Infektionen? - Nein, danke! - So können Sie mithelfen, Ihr Infektionsrisiko im Spital zu senken. Ein Patientenleitfaden.
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Infektionen? – Nein, danke! So können Sie mithelfen, Ihr Infektionsrisiko im Spital zu senken. Ein Patientenleitfaden.
Liebe Patientin, lieber Patient! Infektionen können leider nicht zur Gänze verhindert werden. Aber wenn alle – Patientinnen und Patienten, Angehörige/Besucher und die Krankenhausmitarbeiter – zusammenarbeiten, kann das Risiko, dass Sie während Ihres Krankenhausaufenthaltes an einer Infektion erkranken, deutlich gesenkt werden. Mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen zeigen, wie Sie als Patient hier einen wertvollen Beitrag zu Ihrem Schutz leisten können. Für weitere Informationen zum Thema multiresistente Erreger, MRSA und Durchfallerkrankungen liegen Broschüren auf. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an das Ärzte- oder Pflegepersonal. Mit freundlichen Grüßen, das Hygieneteam im Orthopädischen Spital Speising 2 3
Eine Operation kann auch verschoben werden, bis Ihre Wunde oder Erkrankung abgeheilt ist. Vor der Operation wird eine gründliche Körperreinigung empfohlen. Was muss vor der Operation eingehalten/beachtet werden? Multiresistente Erreger (MRE) Bestehende Infektionen, chronische Haarentfernung Ihrer OP zu duschen und eine gründliche Kör- Multiresistente Erreger sind Bakterien, die Wunden Bitte nicht selbst an der Operationsstelle perreinigung durchzuführen. Sollten Sie dabei durch Antibiotika nur mehr eingeschränkt Bei geplanten Operationen besteht auch die rasieren! Eine Hautverletzung nach einer Rasur Hilfe benötigen, wenden Sie sich bitte an das behandelt werden können. Patientinnen und Möglichkeit, die Operation zu verschieben, bis kann während der OP eine zusätzliche Ein- Pflegepersonal. Patienten, die mit multiresistenten Bakteri- die Erkrankung/Wunde abgeheilt ist. Dies muss trittspforte für Krankheitserreger darstellen. en besiedelt sind, haben ein höheres Risiko, im Einzelfall gemeinsam mit dem Chirurgen Spezielle Maßnahmen vor großen postoperativ eine Infektion zu erleiden. abgewogen und entschieden werden. Die Haarentfernung – falls erforderlich – wird Eingriffen im Krankenhaus mit einem sogenannten Clip- Vor großen Eingriffen erhalten Sie vom Pflege- Wir stellen Ihnen im Rahmen der Anamnese Entzündungen der Zähne, Mundhöhle per durchgeführt. Im Gegensatz zur herkömm- personal eine desinfizierende Seife und eine einige gezielte Fragen, um besser einschätzen Bedenken Sie, dass Entzündungen in der lichen Rasur werden die Haare mit dem Clipper antiseptische Nasensalbe. Wir bitten Sie, am zu können, ob Sie in eine MRE-Risikogruppe Mundhöhle das Infektionsrisiko erheblich erhö- nur gekürzt und nicht vollständig entfernt. OP-Tag vor der OP zu duschen und dabei die fallen. Sollten Sie ein MRE-Träger sein, können hen. Die Bakterien gelangen direkt über die Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass desinfizierende Seife zu verwenden (inklusive wir spezielle Maßnahmen setzen, um sowohl Mundschleimhaut in die Blutbahn. Planen Sie die Hautoberfläche durch den Clipper weder Haarwäsche). Danach bringen Sie bitte die Ihr persönliches Infektionsrisiko zu senken, als deshalb rechtzeitig vor Ihrer Operation noch gereizt noch verletzt werden kann. antiseptische Nasensalbe in beide Nasenvor- auch eine Weiterverbreitung dieser Keime auf einen Kontrolltermin beim Zahnarzt ein. höfe mit dem Stäbchen ein. Wissenschaftliche andere Patienten im Krankenhaus zu verhin- Körperreinigung Studien haben gezeigt, dass das Risiko einer dern. Vor Beginn einer Operation wird die Haut im Wundinfektion nach der Operation durch Operationssaal mit einem Hautdesinfektions- diese einfachen Maßnahmen deutlich gesenkt mittel desinfiziert. Aber nur wenn die Haut werden kann. vorher gewaschen wurde, kann das Haut- desinfektionsmittel seine optimale Wirkung entfalten. Wir empfehlen Ihnen deshalb, vor 4 5
Die Händedesinfektion ist die wichtigste Maßnahme, um Übertragungen zu verhindern. Verbandwechsel: nur mit Handschuhen und desinfizierten Händen. Was sollte nach der Operation eingehalten werden? Wundverbände sollen nur mit desinfizierten Eintrittspforte für Krankheitserreger bietet. Die hygienische Händedesinfektion ist die Auch dabei benötigen wir Ihre Mithilfe: Des- und durch Handschuhe geschützten Händen Deshalb gilt: wird der ZVK nicht mehr benötigt, wichtigste Maßnahme, um die Übertragung infizieren Sie Ihre Hände nach dem Kontakt angegriffen werden. Vermeiden Sie, hier sollte er entfernt werden. Bei guter Venensitu- von Infektionen im Krankenhaus zu verhin- mit Körperflüssigkeiten und Ausscheidungen, „selbst Hand anzulegen“. Unsere Mitarbeiter ation kann ein „normaler Venflon“ (peripherer dern, da die meisten Keime über die Hände sowie vor dem Verlassen Ihres Patientenzim- sind im Verbandswechsel geschult und arbei- Venenzugang) den ZVK ersetzen. Dieser geht weitergetragen werden. Das Händedesin- mers. Bitten Sie Ihre Besucherinnen und Besu- ten nach einem professionellen Standard. mit einem deutlich niedrigeren Infektionsrisiko fektionsmittel tötet gefährliche Keime, die cher ebenfalls am Beginn und am Ende ihres einher. In den meisten Fällen können jedoch möglicherweise auf den Händen sitzen, ab und Besuches eine hygienische Händedesinfektion Ein Harnkatheter sollte möglichst bald nach alle venösen Zugänge entfernt werden, sobald durchbricht so die Infektionskette. durchzuführen. der OP entfernt werden, da er das Risiko eines ein Patient nach einer Operation ausreichend Harnwegsinfektes erhöht. Keine Angst, wenn Flüssigkeit zu sich nehmen kann. Wenn Sie einmal „etwas daneben geht.“ Das Pflegeper- also selbst darauf achten, dass Sie nach der OP sonal unterstützt Sie gerne. genügend trinken, können Sie einen wertvollen Beitrag zur Verminderung Ihres Infektionsrisi- Der zentrale Venenzugang (ZVK) ist eine kos leisten. hervorragende Maßnahme, um rasch Medi- kamente bzw. viel Flüssigkeit verabreichen 1. Handflächen 2. Handrücken 3. Finger zu können. Manche Medikamente können sogar nur über einen zentralen Venenzugang gegeben werden, manchmal erfordert auch die Lagerung während bestimmter Operatio- nen, dass ein zentraler Venenzugang gesetzt wird. Leider kann ein zentraler Venenkatheter 4. Fingeraußenseiten 5. Daumen 6. Fingerkuppen auch ein Infektionsrisiko darstellen, da er eine Fotos: © Bode Chemie 6 7
Auch vor dem Betreten unseres Unterwasserbereiches gilt es, zu duschen. Beim Besuch von Angehörigen sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht erkrankt sind Weitere Hygienetipps Wie können Ihre Angehörigen/Besucher mithelfen? Wenn Sie Durchfall haben, melden Sie dies Vor Betreten des Unterwasserbereiches Grippale Infekte, Durchfalls- oder andere Abwehrgeschwächte Personen sollten dem Stationspersonal und achten Sie vermehrt sollten Sie duschen, um die Keimbelastung im Infektionskrankheiten können Ihnen große generell auf einen Besuch im Krankenhaus auf Ihre Händehygiene: Führen Sie nach jedem Becken möglichst gering zu halten. Durch die Probleme bereiten, wenn Sie sich in der Gene- verzichten! Besuch der Toilette eine Händedesinfektion Verwendung von Badeschuhen im Feuchtbe- sungsphase nach einer Operation anstecken. durch. reich können Sie sich vor einer Fußpilzerkran- Gehen Sie kein zusätzliches Risiko ein. Bitten Topfpflanzen sind im gesamten Krankenhaus kung schützen. Sie Ihre erkrankten Angehörigen mit dem aufgrund der vielen Keime, die in der Erde Im Mutter-Kind Zimmer oder in Bereichen Besuch solange zu warten, bis alle Krankheits- leben, verboten. mit Wickelauflagen beachten Sie bitte die symptome vollständig abgeklungen sind. Nach erforderlichen Maßnahmen (Auflage schützen, Durchfallerkrankungen sollte ein Besuch im Wenn Ihnen Ihre Angehörigen Lebensmittel desinfizieren, …) Krankenhaus erst frühestens 48 Stunden nach ins Krankenhaus mitbringen, bedenken Sie, dem Ende der Durchfälle erfolgen. dass manche Nahrungsmittel leicht verderblich sind. Lagern Sie diese Lebensmittel in einem Kühlschrank bzw. bitten Sie das Pflegepersonal darum. 8 9
Denken Sie daran Keime sind überall zu finden. Milliarden von Hygienemaßnahmen (Händedesinfektion, Keimen besiedeln auch unsere Haut und Hautdesinfektion vor einer Operation, Flächen- Schleimhäute und sind für den gesunden desinfektion von Oberflächen und Gegenstän- Menschen harmlos. Sie erfüllen sogar lebens- den, …) verhindern wirkungsvoll die Weiterver- notwendige Funktionen: z. B. schützen die breitung von Krankheitserregern. Bakterien der gesunden Hautflora die Haut vor einer Besiedelung mit gefährlichen Krankheits Ihr Hygieneteam erregern. Darmbakterien sind für die Aufspaltung des Orthopädischen Spitals Speising. der Nahrung unbedingt notwendig. Keime können dann gefährlich werden, wenn die Haut- oder Schleimhautbarriere nicht mehr intakt ist und eine Eintrittspforte für Infektionen bietet, wie beispielsweise bei einer offenen Wunde, oder wenn das Immunsystem „geschwächt“ ist, etwa durch schwere Grund erkrankungen, durch manche Medikamente oder Operationen. 10
Kontakt Orthopädisches Spital Speising GmbH Speisinger Straße 109 · 1130 Wien T: +43 1 80182-0 office@oss.at · www.oss.at Impressum Herausgeber: Orthopädisches Spital Speising GmbH (OSS) Text: Stabsstelle Krankenhaushygiene Redaktion und Abwicklung: Christina Herrmann, MSc Grafik, Layout: Roland Schier Fotos: OSS, Fotolia © 2020, Orthopädisches Spital Speising
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