Informationen zur aktuellen Lage der Wiriehornbahnen AG

Die Seite wird erstellt Trutz Hempel
 
WEITER LESEN
Informationen zur aktuellen Lage der Wiriehornbahnen AG
Informationen zur aktuellen Lage der Wiriehornbahnen AG
Informationen zur aktuellen Lage der Wiriehornbahnen AG
Informationen zur aktuellen Lage
    Im Jahre 2018 haben wir aus der Nachlassstundung heraus eine Kapitalerhöhung von
CHF 700’000 realisiert. Im Geschäftsjahr 2018/2019 erwirtschafteten wir einen kleinen Gewinn
                         von CHF 10’300. Der aktuelle Abschluss zeigt:

                Resultat 2019 / 2020                       CHF -651’000

                             Fast das ganze Geld ist aufgebraucht!
  Auf den folgenden Seiten informieren wir Sie über unsere Erkenntnisse und Massnahmen,
welche zum Teil sofort oder aber auch erst in naher Zukunft zu einer Verbesserung der aktuellen
     Lage führen sollen. Nur der Glaube daran, dass es besser wird ohne einschneidende
  Massnahmen zu treffen, hat in den letzten Jahren nicht den gewünschten Erfolg gebracht.

                Warum ist das so und was tun?
Informationen zur aktuellen Lage der Wiriehornbahnen AG
Nachfrage Winter
Entwicklung Skier Days CH 1993 - 2019            und Wiriehorn 2007 – 2019

Hatten wir im 2008 noch über 100’000 Ersteintritte (Skier Days) so konnten wir im 2019
                     noch etwas mehr als die Hälfte verzeichnen.
   Gleiches stellen wir bei den Saisonkarten fest, minus 30% in den letzten 5 Jahren
              Vom Winter 2020 wollen wir gar nicht erst sprechen…
Informationen zur aktuellen Lage der Wiriehornbahnen AG
Nachfrage Sommer
     Entwicklung Frequenzen und Umsatz Wiriehornbahnen Sommer 2009 – 2018

Umso erfreulicher ist die Entwicklung im Sommer. Hier setzten wir auch dieses Jahr mit
  einem Umsatz von CHF 240’000 und rund 17’000 Gästen den positiven Trend fort.
Konkurrenz Situation
  Einer der Gründe für unsere rückläufigen Zahlen im Winter, ist bestimmt auch die
 Wettbewerbs Situation der Bergbahnen untereinander. Mit «immer besser», «immer
       neuer» und leider auch mit «immer billiger» wird um Gäste geworben:

                    Saas Fee Hammerdeal               CHF 222*
                     Magic Pass Romandie              CHF 399
                    Top 4 Berner Oberland             CHF 666*
                *nicht mehr im Angebot, bzw. Preisanpassungen 2020

  Damit wir unsere Wirtschaftlichkeit einigermassen aufrecht erhalten können, liegen
Preissenkungen bei uns gar nicht drin oder wären nur durch deutlich höhere Frequenzen
                                      aufzufangen.

                  Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Klimawandel:
Klimawandel
                 Temperaturanstieg Schweiz 1864 – 2019

Blau bedeutet kalt, Rot bedeutet warm. Auch hier ist die Tendenz eindeutig.
Kosten
                                    Kostenentwicklung
  Ein sehr grosser Teil unserer Kosten fällt beim Unterhalt und der Revisionen unserer
Anlagen und Pistenfahrzeuge an. Diese, sowie die Arbeitsstunden der Mitarbeiter, fallen
jedes Jahr erneut an, auch wenn sich der Winter, wie letztes Jahr, eher von der mageren
              Seite zeigt. Somit sind diese Kosten zu 100% Risiko behaftet.

               Dies müssen wir verhindern oder zumindest vermindern!

       Um dies zu erreichen haben wir unsere Kosten pro Anlagen analysiert um
               herauszufinden wo wir Optimierungen erzielen können.

                      Folgende Resultate konnten wir feststellen:
Informationen zur aktuellen Lage
                            Unterhalt und Betriebskosten der Wiriehornbahnen und deren Pisten

Anlage                          Sesselbahn         Röstenschwend           Tubelfärrich L/R         Homad                    Total
Technik Jahresaufwand           CHF    52’500.00   CHF   12’700.00         CHF    27’000.00         CHF     13’600.00        CHF 105’800.00
Anlagendienst / Betrieb         CHF    32’900.00   CHF   28’000.00         CHF    23’500.00         CHF     16’900.00        CHF 101’300.00
Material / Aufwand Dritte       CHF    33’400.00   CHF    4’500.00         CHF    11’300.00         CHF     5’400.00         CHF 54’600.00
Energie                         CHF    36’200.00   CHF    7’800.00         CHF    18’400.00         CHF     8’200.00         CHF 70’600.00
Total Anlagekosten              CHF 155’000.00     CHF   53’000.00         CHF    80’200.00         CHF     44’100.00        CHF 332’300.00

Pisten                          Sesselbahn         Röstenschwend           Tubelfärrich L/R         Homad                    Total
Pistenpräparation               CHF 105’000.00     CHF   39’000.00         CHF 162’000.00           CHF     44’000.00        CHF 350’000.00
Pistendienst / Sicherheit       CHF     4’400.00   CHF    6’500.00         CHF    10’900.00         CHF     8’700.00         CHF 30’500.00
Total Kosten                    CHF 264’400.00     CHF   98’500.00         CHF 253’100.00           CHF     96’800.00        CHF 712’800.00

Kosten pro Betriebstag          CHF     3’777.14   CHF    1’407.14         CHF     3’615.71         CHF     1’382.86         CHF 10’182.86
(Schnitt sind 70 Tage)

Frequenz der Skilifte                                                41%                      50%                       9%                    100%
(ohne Sesselbahn)

Ein Betriebstag kostet rund CHF 10‘200 wovon CHF 4‘750 auf die Anlagen und CHF 5‘450 auf die Pisten fallen
                                 (gerechnet bei 70 Winter-Betriebstagen).
Informationen zur aktuellen Lage
                                 Kostenanalyse Anlagen
Da die Sesselbahn als Zubringer zum Gebiet dient, haben wir nun die Betrachtung auf die
 Skilifte gelegt sowie die Frequenzen der Gäste an den jeweiligen Anlagen ins Verhältnis
                                  zu den Kosten gesetzt.
  Nun sehen wir welche effektiven Kosten wir pro Anlage haben und wie die Sollkosten
             anhand der Frequenz der jeweiligen Anlage eigentlich sein sollten.
                                                        Röstenschwend      Tubelfärrich L/R          Homad              Total
        Frequenz der Skilifte                                41%                50%                   9%                100%

        Anlagekosten nach Frequenz                   CHF 72’693.00      CHF 88’650.00         CHF   15’957.00   CHF 177’300.00
        Pistenkosten nach Frequenz                   CHF 183’844.00     CHF 224’200.00        CHF   40’356.00   CHF 448’400.00

        Dies ergibt Sollkosten nach Frequenz Total   CHF 256’537.00     CHF 312’850.00        CHF   56’313.00   CHF 625’700.00

        Effektive Kosten                             CHF 151’500.00     CHF 333’300.00        CHF 140’900.00    CHF 625’700.00

        Plus / Minus Verhätnis                       CHF 105’037.00     CHF -20’450.00        CHF -84’587.00

                    Erkenntnis: Röstenschwend TOP, Tubelfärrich fast GUT, Homad SCHLECHT
Informationen zur aktuellen Lage
                                 Kostenanalyse Fahrzeuge
    Ein weiterer Punkt sind die Anschaffungs-, Unterhalts- und Betriebskosten unserer
   Pistenfahrzeuge. Alleine die Betriebskosten belaufen sich im Durchschnittswinter auf
        CHF 245’000. Auch hier ist der Unterhalt und die Neuanschaffung zu 100%
risikobehaftet, da wir nicht wissen an wie vielen Tagen wir den Betrieb anbieten können.

                     Somit haben wir auch hier Handlungsbedarf!

       Wir müssen die Fixkosten sowie unser Risiko möglichst rasch reduzieren.

              Dies wollen wir mit nachfolgenden Massnahmen erreichen:
Informationen zur aktuellen Lage
                                      Massnahmen
Der Verwaltungsrat hat einstimmig folgende Sofortmassnahmen beschlossen, mit welchen
        die Chancen auf das Überleben der Unternehmung verbessert werden sollen.
             Nicht Inbetriebnahme des Homad Liftes für die Saison 2020/2021
       Wir schonen die Liquidität durch das Einsparen des Technikaufwandes und des
  Betriebsaufwandes, welcher knapp CHF 100’000 ausmacht. Wir sind uns bewusst, dass
   dies eine unpopuläre Entscheidung ist und wir haben uns den Entscheid nicht einfach
 gemacht, da es bei einem schönen Wintertag nicht viel Schöneres gibt als am Homad Ski
 zu fahren. Die Wirtschaftlichkeit muss aber im Moment vor den Emotionen stehen, weil
                  wir uns die Emotionen schlichtweg nicht leisten können.
       Das Gelände des Homad werden wir aber nicht ungenutzt lassen, sondern 2 - 3
     Schneeschuh Trails anlegen, um damit auch neue Gäste anzulocken, eine im Trend
     liegende Sportart zu fördern und weiterhin die schöne Aussicht anzubieten. Auch
               möchten wir in diesem Bereich das Schlittelangebot erweitern.
Informationen zur aktuellen Lage
                                     Massnahmen
Eine weitere, grosse Veränderung betrifft die Pistenpräparation sowie den Unterhalt der
                   Fahrzeuge. Diese werden wir verkaufen und somit die
                              Pisten Präparation Outsourcen.
 Die Firma welche dies übernimmt ist die gleiche welche diese Dienstleistung bereits auf
    der Tschentenalp anbietet. Für uns zuständig sein wird Beat Mani aus Schwenden,
           welcher bereits bei uns tätig ist und das Gebiet daher sehr gut kennt.
 Die Mitarbeiter welche diesen Job bis heute gemacht haben, werden zum grössten Teil
zu den gleichen Konditionen übernommen und die Verbindung zur Bahn bleibt bestehen.
    Dies bedeutet, dass wir ab diesem Winter keine Risikoaufwendungen mehr tätigen
     sondern für die geleistete Arbeit ein Stundensatz entschädigen. Der Standort der
                     Fahrzeuge bleibt nach wie vor bei uns auf Nüegg.
          Der kleine Pistenbully bleibt in unserem Besitz, damit wir nach wie vor
                   Materialtransporte, usw. selber durchführen können.
  In einem Durchschnittswinter bleiben die Kosten gleich, in einem schlechten fallen sie
                 deutlich tiefer aus. Das Risiko wird bedeutend minimiert.
Informationen zur aktuellen Lage
                             Auswirkungen dieser Massnahmen
Durch die nicht Inbetriebnahme des Homad Liftes erhalten wir uns die Liquidität, welche
  wir sonst für die Bereitstellung und den Betrieb aufwenden müssten. Dieser Aufwand
           belief sich im Durchschnitt der letzten Jahre auf knapp CHF 100’000.
 Uns ist bewusst, dass wir dadurch auch Kunden verärgern. Wir sind aber überzeugt bei
     den allermeisten auf Verständnis für die veränderte, schwierige Lage zu stossen.
 Bei der Vergabe der Pistenpräperation an den Dienstleister sind die Vorteile auf unserer
       Seite. Wir zahlen lediglich für die gefahrenen Stunden, welche sich in einem
Durchschnittswinter mit 70 Tagen auf gut 950 Stunden belaufen. Wenn wir einen solchen
 Winter haben, sind die Kosten für uns identisch. Sollte der Winter aber schlechter sein,
        so ist das Risiko nicht mehr bei uns und wir zahlen entsprechend weniger.
Mit beiden Massnahmen können wir das Risiko von Vorabinvestition deutlich verbessern
                               und unsere Liquidität schonen.
Informationen zur aktuellen Lage
                                   Weitere Massnahmen
     Dass diese beiden Massnahmen nicht reichen werden, um die Wiriehornbahnen
 nachhaltig in eine sichere Zukunft zu führen, ist uns bewusst. Sie helfen aber überhaupt
    in die Zukunft zu kommen. Wir haben uns in einem Workshop zusammen mit den
    anderen beiden Bergbahnen im Tal sowie mit dem Naturpark und mit finanzieller
 Unterstützung des Kantons, den Herausforderungen der Umpositionierung gestellt und
  einen grossen Massnahmenkatalog erarbeitet. Dieser betrifft zum grössten Teil unser
Sommerangebot, aber auch Projekte um den Winter ohne Ski / Snowboard zu geniessen.
  Dieser Katalog umfasst aktuell über 50 Angebote, welche vom Winterwanderweg mit
 Brätlistelle über Schneeschuh Trails bis hin zu einem Funpark für den Winter oder aber
 von einem Höhenwanderweg, einem Kletterstieg, eine Alpine Route auf das Wiriehorn
  über einen Bike Flow-Trail für jedermann bis hin zu einer Zipline steht alles auf dieser
                                           Liste.
  Auch im Berghotel wollen wir das Angebot erweitern und unsere starke Regionalität
  weiter ausbauen und sobald wieder möglich, unseren Brunch und weitere spannende
                                   Höhepunkte anbieten.
Informationen zur aktuellen Lage
                                         Resumé
Die Sanierung von 2017/2018 hat uns etwas durchatmen lassen, das letzte Geschäftsjahr
hat uns die Luft fast wieder ganz genommen. Die Frage ist nicht mehr was wir verändern
müssen sondern nur noch wie schnell wit die Umpositionierung schaffen. Aussagen wie
    «es muss nur schneien und alles wird gut» können wir genauso vergessen wie die
 Erwartung, dass es in Zukunft mehr Skifahrer geben wird oder es dauerhaft kälter wird.
    Wir können nach wie vor als Familienskigebiet mit unserer Nähe zu Thun und Bern
  glänzen, dürfen uns aber nicht darauf ausruhen, sondern müssen handeln um auch in
  fünf Jahren noch strahlende Kinderaugen am Wiriehorn sehen zu können. Sei es beim
   Skifahren, im Marmelipark, auf dem Mountainbike oder vor einem Eis im Berghotel.
Wir hoffen, Sie unterstützen unsere Anstrengungen die gesteckten Ziele zu erreichen. Sie
   sind die Botschafter, welche unsere Bahn nach aussen präsentieren und bewerben.
      Werden Sie bitte nicht müde dies immer wieder zu tun, wir garantieren Ihnen,
                                       wir tun es !
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Sie können auch lesen