576,4 Mrd. Franken nur wenig tiefer als in
Betrachtung der gesamten Wechselkurssituation zeigt jedoch,    der letzten Kalenderwoche vor der Lagebeurteilung von
dass der Franken weiterhin hoch bewertet ist. Der reale        Mitte September 2018 (577,1 Mrd. Franken). Zwischen den
­handelsgewichtete Wechselkurs, der für die Wirtschaft rele­   Lagebeurteilungen von Mitte September und Mitte Dezem­
 vant ist, liegt nach wie vor auf hohem Niveau.                ber 2018 betrugen sie durchschnittlich 577,4 Mrd. Franken.
                                                               Davon entfielen 471,9 Mrd. Franken auf Giroguthaben
Die Wachstumsraten der Geldmenge M3 und der Bankkre­           inländischer Banken und die restlichen 105,5 Mrd. Franken
dite bewegten sich wie im Vorquartal im moderaten Bereich.     auf übrige Guthaben auf Sicht.

                                                               Hohe Überschussreserven der Banken
                                                               Die gesetzlich erforderlichen Mindestreserven betrugen
                                                               zwischen dem 20. August und dem 19. November 2018
                                                               durchschnittlich 16,6 Mrd. Franken. Insgesamt übertrafen
                                                               die Banken das Mindestreserveerfordernis um 459,2 Mrd.
                                                               Franken (Vorperiode: 457,0 Mrd. Franken). Die Über­
                                                               schussreserven der Banken sind somit weiterhin sehr gross.

                                                                Quartalsheft 4/2018 Dezember          21
Grafik 5.1                                                                     GELD- UND KAPITALMARKTZINSEN
geldmarktsätze
                                                                               Geldmarktzinsen praktisch unverändert
    %                                                                          Wie schon in den Vorquartalen lagen die Geldmarktzinsen
 0,25                                                                          im Zeitraum seit der Lagebeurteilung von Mitte September
 0,00                                                                          2018 stets nah am Zinssatz auf Sichteinlagen bei der SNB,
–0,25
                                                                               der seit Januar 2015 − 0,75% beträgt. Dies gilt sowohl für
                                                                               die Zinsen auf besicherten Geldmarktgeschäften wie
–0,50
                                                                               den SARON als auch für die Zinsen auf unbesicherten
–0,75                                                                          Geldmarktgeschäften wie den 3M-Libor (Grafik 5.1).
–1,00
–1,25                                                                          Seitwärtsbewegung der Kapitalmarktzinsen
                                                                               Die langfristigen Zinssätze haben sich im laufenden Jahr
–1,50
                                                                               unter moderaten Schwankungen seitwärts bewegt
–1,75                                                                          (Grafik 5.2). In den letzten drei Monaten stieg die Rendite
              2014           2015        2016        2017          2018        zehnjähriger Bundesanleihen zunächst leicht an, bevor
         3M-Libor             Zielband               SARON                     sie im Dezember, wie zeitweise bereits im Sommer, wenige
Quellen: Bloomberg, SIX Swiss Exchange AG, SNB
                                                                               Basispunkte unter der Nulllinie notierte.

                                                                               Flachere Renditekurve
                                                                               Im Zeitpunkt der Lagebeurteilung im Dezember lagen die
Grafik 5.2
                                                                               langfristigen Zinsen bei unveränderten kurzfristigen Zinsen
rendite zehnjähriger eidgenössischer                                           etwas tiefer als drei Monate zuvor. Die Renditekurve eidge­
anleihen                                                                       nössischer Anleihen ist deshalb etwas flacher geworden
                                                                               (Grafik 5.3). Renditen für Laufzeiten unter elf Jahren notier­
    %
                                                                               ten Mitte Dezember im negativen Bereich.
 1,50
 1,25
                                                                               Tiefe Realzinsen
 1,00                                                                          Für die Investitionsentscheide von Unternehmen und
 0,75                                                                          ­Haushalten sind die Realzinsen wichtiger als die nominalen
 0,50                                                                           Zinssätze. Die Renditekurve eidgenössischer Anleihen lässt
 0,25                                                                           in Verbindung mit den aus Umfragen gewonnenen Infla­
 0,00                                                                           tionserwartungen den Schluss zu, dass sich die Realzinsen
–0,25                                                                           weiterhin auf einem historisch tiefen Niveau bewegen.
–0,50
–0,75
              2014        2015           2016        2017          2018

Quelle: SNB

Grafik 5.3

zinsstruktur eidgenössischer anleihen
Laufzeit in Jahren (hor. Achse). Nelson-Siegel-Svensson-Methode.

    %
   0,6
   0,4
   0,2
   0,0
  –0,2
  –0,4
  –0,6
  –0,8
          0              5               10             15                20
         Mitte Dezember 2018                     Mitte Juni 2018
         Mitte September 2018
Quelle: SNB

                        22               Quartalsheft 4/2018 Dezember
WECHSELKURSE                                                   Grafik 5.4

                                                               devisenkurse
Abschwächung des Frankens gegenüber dem US-Dollar
Seit der Lagebeurteilung im September 2018 hat der US-           1.20
Dollar gegenüber den meisten Währungen an Wert gewon­
nen. Der Frankenkurs des US-Dollars fiel bis Mitte Dezem­        1.15
ber um rund 3% (Grafik 5.4). Die Bewegungen des Frankens
zum Euro blieben demgegenüber vergleichsweise gering.            1.10

Die Abschwächung des Frankens zum US-Dollar erfolgte
                                                                 1.05
Ende September in einem Umfeld positiver Risikostimmung
an den globalen Finanzmärkten. Auch gegenüber dem Euro
                                                                 1.00
wertete sich der Franken in dieser Phase leicht ab, obwohl
politische Unsicherheiten in einigen EU-Mitgliedländern zu
steigenden Zinsaufschlägen auf Staatsanleihen führten.           0.95
                                                                             Juli 18    Aug.        Sept.       Okt.       Nov.      Dez.
Im Oktober blieb der Franken zum Euro weitgehend stabil,                USD in CHF                   EUR in CHF
während der US-Dollar nochmals etwas stärker wurde.            Quelle: SNB
Vor dem Hintergrund wachsender Unsicherheiten an den
Finanzmärkten gewann der Franken dann aber ab Mitte
November wieder etwas an Wert.
                                                               Grafik 5.5

Leichter Rückgang des handelsgewichteten                       nominaler aussenwert des frankens
­Aussenwerts des Frankens                                      Dezember 2000 = 100
Auf nominaler handelsgewichteter Basis schwächte sich der
                                                               Index
Franken zwischen den Lagebeurteilungen im September
                                                                 159
und Dezember etwas ab (Grafik 5.5). Dieser Rückgang des
                                                                 158
nominalen Aussenwerts widerspiegelt vor allem den Wert­
verlust gegenüber dem US-Dollar.                                 157
                                                                 156
Realer Aussenwert des Frankens weiterhin auf hohem               155
Niveau                                                           154
Mit der nominalen Abschwächung des Frankens ist auch der         153
von der SNB berechnete handelsgewichtete reale Aussen­           152
wert des Frankens leicht gesunken (Grafik 5.6). Er bewegt        151
sich aber, gleich wie die entsprechenden Wechselkursindizes      150
der BIZ und des IWF, über den im Frühjahr notierten Jahres­
                                                                             Juli 18    Aug.        Sept.       Okt.       Nov.      Dez.
tiefständen. Der Franken bleibt auch im längerfristigen Ver­
gleich hoch bewertet.                                          Quelle: SNB

                                                               Grafik 5.6

                                                               realer aussenwert des frankens
                                                               Dezember 2000 = 100

                                                                Index
                                                                 135
                                                                 130
                                                                 125
                                                                 120
                                                                 115
                                                                 110
                                                                 105
                                                                 100
                                                                   95
                                                                          2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
                                                                        SNB                 IWF                  BIZ (61 Länder)
                                                               Quellen: Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), IWF, SNB

                                                                Quartalsheft 4/2018 Dezember                        23
Sie können auch lesen