Infobrief 2020 Liebe Mitglieder, liebe Fördernde, Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte an der Arbeit der Ambulanten Hospizgruppe ...
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02/2020 Neues aus der Ambulanten Hospizgruppe 2. Infobrief 2020 Liebe Mitglieder, liebe Fördernde, viel positiven Zuspruch von Bottroperinnen und Bottropern. Freundinnen und Freunde, liebe Interessierte an der Arbeit der In diesem Infobrief schreiben wir für Sie zum Bei- spiel über unsere Supervisierenden und über die Ambulanten Hospizgruppe Bottrop, Ehrung der Gründungsmitglieder. Unsere Perspektive für das kommende Jahr ist „Das Jahr 2020 ist das, was mancher Freitag der weiterhin, dass wir unser Jubiläum nachfeiern, so- 13. gern wäre“ sagte vor Kurzem ein Freund zu mir. bald dies sicher möglich ist. Leider ist es so, dass uns das vergangene Jahr vor Ich habe meinem Freund geantwortet: „Egal, wie große Herausforderungen gestellt hat. schwer es wird, am Ende werden wir tanzen!“ Das Schwierigste ist sicherlich, dass wir die Nähe zu unseren Mitmenschen, die so wichtig für uns Im Namen aller Vorstandsmitglieder wünsche ich alle ist, nicht haben können. Ihnen und Ihren Angehörigen besondere, fried- Aus diesem Grund konnten wir in unserem Jubilä- liche, gesegnete Weihnachten und einen guten umsjahr viele unserer Traditionen nicht leben. Jahreswechsel. Stellvertretend zu nennen sind hier das Sommer- fest, der Segnungsgottesdienst, der Sternenba- Bleiben Sie gesund! sar… Herzliche Grüße Aber wir haben auch neue Erfahrungen gemacht: Peter Frank Wir konnten unter besonderen Umständen Ster- 1. Vorsitz bebegleitung am Telefon machen und wir erfahren Ambulante Hospizgruppe Bottrop e.V.
diesem Zusammenhang, dass eine ganze Reihe von Bottropern und Bottroperinnen auf uns zugekommen sind und uns versichert haben, wie froh sie sind, uns Ein besonderes Jahr... wieder auf dem Markt zu sehen. Ein besonderes Jahr, das sollte es werden, unser Ju- biläumsjahr. Den Anfang sollte der Jubiläumsgottes- Rückblicke dienst für die Mitglieder am 21. März machen, denn Das „Jubiläumsfrühstück“, 10. September 2020 am 21. März 1995 wurde die „Hospizgruppe Bottrop“ als eingetragener Verein gegründet. Weitere Veran- staltungen waren für das Jahr geplant, mit einem Höhepunkt am 15. September, nämlich mit unserer großen Jubiläumsfeier. Nun, all das ist durch Corona hinfällig geworden. Es ist ein besonderes Jahr geworden, aber ganz an- ders, als wir es uns vorgestellt hatten. Schmerzlich ist für uns ebenfalls, dass auch lieb gewordene, traditionelle Veranstaltungen wie der Von links: Elisabeth Sutmann, Ursula Bleier-Josfeld, Segnungsgottesdienst für Trauernde, der Ster- Yvonne Diehl, Elisabeth Rudnick-Bloch, Joan Brüggemeier, nenbasar und unsere Adventsfeier für die Ehren- Erika Niggemeier, Peter Frank amtlichen in diesem Jahr ausfallen müssen. Hier Alle Jubiläumsveranstaltungen mussten in diesem waren wir im Sommer noch zuversichtlich. Jahr abgesagt werden. Wegen der Pandemie können die Hospizsprechstun- Wirklich alle? Nun, eine Veranstaltung konnte statt- den in den Senioreneinrichtungen noch nicht wieder finden und die war ursprünglich gar nicht so geplant. stattfinden. und auch unsere Fortbildungen für die Unsere Koordinatorinnen Anja Lenzyk und Christia- Ehrenamtlichen müssen weitestgehend entfallen. ne Raffel hatten die gute Idee, das Jubiläum wenigs- Fortbildungen und Supervisionen per Videokonfe- tens mit den Menschen zu feiern, auf deren Initiative renz können den persönlichen Kontakt nicht erset- die Gründung unserer Ambulanten Hospizgruppe, zen. Wir bedauern außerordentlich, dass unsere damals noch „Hospizgruppe Bottrop“, zurückgeht. Trauercafés, die gerade wieder gestartet waren, von neuem ausfallen müssen. Aber wir haben auch ein 30 Mitglieder unterschrieben 1995 die Gründungsur- neues Angebot für Trauernde, das wir weiter unten kunde. Natürlich waren lange Vorarbeiten vorausge- vorstellen möchten. gangen. Denn in den späten 80er bzw. frühen 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verbreitete sich Außerdem haben unsere der Hospizgedanke erst eher zögerlich in Deutsch- Koordinatorinnen Päck- land, waren ambulante Hospizdienste und stationäre chen bzw. Tüten für die Hospize noch immer die Ausnahme. Der Tod wurde Menschen gepackt, deren soweit eben möglich verdrängt, Sterbende in Kran- verstorbene Angehörige wir kenhäusern auf dem Flur oder in Badezimmern un- in diesem Jahr begleitet ha- tergebracht und so „unsichtbar“ gemacht. Wer dies ben, als kleinen Ausgleich ändern wollte, musste wahre Pionierarbeit leisten für unseren ausgefallenen und Widerstände überwinden. Segnungsgottesdienst. In dem Tütengruß sind einige Entstanden ist die Hospizgruppe aus einer kleinen Dinge, die den Trauernden Sitzwachengruppe heraus, in der die evangelischen vielleicht in dieser schwierigen Zeit Trost, Zuversicht und katholischen Krankenhausseelsorger von Ma- und Kraft geben können. rienhospital und Knappschaftskrankenhaus eine leitende Rolle innehatten. Die Gruppe war also von Überhaupt haben unsere Koordinatorinnen viele Anfang an ökumenisch ausgerichtet. kreative Ideen entwickelt. Ein Teil der Aktionen, die dadurch ins Leben gerufen wurden, wird auch nach Fachtagungen, interne Fortbildungen und regelmä- Corona unsere Arbeit bereichern. ßige Gruppentreffen sowie eine Erweiterung der Gruppe kennzeichneten die folgende Entwicklung. Positiv ist, dass seit Mitte Mai die persönlichen Be- Ende 1993, also noch vor der Vereinsgründung, gleitungen wieder aufgenommen werden konnten. übernahm die Gruppe regelmäßig Sterbebegleitun- Wir hoffen, dass dies auch so bleibt und wir den gen im Marienhospital. Die Gründung des Vereins Menschen, die uns brauchen, unsere Hilfe anbie- 1995 war dann die logische Konsequenz. ten können. Außerdem waren wir im September und Oktober wieder mit unserem Infostand auf den Wo- Heute ist die Arbeit der Hospizgruppe fest in der chenmärkten vertreten. Wirklich berührend war in Bottroper Gesellschaft verankert – wesentlich ein
Verdienst dieser Pionierinnen und Pioniere, die sich Sterben lagen. Anders als heute fanden damals die übrigens auch für die Gründung des stationären Begleitungen vorwiegend im Krankenhaus statt. Hospizes Bottrop einsetzten. Am lebhaftesten sind die Erinnerungen Ursula Blei- Diese Gründungsmitglieder sollten eigentlich im er-Josfelds an die monatlichen Gruppentreffen im Rahmen der großen Jubiläumsfeier geehrt werden, Evangelischen Gemeindehaus. Sie empfindet sie die ja abgesagt werden musste. Um ihnen dennoch heute noch als „etwas ganz Besonderes“. Nach einer zu danken, hat der Vorstand daher diejenigen zu ei- halbstündigen Meditation folgten Gespräche über nem „Jubiläumsfrühstück“ eingeladen, die bis heute die ehrenamtliche Tätigkeit, aber auch über Privates. der Ambulanten Hospizgruppe die Treue gehalten Die Ehrlichkeit und Offenheit in diesen Gesprächen, haben. die besondere Atmosphäre schufen einen – wie sie sagt - „einmaligen Zusammenhalt“. Sechs Jubilarinnen und ein Jubilar sind schließlich der Einladung auch in Corona-Zeiten gefolgt, darun- „Das hat mir hinterher sehr gefehlt“, bekennt die ter drei ehemalige Vorsitzende und unser heutiger Dame der ersten Stunde. Vorsitzender Peter Frank. So konnte das Frühstück zwar unter Corona-Bedingungen, aber doch in ent- spannter Atmosphäre stattfinden. Wer aber nun ge- Unsere Kreativaktion „Mit bunten Bildern und dacht hatte, die Anwesenden würden hauptsächlich kleinen Kunstwerken ein Stück Freude schen- in nostalgischen Erinnerungen schwelgen, sah sich ken“ getäuscht. „Auf die Zukunft!“ Das nämlich war der Tenor der lebhaften Gespräche während dieses Frühstücks. Natürlich drehte sich die Unterhaltung auch um die schwierigen Anfangsjahre. Das größere Interesse der Gäste galt jedoch der ak- tuellen Entwicklung der Ambulanten Hospizgruppe und den Herausforderungen der Zukunft. „Dass unsere Arbeit weitergeführt wird, das ist für uns der größte Dank“, so lautete denn auch das Fazit einer Teilnehmerin. „Eine anstrengende und interessante Zeit“. Ein Ende April hatte die Ambulante Hospizgruppe in Gründungsmitglied erinnert sich. Bottrop zu einer Mal- und Bastelaktion für Kinder, Ursula Bleier-Josfeld gehört zu den Mitgliedern der Jugendliche und Erwachsene aufgerufen. Senioren, ersten Stunde und war lange Jahre im Einsatz für die Kranken und Sterbenden, die unter den Besuchsver- Hospizgruppe. Nach dem Ende des Berufslebens boten während des Lockdowns im Frühjahr gelitten hatte sie das Gefühl, zu viel Freizeit zu haben und hatten, sollte gezeigt werden, dass sie nicht verges- suchte daher ein neues Aufgabenfeld. Sie prüfte ver- sen sind. Im letzten Infobrief haben wir diese Aktion schiedenste ehrenamtliche Tätigkeiten, aber keine schon angekündigt. Das Ergebnis hat uns überwäl- sagte ihr wirklich zu. Eine Freundin machte sie dann tigt. mit der Gruppe, aus der später die Hospizgruppe Viele Bilder, Briefe und kleine Kunstwerke sind in Bottrop hervorging, bekannt. Und sie war begeistert. der Neustraße angekommen. Ein Paket mit bemal- Dabei waren die Voraussetzungen für die Arbeit der ten Steinen kam sogar aus Marl. Schließlich sorgten Hospizgruppe alles andere als günstig. Es gab kein mehrere kleine Kisten mit Geschenken für strahlen- Büro, keine Gruppenräume. „Alles war sehr ärmlich de Gesichter in verschiedenen Senioreneinrichtun- und erbärmlich.“ Das Marienhospital stellte schließ- gen und dem stationären Hospiz. Und auch bei den lich einen Raum zur Verfügung, Firmen spendeten Initiatorinnen dieser Aktion, Christiane Raffel und erste technische Ausstattungen, eine Kirchhellener Anja Lenzyk. „Es ging darum, ein bisschen Freude Firma z.B. einen Computer. Rat für die Gründung zu verschenken“, sagt Christiane Raffel. Und Anja des Vereins holte man sich bei mehreren Treffen mit Lenzyk ergänzt: „Nur durch die Unterstützung der anderen Hospizvereinen in Münster. Bottroper Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen war dies möglich. Besonders gefreut hat uns, dass Da der Hospizgedanke noch nicht weit verbreitet wir Geschenke auch aus umliegenden Städten be- war, gab es natürlich Vorbehalte gegen die Tätig- kommen haben.“ keit der Hospizgruppe. Unterstützung kam jedoch von den Krankenhausseelsorgern. Auch eine Or- Die Koordinatorinnen sind von der Resonanz so be- densschwester aus dem Marienhospital, Schwester geistert, dass sie überlegen, unabhängig von Coro- Winfrid, unterstützte das Anliegen der Gruppe, in- na in jedem Jahr eine solche Kreativaktion für statio- dem sie die Ehrenamtlichen zu Patienten rief, die im näre Einrichtungen zu planen.
Die Ambulante Hospizgruppe dankt allen herzlich, tätig. Aufgrund der aktuellen Situation mit Covid 19 die diese Aktion unterstützt und zu ihrem Erfolg bei- konnte ich allerdings bislang nur einen Teil der eh- getragen haben. renamtlichen Mitarbeiter*innen in einer einzigen Supervisionssitzung kennenlernen. Deshalb freue Neue Ehrenamtliche für die Ambulante Hospiz- ich mich über die Gelegenheit, mich auf diese Wei- gruppe Bottrop se im Rahmen des Infobriefes persönlich vorstellen zu können. Ich bin ursprünglich Diplompädagogin. Hauptberuflich bin ich seit vielen Jahren Leiterin von Wohneinrichtungen in der Behindertenhilfe. In dieser Rolle war und ist es mir eine Herzensangelegenheit, Bewohner*innen mit geistigen Behinderungen zu ermöglichen, in ihrem Zuhause, der Wohngruppe, versterben zu können und in ihrer Trauer ernst ge- nommen und begleitet zu werden. Dabei ist mir die Selbstbestimmung ein wichtiges Anliegen. Als Ge- sprächsbegleiterin nach §132g SGBV biete ich den Bewohner*innen die Erstellung von Patientenverfü- Trotz Corona konnte der diesjährige Befähigungs- gungen in Leichter Sprache an. kurs unter der Leitung unserer beiden Koordinato- Seit mehr als 20 Jahren bin ich als Supervisorin rinnen im Juni 2020 abgeschlossen werden, auch DGSv nebenberuflich in Team, -Gruppen, - und Ein- wenn ein Treffen zwischendurch per Video stattfand. zelsupervisionen unterwegs. Ich bin Mediatorin und Am 16.06.2020 wurden ihnen in der Tanzschule Pe- Trauerbegleiterin. Meine Ausbildung zur Trauerbe- ter Frank die Urkunden überreicht. Neun Frauen und gleiterin habe ich bei Jorgos Canacakis mit vielen drei Männer verstärken nun die Ehrenamtlichen der Erfahrungen zur heilsamen Wirkung von Ritualen Hospizgruppe. Fast alle sind bzw. waren inzwischen machen können. Ehrenamtlich engagiere ich mich im Einsatz, in der Sterbebegleitung, beim Bürodienst im ambulanten Ethikkomitee in Bochum. Ich bin oder bei den Infoständen. dort als Ethikberaterin und im Vorstand aktiv. Dar- Wir freuen uns sehr über ihre Unterstützung und hei- über hinaus bin ich im Fortbildungsbereich in der ßen sie herzlich willkommen! Behindertenhilfe und in der Aus-/ Weiterbildung von Trauerbegleiter*innen tätig. Ich wohne in Bochum und bin ein Kind des Ruhr- Einblicke gebietes. In meiner Freizeit bin ich gerne draußen in der Natur und/oder treibe Sport und gehe leiden- Unsere Supervisorinnen und Supervisoren schaftlich gern ins Kino. Ich bin gespannt, endlich Sterbebegleitung ist eine wichtige, erfüllende, alle ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen aus meiner manchmal aber auch belastende ehrenamtliche Tä- Supervisionsgruppe kennenlernen zu können und tigkeit. Ohne anschließende Reflexion in einem „ge- freue mich sehr auf die Zusammenarbeit. Bleiben schützten Raum“ und ohne Supervisorinnen und Su- Sie gesund und guten Mutes in dieser besonderen pervisoren könnten wir diese Arbeit nicht bewältigen. Zeit. Seit diesem Jahr arbeitet die Ambulante Hospizgrup- Herzliche Grüße aus Bochum Martina Zabel pe mit zwei neuen Supervisoren zusammen, genau- er gesagt mit einer Supervisorin, Frau Martina Zabel, und einem Supervisor, Herrn Günter Korb. Wir sind Günter Korb also in der glücklichen Lage, vier Supervisionster- Günter Korb hat Sozialarbeit und Diplom-Pädagogik mine anbieten zu können, denn unsere bewährten studiert und war später Psychotherapeut. An der Uni- Supervisoren Beate Harst und Klaus Giepmann un- versitätsklinik Essen hat er für die Abteilung Hämato- terstützen uns weiterhin. logie eine psychosoziale Beratungsstelle aufgebaut. In diesem Infobrief werden die vier Supervisor*innen Vor ca. 20 Jahren ist er dann zum Huyssenstift ge- vorgestellt bzw. sie stellen sich selbst vor. wechselt und hat dort eine Palliativstation als Verant- wortlicher für die psychosoziale Begleitung mit eröff- net. Ziel dieser Station ist es, die Patienten wieder Martina Zabel in ihr Zuhause zu entlassen, sei es in die häusliche Umgebung, ins Seniorenheim oder ins Hospiz. Um Liebe Mitglieder der Hos- ihre Betreuung auch in ihrem Zuhause zu gewähr- pizgruppe Bottrop e.V., seit leisten, hat Günter Korb vor 16 Jahren den Hospiz- dem Frühjahr dieses besonde- dienst Pallium in Essen gegründet, den er 10 Jahre ren Jahres bin ich als Super- lang leitete, bevor er in die Altersteilzeit gegangen ist. visorin für die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen in der Ambu- Heute, im Ruhestand, ist er froh, seine Erfahrungen lanten Hospizgruppe Bottrop e.V. weitergeben zu können durch seine Tätigkeit als Su-
tern (MMS) und lebe seit Juni 2005 in einer kleinen Kommunität in Bottrop. Mit der Ambulanten Hospizgruppe bin ich seit dem pervisor für mehrere Hospizdienste, durch die Lei- Beginn meiner Arbeit als Seelsorgerin im Knapp- tung von Befähigungskursen und viele Fortbildungen schaftskrankenhaus in Bottrop 2001 verbunden. Die für alle in der Palliativversorgung tätigen Berufsgrup- Vernetzung mit der Hospizgruppe war immer ein pen im Rahmen des Netzwerks Palliativmedizin Es- wichtiger Teil meiner professionellen Arbeit. sen. Er ist glücklich, dadurch die Hospizidee weiter- Etwas zu meinem Hintergrund tragen zu dürfen. Meine Wurzeln sind in der Eifel, geboren in einem Seit Ende 2019 arbeitet Günter Korb auch als Super- Dorf in der Nähe von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die visor für die Ambulante Hospizgruppe Bottrop, hat Verbindung mit der Natur und konkret gelebter Glau- hier schon mehrere Supervisionen gemacht, auch be in Familie und Pfarrei haben mich sehr geprägt. wenn die Corona-Pandemie natürlich die Zahl der Schon sehr früh bin ich mit der Wirklichkeit von Tod Supervisionen eingeschränkt hat. Die Offenheit der und Trauer in Berührung gekommen, nicht zuletzt Teilnehmerinnen und Teilnehmer empfindet er als durch meinen Dienst als Ministrantin in der Pfarrge- sehr positiv. meinde. Klaus Giepmann Nach meinem Abitur habe ich praktische Theologie Liebe Ehrenamtliche der Hospiz- und Religionspädagogik studiert und war bis 1988 gruppe Bottrop, ich darf mich Ihnen als Gemeindereferentin in der Pfarreiseelsorge im als einer der Supervisoren kurz vor- Saarland tätig. stellen: Ich bin Klaus Giepmann, Mit dem Eintritt in die Ordensgemeinschaft haben 66 Jahre alt, und jetzt einige Jahre sich neue Einsatzfelder eröffnet. Mir war eine Ver- schon als Supervisor in Ihrer Gruppe tiefung der Seelsorge und die Begleitung von Men- tätig. schen in Krisen ihres Lebens immer mehr ein Anlie- Von Beruf bin ich Priester, erst tätig in Mülheim, gen. Nach meiner Ausbildungszeit (Noviziat) in der Bottrop und Schwelm. Dann als Pfarrer in Duisburg- Gemeinschaft und verschiedensten Weiterbildungen Süd und Essen-Mitte, anschließend 15 Jahre lang vor allem in Pastoralpsychologie, Klinischer Seelsor- Studierendenpfarrer des Bistum Essen. Als „Pfarrer ge, Trauerbegleitung und geistlicher Begleitung bin im besonderen Dienst“ jetzt in Bochum-Süd. ich seit 1990 an unterschiedlichen Orten schwer- punktmäßig in der Krankenhausseelsorge tätig: da- Die Supervisorenausbildung war in den 80er Jahren von 16 Jahre im KKB, 2 Jahre im MHB, 3 Jahre auch im Bistum Köln, vom Kardinal Hengsbach angeregt im stationären Hospiz Bottrop. 3 Jahre war ich auch als Unterstützung für seine Priester. Im Laufe der in einem Krankenhaus in Ghana tätig, eine kostbare Jahre kamen dann andere Berufsgruppen hinzu, und meinen Horizont weitende Zeit. auch weitere Ausbildungen wie Therapie, Coaching und Bibliodrama. In der Begleitung von Menschen ist mir wichtig, acht- sam zu sein für ihren inneren Weg. Im Zuhören und Die Supervisionen machen mir große Freude, weil lebendigen Interesse für ihre Wirklichkeit können ich sie auch immer wieder als Ort des Lernens und Menschen sich und ihren tiefsten Lebensimpulsen der „Aha-Erlebnisse“ erleben darf. Gerade in der begegnen. In der Sterbebegleitung war mir die An- Gruppe können Sie sich ja gut gegenseitig stützen nahme und Versöhnung des Lebens, die Wertschät- und mit und am Anderen lernen. zung für die persönliche Lebensleistung, in aller Zer- Und meine Hobbies? Ich lese gerne, entspanne mich brechlichkeit, ein besonderes Anliegen. beim Radfahren in der freien Natur oder beim Gitarre Die Spiritualität unserer Gemeinschaft spricht davon, spielen – gerne auch zusammen mit anderen. dass wir „heilend präsent sein wollen im Herzen ei- Ihnen danke ich für Ihre verantwortungsvolle Tätig- ner verwundeten Welt“. Was das genau bedeutet gilt keit und wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und es immer wieder aktuell herauszufinden. Erfüllung damit. Seit unserer Ankunft in Bottrop sind hier viele Bezie- Mit herzlichem Gruß, hungen gewachsen und es freut mich, dass wir als Klaus Giepmann MMS für andere suchende Menschen ein geistlicher Ort sein können und uns miteinander auf dem Weg erleben. Sr. Beate Harst Seit gut einem Jahr bin ich nicht mehr im Kranken- haus tätig – aber mein Herz schlägt noch immer für Ein paar Takte zu mir persönlich die Krankenhausseelsorge. Ich gehöre nun in der Ich gehöre seit gut 30 Jahren zur internationalen Or- Diözese Essen zu einem Team „Seelsorgende für densgemeinschaft der Missionsärztlichen Schwes- SeelsorgerInnen“ – die Unterstützung und Ermuti-
gung von Mitarbeitenden/KollegInnen lag mir immer am Herzen. Der zweite Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in der Begleitung Trauernder (Begleitung und Fortbildung), in geistlicher Begleitung und spirituellen Angeboten. Hier darf gerade Neues entstehen (wie Angebo- te in Kontemplation und Begegnung mit der Natur/ Sinn(en)zeit) oder auch das Angebot „Hoffnung tan- ken am Abend“. Und ich träume noch … Meine tiefsten Quellen sind meine Gottesbeziehung und das Unterwegssein miteinander. Freude und Kraftquellen sind dabei: Sein und Bewegen in der Natur, Stille und Kontemplation, schöne Begegnun- gen, Singen, ein gutes Buch, ein guter Film, Tanzen und ich liebe es zu backen und mich auszuprobieren. Und mich inspirieren tolle Texte, in denen ich mich wiederfinden kann... men. Die Treffen finden jeweils zwischen einem trau- ernden Menschen und einer Trauerbegleiterin unter Ausblicke Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln statt. Unser neues Angebot zur Trauerbegleitung Neuer Befähigungskurs auf das nächste Jahr Trauerspaziergänge: Einzeltrauergespräche un- verschoben terwegs Dass das Interesse an der Arbeit unserer Ambu- Unterstützung für Trauernde ist gerade in den Zei- lanten Hospizgruppe groß ist, zeigt die Zahl der ten der Corona-Pandemie von Bedeutung, da die Bewer-bungen für einen neuen Befähigungskurs. Möglichkeit zum Austausch mit anderen Menschen Über 30 Frauen und Männer hatten sich gemeldet, beschränkt ist. In dieser Situation ist die Idee der 10 konnten schließlich in den neuen Befähigungs- Trauerspaziergänge entstanden, die von den Be- kurs aufgenommen werden. Die Begrenzung auf 10 gleiterinnen begeistert angenommen wurde und die Teilnehmerin-nen bzw. Teilnehmer war aufgrund der auch dauerhaft unsere Trauerarbeit ergänzen soll. Corona-Bedingungen erforderlich geworden. Leider Ehrenamtliche Trauerbegleiterinnen machen sich musste der Beginn des Kurses, ursprünglich für den gemeinsam mit Trauernden auf den Weg. Im Wald, 30. Oktober geplant, verschoben werden. Doch die im Park oder auf dem Friedhof können die Betrof- Koordinatorinnen und die Frauen und Männer, die an fenen ihrer Trauer Raum geben, Kraft aus der Natur dem Kurs teilnehmen werden, fiebern einem zeitna- ziehen und mit Ihrer Begleiterin ins Gespräch kom- hen Kursbeginn entgegen. Ambulante Hospizgruppe Bottrop e.V. Neustraße 2 · 46236 Bottrop Tel. 0 20 41/76 38 12 · Mobil 0171/264 50 01 kontakt@hospizgruppe-bottrop.de · www.hospizgruppe-bottrop.de Sparkasse Bottrop IBAN DE68 4245 1220 0000 0434 89 · BIC WELADED1BOT
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