Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung

Die Seite wird erstellt Lenny-Stefan Scholz
 
WEITER LESEN
Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung
Berichte der Raumbeobachtung

Kreisprofil
Frankfurt (Oder) 2013
Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
               Lage • Landschaft • Übersicht

         Im Jahr 1226 als deutsche Marktsiedlung am Mittellauf der Oder           Flächennutzung 2011
         gegründet, war Frankfurt (Oder) Hanse- und von 1506 - 1811 bereits
                                                                                       Wasser
         Universitätsstadt, ab 1815 dann Regierungssitz des gleichnamigen                                                                   Sonstige
                                                                                        4%
         Regierungsbezirkes; die Funktion als Verwaltungszentrum behielt                                                                      1%
         Frankfurt (Oder) als Bezirksstadt in der DDR von 1952 bis 1990 bei.
                                                                                       Verkehr
         Der industrielle Aufschwung der Stadt auch zum wirtschaftlichen                 7%
         Zentrum im heutigen Ostbrandenburg begann mit dem Bau des
         Halbleiterwerkes in FF Ende der 1950er Jahre, der „Abschwung“                Siedlung
                                                                                        17%                                                 Landwirtschaft
         nach Wegbrechen des „Osteuropamarktes“ mit der Schließung                                                                              44%
         dieses im Jahr 1989 etwa 8.000 Beschäftigte umfassenden Werkes.

                                                                                       Wald
                                                                                       27%

Stadtteile und Topografie der Stadt Frankfurt (Oder)
                                                                                  Rund 850 ha, d. h. fast 6 % der Stadtfläche stehen unter Natur-
                                                                                  schutz, darunter eine Auenlandschaft im Ortsteil Lossow; die Land-
                                                                                  schaftsschutzgebiete umfassen fast 2.100 ha (14 %), wobei hier
                                                                                  das Grubengelände Brieskow-Finkenheerd mit dem heutigen
                                                                                  Helenesee das größte und bekannteste darstellt. Im Vergleich zu
                                                                                  allen anderen kreisfreien Städten fällt der mit 10 % hohe Anteil der
                                                                                  für den Obstanbau genutzten Landwirtschaftsfläche auf.
                                                                                  Die Siedlungs- und Verkehrsflächen sind in FF seit 1996 (ein-
                                                                                  schließlich statistischer Bereinigungen) um über ein Drittel, ihr Anteil
                                                                                  an der Stadtfläche um 6,4 % auf 23,8 % gestiegen; nur CB verzeich-
                                                                                  net einen noch höheren Anstieg des Anteils der Siedlungs- und
                                                                                  Verkehrsflächen. Zurückzuführen ist dieser Anstieg in FF im Wesent-
                                                                                  lichen auf neue Gewerbegebiete am Stadtrand und Eigenheimwohn-
                                                                                  siedlungen in den Ortsteilen außerhalb der Kernsiedlung der Stadt;
                                                                                  dies zum überwiegenden Teil zu Lasten der landwirtschaftlich ge-
                                                                                  nutzten Flächen (seit 1992 - Rückgang um ein Zehntel).
                                                                                  Starke Einwohnerverluste seit 1990 und Zunahme der Siedlungs-
                                                                                  und Verkehrsflächen führten in FF bis 2011 im Vergleich der vier
                                                                                  kreisfreien Städten mit rund 45 % zum höchsten Rückgang der
                                                                                  Siedlungsdichte gegenüber 1996. So leben heute rund 1.400 EW
                                                                                  pro km² Siedlungs- und Verkehrsfläche weniger als im Jahr 1996.

                                                                                  Bevölkerung 2011 und Fläche 2006
                                                                                                                    Einwohner     Fläche       EW-Dichte
                                                                                  Gesamtstadt/Stadtteil                            (km²)       (EW/km²)
                                                                                                      Stadtgebiet
                                                                                  Frankfurt (Oder)                    59.244        147,6              401
         Die im Osten des Landes Brandenburg gelegen Stadt Frankfurt                 Zentrum                          16.396          5,3          3.080
         (Oder), war bislang die bedeutendste Grenzstadt an der EU-                                    Stadtmitte           .         0,6               .
         Außengrenze zur Republik Polen und liegt nun in der Mitte des                         Gubener Vorstadt             .         3,2               .
         „Europa der 27“. FF ist sowohl von der Einwohnerzahl als auch von                           Obere Stadt            .         1,5               .
         der Fläche her die kleinste der vier kreisfreien Städte Brandenburgs;
                                                                                     Beresinchen                      13.023         39,5            330
         sie bildet gemeinsam mit den Landkreisen MOL und LOS die Pla-
                                                                                                  Altberesinchen            .         0,8               .
         nungsregion Oderland-Spree.
                                                                                                 Neuberesinchen             .         2,2               .
         Frankfurt (Oder) erstreckt sich im hier z. T. sehr engen Tal der mitt-
                                                                                                      Güldendorf         877         10,0             88
         leren Oder („Frankfurter Oderpass“) vom Warschau-Berliner Ur-
         stromtal im Süden bis auf die Randhöhen der Lebuser Hochfläche im                               Lossow          506         26,5             19
         Norden; das Naherholungsgebiet Helenesee im Süden der Stadt ist             Nord                             10.967         36,9            297
         ein gelungenes Beispiel für die Nachnutzung eines noch bis 1958                        Lebuser Vorstadt            .         3,2               .
         aktiven Braunkohlentagebaus.                                                                Hansaviertel           .         1,4               .
         In ihrer Funktion als Oberzentrum und Regionaler Wachstumskern                                 Klingetal           .         2,8               .
         (zusammen mit Eisenhüttenstadt), gehen von der Stadt wichtige                                   Kliestow      1.107          9,5            117
         raumstrukturelle Entwicklungsimpulse für den Oberbereich aus, der                               Booßen        1.488         20,0             74
         von der Uckermark bis an den Rand der Lausitz reicht; in ihrer Funk-        West                              8.197         26,7            307
         tion als Grenz- und Universitätsstadt reichen diese Impulse auch                        Nuhnenvorstadt        6.849          6,3          1.089
         bis in den polnischen Raum hinein.
                                                                                            Rosengarten/Pagram           933         15,1             62
         Mit den Neugründungen der Europa-Universität „Viadrina“ und                                 Lichtenberg         415          5,3             78
         des Instituts für Innovative Mikroelektronik, dem ehemaligen Institut       Süd                              10.661         39,1            273
         für Halbleiterphysik, versucht FF gleichzeitig an alte Traditionen
                                                                                                 Stadtgebiet Süd       8.544          8,5          1.006
         anzuknüpfen und mit neuen Funktionen auf dem Markt der Solar-
                                                                                                      Markendorf       1.252          9,0            140
         energie den Weg zu einem modernen Technologie- und Innovations-
         standort zu erschließen.                                                              Markdorf Siedlung         411          7,5             55
                                                                                                    Hohenwalde           454         14,1             32

    1          STADTPROFIL August 2013
Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
                                                                                                                                                                            Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung und Vorausschätzung bis 2030 (Basis 2010)                                                              Stadt-Umland-Wanderungen 1990 bis 2011

        Mit rund 59.100 EW im Jahr 2011 ist FF die kleinste kreisfreie Stadt
        Brandenburgs; gegenüber 1990 verringerte sich die Einwohnerzahl
        um ein Drittel bzw. um über 27.000 Einwohner; dies ist gleichzeitig                                                    Fast zwei Fünftel der Einwohner, die seit 1991 FF verließen, zogen
        der stärkste Bevölkerungsrückgang aller Kreise. Grund dieser                                                           in die Altbundesländer und Berlin. Nachdem sich dies bis 1995
        Entwicklung ist vor allem nach bisheriger Fortschreibung die seit                                                      rückläufig entwickelte, stieg die Zahl der „Westwanderungen“ seit
        1991 stark anhaltenden Wanderungsverluste mit einem Ge-                                                                1996 wieder an und erreichte in den Jahren 2001/02 ihr höchstes
        samtsaldo von rund -300 je 1.000 EW (höchster Wert aller Kreise);                                                      Niveau, um danach wieder zurückzugehen. Etwa die Hälfte der seit
        die Trendwende der Wanderungen seit 2004 ist auf den stark                                                             1991 aus FF Fortgezogenen verblieb im Land; dabei entfielen etwa
        rückläufigen Suburbanisierungsprozess zurückführen. Die natürliche                                                     zwei Fünftel auf die beiden Nachbarkreise MOL und LOS, insbeson-
        Entwicklung trug in weitaus geringerem Maße zur Reduzierung der                                                        dere auf Umlandgemeinden wie Müllrose, Lebus oder Mixdorf. Im
        Einwohnerzahl bei; sie verlief in Frankfurt (Oder) in den ersten                                                       gleichen Zeitraum hatte FF auch Zuzüge, die zu mehr als der Hälfte
        Jahren nach 1990 aufgrund der bedeutend günstigeren Altersstruktur                                                     aus dem Land Brandenburg selbst sowie zu einem Fünftel aus den
        wesentlich moderater als in den anderen Kreisen; so verzeichnet die                                                    alten Ländern und Berlin kamen.
        Stadt im Zeitraum von 1991 - 2011 einen Sterbeüberschuss von -63                                                       Nach der für das Land Brandenburg neuen Bevölkerungsprognose
        je 1.000 EW, dies ist nach P der zweitniedrigster Wert m Land.                                                         verliert FF bis 2030 gegenüber 2010 mit über 6.300 Personen
        Natürliche und räumliche Bevölkerungsentwicklung je 1.000 Einwohner                                                    nochmals ein Zehntel seiner Einwohner; dies ist von den kreisfreien
          0                                                                                                                    Städten nach BRB der zweithöchste prognostizierte Einwohnerrück-
          -5                                                                                                                   gang. Dabei wird angenommen, dass die Wanderungsverluste
                                                                                                                               vollständig zurückgehen, die Sterbeüberschüsse wie überall in
         -10
                                                                                                                               Brandenburg, die Bevölkerungsentwicklung zunehmend bestimmen.
         -15
                                                                                                                               Aufgrund der besseren Ausgangssituation wird FF auch 2030 im
         -20
                                                                                                                               Landesvergleich eine günstigere Altersstruktur mit höheren
         -25                                                                                                                   Einwohneranteilen im Kindesalter und einem im Landesdurchschnitt
         -30                                                                                                                   liegenden Anteil im Rentenalter haben; im Vergleich zu den anderen
               1991

                         1993

                                   1995

                                             1997

                                                       1999

                                                                 2001

                                                                           2003

                                                                                       2005

                                                                                                 2007

                                                                                                           2009

                                                                                                                     2011

                                                                                                                               kreisfreien Städte Brandenburgs jedoch mit 36,1 % den höchsten
                                                                                                                               Rentenalter Anteil aufweisen. Wie in CB steigt auch in FF das
                         Entwicklung zum Vorjahr
                                                                                                                               Durchschnittsalter bis 2030 stark an; P wird dann der jüngste und
                         Wanderungssaldo                                             natürlicher Saldo
                                                                                                                               PR der älteste Kreis im Land sein.
        Bevölkerungsentwicklung bis 2011 (1990 = 100)
        105
        100
                                                                                                                               Hinweis: Die registergestützte Volkszählung, der Zensus vom 9. Mai
         95
                                                                                                                               2011, erbrachte meist moderate Ergebnisänderungen gegenüber der
                                                                                                                               bisherigen amtlichen Bevölkerungsfortschreibung. Bei Redaktions-
         90
                                                                                                                               schluss vorliegende Ergebnisse zum Bevölkerungsstand 31.12.2011
         85
                                                                                                                               auf Basis des Zensus wurden in diesem Kreisprofil zur Darstellung der
         80
                                                                                                                               aktuellen Bevölkerungszahl und darauf beruhender Indikatoren auf den
         75
                                                                                                                               Seiten 1 und 2 verwendet. Mangels fortgeschriebener Altersstrukturda-
         70
                                                                                                                               ten auf Basis Zensus, fehlender korrigierter Zeitreihen der zurücklie-
         65                                                                                                                    genden Bevölkerungsstände und -bewegungen basieren diese
                  1991

                            1993

                                      1995

                                                1997

                                                          1999

                                                                    2001

                                                                              2003

                                                                                          2005

                                                                                                    2007

                                                                                                              2009

                                                                                                                        2011

                                                                                                                               Analysen hingegen auf der Bevölkerungsfortschreibung vor zensusbe-
                                                                                                                               dingter Korrektur.
                          Land Brandenburg                                 Frankfurt (Oder)

                                                                                                                                                                     STADTPROFIL August 2013            2
Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
               Wirtschaft

        Bruttoinlandprodukt je Einwohner 2010 (€)                                                                              Forschung, Technologie und Logistik 2011
         40.000
         35.000
         30.000
         25.000
         20.000
         15.000
         10.000
          5.000
              0
                                            CB

                                                             UM
                            SPN

                                                                                                                   BAR
                      FF

                                                        TF
                  P

                                  LDS

                                                 BRB

                                                                          OHV

                                                                                      LOS

                                                                                                   EE
                                                                                                        PM
                                                                    OPR

                                                                                 PR

                                                                                             OSL

                                                                                                             MOL

                                                                                                                         HVL
        Frankfurt (Oder) belegt 2010 beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von
        allen Kreisen einen hinteren Platz, beim BIP je Erwerbstätigen auf
        Rang 8, je Einwohner bezogen liegt der Wert jedoch weit über dem
        Landesmittel auf Rang 2. Der Unterschied erklärt sich u. a. aus der
        (auch für P und CB) typischen Funktion als regionales Arbeitsmarkt-
        zentrum (hoher Einpendlerüberschuss und hohe Arbeitsplatzdichte).
        Der Wertschöpfungsanteil des Produzierenden Gewerbes liegt in
        FF 2010 mit 20 % unter dem Landesdurchschnitt (27 %), wobei hier
        die erwirtschaftete BWS-Summe über der der kreisfreien Stadt von
        CB liegt. So ist der von 2000 - 2010 um weitere 8 %-Punkte gestie-
        gene Anteil im Produzierenden Gewerbe das Ergebnis wachsender
        Wertschöpfung aus der Solarindustrie der Stadt.

Entwicklung Gewerbegründersaldo und Bruttoinlandprodukt (in jeweiligen Preisen)
                                  2003           2004        2005         2006        2007  2008 2009 2010
BIP (Mio. €)                                                                                2.001 1.932 1.940
BIP je Erwerbstätigen (€)                                                                  48.591 46.732 47.260
                                                                                                                               Die Wirtschaftsstruktur von FF ist heute überwiegend durch Klein-
Saldo Gewerbean-/-abmeld.               9         28           17          55           17     -2    105     53                und Mittelbetriebe der Dienstleistungsbranche gekennzeichnet, die
                                                                                                                               durch Neu- und Ausgründungen zum großen Teil auf den fünf inner-
                                                                                                                               städtischen Gewerbeparks angesiedelt sind. Es sind zumeist innova-
                                                                                                                               tive und technologieorientierte Unternehmen aus den Bereichen
                                                                                                                               Medien/Telekommunikation, Elektronik, Energie und Logistik (auch
Branchenschwerpunkt und Tourismus 2011                                                                                         vom Land ausgewiesene Zukunftsbranchen).
                                                                                                                               Die sich in den letzten sechs Jahren in FF angesiedelten zahlreiche
                                                                                                                               Firmen aus der Solarbranche haben in den letzten Jahren ein
                                                                                                                               Großteil ihrer Arbeitsplätze wieder aufgeben müssen; Unternehmen
                                                                                                                               wie First Solar Manufacturing GmbH, Odersun AG und Conergy
                                                                                                                               SolarModule GmbH & Co. KG. So hat sich bis 2011 gegenüber 2005
                                                                                                                               die Zahl der Firmenneuansiedlungen um ein Drittel erhöht, der
                                                                                                                               Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe sich gegenüber 2000 fast
                                                                                                                               Vervierfacht, der Auslandsumsatz gleichfalls um die Hälfte erhöht.
                                                                                                                               Wissenschaft und Forschung haben in FF mit dem Institut für
                                                                                                                               Mikroelektronik (IHP) den gleichen Stellenwert wie vor 1990, heute
                                                                                                                               vor allem für die Entwicklung von Hochgeschwindigkeitsschaltkreisen
                                                                                                                               für Firmen in aller Welt tätig.

                                                                                                                               Tourismusentwicklung bis 2011 (1992 = 100)
                                                                                                                               350
                                                                                                                               300
                                                                                                                               250
                                                                                                                               200
                                                                                                                               150
                                                                                                                               100
                                                                                                                                50
                                                                                                                                 0
                                                                                                                                      1993

                                                                                                                                              1995

                                                                                                                                                      1997

                                                                                                                                                              1999

                                                                                                                                                                     2001

                                                                                                                                                                            2003

                                                                                                                                                                                        2005

                                                                                                                                                                                               2007

                                                                                                                                                                                                          2009

                                                                                                                                                                                                                 2011

                                                                                                                                             Bettenangebot Stadt                   Übernachtungen Stadt
                                                                                                                                             Bettenangebot Land                    Übernachtungen Land

                                                                                                                               Bis auf den Freizeit- und Camping-Park Helenesee (jährlich durch-
                                                                                                                               schnittlich 200.000 Tagesbesucher und 80.000 Übernachtungen)
                                                                                                                               beschränkt sich der Fremdenverkehr auf Tagungs-, Geschäftsreise-
                                                                                                                               und Kulturtourismus. 2011 hatte FF von allen Kreisen sowohl die
                                                                                                                               niedrigste Betten- als auch Übernachtungszahl und auch die gerings-
                                                                                                                               te Verweildauer.

    3          STADTPROFIL August 2013
Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
                                                                                                                                 Beschäftigung • Arbeitsmarkt

        SV-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort (1.000 Personen)                                           Arbeitslosenrate Juni 2011 und Entwicklung zum Vorjahresmonat
         50

         40

         30

         20

         10

          0
              1993

                         1995

                                  1997

                                            1999

                                                     2001

                                                            2003

                                                                        2005

                                                                                 2007

                                                                                          2009

                                                                                                    2011
                     Land-, Forstwirtschaft, Fischerei             Produzierendes Gewerbe
                     Handel, Gastgewerbe, Verkehr                  Sonst. Dienstleistungsbereiche

        2011 arbeiteten in FF fast 28.800 SV-pflichtig Beschäftigte, das
        sind ein Viertel weniger als noch im Jahr 1996 (Land: knapp ein
        Sechstel); diese Entwicklung bedeutet im Kreisvergleich einen Rang
        im hinteren Mittelfeld. Im Produzierenden Gewerbe arbeiten in FF mit
        17 % der Beschäftigten etwa nur die Hälfte im Vergleich zum lan-
        desweiten Durchschnitt von 26,6 %; im Vergleich der kreisfreien
        Städte dagegen nach BRB a. d. H. zweit- und bei den sonstigen
        Dienstleistungen mit 65 % den dritthöchsten Beschäftigtenanteil.
        Gegenüber dem Vorjahr stieg die Beschäftigtenzahl in FF leicht um
        0,3 % an, bei den anderen drei kreisfreien Städte jedoch sehr unter-
        schiedlich (CB: -1,9 %, P: +2,4 %). Mit 479 SV-pflichtig Beschäftigten
        je 1.000 EW weist FF nach mit P 486 die zweithöchste Arbeits-
        platzdichte im Land auf. Die heutige Beschäftigtenstruktur ist das
        Resultat des seit Anfang der 1990er Jahre höchsten Arbeitsplatzab-
        baus von allen kreisfreien Städten (vor allem in Industrie und Bau-
        wirtschaft) sowie des damit verbundenen radikalen Strukturwandels
        hin zu einem modernen Dienstleistungsstandort.
        FF ist wie P und CB ein bedeutendes Einpendlerzentrum im Land                                      Die Arbeitslosenquoten von Frankfurt (Oder) (Basis: abhängig
        Brandenburg (14.000 Ein- bei 5.950 Auspendlern); drei Viertel aller                                zivile Erwerbspersonen) lagen bis 1998 jährlich leicht unterhalb und
        Einpendler kommen aus den Nachbarkreisen LOS und MOL. Ein                                          danach etwa 2 bis 3 %-Punkte über dem Landesmittel; im Dezember
        Drittel aller Auspendler aus FF arbeitet in LOS, hier u. a. in Eisen-                              2011 lag die Quote bei 14,9 %, gegenüber dem Vorjahresmonat
        hüttenstadt und Fürstenwalde/Spree und ein weiteres Drittel pendelt                                blieb sie weitestgehend konstant; damit hat FF im Jahr 2011 mit
        zur Arbeit nach Berlin bzw. in andere Bundesländer. Fast drei Viertel                              BRB a. d. H. die höchste Arbeitslosenquote unter den kreisfreien
        der SV-pflichtig Beschäftigten am Wohnort arbeiten auch in FF                                      Städten; P weist im gleichen Jahr mit 8,2 % die niedrigste Quote auf.
        (Wohn- = Arbeitsort), dies ist die höchste Nichtpendlerquote im Land.                              In den letzten fünf Jahren sank zwar die Quote um 3,1 %-Punkte,
                                                                                                           jedoch geringer als im Landesmittel (-7,0 %-Punkte) und im Ver-
Pendlerverflechtungen mit dem Umland im Juni 2011                                                          gleich der anderen drei kreisfreien Städten am geringsten.
                                                                                                           Die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen in FF verzeichnet nach
                                                                                                           stetigem Anstieg bis zum Jahr 2004 seitdem einen kontinuierlichen
                                                                                                           Rückgang. Mit einem Ist-Bestand von rund 4.320 ging die Arbeitslo-
                                                                                                           senzahl in der Stadt in den letzten fünf Jahren nur um 25,4 % (abso-
                                                                                                           lut 1.470), dagegen in P um 37,3 % und im Land um 39,3 % zurück.
                                                                                                           Im Zeitraum 2005 - 2011 ging die Zahl der arbeitslosen Männer um
                                                                                                           27 % (Land: -38,3 %), die der Frauen aber nur um 23% (im Land um
                                                                                                           40,3 %) zurück. Der höhere Rückgang der Zahl der männlichen
                                                                                                           Arbeitslosen ist z. T. auf die neu geschaffenen Industriearbeitsplätze
                                                                                                           im Solarbereich zurückzuführen.
                                                                                                           Die Zahl arbeitsloser Jugendlicher unter 25 Jahren ging im glei-
                                                                                                           chen Zeitraum mit mehr als der Hälfte stärker als in den kreisfreien
                                                                                                           Städten CB und BRB a. d. H zurück, hier war es leicht über die Hälfte
                                                                                                           der arbeitslosen Jugendlichen. Wie in den anderen drei kreisfreien
                                                                                                           Städten nahm auch in FF der Anteil der Jugendlichen an allen Ar-
                                                                                                           beitslosen um 4 %-Punkte ab. Mit einem Anteil von 7,4 % in 2011
                                                                                                           liegt dies noch unter dem Landesdurchschnitt von 8,3 %.
                                                                                                           Arbeitslose am Jahresende
                                                                                                           Jahr      Gesamt          Frauen       AL 55 u. älter     Langzeit-AL
                                                                                                           2000         7.143           3.578            1.138            3.103
                                                                                                           2010         4.358           1.945              797               k.A.
                                                                                                                                 __________ Anteile (%) __________
                                                                                                           2000          100,0            50,1            15,9              43,4
                                                                                                           2010          100,0            44,6            18,3              k.A.
                                                                                                                                    Entwicklung 2010 (2000=100)
                                                                                                           Stadt          61,0           54,4             70,0               k.A.
                                                                                                           Land           63,2           56,8             74,6               k.A.

                                                                                                                                                 STADTPROFIL August 2013            4
Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
                  Sozialwesen • Versorgung

Soziale und kulturelle Einrichtungen 2011                                                          Anteil ALG-Bezieher an Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter Juni 2011
                                                                                                   25

                                                                                                   20

                                                                                                   15

                                                                                                   10

                                                                                                    5

                                                                                                    0

                                                                                                                                  HVL

                                                                                                                                                    MOL

                                                                                                                                                                                OSL
                                                                                                                                        BAR

                                                                                                                                                          SPN

                                                                                                                                                                     OPR

                                                                                                                                                                                      PR
                                                                                                                   TF

                                                                                                                                                                                           FF
                                                                                                             LDS

                                                                                                                        P
                                                                                                                            OHV

                                                                                                                                              LOS

                                                                                                                                                                EE

                                                                                                                                                                           CB

                                                                                                                                                                                                     BRB
                                                                                                        PM

                                                                                                                                                                                                UM
                                                                                                         Anteil ALG I-Bezieher (%)                        Anteil ALG II-Bezieher (%)

                                                                                                   Beim Bezug von (Transfer)leistungen im Sozialwesen ist die Zahl der
                                                                                                   Bezieher von Arbeitslosengeld I in FF gegenüber dem Vorjahr 2011
                                                                                                   mit 2 % leicht gesunken, in den anderen kreisfreien Städten waren
                                                                                                   es 5 % bis 7 % (Land: -5 %); gegenüber 2005 halbierte sich sogar
                                                                                                   die Zahl der ALG I-Bezieher in FF. Bei den erwerbsfähigen hilfebe-
                                                                                                   dürftigen Bezieher von Arbeitslosengeld II ging die Zahl zum
                                                                                                   Vorjahr mit 6,7 % etwas höher zurück, im Landesmittel um 7,2 %. Mit
                                                                                                   einer ALG II-Quote von 17,4 % (Anteil ALG II-Bezieher an Bevölke-
                                                                                                   rung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren) lag FF aber
                                                                                                   in 2011 dennoch um fast 5 %-Punkte höher als im Landesmittel. Die
                                                                                                   leicht rückläufige Zahl der Leistungsbezieher ist mit ein Resultat
                                                                                                   gestiegener Beschäftigtenzahlen der letzten drei Jahre. Gegenüber
                                                                                                   2005 hat sich in FF die Zahl der Leistungsempfänger für eine
                                                                                                   bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsmin-
                                                                                                   derung wie im Lande um über ein Fünftel erhöht (in BRB a. d. H. und
                                                                                                   CB um fast die Hälfte), damit waren im Jahr 2011 in FF knapp 180
                                                                                                   Personen mehr in einer finanziellen Notlage als noch 2005.
                                                                                                   Die Einzelhandelsverkaufsfläche (Datenbasis: Stadt + Handel
        Wie im Land insgesamt (-46 %) so ging auch in FF die Schülerzahl                           2011) umfasst in FF im Jahr 2010 rund 140.500 m², niedrigste
        an den allgemeinbildenden Schulen bis 2011 um weit über die Hälfte                         Verkaufsflächenangebot unter den kreisfreien Städten Branden-
        zurück; dies ist gleichzeitig der stärkste Schülerrückgang im gleich-                      burgs. Auf die Einwohnerzahl der Stadt bezogen erreicht FF mit
        namigen Schulamtes (-48 %) und unter den vier kreisfreien Städten.                         2,32 m²/EW jedoch die dritthöchste Versorgungsdichte unter den
        Seit fünf Jahren ist in FF auch die Zahl der Schulabgänger stark                           vier kreisfreien Städte, gleichzeitig mit 0,69 m²/EW mit CB die
        rückläufig, seit zwei Jahren nunmehr auch die Zahl der Abiturienten.                       zweithöchste Versorgungsdichte in der Verkaufsfläche für nahver-
        2011 war es die Hälfte weniger Abiturienten als noch 2009, dies ist                        sorgungsrelevanter Sortimente (wie z. B. Nahrungs- und Genussmit-
        zugleich der stärkste Rückgang unter den vier kreisfreien Städten.                         tel). Während auch BRB a. d. H. und CB mit ihren Dichtewerten weit
                                                                                                   über dem Landesmittel von 0,59 m²/EW liegen, liegt P weit darunter.
        Entwicklung der Schülerzahlen nach Schulformen
         14.000                                                                                    Einzelhandelsversorgungsdichte nach amtsfreien Gemeinden und Ämter 2010
         12.000
         10.000
          8.000
          6.000
          4.000
          2.000
              0
                   96/97

                            98/99

                                     00/01

                                              02/03

                                                       04/05

                                                                06/07

                                                                         08/09

                                                                                   10/11
                                                                                           11/12

                    Gymnasium
                    Gesamtschulen m. gymn. Oberstufe/Freie Waldorfschulen/Oberschulen
                    Grundschule

        In den letzten fünf Jahren ist auch die Zahl der Berufsschüler in FF
        mit 44 % stärker als im Land mit 37% zurückgegangen; besuchte im
        Landesdurchschnitt im Schuljahr 2010/11 jeder vierte Auszubildende
        einen vollzeitschulischen Bildungsgang an einer Berufsfach-,
        Fachober- oder Fachschule so ist es in FF fast jeder Dritte.
        180 Jahre nach ihrer Schließung 1811 begann im Oktober 1992 die
        Europa-Universität Viadrina ihr erstes akademisches Jahr; seitdem
        hat sich die Studentenzahl im Wintersemester von einst 1.000 auf
        nunmehr 6.500 Studierende versechsfacht; dies ist der höchste
        Anstieg unter allen Landesuniversitäten Brandenburgs. Im Winter-
        semester 2010/11 waren an der Viadrina fast so viele Studenten
        immatrikuliert wie an der BTU in CB, knapp ein Drittel der Studienan-
        fänger kommen hier aus dem Ausland (CB ein Viertel).
        Zum Gedenken an Heinrich von Kleist beginnen jährlich im Oktober
        die weit über die Grenzen von Frankfurt (Oder) bekannten Kleist-
        Festtage mit Theaterstücken, Konzerten und Tagungen in der
        größten Spielstätte der Stadt dem „Kleist Forum“.

    5             STADTPROFIL August 2013
Kreisprofil Frankfurt (Oder) 2013 - Berichte der Raumbeobachtung
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
                                                                                    Verkehr • Technische Infrastruktur

                                                                                            Netze und Anlagen des Verkehrs 2011

Die Verkehrs- und Lagegunst war und ist ein wesentlicher Standort-     Frankfurt (Oder) verfügt über ein eigenes, durch die Stadtwerke
faktor seit Gründung von Frankfurt (Oder); während die Oder für die    betriebenes Heizkraftwerk zur Erzeugung von Strom und Wärme für
Binnenschifffahrt im Warenverkehr keine wesentliche Rolle mehr         das Fernwärmenetz der Stadt; als Energieträger werden Braunkoh-
spielt, wächst die Bedeutung der Eisenbahn, insbesondere aber die      lenstaub, Erdgas und Heizöl kombiniert. Als Standort für die Nutzung
der Autobahn innerhalb des internationalen Verkehrskorridors Paris-    erneuerbarer Energien ist FF – bis auf wenige Windkraftanlagen mit
Berlin-Warschau-Moskau weiter an.                                      einer installierten Leistung von 22 MW – gegenwärtig und wohl auch
Das klassifizierte Straßennetz hat eine Gesamtlänge von mehr als       zukünftig ohne größere Bedeutung, setzt aber in der Entwicklung und
70 km und im Vergleich der vier kreisfreien Städte die höchste Auto-   Produktion von Solarenergieanlagen besondere Akzente.
bahn- wie auch Bundesfernstraßennetzdichte. FF verfügt im Ver-         Gewinnung von Erneuerbaren Energien 2010
gleich der kreisfreien Städte über die kürzeste Autobahnanbindung
zur Innenstadt (von der BAB 12 in ca. 5 bis 10 Min. über die B 112
bzw. B 87).
Im SPNV-Netz ist FF mit zwei Regionalexpress- und vier Regional-
bahn-Linien (RE 1 und 11; OE 35, 36 und 60, RB 91 Richtung Rze-
pin in Polen, mit einem Bedienungsangebot im 30- bis 120-Min.-Takt
eingebunden. Die Fahrgastzahlen auf der Bahnstrecke zwischen FF
und Berlin lagen Ende 2008 bei weit über 3.000 Fahrgästen pro Tag;
damit ist sie mit eine der höchstbelasteten Bahnstrecken im Fern-
und Ballungsnetz Brandenburgs.
FF ist im Land Brandenburg ein bedeutender Knotenpunkt für den
die Oder als EU-Binnengrenze überschreitenden Straßen- und
Schienenverkehr sowohl für den Personen- als auch Warenverkehr
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen.
In FF befindet sich eines der vier Güterverkehrszentren von Bran-
denburg (ETTC) mit einer Kapazität von 50.000 Ladeeinheiten (nach
GVZ Berlin Süd Großbeeren zweithöchstes Kapazitätsangebot). Im
Kombinierten Verkehr sind Frankfurt (Oder) und Großbeeren die
umschlagsstärksten Standorte, beide verfügen über ein besonders
gutes Angebot an Transport- sowie Logistikdienstleistungen.
Im Bereich des Luftverkehrs, ist für FF der auf den gewerblichen
Luftverkehr und Geschäftsreiseverkehr ausgerichtete Verkehrslan-
deplatz Eisenhüttenstadt von Bedeutung.

Schon zur DDR-Zeit lag der Anschlussgrad an das öffentliche
Trinkwassernetz in der Stadt bei knapp 100 %. Durch verstärkten
Neubau von Abwasserleitungen in den Ortsteilen erhöhte sich der
Anschlussgrad an das zentrale Abwassernetz seit der Wende um
3 % auf 97 %.

                                                                                                           STADTPROFIL August 2013            6
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
                Planen • Bauen und Wohnen

Schwerpunktorte der Landesentwicklung 2011                                                                          Genehmigte Bauflächen in B-Plänen der letzten 10 Jahre

        Der neue LEP B-B weist FF im Zentrale Orte System neben P,                                                  Von den im Zeitraum 2002 - 2011 genehmigten Bauflächen ma-
        BRB a. d. H. und CB weiterhin als ein Oberzentrum im Land Bran-                                             chen mit fast zwei Drittel die gewerblichen Bauflächen den höchsten
        denburg aus. Zudem ist FF einer der 26 Orte im Land, der zu den                                             Anteil aus. Im Vergleich der beiden Zeitintervalle (s. Tabelle) sind die
        Regionalen Wachstumskernen gehört; zusammen mit Eisenhütten-                                                genehmigten gewerblichen Bauflächen wie auch die Sonderflächen
        stadt bildet die Stadt einen mehrpoligen RWK. Als Oberzentrum und                                           in den letzten fünf Jahren zurückgegangen. Grund ist das nunmehr
        RWK ist FF Arbeitsplatz- und Versorgungsschwerpunkt der Region.                                             ausreichende Angebot bebaubarer Flächen in FF.
        Das Land unterstützt die Stadt bei der Umsetzung von Maßnahmen                                              Bei der Baufertigstellungen von Wohnungen wird mit aktuell 2,6
        mit integriertem Ansatz zur Stärkung ihrer wirtschaftlichen und städti-                                     Wohnungen je 1.000 EW das Landesmittel erreicht, eine geringere
        schen Potenziale durch vielschichtige Förderprogramme wie den                                               Anzahl verzeichnen BRB a. d. H. und CB, was u. a. auch auf die
        Stadtumbau (seit 2002), Maßnahmen Aufbau Ost (Kabinettbeschluss                                             schrumpfenden Einwohnerzahlen zurückzuführen ist.
        seit 2005) und die Nachhaltige Stadtentwicklung (EFRE seit 2008).                                           Ende 2011 hatte FF 11,6 % weniger Wohnungen im Bestand als
        Genehmigte Gewerbe- und Wohnbauflächen bis 2011 (ha)
                                                                                                                    noch 1994, während BRB a. d. H. mit 4,8 % und P mit 25,7 % wei-
        3.500                                                                                                       terhin Zuwächse verzeichneten (Land: +18,5 %). Seit 2000 wurden in
        3.000
                                                                                                                    FF in Folge zunehmenden Wohnungsleerstandes im Rahmen des
                                                                                                                    Stadtumbaus bereits knapp 7.700 WE (ein Fünftel des Wohnungsbe-
        2.500
                                                                                                                    standes von 2000) zurückgebaut oder abgerissen. Noch stehen
        2.000
                                                                                                                    weiter über 3.500 WE leer (Quote von 10,5 %). Der Anteil von Woh-
        1.500                                                                                                       nungen in Ein- und Zweifamilienhäusern ist mit 18,4 % nach P der
        1.000                                                                                                       zweitniedrigste unter den kreisfreien Städten; bei allen Baufertigstel-
          500                                                                                                       lungen von 1992 - 2011 waren es 60 % der Wohnungen, ähnlich wie
            0                                                                                                       in BRB a. d. H und CB, in P dagegen etwa nur ein Drittel.
                                           OSL

                                                                            MOL

                                                                                                              HVL
                                 PR

                                                      SPN

                                                                OPR
                                                                      BAR
                 FF

                                                                                                    TF
                      BRB
                            CB

                                                 EE

                                                            P

                                                                                  LDS
                                                                                        OHV
                                                                                              LOS
                                      UM

                                                                                                         PM

                                                                                                                    Baufertigstellungen von Wohnungen je 1.000 Einwohner
                                                                                                                    14
                  Genehmigte gewerbliche Fläche                       Genehmigte Wohnbaufläche
                                                                                                                    12
                                                                                                                    10
        Genehmigte Bauflächen im Zeitraum von 2002 bis 2011
                                                                                                                     8
        Bauflächen (ha)                               2002 - 2006 2007 - 2011 2002 - 2011                            6
        Gesamt                                                203         163         366                            4
          Gewerbliche Bauflächen                              133          96         229                            2
          Wohnbauflächen                                       32          33          65                            0
                                                                                                                         1992

                                                                                                                                1994

                                                                                                                                       1996

                                                                                                                                              1998

                                                                                                                                                     2000

                                                                                                                                                            2002

                                                                                                                                                                        2004

                                                                                                                                                                                 2006

                                                                                                                                                                                        2008

                                                                                                                                                                                               2010
                                                                                                                                                                                                      2011

          Sonderbauflächen                                     19           8          27

                                                                                                                                 Land Brandenburg                  Frankfurt (Oder)
        Mit 715 ha hat FF von allen kreisfreien Städten die geringste Bauflä-
        chensumme in genehmigten BP und VEP. Auf die letzten zehn                                                   Ein 2005 eröffnetes Raumordnungsverfahren (ROV) für eine Orts-
        Jahre entfallen mit 366 ha über die Hälfte aller seit 1990 genehmig-                                        umgehung der B 87 um Markendorf konnte in 2006 positiv abge-
        ten Bauflächen, was auf eine leicht verstärkte Planungstätigkeit in                                         schlossen werden. Weitere ROV zu raumbedeutsamen Vorhaben
        den Jahren nach 2000 zurückzuführen ist.                                                                    sind seit 2005 nicht mehr eröffnet oder abgeschlossen worden.

    7           STADTROFIL August 2013
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
                                                                                                     Ausgewählte Indikatoren

                                                                                 Kreisfreie           Region
                        Daten/Indikatoren                           ME             Stadt             Oderland-                  Land
                                                                              Frankfurt (Oder)        Spree
Fläche 2011                                                        km²                      148              4.541                     29.484
Anteil Landwirtschaftsfläche                                        %                      44,3               48,9                       49,3
Anteil Waldfläche                                                   %                      26,8               35,8                       35,5
Anteil Wasserfläche                                                 %                        3,9                3,4                        3,4
Anteil Siedlungs- und Verkehrsfläche                                %                      23,8               10,6                        9,3

Einwohner 12/2011 *****                                             1.000                  59,1              423,9                     2.453,2
Bevölkerungsentwicklung 2011 zu 1990 *****                            %                   -31,4               -6,4                        -5,3
Natürlicher Saldo 1991 - 2011                                   je 1.000 EW               -63,2              -80,9                       -85,3
Wanderungssaldo 1991 - 2011                                     je 1.000 EW              -300,4              +35,0                       +48,5
Wanderungssaldo 1991 - 2011 zu Berlin                           je 1.000 EW               -76,8              +88,0                       +84,2
Einwohner 2030 (Prognose Basis 2010)                                1000                   54,0              381,9                     2.250,7
Bevölkerungsentwicklung 2030 zu 2011 *****                            %                     -8,5              -9,9                        -8,3
Bevölkerungsdichte 2011 *****                                      EW/km²                   400                 93                         83
Siedlungsdichte* 2011 *****                                        EW/km²                 1.679                877                        899

SV-pflichtig Beschäftigte (Arbeitsort) 6/2011                       1.000                  28,8              123,4                      763,3
Anteil Land-, Forstwirtschaft, Fischerei                              %                     0,5                2,5                        2,8
Anteil Produzierendes Gewerbe                                         %                    17,1               25,2                       26,6
Anteil Handel, Gastgewerbe, Verkehr                                   %                    15,7               22,9                       23,3
Anteil sonstige Dienstleistungen                                      %                    66,7               49,4                       47,3
Entwicklung 6/2011 zu 6/1996                                          %                   -25,1              -21,3                      -14,3
Beschäftigtendichte** 6/2011                                    je 1.000 EW               478,6              284,7                      305,4

Auspendler 6/2011 über Kreisgrenzen                               1.000                     5,9                   70,6                   403,0
   darunter nach Berlin                                             %                      20,4                   50,8                    45,3
Auspendlerquote (AP-Anteil an WO-Beschäftigte) 2011                 %                      28,5                   45,7                    44,8
Einpendler 6/2011 über Kreisgrenzen                               1.000                    13,7                   41,3                   273,8
   darunter aus Berlin                                              %                       8,1                   27,9                    26,7
Einpendlerquote (EP-Anteil an AO-Beschäftigte) 2011                 %                      47,6                   33,4                    35,9
Pendlersaldo 6/2011 über Kreisgrenzen                             1.000                     7,8                  -29,3                  -129,2

Arbeitslose 12/2011                                               Anzahl                  4.313             24.004                  135.845
Anteil arbeitsloser Frauen                                          %                      44,1               45,0                     46,2
Arbeitslosenquote*** 12/2011                                        %                      14,9               11,4                     11,3
  Entwicklung zum Vorjahresmonat                                 %-Punkte                  +0,1                -0,5                     -0,4
  Entwicklung zu 12/1996                                         %-Punkte                  +0,3                -3,8                     -4,3

Bruttoinlandsprodukt 2010                                        Mio. Euro                1.940              8.373                   53.102
Bruttoinlandsprodukt je Einwohner 2010                          1.000 Euro                 32,2               19,3                     21,2
Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigen 2010                     1.000 Euro                 47,3               47,2                     49,7
Nettogewerbeanmeldungen 1991 bis 2012                             Anzahl                  2.811             24.476                  133.949

Angebotene Gästebetten 2011                                       Anzahl                  1.024             15.804                     82.802
Entwicklung Gästebettenangebot 2011 zu 1995                         %                     +32,5              +48,0                      +52,4
Gästeübernachtungen 2011                                          1.000                     146              2.032                     11.057
Entwicklung Gästeübernachtungen 2011 zu 1995 ****                   %                     +92,2              +52,2                      +68,9

Baufertigstellungen: Wohnungen 1992 bis 2011                      Anzahl                  4.333             46.739                  253.762
Wohnungsbestand 2011                                              1.000                    33,5              220,0                   1.285,2
Wohnungen je 1.000 Einwohner 2011                                 Anzahl                    557                507                       514
Genehmigte Bauflächen in B-Plänen 2011                            m²/EW                   121,1              224,5                     218,7
Genehmigte gewerbliche Bauflächen 2011                              ha                      283              2.347                   13.802
Genehmigte Wohnbauflächen 2011                                      ha                      113              1.919                   12.222

* Einwohner je km² Siedlungs- und Verkehrsfläche
** sv-pflichtig Beschäftigte am Arbeitsort je 1.000 Einwohner
*** auf der Basis der abhängig zivilen Beschäftigten
**** eingeschränkt vergleichbar (Daten vor 2009 ohne Camping)
***** Fortschreibung auf Basis Zensus

                                                                                                                 KREISPROFIL August 2013         8
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
            Ausgewählte Indikatoren auf Basis Bevölkerungsfortschreibung vor Zensuskorrektur

                                                     Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
    Fläche: 148 km²                                              Region: Oderland-Spree                            Amtsangehörig: nein
    Bevölkerungsdichte 2011: 406 EW/km²
    Zentralortfunktion lt. LEP B-B: Oberzentrum                                                                    Berliner Umland: nein
    Regionaler Wachstumskern: Frankfurt (Oder)/Eisenhüttenstadt
    Bevölkerung                           Personen                  1990 = 100               Wanderungssaldo                               2001 - 2011 2006 - 2011
       1990                                        86.131                        100          Ausland                                                831                 365
       2000                                        72.131                         84          Land Berlin                                        - 3.726             - 1.984
       2005                                        63.748                         74          Alte Bundesländer                                  - 4.990             - 1.027
       2010                                        60.330                         70          Neue Bundesländer                                  - 1.064               - 418
       2011                                        60.002                         70          Land Brandenburg                                     - 951                 602
    Bevölkerungs-                       2011 zu 2000 2011 zu 2005                                  Wanderungssaldo 2006 - 2011 je 1.000 EW
    entwicklung                          Personen     Personen
       natürlich absolut                           - 2.261                    - 1.309              Insgesamt            -40
         je 1.000 EW                                   - 35                       - 21              Ausland                                                      6
       räumlich absolut                            - 9.900                    - 2.462                    Berlin                -32
         je 1.000 EW                                 - 154                        - 40
                                                                                                     Alte BL                               -17
       Bestandskor-
                                                          32                         25             Neue BL                                        -7
       rekturen absolut
       gesamt                                     - 16,8%                      - 5,9%        Brandenburg                                                             10
         absolut                                 - 12.129                     - 3.746
                                                                                                                  -50     -40        -30   -20     -10     0      10      20
         je 1.000 EW                                 - 189                        - 61
                                             Bevölkerungsentwicklung 1991 bis 2011 (je 1.000 EW)
        0

       -5

      -10

      -15

      -20

      -25

      -30
             1991            1993            1995            1997             1999          2001          2003                2005         2007          2009          2011
                    Bevölkerungsentwicklung zum Vorjahr                                   Saldo natürliche Entwicklung                           Wanderungssaldo

    Altersgruppen                           2011                  2011 zu 2000                           Altersaufbau der Bevölkerung 2011
                                          Anteil in %              Entw. in %                Alter                        Männer                  Frauen
       bis unter 18                                    12,4                    - 39,8        100
                                                                                              90
       18 bis unter 30                                 14,9                    - 28,5
                                                                                              80
       30 bis unter 50                                 25,4                    - 35,5
                                                                                              70
       50 bis unter 65                                 24,5                      10,9         60
       65 und älter                                    22,7                      32,4         50
    Männer je                                                                                 40
                                               2000                      2011                 30
    100 Frauen
                                                                                              20
       18 bis unter 30                                  111                      107
                                                                                              10
       30 bis unter 40                                  104                      115
    Altersquotienten*                          2000                      2011                      2,0     1,5          1,0     0,5      0    0,5        1,0     1,5      2,0
       Jugendquotient                                  31,1                     21,6                                                  Prozent
       Altenquotient                                   21,8                     35,7               Durchschnittsalter Bevölkerung insgesamt
    * unter 20 Jahre bzw. ab 65 Jahre je 100 im Alter 20 bis unter 65 Jahre                   Jahr 2000:            40,4 Jahre             Jahr 2011:          46,2 Jahre
    Diff. Bevölkerungsfortschreibung durch Bestandskorrekturen und/oder Gebietsveränderungen bedingt

9           STADTPROFIL August 2013
Kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)
                                                                            Abkürzungs- und Quellenverzeichnis

Abkürzungen:            ALG               Arbeitslosengeld
                        BER               Flughafen Berlin-Brandenburg „Willy Brandt“
                        BIP               Bruttoinlandprodukt
                        BWS               Bruttowertschöpfung
                        EFRE              Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung
                        ETTC              Euro Transport & Trade Center Frankfurt (Oder)
                        EU                Europäische Union
                        EW                Einwohnerinnen und Einwohner
                        km²               Quadratkilometer
                        LEP B-B           Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg (vom 31. März 2009)
                        LK                Landkreis
                        LSG               Landschaftsschutzgebiet
                        NSG               Naturschutzgebiet
                        ROV               Raumordnungsverfahren
                        RWK               Regionale Wachstumskerne
                        SPNV              Schienenpersonennahverkehr
                        SV                sozialversicherungspflichtig
                        ZOS               Zentrale-Orte-System

Verwendete Quellen:     Amt für Statistik Berlin-Brandenburg und eigene Berechnungen
                        Bundesagentur für Arbeit, Regionaldirektion Berlin-Brandenburg und eigene Berechnungen
                        (Beschäftigung, Arbeitsmarkt, Sozialwesen/Grundsicherung für Arbeitssuchende - SGB II)
                        Landesamt für Bauen und Verkehr (Bevölkerungsprognose 2011 - 2030; Stadtumbaumonitoring im Land
                        Brandenburg - Bericht 2012)
                        Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (Sonderdruck 2008 MIR AKTUELL: ÖPNV;
                        Luftverkehrskonzept: 2. Fortschreibung; Häfen; Güterverkehrszentren)
                        Ministerium für Wirtschaft und Europaangelegenheiten (Branchenstrategie, -kompetenz)
                        Staatskanzlei (Regionale Wachstumskerne)
                        Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (Oberstufenzentren)
                        Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur (Forschungsgemeinschaften im Land Brandenburg)
                        Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg (Einzelhandelsbestand 2010)

Gebietsstand:           31. Dezember 2011

Sachdatenstand:         soweit nicht anders vermerkt, Juni 2011 oder Dezember 2011

Kartengrundlagen:       Darstellung auf der Grundlage von digitalen Daten der Landesvermessung; LGB Brandenburg

Herausgeber:                                                                  Bearbeitung:
Landesamt für Bauen und Verkehr                                               Landesamt für Bauen und Verkehr
Lindenallee 51                                                                Dezernat Raumbeobachtung und Stadtmonitoring
15366 Hoppegarten                                                             Tel.:     (03342) 4266-3621
Internet: http://www.lbv.brandenburg.de                                       Fax.:     (03342) 4266-7615
                                                                              E-Mail:   volker.rohr@lbv.brandenburg.de

                                                                                                     STADTPROFIL August 2013   10
Sie können auch lesen