Infobrief Ostern 2021 - Kirchenbezirk Konstanz
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Infobrief Ostern 2021 Liebe Schwerstern und Brüder, letztes Jahr um diese Zeit dachten alle, wir könnten in diesem Jahr freudig und unbeschwert Ostern feiern. Und jetzt? Wir stehen vor einer neuen Corona-Welle mit mutierten Viren, die noch schlimmer sind als die ersten und gleichzeitig ist der Elan weg, das Virus zu bekämpfen. So einfach wie wir es uns vorgestellt haben, funktioniert das nicht. Zu dem Virus kommt jetzt noch unser Gefühl von Ohn- macht hinzu: „Was soll das alles, es nutzt ja doch nichts.“ Dieses Gefühl ist vermutlich noch gefähr- licher als das Virus, denn es lässt uns nachlässig werden, was die Ansteckungsgefahr erhöht. Einige Politikerinnen und Politiker hätten gerne strenge Restriktionen über Ostern gehabt, was für uns be- deutet hätte, schon wieder keine Karfreitags- und Ostergottesdienste in Präsenz feiern zu können. Die anderen fühlen sich gedrängt, Lockerungen auf den Weg zu bringen, auch gegen alle wissen- schaftlichen Erkenntnisse. Viele ärgern sich über dieses Hin und Her. Für mich wird hier sichtbar: Was da geschieht ist Ausdruck von Ohnmacht und Hilflosigkeit. Wir stoßen an Grenzen. Das tut weh. Wir erleben, es ist eben doch nicht alles machbar. Das macht wütend. Wir lernen, meine Freiheit endet, wo andere dadurch gefährdet sind. Das fordert unsere Geduld heraus. In den letzten Jahrzehnten gab es nichts, was uns so drastisch vor Augen geführt hat, dass wir ab- hängig sind. Dabei sind wir von so vielen Dingen abhängig. Doch das wollen wir nicht wahrhaben. Wir wollen freie, selbstbewusste und selbstbestimmte Menschen sein, was dazu geführt hat, dass wir Umweltbedingungen ebenso wie die Auswirkungen unseres Handelns ignoriert haben. Viele haben auch Gott für tot bzw. nicht existent erklärt. „Wird nicht mehr gebraucht. Das ist etwas für Weich- eier. Wir sind selber groß.“ Warum sollen wir uns von einem unbegreiflichen Gott abhängig machen, den wir so und so nicht verstehen? Jetzt in der Corona-Pandemie merken einige, dass es gar nicht so schlecht wäre, wenn wir ihn noch hätten und ihm die Schuld für all diese Miseren geben könnten. Das funktioniert leider nicht mehr. Wir haben gelernt, dass Krankheiten keine Strafen Gottes sind. Doch vielleicht sind sie Fragen oder vielleicht Stoppschilder? Anlässe innezuhalten und das Gewohnte zu überdenken, zu fragen, was wirklich wichtig ist, genau hinzuschauen und Dinge zu entdecken, die uns bisher so noch nicht auf- gefallen sind. So haben wir in dieser Corona-Pandemie gelernt, dass Vieles eben nicht selbstverständlich ist. Das ärgert viele und sie erheben lautstark Anspruch darauf. Doch könnte es nicht auch umgekehrt sein, dass wir zu schätzen lernen, was wir alles machen konnten und dankbar werden für das, was uns alles immer noch möglich ist, für das Viele, das uns täglich geschenkt wird? Vieles geht nicht mehr, doch auch viel Neues geht. Manches ist anders geworden, doch einiges hat sich zum Vorteil verändert. Sind wir bereit das zu sehen? Ja, es gibt Kinder, die weinen, weil sie dies oder das nicht mehr machen dürfen. Doch es gibt auch Kinder, die weinen, weil ihre Mama an Corona gestorben ist. Längst sterben nicht mehr überwiegend alte Menschen. Warum sehen wird das Weinen der einen und nicht auch das der anderen? Wir neigen dazu, die Auswirkungen dieses Virus zu bagatellisieren, weil uns alles, was damit verbun- den ist, herausfordert. Das wollen wir nicht. Wir haben in den letzten Jahrzehnten, Alter, Krankheit Leid und Tod aus unserer Gesellschaft verdrängt und jetzt kommt Corona und zwingt uns nun schon seit einem Jahr, uns damit zu beschäftigen. Noch dazu, wo uns die meisten unserer Fluchtmög- lichkeiten genommen sind. Corona zwingt uns hinzuschauen auf Schmerz, Leid und Tod. Dagegen wehren wir uns ebenso wie dagegen, dass vor Ostern Karfreitag kommt. Ein Tag, den wir lieber über- gehen. Deshalb hängen wir schon Wochen vorher Ostereier auf. Die sind so schön bunt und fröhlich. Damit wird das düstere der Passionszeit etwas aufgepeppt. Wir gehen lieber gleich zur Auferstehung über als uns mit dem Schmerz, Leid und Tod von Karfreitag zu beschäftigen. Doch ohne Karfreitag gibt es kein Ostern. Ohne Karfreitag wird Ostern zu leeren Schalen bunter Ostereier. Dank Corona bleibt uns in diesem Jahr wie auch schon im letzten Jahr die Diskussion darüber erspart ob an Karfreitag die Diskotheken öffnen dürfen. Je länger ich mich mit dieser Pandemie beschäftige, desto mehr denke ich: Sie will uns etwas sagen, doch wir verstehen es nicht, schade. Denn vermutlich wird sie so lange dauern, bis wir es begreifen. Ich wünsche uns, dass wir Karfreitag und Ostern durch die Erfahrung mit einem Jahr Corona neu sehen lernen; dass wir neu schätzen lernen, was es heißt, dass Gott in die Tiefen menschlichen Leids hineinkommt und dieses Leid mit uns trägt.
Infobrief Ostern 2021 Ich wünsche uns, dass diese Aussage mehr als eine theologische Richtigkeit ist; dass sie eine Wahr- heit für uns ist, die wir erleben und die uns in dieser Corona-Zeit trägt. Ich wünsche uns, dass wir die Kraft von Ostern neu erfahren und sie mit hineinnehmen in unseren Corona-Alltag und aus dieser Kraft, aus diesem Trotzdem gegen den Tod und gegen die Ohnmacht des Kreuzes unser „Corona-Le- ben“ gestalten. Ich denke, wir Christinnen und Christen haben in dieser Zeit eine wichtige Aufgabe: Wir können im Wissen um Karfreitag und seine Botschaft der Nähe Gottes auch und gerade im Leiden unser Leben getrost und zuversichtlich gestalten und im Wissen um Ostern freudig leben, weil wir wissen: Gott überwindet das Leid. Karfreitag und Ostern sind das große Trotzdem gegen alle Verzagtheit und Ohnmacht, gegen alles was uns am Leben hindert. Wenn wir aus dieser Kraftquelle leben, strahlt das aus und wir können Menschen stärken. Wir können Zuversicht vermitteln, durch unsere Haltung, die geprägt ist durch die Zuversicht und Stärke des Glaubens, der sich aus dem Wissen um Karfreitag und Ostern speist. Ich wünsche Ihnen, dass Sie diese Kraft und Stärke in den vor uns liegenden Festtagen tanken kön- nen. Ihre
Infobrief Ostern 2021 PERSONALIA Pfarrer Joachim von Mitzlaff, KG Rielasingen-Worblingen, hat sein Deputat erweitert und arbei- tet seit Februar 2021 zu 100 % in der Gemeinde. Gemeindediakonin Claudia Tissler-Buhr, Lutherpfarrei Konstanz, wird zusätzlich zu ihrem Dienst in der Seniorenseelsorge ab 01.04.21 das 25 % - Deputat in der Klinikseelsorge im Zentrum für Psy- chiatrie übernehmen, das bisher Pfarrer Joachim von Mitzlaff inne hatte. Frau Susann Woischnor, Radolfzell, ist neu in unseren Kirchenbezirk gezogen und seit Januar bei uns als Prädikantin tätig. Sie wurde am 07.03.21 von Dekanin Schneider-Cimbal in ihren Dienst eingeführt. Ebenfalls in ihr Amt eingeführt wurde am 14.02.21 in der Kreuzkirche Konstanz Prädi- kantin Veronika Danckers. Frau Sieglinde Ringling, Büsingen, feierte am 01.02.21 ihr 40-jähriges Jubiläum als Prädikantin in unserem Kirchenbezirk. Wir bedanken uns herzlich für ihren langjährigen engagierten Dienst und wünschen ihr weiterhin viel Freude an ihrem Dienst. Frau Sabine Faerber, Konstanz-Reichenau, wurde für weitere 6 Jahre als Prädikantin im Kirchen- bezirk Konstanz wiederberufen. Frau Gabriele Redlich, Konstanz, ist seit 01.03.21 neue Prädikantin in unsrem Kirchenbezirk. Sie wird am 23.05.21 in der Pauluskirche von Dekanin Schneider-Cimbal in ihren Dienst eingeführt. Herr Michael Weber, bisher Pfarrer im Probedienst in der KG Hilzingen-Tengen, wurde zum 01.03.21 als Pfarrer auf diese Pfarrstelle berufen. Er wurde am 28.03.21 in der Kirche in Hilzingen von Dekanin Schneider-Cimbal in seinen Dienst eingeführt. Pfarrer Thomas Kiesebrink, KG Aach-Volkertshausen, ist zum katholischen Glauben übergetreten und hat Mitte März 2021 die Evang. Landeskirche Baden verlassen. Pfarrer Klaus-Dieter Nikischin, KG Litzelstetten und Dettingen-Wallhausen, hat das Amt des Be- zirksbeauftragten für Mission und Ökumene im Kirchenbezirk Konstanz übernommen. Gemeindediakon Tim Heydenreich, KG Böhringen, hat das Amt des Bezirksbeauftragten für Kon- firmandenarbeit im Kirchenbezirk Konstanz übernommen. Wir wünschen allen MitarbeiterInnen, die neu in unseren Kirchenbezirk gekommen sind bzw. neue Aufgaben übernommen haben, viel Freude an ihrem Dienst und Gottes Segen!
Infobrief Ostern 2021 WEITERE INFORMATIONEN Bezirkskollekten-Sammelergebnis 2020: Notfallseelsorge am 08.03.20 2430,53 € Bezirkspartnerschaft Kamerun am 05.07.20 3347,95 € Förderkreis Krankenhausseelsorge am 18.10.20 1704,95 € Allen Gemeinden und Spendern ein herzliches DANKESCHÖN! Herr Martin Leberecht, Männerreferent der Ev. für Südbaden, weist auf eine neues Angebot der Landeskirche hin: In einer neu gegründeten online-Männergruppe können Männer wöchentlich miteinander kommunizieren und sich über die herausfordernden Zeiten von Corona austauschen. Bitte entnehmen Sie nähere Informationen der beigefügten Anlage. Neuigkeiten zur Kamerunpartnerschaft sowie ein Fürbittgebet für unsere Partner in Kamerun entnehmen Sie bitte der Anlage. Die Evang. Bezirksjugend Konstanz veranstaltet auch in diesem Jahr wieder eine Sommerfreizeit für Jugendliche von 14 -16 Jahren. Weitere Informationen im Anhang. Frau Mauch stellt die aktuellen Informationen aus dem Kirchenbezirk zeitnah auf unsere Home- page www.ekikon.de. Wir bitten Sie, sich auf dieser zu informieren. Dort finden Sie auch nach den jeweiligen Sitzungen Informationen aus dem Bezirkskirchenrat sowie jeden Monat eine Besin- nung zum entsprechenden Monatsspruch. HERZLICHE EINLADUNG ZUR OSTERSTEINESUCHE Seit einer Woche vor Ostern laden die evange- lischen Kirchen in Konstanz dazu ein, Osterstei- ne in der Stadt zu suchen und diese an einem anderen Ort wieder zu verstecken. Die Finder*innen sind aufgerufen, ein Foto von dem Stein zu machen und es auf Instagram unter #evangelischinkn zu posten. „Wir möchten mit der Aktion ein bisschen Farbe in den Corona-geprägten Alltag bringen und zur Gemeinschaft aufrufen, auch wenn diese im Moment nur digital zusammenkommen kann.“, so Dekanin Hiltrud Schneider-Cimbal. Gemalt haben die Steine viele Helfer*innen aus den Kirchengemeinden in und um Konstanz. Und wer möchte, kann natürlich gerne noch seine eigenen Kunststücke in der Stadt vertei- len. Gemeinsam Freude schenken ist dabei das Motto.
Infobrief Ostern 2021 Bericht Schule zu Corona-Zeiten Unterricht im „eingeschränkten Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ – was nach einer Wun- dertüte klingt, wirkt auch so. Die Schulleitungen mussten im laufenden Schuljahr nach der Wie- deröffnung der Schulen manchmal wochenweise neue Pläne erstellen, um den Anordnungen der Kultusbehörde, den Möglichkeiten der Lehrkräfte und den Hoffnungen von Eltern und Schüler*innen gerecht zu werden. Selbstverständlich wirkt sich das von Schulart zu Schulart, von Schule zu Schule und manchmal sogar von Klassenstufe zu Klassenstufe unterschiedlich auf den Religionsunterricht aus. Manche Reli-Lehrer*innen wurden zur Notbetreuung herangezogen, solange ausschließlich die Hauptfächer auf dem Stundenplan auftauchten. Wo Kinder und Jugendliche zeitweise aus hygienischen Gründen nur im Klassenverband unterrichtet werden durften, hat sich an vielen Schulen ein System entwickelt, das man als „konfessionelle Ko- operation – light“ bezeichnen könnte. Die ganze Klasse wurde von der Lehrkraft einer Konfession be- treut und die Kinder der anderen Konfession hatten den Status der Gäste. Eine besondere Situation ergab sich häufig durch die Teilnahme der Kinder, die normalerweise als Nicht-Getaufte eben nicht regelmäßig am konfessionellen RU teilnehmen. Einige Lehrkräfte haben die Situation als Chance für neue Begegnungen begriffen, andere haben sie als schwierige Herausforderung erlebt. In vielen Schulen und in vielen Klassenstufen war über Wochen überhaupt nur sog. Fernunterricht möglich. Einige Lehrkräfte der Grundschulen versorgten dabei die Kinder ihrer Klassen in Abspra- che mit den Klassenlehrkräften mit Impulsen und Anregungen, die wochenweise in Lernpaketen von Lehrkräften ausgeliefert oder von Eltern abgeholt wurden. Für die Schüler*innen der weiter- führenden Schulen war (und ist derzeit noch) der RU weitgehend ein Geschehen aus der Distanz am Bildschirm zuhause. Immerhin taucht RU wieder weitgehend in den Stundenplänen der Schüler*innen auf. Kennzeichnend für diese Form des Fern-Unterrichtens ist die Gesichtslosigkeit: aus Gründen des Datenschutzes und – viel naheliegender – aus Gründen der Verbindungsqualität lassen die Schü- ler*innen überwiegend ihre Kameras ausgeschaltet. Das führt dazu, dass man i.d.R. mit einer Fläche schwarzer Kacheln kommuniziert und der Unterricht zeitweise den Charakter eines Hörspiels anstel- le eines kommunikativen Miteinanders annimmt. Einen kleinen Einblick in das Schauspiel kann man hier bekommen: https://www.youtube.com/watch?v=ospwyqfgMTQ Während viele Schüler*innen mit den technischen Möglichkeiten der Videokonferenzen im Wohn- zimmer einigermaßen gut zurechtkamen, gehörten einige Kinder und Jugendliche aus Familien in prekären Verhältnissen häufig zu den Verlierern des Verfahrens. In einigen Fällen konnten die Jugendlichen nicht auf geeignete Endgeräte zugreifen; vielfach ist die häusliche Situation nicht för- derlich für das Lernklima. Diese Beobachtung teilen übrigens Lehrkräfte anderer Fächer ebenso wie die Gemeindepfarrer*innen im Blick auf die Konfirmand*innen. Ich habe auch Lehrkräfte aus Grund- schulen gehört, die ihre Sorge darüber geäußert haben, wie ungeschützt und unbeobachtet manche der Kinder über die vielen Wochen in den Familien gewesen sind. Schule ist ja neben vielen anderen einfach auch ein öffentlicher Raum, der einen gewissen Schutz darstellen kann. Das Geschehen des RU bewegte und bewegt sich also derzeit mehr denn je auf dem Grat zwischen Wissensvermittlung einerseits und seelsorglicher Begleitung andererseits. Einzelne Lehrkräfte haben dabei ausgesprochen originelle Ideen entwickelt. Eine Lehrkraft hat für ihre Grundschulklassen bunte OP- bzw. FFP-Masken angefertigt und sie vor Fasnacht ausgeteilt. Ein anderer Kollege hat mitten in der Passionszeit bei der Wiederbegegnung mit seiner 5. Klasse das Wichteln nachgeholt, was durch die Schulschließungen mitten im Advent nicht mehr stattfinden konnte. Und eine dritte Kollegin hat die Bilder und Texte eines vor Jahren entwickelten Jugendkreuzwegs in ein digitales Format überführt und über die Homepage des RPI unter „Schulgottesdienste - Passion und Ostern in Bildern“ allen zugänglich gemacht https://www.rpi-baden.de/. Schuldekan Martin Lilje
Infobrief Ostern 2021 „Die Kinder und Jugendlichen sind einfach weg“ Interview mit Beate Hübner, Fachbereichsleitung Kinder, Jugend und Familie Sandra Mauch (im Folgenden M): Frau Hübner, Sie arbeiten eigentlich täglich mit Kindern, Jugend- lichen und Familien zusammen? Wie hat sich das in der Pandemie gestaltet? Beate Hübner (H): Zu allererst war da ein kompletter Rückzug ins Private. Die Kontakte waren von heute auf morgen weg und sind abgebrochen. Die Kinder und Jugendlichen waren nicht mehr in den Schulen, Kitas oder Horteinrichtungen. Sie waren für die Fachkräfte nicht mehr greifbar Auch die Fachkräfte mussten sich zuerst überlegen, wie sie mit den Kindern, Jugendlichen und Eltern wieder kommunizieren konnten. Als sich die erste Schockstarre gelegt hatte, fingen sehr kreative Prozesse statt. M: Wie konnten Sie den Kontakt aufbauen bzw. aufrechterhalten? H: In der Kinderwohnung in Engen und Radolfzell konnten wir nach dem ersten Lockdown, bei den ersten Lockerungen zum Glück den Betrieb sehr schnell wieder unter gegebenen Hygienevorschrif- ten weiterführen. Hier haben wir technisch aufstocken müssen, damit die Kinder an den verschie- denen digitalen Schulformaten teilnehmen konnten. Die Kinder verfügten in ihrer häuslichen Umge- bung oft nicht über die notwendigen Laptops. Der Schwerpunkt wurde in den Kinderwohnungen auf die schulische Förderung gelegt, damit der Anschluss nicht verpasst wird. Die Zusammenarbeit von Grundschullehrern, Schulsozialarbeit und den pädagogischen Fachkräften der Kinderwohnungen hat dabei sehr gut gegriffen. Unsere Mitarbeiter*innen haben seit der Corona Pandemie unglaubliches Engagement gezeigt und die Kinder gefördert und immer wieder eingefordert wenn sie nachlässig wurden. Es war und ist eine große Herausforderung die Kinder so zu begleiten, dass keine allzu großen Lü- cken in der Schule entstehen und sie psychisch stabil bleiben. In der Schulsozialarbeit hat die Kontaktaufnahme über Instagram sehr gut funktioniert. Die Schulso- zialabeiterinnen sind auf die Schülerinnen und Schüler aktiv zugegangen und fragten nach Rückmel- dungen von ihnen wie sie den Lockdown erleben. So war man mit einigen sehr gut im Kontakt. M: Nicht nur Ihre Mitarbeiter*innen sondern auch viele Eltern standen vor ganz neuen Herausforde- rungen beim Begleiten der Kinder. Stellen Sie da was fest? H: Ja, es ist tatsächlich so, dass die Familien während dem jeweiligen Lockdown sich erstmal zu- rückziehen und nur noch funktionieren, um alles organisiert zu bekommen. Mit den ersten Locke- rungen kamen dann die Wellen an Beratungsanfragen. Wir stellen eine große Erschöpfung in vielen Familien fest. Dazu kommen Sorgen um die berufliche Perspektive und die finanzielle Sicherheit. Bei Paaren die bereits vorher Schwierigkeiten miteinander hatten, bewirkte der Lockdown häufig eine Verschärfung der Konfliktsituation. M: Sie sagen, die Familien ziehen sich zurück und suchen dann erst später Kontakt. Wie konnten Sie Familien, die Hilfe dringend benötigten oder vielleicht gar nicht danach fragen trotzdem begleiten? H: Das Thema Kindeswohlgefährdung hat bei uns Fachleuten in der Coronapandemie hohe Sorge aus gelöst, weil eingespielte und etablierte Strukturen zum Teil nicht mehr vorhanden waren. Die Kinder und Jugendlichen waren nicht mehr in der Schule oder in den Kitas. Kinder und Jugendliche, die in der häuslichen Umgebung mit körperlicher, emotionaler, sozialer Gewalt leben, bis hin zum sexuel- len Missbrauch, die hatten keinen Schonraum mehr und keine Anlaufstellen wie z.B. den/die Klas- senlehrer*in oder die Schulsozialarbeiterin. Ein wichtiges soziales Korrektiv war nicht mehr möglich. Es ist tatsächlich sehr schwierig und bleibt ein Horror, die Vorstellung, dass Kinder und Jugendliche zum Teil den schwierigen Situationen zu Hause ausgesetzt sind.
Infobrief Ostern 2021 Erschwerend kommt hinzu, dass die „Täter*innen“ dann auch noch oft in Kurzarbeit sind und alle zu Hause auf engem Raum, die Situation aushalten müssen. Hier haben die Schulsozialarbeiter*innen oder auch Lerhrer*innen sich sehr bemüht und kreative Wege gefunden, mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu treten. Ein Vehikel war es zum Bei- spiel, die Kinder und Jugendlichen in die Schule zu bitten, um die Arbeitsmaterialien abzuholen. So konnten sie einen kurzen Eindruck gewinnen, wie es ihnen geht. Es wurde mit der Öffnung der Notbetreuung im 2. Lockdown zum Glück ja auch etwas leichter, diese Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Die Schul- und Kitaleitungen haben hier zugunsten der Fami- lien sehr entgegenkommend reagiert. M: Wie blicken Sie auf die nächsten Monate? H: Ich hoffe wirklich sehr, dass die Schulen und Kitas weiterhin offen bleiben können bzw. noch wei- ter öffnen Es braucht wieder eine zuverlässige Alltagsstruktur für Kinder und Jugendliche wie auch die Eltern. Das gibt Sicherheit und Ruhe. Die ständigen Veränderungen sind schwer aushaltbar. Vieles wurde den Kindern und Jugendlichen abverlangt, das entgegen ihren Interessen und Entwicklungs- anforderungen stand. Es wäre wünschenswert, dass die Gesundheit ein sicheres Gut sein darf und nicht entgegen den menschlichen Bedürfnissen nach z.B. Kontakt steht. Ich glaube alle sehnen sich danach, dass sich auch die menschliche Psyche wieder regenerieren darf. Kinderwohnung in Engen und Radolfzell In den Kinderwohnungen Radolfzell und Engen werden Kinder von ca. 6 bis 12 Jahren gefördert und unter- stützt durch Hausaufgabenbetreuung und einer sinnvollen Freizeitgestaltung. Mit künstlerischen, handwerklichen, sportlichen und erlebnispädagogischen Angeboten wollen die Kinder- wohnungen in Zusammenarbeit mit Eltern und Lehrern eine gesunde und kindgerechte Entwicklung anregen und fördern. Beispielsweise beim Zirkus und Theaterspiel, beim Arbeiten in der Holzwerkstatt, beim Ma- len und Basteln, beim Kochen und Backen und bei sportlichen Aktivitäten und Ausflügen, die ganz mit den Jahreszeiten verbunden sind. Der Besuch der Kinderwohnung ist freiwillig und kostenlos. Für die Anschaffung von technischem Equipment oder um besondere erlebnispädagogische Angebote ma- chen zu können, sind Spenden eine große Hilfe. Spendenkonto: Diakonisches Werk des Evangelischen Kirchenbezirks Konstanz IBAN DE77 5206 0410 0005 0208 91 Evangelische Bank eG Kassel
Infobrief Ostern 2021 Unsere Klimahelden - Instagram Aktion zum Klimafasten @evangelischinkn - Menschen aus dem ganzen Kirchenbezirk Konstanz beteiligen sich am Klimafasten - vielen lieben Dank für die tollen Ideen und Anregungen!
Infobrief Ostern 2021 Vortragsreihe Religionen Christentum Vortrag mit Jörg Seyfried, Pfarrer und Studienrat 14.04.2021 18:30 – 20:00 Uhr WAS? Wie kommt es, dass Jesus, der Begründer des Christentums, Jude war und wir Christen sind? Wie konnte es dazu kommen, dass ein Papst der mächtigste Herrscher im Mittelalter war und sogar über den Kaisern stand? Warum können Katholiken und Protestanten kein gemeinsames Abendmahl feiern, und warum unterstützen konservative Christen in den USA einen sexistischen Präsidenten Trump? Was sind eigentlich Freikirchen? Das Christentum in seiner geschichtlichen Entwicklung und seinen unterschiedlichen Ausprägungen soll im Mittelpunkt des Vortrags stehen. WEITERE VORTRÄGE: Judentum: Montag, 10.05.2021 18:30 – 20:00 Uhr Islam: Dienstag, 15.06.2021 18:30 – 20:00 Uhr Jesiden: Dienstag, 20.07.2021 18:30 – 20:00 Uhr WO? Onlinekonferenz ZOOM – die Zugangsdaten erhalten Sie bei Anmeldung bis 07.04.2021 unter fluechtlingsarbeit.dwkn@diakonie.ekiba.de VERANSTALTER & INFORMATIONEN Diakonisches Werk im Evangelischen Kirchenbezirk Konstanz
Infobrief Ostern 2021 MEDIENSPIEGEL
Infobrief Ostern 2021
Infobrief Advent 2020
Infobrief Ostern 2021
Infobrief Ostern 2021
Infobrief Ostern 2021 GEISTLICHE IMPULSE IM SÜDKURIER KONSTANZ
Infobrief Ostern 2021
Infobrief Ostern 2021 Ostern Wir feiern digital ✹ Gründonnerstag, 01.04.2021 www.wollmagemeinde.de oder www.youtube.com/wollmagemeinde 11:00 Uhr: Gründonnerstag – Easter-Session – Impuls und Musik zur Osterzeit, mit Dek. Hiltrud Schneider-Cimbal 19:00 Uhr: Gottesdienst über Zoom (link auf unsere Homepage!) Abendmahlsfeier im Wohnzimmer mit Pfr. Karsten Beekmann, bitte Brot und Saft/Wein bereithalten! Rielasingen 19:00 Abendmahlsgottesdienst online über ZOOM https://us02web.zoom.us/j/87049954737?pwd=WkhRMDkwcGZsYmNOaDhKY3BuZitKZz09 Meeting-ID: 870 4995 4737 Kenncode: 378677 www.ekiboe.de 20:00 Uhr Online-Gottesdienst per Zoom (Link auf www.ekiboe.de) Wir wollen gemeinsam Abendmahl feiern! (Bitte Brot und Saft/Wein bereitstellen) Youtube-Kanal der Südstadtgemeinde Singen https://www.youtube.com/channel/UCHYHrDfElUV4-HqEivBdytg 19:00 Online-Gottesdienst ✹ Karfreitag, 02.04.2021 www.ekiboe.de 10:00 Uhr Online-Andacht 20:00 Uhr Online-Tenebrae-Gottesdienst www.wollmagemeinde.de oder www.youtube.com/wollmagemeinde 10:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst mit Dek. Hiltrud Schneider-Cimbal und Orgel 11:00 Uhr: Easter-Session – Impuls und Musik zur Osterzeit, mit Pfr. Karsten Beekmann ✹ Ostersonntag, 04.04.2021 Videoimpuls für zu Hause auf https://jkgr.de/ www.ekiboe.de 10:00 Uhr Oster-Gottesdienst online Youtube-Kanal der Südstadtgemeinde Singen https://www.youtube.com/channel/UCHYHrDfElUV4-HqEivBdytg 10:00 Online-Gottesdienst www.wollmagemeinde.de oder www.youtube.com/wollmagemeinde 10:00 Uhr: Ostergottesdienst, live gestreamt von der Kirchenwiese mit Dek. Hiltrud Schneider-Cimbal und Band 11:00 Uhr: Easter-Session – Impuls und Musik zur Osterzeit, mit gemeindepädagogischem Mitarbeiter Daniel Lächele https://www.evgemeinde-engen.de/ Film zur Ostergeschichte aus der Gemeinde Engen www.ekiba.de/kirchebegleitet Videoimpuls von Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh ✹ Ostermontag, 05.04.2021 Youtube-Kanal der Südstadtgemeinde Singen https://www.youtube.com/channel/UCHYHrDfElUV4-HqEivBdytg 10:00 Online-Gottesdienst www.wollmagemeinde.de oder www.youtube.com/wollmagemeinde 11:00 Uhr: Easter-Session – Impuls und Musik zur Osterzeit, mit gemeindepädagogischem Mitarbeiter Marcel Steinbach www.ekiba.de/ostern2021 Angebote der Landeskirche zu allen Ostertagen Informationen zu PRÄSENZGOTTESDIENSTEN sind auf den Webseiten der jeweiligen Gemeinden und in den Pfarrbüros ab- rufbar. Die Landeskirche gibt vor, dass ab einer Inzidenz von 200 im jeweiligen Landkreis keine Präsenzgottesdienste gefeiert werden.Auch wenn es so sein sollte, dass keine Gottesdienste stattfinden können, werden zu den üblichen Gottesdienstzeiten im gesamten Kirchenbezirk die Glocken läuten.
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