Infobrief 2020 Liebe Mitglieder, liebe Fördernde, Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte an der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe ...

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Infobrief 2020 Liebe Mitglieder, liebe Fördernde, Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte an der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe ...
02/2020

Neues aus der Ambulanten Hospizgruppe

2. Infobrief 2020
Liebe Mitglieder, liebe Fördernde,                   viel positiven Zuspruch von Bottroperinnen und
                                                     Bottropern.
Freundinnen und Freunde, liebe
Interessierte an der Arbeit der                      In diesem Infobrief schreiben wir für Sie zum Bei-
                                                     spiel über unsere Supervisierenden und über die
Ambulanten Hospizgruppe Bottrop,                     Ehrung der Gründungsmitglieder.
                                                     Unsere Perspektive für das kommende Jahr ist
„Das Jahr 2020 ist das, was mancher Freitag der      weiterhin, dass wir unser Jubiläum nachfeiern, so-
13. gern wäre“ sagte vor Kurzem ein Freund zu mir.   bald dies sicher möglich ist.
Leider ist es so, dass uns das vergangene Jahr vor   Ich habe meinem Freund geantwortet: „Egal, wie
große Herausforderungen gestellt hat.                schwer es wird, am Ende werden wir tanzen!“
Das Schwierigste ist sicherlich, dass wir die Nähe
zu unseren Mitmenschen, die so wichtig für uns       Im Namen aller Vorstandsmitglieder wünsche ich
alle ist, nicht haben können.                        Ihnen und Ihren Angehörigen besondere, fried-
Aus diesem Grund konnten wir in unserem Jubilä-      liche, gesegnete Weihnachten und einen guten
umsjahr viele unserer Traditionen nicht leben.       Jahreswechsel.
Stellvertretend zu nennen sind hier das Sommer-
fest, der Segnungsgottesdienst, der Sternenba-       Bleiben Sie gesund!
sar…
                                                     Herzliche Grüße
Aber wir haben auch neue Erfahrungen gemacht:        Peter Frank
Wir konnten unter besonderen Umständen Ster-         1. Vorsitz
bebegleitung am Telefon machen und wir erfahren      Ambulante Hospizgruppe Bottrop e.V.
Infobrief 2020 Liebe Mitglieder, liebe Fördernde, Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte an der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe ...
diesem Zusammenhang, dass eine ganze Reihe von
                                                          Bottropern und Bottroperinnen auf uns zugekommen
                                                          sind und uns versichert haben, wie froh sie sind, uns
Ein besonderes Jahr...                                    wieder auf dem Markt zu sehen.

Ein besonderes Jahr, das sollte es werden, unser Ju-
biläumsjahr. Den Anfang sollte der Jubiläumsgottes-       Rückblicke
dienst für die Mitglieder am 21. März machen, denn        Das „Jubiläumsfrühstück“, 10. September 2020
am 21. März 1995 wurde die „Hospizgruppe Bottrop“
als eingetragener Verein gegründet. Weitere Veran-
staltungen waren für das Jahr geplant, mit einem
Höhepunkt am 15. September, nämlich mit unserer
großen Jubiläumsfeier.
Nun, all das ist durch Corona hinfällig geworden. Es
ist ein besonderes Jahr geworden, aber ganz an-
ders, als wir es uns vorgestellt hatten.
Schmerzlich ist für uns ebenfalls, dass auch lieb
gewordene, traditionelle Veranstaltungen wie der
                                                          Von links: Elisabeth Sutmann, Ursula Bleier-Josfeld,
Segnungsgottesdienst für Trauernde, der Ster-             Yvonne Diehl, Elisabeth Rudnick-Bloch, Joan Brüggemeier,
nenbasar und unsere Adventsfeier für die Ehren-           Erika Niggemeier, Peter Frank
amtlichen in diesem Jahr ausfallen müssen. Hier
                                                          Alle Jubiläumsveranstaltungen mussten in diesem
waren wir im Sommer noch zuversichtlich.
                                                          Jahr abgesagt werden.
Wegen der Pandemie können die Hospizsprechstun-
                                                          Wirklich alle? Nun, eine Veranstaltung konnte statt-
den in den Senioreneinrichtungen noch nicht wieder
                                                          finden und die war ursprünglich gar nicht so geplant.
stattfinden. und auch unsere Fortbildungen für die
                                                          Unsere Koordinatorinnen Anja Lenzyk und Christia-
Ehrenamtlichen müssen weitestgehend entfallen.
                                                          ne Raffel hatten die gute Idee, das Jubiläum wenigs-
Fortbildungen und Supervisionen per Videokonfe-
                                                          tens mit den Menschen zu feiern, auf deren Initiative
renz können den persönlichen Kontakt nicht erset-
                                                          die Gründung unserer Ambulanten Hospizgruppe,
zen. Wir bedauern außerordentlich, dass unsere
                                                          damals noch „Hospizgruppe Bottrop“, zurückgeht.
Trauercafés, die gerade wieder gestartet waren, von
neuem ausfallen müssen. Aber wir haben auch ein           30 Mitglieder unterschrieben 1995 die Gründungsur-
neues Angebot für Trauernde, das wir weiter unten         kunde. Natürlich waren lange Vorarbeiten vorausge-
vorstellen möchten.                                       gangen. Denn in den späten 80er bzw. frühen 90er
                                                          Jahren des letzten Jahrhunderts verbreitete sich
                           Außerdem haben unsere
                                                          der Hospizgedanke erst eher zögerlich in Deutsch-
                           Koordinatorinnen      Päck-
                                                          land, waren ambulante Hospizdienste und stationäre
                           chen bzw. Tüten für die
                                                          Hospize noch immer die Ausnahme. Der Tod wurde
                           Menschen gepackt, deren
                                                          soweit eben möglich verdrängt, Sterbende in Kran-
                           verstorbene Angehörige wir
                                                          kenhäusern auf dem Flur oder in Badezimmern un-
                           in diesem Jahr begleitet ha-
                                                          tergebracht und so „unsichtbar“ gemacht. Wer dies
                           ben, als kleinen Ausgleich
                                                          ändern wollte, musste wahre Pionierarbeit leisten
                           für unseren ausgefallenen
                                                          und Widerstände überwinden.
                           Segnungsgottesdienst. In
                           dem Tütengruß sind einige      Entstanden ist die Hospizgruppe aus einer kleinen
                           Dinge, die den Trauernden      Sitzwachengruppe heraus, in der die evangelischen
vielleicht in dieser schwierigen Zeit Trost, Zuversicht   und katholischen Krankenhausseelsorger von Ma-
und Kraft geben können.                                   rienhospital und Knappschaftskrankenhaus eine
                                                          leitende Rolle innehatten. Die Gruppe war also von
Überhaupt haben unsere Koordinatorinnen viele
                                                          Anfang an ökumenisch ausgerichtet.
kreative Ideen entwickelt. Ein Teil der Aktionen, die
dadurch ins Leben gerufen wurden, wird auch nach          Fachtagungen, interne Fortbildungen und regelmä-
Corona unsere Arbeit bereichern.                          ßige Gruppentreffen sowie eine Erweiterung der
                                                          Gruppe kennzeichneten die folgende Entwicklung.
Positiv ist, dass seit Mitte Mai die persönlichen Be-
                                                          Ende 1993, also noch vor der Vereinsgründung,
gleitungen wieder aufgenommen werden konnten.
                                                          übernahm die Gruppe regelmäßig Sterbebegleitun-
Wir hoffen, dass dies auch so bleibt und wir den
                                                          gen im Marienhospital. Die Gründung des Vereins
Menschen, die uns brauchen, unsere Hilfe anbie-
                                                          1995 war dann die logische Konsequenz.
ten können. Außerdem waren wir im September und
Oktober wieder mit unserem Infostand auf den Wo-          Heute ist die Arbeit der Hospizgruppe fest in der
chenmärkten vertreten. Wirklich berührend war in          Bottroper Gesellschaft verankert – wesentlich ein
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Verdienst dieser Pionierinnen und Pioniere, die sich   Sterben lagen. Anders als heute fanden damals die
übrigens auch für die Gründung des stationären         Begleitungen vorwiegend im Krankenhaus statt.
Hospizes Bottrop einsetzten.
                                                       Am lebhaftesten sind die Erinnerungen Ursula Blei-
Diese Gründungsmitglieder sollten eigentlich im        er-Josfelds an die monatlichen Gruppentreffen im
Rahmen der großen Jubiläumsfeier geehrt werden,        Evangelischen Gemeindehaus. Sie empfindet sie
die ja abgesagt werden musste. Um ihnen dennoch        heute noch als „etwas ganz Besonderes“. Nach einer
zu danken, hat der Vorstand daher diejenigen zu ei-    halbstündigen Meditation folgten Gespräche über
nem „Jubiläumsfrühstück“ eingeladen, die bis heute     die ehrenamtliche Tätigkeit, aber auch über Privates.
der Ambulanten Hospizgruppe die Treue gehalten         Die Ehrlichkeit und Offenheit in diesen Gesprächen,
haben.                                                 die besondere Atmosphäre schufen einen – wie sie
                                                       sagt - „einmaligen Zusammenhalt“.
Sechs Jubilarinnen und ein Jubilar sind schließlich
der Einladung auch in Corona-Zeiten gefolgt, darun-    „Das hat mir hinterher sehr gefehlt“, bekennt die
ter drei ehemalige Vorsitzende und unser heutiger      Dame der ersten Stunde.
Vorsitzender Peter Frank. So konnte das Frühstück
zwar unter Corona-Bedingungen, aber doch in ent-
spannter Atmosphäre stattfinden. Wer aber nun ge-      Unsere Kreativaktion „Mit bunten Bildern und
dacht hatte, die Anwesenden würden hauptsächlich       kleinen Kunstwerken ein Stück Freude schen-
in nostalgischen Erinnerungen schwelgen, sah sich      ken“
getäuscht.
„Auf die Zukunft!“
Das nämlich war der Tenor der lebhaften Gespräche
während dieses Frühstücks. Natürlich drehte sich die
Unterhaltung auch um die schwierigen Anfangsjahre.
Das größere Interesse der Gäste galt jedoch der ak-
tuellen Entwicklung der Ambulanten Hospizgruppe
und den Herausforderungen der Zukunft.
„Dass unsere Arbeit weitergeführt wird, das ist für
uns der größte Dank“, so lautete denn auch das Fazit
einer Teilnehmerin.

„Eine anstrengende und interessante Zeit“. Ein         Ende April hatte die Ambulante Hospizgruppe in
Gründungsmitglied erinnert sich.                       Bottrop zu einer Mal- und Bastelaktion für Kinder,
Ursula Bleier-Josfeld gehört zu den Mitgliedern der    Jugendliche und Erwachsene aufgerufen. Senioren,
ersten Stunde und war lange Jahre im Einsatz für die   Kranken und Sterbenden, die unter den Besuchsver-
Hospizgruppe. Nach dem Ende des Berufslebens           boten während des Lockdowns im Frühjahr gelitten
hatte sie das Gefühl, zu viel Freizeit zu haben und    hatten, sollte gezeigt werden, dass sie nicht verges-
suchte daher ein neues Aufgabenfeld. Sie prüfte ver-   sen sind. Im letzten Infobrief haben wir diese Aktion
schiedenste ehrenamtliche Tätigkeiten, aber keine      schon angekündigt. Das Ergebnis hat uns überwäl-
sagte ihr wirklich zu. Eine Freundin machte sie dann   tigt.
mit der Gruppe, aus der später die Hospizgruppe        Viele Bilder, Briefe und kleine Kunstwerke sind in
Bottrop hervorging, bekannt. Und sie war begeistert.
                                                       der Neustraße angekommen. Ein Paket mit bemal-
Dabei waren die Voraussetzungen für die Arbeit der     ten Steinen kam sogar aus Marl. Schließlich sorgten
Hospizgruppe alles andere als günstig. Es gab kein     mehrere kleine Kisten mit Geschenken für strahlen-
Büro, keine Gruppenräume. „Alles war sehr ärmlich      de Gesichter in verschiedenen Senioreneinrichtun-
und erbärmlich.“ Das Marienhospital stellte schließ-   gen und dem stationären Hospiz. Und auch bei den
lich einen Raum zur Verfügung, Firmen spendeten        Initiatorinnen dieser Aktion, Christiane Raffel und
erste technische Ausstattungen, eine Kirchhellener     Anja Lenzyk. „Es ging darum, ein bisschen Freude
Firma z.B. einen Computer. Rat für die Gründung        zu verschenken“, sagt Christiane Raffel. Und Anja
des Vereins holte man sich bei mehreren Treffen mit    Lenzyk ergänzt: „Nur durch die Unterstützung der
anderen Hospizvereinen in Münster.                     Bottroper Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen
                                                       war dies möglich. Besonders gefreut hat uns, dass
Da der Hospizgedanke noch nicht weit verbreitet
                                                       wir Geschenke auch aus umliegenden Städten be-
war, gab es natürlich Vorbehalte gegen die Tätig-
                                                       kommen haben.“
keit der Hospizgruppe. Unterstützung kam jedoch
von den Krankenhausseelsorgern. Auch eine Or-          Die Koordinatorinnen sind von der Resonanz so be-
densschwester aus dem Marienhospital, Schwester        geistert, dass sie überlegen, unabhängig von Coro-
Winfrid, unterstützte das Anliegen der Gruppe, in-     na in jedem Jahr eine solche Kreativaktion für statio-
dem sie die Ehrenamtlichen zu Patienten rief, die im   näre Einrichtungen zu planen.
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Die Ambulante Hospizgruppe dankt allen herzlich,        tätig. Aufgrund der aktuellen Situation mit Covid 19
die diese Aktion unterstützt und zu ihrem Erfolg bei-   konnte ich allerdings bislang nur einen Teil der eh-
getragen haben.                                         renamtlichen Mitarbeiter*innen in einer einzigen
                                                        Supervisionssitzung kennenlernen. Deshalb freue
Neue Ehrenamtliche für die Ambulante Hospiz-            ich mich über die Gelegenheit, mich auf diese Wei-
gruppe Bottrop                                          se im Rahmen des Infobriefes persönlich vorstellen
                                                        zu können. Ich bin ursprünglich Diplompädagogin.
                                                        Hauptberuflich bin ich seit vielen Jahren Leiterin von
                                                        Wohneinrichtungen in der Behindertenhilfe. In dieser
                                                        Rolle war und ist es mir eine Herzensangelegenheit,
                                                        Bewohner*innen mit geistigen Behinderungen zu
                                                        ermöglichen, in ihrem Zuhause, der Wohngruppe,
                                                        versterben zu können und in ihrer Trauer ernst ge-
                                                        nommen und begleitet zu werden. Dabei ist mir die
                                                        Selbstbestimmung ein wichtiges Anliegen. Als Ge-
                                                        sprächsbegleiterin nach §132g SGBV biete ich den
                                                        Bewohner*innen die Erstellung von Patientenverfü-
Trotz Corona konnte der diesjährige Befähigungs-        gungen in Leichter Sprache an.
kurs unter der Leitung unserer beiden Koordinato-       Seit mehr als 20 Jahren bin ich als Supervisorin
rinnen im Juni 2020 abgeschlossen werden, auch          DGSv nebenberuflich in Team, -Gruppen, - und Ein-
wenn ein Treffen zwischendurch per Video stattfand.     zelsupervisionen unterwegs. Ich bin Mediatorin und
Am 16.06.2020 wurden ihnen in der Tanzschule Pe-        Trauerbegleiterin. Meine Ausbildung zur Trauerbe-
ter Frank die Urkunden überreicht. Neun Frauen und      gleiterin habe ich bei Jorgos Canacakis mit vielen
drei Männer verstärken nun die Ehrenamtlichen der       Erfahrungen zur heilsamen Wirkung von Ritualen
Hospizgruppe. Fast alle sind bzw. waren inzwischen      machen können. Ehrenamtlich engagiere ich mich
im Einsatz, in der Sterbebegleitung, beim Bürodienst    im ambulanten Ethikkomitee in Bochum. Ich bin
oder bei den Infoständen.                               dort als Ethikberaterin und im Vorstand aktiv. Dar-
Wir freuen uns sehr über ihre Unterstützung und hei-    über hinaus bin ich im Fortbildungsbereich in der
ßen sie herzlich willkommen!                            Behindertenhilfe und in der Aus-/ Weiterbildung von
                                                        Trauerbegleiter*innen tätig.
                                                        Ich wohne in Bochum und bin ein Kind des Ruhr-
Einblicke                                               gebietes. In meiner Freizeit bin ich gerne draußen
                                                        in der Natur und/oder treibe Sport und gehe leiden-
Unsere Supervisorinnen und Supervisoren                 schaftlich gern ins Kino. Ich bin gespannt, endlich
Sterbebegleitung ist eine wichtige, erfüllende,         alle ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen aus meiner
manchmal aber auch belastende ehrenamtliche Tä-         Supervisionsgruppe kennenlernen zu können und
tigkeit. Ohne anschließende Reflexion in einem „ge-     freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Bleiben
schützten Raum“ und ohne Supervisorinnen und Su-        Sie gesund und guten Mutes in dieser besonderen
pervisoren könnten wir diese Arbeit nicht bewältigen.   Zeit.

Seit diesem Jahr arbeitet die Ambulante Hospizgrup-     Herzliche Grüße aus Bochum Martina Zabel
pe mit zwei neuen Supervisoren zusammen, genau-
er gesagt mit einer Supervisorin, Frau Martina Zabel,
und einem Supervisor, Herrn Günter Korb. Wir sind       Günter Korb
also in der glücklichen Lage, vier Supervisionster-     Günter Korb hat Sozialarbeit und Diplom-Pädagogik
mine anbieten zu können, denn unsere bewährten          studiert und war später Psychotherapeut. An der Uni-
Supervisoren Beate Harst und Klaus Giepmann un-         versitätsklinik Essen hat er für die Abteilung Hämato-
terstützen uns weiterhin.                               logie eine psychosoziale Beratungsstelle aufgebaut.
In diesem Infobrief werden die vier Supervisor*innen    Vor ca. 20 Jahren ist er dann zum Huyssenstift ge-
vorgestellt bzw. sie stellen sich selbst vor.           wechselt und hat dort eine Palliativstation als Verant-
                                                        wortlicher für die psychosoziale Begleitung mit eröff-
                                                        net. Ziel dieser Station ist es, die Patienten wieder
Martina Zabel                                           in ihr Zuhause zu entlassen, sei es in die häusliche
                                                        Umgebung, ins Seniorenheim oder ins Hospiz. Um
                  Liebe    Mitglieder  der   Hos-       ihre Betreuung auch in ihrem Zuhause zu gewähr-
                  pizgruppe Bottrop e.V., seit          leisten, hat Günter Korb vor 16 Jahren den Hospiz-
                  dem Frühjahr dieses besonde-          dienst Pallium in Essen gegründet, den er 10 Jahre
                  ren Jahres bin ich als Super-         lang leitete, bevor er in die Altersteilzeit gegangen ist.
                  visorin für die ehrenamtlichen
                  Mitarbeiter*innen in der Ambu-        Heute, im Ruhestand, ist er froh, seine Erfahrungen
                  lanten Hospizgruppe Bottrop e.V.      weitergeben zu können durch seine Tätigkeit als Su-
Infobrief 2020 Liebe Mitglieder, liebe Fördernde, Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte an der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe ...
tern (MMS) und lebe seit Juni 2005 in einer kleinen
                                                          Kommunität in Bottrop.
                                                          Mit der Ambulanten Hospizgruppe bin ich seit dem
pervisor für mehrere Hospizdienste, durch die Lei-        Beginn meiner Arbeit als Seelsorgerin im Knapp-
tung von Befähigungskursen und viele Fortbildungen        schaftskrankenhaus in Bottrop 2001 verbunden. Die
für alle in der Palliativversorgung tätigen Berufsgrup-   Vernetzung mit der Hospizgruppe war immer ein
pen im Rahmen des Netzwerks Palliativmedizin Es-          wichtiger Teil meiner professionellen Arbeit.
sen. Er ist glücklich, dadurch die Hospizidee weiter-     Etwas zu meinem Hintergrund
tragen zu dürfen.
                                                          Meine Wurzeln sind in der Eifel, geboren in einem
Seit Ende 2019 arbeitet Günter Korb auch als Super-       Dorf in der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die
visor für die Ambulante Hospizgruppe Bottrop, hat         Verbindung mit der Natur und konkret gelebter Glau-
hier schon mehrere Supervisionen gemacht, auch            be in Familie und Pfarrei haben mich sehr geprägt.
wenn die Corona-Pandemie natürlich die Zahl der           Schon sehr früh bin ich mit der Wirklichkeit von Tod
Supervisionen eingeschränkt hat. Die Offenheit der        und Trauer in Berührung gekommen, nicht zuletzt
Teilnehmerinnen und Teilnehmer empfindet er als           durch meinen Dienst als Ministrantin in der Pfarrge-
sehr positiv.                                             meinde.
Klaus Giepmann                                            Nach meinem Abitur habe ich praktische Theologie
            Liebe Ehrenamtliche der Hospiz-               und Religionspädagogik studiert und war bis 1988
            gruppe Bottrop, ich darf mich Ihnen           als Gemeindereferentin in der Pfarreiseelsorge im
            als einer der Supervisoren kurz vor-          Saarland tätig.
            stellen: Ich bin Klaus Giepmann,
                                                          Mit dem Eintritt in die Ordensgemeinschaft haben
            66 Jahre alt, und jetzt einige Jahre
                                                          sich neue Einsatzfelder eröffnet. Mir war eine Ver-
            schon als Supervisor in Ihrer Gruppe
                                                          tiefung der Seelsorge und die Begleitung von Men-
            tätig.
                                                          schen in Krisen ihres Lebens immer mehr ein Anlie-
Von Beruf bin ich Priester, erst tätig in Mülheim,        gen. Nach meiner Ausbildungszeit (Noviziat) in der
Bottrop und Schwelm. Dann als Pfarrer in Duisburg-        Gemeinschaft und verschiedensten Weiterbildungen
Süd und Essen-Mitte, anschließend 15 Jahre lang           vor allem in Pastoralpsychologie, Klinischer Seelsor-
Studierendenpfarrer des Bistum Essen. Als „Pfarrer        ge, Trauerbegleitung und geistlicher Begleitung bin
im besonderen Dienst“ jetzt in Bochum-Süd.                ich seit 1990 an unterschiedlichen Orten schwer-
                                                          punktmäßig in der Krankenhausseelsorge tätig: da-
Die Supervisorenausbildung war in den 80er Jahren
                                                          von 16 Jahre im KKB, 2 Jahre im MHB, 3 Jahre auch
im Bistum Köln, vom Kardinal Hengsbach angeregt
                                                          im stationären Hospiz Bottrop. 3 Jahre war ich auch
als Unterstützung für seine Priester. Im Laufe der
                                                          in einem Krankenhaus in Ghana tätig, eine kostbare
Jahre kamen dann andere Berufsgruppen hinzu,
                                                          und meinen Horizont weitende Zeit.
auch weitere Ausbildungen wie Therapie, Coaching
und Bibliodrama.                                          In der Begleitung von Menschen ist mir wichtig, acht-
                                                          sam zu sein für ihren inneren Weg. Im Zuhören und
Die Supervisionen machen mir große Freude, weil
                                                          lebendigen Interesse für ihre Wirklichkeit können
ich sie auch immer wieder als Ort des Lernens und
                                                          Menschen sich und ihren tiefsten Lebensimpulsen
der „Aha-Erlebnisse“ erleben darf. Gerade in der
                                                          begegnen. In der Sterbebegleitung war mir die An-
Gruppe können Sie sich ja gut gegenseitig stützen
                                                          nahme und Versöhnung des Lebens, die Wertschät-
und mit und am Anderen lernen.
                                                          zung für die persönliche Lebensleistung, in aller Zer-
Und meine Hobbies? Ich lese gerne, entspanne mich         brechlichkeit, ein besonderes Anliegen.
beim Radfahren in der freien Natur oder beim Gitarre
                                                          Die Spiritualität unserer Gemeinschaft spricht davon,
spielen – gerne auch zusammen mit anderen.
                                                          dass wir „heilend präsent sein wollen im Herzen ei-
Ihnen danke ich für Ihre verantwortungsvolle Tätig-       ner verwundeten Welt“. Was das genau bedeutet gilt
keit und wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und          es immer wieder aktuell herauszufinden.
Erfüllung damit.
                                                          Seit unserer Ankunft in Bottrop sind hier viele Bezie-
Mit herzlichem Gruß,                                      hungen gewachsen und es freut mich, dass wir als
Klaus Giepmann                                            MMS für andere suchende Menschen ein geistlicher
                                                          Ort sein können und uns miteinander auf dem Weg
                                                          erleben.
Sr. Beate Harst                                           Seit gut einem Jahr bin ich nicht mehr im Kranken-
                                                          haus tätig – aber mein Herz schlägt noch immer für
Ein paar Takte zu mir persönlich
                                                          die Krankenhausseelsorge. Ich gehöre nun in der
Ich gehöre seit gut 30 Jahren zur internationalen Or-     Diözese Essen zu einem Team „Seelsorgende für
densgemeinschaft der Missionsärztlichen Schwes-           SeelsorgerInnen“ – die Unterstützung und Ermuti-
Infobrief 2020 Liebe Mitglieder, liebe Fördernde, Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte an der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe ...
gung von Mitarbeitenden/KollegInnen lag mir immer
am Herzen.
Der zweite Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der
Begleitung Trauernder (Begleitung und Fortbildung),
in geistlicher Begleitung und spirituellen Angeboten.
Hier darf gerade Neues entstehen (wie Angebo-
te in Kontemplation und Begegnung mit der Natur/
Sinn(en)zeit) oder auch das Angebot „Hoffnung tan-
ken am Abend“. Und ich träume noch …
Meine tiefsten Quellen sind meine Gottesbeziehung
und das Unterwegssein miteinander. Freude und
Kraftquellen sind dabei: Sein und Bewegen in der
Natur, Stille und Kontemplation, schöne Begegnun-
gen, Singen, ein gutes Buch, ein guter Film, Tanzen
und ich liebe es zu backen und mich auszuprobieren.
Und mich inspirieren tolle Texte, in denen ich mich
wiederfinden kann...
                                                         men. Die Treffen finden jeweils zwischen einem trau-
                                                         ernden Menschen und einer Trauerbegleiterin unter
Ausblicke                                                Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln statt.

Unser neues Angebot zur Trauerbegleitung
                                                         Neuer Befähigungskurs auf das nächste Jahr
Trauerspaziergänge: Einzeltrauergespräche un-
                                                         verschoben
terwegs
                                                         Dass das Interesse an der Arbeit unserer Ambu-
Unterstützung für Trauernde ist gerade in den Zei-
                                                         lanten Hospizgruppe groß ist, zeigt die Zahl der
ten der Corona-Pandemie von Bedeutung, da die
                                                         Bewer-bungen für einen neuen Befähigungskurs.
Möglichkeit zum Austausch mit anderen Menschen
                                                         Über 30 Frauen und Männer hatten sich gemeldet,
beschränkt ist. In dieser Situation ist die Idee der
                                                         10 konnten schließlich in den neuen Befähigungs-
Trauerspaziergänge entstanden, die von den Be-
                                                         kurs aufgenommen werden. Die Begrenzung auf 10
gleiterinnen begeistert angenommen wurde und die
                                                         Teilnehmerin-nen bzw. Teilnehmer war aufgrund der
auch dauerhaft unsere Trauerarbeit ergänzen soll.
                                                         Corona-Bedingungen erforderlich geworden. Leider
Ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen machen sich           musste der Beginn des Kurses, ursprünglich für den
gemeinsam mit Trauernden auf den Weg. Im Wald,           30. Oktober geplant, verschoben werden. Doch die
im Park oder auf dem Friedhof können die Betrof-         Koordinatorinnen und die Frauen und Männer, die an
fenen ihrer Trauer Raum geben, Kraft aus der Natur       dem Kurs teilnehmen werden, fiebern einem zeitna-
ziehen und mit Ihrer Begleiterin ins Gespräch kom-       hen Kursbeginn entgegen.

                                 Ambulante Hospizgruppe Bottrop e.V.
                                        Neustraße 2 · 46236 Bottrop
                                Tel. 0 20 41/76 38 12 · Mobil 0171/264 50 01
                       kontakt@hospizgruppe-bottrop.de · www.hospizgruppe-bottrop.de
                                          Sparkasse Bottrop
                         IBAN DE68 4245 1220 0000 0434 89 · BIC WELADED1BOT
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