HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!

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HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!
Jänner

HELLO
                                                                               8

MAGAZIN!
DAS MAGAZIN FÜR BANKING HIER UND JETZT! HELLOBANK.AT

                                                        Sonderausgabe
                                                                        !
                                                       zum Invest-Forum

DR. HÜFNER
QUO VADIS EUROPA?
HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!
HELLO
FREUNDE!

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Die Teilnahmebedingungen und
weitere Informationen finden Sie
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HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL

LIEBE KUNDINNEN
UND KUNDEN,
schön, Sie heute zum ersten Hello bank! Invest-Forum im Jahr 2018
begrüßen zu dürfen.

Wir freuen uns, mit Ihnen gemeinsam einen schönen, informativen Abend zu
erleben und hoffen, Sie gewinnen spannende und interessante Einblicke in das
kommende Börsenjahr 2018.

Ebenso nutzen wir gleich die Chance, Ihnen bereits heute einige Seiten der näch-
sten Ausgabe unseres Hello Magazins! mit dieser Sonderausgabe präsentieren
zu dürfen.

Hier finden Sie spannende Beiträge von Dr. Hüfner zum Marktausblick 2018
sowie auch mehr zu unserem neuen Managing Director Markus Niederreiner
und andere spannende Marktthemen.

Und sollte Ihnen diese Sonderedition gefallen, dann finden Sie unter
hellomagazin.at die jeweils aktuellste Ausgabe unseres Magazins.

Schauen wir gemeinsam gespannt auf das, was uns im Jahr 2018 erwartet.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre!

Ihre Hello bank!

                                                                                                                   3
HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL

                              DR. MARTIN HÜFNER:
            ES WIRD GEFÄHRLICHER
                                 AN DEN MÄRKTEN

                                    2017 WAR EIN AUSNAHMEJAHR. DIE KONJUNKTUR BOOMTE. DIE PREISE BLIEBEN
                                    STABIL. DIE AKTIENMÄRKTE BESCHERTEN DEN ANLEGERN SCHÖNE GEWINNE. IN
                                    ÖSTERREICH GING DER ATX ZEITWEISE UM ÜBER 25 % NACH OBEN. AN DEN
                                    RENTENMÄRKTEN WAR ES ETWAS SCHWIERIGER, GELD ZU VERDIENEN. ABER MIT
                                    UNTERNEHMENSANLEIHEN KONNTE MAN DURCHAUS EIN PLUS VON 5 BIS 6 %
                                    MACHEN. SO ETWAS HAT ES LANGE NICHT MEHR GEGEBEN.

                                    D    ie Frage ist: Wird das so weitergehen?
                                         Viele sind optimistisch. Natürlich gehen
                                    die Kurse auch im neuen Jahr nach oben. Die
                                                                                    Trotzdem sollte man vorsichtig sein. Zum ei-
                                                                                    nen, weil das fundamentale Umfeld zwar
                                                                                    weiter gut ist, es sich aber nicht mehr verbes-
                                    fundamentalen Bedingungen sind weiter-          sert. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum
                                    hin gut. Gerade in den letzten Monaten des      wird bestenfalls ähnlich groß sein wie 2017,
                                    alten Jahres hat die Konjunktur noch einmal     vermutlich aber nicht höher. Die Geldpolitik
                                    Schwung aufgenommen. Die Preissteigerung        bleibt expansiv, sie wird die monetären Be-
    Dr. Martin
DR. MARTIN     Hüfner,
            HÜFNER,                 ist nach wie vor niedrig. Die Geldpolitik       dingungen aber nicht weiter lockern. Damit
    Volkswirtschaftlicher
VOLKSWIRTSCHAFTLICHER               wird daher – zumindest in Europa – weiter       fehlt es an neuen Impulsen für die Anleger.
    Berater
BERATER  DERder HelloBANK!
              HELLO   bank!
                                    auf Expansionskurs bleiben. Das sind gute       Seitwärtsbewegungen werden an den Märk-
                                    Ausgangsbedingungen für Anleger.                ten häufig als Rückschritt interpretiert.

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HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL

Zum anderen werden die Anleger nach nunmehr neun Jah-                             ihr massives Wertpapierkaufprogramm in Kraft gesetzt. Keine
ren fast ununterbrochenen Aufschwungs risikofreudiger. Viele                      sechs Wochen später stürzte der DAX ab. Er verlor in den fol-
denken: Wenn es jetzt so lange gut gegangen ist, warum soll                       genden zehn Monaten insgesamt fast 3500 Punkte (= 30 %). Es
die Party dann plötzlich zu Ende sein? Das ist verständlich.                      dauerte mehr als ein Jahr, bis er das aufgeholt hatte.
Aber dadurch steigen die Risiken. Österreich hat im letzten
Jahr eine 100-jährige Anleihe mit einer jährlichen Rendite von                    Ich will den Teufel nicht an die Wand malen und jetzt eine Wie-
2,1 % (!) begeben. Das Gemälde Salvator Mundi, das angeblich                      derholung der damaligen Ereignisse prognostizieren. Ich mei-
von Leonardo da Vinci stammen soll, wurde kürzlich zu dem                         ne aber, dass Anleger gut beraten sind, das Risiko ihrer Portfo-
Wahnsinnspreis von 450 Mio. US-Dollar verkauft. Die Preise                        lios zu verringern. Gewinne mitnehmen hat noch niemanden
für Kryptowährungen wie Bitcoin gingen durch die Decke.                           ärmer gemacht. Neuanlagen sind bei Nullzinsen auf dem Spar-
                                                                                  buch zwar nach wie vor sinnvoll. Man sollte dabei aber eher
All das ist nicht mehr gesund. Natürlich kann die Hausse noch                     konservative Titel bevorzugen, die bei einer Baisse nicht so be-
etwas so weitergehen. Niemand weiß, wann eine Übertrei-                           troffen sind. Man kann auch daran denken, die Anlagen in-
bung zu Ende ist. Das Unangenehme aber ist, dass der Wen-                         ternational breiter zu streuen. Der MSCI World zum Beispiel,
depunkt meist genau dann kommt, wenn niemand damit rech-                          der Titel aus allen Industrieländern enthält, ist in der schwie-
net. Erinnern Sie sich an das Jahr 2015. Im März hatte die Eu-                    rigen Phase 2015/16 wesentlich weniger zurückgegangen als
ropäische Zentralbank gerade noch einmal Gas gegeben und                          der DAX.

Disclaimer:
Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder und stellt in keiner Weise eine Finanzanalyse, eine Anlageberatung, ein Angebot zum Kauf oder eine Empfehlung
der Hello bank! dar und kann keine fachliche Beratung durch einen Anlage- und/oder Steuerberater ersetzen.

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        „WIR WERDEN FÜR UNSERE KUNDEN DER
        INNOVATIVE PARTNER FÜR 2018 SEIN“

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SEIT NOVEMBER 2017 IST MARKUS NIEDERREINER ALS MANAGING DIRECTOR DER BNP
PARIBAS S.A. NIEDERLASSUNG ÖSTERREICH TEIL DER FÜHRUNGSSPITZE DER HELLO BANK!
UND FÜR DIE BEREICHE PRIVAT- UND GESCHÄFTSKUNDEN, MARKETING UND DIGITAL
BUSINESS, HUMAN RESOURCES SOWIE OPERATIONAL PERMANENT CONTROL
VERANTWORTLICH.

Im Interview blickt er zunächst auf das vergan-
 gene Finanz- und Börsenjahr zurück und greift
daraus seinen Anspruch an Österreichs führenden
                                                     Als Hello bank! wollen wir mit der konsequenten
                                                     Weiterentwicklung unseres Leistungsspektrums
                                                     für unsere Kunden der innovative und nachhaltig
Online-Broker auf.                                   agierende Partner in einem dynamischen Finanz-
                                                     marktumfeld sein. Dafür können wir unsere digi-
Herr Niederreiner, wie lautet Ihr persönliches       tale DNA und Erfahrung als erster und führender
Fazit zum vergangenen Finanzjahr?                    Online-Broker in Österreich mit der Stärke und
                                                     Stabilität der BNP Paribas Gruppe als einem der
Finanzmärkte und die Realwirtschaft blicken auf      größten Finanzinstitute in Europa verbinden.
ein erfolgreiches Jahr 2017 zurück, das angesichts
der Entwicklungen im politischen Weltgesche-         In Ihrem bisherigen Werdegang haben Sie Er-
hen so nicht unbedingt zu erwarten war. Ein Fak-     fahrungen in der Umsetzung von anspruchs-
tor für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung war    vollen Veränderungs- und Strategieprojekten
sicherlich das anhaltende Niedrigzinsumfeld und      in der Finanzwirtschaft gesammelt. Welche Er-
die aktuelle Geldmarktpolitik.                       kenntnisse fließen daraus in Ihre tägliche Ar-
                                                     beit ein?
Ein goldenes Jahr also auch für Banken?
                                                     Die Veränderungsgeschwindigkeit hat in den ver-
Was die Nachfrage bei Haushalten und Unterneh-       gangenen Jahren massiv zugenommen. Der Mark-
men stimuliert hat, wurde für den Finanzsektor       terfolg von Unternehmen in der Zukunft ist nicht
zur zunehmenden Herausforderung. Gesunkene           durch Erfolge und Strukturen der Vergangen-
Zinsmargen bei steigenden Aufwänden für die          heit konservierbar. Die Fähigkeit von Organisati-
Umsetzung regulatorischer Anforderungen haben        onen, schnell mit entsprechenden Antworten auf
traditionelle Geschäftsmodelle von Banken unter      neue Markt- und Kundenanforderungen reagieren
Druck gebracht und werden perspektivisch zu ei-      zu können, ist längst zum zentralen Wettbewerbs-
ner Veränderung der Anbieterlandschaft führen.       faktor geworden. Dabei ist auch bei aktuellem Er-
                                                     folg immer wieder aufs Neue zu hinterfragen, wie
Welche Institute werden davon profitieren?           erarbeitete Vorsprünge in der Zukunft gesichert
                                                     werden können. Herausforderung dabei ist, die
Gewinner werden die Institute sein, die über die     permanenten Veränderungen und regulatorischen
Größe ihrer Organisation Skaleneffekte so reali-     Anforderungen mit einer kurzfristigen Ergebnis-
sieren, dass Innovation und Effizienzsteigerung      steuerung unter einen Hut zu bringen.
miteinander einhergehen. Dazu müssen Banken
nicht nur stabiler und stärker, sondern gleichzei-   Welche Eigenschaften braucht es für erfolg-
tig flexibler und schneller werden. Um Kunden ein    reiche Zusammenarbeit?
langfristig überlegenes Erlebnis zu bieten, müs-
sen Organisationen ihre Agilität erhöhen, um neue    Ein fundiertes Wertesystem, Verbindlichkeit und
Anforderungen aufzufangen.                           auch eine gewisse Berechenbarkeit sind für mich
                                                     die Basis für erfolgreiche und nachhaltige Ge-
Was haben Sie 2018 vor und warum glauben             schäftsbeziehungen. Mit einem Wort: Integrität.
Sie, wird die Hello bank! von den Verände-
rungen im Marktumfeld profitieren?

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    DER ATX UND SEINE UNTERNEHMEN
    LENZING AG
    DIE TEXTILINDUSTRIE GEHÖRTE LANGE ZEIT ZU DEN BEDEUTENDSTEN INDUSTRIEZWEIGEN
    EUROPAS. IM RAHMEN DER GLOBALISIERUNG HAT SICH DIES ALLERDINGS DRASTISCH
    VERÄNDERT – HEUTE KOMMEN FASERN, STOFFE UND TEXTILIEN GRÖSSTENTEILS AUS DEM
    ASIATISCHEN RAUM. EINE DER WENIGEN FIRMEN, DIE SICH DIESER ENTWICKLUNG ERFOLGREICH
    WIDERSETZEN KONNTEN, IST DIE LENZING AG.

                      D    ie Lenzing AG ist heute Weltmarktführer im
                           Bereich der Faserherstellung. Das im gleichna-
                      migen Ort ansässige Unternehmen mit einem weltwei-
                                                                                Mit Innovationen an die Weltspitze
                                                                                Der Aufstieg des 1938 gegründeten Unternehmens
                                                                                beginnt in den 1950er und 60er Jahren. Um wei-
                      ten Netz an Niederlassungen entwickelt und produ-         terhin konkurrenzfähig zu sein, musste Lenzing
                      ziert überwiegend für die globale Textilindustrie bota-   die Produktionsabläufe optimieren und die Pro-
                      nische Cellulosefasern. Die Palette der erzeugten         duktion erhöhen. Dank einer neuen, innovativen
                      Produkte reicht von Faserzellstoff über Standardfasern    Spinntechnik konnten mehr Fasern ohne Quali-
                      bis zu Spezialfasern. Daneben ist die Lenzing AG auch     tätsverlust produziert werden. Zudem sorgte eine
                      in den Geschäftsfeldern Engineering und Anlagenbau        zunehmende Automatisierung von manuellen Ar-
                      tätig. 2016 wurde mit rund 6.000 Mitarbeitern ein         beitsabläufen für eine deutliche Produktivitätsstei-
                      Umsatz von über 2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Der     gerung und letztendlich auch für geringere Kosten.
                      Jahresüberschuss lag dabei bei 229,1 Millionen Euro.
                                                                                Während sich viele Konkurrenten in den 60er Jah-
                                                                                ren vermehrt auf die Produktion von Synthesefa-
                                                                                sern auf Rohölbasis verlagerten, blieb Lenzing der
                                                                                Cellulosetechnologie treu. Mit der Entwicklung
                                                                                neuartiger so genannter Modalfasern aus Zellstoff
                                                                                konnte Lenzing viele neue Kunden gewinnen. Vor
                                                                                allem in Zeiten der Nachhaltigkeit ist das Interes-
                                                                                se an Produkten aus nachwachsenden Rohstoffen
                                                                                groß. Heute hält der österreichische Faserspezialist
                                                                                bei Modalfasern einen Weltmarktanteil von rund
                                                                                75 %.

                                                                                Ein weiterer wichtiger Punkt für den Erfolg der
                                                                                Lenzing AG war die frühe Internationalisierung.
                                                                                Bereits in den 50er Jahren begann das Unterneh-
                                                                                men, weltweit neue Absatzmärkte zu erschließen.
                                                                                20 Jahre später – Ende der 70er – wagte das Un-
                                                                                ternehmen den nächsten Schritt: Als erstes eu-
                                                                                ropäisches Faserunternehmen erkannte Len-
                                                                                zing das Potenzial des asiatischen Marktes und
                                                                                beteiligte sich an dem indonesischen Unterneh-
                         Lyocell-Filamente der Marke TENCEL™ Luxe.              men P.T. South Pacific Viscose. Unter Führung
                                                                                der Österreicher wurde damals ein hochmodernes

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HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!
Luftaufnahme des Standorts Lenzing.
                                                                                                                                     Fotos: Lenzing AG.

Viscosefaserwerk errichtet. Heute ist das indonesische                    In den nächsten Jahren rechnet Lenzing mit einer stei-
Werk mit rund 320.000 Tonnen Jahreskapazität die                          genden Nachfrage nach Cellulosefasern. Bis zum Jahr
größte Viscosefaser-Produktionsstätte der Welt. Im                        2020 erwartet die Unternehmensführung um Vorstand
Lauf der Jahre kamen unter anderem noch weitere                           Dr. Stefan Doboczky ein Wachstum von 5 bis 6 % pro
Beteiligungen und Gründungen in den USA, Brasilien,                       Jahr. Damit würde der Cellulosemarkt ungefähr dop-
China und Tschechien hinzu.                                               pelt so schnell wachsen wie der gesamte weltweite Faser-
                                                                          markt. Haupttreiber für diese Entwicklung sind das Be-
1985 wurden die Aktien der Lenzing AG zum ersten                          völkerungswachstum und der sich ausweitende Wohl-
Mal an der Wiener Börse gehandelt. Größter Einzelakti-                    stand in den Schwellenländern. Durch den zunehmenden
onär ist heute mit knapp über 50 % die im Jahr 2000 von                   Konsum und die Annäherung an den westlichen Lebens-
der Bank Austria AG und der Creditanstalt AG gegrün-                      standard wird in diesen Regionen im Zeitraum 2010
dete B&C Privatstiftung. Von den restlichen 50 % sind                     bis 2020 der Textilverbrauch pro Kopf um voraussicht-
rund 4 % in den Händen der Oberbank AG und 46 % in                        lich 50 % steigen. Zudem dürfte Lenzing von der welt-
Streubesitz (Stand: 19.05.2017).                                          weit größer werdenden Nachfrage nach holzbasierten und
                                                                          nachhaltig produzierten Fasern profitieren.
Neue Strategie für die Zukunft
Unter dem Namen sCore TEN hat Lenzing im Jahr 2016
begonnen, eine neue Konzernstrategie umzusetzen.
Ziel dieser Strategie ist unter anderem, die Stärkung des                        ZAHLEN & FAKTEN
Kerngeschäfts sowie langfristig das Wachstum des Spe-
zialfasergeschäfts voranzutreiben. Zudem soll die Füh-                           Gründung: 1938
rungsposition auf dem Markt für holzbasierte Cellulose-                          Sitz: Lenzing
fasern abgesichert und weiter ausgebaut werden. Hier-                            Mitarbeiter: 6.218 (31.12.2016)
für will Lenzing zukünftig mit den Kunden entlang der
                                                                                 Umsatz: 2.134,1 Mio. Euro (31.12.2016)
ganzen Wertschöpfungskette zusammenarbeiten und
                                                                                 ISIN: AT0000644505
gemeinsam innovative Produkte und Anwendungen
                                                                                 Internet: www.lenzing.com
entwickeln. Letztendlich sollen so auch neue attraktive
Geschäftsfelder erschlossen werden.

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                                                                                                                                                          9
HELLO MAGAZIN! - QUO VADIS EUROPA? - Hello bank!
HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL

     QUO VADIS:
     GELDPOLITIK UND
     NOTENBANKEN
     INTERVIEW MIT DR. MARTIN HÜFNER

     Dr. Martin Hüfner,
     Volkswirtschaftlicher
     Berater der Hello bank!

     ANFANG NOVEMBER STAND FEST: JANET YELLEN TRITT ALS CHEFIN DER US-NOTENBANK NACH NUR EINER
     AMTSPERIODE IM FEBRUAR 2018 AB. EINE UMFRAGE DES WALL STREET JOURNAL ERGAB BESTNOTEN FÜR DIE
     71-JÄHRIGE. 60 PROZENT BEWERTETEN IHRE LEISTUNG MIT DER NOTE „SEHR GUT“, 30 PROZENT MIT DER NOTE „GUT“.

                         Was ist vom neuen Leiter der Fed zu erwarten, der      wickelt, wie es derzeit absehbar ist, wird Powell die
                         sowohl bei Republikanern als auch bei Demokraten       Zinsen in diesem Jahr in drei Schritten auf dann 2 %
                         eine hohe Zustimmung genießt?                          erhöhen. Gleichzeitig wird die Bilanzsumme der Fed
                                                                                verringert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies
                         Aus meiner Sicht wird sich an der amerikanischen       die Konjunktur und die Kapitalmärkte stärker beein-
                         Geldpolitik nicht viel ändern. Jerome Powell ist ein   trächtigt. Dies umso mehr, als es ja positive Impulse
                         kluger und überlegter Mann. Er kennt die Federal       von der großen Steuersenkung geben wird. Wich-
                         Reserve. Er hat lange mit Janet Yellen zusammenge-     tig und gut ist, dass die Fed damit als größte Zentral-
                         arbeitet. Er genießt Vertrauen an den Märkten. Wenn    bank der Welt wieder „Munition“ hat, um eine Re-
                         sich die amerikanische Wirtschaft so weiterent-        zession, wenn sie denn kommt, zu bekämpfen.

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HELLO BANK! MAGAZIN – SPEZIAL

Während die USA unter Yellen gezeigt haben, dass                       auch immer eine „Produktivitätspeitsche“ und haben
die Finanzmärkte von der „Droge“ billigen Geldes                       eher Arbeitsplätze geschaffen als vernichtet. Natürlich
ohne Schaden loskommen können, steht diese Übung                       darf die Aufwertung nicht zu weit gehen, wie dies bei-
der EZB und den EU-Bürgern noch bevor. Zwar                            spielsweise die Schweiz erlebt hat.
fährt Mario Draghi die Anleihekäufe zurück, an der
Zinsschraube wird aber voraussichtlich erst 2019 ge-                   Eine Entwicklung, die Europa hingegen große Sorgen
dreht.                                                                 bereitet, sind die protektionistischen Tendenzen aus den
                                                                       USA. Dass die US-Regierung ausschließlich das Wohl
Welche Auswirkungen sehen Sie, und werden wir ei-                      des eigenen Landes im Auge hat und sonst keines, wur-
ne Flucht aus dem Euro in den Dollar sehen, mit ent-                   de mit der „Make America Great Again“-Kampagne
sprechenden Folgen für den Wechselkurs?                                eingeläutet und mit dem Austritt der USA aus dem Pari-
                                                                       ser Klimaabkommen wieder einmal bestätigt.
Die Auswirkungen werden begrenzt sein. Wenn die
Konjunktur im Laufe dieses Jahres nicht mehr an Kraft                  Was haben wir in Europa von dieser Seite zu be-
gewinnt, sondern sich leicht abschwächen sollte, dann                  fürchten?
liegt das nicht an einer weniger expansiven Geldpoli-
tik. Es ist vielmehr der normale Zyklus, dass sich das                 Bisher sind wir glücklicherweise mit einem blauen Auge
Wachstum nach acht Jahren Aufschwung auch mal                          davongekommen. Ich hoffe, das bleibt so. Dafür spricht
wieder verringert. Die Kapitalmärkte werden auch                       erstens, dass der amerikanische Präsident, je länger er
nicht stark reagieren. Ich vermute, dass die langfri-                  im Amt ist, die Realitäten der vernetzten Weltpolitik und
stigen Zinsen im Euroraum etwas nach oben gehen. Der                   -wirtschaft immer mehr zur Kenntnis nimmt. Es wird
Effekt wird aber begrenzt sein. Die Aktienkurse wer-                   nicht mehr so heiß gegessen wie es gekocht wurde. Zwei-
den nicht mehr so stark steigen. Die Schwankungsan-                    tens wissen die Amerikaner, dass Handel nie eine Ein-
fälligkeit wird zunehmen. Für Aktien gibt es im gegen-                 bahnstraße ist. Wenn sie die europäischen Exporte be-
wärtigen Nullzinsumfeld aber keine Alternative. Ich                    hindern, dann drohen ihnen Sanktionen von der anderen
glaube auch nicht, dass der Euro sich abschwächt. Es                   Seite. Die wollen sie auch nicht haben.
wird keine Flucht in den Dollar geben. Wechselkurse
werden von vielen Faktoren beeinflusst, nicht nur von                  Sollte die EU ihre Bemühungen bezüglich Handels-
den Zinsen. Wir haben das schon im letzten Jahr gese-                  abkommen mit anderen Staaten oder Regionen
hen, als der Euro trotz höherer Zinsen in den USA auf-                 (Asien, Südamerika etc.) nicht verstärken, um die
gewertet hat.                                                          Folgen des US-Protektionismus abzumildern?

Der europäischen Konjunktur dürfte ein schwä-                          Genau das wäre der richtige Weg. Wenn sich die USA
cher tendierender Euro zugutekommen?                                   aus der Weltwirtschaft zurückziehen ist das eine Chan-
                                                                       ce für alle anderen, die Handelsliberalisierung umso
Wenn der Euro wirklich schwächer werden sollte, wür-                   energischer voranzutreiben. Ich finde es daher gut, dass
de das der Konjunktur in Europa kurzfristig sicher hel-                Europäer und Japaner ihr Handelsabkommen stärker
fen. Die Exportunternehmen würden mehr verdienen.                      vorantreiben und schneller abschließen wollen. Die
Wir sollten uns aber nicht zu sehr darauf verlassen. Auf               Europäer könnten auch die Gespräche mit China inten-
Dauer ist eine starke Währung nämlich gut für eine                     sivieren. Auch die vielen kleineren Staaten der APEC
Wirtschaft, da sie die Firmen zwingt, sich auf die Wett-               sind enttäuscht von dem Isolationismus der Amerikaner
bewerbsfähigkeit zu konzentrieren. Aufwertungen wa-                    und könnten daher empfänglich sein für Chancen auf
ren in der Vergangenheit zwar lästig, sie waren aber                   mehr Handel mit Europa.

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