Ist das Gymnasium die richtige Schulart für mein Kind?
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Übertritt an das Gymnasium Sehr geehrte Eltern, in diesem Schuljahr konnten Corona-bedingt bisher keine Informationsveranstaltungen zum Übertritt stattfinden. Deshalb ist es nur zu verständlich, dass viele von Ihnen verunsichert sind und sich womöglich folgende Frage auf- drängt: „Ist das Gymnasium die richtige Schulart für mein Kind?“ Ich möchte Ihnen zu an dieser Stelle einen kurzen Überblick über das bayerische Schulsystem geben und Ihnen die Stellung des Gymnasiums darin erläutern. Sie finden Zielsetzungen und Ansprüche der weiterführenden Schulen im Vergleich sowie eine kurze „Check-Liste“ als Orientierungsstütze. Außerdem erreichen mich häufig Fragen, die sich rund um das Thema „Zweige“ oder „Ausbildungsrichtungen“ am Gymnasium drehen. „Wie ist das mit den Ausbildungsrichtungen am Gymnasium?“ Auch hierzu gebe ich Ihnen einen Überblick und stelle Ihnen die Schulart Gymnasium näher vor. Sollten Sie Fragen rund um das Thema Übertritt oder zum Ostendorfer Gymnasium im Speziellen haben, kontaktie- ren Sie mich am besten über die E-Mail-Adresse schulberatung@ostendorfer.de oder telefonisch über das Sekreta- riat 09181-29840-0. Ich rufe Sie dann sehr gerne zurück. Natürlich stehen Ihnen auch die Beratungslehrer der anderen weiterführenden Schulen zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen Daniel Frank Beratungslehrkraft am Ostendorfer Gymnasium
Ein Überblick über das bayerische Schulsystem Nach der Grundschulzeit besteht die Möglichkeit des Übertritts an die Mittelschule, die Realschule und an das Gymnasium. Die Mittelschule Sie führt in fünf Jahren zum erfolgreichen Mit- telschulabschluss und dem Qualifizierenden Mittelschulabschluss (Quali) und legt die Grundlagen für eine berufliche Ausbildung. Über den sogenannten M-Zweig kann an der Mittelschule in sechs Jahren (in sieben Jahren im 9+2-Modell) der mittlere Bildungsabschluss (gleichgestellt mit der Mittleren Reife, die an der Realschule erreicht wird) erreicht werden. Ab der 6.Klasse besteht die Möglichkeit des Übertritts an die Wirtschaftsschule, an der ebenfalls ein mittlerer Bildungsabschluss er- reicht werden kann. Der Mittlere Bildungsab- schluss der Mittelschule und der Wirtschafts- schule ermöglicht auch den Weg an die Fach- oberschule oder in die Einführungsklasse eines Gymnasiums und damit den Weg zum Fachabi- tur und zur allgemeinen Hochschulreife. Die Realschule führt in sechs Jahren über verschiedene Ausbil- dungszweige zur Mittleren Reife und legt damit ebenfalls die Grundlage für eine berufliche Ausbildung, ermöglicht aber auch den Übertritt an eine Fachoberschule oder in die Einfüh- rungsklasse eines Gymnasiums und damit den Weg zum Fachabitur und zur allgemeinen Hochschulreife. Die beruflichen Schulen ermöglichen durch eine berufliche Ausbildung ermöglicht den Weg zum Mittleren Bildungsabschluss und im Anschluss den Weg zum Fachabitur und zur allgemeinen Hochschulreife. Das Gymnasium führt in neun Jahren über verschiedene Ausbildungszweige zur Allgemeinen Hochschulreife und legt die Grund- lagen für ein Hochschulstudium und eine berufliche Ausbildung. Mit dem Bestehen der 10. Jahrgangsstufe er- langen die Schülerinnen und Schüler die Oberstufenreife und damit auch die Mittlere Reife.
Welche Schulart ist die Richtige – ein Vergleich Zielsetzungen der drei weiterführenden Schularten Mittelschule Realschule Gymnasium grundlegende breite allgemeine und be- Vertiefte Allgemeinbildung rufsvorbereitende Bildung Allgemeinbildung führt zur führt zur führt zur allgemeinen Ausbildungsreife Ausbildungsreife Hochschulreife Erfolgreicher Mittelschulab- Hochschulreife schluss, Quali & Mittlerer Mittlere Reife Bildungsabschluss (Abitur) schafft die schulischen Voraussetzungen für den Übertritt in weitere Bildungswege bis zur Hochschulreife
Welche Schulart ist die Richtige – ein Vergleich Ansprüche der drei weiterführenden Schularten Mittelschule Realschule Gymnasium fördert… fördert und fordert… fördert und fordert… Teamfähigkeit Leistungsbereitschaft überwiegend anschauli- ches Denken Leistungsbereitschaft Selbständigkeit schnelles, freudiges, zu- verlässiges Lernen Lernen in konkreten Zu- Sorgfältigkeit sammenhängen Fähigkeit zum abstrak- Konzentration ten, analytischen & ver- netzenden Denken Lernfähigkeit langsame Entwicklung abstrahierenden Denkens Zuverlässigkeit sehr gute Merkfähigkeit Für Schüler, die geistig Starke berufliche Orientie- Für Schüler, die geistig beweglich sind, über rung grundlegende sprachli- besonders beweglich che Fertigkeiten verfü- sind, über gute sprach- gen und Kreativität und liche Fertigkeiten ver- Phantasie zeigen. fügen und sehr kreativ und phantasievoll sind. Übertrittsbedingungen geeignet geeignet geeignet ab 3,00 bis 2,66 bis 2,33 D,M,HSU D,M,HSU D,M,HSU
Ist das Gymnasium die richtige Schulart für mein Kind? An dieser Stelle kann folgende „Check-Liste“ hilfreich sein. Es ist völlig klar, dass diese eine sehr stark verkürzte Information darstellt und es wohl kaum Eltern geben wird, die voll umfänglich und überall hier einen „Haken“ setzen werden. Betrachten Sie es als eine grobe Orientierungsstütze und Hilfestellung bei Ihrer Entscheidung zusammen mit Ihrem Kind. Was will mein Kind? Es geht ganz und gar nicht darum, dass Ihr Kind bereits konkrete Berufswünsche besitzt. Aber häufig haben Kinder in der 4. Klasse eine Vorstellung, was die unterschiedlichen Schularten bieten. Das Gymna- sium vermittelt dabei eine vertiefte Allgemeinbildung. Wie ist die Einschätzung der Klassenlehrerin an der Grundschule? Niemand außer Ihnen kennt Ihr Kind so gut wie die Grundschullehrkräfte. Legen Sie daher großen Wert auf deren Urteil. Wie sind die gezeigten Schulleistungen, also der nötige Notendurchschnitt? In den allermeisten Fällen kann der Notendurchschnitt die Schulleistungen sehr gut widerspiegeln. Er ist ein guter Indikator. Ein Schnitt aus den Fächern Deutsch, Mathematik und HSU, der besser als 2,50 ist, drückt die gymnasiale Eignung aus. Ist mein Kind vielseitig interessiert? Am Gymnasium herrscht ein sehr vielfältiger Fächerkanon. Kinder, die aufgeschlossen sind, haben es daher leichter. Zeigt mein Kind bereits eine selbständige Arbeitshaltung? Bei der Vielfalt an Fächern sollte Ihr Kind bereit sein, sich eine zunehmend selbständige Arbeitshaltung anzueignen. Sie als Eltern können es dabei unterstützen. Die Aufgaben zu Hause sollen die Kinder dann zunehmend selbständig erledigen. Hat mein Kind Freude am Lernen? Motivation spielt beim Lernprozess eine große Rolle – das ist überall so. Aufgrund des höheren An- spruchsniveaus ist sie am Gymnasium jedoch von größerer Bedeutung. Lässt sich mein Kind weg vom reinen Auswendiglernen hin zum abstrakt - logischen Denken führen? Ein wesentliches Merkmal des Gymnasiums ist es, über den Tellerrand hinauszublicken, Dinge zu hinter- fragen und gelegentlich „um die Ecke“ zu denken. Das erfordert ein gewisses Maß an geistiger Flexibili- tät. Kann sich mein Kind durchbeißen und sich anstrengen, wenn es sein muss? Manchmal kann es mühsam sein, sich neuen Stoff anzueignen und zu durchdringen. Anstrengungsbe- reitschaft und eine gewisse Frustrationstoleranz können hier sehr hilfreich sein, ebenso wie eine alters- gemäße, gute Konzentrationsfähigkeit.
Profil des Gymnasiums Vermittlung einer vertieften Allgemeinbildung Ziele des Gymnasiums Vorbereitung auf eine Be- Vorbereitung auf ein rufsausbildung mit geho- Hochschulstudium benen Ansprüchen Wahl der Ausbildungsrichtung am Abitur Ende der 7.Klasse 2. Fremdsprache in Qualifikationsphase der 6. Klasse 12. und 13. Klasse Basisunterricht 5.Klasse Deutsch, Mathematik, Englisch oder Latein (1.FS), Intensivierung, Natur und Technik, Geografie, Sport, Musik, Kunst
Welche Ausbildungsrichtungen gibt es am Gymnasium? In der folgenden Tabelle sind die Fächer aufgeführt, die in den jeweiligen Ausbildungsrichtungen neu hinzukommen. Man sieht also, dass es in den ersten drei Jahr- gangsstufen mit Ausnahme des musischen Zweigs keine Unterschiede in den Fächern gibt. WICHTIG: Der Musische Zweig muss bereits in der 5. Jahrgangsstufe gewählt werden. Bis auf das humanistische Gymnasium sind alle anderen Ausbildungsrichtungen in Neumarkt vertreten. In der Qualifikationsphase sind individuelle Schwer- punktsetzungen möglich. Alle Schüler/Innen legen am Ende das „gleiche“ Abitur ab. Naturwissenschaftlich Wirtschaftswissen- Sozialwissenschaftli- Jgst Sprachliches Musisches Humanistisches - technologisches schaftliches ches Gymnasium Gymnasium Gymnasium Gymnasium Gymnasium Gymnasium 13 Qualifikationsphase 12 Qualifikationsphase 11 Mittlere Reife 10 Sozialkunde Sozialkunde Soz. Praktikum Sozialkunde Sozialkunde 9 Informatik/Wirt- Chemie / Wirtschaft Chemie / Sozialkunde Chemie / Wirtschaft Chemie / Wirtschaft Chemie / Wirtschaft schaft Wirtschaft / Wirt- Chemie 3. Fremdsprache Sozialkunde Altgriechisch 8 schaftsinformatik Physik / Biologie 7 6 2. Fremdsprache / Geschichte 1. Fremdsprache / Natur und Technik 5 Instrument
Wie sieht ein „typischer“ Stundenplan am Gymnasium aus? Um Ihnen einen anschaulichen Einblick in den Schulalltag geben zu können, sehen Sie einen typischen Stundeplan eines 5. Klässlers bei uns am Ostendorfer Gymna- sium. Wir verfolgen ein sogenanntes „Doppelstundenprinzip“. So ist es möglich, die unterschiedlichen Fächer pro Tag etwas zu reduzieren. Pflichtunterricht am Nachmittag findet nicht statt. Die Ausnahme bildet hier aber zum einen der Musische Zweig mit dem Intrumentalunterricht an einem Nachmittag und zum anderen die Neigungsklassen. Mo Di Mi Do Fr 1 D Rel Ek D D 2 D Rel Ek D M 3 E E E-Int Bio M 4 M-Int E NuT Bio SKD 5 Sp M Ku E Mu 6 Sp M Ku E Mu
Die beiden Gymnasien in Neumarkt Ostendorfer Gymnasium Willibald-Gluck-Gymnasium Sprachliches Gymnasium Naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium Musisches Gymnasium Wirtschaftswissenschaftliches Gymnasium Sozialwissenschaftliches Gymnasium Offenes Ganztageskonzept Gebundenes Ganztageskonzept
Anmeldung und Probeunterricht Nutzen Sie am besten die Online-Anmeldung. Die entsprechenden Links finden Sie auf den Internetsei- ten der beiden Gymnasien. Die erforderlichen Unterlagen wie Übertrittszeugnis und Geburtsurkunde geben Sie dann, während der Anmeldewoche an der Schule ab - damit wird die Anmeldung verbindlich. Sollte die „gymnasiale Eignung“ im Zeugnis nicht erreicht werden, besteht die Möglichkeit zur Anmel- dung am Probeunterricht. Diese Aufnahmeprüfung erstreckt sich über drei Tage. In den Fächern Deutsch und Mathematik werden schriftliche und mündliche Leistungen gefordert. Sie wird durchge- führt von den Lehrkräften der weiterführenden Schule. Die schriftlichen Leistungserhebungen sind lan- desweit einheitlich. Am ersten und zweiten Prüfungstag werden schriftliche Leistungserhebungen in Deutsch (Texte erschließen, Texte untersuchen, richtig schreiben und Sprache untersuchen) und in Mathematik (formales Rechnen, Sachaufgaben und Geometrie) abgehalten. Am dritten Tag folgen Un- terrichtsgespräche in Deutsch und Mathematik, der Beobachtungsschwerpunkt liegt hierbei vor allem auch auf Aufgeschlossenheit für Neues, Ausdauer, Konzentration, Gedächtnis, Fantasie und Kreativität, Nachvollziehen logischer Zusammenhänge. Corona-bedingt wird auch in diesem Jahr der Probeunterricht getrennt voneinander am OG und am WGG stattfinden. Die Teilnahme am Probeunterricht ist dann sinnvoll, wenn o ungünstige Bedingungen zu den nicht ausreichenden Noten geführt haben. o Ihr Kind nicht überaus prüfungsängstlich ist. o Vergleichsaufgaben finden Sie unter: www.isb.bayern.de à Vergleichsarbeiten/Prüfungen Der Probeunterricht ist bestanden, wenn in einem Fach mindestens die Note 3 und im anderen Fach mindestens die Note 4 erreicht wurde. Bei den Noten 4 und 4 im Probeunterricht entscheiden die Erziehungsberechtigten. Anmeldetermin am Gymnasium: 10. bis 14. Mai 2021 Probeunterricht: 18. bis 20. Mai 2021 Weiterführende Informationen zur Schulart Gymnasium erhalten Sie auch auf der Homepage des Bayrischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus https://www.km.bayern.de/eltern/schular- ten/gymnasium.html
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