Investigativer Journalismus in Bulgarien - Eine vom Aussterben bedrohte Art? Petar Karaboev / Hendrik Sittig - Konrad-Adenauer ...

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Investigativer Journalismus in Bulgarien - Eine vom Aussterben bedrohte Art? Petar Karaboev / Hendrik Sittig - Konrad-Adenauer ...
Quelle: © Stoyan Nenov, Reuters.
 Investigativer
Journalismus in
   Bulgarien
 Eine vom Aussterben bedrohte Art?

      Petar Karaboev / Hendrik Sittig

                                        Auslandsinformationen online
Zwar existiert der investigative Journalismus in Bulgarien noch,
er befindet sich jedoch im Niedergang. Gleichzeitig wird die
Medienfreiheit in dem EU-Land in den vergangenen Jahren
immer negativer bewertet. Investigativer Journalismus wird
häufig für Imagezwecke missbraucht und alternative Untersu-
chungen, die außerhalb der traditionellen Redaktionen und in
zivilgesellschaftlichen Gruppen durchgeführt werden, werfen
Fragen bezüglich der Einhaltung professioneller Standards auf.
Es ist nicht einfach, das Vertrauen in die Medien und die
Solidarität der Journalisten wiederherzustellen. Auch
schwindet die Motivation für investigative Recherchen,
weil die bulgarische Justiz oft nicht auf journalistische
Enthüllungen reagiert.

Investigative Recherchen sind weltweit ein           überhaupt noch existiert. Für diesen Text haben
wesentlicher Bestandteil der Arbeit von Jour-        die Autoren unter anderem mehrere Journalis-
nalisten, für viele sind sie sogar die Krönung       ten befragt, die sich im Metier des investigativen
des journalistischen Berufs. Immer wieder sor-       Journalismus in Bulgarien auskennen. Ihre Aus-
gen investigativ recherchierende Reporter, die       sagen fließen als Zitate in diesen Beitrag ein.
zum Teil über Wochen und Monate an einer
Geschichte gearbeitet haben, mit den von ihnen       Bulgarien gehört laut der Rangliste von Transpa-
aufgedeckten Informationen für Aufsehen und          rency International2 seit Jahren zu den korruptesten
Schlagzeilen. Sie berichten über Missstände, Ver-    Ländern in Europa. Hier sollte es eigentlich eine
fehlungen und Korruption in Politik, Wirtschaft      Vielzahl von Anlässen für bulgarische Medien
und Gesellschaft und erfüllen in besonders           geben, investigativ tätig zu werden. Gleichzei-
intensiver Art und Weise ihre Rolle als vierte –     tig wird Bulgarien seit langem im World Press
kontrollierende – Gewalt in der Demokratie. So       Freedom Index von Reporter ohne Grenzen3 auf
werden Journalisten dem lateinischen Ursprung        dem letzten Platz in der EU geführt und ist im
des Wortes „investigativ“ gerecht: investigare       vergangenen Jahr sogar um einen weiteren Platz
bedeutet, jemandem oder einer Sache auf die          von 111 auf 112 gesunken – unter anderem, weil
Spur zu kommen.                                      ein investigativer Journalist zusammengeschla-
                                                     gen wurde und ein anderer wegen seiner Arbeit
Auch in Bulgarien gibt es hin und wieder schlag-     Morddrohungen erhalten hat. „Die Situation in
zeilenträchtige Enthüllungen von investigativen      den Medien ist sehr besorgniserregend, da nie-
Journalisten. Zuletzt mussten 2019 mehrere           mand daran interessiert ist, Gewalt gegen Jour-
Politiker von ihren Ämtern zurücktreten, weil        nalisten zu untersuchen und zu verurteilen“, so
bekannt wurde, dass sie ihre Wohnungen unter         die Einschätzung der internationalen Organi-
den üblichen Marktpreisen kaufen konnten.            sation. Die Medienfreiheit in Bulgarien wurde
Bekannt wurden die Vorfälle auch international       auch von der Europäischen Kommission4, dem
unter dem Begriff „Apartment-Gate“.1 Allerdings      Europäischen Parlament,5 dem Europarat,6
ist diese Art von Enthüllungen eher selten in Bul-   den ­­USA7 und den Vereinten Nationen8 nega-
garien. Angesehene Journalisten meinen sogar,        tiv bewertet. Das Interesse der bulgarischen
das Label „investigativer Journalismus“ sei nur      Öffentlichkeit an einzelnen journalistischen
noch ein Alibi für sensationsheischende Bericht-     Enthüllungen schwindet schnell, da sie nur
erstattung und stellen infrage, ob dieses Genre      an einem möglichen Endergebnis interessiert

Nr. 33 (Februar 2022)                                                                                  2
ist – etwa dem Rücktritt eines Ministers oder der    dies ein vergleichsweise seltenes Phänomen ist.
Verurteilung eines hochrangigen Beamten oder         Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit der Wochen-
Unternehmers. Zu nachhaltigen Konsequenzen           zeitung Kapital mit dem bekannten international
und Verbesserungen bei der Korruptionsbekämp-        agierenden investigativen Recherchenetzwerk
fung, Rechtsstaatlichkeit oder der Mediensitu-       Bellingcat im Jahr 2019 bei der Berichterstattung
ation insbesondere im investigativen Bereich         über den Anschlag auf den bulgarischen Waffen-
kommt es im Regelfall nicht.                         händler Emilian Gebrev durch russische Geheim-
                                                     dienstagenten.12 Dieses Thema wurde später
Wo steht der investigative Journalismus in           unter anderem von der New York Times aufge-
Bulgarien?                                           griffen und weiter recherchiert – in einer Reihe
                                                     über Russlands Geheimdienstaktionen weltweit.
Zunächst ist darauf hinzuweisen, dass es in kei-     Dafür bekam das Blatt 2020 den Pulitzerpreis.13
nem bulgarischen Medium eine spezielle Abtei-        Mit ausgezeichnet wurde dabei auch die freie
lung für investigativen Journalismus gibt. Dies      bulgarische Journalistin Boryana Dzhambazova,14
bedeutet eine erhebliche Entprofessionalisie-        die bei der Recherche geholfen hatte. Auch das
rung dieses Berufszweigs. Ferner gibt es auch        investigativ arbeitende Onlineportal Bivol listet
keine Redakteure, unter deren Leitung Journa-        auf seiner Seite eine lange Reihe internationaler
listenteams wochen- oder gar monatelang an           Partnerschaften auf, darunter Kooperationen mit
einem Fall recherchieren. Zwar arbeiten in den       den Zeitungen Le Monde, der Süddeutschen Zei-
Print- und den elektronischen Medien einzelne        tung, Le Soir sowie internationalen investigativen
Journalisten an längeren Berichten und Reporta-      Journalistennetzwerken wie Organized Crime
gen – wie etwa bei den beiden größten privaten       and Corruption Reporting Project (­­OCCRP)
Fernsehsendern bTV (Sendung „bTV Repor-              und International Consortium of Investigative
terite“ [bTV Reporter])9 und ­­NOVA („Temata         Journalists (­­ICIJ). Seit 2011 ist Bivol außerdem
na NOVA“
     ­­       [Das Thema auf NOVA]).10
                                 ­­          Hier    offizieller Partner der Webseite Wikileaks in Bul-
sind durchaus auch investigative Themen zu           garien und auf dem Balkan.15
sehen, meistens werden jedoch hintergründige,
längere Nachrichtenbeiträge produziert. Das         Ist das investigativer Journalismus
öffentlich-rechtliche Bulgarische Nationalfernse- oder PR?
hen (­­BNT) hat keine erkennbare Rubrik für inves-
tigativen Journalismus – die 1994 gegründete „Derzeit gibt es in Bulgarien keinen investigativen
  Sendung „Otkrito s Valja Ahtschieva“ (Transpa- Journalismus.“ Diese klare Aussage stammt aus
renz mit Valja Ahtschieva) wurde 2019 beendet einem Gespräch mit der bTV-Journalistin Kanna
(auch wenn sie immer noch auf der Webseite von Ratscheva, die seit Jahrzehnten in den Medien
­­BNT zu finden ist).                               tätig ist und hauptsächlich zu die Justiz betreffen-
                                                    den Themen arbeitet. „Eine investigative Recher-
Gute Beispiele für investigative Arbeit sind che endet in der Regel nicht mit einem einzelnen
in Printmedien wie der Wochenzeitung Kapi- Bericht oder einem Film. Investigativ zu recher-
tal und der Tageszeitung Sega (Jetzt) sowie         chieren, heißt langfristig zu arbeiten und auf den
  den Onlineportalen Dnevnik (Tagebuch), Za jeweiligen Erkenntnissen aufzubauen.“ Die Jour-
istinata (Für die Wahrheit), KlubZ, Mediapool und nalistin und Produzentin Gena Trajkova sieht
­­OFFNews zu finden. Einige der dort veröffentlich- das etwas optimistischer: „Auch wenn man die
ten Beiträge werden später auch im jährlichen Beispiele für guten investigativen Journalismus
  Sammelband „Schwarzbuch der Verschwendun- in den vergangenen Monaten und insbesondere
gen der Regierung in Bulgarien“11 abgedruckt.       im Zusammenhang mit den Parlamentswahlen
                                                    im April 2021 an einer Hand abzählen kann, so
Bulgarische Medien arbeiten in der Regel nicht existiert er durchaus noch.“ Es gebe Kolle-
  zusammen, eher sind sie partnerschaftlich mit gen, die seit Jahren investigativ recherchier-
ausländischen Medien verbunden – wobei auch ten und in diesem Genre stark seien. Weil die

3                                                                          Auslandsinformationen online
Medien, für die sie arbeiten, jedoch nur ein          ausgelegt. Grund dafür sei der Mangel an Tradi-
vergleichsweise kleines Publikum erreichen,           tion und professionellen Standards im Journalis-
bekämen ihre Recherchen nicht die öffentliche         mus, so Shikerova. Dies trage auch dazu bei, dass
Resonanz, die sie verdienen. Auch Silvia Veli-        bestimmte Themen als journalistische Enthül-
kova, Moderatorin beim öffentlich-rechtlichen         lungen ausgegeben würden, obwohl sie keine
Bulgarischen Nationalradio (­­BNR), sieht oft keine   investigative Aufklärung böten.16 Zudem gebe es
nachhaltige Wirkung der Ergebnisse investiga-         immer wieder Fälle, bei denen Berichte lanciert
tiver Recherchen – begründet dies jedoch mit          würden, um Maßnahmen der Strafverfolgungs-
einer anhaltenden Gleichgültigkeit gegenüber          behörden gegen bestimmte Personen einleiten
Skandalen. „Aus vielen Gründen haben Jour-            zu können. Von den insgesamt 1.580 analysierten
nalisten das Vertrauen der Bürger verloren und        Sendungen in beiden Fernsehsendern hätten in
können nicht mit ihrer Unterstützung rechnen,         zehn Jahren nur 155 Ausgaben die Kriterien einer
wie wir das aus anderen Ländern nach investi-         investigativen Recherche erfüllt – so die ernüch-
gativen Recherchen politischer Korruption oder        ternde Bilanz der Arbeit.
skandalösen Verhaltens von Persönlichkeiten
des öffentlichen Lebens kennen.“ Und Vessislava       Die Skepsis und das mangelnde Vertrauen in
Antonova, Journalistin und langjährige Beobach-       die journalistische Arbeit bezeugen auch die
terin der Beziehungen zwischen Medien und Public      Ergebnisse der Meinungsumfragen, die in den
Relations, sieht einen stetigen Rückgang inves-       vergangenen Jahren vom Medienprogramm für
tigativer Recherchen: „Es ist so, als hätten die      Südosteuropa der Konrad-Adenauer-Stiftung in
Medien, auch die öffentlich-rechtlichen, ihre         Bulgarien in Auftrag gegeben wurden. Im Jahr
Rolle in der Demokratie vergessen – nämlich           2018 waren fast zwei Drittel (63 Prozent) der
Kritiker der Macht oder, wie es in den Journa­        Meinung, dass die bulgarischen Medien nicht
listik-Lehrbüchern steht, der Wachhund der            unabhängig arbeiten können. Nur zehn Prozent
Gesellschaft zu sein.“ Diejenigen, die sich nicht     glaubten an eine unabhängige Berichterstattung.17
als Kritiker der Machthabenden sehen, so Anto-
nova, ständen nicht für Journalismus, sondern         Ende 2020 – einem Jahr, das nicht zuletzt geprägt
für PR und Propaganda.                                war von monatelangen Massenprotesten gegen
                                                      die Regierung – gab mehr als die Hälfte der
Eine akademische Studie, die                          Befragten (56 Prozent) an, der 111. Platz Bulga-
Aufmerksamkeit verdient                               riens im Pressefreiheits-Ranking von Reporter
                                                      ohne Grenzen sei berechtigt.18 Und in einer
Genka Shikerova ist nicht nur eine bekannte           Umfrage zur Berichterstattung anlässlich der
Autorin von investigativen Beiträgen für die          Parlamentswahl im April 2021 antworteten fast
privaten Fernsehsender bTV und ­­NOVA, sie            70 Prozent, sie würden definitiv bzw. „eher ja“
promovierte auch 2020 an der Universität St.          Abhängigkeiten zwischen Medien und bestimm-
Kliment Ohridski in Sofia mit einer Doktorarbeit      ten Parteien sehen.19
zum Thema „Investigativer Journalismus zwi-
schen Recht und ethischen Standards“. Dabei           Alle Umfragen der vergangenen Jahre haben
analysierte sie die investigative Berichterstat-      zudem gezeigt, dass das Fernsehen nach wie vor
tung von bTV und NOVA
                  ­­      im Zeitraum 2009 bis        die Hauptinformationsquelle der Bulgaren ist. In
2018. Die Schlussfolgerungen, die die Autorin         der bereits oben erwähnten Umfrage im Vorfeld
über die Funktionalität und den öffentlichen          der Parlamentswahl nannte auf die Frage, welche
Wert des investigativen Journalismus am Bei-          Medien sie am häufigsten nutzen (Mehrfachnen-
spiel der bTV-Sendung „bTV Reporterite“ sowie         nungen waren möglich), um sich über die Wahlen
der NOVA-Sendungen
    ­­                  „Razsledvane“ (Ermitt-        zu informieren, eine große Mehrheit das Fernse-
lung) und „Temata na NOVA“ zieht, klingen             hen (59 Prozent Privat-TV und 44 Prozent öffent-
keineswegs optimistisch. Der Begriff „investi-        lich-rechtliches TV), danach folgten mit weitem
gative Recherche“ werde in Bulgarien sehr breit       Abstand Soziale Netzwerke und Onlineportale.20

Nr. 33 (Februar 2022)                                                                                4
Der breite Einfluss des Fernsehens als Infor-       Wo stehen die öffentlich-rechtlichen
mationsquelle in Bulgarien erklärt, warum es        Medien?
so viele pseudo-investigative Recherchen bei
bTV und ­­NOVA gibt. Sie zeichnen sich in erster    Mit Blick auf das Geschilderte fällt auf, dass die
Linie dadurch aus, dass sie das Sensationelle und   öffentlich-rechtlichen Sender ­­BNT (Fernsehen)
Spektakuläre betonen. In der Regel bleibe dabei     und ­­BNR (Radio) bei investigativen Recherchen
für das Publikum unklar, welche Motive hinter       anscheinend nur eine marginale Rolle spielen.
einer derartigen Sendung stehen, schreibt Genka     Vessislava Antonova verweist im Gespräch mit
Shikerova in ihrer Doktorarbeit.21 Sie zählt fol-   den Autoren in diesem Zusammenhang darauf,
gende Merkmale dieser Sendungen auf: Es werde       dass investigative Recherchen oft Machtmiss-
keine oder nur eine Quelle genannt. Die konkre-     brauch oder die Veruntreuung öffentlicher Mittel,
ten Fakten und Dokumente reichten nicht aus,        wie etwa europäischer Fördergelder, aufdecken,
um eine objektive These zu formulieren. Die         und kommt dann zum Punkt: „Wir dürfen
Beweise stammten aus ethisch fragwürdigen           nicht vergessen, dass die öffentlich-rechtlichen
Quellen – wie versteckten Kameras, geheimen         Medien in Bulgarien aus dem Staatshaushalt
Aufzeichnungen, Bildern unklaren Ursprungs          finanziert werden, der vom Finanzministerium
und anonymen Aussagen. Es werde das Spek-           genehmigt und dann vom Parlament verabschie-
takuläre gesucht, indem die Interviewpartner        det wird. Wir waren in der Vergangenheit häufig
verfolgt, Konfliktsituationen geschaffen und        Zeuge, wie die Regierung diese Medien durch
verbale wie auch nonverbale Gewalt provoziert       Budgetkürzungen kurzgehalten hat.“ Dies könne
werde. Genka Shikerova schildert jedoch nicht       dazu führen, dass ­­BNT und ­­BNR sich bei solchen
nur die Methoden und Mittel, mit denen die Bei-     Themen eher zurückhalten, um nicht mit weiter
träge produziert werden. Sie geht dem Problem       reduzierten Etats bestraft zu werden.
auf den Grund und benennt die Kriterien, mit
denen definiert wird, ob es sich um investigative   Gena Traikova hat seit Beginn der COVID-19-Pan-
journalistische Recherchen handelt.                 demie einen Rückgang guter investigativer
                                                    Recherchen beobachtet, sie warnt jedoch vor
Aus den Definitionen internationaler Verbände       voreiligen Schlüssen: „Die Redaktionen wur-
investigativer Journalisten – wie dem Centre        den vor die Herausforderung gestellt, mit stark
for Investigative Journalism (CIJ), Investiga-      reduziertem Personal genau so viel wie vor der
tive Reporters and Editors (IRE) oder auch der­­    Pandemie oder gar mehr zu produzieren.“ Silvia
Dutch-Flemish Association for Investigative Jour-   Velikova vom öffentlich-rechtlichen ­­BNR sieht
nalists (VVOJ) – geht hervor, dass investigativer   ein allgemeines Personalproblem. Die öffent-
Journalismus in erster Linie für das öffentliche    lich-rechtlichen Medien könnten nur schwer
Interesse arbeitet und die Machthabenden – wie      Mitarbeiter entbehren, damit diese sich investi-
beispielsweise Politik, Behörden, Unternehmen,      gativen Recherchen widmen. „Laut ihrem Auf-
religiöse Organisationen – genau beobachtet.        trag haben die öffentlich-rechtlichen Medien
Dazu gehören weiter Fakten, die im Kontext          die Aufgabe, über fast alle täglichen Ereignisse
betrachtet und auf Zuverlässigkeit und Qualität     zu berichten. Private Medien dagegen können
geprüft werden, sowie der persönliche Einsatz       sich leichter aussuchen, welche Themen sie
der Journalisten, die bemüht sind, zu recherchie-   ins Programm nehmen.“ Für eine investigative
ren und etwas bisher Unbekanntes zu entdecken.      Recherche brauche man zudem – neben den
Aber dabei darf es nicht bleiben – die reine Auf-   nötigen finanziellen Ressourcen – auch viel Zeit,
listung von Fakten ist noch keine investigative     das heißt, die Autoren müssten aus der täglichen
Recherche; es bedarf auch einer klaren und gut      Arbeit herausgenommen werden, was wiederum
argumentierten These. Laut Shikerova werden         eine größere Belastung für die anderen Kollegen
diese Kriterien von vielen investigativen Recher-   bedeute. Kanna Ratscheva schätzt die Situation
chen in Bulgarien nicht erfüllt.                    ähnlich ein: „Damit die öffentlich-rechtlichen
                                                    Medien solche Recherchen veröffentlichen, muss

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das Geld dafür vorhanden sein. Und die Men-          des Problems. In diesem Sinne muss der Schluss
schen müssen den Medien vertrauen. Andern-           gezogen werden, dass in den öffentlich-recht-
falls wenden sie sich auch nicht mit Hinweisen       lichen Medien die Möglichkeit, hochwertige
an die Journalisten.“                                Hinweise für investigative Recherchen zu geben,
                                                     begrenzt ist. Die Stimmen der Fachkreise, die in
In diesem Zusammenhang müssen auch die Rah-          der Lage wären, ein Problem zu identifizieren
menbedingungen der Berichterstattung und die         und zu benennen, werden nicht oder nur sehr
Voraussetzungen der öffentlichen Medien zum          selten gehört.
Entgegennehmen von Hinweisen betrachtet
werden. Eine aktuelle Studie, die an der Fakultät    Alternative Räume für investigativen
für Journalismus und Massenkommunikation             Journalismus
  der Universität Sofia erstellt wurde, analysiert
  die Informationsinhalte von ­­BNT1 und dem         Trotzdem gibt es immer wieder die Möglich-
­­BNR-Infokanal Horizont. Eine Schlussfolgerung      keit, investigativ recherchierte Themen an die
lautet, dass Regierung und Behörden die domi-        Öffentlichkeit zu bringen. So gelinge es einigen
nierende Informationsquelle für die Bericht-         Kollegen immer wieder, sagt Gena Traikova, mit
  erstattung der öffentlich-rechtlichen Sender       einem investigativen Artikel eine ganze Welle
  sind.22 Im Zeitraum August 2020 bis Februar        zusätzlicher Hinweise aus der Bevölkerung
2021 seien beide Medien größtenteils der von         auszulösen, die die konkreten Vorfälle dann
  den Institutionen vorgegebenen Agenda gefolgt      noch klarer beleuchteten. Obwohl die Behör-
und hätten über Themen und Ereignisse dieser         den manchmal dazu neigten, die Ergebnisse
Agenda berichtet. Milena Jakimova, Dozentin am       bestimmter investigativer Recherchen zu ignorie-
Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Sofia    ren, hält sie es für einen großen Erfolg, wenn es
und Co-Autorin der Studie, wies darauf hin, dass     Journalisten schaffen, das Vertrauen der Bürger
­­BNT und ­­BNR wenig über Sozialpolitik berich-     zu gewinnen: „Eine starke öffentliche Resonanz
ten. Auch wichtige Themen wie Bildung würden         ist das Zeichen dafür, dass das Publikum nach
kaum behandelt. Sie sieht eine Diskrepanz zwi-       solchen Recherchen hungert.“
  schen dem Interesse der Öffentlichkeit und der
medialen Berichterstattung.                          Der Journalist und Dozent für Journalismus an
                                                      der Sofioter Universität für National- und Welt-
Die Studie dokumentiert weiterhin, welche Gäste       wirtschaft Ilia Valkov kommentierte 2020 für die
zu einer Diskussion eingeladen werden. Wenn es        Zeitschrift Medialog, dass die Bürger ihre Mei-
um innenpolitische Themen geht, dominierten           nung nicht unbedingt mit den großen Medien
Politiker die Diskussionsrunden im ­­BNT, es wür-     des Landes teilen. Er spricht von der Entstehung
den jedoch kaum Experten beteiligt. Im Gegen-        „neuer Formen eines alternativen Oppositions-
satz zu manchen Sendungen im bulgarischen             journalismus, der im Einzelfall sogar in einen
Radio seien in den Fernsehsendungen auch              Guerillakrieg mit den Machthabern übergehen
keine Bürger zu den Debatten eingeladen. Die-         kann“.23 Zum ersten Mal würden in Bulgarien
ses Vorgehen lasse bei den Bürgern den Eindruck       Medienformate angeboten, die auf alternative
entstehen, dass ihnen eine passive Rolle zugewie-    Finanzierungsmodelle setzen und Unterstüt-
sen wird und dass sie untätig die Entscheidungen      zung bei den Bürgern suchen. In seinem Artikel
anderer abzuwarten haben. Und sollten sie doch        schreibt er, die Gesellschaft erwarte eine Alter-
einmal zu Wort kommen, dann werde ihnen nur           native zur „zurechtgebogenen Realität“, die
sehr wenig Zeit zur Verfügung gestellt. Milena        von den Medien erschaffen werde. Dabei werde
Jakimova: „Die Bürger sind in erster Linie da,        versucht, „nicht nur die Funktionen und den
um Dampf abzulassen. Sie werden damit nur als         öffentlichen Auftrag des Journalismus neu zu
Leidtragende, als Opfer dargestellt.“ Die sinn-       definieren, sondern auch das öffentliche Image
volle Frage „Was tun?“ wird ersetzt durch „Wer        der Medien“.
ist schuld?“. Dies führt jedoch nicht zur Lösung

Nr. 33 (Februar 2022)                                                                                6
Insbesondere sorgt das investigativ arbeitende        anstatt Organisationen zu gründen, die die Funk-
Onlineportal Bivol immer wieder mit eigenen           tion der Medien übernehmen.“ Oft würden diese
Recherchen für Schlagzeilen. So wurden zum            Akteure Dokumente entdecken, Anfangsrecher-
Beispiel 2018 zwei Journalisten, die für das          chen durchführen und sich dann an klassische
Portal über Betrug mit EU-Geldern in Bulga-           Medien wenden, damit diese die Recherchen
rien recherchierten, von der Polizei kurzzei-         vervollständigen, also die Hauptarbeit leisten,
tig festgenommen und mussten eine Nacht in            und sie veröffentlichen. Damit stelle sich für sie
Gewahrsam verbringen.24 Und die bulgarische           jedoch die Frage, so Antonova, warum es dieser
NGO Antikorruptionsfonds veröffentlichte 2020         Organisationen bedarf. Die Unterstützung inves-
eine Filmreihe auf Youtube, die die Geschichte        tigativer Recherchen oder das Anbieten von The-
der illegalen Übernahme eines Unternehmens            men durch solche Akteure werfe bei ihr Fragen
erzählt. Der Journalist, der die Filme recherchiert   und Zweifel auf, ob die Unterstützung nicht im
hatte, erhielt daraufhin Morddrohungen.25             eigenen Interesse geleistet werde. Man müsse
                                                      immer schauen, welche Ziele und Geldgeber
Aber passen investigativer Journalismus und           hinter der Arbeit der Organisationen ständen.
neue alternative Medien zusammen? Ist es              Der beste Weg sei, wenn die Medien ihre eige-
nicht gerade die Aufgabe traditioneller Medien,       nen investigativen Projekte umsetzen würden.
noch stärker auf investigative Recherchen zu          Nur sie selbst könnten das Vertrauen und die
setzen und damit mögliche Missstände aufzu-           Anerkennung ihrer Arbeit als „vierte Gewalt in
decken? Zudem stellt sich die Frage, ob „alter-       der Demokratie“ aufrechterhalten.
native“ investigative Recherchen auch von
traditionellen Medien publik gemacht werden           Auch Silvia Velikova von ­­BNR ist skeptisch,
können und sollen.                                    inwiefern es die Aufgabe von Nicht-Medien-Or-
                                                      ganisationen sei, investigative Recherchen
Kanna Ratscheva befürwortet diesen letzten            anzustoßen. Oft würden diese eben von denen
Punkt im Gespräch mit den Autoren: „Eine Ent-         finanziert, die daran interessiert seien, die Ergeb-
hüllung löst nur dann eine Welle aus, wenn die        nisse national publik werden zu lassen. „Ich kann
Medien vereint auftreten, wenn sie als Team           allerdings nicht beurteilen, ob dies den traditi-
agieren, wenn sie sich gegenseitig helfen und         onellen Medien schadet oder ihre Defizite aus-
die Enthüllungen ergänzen und weiterführen.           gleicht. Viel wichtiger ist, dass die traditionellen
Denn jede investigative Recherche betrifft nicht      Medien solche Recherchen kritisch hinterfragen
nur die eigenen Leser, Zuschauer oder Zuhörer.“       und erkennen, ob sie möglicherweise bestellt
Dafür fehle es jedoch an professioneller Solida-      wurden und dadurch einseitig sind.“ Hierbei
rität unter den Journalisten, kritisiert Vessislava   müsse auch genau darauf geachtet werden, dass
Antonova. „Bulgarien steht seit langem im Zei-        diese Recherchen nicht politisch oder instituti-
chen eines erbitterten Medienstreits, dessen          onell, etwa von der Staatsanwaltschaft oder gar
einziges Ergebnis die Abwertung des journalisti-      den Geheimdiensten, missbraucht würden.
schen Berufs ist.“ Für sie ist die Entstehung von
alternativen Räumen „ein Versuch, den inves-          Qualitätsstandards als Grundlage
tigativen Journalismus aus seiner natürlichen
Umgebung, den klassischen Medien, herauszu-           Die Grundlage für seriösen Journalismus, egal
reißen“ und in Organisationen mit möglicher-          welchen Genres, ist die Einhaltung von Quali-
weise intransparenten Zielen zu verlagern. Es         tätsstandards. Und daran fehlt es nach Meinung
gebe genügend ernstzunehmende Medien, die             vieler Medienexperten in Bulgarien. Kanna
eine Unterstützung für eigene investigative           Ratscheva: „Es ist wichtig, die richtigen Fra-
Recherchen verdient hätten. „Es wäre fairer,          gen zu stellen und vor allem aktiv zuzuhören.
wenn sich Journalisten mit gutem Ruf und nach-        Viele Kollegen machen das nicht.“ Und Silvia
gewiesener Erfahrung für eine Finanzierung ihrer      Velikova ergänzt, oft würden Journalisten zum
investigativen Recherchen bewerben würden,            Beispiel an Politiker keine Fragen stellen, weil

7                                                                           Auslandsinformationen online
sie Angst hätten, Probleme zu bekommen oder           Auch aus dem Justizbereich in Bulgarien ist oft
öffentlich ignoriert zu werden. Hinzu komme,          keine aktive Unterstützung für Journalisten und
dass in der COVID-19-Pandemie
             ­­                       durch den       investigative Recherchen zu erwarten. Häufig
Wechsel auf Onlineformate und das reine Ver-          kommt es vor, dass die juristische Nachverfol-
senden von Pressemitteilungen die Möglich-            gung der Ergebnisse einer Recherche von den
keiten, überhaupt Fragen zu stellen, erheblich        Ermittlungsbehörden verschleppt oder erst
gesunken seien. Die Kommunikation habe sich           gar nicht begonnen wird – wie zum Beispiel im
zum Beispiel auf soziale Netzwerke wie Facebook       bereits weiter oben erwähnten Fall, der von
verlagert und sei dadurch einseitig geworden.         der NGO Antikorruptionsfonds untersucht und
                                                      publik gemacht wurde. Hier wollte oder konnte
Vessislava Antonova kritisiert, dass in vielen        die Staatsanwaltschaft auch ein Jahr nach der
 investigativen Recherchen journalistische Grund­-    Veröffentlichung der Recherche weder auf münd-
 sätze vernachlässigt werden. So würden zum           liche noch auf schriftliche Presseanfragen zu
 Beispiel Informationen nicht anhand mehrerer         bisherigen Ermittlungsergebnissen antworten.27
 Quellen überprüft, Quellen würden – selbst mit
 gegebenenfalls verschleierter Identität – nicht      Auch kommt es manchmal vor, dass nicht gegen
 genannt, Beweise würden nicht oder nicht aus-        die Urheber von möglichen Straftaten, die auf-
 reichend geliefert oder Protagonisten wie auch       gedeckt wurden, ermittelt wird, sondern gegen
 zuständige Behörden würden nicht zu einer Stel-      die Journalisten, die darüber berichteten, oder
 lungnahme aufgefordert. Aber nur über solche         deren Informanten. So wurde im September
Wege könne dokumentiert werden, dass man              2021 der Kriminalreporter der Zeitung Sega
 alles versucht habe, zur Wahrheit zu gelangen.       von der Polizei zur Vernehmung vorgeladen,
„Investigativer Journalismus muss Teil des Werte-     nachdem er Fragen zu möglicher Polizeigewalt
 systems eines Mediums sein“, meint Antonova.         gegen Demonstranten an das Innenministerium
„Er soll als wichtig und notwendig erkannt wer-       gerichtet hatte. Die Vereinigung europäischer
 den. Dafür muss man Zeit und Mühe investieren.“      Journalisten in Bulgarien wertete dies als „Ver-
                                                      such der Einschüchterung und Repression, der
Grundsätzlich bedarf es in Bulgarien wie im           wahrscheinlich darauf abzielt, dass sich Medien
Übrigen auch in anderen südosteuropäischen            nicht mehr mit illegalen Handlungen der Poli-
Ländern eines breiteren Bewusstseins für die          zei beschäftigen“.28 Ein weiterer Fall betrifft
Notwendigkeit von Qualitätsjournalismus. Es           die Präsidentin der Bulgarischen Pharmazeuti-
ist eine gesellschaftliche Aufgabe, die Prinzipien    schen Union, die 2020 in Interviews vor einem
des seriösen Journalismus wie Unparteilichkeit,       drohenden Mangel an Medikamenten wegen
Objektivität, gründliche Recherche und zuverläs-      der COVID-19-Pandemie
                                                           ­­                     warnte. Daraufhin
sige Informationen einzufordern und zu stärken –      wurde sie von der Staatsanwaltschaft angeklagt,
als ein bedeutender Bestandteil der Demokratie.       sie habe Falschnachrichten verbreitet und Panik
Dafür die Rahmenbedingungen zu verbessern, ist        verursacht.29 Nach mehreren Verhandlungen
Aufgabe der politischen Seite. Bisher legte keine     wurden die Anklagepunkte gegen sie jedoch
der jeweils amtierenden Regierungen in Bulga-         fallen gelassen.
rien – egal welcher Couleur – gesteigerten Wert
auf die Förderung unabhängiger Medien. Leider         All diese Punkte sind Ursache dafür, dass Medien
gibt es auch immer wieder Fälle, in denen Poli-       in Bulgarien – und speziell investigativ arbeitende
tiker mit Verachtung und Respektlosigkeit über        Journalisten – immer wieder in Bedrängnis gera-
Journalisten sprechen – nur weil sie eine kritische   ten. Auch dies trägt zur am Anfang aufgeführ-
Frage gestellt haben.26 Das schafft eine gesell-      ten stetig schlechten Platzierung des Landes im
schaftliche Atmosphäre, in der unabhängige            World Press Freedom Index von Reporter ohne
Medien, die zudem stärker investigativ arbeiten       Grenzen bei und führt zusammen mit den immer
wollen, nicht prosperieren können.                    wieder publizierten Korruptionsfällen zu einem
                                                      schlechten Image des Landes.

Nr. 33 (Februar 2022)                                                                                  8
Es sind sowohl strukturelle Probleme inner-          1    Wölfl, Adelheid 2019: „Apartment-Gate“: Billige
halb der Medien, wie finanzielle und personelle           Wohnungen für Bulgariens Politiker, Der Standard,
                                                          05.04.2019, in: https://bit.ly/3GcUaEu
Schwierigkeiten, als auch schwierige gesell-
                                                          [09.01.2022].
schaftliche Rahmenbedingungen, die den               2    Transparency International 2021: CPI   ­­  2020:
investigativen Journalismus in Bulgarien behin-           Western Europe & European Union, in:
dern. Es bedarf höherer Investitionen im redak-             https://bit.ly/3q89igA [09.01.2022].
                                                     3      Reporter ohne Grenzen 2021: Bulgaria. Press
tionellen Bereich, eines breiteren Bewusstseins
                                                            freedom trapped, in: https://rsf.org/en/bulgaria
für die Rolle von Journalisten in der Demokratie,         [10.01.2022].
einer größeren gesellschaftlichen Akzeptanz von      4      Europäische Kommission 2020: Доклад за
Qualitätsjournalismus – aber auch einer größeren            върховенството на закона за 2020 г. –
                                                          Съобщение и глави по държави (Rechtsstaats-
Solidarität der Journalisten und Medien unterein-
                                                            bericht 2020 – Kommunikation und Länderkapitel),
ander, um dem durchaus schwierigen Genre des              30.09.2020, in: https://bit.ly/3zHftvc [10.01.2022].
investigativen Journalismus einen neuen Impuls       5      Zur Entschließung des LIBE-Ausschusses
                                                                                      ­­                 siehe
in Bulgarien zu geben.                                      Europäisches Parlament 2020: European Parlia-
                                                            ment resolution on the rule of law and fundamental
                                                            rights in Bulgaria, 2020/2793(­­RSP), 02.10.2020, in:
                                                            https://bit.ly/3zFzK4m [10.01.2022].
Petar Karaboev ist stellvertretender Chefredakteur   6      Europarat 2020: Hands off Press Freedom:
des bulgarischen Nachrichtenportals dnevnik.bg.           Attacks on Media in Europe Must Not Become a
                                                            New Normal. 2020 Annual Report by the partner
Hendrik Sittig ist Leiter des Medienprogramms der           organisations to the Council of Europe Platform to
Konrad-Adenauer-Stiftung für Südosteuropa mit Sitz          Promote the Protection of Journalism and Safety
in Sofia, Bulgarien.                                        of Journalists, 03/2020, in: https://bit.ly/3f9w­­HYI
                                                          [10.01.2022].
                                                     7      U.S. Department of State 2021: 2020 Country
                                                            Reports on Human Rights Practices: Bulgaria,
                                                          30.03.2021, in: https://bit.ly/34rmcOo
                                                          [10.01.2022].
                                                     8      UN-Menschenrechtsrat (­­UNHRC) 2020:
                                                            Universal Periodic Review – Bulgaria. Third
                                                            Cycle, 06.11.2020, in: https://bit.ly/3GcDGw9
                                                          [10.01.2022].
                                                     9      bTV: bTV Reporterite, in: https://btv.bg/shows/
                                                            btv-reporterite [10.01.2022].
                                                     10   ­­NOVA: Temata na ­­NOVA, in: https://nova.bg/
                                                            shows/view/34/темата-на-nova [10.01.2022].
                                                     11   Antonova, Vessislava et al. 2021: Черна книга на
                                                            правителственото разхищение в България
                                                          (Schwarzbuch der Regierungsausgaben in Bulga-
                                                            rien), in: https://chernakniga.bg [10.01.2022].
                                                     12     Bosev, Rosen 2019: Отрова, оръжия, или
                                                            войната за „Дунарит“ (Gift, Waffen oder der
                                                            Krieg um „Dunarit“), Капитал (Kapital),
                                                           25.01.2019, in: https://bit.ly/33fR6bZ [10.01.2022].
                                                     13     Schwirtz, Michael 2020: How a Poisoning in Bulgaria
                                                            Exposed Russian Assassins in Europe, The Pulitzer
                                                            Prizes, in: https://bit.ly/3I67kUr [10.01.2022].
                                                     14   Association of European Journalists (­­AEJ) Bulgaria
                                                           2020: Боряна Джамбазова от АЕЖ е част от
                                                          екипа, спечелил „Пулицър“ за международна
                                                            журналистика (Boryana Dzhambazova von AEJ       ­­  ist
                                                          Teil des Teams, das den Pulitzer-Preis für interna-
                                                            tionalen Journalismus gewonnen hat), 05.05.2020,
                                                            in: https://bit.ly/3td5jBi [10.01.2022].
                                                     15     Биволъ (Büffel) 2010: ЗА Бивола (Über den
                                                            Büffel), 07.11.2010, in: https://bivol.bg/about.html
                                                          [10.01.2022].

9                                                                               Auslandsinformationen online
16 Shikerova, Genka 2020: Разследващата
   журналистика между закона и етичните
   стандарти (Investigativer Journalismus zwischen
   Recht und ethischen Standards), Doktorarbeit,
   Abstract der Autorin, Universität Sofia, 22.06.2020,
   in: https://bit.ly/3G2wpPp [10.01.2022].
17 Sittig, Hendrik 2018: Bulgarien: Vertrauen in
   Medien weiterhin im Tief, Länderberichte, Konrad-
   Adenauer-Stiftung, Medienprogramm Südost-
   europa, 22.11.2018, in: https://bit.ly/3f9zRMk
   [10.01.2022].
18 Konrad-Adenauer-Stiftung, Medienprogramm
   Südosteuropa 2020: Bulgarien: Vertrauen in
   Medien weiter gesunken, 16.12.2020, in:
   https://bit.ly/3K8a­­EQL [10.01.2022].
19 Konrad-Adenauer-Stiftung, Medienprogramm Süd-
   osteuropa 2021: Wahlkampf in Bulgarien: Einfluss
   Sozialer Netzwerke steigt weiter / Kritik an Partei-
   Kommunikation, 14.04.2021, in: https://bit.ly/
   3feona5 [10.01.2022].
20 Ebd.
21 Shikerova 2020, N. 16.
22 Karaboev, Petar 2021: По обществените медии:
   ВМРО е оставена да говори за ценности,
   гражданите предимно се оплакват (Laut
   öffentlichen Medien: IMRO
                          ­­     bleibt dem Wertege-
   spräch überlassen, die Bürger beschweren sich
   meist), Дневник (Dnevnik), 04.03.2021, in:
   https://bit.ly/3f9­­NDOM [10.01.2022].
23 Valkov, Iliya 2020: Смяна на парадигмите:
   алтернативна журналистика е възможна
   (Paradigmenwechsel: Alternativer Journalismus ist
   möglich), Медиалог (Medialog), 28.11.2020, in:
   https://bit.ly/3FbwRte [10.01.2022].
24 Radio Bulgarien 2018: Investigative Journalisten
   aus Bulgarien und Rumänien stundenlang in Haft,
   14.09.2018, in: https://bit.ly/3zOAa8K [11.01.2022].
25 Bulgarian News Agency (BTA) 2020: Anti-Corrup-
   tion Activist Placed under Police Protection after
   Receiving Threats, 04.07.2020, in: https://bit.ly/
   31OTKoJ [11.01.2022].
26 Nikolov, Krassen 2020: Another insult against
   a Bulgarian journalist, Euractiv, 08.12.2020, in:
   https://bit.ly/3GpDJnF [03.02.2022].
27 Mitov, Boris 2021: От „Осемте джуджета“ до
   Върховната прокуратура. Как се издигна
   Димитър Франтишек Петров (Von den „Acht
   Zwergen“ bis zur Obersten Staatsanwaltschaft.
   Wie Dimitar Frantisek Petrov aufstieg), Svobodna
   Evropa, 07.06.2021, in: https://bit.ly/3fbatWu
   [11.01.2022].
28 Committee to Protect Journalists (CPJ) 2020:
   Bulgarian reporter Martin Georgiev summoned for
   questioning over request for comment on police
   brutality, 22.09.2020, in: https://cpj.org/?p=58591
   [11.01.2022].
29 Chipeva, Nadezhda 2021: Prof. Asena Serbezova:
   To this day, I do not understand how public data
   causes panic – Bulgaria, Darik.News English (aus:
   Dnevnik), 31.01.2021, in: https://bit.ly/33sU8Kd
   [11.01.2022].

Nr. 33 (Februar 2022)                                     10
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