Gemeinsam mit dem Handel - Autohaus
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
AUTOINDUSTRIE VOLKSWAGEN Gemeinsam mit dem Handel 99 Prozent aller deutschen Händler haben den neuen Vertrag angenommen. VW will die Vereinbarungen jetzt mit Leben füllen. Dabei geht es vor allem Digitalisierung und Vertriebsnetz. »staltungen, T rotz der Probleme bei Diesel und Fußballbund und natürlich unser neuer Wir planen weitere Veran- WLTP ist Volkswagen mit dem vollelektrischer ID. Der Handel hat er- um gemeinsam Jahr 2018 zufrieden. Im Interview kannt, dass da viele positive Themen spricht Holger Santel, Leiter Vertrieb und kommen. Wir gehen von einer weiteren mit dem Partnerverband die Marketing Deutschland Volkswagen Pkw, Verbesserung der wirtschaftlichen Situa- gesamte Händlerschaft über den Transaktionsprozess, das Händ- tion unserer Partner aus. mitzunehmen und den Vertrag lernetz und Direktvertrieb. AH: Sie wollen weiter wachsen? mit Leben zu füllen. « Holger Santel, Leiter Vertrieb und Marketing AH: Herr Santel, das Jahr 2018 war in H. Santel: Wir sind zuversichtlich, in Deutschland Volkswagen Pkw vielfacher Hinsicht schwierig beispiels- diesem Jahr erneut zu wachsen. weise hinsichtlich WLTP oder Dieselrest- werte. Der Handel war ziemlichen Belas- Transaktionsprozess ohne Syntegration gehen im April im Marketing Management tungen ausgesetzt. Wie hat Volkswagen AH: Im vergangenen Jahr wurde auch der Institut in Braunschweig zusammen mit abgeschnitten? neue Vertrag verhandelt. Die Ausfüh- einer renommierten Hochschule vorstel- H. Santel: Mit 541.000 ausgelieferten rungsbestimmungen fehlen noch. Der Ver- len. Kernthemen sind unser neues gemein- Fahrzeugen konnten wir um 1,8 Prozent band hat die Händler und den Vertrieb sames Geschäftsmodell „Future Sales“ und wachsen. Auch die Rendite der Händler Deutschland in AUTOHAUS aufgefordert, die Inhalte des neuen Vertrags. liegt im Durchschnitt bei 1,4 Prozent. den Transaktionsprozess fortzusetzen. Damit ist die Profitabilität um 0,5 Pro- Wie geht es hier weiter? AH: Mit wem wird das MMI zusam- zentpunkte gegenüber 2017 gestiegen. H. Santel: Der Vertrag und die Richtli- menarbeiten? Wir sind also in Summe mit dem Jahr nien liegen vor. Wir müssen die Verein- H. Santel: Dazu möchte ich noch nichts zufrieden. Wir haben den Handel im Ja- barungen jetzt mit Leben füllen. Sie spre- sagen. Die gesamte Branche befindet sich nuar ausführlich über die neuen ID. Mo- chen die Syntegration an, die im vergan- in einer Phase der fundamentalen Trans- delle informiert und damit im besten genen Jahr stattgefunden hat. Hier ging formation, der Markt verändert sich mas- Wortsinn „angezündet“. Die Partner es ja darum, unterschiedliche Parteien siv. Viele Gegebenheiten im klassischen freuen sich auf die neuen E-Fahrzeuge, zusammenzuschweißen und strukturiert Vertrieb inklusive der Kundenwünsche das Feedback war sehr positiv. Handlungsfelder festzulegen. Dabei hat verändern sich durch die Digitalisierung uns die Syntegration gemeinsam mit dem und die E-Mobilität. Da macht es Sinn, AH: Ist das Thema WLTP hinsichtlich Partnerverband geholfen, uns in die Rolle über den Tellerrad hinauszuschauen und Lieferfähigkeit inzwischen vom Tisch? des jeweils anderen zu versetzen. So sich von Externen inspirieren zu lassen, H. Santel: Unsere Modellpalette ist fast konnten wir für beide Seiten tragfähige was wir aus anderen Branchen für unser zu 100 Prozent verfügbar, es fehlen nur Lösungen für unser zukünftiges Ge- zukünftiges gemeinsames Geschäft ler- noch ganz wenige Varianten. Die WLTP- schäftsmodell und die neuen Händler- nen können. Probleme des Jahres 2018 haben wir also verträge erarbeiten. An der Stelle im Pro- überstanden. Das spiegelt sich auch in zess, an der wir jetzt stehen, gibt es aus AH: Wie hat man sich das Produkt mit unserem guten Jahresstart wider. Der meiner Sicht geeignetere Methoden als welchen Adressaten vorzustellen? Auftragseingang liegt über Vorjahr und die Syntegration. H. Santel: Wir werden mit einer Gruppe wir konnten die Auslieferungen im Feb- von Händlern anfangen, die opinion lea- ruar steigern. Wir blicken optimistisch Neues Konzept wird im MMI vorgestellt der sind. Danach planen wir weitere Ver- auf den weiteren Jahresverlauf. Kernthe- AH: Sie werden also die Zusammenarbeit anstaltungen, um gemeinsam mit dem men 2019 sind unsere kürzlich einge- mit Prof. Malik aus St. Gallen nicht fort- Partnerverband die gesamte Händler- Fotos: Volkswagen führte Dachmarke „IQ.DRIVE“, mit der setzen? schaft mitzunehmen und den Vertrag mit wir zum autonomen Fahren hinführen, H. Santel: Wir werden dem Handel unser Leben zu füllen. Wir brauchen dazu die- die Kooperation mit dem Deutschen Konzept zum weiteren gemeinsamen Vor- sen Prozess und das neue Format. Mit 48 7/2019
AUTOINDUSTRIE dem Partnerverband haben wir eine gute Deutschland ist historisch bedingt dich- ses Jahr besser vorbereitet. Im neuen Mo- gemeinsame Basis, um diese Themen an- ter als in anderen Märkten, so dass sich delljahr haben wir die Komplexität des An- zugehen. das Geschäft auf viele Betriebe verteilt. gebots deutlich reduziert und rund ein Die notwendige Konsolidierung des Net- Viertel der Varianten gestrichen, die weni- Direktvertrieb im Web zes läuft bereits seit Jahren und wird kon- ger stark nachgefragt wurden. Das bedeu- AH: Der neue Vertrag sieht die Möglich- sequent fortgesetzt. Volkswagen wird sei- tet weniger Homologationsaufwand. keit des Direktvertriebs über das Internet nen Kunden auch in Zukunft ein dichtes Gleichzeitig haben wir die Kapazitäten un- ausdrücklich vor. Wie soll dieser und kundennahes Händler- und Service- serer Prüfstände um 30 Prozent erhöht Vertriebsweg gestaltet werden? partnernetz in Deutschland bieten. und den beteiligten Fachbereichen mehr H. Santel: Zunächst sollten wir uns verge- Personal zur Verfügung gestellt. Wir sind genwärtigen, was Direktvertrieb letztlich Einsparungen im Vertrieb daher optimistisch, dass die Auswirkungen bedeutet. Wir haben diese Möglichkeit AH: Wie reagiert der Vertrieb auf Konsoli- in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen zwar im Vertrag festgehalten, wollen aber dierung und Digitalisierung? Wie viele werden als 2018. weiterhin den Händler mit dem Kunden Positionen lassen sich dadurch einsparen? in Kontakt bringen. Wir gehen davon aus, H. Santel: Unsere vorrangige Aufgabe ist Angebote zur Steuerersparnis dass der Großteil unserer Kunden ihr es, uns im Vertrieb, Marketing und After- AH: Nun gibt es für Dientwagennutzer die Fahrzeug auch zukünftig im Handel kau- sales so aufzustellen, dass wir die Möglich- Chance, 50 Prozent der Steuer einzuspa- fen wird. Wir beobachten jedoch, dass die keiten des neuen Vertrags mit Leben fül- ren, wenn man sich für einen Plug-in-Hy- Zahl derer steigt, die sich einen Online- len. Dazu gehört auch, dass wir zukünftig brid oder ein E-Mobil entscheidet. Welche Kauf wün-schen. Andere Branchen sind getreu unserem gemeinsamen Motto mit besonderen Angebote wird es dazu geben? hier schon weiter, daher werden wir das dem Handel „We act as one“ direkten Kun- H. Santel: Wir haben in Genf den neuen ebenfalls anbieten. Wichtig ist: Wir ma- denkontakt haben werden. In anderen Passat GTE vorgestellt, die aktualisierte chen alles gemeinsam mit dem Handel. Branchen wird das aufgrund der Digitali- Plug-in-Hybrid-Version unseres wichtigs- Auch bei Direktgeschäften definiert der sierung bereits gelebt. Das ist eine große ten Flottenfahrzeugs. Das Auto hat eine Kunde seinen betreuenden Handelspart- Aufgabe, der wir uns gerne stellen. Der ID. deutlich verlängerte rein elektrische Reich- ner, der dann daran angemessen beteiligt ist dabei für uns das Tor zur Zukunft. weite von 55 Kilometern gemessen nach wird. Ein Beispiel ist das Pre-Booking für WLTP, das entspricht 70 Kilometern nach unseren neuen vollelektrischen ID., das AH: Wird es in diesem Jahr wieder eine NEFZ. Der Golf GTE wird voraussichtlich am 8. Mai startet. Dann können sich Kun- Einmalzahlung an den Handel geben? in der zweiten Jahreshälfte wieder verfüg- den online einen Produktionsslot für ihr H. Santel: Aufgrund der positiven bar sein. Darüber hinaus bieten wir unsere Fahrzeug per Reservierungsbetrag si- Entwicklung der Handelsrendite ist das vollelektrischen Modelle e-Golf und e-up! chern. Der Handel übernimmt dann im aktuell nicht geplant. an. Ab nächstem Jahr kommt dann natür- späteren Schritt die Verkaufsabwicklung. lich der ID. mit bis zu 550 Kilometern Übrigens heißt Online-Kauf nicht unbe- WLTP 2019 im Griff Reichweite als sehr attraktive neue Option dingt Direktvertrieb durch den Hersteller. AH: Nun gibt es ja in 2019 den zweiten auch für Dienstwagennutzer hinzu. Wir bieten unseren Händlern bereits digi- Akt, was WLTP betrifft, ist man da jetzt tale Plattformen an, damit sie ihre Ge- besser vorbereitet? AH: Herr Santel, herzlichen Dank für das brauchtwagen dort online verkaufen kön- H. Santel: Wir haben letztes Jahr viel zum Gespräch. nen und sich nicht selbst um die Technik Thema WLTP gelernt und sind daher die- Interview: Ralph M. Meunzel ■ dahinter kümmern müssen. Rund 1.000 Vertriebspartner AH: Wie viele Händler haben den neuen Vertrag unterschrieben? H. Santel: 99 Prozent aller deutschen Händler haben den ab 01.04.2020 gülti- gen neuen Vertrag angenommen und so- mit dem neuen Geschäftsmodell zuge- stimmt und Volkswagen ihr Vertrauen für die Zukunft ausgesprochen. Aktuell ha- ben wir 997 Partner und 968 Service- betriebe. AH: Nun weiß die Öffentlichkeit nicht, wie viele befristete Verträge davon abgeschlos- sen wurden. Mit wie vielen Händler planen Sie mittelfristig? Man hört immer von 400. H. Santel: Das Händler- und Servicenetz der Marke Volkswagen im Heimatmarkt In Genf hat VW den neuen Passat GTE vorgestellt, die aktualisierte Plug-In-Hybrid-Version. 7/2019 49
AUTOINDUSTRIE KIA DEUTSCHL AND » Wir wollen weiter wachsen « Mit einer jungen und innovativen Modellpalette sowie Qualitätsversprechen wie der 7-Jahre-Herstellergarantie will Kia vor allem im Privatsegment nachhaltig wachsen. K ia-Deutschlandchef Steffen Cost zierten Fahrzeugen 2018 bei rund sieben Foto: Kia spricht im Interview unter ande- Prozent lag, während unser Anteil am rem über neue Modelle, das Gesamtmarkt 1,9 Prozent betrug. Händlernetz sowie die Zusammenarbeit mit Kia Finance. Drei Modelle – halber Steuersatz AH: Die fortschreitende Elektrifizierung AH: Zunächst ein Rückblick auf 2018. Der Ihrer Modellpalette dürfte für gewerbliche Markt blieb ja fast auf Vorjahresniveau. Kunden sehr interessant sein, die sich den S. Cost: Wir sind um 2,7 Prozent gewach- halben Steuersatz bei Elektro-Dienst- sen und haben uns damit erneut besser wagen sichern wollen. als der Markt entwickelt. Das Jahr war S. Cost: Definitiv. Alle Kia-Plug-in- aber insgesamt sehr schwierig, da wir im Hybride und Elektrofahrzeuge sind voll vierten Quartal nach der europaweiten förderfähig. Entsprechend verzeichnen Umstellung auf die neue Abgasnorm ein wir seit Anfang des Jahres eine erhebliche sehr wettbewerbsintensives Umfeld hat- Steigerung beim Auftragseingang. Sehr ten. Mitbewerber haben Altbestände mit interessant ist in diesem Zusammenhang, hohen Nachlässen in den Markt ge- dass Kia bei mehr als 80 Prozent der drückt. Wir konnten unsere Position deutschen Flottenbetreiber bislang nicht dennoch erfolgreich verteidigen. Das er- auf der Shoppingliste stand. Dank unse- folgreichste Modell war auch 2018 der rer breiten Palette elektrifizierter Fahr- Sportage, gefolgt vom Ceed. zeuge ändert sich das gerade rasant. AH: Jetzt ist der Ceed auf dem Vormarsch? »trotz Die Rendite der Händler lag des schwierigen Jahres AH: Die umfangreiche Modellpalette gibt S. Cost: Ja, der Ceed wird 2019 das mit künftig also mehr her? im Durchschnitt bei Abstand am meisten verkaufte Modell von Kia in Deutschland werden. Wir ha- 1,7 Prozent. « S. Cost: Ja, und das nicht nur im Bereich gewerblicher Zulassungen. Wir haben ben jetzt schon drei Karosserievarianten: Steffen Cost, eine der jüngsten und innovativsten Mo- die fünftürige Fließhecklimousine, den Geschäftsführer Kia Motors Deutschland dellpaletten am Markt, die nicht zuletzt Kombi namens Ceed Sportswagon und dank des vielfach preisgekrönten De- den ProCeed, unseren ersten Shooting signs, der nach wie vor einzigartigen Brake. Eine vierte – ein CUV – wird im rollt. Es gibt außerdem Facelifts von Niro 7-Jahre-Herstellergarantie und der damit Herbst folgen. Gerade der ProCeed liegt Plug-in-Hybrid und Niro Hybrid. Im verbundenen Qualität unserer Fahrzeuge bereits jetzt sehr deutlich über unseren Laufe des Jahres werden wir die gesamte bei immer mehr Kunden in die engere Erwartungen. Das ist ein großer Erfolg. Ceed-Familie mit Mildhybrid und den Wahl kommt, sobald ein Neuwagenkauf Ceed Sportswagon als Plug-in-Hybrid ansteht. Und genau hier – im Privatkun- AH: Wie soll es 2019 weitergehen? anbieten. Beim Sportage werden wir dengeschäft – liegt auch unser Fokus. S. Cost: Wir wollen weiter wachsen. In nach dem 2,0- auch den 1,6-Liter-Diesel Großen Wert legen wir aber zugleich auf den ersten drei Monaten konnten wir uns mit Mildhybrid ausstatten. Wir investie- nachhaltiges Wachstum. Kurzfristige um sechs Prozent steigern. Diesen Trend ren also sehr viel in alternative Antriebe Volumenerhöhungen verbunden mit ho- wollen wir fortsetzen. und haben auf Konzernebene im Gegen- hen Preisnachlässen verschlechtern die satz zum Wettbewerb bereits heute alle Restwerte und sind damit für uns keine E-Mobile und Hybrid im Angebot elektrifizierten Antriebsarten in Serie auf Alternative. AH: Mit welchen weiteren Modellen neben der Straße – vom Mildhybrid über Hyb- dem Ceed-Crossover ist 2019 zu rechnen? rid, Plug-in-Hybrid und batterieelek- 1,7 Prozent Umsatzrendite S. Cost: Wir haben den ProCeed Mitte trisch bis hin zur Brennstoffzelle, die bis AH: Haben die Händler 2018 mehr mit Januar eingeführt. In Genf stand der 2021 auch zu Kia kommt. So überrascht Kia verdient? e-Soul, der zur Zeit gemeinsam mit dem es kaum, dass unser Anteil in Deutsch- S. Cost: Die Rendite der Händler lag ebenfalls neuen e-Niro in den Handel land an den neu zugelassenen elektrifi- trotz des schwierigen Jahres im Durch- 50 7/2019
AUTOINDUSTRIE schnitt bei 1,7 Prozent. Damit haben wir das Ergebnis von 2017 leicht verbessert, und das freut uns natürlich. Wir haben aber immer noch sehr viele Händler, die noch nicht so lange im Netz sind und aufgrund des fehlenden Stamms langjäh- riger Kunden das Aftersales-Potenzial nicht ausschöpfen können. Händler, die länger dabei sind, haben eine höhere Rendite. Ein Schnitt von 1,7 ist aber für uns keineswegs der Idealwert. Das Ge- schäft muss auch den Händlern Spaß machen, sonst wird es auf Dauer nicht funktionieren. 7-Jahres-Garantie AH: Welche Rolle spielt die 7-Jahres- Garantie? S. Cost: Das ist inzwischen für uns wie ein Markenzeichen. Wir sind die Einzigen, die Foto: Ralph M. meunzel eine so lange Garantie anbieten. Wir kön- nen uns das aufgrund der Produktqualität leisten. Das gibt unseren Kunden Sicher- heit und wird entsprechend geschätzt. Die dritte Generation des Soul bietet Kia in Europa nur noch mit Elektroantrieb an. Der Crossover AH: Gibt es weiterhin sieben Jahre War- trägt künftig den Namen e-Soul. tung und Inspektion auf Wunsch inklusive? S. Cost: Das bieten wir im Rahmen von Wartungsverträgen weiterhin an. Die Zusammenarbeit mit Kia Finance S. Cost: Natürlich ist es eine große Her- Nachfrage nach so langen Verträgen ist AH: Es gibt Verhandlungen zwischen ausforderung, eine neue Bank quasi aus allerdings relativ überschaubar. Viele Leu- Santander und der Hyundai Capital dem Nichts zu gründen. Die Kollegen ha- te sind nicht bereit, für sieben Jahre vorab Bank Europe. Wie geht es hier weiter? ben aber in den vergangenen zwei Jahren zu investieren. S. Cost: Die Santander Consumer Bank einen super Job gemacht und inzwischen und die Hyundai Capital Bank Europe ha- alle Prozesse optimiert. Heute bietet un- Elf Prozent gewerbliches Geschäft ben eine strategische Partnerschaft verein- sere Bank in fast allen Bereichen eine AH: Wie läuft das gewerbliche Geschäft? bart. Ziel ist es, Synergien zu nutzen. Mehr gute Unterstützung für unsere Handels- S. Cost: Die Importeure sind hier ja im- kann ich dazu derzeit nicht sagen. partner. mer unterrepräsentiert. Wir haben einen Anteil von elf Prozent und liegen damit AH: Wie klappt die Zusammenarbeit AH: Im Leasing fahren Sie zweigleisig? etwa auf der Hälfte des Marktniveaus. zwischen Handel und eigener Bank? S. Cost: Wir haben die Kia Finance, also unsere Captive, und die ALD. Die ALD übernimmt die Restwertrisiken, sofern Neben dem neue e-Niro der Händler das wünscht. fuhr Kia auch das Facelifts Qualitative Entwicklung von Niro Plug- AH: Wie hat sich das Händlernetz 2018 in Hybrid (Bild) entwickelt? und Niro Hybrid S. Cost: Wir sind mit dem Netz zufrie- in Genf vor. den. Klar gibt es immer offene Punkte. Das ist aber kein kritischer Bereich. Wir müssen uns gemeinsam mit dem Handel qualitativ weiterentwickeln. Hier geht es um Prozesse und die Art, wie wir verkau- fen. Die Produkte dafür haben wir. Das Foto: SP-X/Michael Gebhardt wird das Wachstum in Zukunft sicher- stellen. AH: Herr Cost, herzlichen Dank für das Gespräch. Interview: Ralph M. Meunzel ■ 7/2019 51
AUTOINDUSTRIE SEAT DEUTSCHL AND » Auf einem sehr profitablen Pfad « Seat hat beim Autosalon in Genf drei Neuheiten präsentiert, die alle elektrifiziert bzw. teilelektrifiziert sind. Mit neuen Verträgen und einem leicht reduzierten Netz will man weiter wachsen. S eat hat 2018 wieder mit einem Zulas- ist ein wesentliches Highlight in diesem sungserfolg abgeschlossen. Im In- Jahr. Wir sehen damit, wie viel Elasti- terview mit AUTOHAUS spricht zität die Marke hat. Das gilt auch für Bern hard Bauer, Geschäftsführer Seat den Cupra Ateca. Wir reloungen in die- Deutschland, über Elektrifizierung, Mo- sem Jahr auch unseren Erdgasantrieb. dellpolitik und den neuen Händlervertrag. Zum Ende des Jahres kommt dann der Mii als E-Mobil. AH: Herr Bauer, das Thema alternative Antriebe stand bei Seat in Genf im Mittel- AH: Die Begehrlichkeit von Seat wächst punkt. Wohin geht der Weg? auch beim Handel? B. Bauer: Bei diesem Thema hatten wir B. Bauer: Auch hier sind wir auf dem bisher noch nicht so viel zu erzählen. Jetzt richtigen Weg. Die neuen Verträge sind haben wir drei Neuheiten präsentiert, die verhandelt und liegen dem Handel vor. alle elektrifiziert bzw. teilelektrifiziert sind. Wir haben das Netz etwas reduziert. Mit dem Seat el Born haben wir genau das Künftig wollen wir 400 Händler (550 Ser- Elektroauto, wie es sich der Kunde vor- vicestützpunkte) haben und 200 Inves- stellt: eine hohe Reichweite von bis zu 460 toren. Damit liegen wir bei ca. 400 bis 500 Kilometern, schnelles Laden, viel Platz, ein schickes Design und das zu einem ver- » Die Stimmung im Handel ist sehr gut. Das halte ich für Neuwagen pro Investor und bewegen uns auf einem sehr profitablen Pfad. nünftigen Preis. Mit dem Formentor ha- ben wir auch das erste exklusive Auto aus- schließlich für Cupra vorgestellt. Dabei sehr wichtig. « AH: Was steht in den neuen Verträgen z. B. Direkt- oder Internetvertrieb aus? Bernhard Bauer, handelt es sich um einen Plug-in-Hybrid. Geschäftsführer Seat Deutschland B. Bauer: Der neue Vertrag wird vermut- Gleichzeitig zeigen wir mit dem Minimo, lich da landen, wo der alte auch lag, in der wie wir uns ein Produkt für Carsharing Schublade nämlich. Es geht darum, ver- Companys und Mobilitätsplattformen zugelegt. Die Stimmung im Handel ist nünftig weiterzuarbeiten. Es sind Dinge vorstellen. sehr gut. Das halte ich für sehr wichtig. geregelt, die vorher aufgrund fehlender Man hat Spaß und verdient Geld. Wenn Gesetzgebung nicht da waren. Es ging AH: Wann sollen die Fahrzeuge im der Handel weiter hinter der Marke steht auch um neue Felder wie Datenschutz Handel stehen? und wir weiter die Produkte haben, steht und E-Mobilität, die geregelt werden B. Bauer: Seat el Born und Cupra For- einem Wachstum in 2019 nichts im Weg. mussten. Im täglichen Geschäft wird uns mentor stehen uns in der zweiten Jahres- der Vertrag nicht weiter beschäftigen. hälfte 2020 zur Verfügung. Das heißt, fast AH: Rechnen Sie wieder mit einem so wie die Autos auf dem Stand stehen, zweistelligen Wachstum? AH: Kann man sich bei Seat künftig werden sie auch realisiert werden. Beim B. Bauer: Wir machen keine Prognosen, Carsharing vorstellen? Minimo schauen wir, wie sich das Inte- aber brav unsere Hausaufgaben. B. Bauer: Das hängt letztlich vom Ge- resse des Publikums entwickelt. schäftsmodell und der damit verbunde- AH: Wird das Autogeschäft insgesamt nen Profitabilität ab. Der hier in Genf AH: Viele Hersteller sind in Genf nicht da- weiter wachsen? vorgestellte Minomó zeigt, dass es hierfür bei. Seat zeigt Flagge. Ist das auch ein Zei- B. Bauer: Man darf sich hier nicht ver- einen machbaren Weg geben kann. Wir chen für die gute Performance der Marke? rückt machen lassen. Die individuelle bemerken allerdings auch ein erhöhtes B. Bauer: Wir konnten 2018 wieder mit Mobilität ist weiter relevant. Wir wollen Kundeninteresse an „Full-Service“-An- einem Zulassungserfolg abschließen. Wir erfolgreicher sein als der Wettbewerb geboten und damit verbunden eine Ver- wollen deshalb aber nicht arrogant wer- und das ist meine Maßgabe. schiebung von der klassischen Finanzie- den. Wir sind vorsichtig und beschäf- rung, hin zu Leasinggeschäften, auch im tigen uns intensiv mit dem Markt. Letztes AH: Der Tarraco wurde erst kürzlich vorge- Privatkundenmarkt. Jahr konnten wir uns um 12,5 Prozent stellt. Was ist 2019 noch zu erwarten? Foto: Seat steigern und auch in den ersten Monaten B. Bauer: Mit dem dritten echten SUV AH: Herr Bauer, herzlichen Dank für das des Jahres haben wir wieder zweistellig haben wir Seat nach oben geöffnet. Das Gespräch. Interview: Ralph M. Meunzel ■ 52 7/2019
Sie können auch lesen