HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!
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Jänner HELLO 8 MAGAZIN! DAS MAGAZIN FÜR BANKING HIER UND JETZT! HELLOBANK.AT Sonderausgabe ! zum Invest-Forum DR. HÜFNER QUO VADIS EUROPA?
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HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL LIEBE KUNDINNEN UND KUNDEN, schön, Sie heute zum ersten Hello bank! Invest-Forum im Jahr 2018 begrüßen zu dürfen. Wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam einen schönen, informativen Abend zu erleben und hoffen, Sie gewinnen spannende und interessante Einblicke in das kommende Börsenjahr 2018. Ebenso nutzen wir gleich die Chance, Ihnen bereits heute einige Seiten der näch- sten Ausgabe unseres Hello Magazins! mit dieser Sonderausgabe präsentieren zu dürfen. Hier finden Sie spannende Beiträge von Dr. Hüfner zum Marktausblick 2018 sowie auch mehr zu unserem neuen Managing Director Markus Niederreiner und andere spannende Marktthemen. Und sollte Ihnen diese Sonderedition gefallen, dann finden Sie unter hellomagazin.at die jeweils aktuellste Ausgabe unseres Magazins. Schauen wir gemeinsam gespannt auf das, was uns im Jahr 2018 erwartet. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre! Ihre Hello bank! 3
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL DR. MARTIN HÜFNER: ES WIRD GEFÄHRLICHER AN DEN MÄRKTEN 2017 WAR EIN AUSNAHMEJAHR. DIE KONJUNKTUR BOOMTE. DIE PREISE BLIEBEN STABIL. DIE AKTIENMÄRKTE BESCHERTEN DEN ANLEGERN SCHÖNE GEWINNE. IN ÖSTERREICH GING DER ATX ZEITWEISE UM ÜBER 25 % NACH OBEN. AN DEN RENTENMÄRKTEN WAR ES ETWAS SCHWIERIGER, GELD ZU VERDIENEN. ABER MIT UNTERNEHMENSANLEIHEN KONNTE MAN DURCHAUS EIN PLUS VON 5 BIS 6 % MACHEN. SO ETWAS HAT ES LANGE NICHT MEHR GEGEBEN. D ie Frage ist: Wird das so weitergehen? Viele sind optimistisch. Natürlich gehen die Kurse auch im neuen Jahr nach oben. Die Trotzdem sollte man vorsichtig sein. Zum ei- nen, weil das fundamentale Umfeld zwar weiter gut ist, es sich aber nicht mehr verbes- fundamentalen Bedingungen sind weiter- sert. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum hin gut. Gerade in den letzten Monaten des wird bestenfalls ähnlich groß sein wie 2017, alten Jahres hat die Konjunktur noch einmal vermutlich aber nicht höher. Die Geldpolitik Schwung aufgenommen. Die Preissteigerung bleibt expansiv, sie wird die monetären Be- Dr. Martin DR. MARTIN Hüfner, HÜFNER, ist nach wie vor niedrig. Die Geldpolitik dingungen aber nicht weiter lockern. Damit Volkswirtschaftlicher VOLKSWIRTSCHAFTLICHER wird daher – zumindest in Europa – weiter fehlt es an neuen Impulsen für die Anleger. Berater BERATER DERder HelloBANK! HELLO bank! auf Expansionskurs bleiben. Das sind gute Seitwärtsbewegungen werden an den Märk- Ausgangsbedingungen für Anleger. ten häufig als Rückschritt interpretiert. 4
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL Zum anderen werden die Anleger nach nunmehr neun Jah- ihr massives Wertpapierkaufprogramm in Kraft gesetzt. Keine ren fast ununterbrochenen Aufschwungs risikofreudiger. Viele sechs Wochen später stürzte der DAX ab. Er verlor in den fol- denken: Wenn es jetzt so lange gut gegangen ist, warum soll genden zehn Monaten insgesamt fast 3500 Punkte (= 30 %). Es die Party dann plötzlich zu Ende sein? Das ist verständlich. dauerte mehr als ein Jahr, bis er das aufgeholt hatte. Aber dadurch steigen die Risiken. Österreich hat im letzten Jahr eine 100-jährige Anleihe mit einer jährlichen Rendite von Ich will den Teufel nicht an die Wand malen und jetzt eine Wie- 2,1 % (!) begeben. Das Gemälde Salvator Mundi, das angeblich derholung der damaligen Ereignisse prognostizieren. Ich mei- von Leonardo da Vinci stammen soll, wurde kürzlich zu dem ne aber, dass Anleger gut beraten sind, das Risiko ihrer Portfo- Wahnsinnspreis von 450 Mio. US-Dollar verkauft. Die Preise lios zu verringern. Gewinne mitnehmen hat noch niemanden für Kryptowährungen wie Bitcoin gingen durch die Decke. ärmer gemacht. Neuanlagen sind bei Nullzinsen auf dem Spar- buch zwar nach wie vor sinnvoll. Man sollte dabei aber eher All das ist nicht mehr gesund. Natürlich kann die Hausse noch konservative Titel bevorzugen, die bei einer Baisse nicht so be- etwas so weitergehen. Niemand weiß, wann eine Übertrei- troffen sind. Man kann auch daran denken, die Anlagen in- bung zu Ende ist. Das Unangenehme aber ist, dass der Wen- ternational breiter zu streuen. Der MSCI World zum Beispiel, depunkt meist genau dann kommt, wenn niemand damit rech- der Titel aus allen Industrieländern enthält, ist in der schwie- net. Erinnern Sie sich an das Jahr 2015. Im März hatte die Eu- rigen Phase 2015/16 wesentlich weniger zurückgegangen als ropäische Zentralbank gerade noch einmal Gas gegeben und der DAX. Disclaimer: Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder und stellt in keiner Weise eine Finanzanalyse, eine Anlageberatung, ein Angebot zum Kauf oder eine Empfehlung der Hello bank! dar und kann keine fachliche Beratung durch einen Anlage- und/oder Steuerberater ersetzen. 5
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL SEIT NOVEMBER 2017 IST MARKUS NIEDERREINER ALS MANAGING DIRECTOR DER BNP PARIBAS S.A. NIEDERLASSUNG ÖSTERREICH TEIL DER FÜHRUNGSSPITZE DER HELLO BANK! UND FÜR DIE BEREICHE PRIVAT- UND GESCHÄFTSKUNDEN, MARKETING UND DIGITAL BUSINESS, HUMAN RESOURCES SOWIE OPERATIONAL PERMANENT CONTROL VERANTWORTLICH. Im Interview blickt er zunächst auf das vergan- gene Finanz- und Börsenjahr zurück und greift daraus seinen Anspruch an Österreichs führenden Als Hello bank! wollen wir mit der konsequenten Weiterentwicklung unseres Leistungsspektrums für unsere Kunden der innovative und nachhaltig Online-Broker auf. agierende Partner in einem dynamischen Finanz- marktumfeld sein. Dafür können wir unsere digi- Herr Niederreiner, wie lautet Ihr persönliches tale DNA und Erfahrung als erster und führender Fazit zum vergangenen Finanzjahr? Online-Broker in Österreich mit der Stärke und Stabilität der BNP Paribas Gruppe als einem der Finanzmärkte und die Realwirtschaft blicken auf größten Finanzinstitute in Europa verbinden. ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück, das angesichts der Entwicklungen im politischen Weltgesche- In Ihrem bisherigen Werdegang haben Sie Er- hen so nicht unbedingt zu erwarten war. Ein Fak- fahrungen in der Umsetzung von anspruchs- tor für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung war vollen Veränderungs- und Strategieprojekten sicherlich das anhaltende Niedrigzinsumfeld und in der Finanzwirtschaft gesammelt. Welche Er- die aktuelle Geldmarktpolitik. kenntnisse fließen daraus in Ihre tägliche Ar- beit ein? Ein goldenes Jahr also auch für Banken? Die Veränderungsgeschwindigkeit hat in den ver- Was die Nachfrage bei Haushalten und Unterneh- gangenen Jahren massiv zugenommen. Der Mark- men stimuliert hat, wurde für den Finanzsektor terfolg von Unternehmen in der Zukunft ist nicht zur zunehmenden Herausforderung. Gesunkene durch Erfolge und Strukturen der Vergangen- Zinsmargen bei steigenden Aufwänden für die heit konservierbar. Die Fähigkeit von Organisati- Umsetzung regulatorischer Anforderungen haben onen, schnell mit entsprechenden Antworten auf traditionelle Geschäftsmodelle von Banken unter neue Markt- und Kundenanforderungen reagieren Druck gebracht und werden perspektivisch zu ei- zu können, ist längst zum zentralen Wettbewerbs- ner Veränderung der Anbieterlandschaft führen. faktor geworden. Dabei ist auch bei aktuellem Er- folg immer wieder aufs Neue zu hinterfragen, wie Welche Institute werden davon profitieren? erarbeitete Vorsprünge in der Zukunft gesichert werden können. Herausforderung dabei ist, die Gewinner werden die Institute sein, die über die permanenten Veränderungen und regulatorischen Größe ihrer Organisation Skaleneffekte so reali- Anforderungen mit einer kurzfristigen Ergebnis- sieren, dass Innovation und Effizienzsteigerung steuerung unter einen Hut zu bringen. miteinander einhergehen. Dazu müssen Banken nicht nur stabiler und stärker, sondern gleichzei- Welche Eigenschaften braucht es für erfolg- tig flexibler und schneller werden. Um Kunden ein reiche Zusammenarbeit? langfristig überlegenes Erlebnis zu bieten, müs- sen Organisationen ihre Agilität erhöhen, um neue Ein fundiertes Wertesystem, Verbindlichkeit und Anforderungen aufzufangen. auch eine gewisse Berechenbarkeit sind für mich die Basis für erfolgreiche und nachhaltige Ge- Was haben Sie 2018 vor und warum glauben schäftsbeziehungen. Mit einem Wort: Integrität. Sie, wird die Hello bank! von den Verände- rungen im Marktumfeld profitieren? 7
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL DER ATX UND SEINE UNTERNEHMEN LENZING AG DIE TEXTILINDUSTRIE GEHÖRTE LANGE ZEIT ZU DEN BEDEUTENDSTEN INDUSTRIEZWEIGEN EUROPAS. IM RAHMEN DER GLOBALISIERUNG HAT SICH DIES ALLERDINGS DRASTISCH VERÄNDERT – HEUTE KOMMEN FASERN, STOFFE UND TEXTILIEN GRÖSSTENTEILS AUS DEM ASIATISCHEN RAUM. EINE DER WENIGEN FIRMEN, DIE SICH DIESER ENTWICKLUNG ERFOLGREICH WIDERSETZEN KONNTEN, IST DIE LENZING AG. D ie Lenzing AG ist heute Weltmarktführer im Bereich der Faserherstellung. Das im gleichna- migen Ort ansässige Unternehmen mit einem weltwei- Mit Innovationen an die Weltspitze Der Aufstieg des 1938 gegründeten Unternehmens beginnt in den 1950er und 60er Jahren. Um wei- ten Netz an Niederlassungen entwickelt und produ- terhin konkurrenzfähig zu sein, musste Lenzing ziert überwiegend für die globale Textilindustrie bota- die Produktionsabläufe optimieren und die Pro- nische Cellulosefasern. Die Palette der erzeugten duktion erhöhen. Dank einer neuen, innovativen Produkte reicht von Faserzellstoff über Standardfasern Spinntechnik konnten mehr Fasern ohne Quali- bis zu Spezialfasern. Daneben ist die Lenzing AG auch tätsverlust produziert werden. Zudem sorgte eine in den Geschäftsfeldern Engineering und Anlagenbau zunehmende Automatisierung von manuellen Ar- tätig. 2016 wurde mit rund 6.000 Mitarbeitern ein beitsabläufen für eine deutliche Produktivitätsstei- Umsatz von über 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der gerung und letztendlich auch für geringere Kosten. Jahresüberschuss lag dabei bei 229,1 Millionen Euro. Während sich viele Konkurrenten in den 60er Jah- ren vermehrt auf die Produktion von Synthesefa- sern auf Rohölbasis verlagerten, blieb Lenzing der Cellulosetechnologie treu. Mit der Entwicklung neuartiger so genannter Modalfasern aus Zellstoff konnte Lenzing viele neue Kunden gewinnen. Vor allem in Zeiten der Nachhaltigkeit ist das Interes- se an Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen groß. Heute hält der österreichische Faserspezialist bei Modalfasern einen Weltmarktanteil von rund 75 %. Ein weiterer wichtiger Punkt für den Erfolg der Lenzing AG war die frühe Internationalisierung. Bereits in den 50er Jahren begann das Unterneh- men, weltweit neue Absatzmärkte zu erschließen. 20 Jahre später – Ende der 70er – wagte das Un- ternehmen den nächsten Schritt: Als erstes eu- ropäisches Faserunternehmen erkannte Len- zing das Potenzial des asiatischen Marktes und beteiligte sich an dem indonesischen Unterneh- Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe. men P.T. South Pacific Viscose. Unter Führung der Österreicher wurde damals ein hochmodernes 8
Luftaufnahme des Standorts Lenzing. Fotos: Lenzing AG. Viscosefaserwerk errichtet. Heute ist das indonesische In den nächsten Jahren rechnet Lenzing mit einer stei- Werk mit rund 320.000 Tonnen Jahreskapazität die genden Nachfrage nach Cellulosefasern. Bis zum Jahr größte Viscosefaser-Produktionsstätte der Welt. Im 2020 erwartet die Unternehmensführung um Vorstand Lauf der Jahre kamen unter anderem noch weitere Dr. Stefan Doboczky ein Wachstum von 5 bis 6 % pro Beteiligungen und Gründungen in den USA, Brasilien, Jahr. Damit würde der Cellulosemarkt ungefähr dop- China und Tschechien hinzu. pelt so schnell wachsen wie der gesamte weltweite Faser- markt. Haupttreiber für diese Entwicklung sind das Be- 1985 wurden die Aktien der Lenzing AG zum ersten völkerungswachstum und der sich ausweitende Wohl- Mal an der Wiener Börse gehandelt. Größter Einzelakti- stand in den Schwellenländern. Durch den zunehmenden onär ist heute mit knapp über 50 % die im Jahr 2000 von Konsum und die Annäherung an den westlichen Lebens- der Bank Austria AG und der Creditanstalt AG gegrün- standard wird in diesen Regionen im Zeitraum 2010 dete B&C Privatstiftung. Von den restlichen 50 % sind bis 2020 der Textilverbrauch pro Kopf um voraussicht- rund 4 % in den Händen der Oberbank AG und 46 % in lich 50 % steigen. Zudem dürfte Lenzing von der welt- Streubesitz (Stand: 19.05.2017). weit größer werdenden Nachfrage nach holzbasierten und nachhaltig produzierten Fasern profitieren. Neue Strategie für die Zukunft Unter dem Namen sCore TEN hat Lenzing im Jahr 2016 begonnen, eine neue Konzernstrategie umzusetzen. Ziel dieser Strategie ist unter anderem, die Stärkung des ZAHLEN & FAKTEN Kerngeschäfts sowie langfristig das Wachstum des Spe- zialfasergeschäfts voranzutreiben. Zudem soll die Füh- Gründung: 1938 rungsposition auf dem Markt für holzbasierte Cellulose- Sitz: Lenzing fasern abgesichert und weiter ausgebaut werden. Hier- Mitarbeiter: 6.218 (31.12.2016) für will Lenzing zukünftig mit den Kunden entlang der Umsatz: 2.134,1 Mio. Euro (31.12.2016) ganzen Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und ISIN: AT0000644505 gemeinsam innovative Produkte und Anwendungen Internet: www.lenzing.com entwickeln. Letztendlich sollen so auch neue attraktive Geschäftsfelder erschlossen werden. Disclaimer: Alle Angaben dienen nur der Unterstützung Ihrer selbstständigen Anlageentscheidung und stellen keine Empfehlung der Hello bank! dar. 9
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL QUO VADIS: GELDPOLITIK UND NOTENBANKEN INTERVIEW MIT DR. MARTIN HÜFNER Dr. Martin Hüfner, Volkswirtschaftlicher Berater der Hello bank! ANFANG NOVEMBER STAND FEST: JANET YELLEN TRITT ALS CHEFIN DER US-NOTENBANK NACH NUR EINER AMTSPERIODE IM FEBRUAR 2018 AB. EINE UMFRAGE DES WALL STREET JOURNAL ERGAB BESTNOTEN FÜR DIE 71-JÄHRIGE. 60 PROZENT BEWERTETEN IHRE LEISTUNG MIT DER NOTE „SEHR GUT“, 30 PROZENT MIT DER NOTE „GUT“. Was ist vom neuen Leiter der Fed zu erwarten, der wickelt, wie es derzeit absehbar ist, wird Powell die sowohl bei Republikanern als auch bei Demokraten Zinsen in diesem Jahr in drei Schritten auf dann 2 % eine hohe Zustimmung genießt? erhöhen. Gleichzeitig wird die Bilanzsumme der Fed verringert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies Aus meiner Sicht wird sich an der amerikanischen die Konjunktur und die Kapitalmärkte stärker beein- Geldpolitik nicht viel ändern. Jerome Powell ist ein trächtigt. Dies umso mehr, als es ja positive Impulse kluger und überlegter Mann. Er kennt die Federal von der großen Steuersenkung geben wird. Wich- Reserve. Er hat lange mit Janet Yellen zusammenge- tig und gut ist, dass die Fed damit als größte Zentral- arbeitet. Er genießt Vertrauen an den Märkten. Wenn bank der Welt wieder „Munition“ hat, um eine Re- sich die amerikanische Wirtschaft so weiterent- zession, wenn sie denn kommt, zu bekämpfen. 10
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL Während die USA unter Yellen gezeigt haben, dass auch immer eine „Produktivitätspeitsche“ und haben die Finanzmärkte von der „Droge“ billigen Geldes eher Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet. Natürlich ohne Schaden loskommen können, steht diese Übung darf die Aufwertung nicht zu weit gehen, wie dies bei- der EZB und den EU-Bürgern noch bevor. Zwar spielsweise die Schweiz erlebt hat. fährt Mario Draghi die Anleihekäufe zurück, an der Zinsschraube wird aber voraussichtlich erst 2019 ge- Eine Entwicklung, die Europa hingegen große Sorgen dreht. bereitet, sind die protektionistischen Tendenzen aus den USA. Dass die US-Regierung ausschließlich das Wohl Welche Auswirkungen sehen Sie, und werden wir ei- des eigenen Landes im Auge hat und sonst keines, wur- ne Flucht aus dem Euro in den Dollar sehen, mit ent- de mit der „Make America Great Again“-Kampagne sprechenden Folgen für den Wechselkurs? eingeläutet und mit dem Austritt der USA aus dem Pari- ser Klimaabkommen wieder einmal bestätigt. Die Auswirkungen werden begrenzt sein. Wenn die Konjunktur im Laufe dieses Jahres nicht mehr an Kraft Was haben wir in Europa von dieser Seite zu be- gewinnt, sondern sich leicht abschwächen sollte, dann fürchten? liegt das nicht an einer weniger expansiven Geldpoli- tik. Es ist vielmehr der normale Zyklus, dass sich das Bisher sind wir glücklicherweise mit einem blauen Auge Wachstum nach acht Jahren Aufschwung auch mal davongekommen. Ich hoffe, das bleibt so. Dafür spricht wieder verringert. Die Kapitalmärkte werden auch erstens, dass der amerikanische Präsident, je länger er nicht stark reagieren. Ich vermute, dass die langfri- im Amt ist, die Realitäten der vernetzten Weltpolitik und stigen Zinsen im Euroraum etwas nach oben gehen. Der -wirtschaft immer mehr zur Kenntnis nimmt. Es wird Effekt wird aber begrenzt sein. Die Aktienkurse wer- nicht mehr so heiß gegessen wie es gekocht wurde. Zwei- den nicht mehr so stark steigen. Die Schwankungsan- tens wissen die Amerikaner, dass Handel nie eine Ein- fälligkeit wird zunehmen. Für Aktien gibt es im gegen- bahnstraße ist. Wenn sie die europäischen Exporte be- wärtigen Nullzinsumfeld aber keine Alternative. Ich hindern, dann drohen ihnen Sanktionen von der anderen glaube auch nicht, dass der Euro sich abschwächt. Es Seite. Die wollen sie auch nicht haben. wird keine Flucht in den Dollar geben. Wechselkurse werden von vielen Faktoren beeinflusst, nicht nur von Sollte die EU ihre Bemühungen bezüglich Handels- den Zinsen. Wir haben das schon im letzten Jahr gese- abkommen mit anderen Staaten oder Regionen hen, als der Euro trotz höherer Zinsen in den USA auf- (Asien, Südamerika etc.) nicht verstärken, um die gewertet hat. Folgen des US-Protektionismus abzumildern? Der europäischen Konjunktur dürfte ein schwä- Genau das wäre der richtige Weg. Wenn sich die USA cher tendierender Euro zugutekommen? aus der Weltwirtschaft zurückziehen ist das eine Chan- ce für alle anderen, die Handelsliberalisierung umso Wenn der Euro wirklich schwächer werden sollte, wür- energischer voranzutreiben. Ich finde es daher gut, dass de das der Konjunktur in Europa kurzfristig sicher hel- Europäer und Japaner ihr Handelsabkommen stärker fen. Die Exportunternehmen würden mehr verdienen. vorantreiben und schneller abschließen wollen. Die Wir sollten uns aber nicht zu sehr darauf verlassen. Auf Europäer könnten auch die Gespräche mit China inten- Dauer ist eine starke Währung nämlich gut für eine sivieren. Auch die vielen kleineren Staaten der APEC Wirtschaft, da sie die Firmen zwingt, sich auf die Wett- sind enttäuscht von dem Isolationismus der Amerikaner bewerbsfähigkeit zu konzentrieren. Aufwertungen wa- und könnten daher empfänglich sein für Chancen auf ren in der Vergangenheit zwar lästig, sie waren aber mehr Handel mit Europa. Disclaimer: Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder und stellt in keiner Weise eine Finanzanalyse, eine Anlageberatung, ein Angebot zum Kauf oder eine Empfehlung der Hello bank! dar und kann keine fachliche Beratung durch einen Anlage- und/oder Steuerberater ersetzen. 11
Woran sich ausgezeichnete Finanzplanung orientiert? An meinen Bedürfnissen. Neu: Das persönliche Vermögensmanagement ab einem Anlagevolumen von 10.000 Euro. in Jetzt Term n! re vereinba Termin vereinbaren auf hellobank.at/vermoegen In Zusammenarbeit mit
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