Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)

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Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)
Arbeitswelt im Wandel
Ausgabe 2021
               Zahlen – Daten – Fakten
Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)
Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)
Forschung
      für Arbeit
und Gesundheit
Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)
2   Inhalt

     4   Vorwort                                    18 Berufskrankheiten                            36	Arbeitszeit
     6   Arbeitsschutzsystem in Deutschland         19	Entwicklung der angezeigten und             38	Arbeitszeit – tatsächliche und
     7   Das deutsche Arbeitsschutzsystem               anerkannten Berufskrankheiten und -renten       gewünschte Wochenarbeitszeit
                                                    20	Am häufigsten angezeigte Berufskrank­       40	Flexibilisierungsmöglichkeiten
     8 Erwerbstätigkeit in Zahlen                       heiten und Anerkennungen                        der Beschäftigten
     9	Entwicklung der Erwerbstätigkeit in         21	Entwicklung ausgewählter anerkannter        41	Flexibilisierungsmöglichkeiten und
         Deutschland                                    Berufskrankheiten                               Work-Life-Balance
     10 Erwerbsbevölkerung in Deutschland                                                           42	Flexibilisierungsanforderungen der Betriebe
     11	Bevölkerung und Erwerbstätige nach         22 Arbeitsbedingungen                           43	Flexibilisierungsanforderungen und
         Altersgruppen in Deutschland               23	Vereinbarkeit von Familie und Beruf             Work-Life-Balance
                                                    24	Arbeitsbedingungen: Körperliche
     12 Unfälle                                         Anforderungen                               44 Arbeitsunfähigkeit
     13	Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfälle   25	Arbeitsbedingungen: Umgebungsbezogene       45	Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen
         in Deutschland                                 Anforderungen                               46 Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen
     14	Entwicklung der tödlichen Arbeitsunfälle   26	Arbeitsbedingungen: Psychische              47	Verteilung der Arbeitsunfähigkeit nach
     15	Entwicklung der meldepflichtigen und           Anforderungen                                   Diagnosegruppen
         tödlichen Wegeunfälle                      28	Gesundheitliche Beschwerden                 48	Arbeitsunfähigkeit nach
     16	Entwicklung der Arbeits- und               30	Arbeitsbedingungen: Ressourcen                  Diagnose­gruppen – Frauen und Männer
         Wegeunfallrenten                           32 Veränderungen im Arbeitsumfeld                   im Vergleich
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49	Volkswirtschaftliche Kosten            62 Digitalisierung in Betrieben                72	Gefährdungsbeurteilung
    der Arbeitsunfähigkeit                 63	Verbreitung von Arbeitsmitteln sowie       76 GDA-Betriebs- und Beschäftigtenbefragung
50	Kosten der Arbeitsunfähigkeit              modernen Informations- und                 77	Prozessschritte der Gefährdungsbeurteilung
    nach Wirtschaftszweigen                    Kommunikationstechnologien                 78 Aspekte der Gefährdungsbeurteilungen
52	Kosten der Arbeitsunfähigkeit          64	Verbreitung von Informations- und          79	Gefährdungsbeurteilungen aus Sicht
    nach Diagnosegruppen                       Kommunikationstechnologien                      der Beschäftigten
                                           65 Computerunterstützung am Arbeitsplatz
54 Renten                                  66	Digitalisierung, Anforderungen und         80	Begriffserklärungen
55	Renten wegen verminderter                  Ressourcen                                 84 Literatur
    Erwerbsfähigkeit                       67	Manuelle und interaktive                   85 Links
56 Rentenzugangsalter                          Arbeitsanforderungen                       86 Impressum
                                           68	Arbeitsintensität und Handlungsspielraum
58 Demografischer Wandel                   69	Digitalisierung und gesundheitliche
59	Altersaufbau der Bevölkerung               Beschwerden
    in Deutschland
60 Demografischer Wandel in Deutschland
61	Anteil der Erwerbstätigen unter
    den 55- bis 65-Jährigen im Vergleich
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    Vorwort
Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)
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Wichtige Trends zu Sicherheit und Gesundheit      Die Zahlen, Daten und Fakten dieses Heftes             Arbeitsschutzes seit Längerem deutlich breiter.
                                                  bieten einen schnellen Einstieg in die Themen zu       So stehen auch physische und psychische Arbeits-
Aufgrund des betrachteten Zeitraumes dieser       Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit: Man          bedingungen und der arbeitszeitliche Rahmen im
Veröffentlichung, bleiben die Auswirkungen der    erkennt Trends, sieht Schwerpunkte und stellt          Fokus der Betrachtungen. Dabei spielt der
Covid-19-Pandemie vollständig unberücksichtigt.   Zusammenhänge her. Mit „Arbeitswelt im                 Zusammenhang mit der Gesundheit der Beschäf-
                                                  Wandel“ werden in kompakter Weise wichtige             tigten eine wesentliche Rolle. Neben der Digitali-
                                                  Aspekte unserer heutigen Arbeitswelt aufgegriffen.     sierung hat nach wie vor auch der demografische
                                                                                                         Wandel der Gesellschaft unmittelbare Auswirkun-
                                                  Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeits-       gen auf unsere Arbeit und fordert zum Handeln
                                                  medizin verfolgt damit verschiedene Ziele. Für die     heraus.
                                                  Praktiker des Arbeitsschutzes werden Fakten und
                                                  Entwicklungen kurz und knapp zusammengefasst.          „Arbeitswelt im Wandel“ beleuchtet schlaglicht-
                                                  Das hilft bei der schnellen Suche nach überzeu-        artig einige dieser Phänomene und will so Anre-
                                                  genden Argumenten ebenso wie beim Nach-                gungen liefern, sich mit Trends zu Sicherheit und
                                                  denken über zukünftige Entwicklungen im eigenen        Gesundheit in unserer Arbeitswelt eingehender zu
                                                  Betrieb. Für die interessierte Öffentlichkeit bietet   beschäftigen.
                                                  diese Broschüre viel Wissenswertes über das
                                                  inzwischen recht weite Feld des Arbeitsschutzes.

                                                  Zwar gilt es nach wie vor, Unfälle und Berufskrank-
                                                  heiten zu vermeiden, doch ist der Ansatz des
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    Arbeitsschutzsystem in Deutschland
Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)
Das deutsche Arbeitsschutzsystem                          7

                                                                                                                   Das Zwei-Säulen-Modell
                                                                                          Verordnungen und
                               Arbeitsschutzsystem                                                                 Der Arbeitsschutz ruht in Deutschland auf zwei
                                                                                           Richtlinien der EU
                         der Bundesrepublik Deutschland                                  ILO-Übereinkommen         Säulen. Die staatliche Arbeitsschutzaufsicht der
                                                                                                                   Länder kontrolliert branchenübergreifend die
                                                                                                                   Ein­haltung der staatlichen Rechtsvorschriften.
 Staatliches Arbeitsschutzrecht                                                                                    Die Unfallversicherungsträger, also die Berufs­
                                                  Autonomes Arbeitsschutzrecht
     der Bundesrepublik Deutschland
            und der 16 Länder
                                                       der Unfallversicherungsträger                               genossenschaften und Unfallkassen, orientieren
                                                                                                                   sich in ihrer Rechtsetzung, Überwachung und
                                                                                                                   Präven­tionsarbeit an ihren jeweiligen Branchen.
Rechtsetzung Bund und Länder:                   Rechtsetzung (nur nach Bedarfsprüfung)
         Gesetze, Verordnungen,                      Unfallverhütungsvorschriften mit
                                                                                                                   Um das Ziel, die Sicherheit und die Gesundheit
      Regeln staatlicher Ausschüsse                Genehmigung durch Bund und Länder
                                                                                                                   der Beschäftigten bei der Arbeit zu erhalten, zu
                                                                                                                   verbessern und zu fördern, haben der Bund, die
     Beratung / Überwachung                           Beratung / Überwachung
der Einhaltung der staatlichen Vorschriften                    der Einhaltung                                      Länder und die Unfallversicherungsträger die
     durch Staatliche Gewerbeaufsicht                 der Unfallverhütungsvorschriften                             Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie
 bzw. Staatliche Ämter für Arbeitsschutz                  durch Präventionsdienste                                 (GDA) beschlossen. In dieser werden Arbeits-
                                                                                                                   schutzziele festgelegt, die kooperativ und arbeits­­
                     Zusammenarbeit in der Gemeinsamen                                                             teilig umgesetzt werden.
                    Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA)
                          Nationale Arbeitsschutz-Konferenz (NAK)
                                                                                                                    Quelle: Suga 2019, S. 24
Arbeitswelt im Wandel - Zahlen - Daten - Fakten Ausgabe 2021 - Fakten (Ausgabe 2021)
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    Erwerbstätigkeit in Zahlen
    Für die Beschreibung der Erwerbstätigen werden ausschließlich die Zahlen des Statistischen
    Bundes­amtes verwendet. Das Statistische Bundesamt befragt jährlich im Rahmen des Mikro-
    zensus 1 % der Bevölkerung in Deutschland – für die Befragten besteht eine Auskunftspflicht.
    Seit 2011 werden die Ergebnisse der Mikrozensusbefragungen auf der Grundlage des Zensus 2011
    berechnet. Daher werden im vorliegenden Bericht absolute Zeitreihen auf Basis des Mikrozensus
    ab 2011 dargestellt. Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse des Mikrozensus 2016 mit den Vorjahren
    ist aus verschiedenen Gründen eingeschränkt, die u. a. zu einem deutlichen Anstieg an Erwerbstäti-
    gen führen. Weitere Informationen unter:
    www.destatis.de/DE/Methoden/Qualitaet/Qualitaetsberichte/Bevoelkerung/mikrozensus-2016.html
    Im Erhebungsjahr 2017 wurde die Mikrozensusbefragung erstmalig auf die Bevölkerung in Privat-
    haushalten am Hauptwohnsitz eingeschränkt. Damit sind z. B. die Bewohner von Heimen nicht
    mehr in der Grundgesamtheit des Mikrozensus enthalten. Die Auswirkungen auf die hier dar-
    gestellten Erwerbstätigenzahlen sind gering.
Entwicklung der Erwerbstätigkeit in Deutschland                       9

                                                                              Tendenz steigend
Erwerbstätige in Mio.
                                                                              Nach wie vor steigen die Erwerbstätigenzahlen
                                                                              kontinuierlich an.

                                                      41,6   41,9   42,4
                                              41,3
                        39,6   39,9   40,3
  38,9        39,2

                                                                              1	DieJahre ab 2017 sind nur eingeschränkt mit den
                                                                               Vorjahren vergleichbar (siehe dazu auch S. 8).
   2011       2012      2013   2014   2015   2016 1   2017   2018   2019      Quelle: Suga 2019, S. 22
10   Erwerbsbevölkerung in Deutschland

     Die meisten sind abhängig beschäftigt
                                                                                                                                                          Seite 11

     42,4 Mio. Menschen waren 2019 erwerbstätig.                       Bevölkerung    gesamt                                                    81,8
     Die große Mehrheit von ihnen (90 %) arbeitete in
                                                                                      davon
     einem abhängigen Beschäftigungsverhältnis.

                                                         Beteiligte am Erwerbsleben   Erwerbspersonen 43,7            Nichterwerbspersonen 38,1

                                                                                      davon

                                                                         Stand des    Erwerbstätige 42,4              1,4 Erwerbslose
                                                               Arbeitsverhältnisses
                                                                                      davon

                                                                 Beschäftigungsart    abhängig Beschäftigte 38,3     4,1 Selbstständige und mithelfende
                                                                                                                         Familienangehörige
                                                                                      davon

     1	Auszubildende in anerkannten kaufmännischen,                                                               8,3 Arbeiter
                                                                Berufliche Stellung   Angestellte 26,5             1,5 Auszubildende1
       technischen und gewerblichen Ausbildungsberufen
                                                                                                                   2,1 Beamte
     Rundungsfehler
     Quelle: Suga 2019, S. 21                                                                                                           Anzahl in Mio.
Bevölkerung und Erwerbstätige nach Altersgruppen in Deutschland                                                         11

                                                                                                        Frühzeitiger Ausstieg aus dem
                                                                                                        Erwerbsleben rückläufig
Alter     Anteil     Erwerbstätige                Bevölkerung
          Erwerbs-                                                                                      Der Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung –
          tätige
                                                                                                        begrenzt auf die Altersgruppe 15 bis unter
60 – 64     62 %                            3,4                                 5,6                     65 Jahren – liegt im Berichtsjahr bei 77 %.
                                                                                                        Am höchsten ist diese Quote in der Altersgruppe
55 – 59     82 %                                                            5,5               6,7
                                                                                                        45 bis 49 Jahre (88 %). Mit zunehmendem Alter
50 – 54     87 %                                                                      5,9      6,8      ist diese nach wie vor rückläufig, in der Alters-
                                                                                                        gruppe von 60 bis unter 65 Jahren liegt der Anteil
45 – 49     88 %                                                  4,8      5,4
                                                                                                        aber mittlerweile bei 62 %. Im Jahr 2007 waren
40 – 44     87 %                                           4,4      5,0                                 es noch 34 %.

35 – 39     86 %                                            4,5           5,3

30 – 34     84 %                                            4,5            5,4

25 – 29     81 %                                     4,0           4,9

20 – 24     67 %                      3,0                  4,4

15 – 19     28 %     1,1                             4,0

                                                                                       Anzahl in Mio.   Quelle: Suga 2019, S. 21
12

                                                                                                         Seite 13

     Unfälle
     Unfallquoten
     Um Unfallzahlen besser deuten und vergleichen zu können, berechnet man Unfallquoten. Dabei
     setzt man die Unfallzahlen ins Verhältnis zur Zahl der dem Risiko ausgesetzten Personen. Für
     Arbeitsunfälle benutzt man die statistische Rechengröße Vollarbeiter, die sich aus der insgesamt
     im Jahr geleisteten Arbeitszeit ableiten lässt, für Wegeunfälle benutzt man hingegen die Zahl der
     Versicherungsverhältnisse als Basis.
     Durch geänderte Erfassungen der Versicherungsverhältnisse (2019), der Arbeitsstunden (2018)
     und der Meldepflicht (2011) bei unterschiedlichen Versicherungsträgern der Deutschen Gesetz­
     lichen Unfallversicherung (DGUV) sind die dargestellten Zahlen zum Teil nur eingeschränkt mit
     den Vorjahren vergleichbar. Weitere Informationen finden Sie im SuGA 2019 unter:
     www.baua.de/suga
Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfälle in Deutschland                                                       13

                                                                                                                                                               Sinkende Arbeits- und Wegeunfallquote

                                                                                                                                                               Im Jahr 2019 sank die Arbeitsunfallquote auf 21,9
40,0

                                                                                                                                                               und die Wegeunfallquote auf 3,43.
        37,2

                                                                                                                                                               Aufgrund der geänderten Erfassung der Arbeits-
                35,6

                                                                                                                                                               stunden in 2018 und der Versicherungsverhältnisse
                        31,4

                                                                                                                                                               in 2019 (sh. S. 12), sind auf Vollarbeitern und auf
                                29,5

                                        28,4
                                                                                                                                                               Versicherungsverhältnisse basierende Unfall-
                                                28,3

                                                                28,3
                                                        28,1

                                                                                27,4
                                                                                                                                                               quoten nicht direkt mit den Vorjahreszahlen

                                                                                        26,0
                                                                        25,8

                                                                                                24,8
                                                                                                                                                               vergleichbar. Dies schlägt sich in einzelnen

                                                                                                                                              24,2
                                                                                                       23,9

                                                                                                               23,7

                                                                                                                      23,3

                                                                                                                              23,2
                                                                                                                                                               Bereichen deutlicher nieder als in anderen.

                                                                                                                                      22,5

                                                                                                                                                       21,9
                                                                                                                                                                    	meldepflichtige Arbeitsunfälle
                                                                                                                                                                      je 1.000 Vollarbeiter
                                                                                                                                                                    	meldepflichtige Wegeunfälle je 1.000
                                                                                                                                                                      gewichtete Versicherungsverhältnisse
 5,26

         5,28

                                                                 3,95

                                                                         3,96

                                                                                                        3,85

                                                                                                               3,55

                                                                                                                       3,58

                                                                                                                               3,65

                                                                                                                                       3,66
                                                                                         4,08

                                                                                                                                                        3,43
                                         4,40

                                                 4,42

                                                         3,76
                                 4,44
                         4,72

                                                                                                                                               3,47
                                                                                 4,91
                 5,13

                                                                                                 3,7

                                                                                                                                                               Quelle: Suga 2019, S. 184 (Arbeitsunfälle), S. 190
2000                                    2005                                    2010                                  2015                            2019              (Wegeunfälle)
14   Entwicklung der tödlichen Arbeitsunfälle

     Anstieg bei den tödlichen Arbeitsunfällen
                                                        Seite 14                                                                                                                                         Seite 15

     Im Jahr 2019 kamen 626 Personen bei einem

                                                                   1.153

                                                                           1.107
     Arbeitsunfall ums Leben. Das sind 85 Personen

                                                                                   1.071
     mehr als im Vorjahr 1.

                                                                                           1.029

                                                                                                   949

                                                                                                                941
                                                                                                         863

                                                                                                                      812

                                                                                                                            765

                                                                                                                                                     677
                                                                                                                                        674

                                                                                                                                               664

                                                                                                                                                                 639

                                                                                                                                                                                                 626
                                                                                                                                  622

                                                                                                                                                           606

                                                                                                                                                                       605

                                                                                                                                                                                    564
                                                                                                                                                                              557

                                                                                                                                                                                          541
             tödliche Arbeitsunfälle
     1	ImJahr 2019 einschließlich 84 Fälle aus den Jahren
      2000 bis 2005, die erst nach Abschluss von Straf-
      prozessen aufgenommen werden konnten.
     Quelle: Suga 2019, S. 184 f.                                  2000                                  2005                           2010                           2015                     2019 1
Entwicklung der meldepflichtigen und tödlichen Wegeunfälle                                                                          15

                                                                                                                                                                                                        Wegeunfälle rückläufig

                                                                                                                                                                                                        2019 sank die Anzahl der tödlichen Wegeunfälle
235.117

          234.115

                                                                                                    226.554
                    223.304
                                                                                                                                                                                                        (- 2) auf 312. Bei den meldepflichtigen Wege-
                              202.745                                                                                                                                                                   unfällen war wieder ein Rückgang der Unfallzahlen
                                                                                                                                                                                                        (- 1.725) zu verzeichnen.

                                                            193.983

                                                                                                                                                                          193.150
                                        190.876

                                                                                                              190.784

                                                                                                                                                                                    190.602

                                                                                                                                                                                              188.827
                                                                                                                                                                188.395
                                                  187.830

                                                                                                                                  187.971
                                                                                          181.232

                                                                                                                                                      181.318
                                                                                179.191

                                                                                                                        178.661

                                                                                                                                            176.443
                                                                      169.691
  820

            767

                                695
                      686

                                          575

                                                    572

                                                              555

                                                                        521

                                                                                  478

                                                                                                                          403
                                                                                                                400

                                                                                                                                                                                                               meldepflichtige Wegeunfälle
                                                                                            375

                                                                                                      373

                                                                                                                                                        353
                                                                                                                                              332
                                                                                                                                    326

                                                                                                                                                                  316

                                                                                                                                                                                      314

                                                                                                                                                                                                312
                                                                                                                                                                           286
                                                                                                                                                                                                               tödliche Wegeunfälle

2000                                              2005                                              2010                                              2015                                    2019      Quelle: Suga 2019, S. 190
16   Entwicklung der Arbeits- und Wegeunfallrenten

     Neue Arbeitsunfallrenten weiter rückläufig
                                                    Seite 16

     Die Zahl der neuen Arbeitsunfallrenten sank im

                                                               30.834
     Jahr 2019 auf 14.829. Die Zahl der neuen Wege-

                                                                        29.201

                                                                                 28.278
     unfallrenten stieg hingegen auf 4.676.

                                                                                          26.817

                                                                                                   24.954

                                                                                                            23.886

                                                                                                                     22.941

                                                                                                                              21.315

                                                                                                                                       20.627

                                                                                                                                                19.018

                                                                                                                                                         18.342

                                                                                                                                                                  17.634

                                                                                                                                                                           17.403

                                                                                                                                                                                    16.775

                                                                                                                                                                                             16.331

                                                                                                                                                                                                      16.113

                                                                                                                                                                                                               15.673

                                                                                                                                                                                                                        15.152

                                                                                                                                                                                                                                 15.054

                                                                                                                                                                                                                                          14.829
                                                                8.254

                                                                                           7.888
                                                                                  7.835
                                                                         7.700

                                                                                                    7.414

                                                                                                                      7.291
                                                                                                             7.124

                                                                                                                               6.283

                                                                                                                                                          6.144

                                                                                                                                                                   6.034
                                                                                                                                                 6.035
                                                                                                                                        5.768

                                                                                                                                                                            5.534

                                                                                                                                                                                     5.217

                                                                                                                                                                                              5.057

                                                                                                                                                                                                       4.888
            neue Arbeitsunfallrenten

                                                                                                                                                                                                                4.778

                                                                                                                                                                                                                         4.664

                                                                                                                                                                                                                                  4.622

                                                                                                                                                                                                                                           4.676
            neue Wegeunfallrenten

     Quelle: S
              uga 2019, S. 185 (Arbeitsunfallrenten),
            S. 190 (Wegeunfallrenten)                          2000                                         2005                                         2010                                         2015                                2019
18

     Berufskrankheiten
Entwicklung der angezeigten und anerkannten Berufskrankheiten und -renten                         19

                                                                      Anzeigen steigen
Fälle in Tsd.
                                                                      Im Jahr 2019 stiegen die Anzeigen auf Verdacht
120                                                                   einer Berufskrankheit um 2.231 Anzeigen auf
                                                                      84.853. Die Zahl der anerkannten Berufskrank-
                                                                      heiten sank hingegen um - 1.372 auf 20.422 und
100                                                                   die neuen Berufskrankheitenrenten verzeichneten
                                                                      erneut einen Rückgang um 115 Fälle auf 4.806.
                                                          84.853
 80

 60

 40

 20                                                       20.422          	
                                                                           Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit
                                                                             Anerkannte Berufskrankheiten
                                                              4.806
  0                                                                          Neue Berufskrankheitenrenten

      1991      1995    2000    2005    2010    2015   2019           Quelle: Suga 2019, S. 194
20   Am häufigsten angezeigte Berufskrankheiten und Anerkennungen

     Hauterkrankungen und Lärmschwerhörig-  Seite 20                                                                                       Seite 21
     keit stehen nach wie vor an der Spitze
                                                                   Hauterkrankungen                                                   20.176
                                                                        (BK-Nr. 5101)     397
     Die meisten Verdachtsanzeigen gingen 2019
     nach wie vor zu Hauterkrankungen (21.176)                   Lärmschwerhörigkeit                                         15.284
                                                                       (BK-Nr. 2301)                         7.238
     und Lärm­­­schwer­hörigkeit (15.284) ein. Bei den
     an­erkannten Fällen steht nach wie vor die Lärm­               Hautkrebs durch                                  9.930
     schwerhörigkeit (7.238) an der Spitze, gefolgt von   UV Strahlung (BK-Nr. 5103)                5.503
     Hautkrebs durch UV-Strahlung (5.503) und              Lendenwirbelsäule, Heben                      5.916
     Asbestose (1.482).                                     und Tragen (BK-Nr. 2108)      361
                                                              Lungen-/Kehlkopf krebs,               5.194
                                                                 Asbest (BK-Nr. 4104)      602

                                                                            Asbestose           3.986
                                                                         (BK-Nr. 4103)          1.482
                                                          Blut / lymphatisches System,            2.035
                                                                   Benzol (BK-Nr. 1318)   348

                                                                Infektionskrankheiten            1.898
            Verdachtsanzeigen                                            (BK-Nr. 3101)     782
            Anerkennungen
                                                                        Neubildungen             1.792
     Quelle: Suga 2019, S. 43                                            (BK-Nr. 1301)    139
Entwicklung ausgewählter anerkannter Berufskrankheiten                          21

                                                               Asbest-Folgen
Anerkennungen
2.500                                                          Bei den Anerkennungen der Berufskrankheiten
                                                               Asbestose (1.482), Lungen/Kehlkopfkrebs, Asbest
                                                               (602) und Mesotheliom, Asbest (835) ist 2019 ein
2.000                                                          erneuter Rückgang zu verzeichnen.

1.500                                                  1.482

1.000
                                                        835

                                                        602
 500
                                                                       Asbestose (BK-Nr. 4103)
                                                                       Lungen-/Kehlkopfkrebs, Asbest (BK-Nr. 4104)
   0                                                                   Mesotheliom, Asbest (BK-Nr. 4105)

        1995    2000   2005   2010      2015    2019           Quelle: Suga 2019, S. 195 f.
22

     Arbeitsbedingungen
     So beschreiben Beschäftigte ihren Arbeitsplatz
     Zahlen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten lassen nur bedingt Schlussfolgerungen bezüg-
     lich Arbeitsbedingungen zu. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat daher
     gemeinsam mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 2017/2018 eine repräsentative
     Befragung von 20.012 Erwerbstätigen durchgeführt. Die Datenerhebung erfolgte durch Kantar
     Public, München, im Rahmen einer telefonischen, computergestützen Befragung von Oktober
     2017 bis März 2018. Gefragt wurde unter anderem, wie häufig ausgewählte physische und psychi-
     sche Arbeitsbedingungen auftreten und ob diese von den Beschäftigten als Belastung wahr­
     genommen werden.
Vereinbarkeit von Familie und Beruf                        23

                                                                         Wer lange arbeitet, kann seltener private
                                                                         Interessen berücksichtigen
    Tatsächliche
Wochenarbeitszeit
                                                                         Die Erwerbstätigen sind gefragt worden, wie
  ab 60 Stunden     Männer    36                                         häufig es ihnen gelingt, bei der Arbeitszeitplanung
                    Frauen   34                                          auf Ihre familiären und privaten Interessen
                                                                         Rücksicht zu nehmen. Mit zunehmender Länge
  48 – 59 Stunden   Männer          44                                   der Arbeitszeit sinkt der Anteil der Beschäftigten,
                    Frauen     37                                        die von einer häufigen Vereinbarkeit von Familie
                                                                         und Beruf berichten. Dabei berichten Männer
  40 – 47 Stunden   Männer                    62                         mit einer Wochenarbeitszeit von mindestens
                    Frauen               57                              35 Stunden pro Woche häufiger als Frauen, auf
                                                                         familiäre und private Interessen Rücksicht zu
  35 – 39 Stunden   Männer                              71               nehmen.
                    Frauen                         65

  20 – 34 Stunden   Männer                              70
                    Frauen                               72

                                                                         Alle Angaben in Prozent
  10 – 19 Stunden   Männer                                    77         Rundungsfehler
                    Frauen                                     79        Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
24   Arbeitsbedingungen: Körperliche Anforderungen

     Männer häufiger betroffen als Frauen
                                                       Seite 24
     Bis auf das Arbeiten im Sitzen berichten Männer              Arbeitsbedingungen
     häufiger von körperlichen Arbeitsbedingungen als
     Frauen. So arbeiten etwa 55 % der Männer und                                       Männer                14                                   41
     49 % der Frauen im Stehen. Für 14 % der Männer               Arbeiten im Stehen
     gehört dies zu den belastendsten körperlichen                                      Frauen            13                             36
     Anforderungen. Frauen arbeiten hingegen nicht
     nur häufiger im Sitzen als Männer, bei ihnen ist
                                                                                        Männer            13                                  40
     diese Anforderung mit 20 % auch die belastends-
                                                                   Arbeiten im Sitzen
     te. Arbeiten in Zwangshaltung (z. B. in gebückter
                                                                                        Frauen                             20                           38
     Stellung) wird von beiden Geschlechtern am
     seltensten ange­geben, ist aber für viele Betroffene
     belastend.                                                                         Männer       9                 9
                                                                         Arbeiten in
                                                                      Zwangshaltung
            belastend                                                                   Frauen   8                 7
            nicht belastend

     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit            Heben, Tragen    Männer           12                         14
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich               schwerer Lasten
     Rundungsfehler
                                                                    > 10 kg (Frauen),
                                                                    > 20 kg (Männer)    Frauen            13                    8
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
Arbeitsbedingungen: Umgebungsbezogene Anforderungen                                      25

25                                                                                                        Ungünstige Arbeitsumgebungen belasten
       Arbeitsbedingungen
                                                                                                          Männer berichten deutlich häufiger als Frauen,
                               Männer                               13                          14        unter Kälte, Hitze, Nässe, Feuchtigkeit und
       Kälte, Hitze, Nässe,                                                                               Zugluft (27 % / 13 %), Rauch, Gase, Staub und
      Feuchtigkeit, Zugluft
                               Frauen                   8           5                                     Dämpfe (18 % / 7 %) oder unter Lärm zu arbeiten
                                                                                                          (31 % / 22 %). Demgegenüber berichten Frauen
                               Männer                       9                      8                      häufiger als Männer vom Umgang mit mikro-
              Rauch, Gase,
            Staub, Dämpfe                                                                                 biologischen Stoffen bei der Arbeit (19 % / 7 %).
                               Frauen       4       3
                                                                                                          Insgesamt werden umgebungsbezogene
                                                                                                          Anforderungen als Belastung wahrgenommen.
                               Männer   3               5
        Umgang mit mikro-                                                                                 Dies zeigt sich insbesondere bei den Frauen.
       biologischen Stoffen
                               Frauen               7                                  12

                               Männer           5               5
              Grelles Licht,                                                                                     belastend
     schlechte Beleuchtung
                               Frauen           5       3                                                        nicht belastend

                               Männer                                         15                     16   Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
          Arbeit unter Lärm                                                                               Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
                               Frauen                                    14                 8             Rundungsfehler
                                                                                                          Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
26   Arbeitsbedingungen: Psychische Anforderungen

     Monotone Arbeitsanforderungen                     Seite 26                                                                                 Seite 27
                                                                  Arbeitsbedingungen
     Ungefähr ein Viertel der Befragten gibt bei beiden
     Geschlechtern an, dass die Arbeitsdurchführung               Arbeitsdurchführung      Männer       9              16
     häufig bis in alle Einzelheiten vorgeschrieben ist,           in allen Einzelheiten
                                                                         vorgeschrieben    Frauen       10             15
     und knapp 30 % der befragten Männer und
     Frauen, dass Stückzahl, Leistung oder Zeit bei der
     Arbeit vorgegeben sind. Letzteres wird von fast
     der Hälfte der Befragten als Belastung wahrge-                                        Männer            14                  17
                                                                   Stückzahl, Leistung
     nommen. 47 % der Frauen und 41 % der Männer                  oder Zeit vorgegeben
     berichten von ständig wiederkehrenden Arbeits-                                        Frauen                 16        13
     vorgängen. Der überwiegende Teil der Betroffenen
     fühlt sich davon nicht belastet.
                                                                              Ständig      Männer   8                                 33
                                                                      wiederkehrende
            belastend                                                 Arbeitsvorgänge      Frauen       9                                  38
            nicht belastend

     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
     Rundungsfehler
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
27

                                                                                                                    Arbeitsintensität und Co.
  Arbeitsbedingungen
                                                                                                                    Viele Erwerbstätige sind von Multitasking,
   Starker Termin- und     Männer                                          32                   20
       Leistungsdruck                                                                                               starkem Termin- oder Leistungsdruck sowie von
                           Frauen                                                39                  15
                                                                                                                    Störungen bzw. Unterbrechungen bei der Arbeit
                           Männer                     16                    17                                      betroffen. Dabei werden starker Termin- oder
  Sehr schnell arbeiten                                                                                             Leistungsdruck und Störungen bzw. Unter-
                           Frauen                               21               18
                                                                                                                    brechungen bei der Arbeit überwiegend als
    Verschiedenartige      Männer                          18                                             42
  Arbeiten gleichzeitig                                                                                             belastend wahrgenommen. Die Umfrage zeigt
              betreuen     Frauen                                    24                                        44   zudem, dass Frauen häufiger sehr schnell arbeiten
                                                                                                                    und verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen
 Bei der Arbeit gestört,   Männer                                     26                   19
                                                                                                                    müssen sowie von Störungen bzw. Unterbrechun-
         unterbrochen      Frauen                                          33                   19
                                                                                                                    gen bei der Arbeit betroffen sind.
      Nicht Erlerntes/     Männer   3        5
     Beherrschtes wird
              verlangt     Frauen    5       4
                                                                                                                           belastend
     Konfrontation mit     Männer        7                                             37                                  nicht belastend
      neuen Aufgaben       Frauen            9                                        33
                                                                                                                    Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
                                                                                                                    Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
Arbeiten an der Grenze     Männer                11   4                                                             Rundungsfehler
 der Leistungsfähigkeit    Frauen                      17        4                                                  Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
28   Gesundheitliche Beschwerden

     Schmerzender Rücken und Nacken                    Seite 28
                                                                             Beschwerden
     Die Beschäftigten wurden nach Schmerzen                         Schmerzen im unteren    Männer                                         24               20
     gefragt, die in den letzten 12 Monaten während               Rücken (Kreuzschmerzen)    Frauen                                               27                  24
     der Arbeit bzw. an Arbeitstagen aufgetreten sind.
     Dabei werden Schmerzen im Nacken- und                          Schmerzen im Nacken-/    Männer                                    21                   21
                                                                           Schulterbereich   Frauen                                                    33                  29
     Schulterbereich erheblich häufiger von Frauen
     (62 %) als von Männern (42 %) genannt. Schmer-                                          Männer       7                      12
                                                                   Schmerzen in den Armen
     zen im unteren Rücken (Kreuzschmerzen) geben                                            Frauen            11                           12
     51 % der Frauen und 44 % der Männer an.
                                                                                             Männer   5                     11
     Nahezu die Hälfte der Befragten befand sich in               Schmerzen in den Händen    Frauen       8                       11
     den letzten 12 Monaten aufgrund von Rücken­
     leiden in Behandlung.                                                                   Männer   6             7
                                                                  Schmerzen in den Hüften
                                                                                             Frauen       7             8
            in den letzten 12 Monaten in Behandlung
                                                                                             Männer       9                                  15
                                                                    Schmerzen in den Knien
            in den letzten 12 Monaten nicht                                                 Frauen       9                           11
             in Behandlung
                                                                         Schmerzen in den    Männer       7                      11
     Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit                 Beinen, Füßen    Frauen        9                                14
     Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
     Rundungsfehler                                                                          Männer   6                                           22
                                                                           Kopfschmerzen
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018                                          Frauen                 13                                           31
29

                                                                                                                       Allgemeine Müdigkeit, Mattigkeit und
             Beschwerden                                                                                               Erschöpfung weit verbreitet
                              Männer               7                                         21
Nächtliche Schlafstörungen    Frauen                                                                                   Neben Rückenleiden klagt ein großer Teil der
                                                       9                                          26
                                                                                                                       Beschäftigten über allgemeine Müdigkeit, Mattig-
     Allgemeine Müdigkeit,    Männer                   8                                                     38
                                                                                                                       keit und Erschöpfung. Frauen nennen diese
Mattigkeit und Erschöpfung    Frauen                            12                                                43
                                                                                                                       Beschwerden deutlich häufiger als Männer (z. B.
                Magen-,       Männer           7                     6                                                 allgemeine Müdigkeit: 56 % / 46 %). Der überwie-
  Verdauungsbeschwerden       Frauen                       10                 8
                                                                                                                       gende Teil der Befragten war wegen der genannten
     Hörverschlechterung,     Männer       6                             10                                            Beschwerden in den letzten 12 Monaten nicht in
           Ohrgeräusche       Frauen       5                         8
                                                                                                                       Behandlung.
                              Männer   4                                  21
Nervosität oder Reizbarkeit   Frauen       6                                       26

                              Männer   4                                      15
     Niedergeschlagenheit
                              Frauen               7                                    19                                    in den letzten 12 Monaten in Behandlung
                              Männer   3           3                                                                          in den letzten 12 Monaten nicht
          Schwindelgefühl     Frauen       5                    6                                                              in Behandlung
                              Männer       5                                                      29
   Körperliche Erschöpfung                                                                                             Alle Angaben in Prozent, nur Erwerbstätige in Vollzeit
                              Frauen                       9                                            31
                                                                                                                       Bei den Antworten waren Mehrfachnennungen möglich
                              Männer   4                                           17                                  Rundungsfehler
   Emotionale Erschöpfung
                              Frauen                       9                                       26                  Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
30   Arbeitsbedingungen: Ressourcen

     Je höher die Qualifikation, desto mehr Seite 30
     Handlungsspielraum
                                                                Arbeitsbedingungen
     Die Abbildung zeigt, dass höher Qualifizierte über                                                     46
     mehr Handlungsspielraum verfügen. So berichten       Eigene Arbeit selbst planen                                 59
     beispielsweise 46 % der Erwerbstätigen ohne                        und einteilen                                           74
     Berufsabschluss davon, dass sie ihre eigene Arbeit                                                                              82
     häufig selbst planen und einteilen. Unter den
     Personen mit Fachhochschul- bzw. Universitäts­                                     25
     abschluss sind es 82 %.                                             Einfluss auf        29
                                                                   die Arbeitsmenge               34
                                                                                                       38

         	ohne Berufsabschluss                                                                                  51
            betriebliche, schulische Ausbildung                Eigene Entscheidung,                                   59
                                                                        wann Pause                                         69
            Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                                                                                73
         	Fachhochschule, Universität

     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
31

                                                                   Soziale Unterstützung auch
                                                                   eine Frage der Qualifikation
        Arbeitsbedingungen
                                           71                      Personen ohne Berufsabschluss berichten
     Teil einer Gemeinschaft                         80            durchgängig seltener von sozialer Unterstützung
              am Arbeitsplatz                         81           bei der Arbeit als Personen mit einer höheren
                                                      82           Qualifikation. Das zeigt sich vor allem hinsichtlich
                                                                   der Einschätzung, Teil einer Gemeinschaft am
                                                     80            Arbeitsplatz zu sein. Die drei Gruppen mit betrieb-
      Gute Zusammenarbeit                                  86
                                                                   licher Ausbildung, Meisterabschluss und
mit Kolleginnen und Kollegen                                88
                                                                   Hochschul­bildung unterscheiden sich jedoch
                                                              90
                                                                   kaum hin­sichtlich der sozialen Unterstützung.
                                                76
         Hilfe/Unterstützung                     79                    	ohne Berufsabschluss
von Kolleginnen und Kollegen                    77                        betriebliche, schulische Ausbildung
                                                   82                     Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                       	Fachhochschule, Universität
                                57
        Hilfe/Unterstützung      58
                                                                   Alle Angaben in Prozent
           von Vorgesetzten     57                                 Rundungsfehler
                                      61                           Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
32   Veränderungen im Arbeitsumfeld

     Neue Technologien, Produkte und                  Seite 32
     Dienstleistungen                                                                                                30
                                                                      Neue Fertigungs- oder
                                                                                                                            34
     Die Abbildung zeigt, dass die Einführung neuer                  Verfahrenstechnologien                                           39
     oder veränderter Technologien, Produkte und                                                                 29
     Dienstleistungen heute zur täglichen Arbeit                                                                      31
                                                                  Neue Computerprogramme
     gehört. Etwa die Hälfte der Akademiker sowie der                                                                                  40
                                                                              (keine neuen
     Meister und Techniker hat in den letzten zwei                                                                                               48
                                                                       Programmversionen)
     Jahren vor der Umfrage vollkommen neue                                                                                                           51
     Computerprogramme erhalten. Die letztgenannte                                                                               36
     Gruppe berichtet ebenso häufig von neuen                               Neue Maschinen                                                 41
     Maschinen oder Anlagen bei der Arbeit.                                    oder Anlagen                                                     47
                                                                                                          24
         	ohne Berufsabschluss                                                                            25
            betriebliche, schulische Ausbildung                       Neue oder deutlich ver-                   28
                                                                 änderte Produkte/Werkstoffe                               33
            Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                                                18
         	Fachhochschule, Universität
                                                                                                     22
                                                                         Neue oder deutlich          22
     Alle Angaben in Prozent
     Rundungsfehler                                              veränderte Dienstleistungen                          31
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018                                                                   31
33

                                                                 Stetiger Wandel

                                                                 Die stetigen Veränderungen im Arbeitsumfeld
                                               33                zeigen sich auch an Umstrukturierungen/
      Umstrukturierungen/                            38          Umorganisationen oder dem vermehrten Einsatz
        Umorganisationen                                   46    von freien Mitarbeitern, Aushilfen, Praktikanten
                                                          45     etc. Auch hier werden Unterschiede zwischen den
                                                                 Qualifikationsgruppen deutlich. So berichten
                                         28                      gerade Erwerbstätige ohne Berufsabschluss
          Stellen abgebaut      25
                                                                 davon, dass bei der Arbeit vermehrt freie
        oder Entlassungen       25
                                                                 Mitarbeiter, Aushilfen, Praktikanten etc. eingesetzt
                               24
                                                                 werden.
                                                            47
 Vermehrt freie Mitarbeiter,                        37               	ohne Berufsabschluss
Aushilfen, Praktikanten etc.                   33                       betriebliche, schulische Ausbildung
                                          29                            Meister-, Technikerabschluss u. ä.
                                                                     	Fachhochschule, Universität
                               24
                                    26
Neuer direkter Vorgesetzter                                      Alle Angaben in Prozent
                                         28                      Rundungsfehler
                                         28                      Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018
34

     Stress und Arbeitsdruck sowie fachlicheSeite 34
     Anforderungen                                       Stress und Arbeitsdruck

     44 % der Meister und Techniker geben an, dass        Ohne Berufsabschluss          8                     64   28
     Stress und Arbeitsdruck in den letzten zwei         Betriebliche, schulische
                                                                                        6              55          39
     Jahren vor der Umfrage zugenommen haben.                         Ausbildung
     Für den gleichen Zeitraum berichtet diese Gruppe        Meister-, Techniker-       6         50               44
     ebenfalls am häufigsten (55 %), dass fachliche              abschluss u. ä.
     Anforderungen bei der Arbeit zugenommen                   Fachhochschule,
                                                                                        7               57         36
     haben. Von beidem sind Erwerbstätige ohne                      Universität
     Berufsabschluss deutlich seltener betroffen.
                                                        Fachliche Anforderungen

                                                          Ohne Berufsabschluss      4                        65    31
            abgenommen
                                                         Betriebliche, schulische                 54               44
            gleich geblieben                                          Ausbildung
                                                                                    2
            zugenommen                                       Meister-, Techniker-           44                     55
                                                                 abschluss u. ä.
                                                                                    2
     Alle Angaben in Prozent                                   Fachhochschule,
     Rundungsfehler
                                                                                                 51                47
                                                                    Universität
     Quelle: BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2018                                 2
36

     Arbeitszeit
     Ergänzend zu den jährlich veröffentlichten Mikrozensuszahlen des Statistischen Bundesamtes zu
     besonderen Arbeitszeiten finden Sie hier Ergebnisse aus der BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019.
37

                                                                                                      Besondere zeitliche Arbeitsbedingungen

                                                                                                      Die Grafik zeigt, wie viele abhängig Beschäftigte

                                   23,5
                                                                                                      angeben, in den letzten vier Wochen an mindes-

                     21,9
                                                                                                      tens zwei Samstagen, zwei Sonn- und Feiertagen

                            20,4
                                                                                                      bzw. an mindestens der Hälfte der Arbeitstage
                                                                                                      abends, nachts oder in Schichten gearbeitet zu

                                                                                        18,5
                                                                                                      haben. Frauen geben dabei mehr Wochenend­

                                                                                 17,0
       16,1

                                                                                                      arbeit, Männer mehr Schicht-, Nacht- und Abend-

                                                                                               15,3
                                                                                                      arbeit an.
14,3

                                                        13,1
              12,5

                                          12,5
                                                 12,0                                                        gesamt

                                                                     6,7
                                                                                                             Männer

                                                               5,1
                                                                                                             Frauen

                                                                           3,4
                                                                                                      Abhängig Beschäftigte ohne Auszubildende
                                                                                                      Alle Angaben in Prozent
Schichtarbeit        Samstags-            Sonn- und/oder       Nachtarbeit       Abendarbeit
                     arbeit               Feiertagsarbeit                                             Quelle: Suga 2019, S. 199
38   Arbeitszeit – tatsächliche und gewünschte Wochenarbeitszeit

     Vollzeitbeschäftigte würden gern weniger
                                           Seite 38
     arbeiten
                                                           Männer

     Die tatsächlichen und gewünschten Arbeitszeiten                                                                              53,1
                                                           überlange Vollzeit
     von abhängig Beschäftigten liegen zum Teil weit                                                                       42,3
                                                           (ab 48 Stunden)
     auseinander. So arbeiten z. B. teilzeitbeschäftigte                                        - 10,9
     Männer zwischen 10 und 34 Stunden durch-
     schnittlich 24,3 Stunden in der Woche, sie würden                                                                    41,1
                                                           Vollzeit
     aber im Durchschnitt gern 2,2 Stunden mehr                                                                    37,5
                                                           (35 – 47 Stunden)
     arbeiten. Männer in Vollzeit (35 – 47 Stunden)                             - 2,9     - 3,6
     hingegen würden gern 3,6 Stunden weniger
     arbeiten. Bei der überlangen Vollzeit wünschen                                                      24,3
                                                           Teilzeit
     sich die Männer fast 11 Stunden weniger.                                                               26,4
                                                           (10 – 34 Stunden)
                                                                                        + 2,2
     Wochenarbeitszeit
            tatsächlich
            gewünscht
            Differenz
     Alle Angaben in Stunden
     Quelle: BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019, eigene
              Berechnungen
39

Frauen

                                                           53,1   Obwohl Frauen insgesamt schon etwas kürzere
überlange Vollzeit
                                                    39,9          tatsächliche Wochenarbeitszeiten haben, ist der
(ab 48 Stunden)
                             - 13,1                               Verkürzungswunsch in Vollzeit ( - 5,2 Stunden)
                                                                  und in überlanger Vollzeit ( - 13,1 Stunden) noch
                                                    40,5          ausgeprägter. Bei den in Teilzeit arbeitenden
Vollzeit
                                             35,4                 Frauen hingegen ist der Verlängerungswunsch
(35 – 47 Stunden)
                     - 5,2                                        weniger ausgeprägt als bei den Männern.

Teilzeit                              24,9
                                      25,2
(10 – 34 Stunden)
                     + 0,3
                                                                  Wochenarbeitszeit
                                                                         tatsächlich
                                                                         gewünscht
                                                                         Differenz
                                                                  Alle Angaben in Stunden
                                                                  Quelle: BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019, eigene
                                                                           Berechnungen
40   Flexibilisierungsmöglichkeiten der Beschäftigten

     Der Einfluss auf die Arbeitszeit ist                                                                                 Seite 41
     sehr unterschiedlich                                  Einfluss auf...

     Viele abhängig Beschäftigte haben nur wenig
     Einfluss auf ihren Arbeitsbeginn bzw. ihr Arbeits-            Arbeitsbeginn/                         41    15   44
     ende (41 %). Ein fast gleich großer Anteil gibt an,                    -ende
     darauf viel Einfluss zu haben (44 %). Wenig
     Möglichkeiten, ein paar Stunden frei zu nehmen,             Ein paar Stunden
                                                                                                31              25   44
     hat ein Drittel der Beschäftigten (31 %).                         freinehmen
     Allerdings können mehr als die Hälfte der
     Befragten ihre Pausen (57 %) oder freie Tage
                                                                             Pausen        27              16        57
     (62 %) beeinflussen.

                                                                           Urlaub/
            wenig                                                                     13             25              62
                                                                 ein paar Tage frei
            mittel
            viel

     Alle Angaben in Prozent
     Quelle: BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019, eigene
              Berechnungen
Flexibilisierungsmöglichkeiten und Work-Life-Balance                             41

                                                                                        Einfluss schafft Zufriedenheit
Einfluss auf
Arbeitszeit

                                            87
                                                                                        Höherer Einfluss auf die Arbeitszeit geht bei allen

                          85

                                                                               85
                                                             84
                                                                                        hier dargestellten Belangen mit einer höheren

                     80

                                       80

                                                        78
                                                                                        Zufriedenheit mit der Passung zwischen Arbeits-
                75

                                                   74

                                                                          74
                                                                                        und Privatleben einher. Besonders groß sind die

                                  71

                                                                     71
                                                                                        Unterschiede bei den Möglichkeiten ein paar
                                                                                        Stunden oder Tage frei nehmen zu können.
                                                                                        So geben Befragte mit wenig Einfluss nur zu 71 %
                                                                                        an, mit der Work-Life-Balance zufrieden zu sein,
                                                                                        während dies bei hohen Einflussmöglichkeiten
                                                                                        87 % bzw. 85 % tun.

                                                                                               wenig
                                                                                               mittel
                                                                                               hoch

                                                                                        Alle Angaben in Prozent
               Arbeitsbeginn/   Ein paar Stunden    Pausen              Urlaub/
                   -ende           freinehmen                      ein paar Tage frei   Quelle: BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019, eigene
                                                                                                 Berechnungen
42   Flexibilisierungsanforderungen der Betriebe

     Etwa jeder siebte gibt betriebsbedingte Seite 42                                                                                        Seite 43
     Änderungen der Arbeitszeit an
                                                                             Bereitschafts-   Ruf bereit-    Arbeit     Häufige Änderungen
                                                                                dienst         schaft       auf Abruf     der Arbeitszeit
     In der Arbeitszeitbefragung 2019 gaben 5 – 6 % der
     Beschäftigten an, dass sie Bereitschaftsdienst,
     Rufbereitschaft oder Arbeit auf Abruf haben. Etwa     Gesamt                  5              6            5                12
     doppelt so viele sagten, dass sich ihre Arbeitszei-
     ten häufig ändern (12 %). Diese Anteile variieren
     nach Teil-/Vollzeit und Bildung. So sind Rufbereit-
                                                           Teilzeit                3              3            4                9
     schaft und Bereitschaftsdienst seltener bei
     Teilzeitkräften. Arbeit auf Abruf hingegen ist
     häufiger bei niedrigem Bildungsniveau.
                                                           Vollzeit                6              7            5                13

                                                           Bildung
                                                                                   5              5            5                12
                                                           niedrig/ mittel

     Alle Angaben in Prozent
     Bildung nach ISCED                                    Bildung hoch            6              8            4                11
     Quelle: BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019, eigene
              Berechnungen
Flexibilisierungsanforderungen und Work-Life-Balance                         43

                                                                                            Arbeitszeitänderungen beeinflussen die
Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance                                                     Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance

                                                                                            Die Zufriedenheit mit der Work-Life-Balance ist
                                                                                  83        bei allen hier genannten Anforderungen niedriger.
           81                         81                 80
                                 77                77                                       Am deutlichsten ist dies, wenn die Arbeitszeiten
     74
                                                                                            von betrieblicher Seite häufig geändert werden.
                                                                                            Von den Befragten, die dies angeben, geben nur
                                                                             60             60 % an, mit ihrer Work-Life-Balance zufrieden zu
                                                                                            sein. Bei denen, die dies nicht haben, geben 83 %
                                                                                            an, zufrieden zu sein.

                                                                                                   ja
                                                                                                   nein

                                                                                            Alle Angaben in Prozent
Bereitschaftsdienst          Ruf bereitschaft   Arbeit auf Abruf       Häufige Änderungen   Quelle: BAuA-Arbeitszeitbefragung 2019, eigene
                                                                         der Arbeitszeit             Berechnungen
44

     Arbeitsunfähigkeit
     GKV-Mitglieder
     In die Statistik zur Arbeitsunfähigkeit und die Schätzungen der volkswirtschaftlichen Kosten
     gehen Daten der Pflicht- und freiwilligen Mitglieder von Gesetzlichen Krankenkassen (GKV)
     mit Krankengeldanspruch ein. Rentner und mitversicherte Familienangehörige werden hierbei
     nicht berücksichtigt. Für die Berechnung der GKV-Mitgliederzahlen werden Mitgliedsjahre
     herangezogen, d. h. eine Person, die im Berichtsjahr ein halbes Jahr krankenversichert war
     (z. B. im Rahmen von Saisonarbeit), geht als 0,5 GKV-Mitgliedsjahre in die Berechnungen ein.
Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen                           45

                                                                          Im Durchschnitt 12 Krankheitstage je Fall
           Wirtschaftszweige1                                             pro Jahr

       Land-, Forstwirtschaft,                   109                      Im Jahr 2019 wurden über alle Branchen hinweg
                    Fischerei               15                            164 Krankmeldungen je 100 GKV-Mitgliedsjahre
                                                                   176    verzeichnet. Durchschnittlich dauerten die
    Produzierendes Gewerbe,
           ohne Baugewerbe         12                                     Erkrankungsfälle 12 Tage. Die meisten Krank­
                                                                          meldungen pro 100 GKV-Mitgliedsjahre wurden
                                                       153                im öffentlichen und privaten Dienstleistungs­
                  Baugewerbe
                                       13                                 gewerbe, gefolgt vom produzierenden Gewerbe
                                                       151                (ohne Baugewerbe), verzeichnet. Nach Arbeitsun­
    Handel, Gastgewerbe und
                      Verkehr      12                                     fähigkeits­tagen pro Fall führt die Land-, Forstwirt-
  Finanz-, Versicherungs- und                                             schaft und Fischerei die Statistik mit 15 Tagen an.
  Unternehmensdienstleister,                             158
Grundstücks- und Wohnungs-        11
                       wesen
              Öffentliche und                                       180          Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre
        sonstige Dienstleister,
       Erziehung, Gesundheit       12                                            Tage je Fall

                                                                          1
                                                                          	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
                                                             164
                 Durchschnitt                                               Ausgabe 2008 (WZ 08)
                                   12                                     Quelle: S
                                                                                   uga 2019, S. 61, eigene Berechnungen
46   Arbeitsunfähigkeit nach Altersgruppen

     Mehr AU-Tage mit steigendem Alter              Seite 46     Alter                                                                        Seite 47
                                                                15 – 19                                                                 257
     Betrachtet man die Arbeitsunfähigkeitsdaten in                       5
     Abhängigkeit vom Alter, so zeigt sich, dass bei            20 – 24                                                      210
     jungen Erwerbstätigen zwischen 15 und 19 (257)                           6
                                                                25 – 29                                     165
     und zwischen 20 und 24 (210) überdurchschnitt-
                                                                                   8
     lich viele Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre vorliegen.                                                160
                                                                30 – 34
     Diese fallen mit zunehmendem Alter ab, steigen                                9
     aber ab 50 Jahren wieder leicht an. Allerdings             35 – 39                                   160
                                                                                       10
     steigt die Zahl der AU-Tage mit zu­nehmendem
                                                                40 – 44                               153
     Alter kontinuierlich von 5 auf 23 Tage je Fall an.                                     11
                                                                45 – 49                           148
                                                                                                     13
                                                                50 – 54                               153
                                                                                                                   15

                                                                55 – 59                                     165
                                                                                                                        17
                                                                60 – 64                                           174
                                                                                                                                   21
            Fälle je 100 GKV-Mitgliedsjahre                                   71
                                                                  ≥ 65
            Tage je Fall                                                                                                                23

                                                               Gesamt                                       164
     Quelle: Suga 2019, S. 60                                                                    12
Verteilung der Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen                       47

                                                                                                  Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen
                                                                                                  die meisten Diagnosetage
                                           Diagnosetage

                                                                                                  Die Hälfte aller Diagnosetage geht auf die
                                                                                                  Diagnosegruppen Muskel-Skelett-Erkrankungen,
                                                                          Psychische und
                                                                          Verhaltensstörungen     Krankheiten des Atmungssystems und psychische
                                                                                                  und Verhaltensstörungen zurück (50 %).
                                                    13,6 %
                                                                          Krankheiten des
       Übrige Krankheiten         27,8 %                     5,3 %        Kreislaufsystems

                                                                          Krankheiten
                                                             12,9 %       des Atmungssystems

Verletzungen, Vergiftungen
               und Unfälle       11,5 %                      4,9 %        Krankheiten
                                                                          des Verdauungssystems

                                               23,9 %
             Krankheiten des Muskel-
                     Skelett-Systems
              und des Bindegewebes
                                                                                                  Rundungsfehler
                                                                                                  Quelle: Suga 2019, S. 135
48   Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen – Frauen und Männer im Vergleich

     Typisch Mann – typisch Frau?                 Seite 48
                                                                                                Diagnosetage
     Vergleicht man die Ursachen von Arbeits­
     unfähigkeit bei Männern und Frauen, ergeben                        Männer                                           Frauen
     sich unterschiedliche Muster. Besonders
     auffallend sind die Unterschiede bei Verletzungen,                      10,7 %
                                                                                                                                   17,0 %
     Vergiftungen und Unfällen (mehr Diagnosetage
                                                              25,8 %                  6,5%
     bei Männern) sowie bei psychischen und                                                                    30,3 %
                                                                                                                                            4,0 %
     Verhaltens­störungen (mehr Diagnosetage bei
     Frauen).                                                                           12,3%
                                                                                                                                            13,6 %

                                                             13,8 %                    5,3 %
                                                                                                               8,8 %
                                                                                                                                        4,4 %

                                                                           25,6%                                          22,0 %

                                                                Psychische und Verhaltensstörungen                Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
                                                                Krankheiten des Kreislaufsystems                  und des Bindegewebes

     Rundungsfehler
                                                                Krankheiten des Atmungssystems                    Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle
     Quelle: Suga 2019, S. 135                                  Krankheiten des Verdauungssystems                 Übrige Krankheiten
Volkswirtschaftliche Kosten der Arbeitsunfähigkeit                            49

                                                                                                     Arbeitsunfähigkeit ist teuer
Schätzung der volkswirtschaftlichen Produktionsausfallkosten und
der ausgefallenen Bruttowertschöpfung durch Arbeitsunfähigkeit 2019                                  Die BAuA schätzt seit Jahren Kosten der Arbeits-
41.117 Tsd. Arbeitnehmer/-innen x 17,3 Arbeitsunfähigkeitstage                                       unfähigkeit. 2019 fielen durch Arbeits­unfähigkeit
                                                                                                     2 Millionen Erwerbsjahre aus. Multipliziert man
⇒ 712,2 Mio. Arbeitsunfähigkeitstage, beziehungsweise ausgefallene Erwerbsjahre:         2,0 Mio.
                                                                                                     diese mit dem durchschnitt­lichen Arbeitnehmer­
Schätzung der Produktionsausfallkosten anhand der Lohnkosten (Produktionsausfall)                    entgelt, ergibt sich eine ausgefallene Produktion
                                                                                                     von 88 Milliarden Euro. Berücksichtigt man, dass
2,0 Mio. ausgefallene Erwerbsjahre x 44.900 € durchschnittliches Arbeitnehmerentgelt1                jeder Beschäftigte durch seine Arbeit Werte
⇒ ausgefallene Produktion durch Arbeitsunfähigkeit:                                     88 Mrd. €    schafft, ist der Verlust noch höher zu veran­
⇒ Produktionsausfall je Arbeitnehmer/-in:                                                  2.130 €   schlagen: 149 Milliarden Euro betrug der Verlust
⇒ Produktionsausfall je Arbeitsunfähigkeitstag:                                              123 €   an Bruttowertschöpfung durch Arbeitsunfähigkeit
⇒ Anteil am Bruttonationaleinkommen:                                                         2,5 %   im Jahr 2019. Die Schätzung basiert auf Arbeits­
                                                                                                     unfähigkeits­daten von rund 31 Millionen GKV-
Schätzung des Verlustes an Arbeitsproduktivität (Ausfall an Bruttowertschöpfung)                     Mitgliedsjahren.
2,0 Mio. ausgefallene Erwerbsjahre x 76.200 € durchschnittliche Bruttowertschöpfung 1
⇒ ausgefallene Bruttowertschöpfung:                                                     149 Mrd. €
⇒ Ausfall an Bruttowertschöpfung je Arbeitnehmer/-in:                                      3.616 €   1
                                                                                                      	Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung
⇒ Ausfall an Bruttowertschöpfung je Arbeitsunfähigkeitstag:                                  209 €       (Statistisches Bundesamt)
                                                                                                     Rundungsfehler
⇒ Anteil am Bruttonationaleinkommen:                                                         4,2 %
                                                                                                     Quelle: Suga 2019, S. 48
50   Kosten der Arbeitsunfähigkeit nach Wirtschaftszweigen

     Produktionsausfall und weniger                Seite 50   Wirtschaftszweige1              Arbeit-   Arbeitsunfähigkeitstage       Durch-         Durch-       Seite 51
     Wertschöpfung                                                                           nehmer/                               schnittliches   schnittliche
                                                                                              -innen     Tage pro        Tage     Arbeitnehmer-    Bruttowert-
     Produzierendes Gewerbe, Baugewerbe sowie                                               im Inland     Arbeit-      in Mio.        entgelt      schöpfung
                                                                                              in Tsd.   nehmer/-in                     in €           in €
     öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung,
     Gesundheit verzeichnen die meisten Arbeits­
                                                              Land-, Forstwirtschaft,
     unfähigkeitstage pro Arbeitnehmer. Aufgrund der                                          358          16,6          5,9         23.000          41.600
                                                              Fischerei
     hohen Arbeitnehmerzahlen im Wirtschaftszweig
     öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung,       Produzierendes Gewerbe
                                                                                              8.115        21,3         172,5        58.700          90.200
     Gesundheit fallen hier insgesamt am meisten              ohne Baugewerbe
     Arbeitstage aus (281,7 Mio.).                            Baugewerbe                     2.085         19,9         41,4         42.800          65.400

                                                              Handel, Gastgewerbe
                                                                                             10.620        18,6         197,4        39.400          56.200
                                                              und Verkehr

                                                              Finanz-, Versicherungs- und
                                                              Unternehmensdienstleister,
                                                                                              6.717        16,9         113,4        46.300          103.600
                                                              Grundstücks- und Wohnungs-
                                                              wesen
     1
      	Klassifikation der Wirtschaftszweige,                 Öffentliche und
        Ausgabe 2008 (WZ 08)                                  sonstige Dienstleister,        13.222        21,3         281,7        41.000          48.800
     Rundungsfehler                                           Erziehung, Gesundheit
     Quelle: Suga 2019, S. 49
51

                                                                                                           Im Bereich Finanz-, Versicherungs- und Unter-
Wirtschaftszweige 1                  Produktionsausfall               Ausfall an Bruttowertschöpfung
                                                                                                           nehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungs-
                            Mrd. €      je Arbeit-   pro Arbeits-   Mrd. €     je Arbeit-   pro Arbeits-   wesen schlug jeder AU-Tag mit einem Ausfall von
                                       nehmer/-in     unfähig-                nehmer/-in     unfähig-      284 Euro Bruttowertschöpfung zu Buche, im
                                           in €        keitstag                   in €        keitstag
                                                                                                           Produzierenden Gewerbe waren es 247 Euro.
                                                         in €                                   in €
                                                                                                           Der Produktionsausfall ist im Produzierenden
Land-, Forstwirtschaft,                                                                                    Gewerbe mit 161 Euro pro Arbeitsunfähigkeitstag
                             0,4          1.044           63         0,7         1.888          114
Fischerei
                                                                                                           am höchsten. Der Bereich Finanz-, Versicherungs-
Produzierendes Gewerbe                                                                                     und Unternehmensdienstleister, Grundstücks-
                             27,8         3.421           161        42,6       5.255           247
ohne Baugewerbe                                                                                            und Wohnungswesen (127 €) und das Bauge-
                                                                                                           werbe (117 €) folgen.
Baugewerbe                   4,9         2.330            117        7,4        3.556           179

Handel, Gastgewerbe und
                             21,3        2.004            108        30,4       2.863           154
Verkehr

Finanz-, Versicherungs-
und Unternehmensdienst-
                             14,4         2.140           127        32,2        4.789          284
leister, Grundstücks- und
Wohnungswesen
                                                                                                           1
                                                                                                            	Klassifikation der Wirtschaftszweige,
Öffentliche und
                                                                                                              Ausgabe 2008 (WZ 08)
sonstige Dienstleister,      31,6        2.393            112        37,7       2.850           134
                                                                                                           Rundungsfehler
Erziehung, Gesundheit
                                                                                                           Quelle: Suga 2019, S. 49
52   Kosten der Arbeitsunfähigkeit nach Diagnosegruppen

     Muskel-Skelett-Erkrankungen verursachen
     die höchsten Kosten
                                                         Produktionsausfallkosten in Mrd. €         Ausfall an Bruttowertschöpfung in Mrd. €
                                                                Gesamt 87,6 Mrd. €                             Gesamt 148,7 Mrd. €
     Mit 19,5 Milliarden Euro Produktionsausfall und
     33,2 Milliarden Euro Ausfall an Bruttowert-
     schöpfung besteht bei Krankheiten des Muskel-
                                                                                14,4                                          24,5
     Skelett-Systems das größte Präventionspotenzial.
                                                           24,2                                          41,2
     Die Diagnosegruppe „Psychische und Verhaltens-
                                                                                         4,4                                               7,4
     störungen“ folgt mit 24,5 Milliarden Euro Ausfall
     an Bruttowertschöpfung und 14,4 Milliarden Euro
     Produktionsausfallkosten.                                                               11,5                                          19,5

                                                          9,3                                          15,9
                                                                                       4,2                                           7,1

                                                                       19,5                                          33,2

                                                             Psychische und Verhaltensstörungen           Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
                                                             Krankheiten des Kreislaufsystems             und des Bindegewebes

     Rundungsfehler
                                                             Krankheiten des Atmungssystems               Verletzungen, Vergiftungen und Unfälle
     Quelle: Suga 2019, S. 48                                Krankheiten des Verdauungssystems            Übrige Krankheiten
54

     Renten
Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit                      55

                                                                            Weniger Rentenzugänge
 Rentenzugänge Männer          Rentenzugänge Frauen
                                                                            Bei den Frauen war im Jahr 2019 in allen vier
              10.372    2017    11.008                                      Diagnosegruppen eine Abnahme der Renten
                                                                            wegen verminderter Erwerbsfähigkeit zu verzeich-
               10.319   2018    11.323
                                                                            nen. Bei den Männern stiegen die Zahlen nur bei
               9.669    2019   10.524                                       Neubildungen. In den anderen drei Diagnose-
                                                                            gruppen gingen sie zurück.
30.117                  2017                            41.186
29.564                  2018                            42.107
  27.912                2019                          39.409

              10.713    2017         4.773
              10.670    2018         4.846                                      	Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
              10.444    2019         4.722                                        und des Bindegewebes
                                                                                   Psychische und Verhaltensstörungen
              10.729    2017    10.902                                             Krankheiten des Kreislaufsystems
              10.745    2018    11.659                                          	Neubildungen (z. B. gut- oder bösartige
              11.041    2019     11.764                                           Tumoren)
                                                                            Quelle: Suga 2019, S. 66
56   Rentenzugangsalter

     Rentenzugangsalter steigt bei der
                                                 Seite 56
     Erwerbsminderung
                                                                      Rentenzugänge Männer in Jahren          Rentenzugänge Frauen in Jahren

     Das Rentenzugangsalter bei der Rente wegen             64,0                                       2017                                       64,1
     Alters hat sich im Jahr 2019 kaum verändert. Bei
                                                            64,0                                       2018                                       64,1
     den Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit
     (M: 53,2, F: 52,1) ist wie in den Vorjahren ein        64,0                                       2019                                       64,5
     leichter Anstieg zu verzeichnen.
                                                                   52,4                                2017                                51,4
                                                                   52,7                                2018                                51,6
                                                                   53,2                                2019                                52,1

            Rente wegen Alters
            Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit

     Quelle: Suga 2019, S. 66
58

     Demografischer Wandel
Altersauf bau der Bevölkerung in Deutschland                      59

                                                                                           Pyramide im Wandel
                 Altersauf bau der Bevölkerung in Deutschland 1910 …
                                                                                           Der Altersaufbau der Bevölkerung war zu Beginn
                                        100    Alter in Jahren                             des 20. Jahrhunderts pyramidenförmig: Viele
                                                                                           Kinder und Jugendliche bildeten das breite
                                         90                                                Fundament, mit zunehmendem Alter nahm die
                                         80
                                                                                           Zahl der Menschen eines Jahrgangs relativ
             Männer                                               Frauen
                                                                                           gleichmäßig ab. Seit Anfang der 1970 er Jahre
                                         70                                                veränderte sich jedoch die Alterspyramide.
                                                                                           Drastisch sinkende Geburtsraten haben ihr
                                         60
                                                                                           Fundament verkleinert. Die Spitze wurde durch
                                         50                                                die steigende Lebenserwartung immer breiter.
                                                                                           Für die Arbeitswelt bedeutet dies: schon in
                                         40                                                wenigen Jahren wird es kaum noch möglich sein,
                                         30                                                Belegschaften zu verjüngen, weil die jüngere
                                                                                           Generation nicht in dem benötigten Umfang
                                         20                                                nachwächst. Das Durchschnittsalter der Beschäf-
                                                                           Tsd. Personen
                                                                                           tigten in den Betrieben wird somit zwangsläufig
                                         10
                                                                                           immer weiter ansteigen.
                                         0
1000   750     500      250         0          0         250       500     750     1000    Quelle: Statistisches Bundesamt 2015
60   Demografischer Wandel in Deutschland

     Von der Pyramide zum Pilz
                                               Seite 60
                                                                                     Alter in Jahren
     Von der Pyramide zum Pilz: derzeitiger und
                                                                                             100
     zukünftiger Altersaufbau der Bevölkerung in
     Deutschland. Unter der Voraussetzung annähernd                                          90
     gleichbleibender Geburtenraten und einem
     kontinuierlichen Anstieg der Lebenserwartung           Männer                           80                         Frauen
     schätzt das Statistische Bundesamt den Alters­
                                                                                             70
     aufbau der Bevölkerung für das Jahr 2060.
     Je nach Höhe der Zuwanderung ergeben sich zwei                                          60
     Varianten der Entwicklung. Weitere Szenarien
     lassen sich in einer animierten Bevölkerungs­                                           50
                                                            31.12.2019                                               31.12.2019
     pyramide betrachten unter:
                                                                                             40
     www.destatis.de/bevoelkerungspyramide
                                                                                             30
     Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
            2019                                                                             20

            2060 – schwache Zuwanderung                                                      10
                                                                                                                   Tsd. Personen
            2060 – starke Zuwanderung

     Quelle: Statistisches Bundesamt 2020                 1000   750     500   250       0         0   250   500     750   1000
Anteil der Erwerbstätigen unter den 55- bis 64-Jährigen im Vergleich                             61

                                                          Europa im Vergleich
     Island                                        81,2
                                                          Dass der geringe Anteil von Erwerbstätigen in der
  Schweden                                      77,7      Gruppe der Älteren kein Naturgesetz ist, zeigt der
                                                          Vergleich mit anderen Industrienationen. Aller-
   Schweiz                               73,0             dings hat Deutschland in den letzten Jahren hier
  Norwegen                               72,8             Boden gut gemacht. Lag der Anteil der Erwerbs­-
                                                          ­­täti­gen über 55 noch 2001 bei gerade einmal
Deutschland                              72,7             37,9 %, ist die Erwerbstätigenquote der 55- bis
    Estland                             72,5
                                                          65-Jährigen 2019 zwischenzeitlich auf 72,7 %
                                                          gestiegen.
 Dänemark                               71,3

Niederlande                        69,7

    Litauen                       68,4

   Lettland                      67,3

   Finnland                      66,8
                                                          Alle Angaben in Prozent
                                                          Quelle: Eurostat, Erwerbstätigenquote älterer
 Tschechien                      66,7
                                                                   Erwerbs­tätiger – insgesamt
                                                                   Stand: 07.10.2020
62

     Digitalisierung in Betrieben
     Die Digitalisierung ist ein zentraler Treiber des Wandels der Arbeitswelt. Auf Basis der Befragung
     „Digitalisierung und Wandel der Beschäftigung (DiWaBe)“ wird dargestellt, wie die Digitalisierung
     mit der Verbreitung bestimmter Arbeitsmittel und Technologien, verschiedenen Arbeitsanforde-
     rungen und Ressourcen sowie dem Wohlbefinden von Beschäftigten zusammenhängt.
     Verglichen wurden ausgewählte Arbeitsbedingungen von Beschäftigten in „digitalisierten“ Betrie-
     ben, d. h. in Betrieben, in denen moderne digitale Technologien bereits genutzt werden oder sogar
     zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells sind (ca. 58 %), mit denen von Beschäftigten in „weni-
     ger digitalisierten Betrieben“, die solche Technologien noch nicht nutzen (ca. 42 %) (DiWaBe 2019).
     Unter dem Begriff „4.0-Technologien“ werden allgemein vernetzte und algorithmusgesteuerte
     Technologien verstanden. Die Zukunftsvision einer Arbeitslandschaft, die von solchen Technolo-
     gien geprägt ist, wird auch als „Arbeitswelt 4.0“ bzw. auf die Produktion bezogen als „Industrie
     4.0“ bezeichnet. Im Produktionsbereich finden sich z. B. zunehmend über das Internet der Dinge
     vernetzte Wertschöpfungsketten in Form sogenannter „Smart Factories“ und „cyber-physischen
     Systeme“. Im Dienstleistungsbereich werden wiederum verstärkt Big-Data-Anwendungen und
     künstliche Intelligenz zur Analyse und Steuerung von Arbeitsprozessen eingesetzt.
Verbreitung von Arbeitsmitteln sowie modernen Informations- und Kommunikationstechnologien                                                          63

                                                                                              Informations - und Kommunikationstechno-
                     Anteil der Beschäftigten, die diese Arbeitsmittel immer oder             logien häufiger in digitalisierten Betrieben
                     häufig bei der Arbeit verwenden
                                                                                              Hier wird ein Überblick über die von den Beschäf-
Informations- und                                                                             tigten eingesetzten Arbeitsmittel gegeben, die sich
                                                                                         87
Kommunikations-                                                                               in drei Kategorien aufteilen lassen: Informations-
technologien                                                                        79
                                                                                              und Kommunikationstechnologien (IKT), Werk-
                                                                                              zeuge, Maschinen, Geräte und Anlagen (WMGA)
Werkzeuge,                                                                                    sowie Fahrzeuge und Transportmittel (FZ).
                                            28
Maschinen,                                                                                    87 % der Beschäftigten in Betrieben mit
Geräte und Anlagen                                 38
                                                                                              4.0-Technologien berichten, IKT immer oder
                                                                                              häufig bei der Arbeit zu verwenden, während dies
                                                                                              auf 79 % der Beschäftigten in weniger digitalisier-
Fahrzeuge und                          25                                                     ten Betrieben zutrifft.
Transportmittel                              30

                                                                                                     Betriebe mit 4.0-Technologien
                                                                                                     Betriebe ohne 4.0-Technologien

                                                                                              Alle Angaben in Prozent
                                                                                              Stichprobengröße: 4.850 ≤ n ≤ 4.854
                                                                                              Quelle: DiWaBe 2019
64   Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien

     Desktop-PC und mobile Endgeräte häufiger
                                         Seite 64
     in digitalisierten Betrieben

     Wirft man einen differenzierteren Blick auf die
     Nutzung moderner IKT fällt auf, dass Beschäftigte
                                                                                                           78
     in digitalisierten Betrieben mit Ausnahme von           Desktop-PC
                                                                                                      70
     Kassensystemen alle Technologien/Arbeitsmittel
     stärker nutzen: Dies gilt nicht nur für Desktop-PCs                                         43
                                                                  Laptop
     bei der Arbeit (78 % vs. 70 %), sondern auch für                                          41
     moderne mobile Endgeräte, wie etwa Tablets
                                                                                               41
     (21 % vs. 15 %).                                        Smartphone
                                                                                          38

                                                                                     21
                                                                  Tablet
                                                                                15

                                                                           10
            Betriebe mit 4.0-Technologien                  Kassensysteme
                                                                           10
            Betriebe ohne 4.0-Technologien

     Alle Angaben in Prozent
     Stichprobengröße: n = 4.854
     Quelle: DiWaBe 2019
Computerunterstützung am Arbeitsplatz                         65

                                                Intelligente Vernetzung häufiger in
                                                digitalisierten Betrieben

                                                Bei der Frage nach dem Automatisierungsgrad
                                                bzw. der Computerunterstützung des Arbeits-
     Betriebe mit        31        34   34
4.0-Technologien                                platzes insgesamt zeigen sich ebenfalls deutliche
                                                Unterschiede zwischen den beiden betrachteten
                                                Betriebstypen. Während der durchschnittliche
   Betriebe ohne
                    23        32        45      Anteil an Computerunterstützung ohne Ver-
4.0-Technologien
                                                netzung ähnlich hoch ist, geben Beschäftigte in
                                                Betrieben mit 4.0-Technologien an, dass ihr
                                                Arbeitsplatz durchschnittlich zu 31 % bereits
                                                intelligent vernetzt ist. Für Betriebe ohne solche
                                                Technologien gilt das durchschnittlich nur zu 23 %.

                                                       intelligent vernetzt
                                                       computergestützt (nicht vernetzt)
                                                       nicht computergestützt

                                                Stichprobengröße: 4.705 ≤ n ≤ 4.727
                                                Rundungsfehler, Alle Angaben in Prozent
                                                Quelle: DiWaBe 2019
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