Finanzmarkttrends Ausblick auf Konjunktur, Zinsen, Aktien, Währungen und Rohöl September 2019 - Hamburg Commercial Bank
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Finanzmarkttrends Ausblick auf Konjunktur, Zinsen, Aktien, Währungen und Rohöl September 2019
Agenda Executive Summary Weltwirtschaft: Aktuelle Lage und Prognosen Eurozone: Konjunktur- und Zinsprognose Deutschland: Konjunkturprognose USA: Konjunktur- und Zinsprognose China: Konjunkturprognose Aktienmarktprognosen Wechselkursprognosen Ölmarktprognosen Ansprechpartner/Disclaimer Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 2 24.09.2019
Executive Summary • Weltwirtschaft: Globales Wachstum 2020 nur noch bei 2,9 % erwartet. Industriesektor in vielen Ländern in der Rezession. • Eurozone: Konjunkturrisiken steigen. EZB setzt wieder auf QE, das ab 01.11. starten soll. • Deutschland: Es droht eine Rezession. BIP in Q2 um 0,1 % geschrumpft. • USA: Verarbeitendes Gewerbe in der Rezession, Gesamtwirtschaft recht robust. Inverse Zinsstruktur signalisiert BIP-Schrumpfung. • China: Handelskrieg umfasst nunmehr fast alle Güter, die mit den USA gehandelt werden. Weitere Wachstumsverlangsamung wahrscheinlich. • Aktienmärkte: Überbewertung hat wieder zugenommen. Konjunkturgefahren werden wahrscheinlich unterschätzt. • Wechselkurse: EUR/USD: Niedrigere Niveaus von EUR/USD sind nicht nachhaltig. EUR/GBP: Pfund bleibt im Bann des Brexit. USD/JPY: JPY tendenziell stärker. USD/CNY: CNY unter Druck. • Ölmärkte: Anschlag auf Erdölanlagen in Saudi-Arabien wirbelt Ölmarkt durcheinander. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 3 24.09.2019
Weltwirtschaft: Globales Wachstum 2020 nur noch bei 2,9 % erwartet. Industriesektor in vielen Ländern in der Rezession. Der insbesondere in den USA fortgeschrittene Konjunkturzyklus spricht für eine Verlangsamung des globalen Wachstumstempos. Dazu gesellt sich das höhere Risiko eines anhaltenden Handelskrieges. Nach einem Wachstum von 3,6 % im vergangenen Jahr ist 2019 mit einer globalen Expansion der Wirtschaftsleistung um 3,2 % zu rechnen. 2020 sollte das Wachstum nur noch 2,9 % betragen. In den USA sinkt das Wachstum 2019 und 2020 auf voraussichtlich 2,3 % und 0,6 % (2018: 2,9 %), das BIP der Eurozone wird 2019 1,1 % betragen und sich 2020 auf 0,8 % abschwächen. In China rechnen wir mit einer Fortsetzung des Abwärtstrends in der Wachstumsdynamik bzw. einer Expansionsrate von 6,2 % in diesem und 5,6 % im kommenden Jahr (2018: 6,6 %). Die globale Industrieproduktion ist im Juni nur noch mit einer Rate von 0,6 % YoY gewachsen. Im gesamten zweiten Quartal ist die Produktion gegenüber dem Vorquartal hingegen um 0,1 % gefallen. In Deutschland, Italien, den USA sowie Mexiko und Brasilien befindet sich das Verarbeitende Gewerbe in der Rezession. Global dürfte der Boden in diesem Sektor noch nicht erreicht sein. Der Inflationsdruck ist niedrig. Die Inflationsrate betrug im Juli weltweit gemäß unserer um Ausreißer bereinigten Messung 2,5 %, womit sich die Teuerungsrate in den letzten Monaten kaum verändert hat. Strukturelle Faktoren wie Digitalisierung und Automatisierung spielen für den gedämpften Inflationsausblick nach wie vor eine wichtige Rolle. Der Welthandel wuchs gemessen am Containerumschlag im Juli mit einer Rate von 2,9 % YoY. Der Trend zeigt allerdings nach unten, zumal das gesamte Handelsvolumen (zu Wasser, Land und Luft) im Juni sogar rückläufig war (-1,4 % YoY). Belastend für den Welthandel ist unter anderem der Handelskrieg zwischen den USA und China, der unserer Ansicht nach weder in diesem noch im nächsten Jahr durch ein Abkommen nachhaltig gelöst werden könnte. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 4 24.09.2019
Prognosen der Hamburg Commercial Bank: Weltwirtschaft 2,5 1,5 0,9 0,4 2017 2018 2019 2020 Deutschland 2,4 1,9 1,1 0,8 2,9 1,7 6,9 6,6 2,3 2,3 6,2 0,9 0,7 5,6 0,4 2017 2018 2019 2020 0,6 2017 2018 2019 2020 Eurozone 2017 2018 2019 2020 Japan 2017 2018 2019 2020 3,2 6,3 USA 2,3 2,0 1,7 6,2 6,2 China 2017 2018 2019 2020 5,6 1,8 Afrika + Mittlerer 1,2 Osten 1,0 3,8 2017 2018 2019 2020 0,6 3,6 3,2 2,9 Emerging Asia ex China 2017 2018 2019 2020 Lateinamerika 2017 2018 2019 2020 Quelle: HCOB Economics, Macrobond, IWF Welt Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 5 24.09.2019
Prognosen der Hamburg Commercial Bank: Konjunktur & Finanzmärkte BIP-Veränderung Konsumentenpreisinflation Konjunktur 2018 2019 2020 2018 2019 2020 Eurozone 1,9 1,1 0,8 1,5 1,5 1,6 Deutschland (Originaldaten) 1,5 0,4 0,9 1,7 1,6 1,4 USA* 2,9 2,3 0,6 2,0 1,6 1,9 China 6,6 6,2 5,6 2,3 2,5 2,6 Welt 3,6 3,2 2,9 - - - Zinsen (Periodenendwerte) 9/23/2019 Dec-19 Jun-20 Dec-20 Eurozone Tendersatz (%) 0,00 -0,10 -0,10 -0,10 Einlagezinssatz (%) -0,50 -0,60 -0,60 -0,60 3-Monats-Euribor (%) -0,40 -0,50 -0,50 -0,50 2-jähr. Bundesanleihen (%) -0,74 -0,80 -0,75 -0,70 10-jähr. Bundesanleihen (%) -0,58 -0,85 -0,70 -0,60 USA fed funds (Zielzone) (%) 2,00 - 2,25 1,50 - 1,75 1,00 - 1,25 0,75 - 1,00 3-Monats-Libor-USD (%) 2,13 1,60 1,10 1,30 2-jährige Staatsanleihen (%) 1,64 1,45 0,95 0,70 10-jähr. Staatsanleihen (%) 1,68 1,50 1,30 1,40 Wechselkurse 9/23/2019 Dec-19 Jun-20 Dec-20 Euro/US-Dollar 1,10 1,14 1,18 1,21 Euro/GBP 0,88 0,95 0,90 0,88 US-Dollar/Yen 107,42 104 102 100 US-Dollar/Yuan 7,12 7,15 7,25 7,30 Aktien 9/23/2019 Dec-19 Jun-20 Dec-20 Dax 12321 11300 11500 11700 Stoxx Europe 600 389 375 382 388 S&P500 2988 2770 2700 2800 Rohstoffe 9/23/2019 Dec-19 Jun-20 Dec-20 Öl (Brent) in USD 63,96 60 55 58 Bunker 3,5% Rotterdam 386 318 292 307 Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 6 24.09.2019
Eurozone: Konjunkturrisiken steigen. EZB setzt wieder auf QE, das ab 01.11. starten soll. Nach einem guten Jahresauftakt (0,4 % QoQ) ist die Eurozone mit 0,2 % im zweiten Quartal schwächer gewachsen. Während Spanien mit 0,5 % QoQ und Frankreich mit 0,3 % vergleichsweise robust gewachsen sind, hat Italien stagniert und Deutschland ist sogar leicht geschrumpft (-0,1 % QoQ). Die Konjunkturabschwächung ist u.a. zurückzuführen auf den von den USA ausgehenden Handelskonflikt, der sich zunehmend im Außenhandel niederschlägt. Vor allem der Industriesektor leidet unter den Handelsspannungen und der damit einhergehenden Eintrübung der Weltwirtschaft. Gleichzeitig präsentieren sich der Dienstleistungs- und der Bausektor noch robust, doch die Gefahr steigt, dass die Schwäche des Industriesektors auch auf die anderen Sektoren übergreift. Für die zweite Jahreshälfte rechnen wir angesichts eines wohl ungeordneten Brexit mit einer weitgehend stagnierenden Wirtschaftsleistung. Im Gesamtjahr 2019 sollte das Wachstum daher bei 1,1 % liegen, gefolgt von 0,8 % 2020. Auf ihrer Zinssitzung am 12.09. hat die EZB ein neues Maßnahmenpaket beschlossen, um den rückläufigen Konjunktur- und Inflationsperspektiven zu begegnen. Das Paket umfasst eine Senkung des Einlagezinssatzes um 10 BP auf -0,50 % kombiniert mit einem Freibetrag für Einlagen bei der EZB, eine geänderte forward guidance („Zinsen bleiben auf jetzigem Niveau oder darunter, bis der Inflationsausblick sich nachhaltig auf Preiszielniveau bewegt“), noch einmal günstigeren Bedingungen für TLTRO III sowie neue Nettowertpapierkäufe in Höhe von 20 Mrd. Euro ab 01.11. Letztere sollen mindestens solange laufen, bis die Leitzinsen wieder erhöht werden. Die zehnjährigen Bund-Renditen haben ein neues Allzeittief bei -0,73 % erreicht, sind zuletzt aber wieder gestiegen. Ist damit der Boden bereits erreicht worden? Wir erwarten, dass mit einem ungeordneten Brexit die Renditen nochmal sinken könnten (in Richtung -0,85 %), bevor die Renditen im kommenden Jahr nachhaltiger nach oben tendieren dürften. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 7 24.09.2019
Eurozone: Wachstum verlangsamt sich Wachstumsprognose für das BIP und die unterschiedlichen Komponenten Privater Verbrauch, Investitionen, Staatsverbrauch sowie Importe und Exporte Jahresdaten, YoY (2018 bis 2020) Quartalsdaten, QoQ (Q2 2019 bis Q4 2020) 4,00 1,00 3,60 0,90 3,20 0,80 2,80 0,70 2,40 1,9 0,60 2,00 1,60 0,50 1,20 1,1 0,40 0,4 0,8 0,3 0,80 0,30 0,40 0,2 0,2 0,2 0,20 0,00 0,1 18 19e 20e 0,10 BIP 0,0 Privater Verbrauch Investitionen (ohne Vorratsveränderung) 0,00 Staatsverbrauch Exporte 19 19e 19e 20e 20e 20e 20e Importe Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Quelle: HCOB Economics, Bloomberg BIP Privater Verbrauch Investitionen (ohne Vorratsveränderung) Staatsverbrauch Exporte Importe Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 8 24.09.2019
Deutschland: Es droht eine Rezession. BIP in Q2 um 0,1 % geschrumpft. Im zweiten Quartal ist die deutsche Wirtschaft um 0,1 % geschrumpft. Damit scheint der Jahresanfang mit einem Plus von 0,4 % ein Ausreißer gewesen zu sein, denn auch in Q3 2018 ist das BIP bereits leicht rückläufig gewesen und für Q3 2019 stehen die Zeichen auf eine weiter abnehmende Wirtschaftsleistung. Damit wäre Deutschland technisch in der Rezession. Im zweiten Quartal kamen positive Wachstumsimpulse vom privaten und staatlichen Konsum. Die Bruttoanlageinvestitionen sind rückläufig gewesen, was auf den sinkenden Bauinvestitionen basierte. Mit dem gestiegenen Lageraufbau waren allerdings die Bruttoinvestitionen insgesamt positiv. Die Exporte sind deutlich stärker gesunken als die Importe, weswegen neben den Investitionen ebenfalls der Außenhandel das Wachstum bremste. Mit dem weiterhin nicht gelösten Handelsstreit zwischen den USA und China und dem Risiko eines ungeordneten Brexit wächst für Deutschland die Gefahr einer Rezession, die sich bis zum Jahresende 2019 hinziehen könnte. Auch der Dienstleistungssektor, der sich bislang als Wachstumsstütze erwiesen hatte, könnte stärker in Mitleidenschaft gezogen werden, was sich in einer Schwächung des privaten Konsums bemerkbar machen dürfte. Entsprechend sollte das BIP in diesem Jahr nur um insgesamt 0,4 % steigen. Im kommenden Jahr dürften die quartalsweisen Wachstumsraten wieder positiv ausfallen, denn nach einem ersten Schock sollte sich die Lage rund um den Brexit wieder beruhigen, die Bundesregierung dürfte ein Konjunkturpaket schnüren, um die Folgen der Konjunkturabschwächung abzumildern, und die sehr günstigen Finanzierungsbedingungen stimulieren die Wirtschaft. Damit dürfte ein Wachstum von 0,9 % zu Buche stehen (kalender- und arbeitstagebereinigt: 0,5 %). Belastend wirkt aber weiterhin der Handelskonflikt, bei dem wir keine schnelle Lösung erwarten. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 9 24.09.2019
Deutschland: Erst 2020 wieder Wachstum zu erwarten. Wachstumsprognose für das BIP und die unterschiedlichen Komponenten Privater Verbrauch, Investitionen, Staatsverbrauch sowie Importe und Exporte Jahresdaten, YoY (2018 bis 2020), kalenderbereinigt Quartalsdaten, QoQ (Q2 2019 bis Q4 2020) 4,5 2,5 4,0 2,0 3,5 3,0 1,5 2,5 1,0 0,5 2,0 0,4 0,4 1,5 0,5 0,1 1,5 0,0 1,0 0,5 -0,1 0,4 -0,5 -0,2 -0,2 0,5 0,0 -1,0 18 19e 20e BIP Privater Verbrauch -1,5 Staatsverbrauch Investitionen (ohne Vorratsveränderung) -2,0 Exporte 19 19e 19e 20e 20e 20e 20e Importe Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Quelle: HCOB Economics, Bloomberg BIP Privater Verbrauch Staatsverbrauch Investitionen (ohne Vorratsveränderung) Exporte Importe Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 10 24.09.2019
USA: Verarbeitendes Gewerbe in der Rezession, Gesamtwirtschaft recht robust. Inverse Zinsstruktur signalisiert BIP-Schrumpfung. Das Wirtschaftswachstum in den USA wird sich in diesem Jahr voraussichtlich auf 2,2 % abschwächen und dann 2020 kaum noch zulegen (0,6 %). Im zweiten Quartal lag der Zuwachs bei 2 % (QoQ, annualisiert). Gestützt wurde das Wachstum durch die privaten Konsumausgaben und den Staatsverbrauch. Schwäche zeigten hingegen die Investitionen sowie die Exporte. Der Handelskrieg belastet das US-Wachstum. Mit Blick auf die weitere Entwicklung ist festzustellen, dass sich der Industriesektor in einer Rezession befindet und der Arbeitsmarkt erste Anzeichen einer Schwäche zeigt. Die Arbeitslosenrate befindet sich zwar weiterhin in der Nähe eines 40-Jahres-Tiefs, aber die Rate sinkt nicht weiter. In der Vergangenheit war dies immer im Vorfeld einer Rezession zu beobachten. Für eine derartige Entwicklung spricht auch die kurzzeitige Inversion der Zinsstuktur (10-2 Jahre), die in der Vergangenheit stets einer Rezession vorausgelaufen ist. Die Kernrate der Inflation ist zuletzt leicht gestiegen, bleibt mit 1,6 % aber immer noch unter dem Zielwert von 2 %. Allerdings stiegen die Löhne etwas stärker an. Aufgrund von Basiseffekten dürfte die Rate zeitweise auf über 2 % steigen, dann aber wieder zurückfallen. Wegen der von uns erwarteten Rezession rechnen wir nicht mit einer nachhaltigen Erholung der Inflation. Die Fed hat im September das zweite Mal in Folge den Leitzins gesenkt, allerdings keine weitere Zinssenkung in Aussicht gestellt. Der FOMC-Rat zeigt ein sehr geteiltes Meinungsbild, so dass schon kleinere Veränderungen im Ausblick die Balance in die eine oder andere Richtung kippen lassen können. Unseres Erachtens ist in diesem Jahr noch eine Zinssenkung zu erwarten, der weitere Reduzierungen im kommenden Jahr folgen werden. Die langfristigen Renditen dürften wieder fallen, zumal nicht ausgeschlossen ist, dass die Fed ein neues QE-Programm auflegt, um die Versorgung der Kreditinstitute mit Liquidität sicherzustellen. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 11 24.09.2019
USA: Investitionen dürften verstärkt unter geopolitischer Unsicherheit leiden. Rezession in H1 2020 erwartet. Wachstumsprognose für das BIP und die unterschiedlichen Komponenten Privater Verbrauch, Investitionen, Staatsverbrauch sowie Importe und Exporte Jahresdaten, YoY (2018 bis 2020) Quartalsdaten, QoQ, annualisiert (Q1 2019 bis Q2 2020) 9,0 4,0 8,0 3,0 7,0 6,0 2,0 5,0 1,0 4,0 2,9 0,0 3,0 2,2 19 19e 19e 20e 20e 20e 20e 2,0 -1,0 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 1,0 0,6 -2,0 0,0 18 19e 20e -1,0 -3,0 -2,0 -4,0 BIP Privater Verbrauch Investitionen (ohne Vorratsveränderung) Staatsverbrauch BIP Privater Verbrauch Investitionen (ohne Vorratsveränderung) Staatsverbrauch Exporte Importe Exporte Importe Quelle: HCOB Economics, Macrobond Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 12 24.09.2019
China: Handelskrieg umfasst nunmehr fast alle Güter, die mit den USA gehandelt werden. Weitere Wachstumsverlangsamung wahrscheinlich. In China wird sich die Verlangsamung des Wachstums, die in den vergangenen Jahren zu beobachten war, vermutlich fortsetzen. Wir rechnen mit einem BIP-Zuwachs von 6,2 % in diesem und von 5,6 % im kommenden Jahr (2018: 6,6 %). Im Zuge des Handelskrieges haben die USA mittlerweile Importe aus China im Volumen von rund 550 Mrd. US-Dollar mit Zöllen von bis zu 25 % belastet. Weitere Zollerhöhungen sind zum 15. Oktober und zum 15. Dezember vorgesehen. Ab Ende des Jahres werden bis auf wenige Ausnahmen alle Güterimporte aus China mit einem Zoll versehen sein. China hat ebenfalls alle Importe aus den USA mit höheren Zöllen belegt. Allerdings wurden im vergangenen Jahr lediglich 120 Mrd. US-Dollar an Gütern aus den Vereinigten Staaten importiert (laut US Census Bureau). Zeigen die Maßnahmen Wirkung? Ja, sie schaden offensichtlich beiden Volkswirtschaften. Die USA exportierten zuletzt etwa 21 % weniger nach China als vor einem Jahr. China exportierte zuletzt 5 % weniger in die USA. Das Handelsbilanzdefizit ist in etwa genauso hoch wie noch vor einem Jahr (jeweils gemessen als Zwölfmonatsdurchschnitt). Im Zusammenhang mit dem Handelskrieg ist auch der Yuan Teil der Auseinandersetzung geworden. Chinas Zentralbank hat einen Anstieg des Yuan/US- Dollar-Wechselkurses über die Marke von 7 zugelassen, was von den USA als Provokation verstanden wurde. Mit einer weiteren massiven Abwertung rechnen wir nicht, da dies die Gefahr birgt, dass sich in Erwartung zukünftiger Währungsschwäche Kapitalflucht aus China verstärkt. Trotz dieser Risiken halten wir an unserer Wachstumsprognose fest. Die Regierung scheint auch weiterhin Spielraum zu haben, um mögliche Nachfrageausfälle durch (schuldenfinanzierte) Ausgabenprogramme bzw. eine dirigistische Kreditvergabepolitik und/oder eine lockerere Geldpolitik zu kompensieren. Dies geht zwar zu Lasten der langfristigen Finanzmarktstabilität des Landes, dürfte aber zunächst in Kauf genommen werden. Dies gilt kurzfristig umso mehr, als am 1. Oktober 2019 der 70. Geburtstag der Volksrepublik China gefeiert wird und man eine Erfolgsbilanz vorweisen möchte. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 13 24.09.2019
Aktienmärkte: Überbewertung hat wieder zugenommen. Konjunkturgefahren werden wahrscheinlich unterschätzt. Vor dem Hintergrund unseres konjunkturellen Ausblicks sind wir kurzfristig für Aktien pessimistisch. So zeigen historische Muster, dass Aktienengagements zu Beginn und meistens auch in der ersten Phase einer Rezession mit Kursverlusten über die nächsten zwölf Monate verbunden sind. Da wir uns in Deutschland vermutlich seit dem zweiten Quartal in einer Rezession befinden und die USA wahrscheinlich in der ersten Jahreshälfte 2020 auf einen Rückgang des BIP zusteuern, dürften der Dax und der S&P 500 zunächst fallen. Richtiges Timing ist immer extrem schwer. Falls die Kurse wie von uns prognostiziert zum Jahresende erneut deutlich fallen sollten, dürfte sich ein Einstieg zu Beginn des Jahres 2020 lohnen, da von da an ein wenn auch milder Aufschwung möglich sein sollte. Das niedrige Zinsumfeld ist für sich genommen eine Unterstützung für die Aktienbewertungen. Wenn aber die Gewinnerwartungen vor dem Hintergrund einer sich eintrübenden Konjunktur nach unten angepasst werden müssen, sollte sich das auch in den Aktienkurse bemerkbar machen. Nach der jüngsten Rallye an den Aktienmärkten zeigt der S&P 500 gemäß unserem Bewertungsmodell eine kräftige Überbewertung. Hier ist also am ehesten mit einer Korrektur zu rechnen. Beim Dax ist die Überbewertung weniger stark, aber wenn die Anleger es schwarz auf weiß haben, dass Deutschland in der Rezession ist, dürfte sich die Kauflaune eintrüben. Prognosen sind immer mit Risiken behaftet. In diesem Fall besteht das Risiko, dass die Kurse ungeachtet der konjunkturellen Gefahren weiter steigen, weil die Anleger angesichts des extremen Niedrigzinsumfelds keine Anlagealternativen sehen. Möglich ist auch, dass sich der Handelskrieg entspannt und/oder der Brexit doch noch geordnet erfolgt – beide Szenarien entsprechen nicht unserem Basisszenario. Auch in diesem Fall dürfte die Nachfrage nach Aktien steigen, was die Kurse stützen würde. Umgekehrt kann eine Eskalation des Handelskrieges oder ein tatsächlicher Krieg zwischen dem Iran und den USA die Stimmung erheblich eintrüben und einen Kurssturz auslösen. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 14 24.09.2019
EUR/USD-Wechselkurs: Niedrigere Niveaus von EUR/USD sind nicht nachhaltig. Ende Juni 2014 hat sich EUR/USD noch in Richtung 1,14 orientiert. Seitdem ist das Austauschverhältnis allerdings stetig gesunken und befindet sich derzeit etwas unterhalb der 1,10. Ein Tiefpunkt wurde mit 1,0970 Anfang September erreicht. Zu der Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar haben der geldpolitische Lockerungswillen und die bereits beschlossenen Maßnahmen der EZB sowie das gestiegene Risiko für einen ungeordneten Brexit geführt. Auch der Handelskonflikt zwischen den USA und China hat immer wieder für Bewegung bei EUR/USD gesorgt. Hoffnungen auf ein Abkommen sprechen dabei für ein höheres Niveau, denn dann sind die Anleger tendenziell risikobereiter, was den US-Dollar schwächt. Wir rechnen allerdings damit, dass sich der Wechselkurs bis zum Jahresende wieder in Richtung 1,14 bewegen sollte. Die EZB hat auf ihrer Zinssitzung am 12.09. schon einen Großteil ihres geldpolitischen Pulvers verschossen. Sie hat neben einer Senkung des Einlagezinssatzes um 10 BP auf -0,50 %, einer geänderten forward guidance und günstigeren Konditionen für die TLTRO III zusätzlich neue Nettowertpapierkäufe im Volumen von 20 Mrd. Euro ab 01.11. beschlossen. Weitere moderate Zinssenkungen sind möglich, auch eine Aufstockung der Wertpapierkäufe ist nicht auszuschließen. Nichtsdestotrotz ist der Spielraum der Fed im Vergleich zur EZB wesentlich größer. Sie kann die Leitzinsen noch erheblich senken, auch ein neues QE-Programm wäre denkbar. Der zu erwartende Rückgang der Zinsdifferenz dürfte den US-Dollar gegenüber dem Euro unter Druck setzen. Begrenzt wird die Abwertung durch einen möglichen ungeordneten Brexit, der den Euro wahrscheinlich belasten wird. Im kommenden Jahr dürfte die Schwächung des US-Dollar gegenüber dem Euro noch deutlich weiter laufen, denn für die USA zeichnet sich eine moderate Rezession ab und damit eine Angleichung an den Konjunkturverlauf in der Eurozone. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 15 24.09.2019
EUR/GBP: Pfund bleibt im Bann des Brexit. USD/JPY: JPY tendenziell stärker. USD/CNY: CNY unter Druck. EUR/GBP: Seit Anfang Juli hat das Pfund zwischenzeitlich mit Niveaus von knapp 0,93 deutlich gegenüber dem Euro abgewertet. Die Abwertung der britischen Währung war das Resultat eines steigenden Risikos für einen ungeordneten Brexit mit der Wahl von Boris Johnson zum neuen Premierminister. Anfang September hat sich aber die Gefahr dafür reduziert, denn das aus der Sommerpause zurückgekehrte Parlament hat ein Anti-No-Deal- Brexit-Gesetz auf den Weg gebracht. Dieses verpflichtet Boris Johnson, bei der EU um eine Verlängerung der Austrittsfrist bis Ende Januar 2020 zu bitten, wenn bis zum 19.10. kein Brexit-Abkommen verabschiedet wurde und das Parlament weiterhin einen ungeordneten Brexit ablehnt. Das bedeutet aber nicht, dass dadurch tatsächlich ein No-Deal-Brexit verhindert wird, denn die EU muss dieser Bitte nicht entsprechen und Boris Johnson hat angekündigt, unter keinen Umständen die Austrittsfrist zu verschieben. Wenn er ein Schlupfloch findet, das ihn von diesem Gesetz entbindet, wird er es sicherlich nutzen. Mit dem Gesetz hat das Pfund mit Niveaus unter 0,90 deutlich gegenüber dem Euro aufgewertet. In unserem Basisszenario gehen wir von einem ungeordneten Brexit aus, dass das Pfund kurzfristig schwächen wird. USD/JPY: Per saldo zeigt sich der Yen seit Anfang Juli wenig verändert zum US-Dollar. Derzeit notiert USD/JPY etwas unterhalb von 108. Das Währungspaar erreichte aber kurzfristig einen Tiefstand bei etwas oberhalb von 105. Die von uns erwartete positive Tendenz für den JPY resultiert aus den globalen Unsicherheitsfaktoren (Handelskrieg, Iran-Krise, Hongkong) und der voraussichtlichen geldpolitischen Lockerung der Fed, während die Bank of Japan kaum Spielraum dazu hat. USD/CNY: In den vergangenen Wochen hat der Yuan deutlich gegenüber dem US-Dollar abgewertet. Anfang August wurde zunächst die wichtige Marke von 7 überschritten, aber damit nicht genug, das Austauschverhältnis marschierte weiter in Richtung 7,20. Hintergrund der Schwächung der chinesischen Währung ist der Handelskrieg mit den USA, der sich zunehmend in einer Eintrübung der chinesischen Konjunktur bemerkbar macht. Zuletzt konnte sich der CNY mit rund 7,10 wieder gegenüber dem US-Dollar festigen, denn die chinesische Regierung steht bereit, der Konjunktur mit unterschiedlichen Maßnahmen unter die Arme zu greifen. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 16 24.09.2019
Ölmärkte: Anschlag auf Erdölanlagen in Saudi-Arabien wirbelt Ölmarkt durcheinander. Die Erdölpreise sind nach dem Anschlag auf die Erdölverarbeitungsanlage in Abquaiq sowie die Förderanlage in Kurais zeitweise um 20 % in die Höhe geschossen. Durch den Drohnenangriff ist die Produktion von 5,7 Mio. Barrel/Tag gestoppt worden, was fast 6 % der globalen Produktion entspricht. Dies zeigt, dass die Verletzlichkeit des Erdölmarktes gegenüber militärischen Schlägen unterschätzt wurde. Wir rechnen damit, dass dieses Ereignis einen nachhaltigen Effekt auf die Ölpreise in Form einer höheren Risikoprämie haben wird. Zunächst hat sich durch die Angebotsverknappung die Backwardation (Spotpreis > Terminkurs) verstärkt. Diese dürfte sich wieder zurückbilden, sobald sich die Produktion wieder normalisiert. Wie hoch die Risikoprämie ausfällt, hängt davon ab, wie lange Saudi-Arabien benötigt, um wieder zum alten Produktionsniveau zurückzukehren. Mittlerweile wird das wohl eher Monate als Wochen dauern. Alle großen Erdölkonsumenten verfügen über strategische Reserven und die privaten Lagerbestände sind in den meisten Ländern auf normalen Niveaus. Dennoch dürfte es zu dauerhaft höheren Ölpreisen kommen. Wir sind dabei, unsere Ölprognose nach oben anzupassen und warten auf genauere Angaben zur Dauer des Produktionsausfalls. Sollte die Wiederherstellung der Produktion erheblich länger dauern, würde dies auf der Volumenseite vor allem asiatische Volkswirtschaften spüren, da sie die größten Abnehmer des Lagerbestandsentwicklung USA ohne strategische Reserve, Barrel Erdöls aus Saudi-Arabien sind. Japans Erdölimporte stammen beispielsweise zu mehr als einem Drittel aus Saudi-Arabien. Die Abhängigkeit der Eurozone hingegen ist wesentlich geringer. Hier stammen nur rund 9 % der Rohöleinfuhren aus Saudi-Arabien. In den USA ist es etwa die gleiche Größenordnung. In einem Szenario eine lang anhaltenden Produktionsunterbrechung würden allerdings die Preise global steigen und insbesondere Europa als großen Nettoimporteur konjunkturell belasten. Die USA sind auch weiterhin ein Nettoimporteur, die Abhängigkeit ist jedoch massiv gesunken. So lag der Nettoimport von Rohöl 2008 noch bei rund 10 Mio. Barrel/Tag, heute beträgt er nur noch etwa 4 Mio. Barrel/Tag. Grundsätzlich bleibt die sich eintrübende Konjunktur der treibende Faktor für den Ölmarkt, so dass wir über die nächsten Monaten zunächst mit niedrigeren Preise rechnen. Marketingmitteilung Finanzmarkttrends 17 24.09.2019
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