IT-Innovationen Band 9 - Juni 2012 - Hochschule Esslingen
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Grußwort des Dekans Liebe Leserinnen und Leser, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, so heißen nun schon seit einigen Jahren die ehemaligen Fachhochschulen. Nicht bloß ein neuer Name, sondern auch ein erweitertes Selbstverständnis prägen diese Hochschulen. Neue Aufgaben sind zur Lehre hinzugekommen: Forschung, Weiterbildung und zukünftig auch Transfer. Der Unterschied zwischen traditionel- len Fachhochschulen und Universitäten beginnt zu verwischen. Erhalten bleiben als wesentliche Differenzierungsmerkmale des Erfolgsmodells Fachhochschule die große Nähe zur Industrie und der sehr hohe Praxisbezug der Ausbildung. Breites Grund- lagenwissen, modernste Methoden und Einsatz industrierele- vanter Werkzeuge dokumentieren dies. Die Firmen wissen um die hohe Qualität unserer Absolventen, Esslinger Ingenieure sind stark nachgefragt. Nehmen Sie diesen Ihnen vorliegenden Band unserer IT-Innovationen als sichtbares Zeichen der Inno- vationskraft unserer Industrie, dem hohen Ausbildungsstand unserer Absolventen und der erfolgreichen Verzahnung beider. Es grüßt Sie herzlichst Ihr Prof. Jürgen Nonnast Dekan der Fakultät Informationstechnik
IT-Innovationen I Ümit Entwicklung einer Steuer- und Leistungselektronik für ein Elektro- 1 Agir fahrzeug Meryem Konzeption und Inbetriebnahme eines EtherCAT Evaluierungssystems 2 Altunkaya einschließlich Vergleich der Systemeigenschaften von EtherCAT und an- deren Echtzeit Ethernet Systemen Ülkü Einzelworterkennung mit Hidden Markov Modellen 3 Arga Moritz Feasibility and Performance Analysis of Video Signal processing on a mo- 4 Bahr bile Device (Android) Olga Evaluierung von optischer Gestensteuerung im Umfeld „ Automotive In- 5 Berlin fotainment“ Markus Entwicklung einer Augmented Reality Anwendung 6 Bohms Hrvoje Interaktives Blended Learning Capture System auf Basis eines virtual- 7 Bosnjak isierten Distributed System Clusters mit Service Oriented Architecture (SOA) Ansatz und Integration von automatisierten Embedded Capture Agents in die Hörsaalinfrastruktur Sebastian Asynchrone Multi-Sensor Assoziation und Fusion für hochautomatisierte 9 Dingler Fahrfunktionen - Auf Basis der Informationsmatrix Fusion in einer High- Level Fusionsarchitektur und der Behandlung von räumlich ausgedehn- ten Objekten Jens Konzeption und Realisierung eines batterieschonenden Ladealgorithmus 11 Ehlert auf einem prototypischen Steuergerät für Elektrofahrzeuge Ana Entwicklung einer Anwendung für mobile Endgeräte unter Verwendung 12 Fernandez des MVC Entwurfsmusters Severin Bedienkonzept und prototypische Implementierung einer Gestens- 13 Friede teuerung für ein Fahrzeuginfotainmentsystem Felix Konzeption und Entwicklung eines Landstraßenassistenten auf Basis 14 Günther einer adaptiven Geschwindigkeitsregelung Christoph Entwicklung und Realisierung einer elektronischen Fahrtenbuchapp für 15 Hirner mobile Endgeräte Timo Entwicklung einer universellen Flash-Bootloader-Bibliothek für Kfz- 16 Kanz Steuergeräte nach dem HIS-Standard (Hersteller Initiative Software) Martin Analyse des Übertragungsprotokolls CIP Safety für die Kommunikation 17 Kasper sicherheitsrelevanter Komponenten in Industrial Ethernet Netzwerken sowie Erstellung eines Wireshark-Dissectors für die Simulation und die Visualisierung des Datenverkehrs. Julian Analyse und Auswahl von Verfahren für das Pattern-Matching auf Basis 18 Keyerleber der Bildverarbeitungsbibliothek Halcon einschließlich Implementierung für eine Smart-Camera von Festo Dominik Abschlussarbeit zum Thema Interaktionsdesign für ein wissensbasiertes 19 Kimmel Diagnosesystem Simon Konzeption und Realisierung eines webbasierten Workflow- 20 Krauter Management-Systems zur Urlaubsplanung für ein Unternehmen Sevcan Realisierung von Plug-Ins für die Netzwerkanalysesoftware sercos Mon- 21 Kücük itor zur Auswertung von S/IP Telegrammen des Industrial–Ethernet- Kommunikationssystems sercos III Christian Weiterentwicklung eines Kinect-Plugins für die Unity Engine mit dem 22 Lang Fokus auf Anwendungen im öffentlichen Raum Jörg Konzeption und Entwicklung multi-modaler HMIs für ein Fahrzeuginfo- 23 Larché tainmentsystem
II IT-Innovationen Johannes Software-Simulation von Peripheriekomponenten des ARM Microcon- 24 Margraf trollers für den GNU Debugger Stefan Funktionsentwicklung (Hard- & Software), sowie Erstapplikation eines 25 Matthes Entwicklungssteuergeräts (ETAS FlexECU) für einen Smart-Ottomotor Demir Migration von einer Host- zu einer Client-Server-Systemumgebung - 26 Muric Analyse und Entwurf einer Systemarchitektur auf Basis arc42 Sven Entwicklung einer räumlichen Interaktionstechnik 27 Prohm Tobias Entwurf und Realisierung der Software zur Ansteuerung und Regelung 28 Schaible eines bürstenlosen Gleichstrommotors im Vierquadrantenbetrieb ein- schließlich Realisierung einer Vektor-Regelung unter Verwendung von Hallsensoren Melanie Mission Control - Automatisiertes Testen von Fahrerassistenzsystemen 29 Spachtholz im Fahrzeug Timon Performance-Tests und Analyse von Rapid-Prototyping-Systemen in 30 Steiner der KFZ-Steuergeräteentwicklung mit Einrichtung einer Realtime- Prototyping-Software für Standard-PC's Vanessa Sprachübergreifende Interoperabilität in .NET 31 Strauch David Bewertung geeigneter Technologien für die Realisierung einer fahreras- 32 Teck sistierenden bzw. autonomen Fahrzeugpositionierung im Rahmen des Induktiven Ladens Marian Integration einer Online-Kartendarstellung und -Navigation in die STZ 33 Theiss MMI-Simulation Andreas Erweiterung eines Gesten-basierten Informationssystems auf Basis der 34 Tonn Kinect von Microsoft Julian Modellgetriebenes Arbeiten im Team: Evaluierung einer kollaborativen 35 Tragé Entwicklungsplattform
IT-Innovationen 1 Entwicklung einer Steuer- und Leistungselektronik für ein Elektrofahrzeug Ümit Agir* , Werner Zimmermann Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Volle Straßen, Staus, hupende Autos und zwischen den Modulen und dem Fahrer. steigende CO2 Emissionen. Dieses Bild zieht Die Leistungselektronik dient dabei zur An- sich durch jeden Großstadtverkehr. Um dieser steuerung des Motors. Ihre Aufgabe ist es die Verkehrssituation zu entkommen, greifen im- Kommutierung der einzelnen Transistoren der mer mehr Menschen zu alternativen Fortbewe- H-Brücken zu übernehmen um somit die ge- gungsmitteln wie z.B. dem e-Scooter. Sie sind wünschte Geschwindigkeit zu erreichen. Ne- optimal für den Straßenverkehr ausgelegt und ben der Leistungselektronik wurde auch eine bieten eine Reihe von Vorteilen für Fahrer und Rekuperationselektronik realisiert, welche die Umwelt. Ihre Bedienung ist Intuitiv, sie sind Bremsenergie des Motors in elektrische Ener- mit einem Elektromotor ausgestattet und sind gie umwandelt und in das System zurückspei- Dank ihrer Lithium-Ionen-Akkus in der Lage, sen. Somit erhört sich gleichzeitig Effizienz weite Strecken zurück zu legen. Einen Schad- und Reichweite des e-Scooters. Bei der Inter- stoffausstoß gibt es nicht und sie verursachen aktion mit dem Fahrer wird ein hybrider Weg keinen Lärm. Angetrieben werden diese tren- eingeschlagen. Einerseits steht bereits ein LCD digen Fortbewegungsmittel von einer komple- Touch-Display -verbunden über eine CAN- xen Steuer- und Leistungselektronik, die das Schnittstelle- zur Verfügung andererseits soll Zusammenspiel der Sensoren mit den Akto- es zukünftig ebenfalls möglich sein, mit einem ren koordiniert und eine Kommunikation zwi- Smartphone diese Anzeige zu ersetzen bzw. schen Fahrer und Fahrzeug ermöglicht. Vie- um weitere Funktionen zu erweitern. Die Mo- le der heute erhältlichen Systeme bilden ab- dule sollen in einem weitgehend unabhängi- geschottete, aufeinander abgestimmte fertige gen Design entstehen, um Erweiterungen und Einheiten. Sie bieten weder Raum für Erweite- Anpassungen möglichst kostengünstig umzu- rung noch für alternative Kommunikationswe- setzen. ge zwischen Fahrer und Fahrzeug. So wurde im Rahmen des Forschungspro- jektes LiBERTe das Ziel gesetzt, eine modular aufgebaute Hardwarearchitektur [1] zur Steue- rung eines e-Scooters, angetrieben durch ei- nen BLDC Motor, zu realisieren. Dieses Ziel kann in fünf wesentliche Teilgebiete aufge- teilt werden. Die Realisierung einer Leistungs- , Steuer-, Rekuperationselektronik, Kommuni- kationsschnittstellen zum Fahrer und die Mög- lichkeit, die Hardware um weitere Module zu erweitern. Dabei soll die Steuerelektronik als Intelligenz des Systems dienen. In der Intel- ligenz laufen alle Signale zusammen und sie überwacht die Leistungselektronik, die Reku- peration und ermöglicht eine Kommunikation Abbildung 1: Veranschaulichung des Gesamtsys- tems * DieseArbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] Hardwareanforderungsheft Bertrandt Technikum GmbH, Ehningen Bildquellen: Abteilungsversammlung Elektronik II . Ehningen : s.n., 26. April 2012.
2 IT-Innovationen Konzeption und Inbetriebnahme eines EtherCAT Evaluierungssystems einschließlich Vergleich der Systemeigenschaften von EtherCAT und anderen Echtzeit Ethernet Systemen Meryem Altunkaya* , Manfred Dausmann, Reinhard Keller Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Es nahm Zeit in Anspruch, bis Ethernet als face einsetzen, ist es bei EtherCAT-Mastern Kommunikationsstandard in der Automatisie- möglich, hardwareseitig nur eine Standard- rung Bedeutung erlangte. In den 70iger Jahren Netzwerkkarte zu verwenden, da der Mas- setzte sich der Standard als Büroanwendung ter ausschließlich in Software realisierbar ist. durch. Bald darauf in den 80igern erreichte Die EtherCAT-Slaves basieren auf einem spe- die Ethernet-Technologie auch die Fabrik. Je- ziellen EtherCAT-Kommunikationschip – auch doch ist das Ethernet der Büroanwendungen EtherCAT-Slave-Controller – genannt. Die ge- nicht für die Anwendung in der Industrie ge- samte Prozessdatenkommunikation wird in eignet. Vor allem das unvorhersehbare Verhal- diesem Slave-Controller abgearbeitet, was ei- ten bei gleichzeitig gesendeten Telegrammen ne schnelle Übertragung und eine zuverlässige ist für Industrieanlagen, deren Prozess harten Kommunikation garantiert. [2] Echtzeitbedingungen unterliegt, inakzeptabel. Um Ethernet für den industriellen Einsatz taug- lich zu machen, haben sich Industrieverbän- de gebildet, die sich dieser Aufgabe widmen. Heute existiert eine große Anzahl von Techno- logien, die als Kommunikationsbasis Ethernet einsetzen und zugleich die Anforderungen für den Einsatz in industriellen Anlagen erfüllen. Zusammenfassend werden diese Technologi- en auch als Industrial Ethernet bezeichnet. [1] Im Rahmen dieser Bachelorarbeit wurden die Ethernet-Kommunikationssysteme Ether- CAT und sercos III genauer analysiert und Dif- ferenzen aufgezeigt. sercos ist eine Kommu- Abbildung 1: EtherCAT Netzwerk nikationsschnittstelle basierend auf Standard- Ethernet nach IEEE 802.3. sercos hat sich seit Die detaillierte Analyse beider Systeme und den neunziger Jahren als ein international an- die daraus resultierende Entwicklung eines erkannter Echtzeit-Kommunikationsstandard Evaluierungssystems sind die Aufgaben die- im Bereich der Motion-Control-Anwendungen ser Bachelorarbeit. Das vorrangige Ziel hier- bewährt. sercos III ist inzwischen die dritte Ge- bei ist es, Unterschiede dieser konkurrieren- neration dieser Kommunikationsschnittstelle, den Systeme zu bestimmen. Hierfür sind ei- die seit 2005 ihren Einsatz in der Automatisie- ne tiefgehende theoretische Analyse und die rungstechnik findet. Der Datenaustausch zwi- Ausarbeitung praktischer Testszenarien erfor- schen sercos III Geräten erfolgt in einem kol- derlich. Dabei ist das Ziel die Durchführung lisionsfreien Echtzeitkanal und einem Nicht- der definierten Testfälle an einem eigens kon- Echtzeit-Kanal. Dadurch kann sercos III trotz zipierten Testsystem, um den theoretischen der Verwendung von Ethernet, harte Echtzeit- Vergleich empirisch zu bestätigen. Nach Ab- anforderungen erfüllen. [1] schluss dieser Bachelorarbeit soll das Testsys- EtherCAT ist für die Anforderungen der tem als Basis für weitere studentische Arbeiten modernen Automatisierungstechnik optimiert. im Umfeld von sercos und EtherCAT dienen. Im Gegensatz zu sercos Mastern, die für Ebenfalls besteht die Möglichkeit, auf Basis der die Gewährleistung der Synchronität in der Analyseergebnisse und des Testsystems La- Regel ein sercos-spezifisches Hardwareinter- borversuche für Studenten zu organisieren. * DieseArbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] Industrielle Kommunikation mit Feldbus und Steinbeis-Transferzentrum Systemtechnik, Ethernet - Klasen, Fritjof; Oestreich, Volker; Volz, Esslingen. Michael (2010) [2] atp-online - http://www.ethercat.org/pdf /german/atp_122008_etg.pdf (12/2008) Bildquellen: [1] [2]
IT-Innovationen 3 Einzelworterkennung mit Hidden Markov Modellen Ülkü Arga* , Karlheinz Höfer, Reinhard Schmidt Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Schon seit den 60'er Jahren forschen und ter entspricht oder nicht. Im nächsten Schritt entwickeln vor allem Informatiker an ei- muss für jedes Wort, das im Vokabular vor- nem Spracherkennungssystem. Der Stand der handen ist, das HMM λ mit λ=(A, B, π) erstellt Technik ist soweit fortgeschritten, dass mit ei- werden. nigen Systemen mehrere tausend Wörter er- Dabei steht kannt werden können. Die Zielsetzung die- • A für die Übergangsmatrix ser Arbeit ist es, eine Spracherkennungssoft- ware mit Hidden Markov Modellen (kurz HMM), • B für alle Ausgangsverteilungsdichten für ein kleines Vokabular, zu entwickeln [1]. und Dabei soll die Komplexität, bedingt durch die • π für die initialen Wahrscheinlichkeiten. Vielzahl der einstellbaren Parameter, sowie der gesamte Ablauf gezeigt werden. In Abbildung Hier ist die Schwierigkeit die optimalen Pa- 1 ist die Gesamtstruktur eines Spracherken- rameter für ein HMM zu finden. Dafür müssen ners mit HMM von der Spracheingabe bis hin zunächst die Modellparameter von λ geschätzt zum erkannten Wort zu sehen, welcher als (siehe Abbildung 2) und danach durch ein Trai- Grundkonzept für die Arbeit dient. ning, beispielsweise durch den Baum-Welch- Algorithmus, optimiert werden. Für jedes unbekannte und zu erken- nende Wort muss die Beobachtungssequenz Ο(τ) bestimmt werden. Daraufhin durchläuft der Merkmalsvektor alle vorhandenen HMMs und bewertet diese mithilfe des Viterbi- Algorithmus. Das Wort mit der höchsten Wahr- scheinlichkeit wird ausgewählt und als erkann- tes Wort ausgegeben. Abbildung 1: Gesamtstruktur eines Spracherken- ners mit Hidden Markov Modellen Zunächst muss eine Merkmalsextraktion mit dem Sprachsignal s(t) durchgeführt wer- den, um die gewünschte Beobachtungsse- quenz zu erhalten. Für die Verwendung der HMMs mit einer Beobachtungfolge muss eine Vektorquantisierung durchgeführt werden, um die eingelesenen Datensätze in Merkmalsvek- toren zusammenzufassen. Durch die Vektor- quantisierung werden unbekannten Datensät- Abbildung 2: HMM mit fünf Zuständen für das Wort zen bestimmte Muster zugeordnet, die in ei- „ haben“ nem Codebuch enthalten sind. Das Codebuch muss vor der eigentlichen Spracherkennung In dieser Arbeit wurde eine sprachgesteu- mithilfe von Referenzwörtern erstellt werden. erte Software mit MATLAB für Laptopanwen- Das Grundprinzip ist nun, den Abstand zwi- dungen entwickelt, die es ermöglicht Program- schen dem aktuellen Merkmalsvektor und dem me, wie beispielsweise den Taschenrechner Codebuchvektor zu benutzen, um zu entschei- oder www.wikipedia.de, automatisch zu öff- den ob der betrachtete Datensatz einem Mus- nen. * DieseArbeit wurde durchgeführt an der [1] Lawrence R. Rabiner IEEE, Vol 77, No. 2 -A Tuto- Fakultät Informationstechnik rial on Hidden Markov Models an Selected Appli- cations in Speech Recognition -[Stand: Feb 1989] Bildquellen: Abbildung 1 - 2: Selbst erstellte Bilder
4 IT-Innovationen Feasibility and Performance Analysis of Video Signal processing on a mobile Device (Android) Moritz Bahr* , Andreas Rößler, Reinhard Schmidt Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 As the usage of mobile devices and mobile simply to compare timestamps, given by the entertainment increases over the recent years, OS itself, the other method was measuring the user’s demands to their equipment have the net output frame rate and compare to the become quite challenging. Displays of modern original given input. The different approaches tablets devices reach high-resolution quality where dependant of the used technology and and high-speed internet connections deliver hardware within the limitations of the operat- media content instantly everywhere over the ing system. Utilizing the devices GPU, a tegra2, net. Sometimes, the quality of the media does with shaders/OpenGL gave the most promising not reach the possible expectations on the mo- results due to its SIMD capabilities, which was bile device due to various reasons, but many able to get a reasonable throughput. [1] visual improvements to the video signal can be done using computational power. On a desktop environment, these algo- rithms can be done easily using the resources of high-end CPUs, fast RAM and GPU and also without any headache about a power supply. All these named issues are the limitation fac- tors when using a mobile device. This work is taking a closer look at various approaches and technologies in the toolchain of an improvement of a video signal. The cho- sen OS is Google's Android; it is used on a tablet in version 3.2.1. The used input methods for the video signal were by file input, by using the device's native camera input and by using OpenCV's camera preview pipeline, which operates on native C level. As sample algorithm, a standard image improvement filter was implemented for each scenario, which detects brightness differences on the Y channel of an image in YUV format and enhances the borders of different regions. For evaluation purposes, one method was Figure 1: inside Android * Diese Arbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] http://www.android.com/developers Sony Deutschland GmbH, Stuttgart Bildquellen: http://www.android.com/developers/
IT-Innovationen 5 Evaluierung von optischer Gestensteuerung im Umfeld „ Automotive Infotainment“ Olga Berlin* , Reinhard Schmidt, Reinhard Malz Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Die Automobilindustrie ist nach wie vor ei- Einen neuen Lösungsansatz stellt das Bedien- ne der Vorreiter bei der Verfolgung verschie- konzept Gestensteuerung dar, das in verschie- dener technologischer Trends. Die großen denen Variationen von namhaften Automobil- Themenschwerpunkte im Bereich Elektro- herstellern und -zulieferern öffentlich vorge- und Informationstechnik sind gegenwärtig die stellt wurde. Elektromobilität, Informationstechnologien, Informationssysteme und Fahrerassistenzsys- Im Rahmen der Bachelorarbeit wird eine teme. [1] Evaluierung zum Bedienkonzept optische Ges- Im Bereich Infotainment arbeiten die Autoher- tensteuerung durchgeführt, um das im Auto steller daran, den Komfort des Wohnzimmers zur Verfügung gestellte Infotainmentangebot in das Fahrzeug zu integrieren. Dies stellt eine mit Hilfe von Handgesten bedienen zu können. neue Herausforderung dar, da trotz der Nut- zung zahlreicher Medien die Sicherheit nicht eingesschränkt werden darf. Im Gegenteil wird eine Erhöhung der Sicherheit angestrebt. Abbildung 2: Schematische Darstellung eines Fall- beispiels Aus der Abbildung 2 gehen der Ablauf ei- nes beispielhaften Prozesses und die Hauptbe- standteile des Systems hervor. Damit eine Ges- te erkannt werden kann, wird ein Sensor be- nötigt, der die notwendigen Daten aufnimmt. Aus Kostengründen wurde im exemplarischen Aufbau der vom Hersteller Microsoft für die Spielekonsole X-Box entwickelte Sensor Kinect verwendet. Für die Bildauswertungen werden Abbildung 1: Gestensteuerung im Fahrzeug Open Source Bibliotheken verwendet, ohne den Einsatz des proprietären Microsoft SDK. In den letzten Jahren lag einer der Entwick- Im ersten Schritt wird die Umgebung mit dem lungsschwerpunkte auf der Sprachsteuerung, Kinect Sensor erfasst. Um das Messvolumen um so die Aufmerksamkeit des Fahrers auf zu vergrößern, wird ein Weitwinkelaufsatz des den Straßenverkehr zu richten. Dennoch kön- Herstellers Nyko eingesetzt. nen viele Autofahrer die Sprachsteuerung nicht Anschließend werden die erfassten Daten für effektiv nutzen. Dies liegt daran, dass Befehle, die Erkennung der Gesten aufbereitet, so dass die mit Akzent oder einer abweichenden Fre- im nächsten Schritt die Erkennung einzelner quenz ausgesprochen werden, von den heute Gesten durchgeführt werden kann. zur Verfügung stehenden Lösungen nicht im- Im letzten Schritt wird die der erkannten Geste mer richtig erkannt werden. zugeordnete Aktion ausgeführt. Im Verlauf der Bachelorarbeit werden anhand eines erarbeiteten Kriterienkataloges Gesten ausgewählt und in einem Demonstrationssys- tem implementiert. * Diese Arbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] Werner Neubauer, Bernd Rudow (Hrsg.): Trend S1nn GmBH & Co. KG, Stuttgart in der Automobilindustrie: Oldenbourg Verlag. 4.Aufglage 2012: ISBN 978-3-486-71527-9 Bildquellen: • Abbildung 1: Continental AG • Abbildung 2: Olga Berlin
6 IT-Innovationen Entwicklung einer Augmented Reality Anwendung Markus Bohms* , Andreas Rößler, Reinhard Schmidt Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Während der Online- und Versandhandel seinen Umsatz konstant steigert und auch sei- nen Anteil am Einzelhandel erhöht, stagniert der stationäre Handel zunehmend. Abbildung 2: Konzept In Zukunft soll es noch ermöglicht werden, dass der Kunde sich mit einem der Geräte im Laden verbinden kann und Daten zwischen den Geräten ausgetauscht werden können. Bei den Daten handelt es sich Beispielsweise um den Abbildung 1: Interaktiver Handel in Deutschland Ergebnisse 2011 Inhalt des Warenkorbes oder Merkzettels. Ziel dieser Arbeit war es, die Client Anwen- dungen für das Display und Tablet, sowie eine Client-Server-Lösung für die Kommunikation In dieser Arbeit soll ein Konzept umgesetzt der Clients zu entwickeln. Dazu sollen mehre- werden, welches dem stationären Einzelhan- re mögliche Lösungen untersucht werden. Für del Möglichkeiten aufzeigt, wie Kunden durch die Applikation des Tablets wurden die tech- innovative Systeme besser gebunden werden nischen Umsetzungsmöglichkeiten einer An- können. Das System besteht dabei aus einem wendung auf dem iPad untersucht. Dazu wur- großen Display und einem oder mehreren Ta- den sowohl Web-, Hybrid- und native Lösun- blets. Die Tablets enthalten dabei eine Appli- gen zur Implementierung der Anwendung un- kation, welche es ermöglichen soll, Kleidungs- tersucht. Hierzu wurden insbesondere die fol- kombinationen an einem Avatar zusammenzu- genden Frameworks nach erster Auswahl ge- stellen. Die Kombination kann über eine Ges- nauer analysiert: te auf das Display übertragen werden. Dadurch soll dem Kunden die Möglichkeit geboten wer- • Sencha Touch 2 [1] den, neue oder nicht im Laden vorrätige Kol- • PhoneGap [2] lektionen, in ansprechender Größe begutach- ten zu können. Des Weiteren ist es möglich • iOS SDK [3] über einen Augmented Reality Modus, Produk- Für die Kommunikation zwischen den Ta- te in 3D und Videos in festgelegten Bereichen blets und dem Display wurde eine Client- anzuzeigen. Dieser Modus soll es ermöglichen Server-Lösung entworfen, über welche die Produkte, die wegen zu geringer Fläche nicht Kommunikation der Geräte stattfindet. Hierzu in einen Laden ausgestellt werden können, zu wurden verschiedene Lösungsansätze getestet präsentieren. und evaluiert. * DieseArbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] http://www.sencha.com/products/touch/ Digital Media Center, Stuttgart [2] http://phonegap.com/ [3] https://developer.apple.com/technologies/ios5/ Bildquellen: • Abbildung 1: Bundesverband des Deutschen Versandhandels e.V.: Interaktiver Handel in Deutschland Ergebnisse 2011, 2011 • Abbildung 2: Fröhlich, Nils: Kein Titel, 2012(unveröffentlicht)
IT-Innovationen 7 Interaktives Blended Learning Capture System auf Basis eines virtualisierten Distributed System Clusters mit Service Oriented Architecture (SOA) Ansatz und Integration von automatisierten Embedded Capture Agents in die Hörsaalinfrastruktur Hrvoje Bosnjak* , Reinhard Schmidt, Andreas Rößler Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Die Präsentation von audiovisuellen Lehr- • Kurze Nachbearbeitungs- und Produkti- inhalten und digitalem Lehrmaterial im uni- onszeiten versitären Umfeld gewinnt an Popularität und • Zeitsynchrone Aufzeichnung aller anfal- wird ein fester Bestandteil der modernen Bil- lenden Medien und Inhalte dungsinfrastruktur. Zunehmende technische Ressourcen und der Einzug von IT in die • Voll automatisiert und planbar Hochschullehre begünstigen diesen Aspekt. Es • Allgemeine Auslegung und Portierbarkeit wird zunehmend nach Lehr-/Lernkonzepten an diverse Hörsaalinfrastrukturen gesucht, die dies in einem sinnvollen Maße verknüpfen und unter didaktischen Gesichts- Das System soll ohne das Eingreifen von Men- punkten eine Balance von Präsenzveranstal- schen arbeiten und keinen Mehraufwand für tungen und virtuellem Lernen herstellen. Es den Lehrenden verursachen. In Abbildung 1 ist wird in der gängigen Fachliteratur von „Blen- die gesamte Systemübersicht von Aufnahme ded Learning“ gesprochen. Bei der Vermitt- über Verarbeitung bis Distribution dargestellt. lung von digitalen Lerninhalten durch Video- Die Bestandteile eines solchen Systems sind in aufzeichnungen, Folien, Podcasts, können Stu- drei grundlegende Elemente untergliedert [2]: dierende diese flexibel abrufen und den Lern- • Integration in die Hörsaalinfrastruktur vorgang an ihre Bedürfnisse anpassen. Die durch automatisierte Capture Agents Präsenzveranstaltungen können zum aktiven und Pan-/Tilt-/Zoom-Kameras - hier Dialog mit den Studierenden und der Vertie- kommt Bildverarbeitung zum Einsatz fung des Wissens genutzt werden. Doch ist der und ein passiver Capture Agent [3] der Workflow und Zeitaufwand für die Erstellung sich in die vorhandene Infrastruktur ein- von Videoaufzeichnungen und Podcasts nicht bettet. unerheblich und mit diversen Kosten für An- schaffung und Wartung verbunden. Universitä- • Aufbau eines Core Server Systems auf ten und Bildungseinrichtungen haben nicht die Basis eines virtualisierten Clusters, das nötigen Ressourcen und Mittel um Produktion Web Services und den Workflow der und Kosten auf längere Zeit zu stemmen. Die Produktion übernimmt. Das Core Server bisherigen Lösungen auf dem Markt sind zu- System wird durch Opencast Matterhorn meist proprietär und mit anderen Zielsetzun- (ein Open Source Projekt diverser Uni- gen und bedürfen einer Koordination und den versitäten) bewerkstelligt, welches durch Eingriff durch Menschen [1], [4]. seine Flexibilität und Modularisierbarkeit Ziel der Arbeit ist es ein voll automatisier- aufgrund der RESTful API ein Zusammen- tes Vorlesungsaufzeichnungssystem auf Ba- spiel ermöglicht. Von dort aus ist eine sis verschiedener Schlüssel- und Open Sour- Planung und Initiierung einer automati- ce Technologien zu erarbeiten. Die Voraus- sierten Aufnahme möglich. setzungen an die einzelnen Komponenten ei- • Eine Distributionseinheit die eine auto- nes solchen Systems unterliegen diversen Ge- matisierte Publikation in bestehende LTI- sichtspunkten und lassen sich zusammenfas- Systeme (Moodle, ITunesU, Sakai und sen unter [1]: weitere) ermöglicht. Diese ist in unserer • Eigenständiges Funktionieren ohne Ein- Systemausführung im Core Server ent- greifen durch Menschen halten. * DieseArbeit wurde durchgeführt an der [1] An Automated End-to-End Lecture Capture and Fakultät Informationstechnik Broadcasting System Cha Zhang, Yong Rui, Jim Crawford and Li-wei He Microsoft Research [2] opencast.org [3] epiphan.com [4] e-teaching.org/lehrszenarien/blendedlearning Bildquellen: Hrvoje Bosnjak, Open-clipart.org, open- cast.org, epiphan.com, sennheiser.com
8 IT-Innovationen System Overview Lecture-Room Ubuntu 10.04 IP: xxx.xxx.xxx.xxx extern: itlxxxxx.hs-esslingen.de Services: Teacher Notebook Working File Repository, Capture Agent Admin, Service Registry, UI: PTZ Camera Capture Agent Tools, Other: Framegrabber card, Mobil Device Videocamera, Audiocapture. hse-Intranet Teacher Audio Notebook Capture Agent Slides-Projector Desktop Admin/Distribution Ubuntu 11.04 Server IP: 192.168.5.100 extern: itlx0004.hs-esslingen.de switch Services: Ingest, 10 GB/s 10 ports Scheduler, Working File Repository, Capture Agent Admin, Workflow, Service Registry, MySQL Workspace, worker 2 worker 1 Ubuntu 11.04 Server nas Feedback, Distribution, Ubuntu 11.04 Server IP: 192.168.5.104 FreeNAS /BSD Linux Search. IP: 192.168.5.105 UI: Services: Services: IP: 192.168.5.111 Admin Tools, Caption, Dictionary, RAID-Z ZFS 1,3TB Media Module. Media Inspection, Caption, NFS on /mnt/matterhorn Media Inspection, Other: Media Analysis, Media Analysis, MySQL database, Service Registry, Composer. Service Registry, Red5 streaming server, Composer. Apache Solr server Abbildung 1: System Übersicht [1] Das Core Server System bezieht Informatio- Segmentierung, Endcodierung und Indizierung nen zu Vorlesungen und Seminaren aus dem werden die Medienpakete an die Distributions- Stundenplansystem oder ggf. durch manuel- einheit übergeben welche in Interaktion steht le Planung und initiiert dementsprechend Auf- mit diversen LTI-Systemen, die im Rahmen von träge an die einzelnen Capture Agents in den E-Learning und Blendend Learning verwendet Hörsälen. Bei der Videoaufzeichnung wird die werden. So ist eine automatisierte Produktion Bewegung des Vortragenden durch die PTZ Ka- von Lern-/Lehrinhalten möglich. Dank einer mera verfolgt. Dadurch entsteht ein natürlicher regen Gemeinschaft an partizipierenden Uni- Handlungsablauf und die Aufmerksamkeit der versitäten wird Matterhorn Opencast bestän- Zuschauer bleibt beim Thema. Die Kompo- dig weiter entwickelt. Es wird auf Standards sition aller Inhalte erfolgt durch den Captu- und Portabilität gesetzt um eine Planungssi- re Agent der diese synchron als Bundle an cherheit für die Zukunft zu gewährleisten. Das das Core System weiterreicht. Eine Liveüber- System ist außerdem auf niedrige Kosten in tragung der Aufzeichnung in nahezu Echt- Produktion und Anschaffung getrimmt. Posi- zeit ist ebenfalls möglich. Das Core Server tiv ist auch die Skalierbarkeit, welcher durch System welches die Daten bezieht startet ei- den Aufbau des Systems gezielt Rechnung ge- ne Verarbeitung nach vorgegebenen Work- tragen wird. Kerntechnologien sind C++, lib- flow Vorgaben. Es werden Arbeitspakete an VISCA, Java, OSGi (Apache Felix), dublincore, einzelne Worker-Einheiten vergeben um die RESTful API, FFmpeg, OpenCV, GStreamer, Li- Last im System zu verteilen. Nach Bearbeitung, nux, MySQL, Apache Solr [2], [3].
IT-Innovationen 9 Asynchrone Multi-Sensor Assoziation und Fusion für hochautomatisierte Fahrfunktionen - Auf Basis der Informationsmatrix Fusion in einer High-Level Fusionsarchitektur und der Behandlung von räumlich ausgedehnten Objekten Sebastian Dingler* , Reiner Marchthaler, Martin Stämpfle Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Automobilhersteller versuchen mit zahlrei- des Fahrers zurückgelegt. Es ist in der Lage, chen Fahrerassistenzsystemen das Fahren mit unter der Beachtung aller Verkehrsregeln ei- einem Automobil bequemer und sicherer zu ne Wunschgeschwindigkeit zu halten, inklusi- machen. Um die technische Machbarkeit von ve dem automatischen Überholen von langsa- zukünftigen Fahrerassistenzsystemen zu er- meren Fahrzeugen. Um diese komplexen Fahr- mitteln, wurde von der BMW Group Forschung aufgaben zu ermöglichen ist u.a. eine 360° und Technik, im Rahmen der Technologie- Umfelderfassung notwendig. Dazu werden ei- Potentialstudie „hochautomatisiertes Fahren ne Vielzahl von Sensoren und Sensortechno- auf der Autobahn (HAF)“ ein Fahrzeug entwi- logien benötigt. Abbildung 1 zeigt sowohl die ckelt, dass in der Lage ist automatisiert auf der Anordnung, als auch die verwendeten Senso- Autobahn zu fahren. Das System hat bereits ren des Versuchsträgers der BMW Group For- mehrere tausend Kilometer ohne den Eingriff schung und Technik. Abbildung 1: Sensorkonfiguration eines Versuchsträgers der BMW Forschung und Technik * Diese Arbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] M. Aeberhard, A. Rauch, M. Rabiega, N. Ka- BMW Group Forschung und Technik, München empchen und T. Bertram, „ Track-To-Track Fu- sion with Asynchronous Sensors and Out-Of- Sequence Tracks Using Information Matrix Fusi- on for Advanced Driver Assistance Systems,“ in IEEE Intelligent Vehicles Symposium, Alcalá, Spa- nien, 2012. Bildquellen: Abbildung 1-2: Eigene Darstellungen
10 IT-Innovationen Diese Arbeit handelt von der Auswertung onsmatrix Fusionsalgorithmus verwendet. Bei und Interpretation dieser Sensordaten. Es ist der Informationsmatrix Fusion handelt es sich hervorzuheben, dass die Verarbeitung der um einen Fusionsalgorithmus, der in der La- Sensoren in einer High-Level Fusionsarchitek- ge ist, Sensordaten asynchron zu verarbeiten. tur erfolgt. Dies bedeutet, dass jeder Sensor, Hinzu kommt, dass das Verfahren im mathe- auf Basis seiner eigenen Daten, Objekte er- matischen Sinne optimal ist, wenn die Sen- stellt. Ein Sensor verwendet dazu eigene ki- sordaten fusioniert werden sobald diese ver- nematische Modelle und geeignete Filterver- fügbar sind[1]. In dieser Arbeit wurde dieser fahren, wie zum Beispiel einen Kalman-Filter. Algorithmus erweitert. Die Erweiterung ist in Über eine generische Objektschnittestelle lie- der Lage die Objekte aus einzelnen Sensoren fert der Sensor einen Zustandsvektor und ei- unterschiedlich gewichtet zu fusionieren. Die ne Fehlerkovarianzmatrix. Der Zustandsvektor Gewichtung erfolgt dabei je nachdem wie gut besteht dabei aus Merkmalen wie Position, Ge- die einzelnen Objekte zur Zuordnungshypo- schwindigkeit, Beschleunigung und Ausdeh- these passen. Dieser Vorteil wirkt sich beson- nung der anderen Fahrzeuge. Die Fehlerko- ders dann aus wenn Sensordaten ein Offset varianzmatrix gibt dazu eine Qualität der Zu- aufweisen. So wird der Fehler, der durch den stände an. Um die Objekte die von den Sen- Offset entstehen würde dank der niedrigeren soren geliefert werden, zu globalen Objekten Gewichtung minimiert. zusammenzuführen, lassen sich zwei wesent- Desweiteren wurde der räumlichen Aus- liche Verarbeitungsschritte definieren. Beim dehnung von Fahrzeugen Rechnung getragen. ersten Arbeitsschritt, der Assoziation, muss So arbeiten die meisten Assoziations- und Fu- eine Zuordnung der Objekte zu den bereits sionsverfahren mit Punktzielen. Dies lässt sich erkannten globalen Objekten erfolgen. Dazu durch die Herkunft der Algorithmen erklären. wird zuerst eine Zuordnungshypothese gene- Diese stammen meist aus der militärischen riert. Über ein Distanzmaß können dann die und zivilen Luftüberwachung. Da in diesem Objekte der Hypothese zugeordnet werden. Anwendungsfall die Ausdehnung des Flugob- Als Distanzmaß wird die Mahalanobis-Distanz jektes klein gegenüber dem zu überwachen- verwendet, da diese sowohl den Zustands- den Raum ist, spielt es dort keine Rolle welcher vektor als auch die Fehlerkovarianzmatrix der Teil des Objektes detektiert wird. Um automa- Sensordaten berücksichtigt. tisierte Fahrmanöver, wie Spurwechsel durch- Der zweite Verarbeitungsschritt stellt die zuführen, müssen jedoch auch die geometri- Fusion dar. Bei der Fusion werden die asso- schen Merkmale berücksichtigt werden um et- ziierten Objekte aus den einzelnen Sensoren wa potenzielle Kollisionspartner zu erkennen. zusammengeführt. So kann ein Sensor, z.B., Das neu entwickelte Verfahren wurde so- zwar die longitudinale Position eines anderen wohl in einer Simulation, als auch mit Echtda- Fahrzeuges mit einer relativ hohen Güte be- ten evaluiert. Abbildung 2 zeigt z.B. eine Si- stimmen, die laterale Position schwankt jedoch tuation, in der ein Sensor zwei Objekte für ei- stark. Ein anderer Sensor könnte hierzu eine nen LKW liefert. Unter der Beachtung von Län- gute Angabe, z.B., der lateralen Position lie- ge und Breite ist das neu entwickelte Verfahren fern. Durch die Fusion wird ein Zustandsvek- in der Lage eine verbesserte Beschreibung des tor bestimmt, der die Stärken aller Sensoren LKWs zu erstellen. kombiniert. Für die Fusion wird der Informati- Abbildung 2: Fusionsergebnis mit der neu entwickelten Methode
IT-Innovationen 11 Konzeption und Realisierung eines batterieschonenden Ladealgorithmus auf einem prototypischen Steuergerät für Elektrofahrzeuge Jens Ehlert* , Reinhard Keller Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Zur Sicherstellung einer optimalen Lebens- Aufgabe der Arbeit war es, einen bestehen- dauer von modernen Lithium-Ionen-Akkus, den Optimierungsalgorithmus basierend auf wie sie aktuell in Elektrofahrzeugen verwen- Tarifinformationen um die Berücksichtigung det werden, laufen derzeit bestimmte Unter- der Batteriealterung zu erweitern. Ziel der Ar- suchungen bezüglich Lade-Algorithmen. Die- beit war, ein entsprechendes Verfahren auf ei- se basieren unter anderem darauf, den Lade- nem prototypischen Steuergerät in C++ um- zustand SOC (State of Charge) über einen be- zusetzen. stimmten Zeitraum möglichst niedrig zu halten Um den durchschnittlichen SOC (State of [1, 2]. Charge) zu senken und somit die Lebensdau- Um das Fahrzeug über seiner Laufleistung er der Batterie zu erhöhen, wird der Zeitpunkt in einem optimalen Betriebsfenster zu betrei- der Ladung so spät wie möglich gewählt. Da- ben, muss entsprechend der Komponenten- durch wird die durchschnittliche Spannungs- zustände das Ladeverhalten angepasst wer- lage der Batterie über der Lebensdauer ge- den. Dazu wird die bereits in einigen Klein- senkt und so den damit zusammenhängenden serien etablierte und zum Teil in der ISO/IEC Alterungsvorgängen entgegengewirkt. Hierbei 15118 standardisierte SmartChargeCommuni- muss zwischen den verfügbaren Stromtarifen cation (SCC) verwendet [1]. und dem Zustand der Komponenten abgewo- SCC bedeutet unter anderem, dass das gen werden [1]. Fahrzeug aus Informationen des Energiean- Mit dieser Arbeit wurde auf Basis einer bieters, welche per PowerLineCommunication MATLAB-Implementierung ein entsprechendes (PLC) übertragen werden, und des Fahrzeug- Verfahren auf einem linuxbasierten prototy- halters ein Ladeprofil berechnet und opti- pischen Steuergerät umgesetzt und erweitert. miert (Vehicle-To-Grid). In diesem Profil werden Die Funktionalität des Algorithmus konnte in die Abfahrtszeit des Fahrzeugnutzers und die Verbindung mit einer Restbussimulation und Strompreise des Energieanbieters berücksich- der MATLAB-Implementierung erfolgreich ge- tigt. Zusätzlich fließen Informationen über die testet und verifiziert werden. Komponentenzustände in die Berechnung mit ein [1]. Abbildung 2: Wunschverhalten eines Ladeprofils Abbildung 1: Tarifbeispiel * Diese Arbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] Dietze, M; Wolf, P; Preuschoff, W: Onboardfähige Daimler AG, Böblingen Ladeoptimierung: at – Automatisierungstechnik 2/2012, Oldenbourg Wissenschaftsverlag [2] Jossen, A; Weydanz, W: Moderne Akkumulatoren richtig einsetzen 1. Auflage Januar 2006, Ubooks Verlag ISBN: 3-937536-01-9
12 IT-Innovationen Entwicklung einer Anwendung für mobile Endgeräte unter Verwendung des MVC Entwurfsmusters Ana Fernandez* , Reinhard Schmidt, Andreas Rößler Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 In den letzten Jahren hat die Bedeutung turierung der Software zu erreichen. Für die der Anwendungsentwicklung für mobile Gerä- Benutzerschnittstelle sind das Entwurfsmus- te zugenommen. Ältere Softwaresysteme müs- ter Model-View-Controller (MVC) und davon sen aktualisiert werden, um neue Anforderun- abgeleitete Muster sehr verbreitet [1]. Abbil- gen zu erfüllen wie beispielsweise die Bedie- dung 2 zeigt die Architektur der entwickelten nung über berührungsempfindliche Bildschir- Anwendung. me. Die Anwendungen für diese Geräte kön- nen nativ, durch Webseiten oder hybrid im- plementiert werden. Während native Applika- tionen auf alle vom jeweiligen Gerät und Be- triebssystem bereitgestellten Funktionen op- timal zugreifen können, bieten Webapplika- tionen auf Basis von HTML5 den wesentlichen Vorteil, dass sie wegen der breiten Unterstüt- zung auf mobilen Plattformen eine hohe Por- tabilität ermöglichen. Für die interne Verwendung bei SAP wur- de der Prototyp für eine Webapplikation für den Tablet-Computer Apple iPad entwickelt, der Informationsmaterialien zu verschiedenen SAP UI-Technologien zeigt. Dafür musste ei- ne Struktur aus Ordnern und Dateien darge- Abbildung 1: Benutzeroberfläche der Anwendung stellt werden und die Navigation zwischen die- sen mit geeigneten Steuerelementen ermög- Die Anwendung muss auch funktionieren licht werden. Eine Möglichkeit hierfür zeigt das und der Inhalt angezeigt werden, wenn es kei- Navigationsrad in Abbildung 1. Dieses wurde ne Verbindung mit dem Webserver gibt. Dieses mit SVG (Scalable Vector Graphics), JavaScript Merkmal ist mit nativen Applikationen verbun- und CSS entwickelt. den, aber HTML5 bietet verschiedene Funktio- Für die Applikation wurden Architektur- nalitäten, um offline Webanwendungen zu ent- muster verwendet, um eine bessere Struk- wickeln, wie das localStorage im Browser oder das Cache-Manifest. M odel Controller AJAX (XHR) M odel Domänen- Servlet Domänen- modell JSON modell Anf localStorage rag eC ach View e Man JS ife st CSS Cac HTML he Ma nife Controller View st JSP JS Browser HTML Server Client Abbildung 2: Architektur der entwickelten Anwendung * Diese Arbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] Martin Fowler: Patterns of Enterprise Application SAP AG, Walldorf Architecture
IT-Innovationen 13 Bedienkonzept und prototypische Implementierung einer Gestensteuerung für ein Fahrzeuginfotainmentsystem Severin Friede* , Manfred Dausmann, Andreas Rößler Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Die Automobilhersteller schreiben dem In- zu eigens entwickelten Anwendung realisiert. fotainment1 im Fahrzeug einen immer höhe- Weiterhin wurde eine Schnittstelle zur Kom- ren Stellenwert zu und heutzutage gilt eine munikation zwischen dieser Anwendung und gute Multimedia-Ausstattung als Verkaufsar- der Simulationssoftware Guide Studio 5 von gument [1]. Doch diese Komponenten müs- Elektrobit geschaffen. Diese Kommunikation sen auch während der Fahrt sicher zu bedie- wurde mit Hilfe der Socket-Programmierung nen sein und neue Eingabemethoden, wie die und dem Internetprotokoll TCP realisiert. Wei- Gestensteuerung, müssen auf ihre Gebrauchs- terhin wurde zur Programmierung der Simu- tauglichkeit getestet werden. Diese Bachelor- lationsanwendung Java, C++ und die zu Gui- arbeit stellt den Entwurf eines Gestenbedien- de gehörende Scriptsprache benötigt. Bei der konzept für ein Fahrzeuginfotainmentsystem Entwicklung der Gestenerkennungssoftware, dar. sprich der Kinect Applikation, kam das Micro- Das bestehende Infotainmentsystem ver- soft .NET Framework und die Programmier- fügt bereits über mehrere Eingabemethoden, sprache C# zum Einsatz. wie zum Beispiel einen Dreh-Drück-Steller Neben der softwaretechnischen Ausarbei- oder einen Touchscreen. Diese Bachelorarbeit tung und Implementierung wird das Thema der hat zum Ziel, dass eine weitere Peripherie- Gestensteuerung im Infotainmentbereich auch Einheit geschaffen wird, welche Gesten, die aus software-ergonomischer Sicht betrachtet, mit der Hand in der Luft gezeichnet werden, wobei die letztendliche Gebrauchstauglichkeit, erkennt und damit die Steuerung des Info- mit ihr eingehend die Benutzerfreundlichkeit tainmentsystem zulässt. Die Implementierung und die Freude am Bedienen kritisch beurteilt sieht eine Anwendung vor, welche es ermög- wird. licht vordefinierte Gesten einer Person zu er- Stichwörter: Gestensteuerung, Bedien- kennen und daraufhin Aktionen im Infotain- konzept, Infotainment, Mensch-Computer- mentsystem auszulösen. Die in der Bachelor- Interaktion, Software-Ergonomie, Microsoft arbeit benötigte Gestenerkennung wurde mit Kinect Hilfe einer Microsoft Kinect und einer hier- Abbildung 1: Gestensteuerung mit der Kinect für ein Infotainmentsystem * Diese Arbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] T.Grünweg, „Spiegel Online“ 27 Juli 2011. [On- GIGATRONIK, Stuttgart line]. Link: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/ 0,1518,775697,00.html. [Zugriff am 10 April 2012] Bildquellen: GIGATRONIK, Stuttgart
14 IT-Innovationen Konzeption und Entwicklung eines Landstraßenassistenten auf Basis einer adaptiven Geschwindigkeitsregelung Felix Günther* , Reiner Marchthaler Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Seit den 70er Jahren findet im Bereich Au- zeichenerkennung eingesetzt wird, in einem tomobilelektronik eine elektronische Revoluti- Versuchsfahrzeug zu realisieren. Gleichzei- on statt. Kraftfahrzeuge, bisher mit einfachen tig soll das neuartige Assistenzsystem „Land- elektrischen oder mechanischen Fahrzeugsys- straßenassistent“, welches ebenfalls Kompo- temen ausgestattet, wurden sukzessive um nenten der adaptiven Geschwindigkeitsrege- vernetzte, mikroprozessorgesteuerte Systeme lung verwendet, ebenfalls auf die videobasierte mit immer neuen und komplexeren Software- Lösung umgestellt werden. Bisher sind in Seri- funktionen ergänzt [1]. Auch heute hält die- enfahrzeugen ausschließlich radarbasierte ad- se Revolution im Bereich der Fahrzeugassis- aptive Geschwindigkeitsregelungen beispiels- tenzsysteme immer noch an. Immer neue Sys- weise unter Verwendung des Bosch Radarsen- teme durchdringen von Oberklasselimousinen sors (LRR3) vorhanden. Eine reine videoba- bis hin zu den Kleinwagen den Markt, wie bei- sierte Lösung wäre deutlich kostengünstiger spielsweise das elektronische Stabilitätspro- durch bereits bestehende Hardware zu reali- gramm ESP® zur Jahrtausendwende oder ak- sieren und damit sehr interessant für Fahrzeu- tuell die adaptive Geschwindigkeitsregelung ge der Klein- bzw. Kompaktwagenklasse. ACC®, Spurhalteassistenten und Verkehrszei- chenerkennungen. Der Sinn dieser Systeme steckt zum einen in einer Erhöhung des Fahr- komforts und der Fahrsicherheit durch ei- ne Fahrerentlastung, andererseits sollen die- se in Zukunft ein ökonomischeres und kraft- stoffsparenderes Fahren ermöglichen. Die Kosten vieler Assistenzsysteme sind al- lerdings immer noch zu hoch um diese flä- chendeckend als kostengünstige Zusatzaus- stattung oder sogar serienmäßig anbieten zu Abbildung 1: Die Bosch Produkte LRR3 (li.) und können. Daher lässt sich folgender Trend er- MPC (re.) für Fahrassistenzsysteme kennen, bestehende Systeme gegebenenfalls Die Arbeit beinhaltet die Erarbeitung ver- in der Komplexität zu reduzieren und mit iden- schiedener Integrationskonzepte mit unter- tischer oder ähnlicher Funktionsrobustheit in schiedlichen Hard- und Softwarekomponen- einer kostengünstigen Sensor- und Steuerge- ten und die Bewertung der Konzepte in Hin- räteeinheit zu vereinigen. Gleichzeitig soll der blick auf Realisierbarkeit. Anschließend soll Zusatznutzen durch neue Assistenzfunktio- die ausgewählte Lösung in das Versuchs- nen erhöht werden, welche sich kostengüns- fahrzeug integriert werden – dies beinhaltet tig durch Zusatzsoftware und Vernetzung mit die Implementierung und Portierung verschie- anderen Steuergeräten realisierten lassen. dener Softwarekomponenten in einer Rapid- Ziel dieser Arbeit ist es, innerhalb ei- Prototyping Anwendung und deren Test un- nes Vorentwicklungsprojekts, eine reine vide- ter Laborbedingungen. Im letzten Schritt sollen obasierte Geschwindigkeitsregelung auf Basis die Softwarekomponenten im Fahrzeug in Be- der Bosch Multifunktionskamera (MPC), welche trieb genommen werden und auf ihre Funktion bisher ausschließlich zur Spur- und Verkehrs- getestet und bewertet werden. * Diese Arbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] Henning Wallentowitz und Konrad Reif: Hand- Robert Bosch GmbH, Leonberg buch Kraftfahrzeugelektronik. Vieweg Verlag, 2006 Bildquellen: http://www.bosch- kraftfahrzeugtechnik.de © Robert Bosch GmbH
IT-Innovationen 15 Entwicklung und Realisierung einer elektronischen Fahrtenbuchapp für mobile Endgeräte Christoph Hirner* , Reinhard Schmidt, Astrid Beck Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Für das Fuhrparkmanagement in Firmen geschäftlich) ergänzt werden. Das Fahrziel kommen derzeit immer noch Fahrtenbücher wird von der App anhand der GPS-Koordinaten in Papierform zum Einsatz. Da die Nutzung erkannt. Fehlende GPS-Koordinaten können von Smartphones in den letzten Jahren signi- manuell ergänzt werden und werden automa- fikant zugenommen hat [1], entstand die Idee, tisch in der App gespeichert. das bisherige handschriftliche Fahrtenbuch im Rahmen dieser Abschlussarbeit durch eine elektronische Fahrtenbuchapp für Android- Smartphones zu ersetzen, die dem Mieter ei- nes Fahrzeugs das Ausfüllen des Fahrtenbu- ches stark vereinfacht. In Zusammenarbeit mit einer weiteren Abschlussarbeit wurde dabei ein System entwickelt, dass es ermöglicht, fahr- tenbuchrelevante Daten über den CAN-Bus des Fahrzeugs auszulesen und diese über eine Bluetooth-Verbindung an das Smartphone zu übertragen. In der App werden diese Daten er- Abbildung 2: Erfassen der Fahrtenbuchdaten gänzt und verarbeitet und anschließend per Email an einen Server übertragen, der die Fahr- Der Servicepoint der Bertrandt AG ist für ten für den Fuhrpark sammelt. die Verwaltung der Fahrzeugflotte zuständig. Die Fahrtenbucheinträge werden dort in einen Kalender eingetragen, um beispielsweise den Fahrer bei einem Verkehrsverstoß ermitteln zu können. Mit der Zielsetzung, dass ein Mit- arbeiter des Servicepoints den genauen Zeit- punkt einer Fahrt, den Namen des Fahrers und weitere Fahrtenbucheinträge nicht mehr per Hand eintragen muss, sondern diese Informa- Abbildung 1: Systemübersicht tionen zentral verwalten zu können, müssen Ein Fahrtenbuch muss bestimmte gesetzli- die Fahrten auf einem Server gesammelt wer- che Vorschriften erfüllen, beispielsweise müs- den. Diese Anforderung soll dadurch realisiert sen Kilometerstand und Datum zu Beginn und werden, dass die gesammelten Daten über eine Ende jeder Fahrt aufzeichnet werden, um beim Internetverbindung an den Server übertragen Finanzamt und anderen Behörden anerkannt werden. Da die aktuellen Sicherheitsrichtlini- zu werden. Diese Anforderung wurde bei der en der Bertrandt AG keinen Zugriff von außen, Entwicklung der App berücksichtigt. An der beispielsweise durch eine FTP-Verbindung, er- Schnittstelle zum Fahrzeug baut das Smart- lauben, werden die Fahrtenbuchinformationen phone eine Bluetooth-Verbindung zu dem in am Ende mit einer generierten xml-Datei per der parallelen Abschlussarbeit entwickelten E-Mail an den Server übertragen und können System auf und erhält den ausgelesenen Ki- dort weiterverarbeitet werden. Eine der we- lometerstand, die Systemzeit des Fahrzeugs sentlichen Anforderungen für die gemeinsam zu Fahrtbeginn und Informationen darüber, mit der zweiten Abschlussarbeit entworfene ob seit Beginn der letzten Fahrt eine Betan- Bluetooth-Schnittstelle war, diese modular zu kung vorgenommen wurde. Diese Informatio- entwickeln, so dass später auch Diagnoseda- nen können in der App um zusätzliche Infor- ten über eine Bluetooth-Verbindung ausgele- mationen über die Art der Fahrt (privat oder sen werden können. * DieseArbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] Marktanteil der führenden Smartphone- Bertrandt Technikum GmbH, Ehningen Betriebssysteme, http://.de.statista.com, zuletzt besucht am 21. Mai 2012 Bildquellen: Abbildung 1-2: Bertrandt Technikum GmbH
16 IT-Innovationen Entwicklung einer universellen Flash-Bootloader-Bibliothek für Kfz-Steuergeräte nach dem HIS-Standard (Hersteller Initiative Software) Timo Kanz* , Werner Zimmermann Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences Sommersemester 2012 Aufgrund des immer größer werdenden standardisiert, die verhindern sollen, dass ei- Anteils an Software in einem Automobil, ha- ne nicht autorisierte Person oder Firma einen ben sich die Automobilhersteller Audi, BMW, Flashprozess durchführt. Daimler, Porsche und VW zusammengeschlos- Im Rahmen der Bachelorarbeit wurde die- sen. Dieser Zusammenschluss nennt sich Her- ser Flashloader für ein eBike Steuergerät um- steller Initiative Software (HIS) und beschäftigt gesetzt, um während der Entwicklungsphase sich mit der Ausarbeitung von Standardpro- und bei der Prototypenproduktion eine Erst- zessen für die Softwareentwicklung im Auto- bzw. Nachprogrammierung zu ermöglichen. mobilbereich. Die Ergebnisse dienen der Stan- Als Übertragungsschnittstelle wurde USB ein- dardisierung und Austauschbarkeit von Soft- gesetzt. Die Kommunikation zwischen dem ware zwischen den Automobilherstellern und Flash-Tool auf dem PC und dem Steuergerät den Zulieferern.(vgl. [1]) wurde mithilfe des Kommunikationsprotokolls Der Flashprozess ist eines der Themen mit UDS (Unified Diagnostic Services) umgesetzt. dem sich die HIS auseinander gesetzt hat. Nach der Implementierung wurde eine sta- Dieser legt den Vorgang fest, wie eine Erst- tische Codeanalyse mittels Lint durchgeführt. oder Nachprogrammierung eines eingebau- Dabei wird der Code nach bekannten Kon- ten Steuergerätes in einem Automobil ablau- strukten durchsucht, die unter gewissen Um- fen sollte. Der Flashloader ist dabei ein ei- ständen zu Fehlern führen. Außerdem wurden genständiger Teil der Software, der sich in ei- Stress- und Funktionstests durchgeführt, um nem extra dafür reservierten Bereich im Spei- nachzuweisen, dass sich das Steuergerät auch cher befindet. Der Flashloader prüft zum Bei- bei einem durch äußere Umstände missglück- spiel, welche Bedingungen erfüllt sein müssen ten Programmiervorgang weiterhin in einem bevor ein sogenannter Flashprozess gestartet definierten Zustand befindet. werden darf. Außerdem werden Mechanismen Abbildung 1: Prinzipieller Ablauf des Flashvorgangs * DieseArbeit wurde durchgeführt bei der Firma [1] http://portal.automotive-his.de Gigatronik GmbH, Stuttgart /index.php?option=com_content&task=view& id=24&Itemid=33 Bildquellen: selbst erstelltes Bild
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