INVASIVE WANZEN IN ZIERGEHÖLZEN - WINTERSCHULUNG PFLANZENSCHUTZ BAUMSCHULEN U. GALA-BAU - ISIP

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INVASIVE WANZEN IN ZIERGEHÖLZEN - WINTERSCHULUNG PFLANZENSCHUTZ BAUMSCHULEN U. GALA-BAU - ISIP
Invasive Wanzen in Ziergehölzen

                     Winterschulung Pflanzenschutz
                      Baumschulen u. GaLa-Bau

                           LELF – P3 – B. Zimmer
LELF, 22/02/22                                       B. Zimmer,
INVASIVE WANZEN IN ZIERGEHÖLZEN - WINTERSCHULUNG PFLANZENSCHUTZ BAUMSCHULEN U. GALA-BAU - ISIP
Marmorierte Baumwanze
 (Halyomorpha halys)
INVASIVE WANZEN IN ZIERGEHÖLZEN - WINTERSCHULUNG PFLANZENSCHUTZ BAUMSCHULEN U. GALA-BAU - ISIP
Marmorierte Baumwanze
                   (Halyomorpha halys)
 Ursprung: China (östliches China, Taiwan, Korea, Japan)
 Einschleppung mit Transportkisten
 in DE seit 2011
 Bedeutung:
 in USA u. Schweiz einer der bedeutendsten Schaderreger in Obst,
  Gemüse, Ackerfrüchten (Soja) mit hohen Ertragsausfällen
 kein Quarantäneschaderreger
 Ausrottung nicht mehr möglich

 Vorkommen – Verbreitung in BB:
 2019: erste Funde in BB in Potsdam
 2021: Nachweis LELF in Wünsdorf (Landkreis TF)
 JKI 2021: 20 Fallenfänge: (Kloster Lehnin: 1x, Berlin: 14x, Potsdam: 5x)
 © LELF

                           BS-GaLa-Wanzen-Ziergehölze-, LELF P3, B. ZImmer- 09.02.-10.02.2022
INVASIVE WANZEN IN ZIERGEHÖLZEN - WINTERSCHULUNG PFLANZENSCHUTZ BAUMSCHULEN U. GALA-BAU - ISIP
Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)
      Aussehen / Verwechslungsmöglichkeiten

Aussehen:
 ca. 15 mm groß
 braun-grau marmoriert mit
  schwarz-weiß gemusterten
  Außenrändern am
  Hinterleib
 schwarz-weiße Fühler und
  Beine
 kein Fortsatz zwischen den
  Beinen an der
  Körperunterseite
 Verwechslungsgefahr mit           Graue Gartenwanze (l) im Vergleich zur
                                    Marmorierten Baumwanze (r. ), Foto:
  der Grauen Gartenwanze            https://www.halyomorphahalys.com/merkmale-characteristics.html
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                         BS-GaLa-Wanzen-Ziergehölze-, LELF P3, B. ZImmer- 09.02.-10.02.2022
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Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)
                          Biologie

Entwicklung:

 1- 2 Gen./ Jahr
 Überwinterung als Adulte in Spalten u.
  Bodenstreu / Gewächshäusern
 ab ca. 10°C aktiv
 Eiablage in Gruppen von 20 – 30 Eiern
 200 - 450 Eier/ Weibchen
 Larvenschlupf (Nymphen) wenige Tage nach
  Eiablage
 Nymphen bleiben in Gruppen zusammen
 5 Nymphenstadien                                                            Larvenstadien der Marmorierten
 Entw. Ei – Adult ca. 1 ½ bis 2 Monate,                                      Baumwanze
 © LELF                                                                       https://gd.eppo.int/taxon/HALYHA/photos
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Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)
                    Wirtspflanzen / Schadbild
 Wirtspflanzen (Gehölzbereich):
 polyphag mit mehr als 100
  Wirtspflanzenarten
 bevorzugt: Rosengewächse: Kirsche
  Pfirsich, Nektarinen, Apfel, Birnen,
  Himbeeren
 Ziergehölze: Sommerflieder,
  Blauglockenbaum, Trompetenbaum

 Schadbild:
 Flecken und Nekrosen führen                                 Schadbild der der Marmorierten
 Verformungen, junge Früchte können                          Baumwanze
                                                              https://gd.eppo.int/taxon/HALYHA/photos
  absterben und abfallen
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Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys)
                        Wirtspflanzen

  natürliche Feinde:
  Eiparasitoide Schlupfwespen (in China: Trissolcus und Anastatus)

  Insektizide gegen saugende Insekten:
  nur teilweise erfolgreich:
  Pytretroide (Nützlingstoxizität abwägen)
  Samuraiwespe Trissolcus japoni als wichtigster Gegenspieler der
    Marmorierten Baumwanze gegenüber Insektiziden besonders
    empfindlich

  Fallen, attract- & kill-Methoden und auch mechanische z.B. klebrige
   Barrieren (zum Monitoring)

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Grüne Reiswanze
(Nezara viridula)
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Grüne Reiswanze (Nezara viridula)
                  Verbreitung / Bedeutung

 gehört zur Gruppe der Stinkwanzen
 Ursprung: in Ostafrika beheimatet
 Verbreitung:
 in Europa zuerst im Mittelmeerraum
 seit 1979 in Deutschland
 kann sich zunehmend durch die milderen Winter etablieren
 durch Klimaerwärmung weiter nach Norden gewandert
 in Süddeutschland (Rheingraben) vorkommend
 Vorkommen in BB:
 in Brandenburg bisher noch nicht nachgewiesen
 Bedeutung:
 wirtschaftliche Schäden durch ihre Saugtätigkeit an Blättern und
  Früchten
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Grüne Reiswanze (Nezara viridula)
         Aussehen / Verwechslungsmöglichkeiten

Aussehen:
 ca. 14 – 16 mm lang, 8
  mm breit
 meist grün gefärbt, mögl.
  auch rote und orange
  Varianten
 3 weiße Punkte am
  unteren Ende des
  Halsschildes
 Teil des Flügels
  hellgefärbt,                       Grünen Reiswanze Vergleich zur heimischen Grünen
                                     Baumwanze: Foto: Olaf Zimmermann LTZ
  durchscheinend                     Augustenberg
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Grüne Reiswanze (Nezara viridula)
                        Biologie

 Überwinterung als Adulte im Bodenstreu
  oder Gebäuderitzen/-kanten
 Eiablage im Frühjahr
 Eier erst gelblich später rot gefärbt
 in Gelegen auf Blattunterseite
 Nymphen anfangs in Gruppen
 5 Larvenstadien (unterschiedlich gefärbt)
 in Mitteleuropa 1 Gen., Südeuropa 3-4
  Gen./Jahr (Optimum 30°C – 3Wochen f.                                                         Grüne
                                                                                               Reiswanze
  einen Generationszyklus)                                                                     Adulte u.
 Überlebensgrenze: durchschnittliche                                                          Larve
                                                                                               https://gd.eppo.int
  Januartemperatur von 5 °C                                                                    /taxon/NEZAVI/ph
 akute Temperatur unter -3 °C                                                                 otos

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Grüne Reiswanze (Nezara viridula)
                    Gegenmaßnahmen

 Natürliche Gegenspieler:
 verschiedene Schlupfwespen
 Raupenfliege: Federfüssige - Trichopoda pennipes (hat sich bis zum
  Rheingraben ausgebreitet)
 Eiparasitoide (Erzwespen), Ameisen, Spinnen
 Leguminosen als Fangpflanzen, die später untergepflügt werden, bevor
  die Entwicklung der Wanzen zur (flugfähigen) Imago abgeschlossen ist.
 PSM:
 Kontaktinsektizide (z. B. Pyethroide) gegen saugende Insekten
  (Tabelle)
 Bei Verdacht Pflanzenschutzdienst informieren!

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Eichennetzwanze

(Corythucha arcuata)

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Eichennetzwanze (Corythucha arcuata)
                      Verbreitung

 gehört zur Gruppe der Netzwanzen Familie der Tingidae
 wie auch Platanennetzwanze (Corythucha ciliata) - und Rhododendron-
  Netzwanze (Stephanitis rhododendri)
 Bedeutung:
 EPPO A1 list: (zur Regelung in EU vorgeschlagen, kein QSO)
 weitere Schwächung und Schädigung der heimischen Eichenbestände
 Ursprung: USA und Süd-Kanada
 Verbreitung:
 2000 nach Europa - Italien (Lombardei, Piemont), 2002: Schweiz, 2003:
  Türkei, 2012: Bulgarien, 2013: Kroatien, Ungarn, 2015: Serbien, 2016:
  Slowenien, in Deutschland seit 2021 in Baden Württemberg
 Vorkommen in BB:
 in Brandenburg bisher noch nicht nachgewiesen
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Eichennetzwanze (Corythucha arcuata)
                           Aussehen

                                                         Larven u. Adulte grau gefärbt,
                                                          durchsichtige Flügel, netzartig
                                                         an einigen Stellen zusätzlich dunkel
                                                          pigmentiert
                                                         sehr ähnliche Platanennetzwanze nicht
                                                          dunkel pigmentiert
                                                         Größe von 3-4 mm, Breite von 1,6 mm
                                                         Eier schwarz, spindelförmig, aufrecht
                                                          stehend (ca. 0,8 mm)
                                                         in kleinen, locker stehenden Gruppen
                                                          aus 15 bis mehrere Hundert auf der
                                                          Blattunterseite abgelegt
Eichennetzwanze Larven, Adulte, Eier                     typ. Merkmal: verlassene Eigelege
https://gd.eppo.int/taxon/CRTHAR/photos
© LELF                                                                                                         Seite 15

                                          BS-GaLa-Wanzen-Ziergehölze-, LELF P3, B. ZImmer- 09.02.-10.02.2022
Eichennetzwanze (Corythucha arcuata)
                  Biologie / Schadbild

  Biologie:
  meist 3-4 Generationen
  Überwinterung der Imagines in der Bodenstreu und in Ritzen hinter
   der losen Rinde, unempfindlich gegen Frost
  ab Beginn Austrieb saugen die Tiere die Blattunterseiten
  nach einigen Wochen Eiablage

  Schadbild:
  Blattsprenkelung bis hin zum frühzeitigen Blattfall
  klebrige schwarze Kottröpchen (wie auch bei Rhododendron-
   Netzwanze)

© LELF                                                                                       Seite 16

                        BS-GaLa-Wanzen-Ziergehölze-, LELF P3, B. ZImmer- 09.02.-10.02.2022
Eichennetzwanze (Corythucha arcuata)
               Wirtspflanzen / Maßnahmen
 Hauptwirt:
 Eichen: Quercus robur, Quercus petraea, Quercus cerris
 auch an anderen Arten beobachtet:
 Rubus, Rosa und Castanea

 Monitoring:
 Aufhängen von Gelbtafeln zu Befallsminderung und zum Monitoring
 für Ermittlung geeigneter Bekämpfungstermine (gegen die Larven)

 Bei Verdacht Pflanzenschutzdienst informieren!

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                          BS-GaLa-Wanzen-Ziergehölze-, LELF P3, B. ZImmer- 09.02.-10.02.2022
Zulassungsstand, LELF P3, B. ZImmer

                                           Impressum

        Autor :
        Bianka Zimmer, Referat:. P3, Landesamt f. Ländl. Entwicklung, Landwirtschaft, Flurneuordung

        Titel:
        Invasive Wanzen in Ziergehölzen

                                                                                                  Seite 18
Quellen / Fotos

Marmorierte Baumwanze:

    Titelfolie: https://gd.eppo.int/taxon/HALYHA/photos,

    Folie 1, 2, 5, 6: https://gd.eppo.int/taxon/HALYHA/photos

    Folie 4: Graue Gartenwanze (l) im Vergleich zur Marmorierten Baumwanze (r. )

     https://www.halyomorphahalys.com/merkmale-characteristics.html

    Informationen der EPPO

    LTZ, Zimmermann, O. ;Reißig, A. (2019): HINWEISE ZUR PFLANZENGESUNDHEIT Marmorierte Baumwanze

     (Halyomorpha halys)

    Gartenbau-Profi 1/2020: Schweiz: Millionenschäden durch Marmorierte Baumwanze, S. 5

    https://arenenberg.tg.ch/public/upload/assets/97473/Merkblatt_Marmorierte_Baumwanze_Insektizidzeinsatz_1.pdf

                                                                          BS-GaLa-Wanzen-Ziergehölze-, LELF P3, B. ZImmer- 09.02.-10.02.2022
© LELF                                                                                                                               Seite 19
Quellen / Fotos

Grüne Reiswanze:

    Folie 12: https://gd.eppo.int/taxon/NEZAVI/photos

    Folie 11: HINWEISE ZUR PFLANZENGESUNDHEIT: Die Grüne Reiswanze, Landwirtschaftliches

     Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), Neßlerstr. 25, 76227 Karlsruhe; 2019

    https://www.arbofux.de/nezara-viridula.html

Eichennetzwanze:

Folie 16: https://gd.eppo.int/taxon/CRTHAR/photos

                                                                BS-GaLa-Wanzen-Ziergehölze-, LELF P3, B. ZImmer- 09.02.-10.02.2022
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