INFLATIONSMESSUNG IN ZEITEN DER CORONA-PANDEMIE
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INFLATIONSMESSUNG IN ZEITEN DER CORONA-PANDEMIE Christoph-Martin Mai ist Diplom-Volkswirt und leitet Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar seit März 2020 das Referat „Ver- braucherpreise“ des Statistischen Bundesamtes. Zuvor war er in gleicher Funktion für das Referat Schlüsselwörter: Inflation – Preiserhebung – Corona – Imputation – Qualität „Erwerbstätigenrechnung (ETR)“ in den Volkswirtschaftlichen Gesamt- ZUSAMMENFASSUNG rechnungen tätig. Die Corona-Pandemie stellte die Verbraucherpreisstatik vor große Herausforderungen, da die monatliche Erhebung nur sehr eingeschränkt möglich war. Damit die Aussage- kraft der Inflationsrate verlässlich bleibt, hat das Statistische Bundesamt zusammen mit dem Statistischen Amt der Europäischen Union, Eurostat, und den nationalen sta- tistischen Ämtern europäische Richtlinien erarbeitet und mit den Statistischen Ämtern der Länder umgesetzt. Neben der erweiterten Nutzung von digitalen Datenquellen war hierfür auch eine erhöhte Anzahl von Imputationen nötig. Die ersten Lockerungen der COVID-19-Maßnahmen und auch die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie umgesetzte Mehrwertsteuersenkung führten zu weiteren methodischen Fragen. Marco Kretzschmar ist M.Sc. in Economics and Institu- Keywords: inflation – price survey – corona – imputation – quality tions und arbeitet als Wissenschaft- licher Mitarbeiter seit Mai 2019 im Referat „Verbraucherpreise“ ABSTRACT des Statistischen Bundesamtes. Schwerpunkte seiner Arbeit sind The corona pandemic has created major challenges for consumer price statistics. unter anderem die konzeptionelle The monthly survey was only possible to a very limited extent. In order to ensure that Weiterentwicklung und die Quali- tätsberichterstattung. the inflation rate remains reliable, European guidelines were drawn up together with Eurostat and the national statistical offices and implemented with the statistical offices of the German states. In addition to the expanded use of digital data sources, this also required an increased number of imputations. The first loosening of COVID-19 meas- ures and also the reduction in value added tax implemented in connection with the corona pandemic led to further methodological questions. Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 107
Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar 1 berechnen zu können. Da in Zeiten der Corona-Pande- mie die Preise teilweise nicht wie üblich erhoben wer- den konnten, musste auf Ersatzerhebungen [Internet, Einleitung Web Scraping, Nutzung von ex-perimentellen Statistiken (Scannerdaten)] und Imputationsverfahren zurückgegrif- Die Verbreitung von COVID-19 führte in Deutschland fen werden. Außerdem waren methodische Fragen der sowie weltweit zu großen Verunsicherungen und zu Berechnung zu beantworten. Diese Richtlinien und Ver- erheblichen Einschränkungen des sozialen und wirt- fahren stehen im Fokus des dritten Kapitels. schaftlichen Lebens und somit im Alltag der Bevölke- rung. Auch die Preiserhebung stand in der neuartigen Aussagen zur Qualität einer Statistik gewinnen insbe- Situation vor großen Herausforderungen. sondere in Krisenzeiten an Relevanz. Hierbei verfolgt das Statistische Bundesamt den Grundsatz der Transpa- Um die Preisentwicklung der einzelnen Güter eines renz. Teilindizes mit geringerer Qualität als sonst üblich repräsentativen Warenkorbs zu messen, werden in werden identifiziert und entsprechend gekennzeichnet. Deutschland monatlich – neben der Nutzung digita- Im vierten Kapitel werden die einzelnen Gütergruppen ler Datenquellen – mehr als 300 000 Einzelpreise in analysiert, insbesondere solche mit erhöhten Erhe- Handels- und Dienstleistungsunternehmen manuell bungsausfällen, und die eingesetzten Methoden zur erhoben. Dies erfolgt einerseits dezentral durch Preis Ersatzschätzung dargestellt. erheberinnen und Preiserheber in Geschäften in ganz Deutschland und andererseits zentral, hauptsächlich im Einen Blick zurück wirft das fünfte Kapitel: Es zeigt Internet. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie auf, wie sich der Harmonisierte Verbraucherpreisindex war insbesondere die Preiserhebung in den Geschäften in Deutschland und Europa während der weltweiten erheblich gestört. Finanzmarktkrise in den Jahren 2008 und 2009 entwi- ckelte und zieht einen ersten vorläufigen Vergleich mit Um die weitere Verbreitung des neuartigen Coronavirus der heutigen Situation. SARS-CoV-2 in Deutschland zu verlangsamen, haben Bundes- und Landesregierungen verschiedene Maß- Abschließend fasst ein Fazit die wichtigsten Ergebnisse nahmen beschlossen: Ein Großteil der Geschäfte wurde zusammen. Ein Ausblick beschreibt, wie künftig die eine Zeitlang auf behördliche Anordnung hin geschlos- erweiterte Nutzung digitaler Datenquellen die Qualität sen, zahlreiche Dienstleistungen waren nicht mehr ver- des nationalen Verbraucherpreisindex (VPI) und des in fügbar. Zudem trafen einige Statistische Landesämter der Europäischen Union (EU) harmonisierten Verbrau- sowohl aus Fürsorgepflicht gegenüber den Preiserhe- cherpreisindex (HVPI) sicherstellen kann. berinnen und Preiserhebern als auch zum Schutz der Bevölkerung die Entscheidung, vorerst die dezentrale Preiserhebung vor Ort auszusetzen. Zugangsbeschrän- 2 kungen oder vermehrt vergriffene Güter in den Regalen in den noch offenen Geschäften erschwerten die Preis- erhebung zusätzlich. Probleme bei der Preiserhebung – zwischen Lockdown | 2 und Lockerung Das zweite Kapitel beschreibt die einzelnen Probleme der Preiserhebung in der Praxis. Um diesen zu begeg- Wenn es für die wirtschaftliche Situation in der Corona- nen, wurden gemeinsame europäische Grundsätze krise ein Symbolbild benötigt, der Anblick von leeren und Leitlinien vereinbart. Ausgehend hiervon erarbei- Regalen in den Supermärkten stände hierfür. In den teten die Statistischen Ämter des Bundes und der Län- Medien waren häufig sogenannte Hamsterkäufe Thema der Lösungsansätze, um auch in Krisenzeiten einen (siehe zum Beispiel ARD Tagesschau, 2020a). Das verlässlichen harmonisierten Verbraucherpreisindex | 1 2 Der Begriff bezeichnet im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie 1 Zusätzlich zu den nationalen Verbraucherpreisindizes werden in der die Schließung von (halb-)öffentlichen und privaten (einschließlich Europäischen Union (EU) nach EU-weit einheitlichen Regeln harmoni- privatwirtschaftlichen) Einrichtungen, die Abriegelung von Gebieten sierte Verbraucherpreisindizes (HVPI) berechnet. Im Text wird, sofern bis hin zu ganzen Ländern sowie den Stillstand des öffentlichen nicht gesondert erwähnt, aufgrund der europäischen Vergleichbarkeit Lebens über Wochen und Monate. In diesem Zusammenhang ver- jeweils auf den HVPI Bezug genommen. gleichbare Bedeutung hat der Begriff Shutdown. 108 Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020
Inflationsmessung in Zeiten der Corona-Pandemie Gefühl, vor leeren Regalen zu stehen, hat nahezu jede Darüber hinaus ergriffen die politischen Entscheidungs- Person in diesen Tagen selbst erfahren – statistische träger in der Corona-Pandemie Maßnahmen, welche Daten können es mit Fakten belegen. In einem Projekt indirekt die Preiserhebung vor Ort deutlich einschränk- im Bereich „Experimentelle Daten“ wertet das Statisti- ten: Am 16. März 2020 vereinbarten die Bundes- und sche Bundesamt digital verfügbare Kassendaten (soge- Landesregierungen Schutzmaßnahmen zur Eindäm- nannte Scannerdaten) aus (Hauf und andere, 2020). mung der Coronavirus-Ausbreitung in Deutschland. Scannerdaten sind digitale Transaktionsdaten über Viele Geschäfte und Leistungen waren ab diesem Zeit- Umsatz, Absatz, Preis und Art der verkauften Artikel, punkt nicht mehr geöffnet beziehungsweise nutzbar. die an den Kassen von Einzelhandelsgeschäften erfasst Das betraf den Besuch von Kulturveranstaltungen (zum werden (Koch/Erdemsiz, 2020). Bereits in der letzten Beispiel Theater, Konzerthäuser, Museen), Freizeitaktivi- Februarwoche und insbesondere im März 2020 stieg täten (zum Beispiel Kinos, Freizeitparks), Sportbetrieben die Nachfrage nach Hygieneartikeln und ausgewählten (zum Beispiel Fitnessstudios, Bäder), einen Großteil des Lebensmitteln außerordentlich an (Statistisches Bun- Einzelhandels des nicht alltäglichen Einkaufs (zum Bei- desamt, 2020a). spiel Modegeschäfte, Einrichtungshäuser, Outlet-Cen- ter), Veranstaltungen und Gastronomie (zum Beispiel Der auf einzelne Artikel konzentrierte Nachfrageansturm Restaurants) und viele weitere Einrichtungen (Presse- stellte für die Preiserhebung eine Herausforderung dar. und Informationsamt der Bundesregierung, 2020a). Die In diesen Fällen war das Produkt zwar grundsätzlich im Maßnahmen wurden im Laufe des März 2020 noch wei- Angebot, aber aufgrund der sehr großen Nachfrage kurz- ter verschärft, beispielsweise durch die Untersagung vie- oder sogar mittelfristig vergriffen. Wegen ihrer großen ler personengebundener Dienstleistungen (zum Beispiel Bedeutung für das gesamte Wirtschaftsleben unterliegt Friseurdienstleistungen) oder der Nutzung der meisten die Preiserhebung eindeutigen Vorgaben und Richtlinien Hotel- und Gaststättendienstleistungen (Presse- und (Eurostat, 2018). Hiernach sollen die Verbraucherpreise Informationsamt der Bundesregierung, 2020b). Lokal die Entwicklung der tatsächlichen Transaktionen abbil- galten zudem Ausgangsbeschränkungen (Bayerischer den. Im Verbraucherpreisindex werden nur echte Preis- Rundfunk, 2020), welche die Preiserhebung zusätzlich veränderungen zwischen zwei Erhebungszeitpunkten erschwerten. berücksichtigt. Unterschiede in Menge, Qualität, Han- delsbedingungen und Ähnlichem bleiben für die Preis- Daher sah sich die Verbraucherpreisstatistik vermehrt ermittlung unbeachtet. Ein Austausch eines im Geschäft mit Preisausfällen konfrontiert. Generell sind Preis- vergriffenen Artikels gegen ein höherwertiges Ersatzpro- ausfälle in der Preisstatistik nicht unbekannt. Sie tre- dukt – sofern dieses vorzufinden war – ist daher grund- ten sonst aber saisonal auf – unter anderem bei Obst, sätzlich nicht ohne Weiteres erlaubt. Gemüse oder Bekleidung – oder bei Geschäftsschlie- ßungen, im Zusammenhang mit Betriebsferien oder Um eine Erhebung überhaupt vor Ort durchführen zu -umbauten. Viele Waren und Dienstleistungen waren können, müssen Preiserheberinnen und Preiserheber allerdings von den Einschränkungen durch die Schutz- die Geschäfte direkt aufsuchen. Allerdings waren die maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Ausbrei- statistischen Ämter selbst entweder unmittelbar durch tung in Deutschland gar nicht betroffen. Dazu gehören COVID-19-Infektionen oder indirekt durch Schutzmaß- zum Beispiel Wohnungsmieten, Haushaltsenergie und nahmen in ihrer Arbeit eingeschränkt. Einige Landes- Kraftstoffe, die aufgrund ihres hohen Wägungsanteils im ämter stellten auf Notbetrieb um, nutzten beispiels- Verbraucherpreisindex die Preisentwicklung besonders weise die Möglichkeit, ihre Mitarbeiterinnen und Mit beeinflussen. arbeiter ins Homeoffice zu schicken oder ergriffen weitere Maßnahmen, um die Statistikerstellung zu ge Neben Lebensmittelläden, Apotheken, Tankstellen blieb währleisten. Als Vorsichtsmaßnahme für die eigenen in Deutschland ein Großteil der Baumärkte durchgängig Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und gegenüber der geöffnet, daher war zumindest in diesen Geschäften Bevölkerung schränkten viele Statistische Landesämter eine Preiserhebung vor Ort in weiten Teilen möglich. auch die Preiserhebung in noch geöffneten Geschäften Geöffnete Geschäfte sind allerdings keine Garantie ganz oder teilweise ein. Auch aktuell (Juli 2020) ist die für eine Preiserhebung im bisherigen Umfang, falls Preiserhebung teilweise noch eingeschränkt. beispielsweise die Personenzahl beim Einlass in ein Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 109
Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar bestimmtes Geschäft begrenzt wird. Die grundsätzlich in der Regel keine Zuordnung von Hygieneaufschlägen vorhandene Akzeptanz der Preiserhebung vor Ort kann zu einem einzelnen Produkt möglich ist, sodass diese hingegen leiden, falls dadurch Kundinnen und Kunden nicht im Preis für das jeweilige Produkt berücksichtigt bei ihrem Einkauf beeinträchtigt werden. werden können. Ein weiteres Problem war beispielsweise, dass viele Eine weitere Herausforderung für die Preisstatistik ist die Gaststätten zwar geöffnet hatten, ihre Speisen aller- Behandlung von Qualitätseinschränkungen bei Dienst- dings nur für die Lieferung oder zur Abholung anbo- leistungen, wenn beispielsweise die Leistungen nach ten. Solche Preise sind nur bedingt vergleichbar mit den Lockerungen nicht mehr vollständig mit denen vor solchen unter normalen Bedingungen, bei denen die der Coronakrise vergleichbar sind. Das trifft unter ande- zusätzlichen Vorzüge eines Gaststättenbesuchs, wie rem zu auf Schwimmbadbesuche mit eingeschränkter das Ambiente eines Restaurants oder der Service, mit Aufenthaltsdauer und/oder ohne Dusche, Besuche einfließen. von Museen, Zoos, Theatern, Fitnessstudios mit ein- geschränkter Aufenthaltsdauer, geringerem Leistungs- Ein gesondertes Problem stellten in Zeiten der Corona- spektrum und/oder begrenzter Besucherzahl, weniger Pandemie Flug- und Pauschalreisen dar. Aufgrund der Ausstellungen oder Veranstaltungen. Zentral für die expliziten Reisebeschränkung (Auswärtiges Amt, 2020) Frage, ob der Preis für eine solche Leistung erhoben wer- waren private Reisen, insbesondere ins Ausland, nicht den darf, ist die Klärung der Vergleichbarkeit der Dienst- mehr möglich. Der Reisesektor kam daher im Frühjahr leistung. Nur wenn diese im Kern gänzlich vergleichbar 2020 nahezu vollständig zum Erliegen (Bardt, 2020; mit der eigentlichen Dienstleistung vor der Coronakrise ARD Tagesschau, 2020b). Dennoch konnten häufig wei- ist, darf die Preisentwicklung der Leistungen miteinan- terhin Preise für Flüge und Pauschalreisen auf Online- der verglichen werden. Portalen beobachtet werden. Ähnliches traf auch sowohl auf den Busfernverkehr als auch auf Hotelunterkünfte Ein Maßnahmenplan zur Bekämpfung der Coronafolgen und Ähnliches zu. Da im Regelfall derartige Reisen zwar wurde vom Bundeskabinett am 12. Juni 2020 veröffent- gebucht, aber nicht genutzt werden konnten, wurden die licht (Presse- und Informationsamt der Bundesregie- Angebotspreise aus dem Internet für die Indexberech- rung, 2020c). Zentraler Bestandteil dieser Maßnahmen nung nicht berücksichtigt. ist eine Senkung der Mehrwertsteuer. So werden vom 1. Juli bis 31. Dezember 2020 die Sätze von 19 auf 16 % Zu den offensichtlichen Hindernissen bei der Preiserhe- beziehungsweise von 7 auf 5 % reduziert. Dies wirkt bung kamen methodisch zu klärende Besonderheiten sich problematisch auf die Verbraucherpreisstatistik hinzu, die die folgenden weiteren Beispiele verdeut- aus, wenn die Händler und Anbieter von Dienstleistun- lichen: Wie sollte beim Kauf eines Konzerttickets mit gen der Aufforderung des Bundesministeriums für Wirt- Rückerstattungen umgegangen werden und muss dabei schaft und Energie zwar Folge leisten, aber die Senkung auch zwischen Rücküberweisungen auf das Bankkonto der Mehrwertsteuer durch pauschale Rabatte erst an der und Gutscheinen unterschieden werden? Sollen Erstat- Kasse mit der Rechnung gewähren (Bundesministerium tungen von Kindergartenbeiträgen berücksichtigt wer- für Wirtschaft und Energie, 2020). Die neuen Preise für den, und falls ja, in welcher Form? Wie verhält es sich einzelne Waren und Dienstleistungen würden dann nicht mit Mietstundungen eines Vermieters als Unterstützung durch eine geänderte Preisauszeichnung gekennzeich- in Zeiten der Corona-Pandemie? net, sondern sind zu errechnen. Auch die ersten Lockerungen der Schutzmaßnahmen In naher Zukunft absehbar sind weitere Herausfor- führten zu neuen methodischen Herausforderungen in derungen für die Preisstatistik. Unter anderem kann der Preisstatistik. Bei einigen Dienstleistungen wurden es vermehrt zu Filialschließungen und zu Insolvenzen direkt oder indirekt Hygienezuschläge eingeführt. Soweit von Einzelhandelsgeschäften und Dienstleistungs- Hygienezuschläge gesondert ausgewiesen werden und betrieben kommen, wobei gegebenenfalls auch grö- die Zuordnung auf eine einzelne Leistung möglich war, ßere Berichtsstellen betroffen sind (IWH, 2020; ARD wie bei den meisten Friseurdienstleistungen, ist dies bei Tagesschau, 2020c). Tritt dies verstärkt auf, sind vor- der Preiserhebung unproblematisch. Anders verhält es übergehend erhebliche Preisausfälle in einigen Güter- sich, wenn – wie bei den Gaststättendienstleistungen – gruppen möglich. 110 Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020
Inflationsmessung in Zeiten der Corona-Pandemie 3 bart, das ursprüngliche Wägungsschema beizubehalten. Ein solches Vorgehen ist nicht frei von Kritik. Wie bereits in der Vergangenheit kam die Forderung auf, dass der Lösungsansätze für die Erhebungs Warenkorb dynamischer werden muss und sich danach probleme – Grundprinzipien und richten sollte, was wirklich von den Konsumentinnen und Konsumenten aktuell nachgefragt wird (Klemm/ Imputationsmethoden Scherff, 2020). Der deutsche wie auch der europäische Die im zweiten Kapitel dargestellten Probleme für die Verbraucherpreisindex ist als ein Preisindex vom Typ Preiserhebung sind vielfältig und komplex. Dennoch Laspeyres mit einem fixierten Wägungsschema konzi- stand trotz der Krise national wie international nicht zur piert. | 3 Da bei diesem Index ein fester Warenkorb auf Diskussion, die Berechnung des Verbraucherpreisindex oberer Ebene vorgegeben ist, erfasst dieser eine reine auszusetzen. Der nationale VPI stellt zum einen selbst Preisänderung und kommt dem Ziel der Inflationsmes- einen Wirtschaftsindikator dar, zum anderen ist er eine sung somit am nächsten. | 4 Die Entscheidung für einen wichtige Entscheidungshilfe für viele wirtschafts- und Laspeyres-Preisindex für die Berechnung der Verbrau- sozialpolitische Maßnahmen. Darüber hinaus dient der cherpreise ist zudem praktisch begründet. So setzt zum Verbraucherpreisindex als Wertmesser zur Anpassung Beispiel die Berechnung eines Paasche-Preisindex, der laufender Verpflichtungen (wie Mieten und Unterhalts- immer einen aktuellen Warenkorb als Grundlage nutzt, zahlungen), bei Wertsicherungsklauseln oder bei der die Kenntnis der Verbrauchsstrukturen des aktuellen Berechnung von staatlichen Sozial- und Transferzahlun- Berichtsjahrs voraus, welche zu diesem Zeitpunkt unbe- gen. Insbesondere bei internationalen Vergleichen, wie kannt sind. der Erfüllung von Stabilitätskriterien, hat der HVPI große Ein zweites vereinbartes Grundprinzip ist, dass so viele Bedeutung (Elbel/Preißmann, 2008). Allein aufgrund Preise wie möglich weiter erhoben werden beziehungs- des öffentlichen Interesses war damit die Entwicklung weise die Zahl der imputierten Preise möglichst mini- der Verbraucherpreise trotz aller Erhebungsprobleme miert werden soll. Wenn eine Preiserhebung nicht mehr unter Wahrung der Qualitätsstandards der amtlichen möglich war, sollte diese möglichst auf einem anderen Statistik darzustellen. Da alle europäischen Länder Weg ersetzt werden. Als erste Alternative bietet sich vor nahezu den gleichen Schwierigkeiten standen, war dafür eine Erhebung über das Internet an, ebenso mög- eine enge Abstimmung mit den anderen europäischen lich ist eine Preisermittlung mittels Anfragen über Tele- Statistikämtern sowie mit dem Statistischen Amt der fon, E-Mail beziehungsweise der Nutzung von Prospek- Europäischen Union (Eurostat) wichtig. Die gemeinsam ten oder anderen Alternativen wie Scannerdaten. erarbeiteten Richtlinien wurden zusammen mit den Sta- tistischen Ämtern der Länder national umgesetzt. In aktuellen Projekten versucht das Statistische Bundes- amt, die manuelle Preiserhebung durch digitale Formen 3.1 Grundprinzipien der Preiserhebung zu ergänzen oder teilweise zu erset- zen. Zu nennen sind hier insbesondere die Erprobung der Nutzung von Scannerdaten und die automatisierte In einem ersten Schritt vereinbarten die europäischen Preiserhebung im Internet (Web Scraping). Scanner statistischen Ämter drei Grundprinzipien, die für die daten haben das Potenzial, die Genauigkeit und Quali- Erstellung von Verbraucherpreisindizes während der Coronakrise gelten sollen (Eurostat, 2020): tät der Messung der Verbraucherpreise für ausgewählte Produktgruppen zu verbessern. Jedoch treten im Ver- > Beibehaltung des Wägungsschemas gleich mit der aktuellen Vorgehensweise bei der Berech- > Minimierung der Anzahl imputierter Preise nung des Verbraucherpreisindex einige völlig neue Her- ausforderungen methodischer, organisatorischer und > Vollständige Berechnung der für den Verbraucher- technischer Art auf. Dazu gehört die genaue Zuordnung preisindex zugehörigen Indexreihen 3 Der HVPI basiert auf einem einjährig fixierten Wägungsschema. Obwohl ein kurzfristig geändertes Konsumverhalten zu 4 Auf unterer Ebene bleibt der Warenkorb aktuell, das heißt die beobachten war, wurde als erstes Grundprinzip verein- konkrete Artikelauswahl orientiert sich am Markt. Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 111
Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar der einzelnen Artikel zur Klassifikation des Verbrau- tive Quellen erhoben werden konnten, beispielsweise cherpreisindex (Bieg, 2019). Nach einer Testphase wird über Onlineshops. eine Integration in den Verbraucherpreisindex ange- Imputationsverfahren kommen zum Einsatz, wenn strebt. Bereits in der Krisenzeit wurden Scannerdaten Preise nicht durch den Internethandel oder andere Erhe- teilweise genutzt, um Lücken in der Preiserhebung zu bungswege ersetzt werden können, die Produkte aber schließen (Koch/Erdemsiz, 2020). Manuelle Preiserhe- weiterhin gehandelt werden. bungen im Internet werden durch Web Scraping bereits für die laufende Indexproduktion sukzessive automa- Handelt es sich nicht um ein Saisonprodukt, aber die tisiert (Blaudow/Seeger, 2019). Einen vollständigen Preise sind dennoch nicht über einen langen Zeitraum Ersatz für die stationäre Erhebung kann Web Scraping als fest anzusehen, empfehlen die europäischen Richt- nicht liefern, da zum Beispiel Handelsketten nicht das linien, die fehlenden Preise anhand der Preisänderun- vollständige Warensortiment im Internet ausweisen. In gen sehr ähnlicher Produkte oder über die Preisentwick- einigen Onlineshops unterscheiden sich darüber hinaus lung des nächsthöheren Güteraggregats zu imputieren. die Preise gegenüber den Preisen vor Ort. Bei zentralen Der letzte Fall trifft zum Beispiel zu, wenn die fehlende Preiserhebungen, die sich gut durch das Internet erfas- Preisentwicklung von Zitronen mit der Entwicklung der sen lassen, ist Web Scraping hingegen ein sehr gutes Preise für Zitrusfrüchte fortgeschrieben wird. Der erste Instrument, welches ohne Qualitätsverluste während Fall wurde beispielsweise im Bekleidungsbereich ange- der Coronakrise verstärkt angewendet werden konnte. wandt, als die großen Bekleidungsketten zwar geschlos- sen hatten, ähnliche Produkte in Supermärkten oder Das dritte Grundprinzip verlangt trotz aller Erhebungs- vergleichbaren Geschäften aber weiterhin verfügbar schwierigkeiten die vollständige Berechnung der waren. Dieser Ansatz beruht auf der Idee, dass die Struktur der Europäischen Klassifikation für Verwen- Preise solcher Güter und Produktgruppen als die besten dungszwecke des Individualkonsums (ECOICOP). Dies Schätzer für die nicht erhebbaren Produktpreise ange gewährleistet die Kontinuität aller zum Verbraucher- sehen werden können. preisindex zugehörigen Indexreihen. Die Konsequenz dieses dritten Prinzips ist, dass selbst wenn für einen Bei sehr preisstabilen Gütern, zum Beispiel dem Muse- bestimmten Produktbereich nur sehr wenige oder keine umsbesuch, wird die Fortschreibung des zuletzt erhobe- tatsächlichen Preise mehr erhoben werden können, ein nen Preises empfohlen, in der Regel die des Vormonats. entsprechender Index dennoch erstellt werden muss. In Die Preisstabilität in der Vergangenheit begründet die einem solchen Fall müssen Imputationen erfolgen. Annahme, dass die Stabilität somit im Vorjahresvergleich auch weiter fortbesteht und die Preisentwicklung im Zeit- verlauf nicht gestört wird. Obwohl diese Imputationsart 3.2 Imputationsverfahren eine sehr transparente und leicht erklärbare Methode ist, sollte sie nur in den genannten Fällen Anwendung Die mit Eurostat und den anderen europäischen statis- finden. Problematisch an dieser Methode ist, dass sie tischen Ämtern vereinbarten Imputationsregeln wurden bei genereller Anwendung zu einem verzerrten Index nach dem Prinzip gewählt, verzerrende Effekte auf die führt. Denn je höher die Anzahl der Güter ist, die auf Verbraucherpreise durch die zu treffenden Schätzun- diese Weise imputiert wird, desto mehr bewegt sich die gen möglichst weitgehend zu vermeiden. Ein Entschei- Preisveränderung des Gesamtindex Richtung Null. dungsbaum zeigt, welche Imputationsart in welchem Fall angewendet wurde. Grafik 1 Bei Gütern mit volatilen Preisen ist bei der Fortschrei- bung besondere Sorgfalt geboten. Da das unterjährige Falls ein Produkt auf dem Markt verfügbar war und es Muster durch eine der oben aufgeführten Imputations- keine Probleme bei der Erhebung gab, war eine nor- methoden durchbrochen wäre, sollte bei Gütern mit male Preiserhebung im üblichen Sinne möglich und es einer Saisonkomponente davon abgewichen werden. war keine Imputation nötig. Auf eine Imputation konnte Imputationen sollen das Saisonmuster der Preise die- auch verzichtet werden, sofern Preise für Produkte in ser Güter möglichst wenig beeinflussen. Insbesondere gleicher Qualität und Abgrenzung über andere alterna- bei Produktgruppen mit einem hohen Wägungsanteil 112 Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020
Inflationsmessung in Zeiten der Corona-Pandemie Grafik 1 Entscheidungsbaum für Imputationen bei den Verbraucherpreisindizes ja Produkte auf dem nein Markt verfügbar? nein Probleme bei der ja Preise können über andere Quellen in gleicher praktischen Erhebung Qualität bezogen werden? (zum Beispiel über das Internet, Telefon, E-Mail und Ähnliches) nein nein Volatile Preise: ja ja saisonales Muster (Saisongüter)? nein ja Relativ stabile Preise über die Zeit (keine Saisongüter)? ja nein Ist eine Imputation möglich? Übliches Imputations- Normale verfahren (ähnliches Vormonatspreise Imputation Preiserhebung, Preiserhebung, Produkt oder höheres übernehmen der Saisonfigur keine Imputation keine Imputation Aggregat: 4-Steller) 2020 - 01 - 0314 könnte ein Ignorieren dieser Vorgaben auch höhere Dienstleistung aufgrund von Erhebungsproblemen nicht Ebenen und im Extremfall selbst den Gesamtindex erfasst werden konnte oder aufgrund der Maßnahmen verfälschen. Um dies zu vermeiden, sollte das übliche zur Eindämmung der Corona-Ausbreitung das Gut nicht Saisonverhalten aus der Vergangenheit berücksichtigt angeboten wurde. Mit der Verwendung dieser Impu- werden. So ist der reine Preisvergleich sicherzustellen. tationsmethoden konnte der europäisch vereinbarte Beispiele hierfür sind Pauschalreisen und der Touris- Grundsatz der Berechnung aller dem Verbraucherpreis musbereich im Allgemeinen. Die unterjährigen Preise zugrunde liegender Indexreihen eingehalten werden. unterliegen einer typischen Saisonfigur. Würde die Sai- sonkomponente in der Fortschreibungsmethode nicht berücksichtigt, wären die Vorjahresvergleiche gänzlich verzerrt und für weitere Analysen und anderes nicht mehr verwendbar. Diese Methoden zur Imputation kommen dann zum Ein- satz, wenn die Preisentwicklung eines Gutes oder einer Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 113
Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar 4 Zwar kam es im Zuge der Verbreitung des Coronavirus zu Qualitätseinschränkungen bei den Verbraucherpreis- indizes, die Qualität der Verbraucherpreisindizes ins- Qualitätsaussagen gesamt war jedoch stets gewährleistet. | 5 Grund für die relativ niedrige Imputationsquote des HVPI von 9,1 % In der Coronakrise ist die Qualität der Verbraucher- im März ist, dass die striktesten Maßnahmen gegen preisindizes aufgrund einiger fehlender „echter“ Preise die Ausbreitung des Coronavirus weitgehend erst in der naturgemäß eingeschränkt. Um eine Aussage über zweiten Monatshälfte einsetzten. Die Preiserhebung die zusätzliche Qualitätsbeeinträchtigung treffen zu im Berichtsmonat März 2020 fand in vielen Bereichen können, werden monatlich alle von den statistischen somit noch ohne größere Einschränkungen statt. Im Ämtern dezentral und zentral erhobenen Preisreihen April, als viele Geschäfte geschlossen waren und die ausgewertet. Alle veröffentlichten Indizes, bei denen stationäre Preiserhebung auch aufgrund von Gesund- aufgrund von Maßnahmen zur Bekämpfung der Aus- heitsbedenken stark eingeschränkt war, ist die Impu breitung von SARS-CoV-2 vermehrt auf Imputationen tationsquote erwartungsgemäß angestiegen, und zwar zurückgegriffen wurde, erhielten aufgrund des einge- für Deutschland insgesamt auf 27,1 %. Bereits im Mai, schränkten Aus sagewerts in den Veröffentlichungen als ein Großteil der Geschäfte wieder öffnete, normali- von Eurostat und des Statistischen Bundesamtes eine sierte sich auch die Preiserhebung wieder, sodass die Kennzeichnung. Hierbei wird eine Imputationsquote Imputationsquote des HVPI auf 12,8 % sank. Im Juni verwendet, die neben dem Grad an Imputationen auch betrug die Corona-bedingte Imputationsquote des HVPI das jeweilige Wägungsschema des HVPI beziehungs- nur noch 7,5 %. weise des VPI berücksichtigt. Mit der Berücksichtigung des Wägungsschemas können Verzerrungen in der Aus- Alle Mitgliedstaaten der EU sowie einige weitere Länder sage der Indizes vermieden werden. Sobald die ermit- vereinbarten, Eurostat Imputationsquoten für den HVPI telte Imputationsquote eines Index 50 % oder mehr ent- zur Verfügung zu stellen. Diese Daten werden genutzt, spricht, wird eine Kennzeichnung über die verminderte um eine gesamteuropäische Aussage treffen zu können. Aussagekraft des Index vergeben; die Qualität ist damit Während für Deutschland die Imputationsquote im April eingeschränkt. nur knapp unterhalb des Durchschnitts der EU (29 %) lag, war diese Differenz im Mai (20 %) wesentlich stärker Die auf die Coronakrise zurückzuführenden Imputati- ausgeprägt. Die Imputationsquoten ausgewählter Län- onsquoten des HVPI und des VPI für die Monate März der sind in Grafik 3 dargestellt. | 6 Hier werden neben bis Juni 2020 enthält Grafik 2. Deutschland die drei bevölkerungsstärksten Länder der EU, der Durchschnitt für die EU und die Euroländer ver- Grafik 2 glichen. Zusätzlich aufgenommen sind die beiden Län- Entwicklung der coronabedingten Imputationsquoten der, welche im Berichtsmonat April die höchste (Slowa- bei den Verbraucherpreisindizes für Deutschland in % kei) und die niedrigste (Schweden) Quote zur Nutzung von Imputationen innerhalb der EU ausgewiesen haben. Auch international sind im Zeitablauf sinkende Imputa 30 Harmonisierter tionsquoten in Europa festzustellen. Verbraucherpreisindex 20 5 Da sich das Wägungsschema zwischen VPI und HVPI unterscheidet, ist die ermittelte Imputationsquote für den VPI durchgehend etwas niedriger. Unter anderem werden im HVPI die Ausgaben der privaten 10 Haushalte für selbstgenutztes Wohneigentum bisher nicht berück- Verbraucherpreisindex sichtigt, während sie im VPI bereits unter Verwendung des Mietäqui- valenzansatzes geschätzt werden. Da Mieten auch in der Coronakrise 0 nur sehr selten imputiert werden müssen und gleichzeitig einen sehr März April Mai Juni hohen Wägungsanteil aufweisen, ist die Imputationsquote des VPI 2020 unter sonst gleichen Bedingungen stets etwas niedriger. 2020 - 01 - 0315 6 Die vollständige Übersicht mit den Imputationsquoten aller EU- Mitgliedstaaten und einiger weiterer Länder ist auf der Webseite Eurostats verfügbar: https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/hicp/ methodology 114 Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020
Inflationsmessung in Zeiten der Corona-Pandemie Grafik 3 in der Hauptgruppe enthaltenen Gebrauchsgütern wie Coronabedingte Imputationsquoten beim Harmonisierten Telefonen führten die Corona-Beschränkungen dazu, Verbraucherpreisindex im europäischen Vergleich dass hier mithilfe der Preisänderung ähnlicher Produkte in % fortgeschrieben werden musste. Auch in den Hauptgrup- 3 pen „Wohnung, Wasser, Elektr., Gas u.a. Brennstoffe“ Schweden 3 3 (3,1 %), „Gesundheitspflege“ (6,7 %) und „Verkehr“ 27 (9,2 %) wurde relativ selten imputiert. Bei der Perso- Deutschland 13 8 nenbeförderung wurde teilweise auf eine Imputation 29 der Saisonfigur zurückgegriffen. Da Supermärkte und EU-27 20 10 ähnliche Geschäfte in den meisten Fällen durchgehend 32 geöffnet waren, war in den Bereichen „Nahrungsmittel Eurozone 22 11 und alkoholfreie Getränke“ (25,4 %) sowie „Alkoholi- Spanien 21 37 sche Getränke und Tabak“ (14,0 %) die Preiserhebung 13 vor Ort meist weiterhin möglich. 40 Italien 27 12 Die Gründe für die hohen Imputationsquoten in den 47 Bereichen „Freizeit und Kultur“ (59,9 %) sowie „Restau- Frankreich 42 26 rants und Hotels“ (69,8 %) sind offensichtlich. Vermut- 48 lich musste jede Leserin und jeder Leser selbst auf den Slowakei 24 1 Besuch eines Konzerts, einer Sportveranstaltung, einer Gaststätte oder auf eine Hotelübernachtung während April 2020 Mai 2020 Juni 2020 2020 - 01 - 0316 der Coronakrise verzichten. Um einen Preis erfassen zu können wurden bei den Freizeit- und Kulturdienstleis- Als die Geschäfte im Mai größtenteils wieder öffnen tungen ebenso wie bei den Gaststättendienstleistungen konnten, sanken die Quoten in Spanien und Italien wie- Vormonatsdaten übernommen. Bei den Pauschalreisen der, in Frankreich verharrte die Quote jedoch auf hohem und Übernachtungen wurden Preise mithilfe einer Sai- Niveau. Hintergrund ist, dass die stationäre Preiserhe- sonfigur imputiert. Bei den Gebrauchsgütern konnten bung in Frankreich zwischen dem 16. März und Mitte ausgefallene Preise mithilfe der Preisänderung ähn- Juni vollständig ausgesetzt wurde. In der Slowakei war licher Produkte fortgeschrieben werden. Auch in den im April noch die höchste Quote in Europa zu beob- Bereichen „Bekleidung und Schuhe“ (85,9 %) sowie achten (48 %); sie sank in den Folgemonaten nach den „Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses“ Lockerungen zum 22. April deutlich und betrug im Juni (61,4 %) musste insbesondere im April aufgrund von nur noch 1 %. Im Gegensatz zu den meisten anderen geschlossenen Berichtsstellen sehr häufig auf eine Fort- EU-Ländern waren Imputationen infolge der Coronakrise schreibung zurückgegriffen werden. Hier konnte mithilfe in Schweden kaum erforderlich. Auch hier gibt es einen der Preisänderung ähnlicher Produkte fortgeschrieben Zusammenhang mit den lokalen Gegebenheiten, da in werden. Im Bereich „Erziehung und Unterricht“ (35,8 %) Schweden die Geschäfte fast ausnahmslos und durch- ist ein Unterschied zwischen Bildungsdienstleistun- gehend geöffnet blieben. gen des Elementar- und Primar- sowie des Sekundar Bezogen auf Deutschland waren in einer tiefen Glie- bereichs einerseits und Bildungsdienstleistungen nicht derung die coronabedingten Imputationsraten nach einstufbarer Einrichtungen und hierbei insbesondere Gütergruppen äußerst unterschiedlich. Auch bei dieser bei der Erwachsenenbildung andererseits zu beobach- tiefergehenden nationalen Analyse wird schnell deut- ten. Während bei letzteren viele Preise fortgeschrieben lich, dass die Imputationsquoten im April meist stark werden mussten und dabei aufgrund der Preisstabilität angestiegen und in den Monaten Mai und Juni wieder die zuletzt beobachteten Preise übernommen werden gesunken sind. Grafik 4 auf Seite 116 konnten, sind bei den erstgenannten Dienstleistungen stets relativ niedrige Imputationsquoten ermittelt wor- Nur in einem sehr geringen Maße musste in der Haupt- den. Hintergrund ist die Besonderheit, dass die Leistung gruppe „Nachrichtenübermittlung“ auf Imputationen zwar eingeschränkt oder nicht genutzt werden konnte, zurückgegriffen werden (April: 1,7 %). Lediglich bei den die Preise aber dennoch vorhanden waren. Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 115
Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar Grafik 4 Coronabedingte Imputationsquoten der Hauptgruppen des deutschen Harmonisierten Verbraucherpreisindex in % Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke Alkoholische Getränke und Tabak Bekleidung und Schuhe Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses Gesundheitspflege Verkehr Nachrichtenübermittlung Freizeit und Kultur Erziehung und Unterricht Restaurants und Hotels Verschiedene Waren und Dienstleistungen 0 20 40 60 80 100 März 2020 April 2020 Mai 2020 Juni 2020 2020 - 01 - 0317 Die Hauptgruppe „Verschiedene Waren und Dienst- Das Ausmaß der Einschränkungen, mit denen sowohl leistungen“ (23,4 %) war sehr unterschiedlich betrof- die Preiserheberinnen und Preiserheber als auch die fen. Güter wie Duschgel oder Zahncreme sind auch in Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der statistischen Ämter Supermärkten erhältlich und wiesen erwartungsgemäß zu kämpfen hatten, war wie auch die unterschiedlichen eine niedrigere Imputationsquote auf als elektrische Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie Geräte für die Körperpflege oder Schmuck, die haupt- von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. sächlich in Fachgeschäften gekauft werden. Für Letztere Da eine regionale Differenzierung jedoch den Rahmen wurde bei der Fortschreibung die Preisänderung ähn dieses Aufsatzes sprengen würde, verweisen wir hier licher Produkte genutzt. Innerhalb der Dienstleistungen auf die Informationen und Webseiten der Statistischen ergibt sich ebenfalls kein einheitliches Bild. Während Ämter der Länder. der Versicherungs- und Finanzsektor von Imputationen kaum betroffen war, mussten für Dienstleistungen der Körperpflege (zum Beispiel Kosmetik) sehr viele Preise imputiert werden. Aufgrund relativ stabiler Preise wur- den hierzu die Vormonatspreise übernommen. Bei der Kurtaxe wurde ebenfalls fortgeschrieben, aufgrund von volatilen Preisen allerdings mithilfe der Saisonfigur. 116 Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020
Inflationsmessung in Zeiten der Corona-Pandemie 5 Was versteht man unter einem Basiseffekt? Der Basiseffekt ist ein statistisches Phänomen und betrifft den Einfluss des vergleichbaren Bezugszeit- Inflation in Zeiten von Corona- und punkts (Basis) auf die aktuelle Preisentwicklung. Der Finanz- und Wirtschaftskrise Basiseffekt spielt insbesondere bei der Interpretation der Veränderungsraten zum Vorjahr eine Rolle. Die Höhe Eine Beschreibung des mittel- bis langfristigen Verlaufs der Teuerungsrate eines bestimmten Monats hängt nicht der Inflationsrate während der Coronakrise ist derzeit nur von der aktuellen Preisentwicklung ab, sondern noch nicht möglich. Neben den direkten und indirek- auch vom Preisniveau des Vorjahres. Gab es in der ver- ten Effekten, die sich aus der Coronakrise ergeben, gleichbaren Vorjahresperiode einen (vorübergehenden) starken Preisanstieg, so wird die aktuelle Teuerungsrate beispielsweise die zwischenzeitlich stark erhöhte Nach- tendenziell niedriger, gegebenenfalls auch rückläufig frage nach langlebigen Nahrungsmitteln und Hygiene ausfallen. Selbst bei unveränderter Preisentwicklung produkten oder die geringe Nachfrage nach Kraftstoffen, im aktuellen Monat gegenüber dem Vormonat kann die überlagern viele andere Faktoren die allgemeine Preis- zugehörige Teuerungsrate aufgrund des statistischen entwicklung. | 7 Unter anderem beeinflussen Absprachen Basiseffekts variieren. der Erdöl produzierenden Länder die Preise der Mineral- ölprodukte, das Erneuerbare-Energien-Gesetz die Strom- Auswirkungen auf die Teuerungsraten preise oder Tierkrankheiten wie die Schweinepest die Je nach Preisentwicklung kann die Wirkung auf die Teue Lebensmittelpreise. Zudem dürfte die im zweiten Halb- rungsrate kurzfristig, mindestens einen Monat oder län- jahr 2020 geltende Senkung der Mehrwertsteuersätze gerfristig bis zu einem Jahr auftreten. Überlagern sich einen erheblichen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Preisanstiege im gleichen Zeitraum, kann der Basiseffekt dadurch verstärkt oder teilweise kompensiert werden. Je Inflationsrate in Deutschland in diesem Jahr und auf- nach Höhe der Preisänderung des einzelnen Gutes und grund eines Basiseffekts (Krebs, 2006) auch im Jahr dessen Bedeutung (Wägungsanteil) wirkt sich der sta- 2021 haben. So dürfte die zur Stärkung der Binnennach- tistische Basiseffekt nicht nur auf die Teuerungsrate des frage eingeführte befristete Mehrwertsteuersenkung – unmittelbar betroffenen Gutes, sondern auch auf die bei vollständiger Weitergabe an die Verbraucherinnen Gesamtteuerungsrate aus. und Verbraucher – rein rechnerisch einen Rückgang des HVPI um 1,8 % verursachen. | 8 Auftretende einmalige Preisausschläge – insbesondere Jahreshöchst- oder Jahrestiefstwerte (Extremwerte) in Wie aber hat sich die Inflationsrate während der häufig einem Monat infolge unerwarteter Ereignisse – können zum Vergleich mit der derzeitigen Coronakrise herange- zu solch einem Basiseffekt führen. zogenen globalen Finanz- und Wirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 entwickelt? Damals gab es Fak- tistik könnte Hinweise darauf geben, wie sich Verbrau- toren, die den Verlauf der Inflationsrate in dieser Zeit cherpreise im Zuge einer Wirtschaftskrise entwickeln. maßgeblich beeinflussten und nicht allein auf die Krise Ob sich die damals beobachtete Entwicklung in der zurückzuführen waren (Dechent und andere, 2010). aktuellen Situation wiederholt bleibt abzuwarten, ins- Beispielsweise haben damals die Preise für Molkerei- besondere da sich die Auslöser der beiden Krisen doch produkte bereits seit Beginn des Jahres 2007 deutlich wesentlich voneinander unterscheiden. angezogen, einerseits wegen der weltweit steigenden Grafik 5 zeigt die Inflationsraten des HVPI für Deutsch- Nachfrage nach Milchprodukten, andererseits weil das land und für die EU-27 | 9 im zeitlichen Zusammen- Angebot an Rohmilch relativ unflexibel ist (Schmidt/ hang mit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 Linz, 2007). Eine Betrachtung aus Sicht der Preissta- gegenüber dem Vorjahr. Dargestellt ist der Zeitraum von Januar 2008 bis Dezember 2010. Die Entwicklung 7 Die in der Coronakrise getätigten Fortschreibungen/Imputationen der Inflationsraten Deutschlands und der EU-27 verläuft führen außerdem dazu, dass Entwicklungen in dieser Zeit unter Umständen nicht vollumfänglich berücksichtigt werden konnten. Die nahezu parallel. Die deutsche Inflationsrate war in die- tatsächlichen Preisentwicklungen über den Zeitraum vor und nach der Coronakrise sind erst abschließend sichtbar, wenn wieder wie üblich erhoben wird. 9 EU-27 bezeichnet die Europäische Union mit 27 Mitgliedstaaten, das 8 Zu den Auswirkungen der Mehrwertsteuersenkung auf die heißt ohne das Vereinigte Königreich, das am 31. Januar 2020 aus Verbraucherpreise siehe Statistisches Bundesamt (2020b). der Europäischen Union ausgetreten ist. Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 117
Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar Grafik 5 Grafik 6 Inflationsraten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex Inflationsraten des Harmonisierten Verbraucherpreisindex im Zeitraum Januar 2008 bis Dezember 2010 im Zeitraum Oktober 2019 bis Juni 2020 Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in % Veränderung gegenüber dem Vorjahresmonat in % 5 2,0 EU-27 Deutschland 4 1,5 3 1,0 EU-27 2 0,5 1 0 Deutschland Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Jun. 2019 2020 0 2020 - 01 - 0319 -1 J A J O J A J O J A J O Auch im Krisenmonitor, dem aktuellen Internetange- 2008 2009 2010 bot des Statistischen Bundesamtes zum Vergleich der 2020 - 01 - 0318 Corona- mit der Finanzmarktkrise, ist der Verbraucher- preisindex enthalten. sem Zeitraum stets niedriger als die europäische. Die höchste Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr in diesem gewählten Zeitraum war in Deutschland in den 6 Monaten Juni und Juli 2008 zu verzeichnen, also unmit- telbar zu Beginn der Wirtschaftskrise. Danach nahm ihre Dynamik deutlich ab, im Mai 2009 wurde sie sogar erst- Fazit und Ausblick mals in diesem Zeitraum negativ. Erst zum Jahreswech- sel 2009/2010 lag die Inflationsrate wieder stabil über Die durch das neuartige Coronavirus entstandene Pan- Null und stabilisierte sich, allerdings auf schwächerem demie wirkt sich weltweit auf Wirtschaft und Gesell- Niveau als noch zu Beginn des Jahres 2008. Ganz ähn- schaft aus, auch die Verbraucherpreisstatistik hat sich lich entwickelte sich die Inflationsrate der EU-27, wenn- neuen Herausforderungen zu stellen: Das Erhebungs- gleich die europäische Rate in diesem Zeitraum stets geschäft war direkt oder indirekt deutlich gestört, durch positiv blieb. umfangreiche Geschäftsschließungen und die Untersa- gung vieler Dienstleistungen kam es zu Ausfällen bei der Verantwortlich für diese Entwicklung waren neben Rück- Preiserhebung. Im Internet war zwar häufig die Preiser- gängen bei den Nahrungsmittelpreisen die teilweise hebung möglich, doch konnten die Verbraucherinnen dramatischen Einbrüche bei den Weltmarktpreisen für und Verbraucher einige dort angebotene Leistungen Energierohstoffe (Dechent und andere, 2010). Die Welt- nicht nutzen, beispielsweise Pauschal- und Flugreisen. wirtschaft steht vermutlich erst am Anfang der durch die Dadurch ergaben sich etliche methodische Schwie- Corona-Pandemie ausgelösten weltweiten Wirtschafts- rigkeiten für die Verbraucherpreisstatistik. Die ersten krise, daher kann dieser Aufsatz den derzeitigen Ver- Lockerungen der COVID-19-Maßnahmen zogen neue lauf nicht abschließend beurteilen. Allerdings zeigt sich Herausforderungen nach sich. Wie soll beispielsweise auch in der aktuellen Situation tendenziell ein Rückgang mit dem Preis einer Dienstleistung umgegangen werden, der Inflationsraten in Deutschland und der EU-27. Dieser wenn sich nach der Corona-Pandemie deren Qualität im Rückgang des Gesamtindex ist aber noch deutlich ver- Kern durch nun vorgeschriebene Hygienemaßnahmen haltener als in den Jahren 2008 und 2009. Im Berichts- verändert hat? monat Juni 2020 war die Inflationsrate wieder etwas erhöht, auch infolge wieder steigender Mineralstoff- In enger Abstimmung mit Eurostat und den anderen nati- preise. Grafik 6 onalen Statistikämtern wurden europaweite Grundleit 118 Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020
Inflationsmessung in Zeiten der Corona-Pandemie linien und Imputationsregeln vereinbart und in Zusam- menarbeit mit den Statistischen Ämtern der Länder umgesetzt. Hieraus ergab sich, dass insbesondere im Berichtsmonat April 2020 in erhöhtem Maße (27,1 %) auf Imputationen zurückgegriffen werden musste. Den- noch blieb der Verbraucherpreisindex weiterhin in sei- ner Aussage qualitativ verlässlich. Um alle Nutzerinnen und Nutzer transparent über Qualitätseinschränkungen zu informieren, nutzte das Statistische Bundesamt Pres- semitteilungen, die Datenbank GENESIS-Online und methodische Hinweise auf seiner Webseite. Eine Kenn- zeichnung erfolgte bei Gütern und Produktgruppen, deren ausgewiesene Preisentwicklungen zu 50 % und mehr auf coronabedingten Imputationen beruhen. Als besonders nützlich erwies sich in dieser Krisenzeit die erweiterte Nutzung von digitalen Datenquellen (Web Scraping und experimentelle Scannerdaten). Die weitere Verwendung dieser Datenquellen birgt großes Potenzial für Aktualität und Sicherung der Qualität des Verbrau- cherpreisindex. Ein starker Impuls für die Qualität der Verbraucherpreiserhebung wäre darüber hinaus ein Zugang zu Daten von Online-Händlern und Plattform- betreibern. Hiermit wäre es möglich, die sogenannte kollaborative Wirtschaft, die in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen hat, besser statistisch abzubil- den. | 10 Politische Entscheidungen im Bereich der kolla- borativen Wirtschaft könnten damit künftig noch stärker faktenbasiert erfolgen. 10 Das Europäische Parlament (2017) definiert kollaborative Wirtschaft als Online-Marktplatz, der Geschäfte zwischen Personen ermöglicht, die Dienstleistungen anbieten und nutzen. Die vier beliebtesten Branchen 2015 waren Unterkunft (Vermietung, Haustausch), Trans- port (Mitfahrgelegenheit, Carsharing, Parkplatz-Sharing), Online- Arbeitsmärkte für ungelernte und qualifizierte Arbeit (Zustellung und Haushaltsdienstleistungen, IT-Freiberufler/-innen, Berater/-innen) sowie Schwarmfinanzierung (Crowdfunding) und Kreditplattformen. Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 119
Christoph-Martin Mai, Marco Kretzschmar LITERATURVERZEICHNIS ARD Tagesschau. Mit Klopapier durch die Krise. 2020a. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.tagesschau.de ARD Tagesschau. TUI bekommt Milliardenkredit. 2020b. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.tagesschau.de/wirtschaft/tui-kredit-103.html ARD Tagesschau. Diese Filialen werden geschlossen. 2020c. [Zugriff am 13. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.tagesschau.de Auswärtiges Amt. Außenminister Heiko Maas zu Rückholung und Reisewarnung. Pressemitteilung vom 17. März 2020. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.auswaertiges-amt.de Bardt, Hubertus. Tourismus in den Zeiten von Corona. IW-Kurzbericht Nr. 65 vom 3. Juni 2020. [Zugriff am 27. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.iwkoeln.de Bayerischer Rundfunk. Ausgangsbeschränkung: Was in Bayern noch erlaubt ist. 2020. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.br.de/nachrichten/bayern/ausgangs- beschraenkung-was-in-bayern-noch-erlaubt-ist Bieg, Matthias. Nutzung von Scannerdaten in der Preisstatistik – eine Untersuchung anhand von Marktforschungsdaten. In: WISTA Wirtschaft und Statistik. Ausgabe 2/2019, Seite 25 ff. Blaudow, Christian/Seeger, Daniel. Fortschritte beim Einsatz von Web Scraping in der amtlichen Verbraucherpreisstatistik – ein Werkstattbericht. In: WISTA Wirtschaft und Statistik. Ausgabe 4/2019, Seite 19 ff. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Unbürokratische Umsetzung der Mehrwertsteuersenkung bei Preisangaben durch pauschale Rabatte möglich. Presse- mitteilung vom 12. Juni 2020. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.bmwi.de Dechent, Jens/Goldhammer, Bernhard/Konrad, Nadya/Linz, Stefan/Martin, Andreas/ Peter, Florian/Sandhop, Karsten/Taschowsky, Peter/Vorholt, Hubert. Preise im Jahr 2009. In: Wirtschaft und Statistik. Ausgabe 1/2010, Seite 85 ff. Elbel, Günther/Preißmann, Jürgen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland. Unterschiede zum Verbraucherpreisindex für Deutschland. In: Wirtschaft und Statistik. Ausgabe 8/2008, Seite 681 ff. Europäisches Parlament. Infografik: Kollaborative Wirtschaft. 2017. [Zugriff am 5. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.europarl.europa.eu Eurostat. Harmonised Index of Consumer Prices (HICP). Methodological Manual. Luxemburg 2018. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: https://ec.europa.eu Eurostat. Methodological note. Guidance on the compilation of the HICP in the context of the COVID-19 crisis. 2020. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: https://ec.europa.eu 120 Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020
Inflationsmessung in Zeiten der Corona-Pandemie LITERATURVERZEICHNIS IWH – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle. IWH-Insolvenztrend: Weniger Firmenpleiten, aber viel mehr Jobs betroffen. Pressemitteilung 12/2020. [Zugriff am 27. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.iwh-halle.de Klemm, Thomas/Scherff, Dyrk. Corona treibt die Preise. 2020. [Zugriff am 30. Juni 2020]. Verfügbar unter: www.faz.net Koch, Julia/Erdemsiz, Baran. Einsatz von Scannerdaten während der COVID-19- Pandemie. In: WISTA Wirtschaft und Statistik. Ausgabe 4/2020, Seite 96 ff. Krebs, Wera. Preise im September 2006. In: Wirtschaft und Statistik. Ausgabe 10/2006, Seite 1077 ff., hier: Themenkasten auf Seite 1081. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Vereinbarung zwischen der Bun- desregierung und den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Bundesländer angesichts der Corona-Epidemie in Deutschland. Pressemitteilung 96 vom 16. März 2020. 2020a. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.bundesregierung.de Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Besprechung der Bundeskanz- lerin mit den Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder. Meldung zum Beschluss vom 22. März 2020. 2020b. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.bundesregierung.de Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Absenkung der Mehrwertsteuer kommt. Meldung vom 29. Juni 2020. 2020c. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.bundesregierung.de Schmidt, André/Linz, Stefan. Milchpreise im Sommer 2007. In: Sandhop, Karsten. Preise im August 2007. Wirtschaft und Statistik. Ausgabe 9/2007, Seite 897. Statistisches Bundesamt. Corona-Krise: Experimentelle Daten zeigen Kaufverhalten im Einzelhandel. Pressemitteilung Nr. 112 vom 25. März 2020. 2020a. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.destatis.de Statistisches Bundesamt. Auswirkungen der Mehrwertsteuersenkung auf die Verbraucherpreise. Pressemitteilung Nr. 215 vom 15. Juni 2020. 2020b. [Zugriff am 2. Juli 2020]. Verfügbar unter: www.destatis.de Statistisches Bundesamt | WISTA | 4 | 2020 121
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