Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)

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Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
Autorenreferate                Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Jahrgang 50, Nr. 9/2021, S. 353–399
  Abstracts
                                                 52. Jahrestagung der Gesellschaft für
                                                 Pädiatrische Nephrologie (GPN)
                                                 30. September – 2. Oktober 2021, digital

                                                 Wissenschaftliche Leitung: Gesellschaft für Pädiatrische
                                                 Nephrologie (GPN)
                                                 Tagungsleitung: Vorstand der Gesellschaft für Pädiatrische
                                                 Nephrologie (GPN)

 Grußwort der Tagungsleitung
                                                 V01 Mutationen in KCNJ16                   Sensoren und Regulatoren des Kali-
                                                 als Ursache einer komplexen                um- und Säure-Base-Haushalts. Ge-
 Liebe Kolleginnen und Kollegen,                 Tubulopathie mit                           netische Defekte in KCNJ10 (Kir4.1)
                                                 Hypokaliämie, Salzverlust,                 sind Ursache des EAST/SeSAME-
 nachdem auf Grund der Pandemie die              gestörtem Säure-Base-                      Syndroms, das durch die Kombina-
 51. Jahrestagung in Hamburg abgesagt
 werden musste, haben wir gehofft, dass
                                                 Haushalt und Taubheit                      tion einer Gitelman syndromartigen
 die 52. Jahrestagung als Präsenztagung          K.P. Schlingmann1, A. Renigunta2,          Salzverlusterkrankung mit Epilepsie,
 in Freiburg stattfinden kann. Da dies für                                                  Ataxie und Taubheit charakterisiert
 2021 auch nicht realisierbar war, haben
                                                 E. Hoorn3, A. Forst4, C. Rudin5,
                                                 S. Weber2, R. Kleta6, P. Houillier7,       ist. Material/Methoden: Mit Hilfe
 wir uns für ein digitales Tagungsformat                                                    eines Kandidatengenansatzes sowie
 entschieden und hoffen dann auf die             D. Bockenhauer6, O. Devuyst8,
 Gastfreundschaft der 53. Jahrestagung           R. Vargas-Poussou9, R. Warth4,             einer Whole-Exome-Sequenzierung
 in Freiburg 2022.                               A. Zdebik10, M. Konrad1                    wurde der zugrundeliegende geneti-
 Die Haupthemen der aktuellen Tagung                                                        sche Defekt bei acht Patienten mit ei-
 sind Innovationen in der Nephrologie,           1Universitätskinderklinik    Münster,      nem neuen Phänotyp, bestehend aus
 Immunologie/Infektiologie, Neonatolo-            Kindernephrologie, Münster,
 gie, Grenzbereiche der Kindernieren-
                                                                                            einer renalen Salzverlust-Tubulopa-
                                                  2Universitätskinderklinik, Kinder­
 transplantation und Leitlinien in der Päd-                                                 thie mit Hypokaliämie, Störungen
 iatrischen Nephrologie. Das digitale             nephrologie, Marburg, 3Erasmus            des Säure-Base-Haushalts und Innen-
 Format hat es begünstigt, dass wir re-            Universität, Innere Medizin,             ohrschwerhörigkeit aufgeklärt. Die
 nommierte nationale und internationale            Rotterdam, Niederlande, 4Universi-       funktionellen Konsequenzen der neu
 Referentinnen und Referenten gewin-
 nen konnten.
                                                   tät Regensburg, Medizinische             identifizierten Mutationen im Kali-
 Wir freuen uns, Ihnen die Abstracts der
                                                   Zellbiologie, Regensburg, 5Universi-     umkanal KCNJ16 (Kir5.1) wurden
 freien Vorträge und ePoster der erstma-           tätsklinikum Basel, Kindernephrolo-      in elektrophysiologischen Studien
 lig digitalen Tagung in traditionell ge-          gie, Basel, Schweiz, 6Great Ormond       und Oberflächenexpressions-Analy-
 wohnter Weise wieder in Nieren- und               Street Hospital, Pediatric Nephrolo-
 Hochdruckkrankheiten präsentieren zu
                                                                                            sen in Xenopus Oozyten untersucht.
                                                   gy, London, Vereinigtes Königreich,      Ergebnisse: Wir konnten rezessive
 können. Darüber hinaus sind die Vorträ-          7Hôpital Européen Georges-­
 ge und Kurzvorträge zu den ePostern                                                        Mutationen im KCNJ16 Gen identi-
 mit den Diskussionen noch 2 Monate in            Pompidou, Physiologie, Paris,             fizieren, welches für den Kaliumka-
 der Mediathek der Tagung abrufbar. Wir           Frankreich, 8Universität Zürich,          nal KCNJ16 kodiert, der zusammen
 sind uns sicher, dass für jeden etwas           Physiologie, Zürich, Schweiz,
 Spannendes und Neues dabei ist, und              9Hôpital Européen Georges-­               mit den eng verwandten Kaliumka-
 wir freuen uns schon jetzt auf einen lan-                                                  nälen KCNJ15 und KCNJ10 an der
 ge vermissten, regen Austausch!
                                                  Pompidou, Genetik, Paris,                 basolateralen Membran des proxi-
                                                  ­Frankreich, 10University College         malen und distalen Tubulus expri-
 Ihr Vorstand der GPN                            London, Renal Medicine, London,            miert wird. Die Koexpression der
 (Peter Hoyer, Stefanie Weber, Martin            ­Vereinigtes Königreich
 Pohl, Sandra Habbig, Jens König, ­Rafael                                                   mutierten KCNJ16-Untereinheit mit
 Schild, Lars Pape, Jun Oh)                          Einleitung: Die transepitheliale       KCNJ15 und KCNJ10 in Xenopus
                                                 Reabsorption von Elektrolyten und          Oozyten zeigte eine gestörte Funk-
                                                 Wasser entlang des Tubulus stellt ei-      tion der heteromeren Kaliumkanäle
                                                 nen komplexen und fein regulierten         mit einer verminderten Oberflächen-
                                                 Prozess dar, der je nach Tubulusab-        expression und signifikant reduzier-
                                                 schnitt zahlreiche unterschiedliche        ten Stromkurven. Hierbei zeigten die
                                                 Transportsysteme umfasst. Basola-          identifizierten KCNJ16-Mutationen
                                                 terale Kaliumkanäle sorgen dabei           unterschiedlich ausgeprägte Effekte
                                                 nicht nur für ein Kaliumrecycling          auf die beiden interagierenden Ka-
© 2021                                           zur Aufrechterhaltung der Funktion         liumkanäle KCNJ15 und KCNJ10.
Dustri-Verlag Dr. Karl Feistle                   der hier ebenfalls exprimierten Na+/
ISSN 0300-5224
                                                                                            Schlussfolgerungen: Rezessive Mu-
DOI 10.5414/NHX02212                             K+-ATPase, sondern dienen auch als         tationen in KCNJ16 sind verant-
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
Autorenreferate                                                                                                            354

wortlich für einen neu identifizierten        Medicine, Host-microbiome factors            das AHR-Aktivierungspotential be-
Phänotyp, der eine komplexe Tubu-             in cardiovascular disease, Berlin,           stimmt. Ergebnisse: Als Ausdruck
lopathie mit variabler Störung des            6Max Delbrück Center for Molecular           der Dysbiose zeigte sich eine Zunah-
proximalen und distalen Tubulus um-           Medicine, Berlin                             me proteolytischer Bakterien (En-
fasst sowie eine Innenohr-Taubheit.                                                        terobacteriaceae) bei HD-Patienten,
                                                  Hintergrund: Patienten mit CKD
Je nach Überwiegen einer Störung                                                           während hingegen saccharolytische
                                              zeigen Veränderungen in der Zusam-
von proximal-tubulärer Bikarbonat-                                                         Bakterien (Fusicatenibacter und
                                              mensetzung und Funktion des gast-
reabsorption oder distal-tubulärem                                                         Subdoligranulum) weniger häufig
                                              rointestinalen Mikrobioms. Daraus
Salzverlust resultieren spiegelbildli-                                                     auftraten. Patienten der HD-Gruppe
                                              resultiert eine toxische Akkumula-
che Veränderungen des Säure-Base-                                                          zeigten einen deutlich akzelerier-
                                              tion von Metaboliten bakteriellen
Haushalts.                                                                                 ten Trp-Stoffwechsel mit signifikant
                                              Ursprungs, zum Beispiel aus der
                                                                                           verringerten     Trp-Plasmaspiegeln,
                                              proteolytischen Fermentation von
                                                                                           einer Aktivierung der Indolbildung
                                              Tryptophan (Trp). Trp-Metabolite
                                                                                           mit Akkumulation von Indoxylsul-
                                              können durch Bindung an den Aryl-
V02 Metabolite des                                                                         fat und Indollaktat sowie einer sig-
                                              Hydrocarbon-Rezeptor (AHR) zu
                                                                                           nifikanten Erhöhung der Kynurenin/
Darmmikrobioms induzieren                     chronischer Inflammation beitragen,
pro-inflammatorische                                                                       Trp Ratio (Marker für die Aktivität
                                              was die Entstehung kardiovasku-
Mechanismen bei Kindern                                                                    der     Indolamin-2,3-Dioxygenase).
                                              lärer Komplikationen, unabhängig
mit CKD                                                                                    Entsprechend waren Kynurenin,
                                              von weiteren Komorbiditäten, be-
                                                                                           Kynureninsäure, 3-OH-Kynurenin,
J. Holle1,2, H. Bartolomaeus2,                günstigt. Methoden: 48 pädiatrische
                                                                                           Xanthursäure und Anthralinat bei
V. McParland2, A. Thürmer3,                   Patienten mit CKD Stadium IV/V,
                                                                                           Patienten der HD- und CKD-Gruppe
                                              Hämodialyse (HD), nach Nieren-
J. Kirwan4, U. Loeber5,                                                                    erhöht. Plasmaspiegel von TNF-α
N. Wilck2,4,6, D. Müller1                     transplantation sowie gesunde Kont-
                                                                                           sowie die intestinalen Barrieremar-
                                              rollen wurden rekrutiert. Stuhlproben
1Charité-Universitätsmedizin Berlin,                                                       ker Zonulin-1 und sCD14 waren si-
                                              wurden mittels 16S Sequenzierung
                                                                                           gnifikant erhöht in der HD-Gruppe.
Klinik für Pädiatrie m.S. Gastroente-         analysiert, Plasmaproben mittels
                                                                                           In vitro konnte gezeigt werden, dass
rologie, Nephrologie und Stoffwech-           LC/MS und ELISA auf Trp-Meta-
                                                                                           das Serum von HD-Patienten im
selmedizin, Berlin, 2Charité-Univer-          bolite, Zytokine und Biomarker der
                                                                                           Vergleich zu Kontrollen ein höheres
sitätsmedizin Berlin, Experimental            intestinalen     Barrieredysfunktion
                                                                                           AHR-Aktivierungpotential besitzt
and Clinical Research Center,                 untersucht. Mononukleäre Zellen
                                                                                           und zu einer erhöhten Produktion
Berlin, 3Robert Koch Institut,                des peripheren Blutes (PBMC) wur-
                                                                                           von TNF-α in isolierten Monozyten
Berlin, 4Berlin Institute of Health,          den mittels Durchflusszytometrie
                                                                                           führt. Diskussion: Unsere Ergebnis-
Metabolomics Core Facility, Berlin,           auf Oberflächen- und intrazelluläre
5Max Delbrück Center for Molecular                                                         se liefern erstmals einen Einblick in
                                              Marker untersucht. In vitro wurde
                                                                                           das Zusammenspiel von Dysbiose,
                                                                                           Darmbarrierestörung, Trp-Metabo-
                                                                                           lismus und Inflammation bei pädia-
                                                                                           trischen CKD-Patienten. Die CKD
                                                                                           assoziierte Dysbiose mit Zunahme
                                                                                           proteolytischer Bakterien sowie eine
                                                                                           Aktivierung des Indol- und Kynu-
                                                                                           reninmetabolismus fördern über den
                                                                                           AHR       chronisch-inflammatorische
                                                                                           Prozesse. Mikrobiomgerichtete In-
                                                                                           terventionen könnten dazu beitragen,
                                                                                           die Inflammation und das resultie-
                                                                                           rend erhöhte kardiovaskuläre Risiko
                                                                                           bei Kindern mit CKD zu verbessern.

                                                                                           V03 Hohes Phosphat trägt
                                                                                           über die O-Glykosylierung von
                                                                                           kardialem FGF23 zur Induktion
                                                                                           pathologischer kardialer
                                                                                           Veränderungen bei
                                                                                           M. Leifheit-Nestler1, I. Vogt1,
                                                                                           B. Richter1, A. Grund1, M. Wagner1,
Abb. 1 zu Abstract V02. Patienten mit CKD zeigen im Vergleich zu Kontrollen signifikant    M. Bariani1, F. Eitner1, T. Thum2,
erhöhte Plasmaspiegel von sCD14 (A), Kynureninsäure (B), Indoxylsulfat (C) und TNF-α       O.J. Müller3, D. Haffner1
(D). Serum von Hämodialysepatienten induziert in einer Reporterzelllinie die Aktivierung
des Aryl-Hydrocarbon-Rezeptors (E). Zudem induziert urämisches Serum in CD14+ se-          1Medizinische Hochschule Hanno-
lektierten Monozyten eine vermehrte Sekretion von TNF-α.                                   ver, Klinik für Pädiatrische Nieren-,
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
52. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie                                                        355

Leber- und Stoffwechselerkrankun-           den AAV-FGF23-Gruppen unabhän-           0 – 6 years. Design: Retrospective
gen, Hannover, 2Hannover Medical            gig von der Diät erhöht waren. HPD       analysis of Ca-I from dietary data
School, Institute of Molecular and          verstärkte die O-Glykosylierung von      collections. A Ca-I below 60% or
Translational Therapeutic Strategies,       kardialem iFgf23 in AAV-FGF23-           above 100% of the D-A-CH and the
Hannover, 3University Hospital              Mäusen, was auf eine Stabilisierung      KDOQI reference values were consi-
Kiel, Department of Internal                des Proteins hinweist. Gleichzeitig      dered as severe Ca deficiency or Ca
Medicine III, German Center for             erhöhte HPD die Galnt3-mRNA-Ex-          overload. Results: 41 children, medi-
Cardiovascular Research, Kiel               pression und die zirkulierenden iF-      an age 1.1 (range 0 – 5.8) ­years, body
                                            GF23-Spiegel in den Kontrollen und       weight 7.3 (2.4 – 19.9) kg, length 68
    Fragestellung: Unabhängig von           den AAV-FGF23-Mäusen unter HPD           (48 – 105) cm at time of first dietary
der urämischen Kardiomyopathie              im Vergleich zu den NPD-Kontroll-        data collection. Renal function was
korrelieren hohe FGF23-Spiegel mit          gruppen. In NRVM induzierte hohes        classified as CKD stage III in 20, IV
dem Auftreten einer LVH und endo-           Phosphat die Galnt3-mRNA- und            in 28, V in 44, VD in 142 dietary data
thelialen Dysfunktion und sind mit          Proteinspiegel, während die endoge-      collections. At the first dietary data
einem schlechten kardiovaskulären           ne FGF23-Synthese nicht signifikant      collection 5 children were in in CKD
Outcome assoziiert. Bis heute wird          verändert war. Schlussfolgerungen:       stage III, 10 in IV, 9 in V, and 17
kontrovers diskutiert, ob erhöhtes          Die chronische Exposition von bio-       were on dialysis. Only one child pro-
FGF23 per se pathologische kardia-          logisch aktivem, kardialen iFGF23        gressed to a higher CKD stage. 234
le Veränderungen induziert oder ob          wirkt nur in Gegenwart von hohem         dietary data collections were analy-
weitere Faktoren, wie hohes Phos-           Phosphat kardiotoxisch, was zumin-       zed in total. 65 follow-up collections
phat, dafür nötig sind. Methoden:           dest teilweise auf die Phosphat-indu-    were available from 33 children af-
In der vorliegenden Studie haben            zierte Stabilisierung von kardialem      ter a time interval of 26 (1 – 372)
wir ein Mausmodell mit einer ho-            iFGF23 zurückzuführen ist.               days. Median caloric intake was
hen intrakardialen FGF23-Synthese,                                                   120 (47 – 217) % of D-A-CH RDI.
induziert durch kardialen Gentrans-                                                  In 149 (63.6%) of the dietary data
fer mittels adeno-assoziierten vi-                                                   collections, enteral Ca-I was below
ralen Vektoren (AAV), entwickelt            V04 Enteral Ca-intake may be             target (< 100% of the D-A-CH and
und die Auswirkungen auf das Herz           low and affects serum-PTH-               KDOQI RDI). Severe Ca-deficiency
per se und nach Gabe einer Hoch-            levels in pre-school children            was found in 11 (26%) and 4 (12%)
phosphatdiät (HPD) untersucht. An-          with chronic kidney disease              of the children at the first and se-
schließend haben wir die In-vivo-                                                    cond dietary data collection. In total
Daten in isolierten Kardiomyozyten          P. Hörmann1, B. Trutnau1,                11 children were on Ca-containing
neonataler Ratten (NRVM) in vitro           A. Jankauskiene2, A. Zaloszyc3,          phosphate binders. In dietary data
verifiziert. Ergebnisse: AAV-FGF23-         A. Edefonti4, C.P. Schmitt5,             collection 1 and 2 the number were 7
Mäuse zeigten eine erhöhte kardi-           G. Klaus1,6                              children. From these, 4/7 and 4/7 pa-
ale Synthese von intaktem FGF23             1University  of Marburg, KfH             tients had an enteral total Ca-I above
(iFGF23) und erhöhte zirkulierende          Pediatric Kidney Center and              the 100% D-A-CH-limit or above the
iFGF23-Spiegel. Das Serum von               University Hospital, Marburg,            KDOQI-limit, respectively. Absolute
AAV-FGF23-Mäusen stimulierte das            2Vilnius University, Pediatric           dietary Ca-I and Ca-I normalized to
hypertrophe Wachstum von NRVM               Center, Vilnius, Litauen, 3University    body weight correlated negatively
und induzierte pro-hypertrophe              Hospital Strassbourg, Division of        with PTH (r = −0.196, p < 0.005
Gene. Durch eine hohe intrakardiale         Pediatric Nephrology, Strassbourg,       and r = −0.13, p < 0.05). Conclusi-
FGF23-Synthese kam es zur Akti-             Frankreich, 4Pediatric Nephrology,       on: Enteral Ca-I should repeatedly be
vierung des renalen FGFR1/Klotho/           Dialysis and Transplant Unit,            monitored in CKD children, because
MAPK-Signalwegs mit einer ver-              Fondazione Cà Granda, Ospedale           many may otherwise be underexpo-
minderten Expression von NaPi2a/2c          Policlinico, Milano, Italien, 5Univer-   sed to enteral calcium and overexpo-
bei gleichzeitiger Reduktion der tu-        sity Hospital Heidelberg, Division of    sed when calcium containing phos-
bulären Phosphat-Rückresorption,            Pediatric Nephrology, Heidelberg,        phate binders are given. Our findings
was auf eine Bioaktivität von kar-          6University of Marburg, Department       suggest a major impact of dietary
dial sezerniertem iFGF23 hinweist.          of Pediatric Nephrology, Marburg,        calcium supply on bone health in pe-
AAV-FGF23-Mäuse          entwickelten       on behalf of the European Pediatric      diatric CKD.
jedoch weder eine kardiale Dysfunk-         Dialysis Working Group (EPDWG)
tion noch eine LVH oder LV Fibrose.
Nach Gabe einer HPD kam es zu ei-               Treatment of chronic kidney di-
ner Zunahme des LV Durchmessers,            sease (CKD), mineral bone disorder
des LV Volumens und LV Blutdrucks           (MBD) is challenging in growing
sowie der arteriellen Elastizität, die      children due to the high amount of
in AAV-FGF23-Mäusen stärker aus-            calcium needed for normal bone
geprägt war als in den Kontrollen.          mineralization and required dietary
Die FGF23-Synthese im Knochen               phosphate restriction often including
wurde sowohl bei den Kontrollen             intake of calcium-rich products such
als auch bei AAV-FGF23 unter HPD            as milk. Therefore, enteral calcium-
stimuliert, während die intrakardi-         intake (Ca-I) was calculated. Pati-
alen FGF23-mRNA-Spiegel nur in              ents: Pediatric CKD-patients aged
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
Autorenreferate                                                                                                     356

V05 Langzeit-Outcome von                 enten (8%) > 100. Das Stadium der       V06 Abschätzung der renalen
LUTO-Patienten nach                      chronischen Nierenerkrankung (engl.     Prognose nephronophthise­
interventioneller antenataler            CKD) wurde zum Beginn des 1. LJ         assoziierter Gendefekte
Therapie                                 bestimmt. Hierbei gab es keine Pati-
                                         enten im Stadium 1, 3/12 Patienten      J. König1, R. Karsay1, J. Gerß2,
C. Hahn1, S. Weber1, M. Kömhoff1,        (25%) im Stadium 2, jeweils 1 Pati-     K.P. Schlingmann1, M. Dahmer-
G. Klaus1, C. Keil2, S. Köhler2,         ent (je 8%) im Stadium 3 und 4 und      Heath1, A. Telgmann1, S. Kollmann1,
R. Axt-Fliedner3                         7/12 Patienten (58%) im Stadium 5.      G. Ariceta3, V. Gillion4,
1Universitätsklinikum                    Nach 3 Jahren (n = 6) gab es keine      D. Bockenhauer5, A. Bertholet-
                      Marburg,                                                   Thomas6, A. Mastrangelo7,
Zentrum für Kinder- und Jugendme-        Patienten im Stadium 1 oder 4, je-
                                         weils 1 Patient (je 17%) im Stadium     O. Boyer8, M. Lilien9,
dizin, Marburg, 2Universitätsklini-                                              S. Decramer10, J.P. Schanstra10,11,
kum Marburg, Zentrum für pränatale       2 und 3 und 4/6 Patienten (66%) im
                                         Stadium 5. In der Gesamtkohorte von     P. Pennkamp1, M. Konrad1
Medizin und fetale Therapie,
Marburg, 3Universitätsklinikum           22 Kindern war eine Dialysetherapie     1Universitätskinderklinik Münster,
Gießen, Zentrum für pränatale            bei 9 Kindern (9/22, 41%) innerhalb     Münster, 2Universität Münster,
Medizin und fetale Therapie, Gießen      des 1. LJ notwendig. Im Alter von         Institute of Biostatistics and Clinical
                                         3 Jahren erfolgte eine Dialysethera-      Research, Münster, 3Hospital Vall
    Einleitung: Der Begriff Lower        pie bei 3 Kindern (3/7, 43%) und 2      D’Hebron, Universitat Autónoma de
Urinary Tract Obstruction (LUTO)         Kinder (2/7, 29%) waren nierentrans-    Barcelona, Servicio de Nefrología
umfasst kongenitale Fehlbildungen        plantiert. Im Mittel benötigten die     Pediátrica, Barcelona, Spanien,
der unteren ableitenden Harnwege,        Patienten im 1. LJ 4,5 weitere uro-       4Saint-Luc Academic Hospital,
die durch eine Megazystis und abneh-     logische/abdominelle Operationen,         Université Catholique Louvain,
mende Fruchtwassermenge auffallen        im 2. LJ 2,3, im 3. LJ 4 und im 4. LJ     Division of Nephrology, Brussels,
können. Die frühe antenatale Mani-       2,25 Operationen. Die Patienten wa-       Belgien, 5Great Ormond Street
festation ist mit einer hohen Mortali-   ren im 1. LJ im Mittel 80 Tage im         Hospital for Children, NHS Founda-
täts- und Morbiditätsrate verbunden.     Krankenhaus, im 2. LJ 28 Tage, im         tion Trust, Department Renal
Häufigste Ursache bei männlichen         3. LJ 27 Tage und im 4. LJ 35 Tage.       Medicine, London, Vereinigtes
Feten ist die posteriore Harnröhren-     Diskussion: Die Ergebnisse der vor-       Königreich, 6Hôpital Femme Mère
klappe (PUV), die den Urinabfluss        liegenden Kohorte zeigen, dass die      Enfant, Hospices Civils de Lyon-
aus der Harnblase behindert. Die         Nierenfunktion bei einem Großteil       Filière ORKiD, Bron, Centre de
experimentelle pränatale Therapie        der LUTO Patienten trotz pränataler     Référence des Maladies Rénales
in spezialisierten Zentren, umfasst      Therapie im Verlauf mittel- bis hoch-   Rares-Néphrogones, Lyon,
die Anlage eines vesicoamniotischen      gradig eingeschränkt war, sodass eine   ­Frankreich, 7Fondazione IRCCS Ca’
Shunts (VAS) mit oder ohne beglei-       Anwendung von Nierenersatzverfah-        Granda Ospedale Maggiore
tenden      Fruchtwasserauffüllungen.    ren notwendig wurde. Zudem bestan-       ­Policlinico, Milan, Italien, 8Univer-
Ziel der vorliegenden Studie ist die     den erhebliche Belastungen für die        sité de Paris, Service de Néphrologie
Beobachtung der längerfristigen und      Kinder durch Hospitalisierung und         Pédiatrique, Centre de Référence des
ganzheitlichen Entwicklung einer         weitere Behandlungen. Vor einer an-       Maladies Rénales Héréditaires de
Studienkohorte von pränatal thera-       tenatalen interventionellen Therapie      l’Enfant et de l’Adulte (MARHEA),
pierten LUTO-Patienten. Material/        ist daher eine ausführliche interdis-     Institut Imagine, Hôpital Necker-
Methode: Es handelt sich um eine         ziplinäre, kindernephrologische Be-       Enfants Malades, Paris, Frankreich,
deskriptive, retrospektive Studie, die   ratung von großer Bedeutung. Aktu-        9Wilhelmina Children’s Hospital,
in unserem Zentrum durchgeführt          ell erheben wir Fragenbogen basiert       University Medical Center Utrecht
wurde. Eingeschlossen wurden 22          weitere Aspekte zur allgemeinen Le-       and Utrecht University, Department
Jungen mit LUTO, verursacht durch        bensqualität (QoL).                       of Paediatric Nephrology, Utrecht,
PUV, die pränatal interventionell            Gefördert durch die von Behring-      Niederlande, 10Institut National de
behandelt wurden. Die Nierenfunk-        Röntgen-Stiftung (Projekt Nr. 67-         la Santé et de la Recherche Médicale
tion wurde als primärer Endpunkt         0060).                                    (INSERM); Université Toulouse III
ausgesucht, daneben wurden andere                                                  Paul-Sabatier, Toulouse, France;
Einflussfaktoren der Lebensqualität                                                Service de Néphrologie Pédiatrique,
berücksichtigt. Ergebnisse: Von den                                                Hôpital des Enfants, CHU Toulouse,
22 eingeschlossenen lebendgebore-                                                  Toulouse, France; Centre De
nen Patienten verstarben 3 Patienten                                               Référence des Maladies Rénales
vor dem 1. Lebensjahr (LJ) (postna-                                                Rares du Sud-Ouest (SORARE),
tale Mortalität 14%). Follow-up Da-                                                Institut of Cardiovascular and
ten über den 6. Monat hinaus waren                                                 Metabolic Disease, Toulouse,
von 13 und über das 1. LJ hinaus                                                   Frankreich, 11Université Toulouse III
von 12 Kindern verfügbar. Die GFR                                                  Paul-Sabatier, Toulouse, Frankreich
(ml/min/1,73m2) betrug nach 6 Mo-
naten bei 4/13 Patienten (32%) < 10,                                                 Hintergrund: Trotz enormer Fort-
bei 5/13 Patienten (38%) 10 – 20, bei                                            schritte im molekularen Grundla-
jeweils 1 Patienten (je 8%) 20 – 30;                                             genverständnis der Nephronophthise
30 – 40 und 40 – 50, bei 2/13 Pati-                                              bleibt die Vorhersage individueller
enten (16%) 50 – 60 und bei 1 Pati-                                              Krankheitsverläufe auch bei Kennt-
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
52. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie                                                       357

nis des zugrundeliegenden Gende-            V07 Genotyp-Phänotyp                     St. Elisabeth und St. Barbara, Halle
fekts eine große Herausforderung.           Korrelationen bei                        (Saale), 17Pirogov Russian National
Inhalt der aktuellen Studie waren           304 Patienten mit Autosomal              Research Medical University,
der Einfluss des Genotyps und der           rezessiver polyzystischer                Institute for Pediatrics, Moscow,
Schwere des zugrundeliegenden               Nierenerkrankung (ARPKD)                 Russische Föderation, 18Hopital
molekularen Defekts auf das rena-           und PKHD1 Varianten                      Femme Mere Enfant, Hospices
le Überleben sowie die Bedeutung                                                     Civils de Lyon, Pediatric Nephrolo-
weiterer klinischer Einflussfaktoren        K. Burgmaier1, L. Brinker1,              gy Unit, Lyon, Frankreich, 19Depart-
auf den Verlauf der Nierenfunktion.         F. Erger2,3, B. Beck2,3, M. Benz4,       ment of Pediatrics, Université
Methoden: Als Grundlage dienten             C. Bergmann5, O. Boyer6,                 Catholique de Louvain Medical
das klinische NEOCYST-Register              L. Collard7, C. Dafinger1,3, M. Fila8,   School, Saint-Luc Academic
(n = 105), eine ERKNet-basierte             C. Kowalewska9, B. Lange-                Hospital, Brüssel, Belgien, 20Uni-
Online-Umfrage (n = 60) sowie               Sperandio10, L. Massella11,              versitätsklinikum Hamburg-Eppen-
eine ergänzende Literaturrecherche          A. Mastrangelo12, D. Mekahli13,          dorf, Klinik für Kinder- und Jugend-
(n = 227). Ergebnisse: Insgesamt            M. Miklaszewska14, N. Ortiz-             medizin, Hamburg, 21Charles
standen Informationen von 392 In-           Bruechle15, L. Patzer16,                 University Prague, Department of
dividuen mit Defekten in folgen-            L. Prikhodina17, B. Ranchin18,           Pediatrics, University Hospital
den Genen zur Verfügung: NPHP1              N. Ranguelov19, R. Schild20,             Motol, 2nd Faculty of Medicine,
(n = 117), NPHP3 (n = 85), NPHP4            T. Seeman10,21, L. Sever22,              Prag, Tschechien, 22Cerrahpaşa
(n = 87) und NPHP11 (n = 103). Das          P. Sikora23, M. Szczepanska24,           School of Medicine, Istanbul
genspezifische Nierenüberleben va-          A. Teixeira25, J. Thumfart26,            University, Department of Pediatric
riierte zum Teil erheblich, was sich        B. Uetz27, L.T. Weber1, E. Wühl28,       Nephrology, Istanbul, Türkei,
u. a. in dem Altersunterschied zeig-        K. Zerres15, J. Dötsch1,                 23Medical University of Lublin,
te, zu welchem 50% der Teilnehmer           F. Schaefer28, M.C. Liebau1,3            Department of Pediatric Nephrology,
eine Dialysepflichtigkeit erreichten:                                                Lublin, Polen, 24Faculty of Medical
                                            1Uniklinik Köln, Klinik und
NPHP3 4,0 Jahre, NPHP1 13,5 Jah-                                                     Sciences in Zabrze, Department of
re, NPHP4 16,0 Jahre und NPHP11             Poliklinik für Kinder- und Jugend-       Pediatrics, SUM in Katowice, Polen,
19,0 Jahre. Darüber hinaus zeigte           medizin, Köln, 2Uniklinik Köln,          25Centro Hospitalar do Porto, Centro
sich für Mutationen in NPHP3 und            Institut für Humangenetik, Köln,         Materno-Infantil do Norte, Porto,
NPHP4 ein signifikanter Zusam-              3Uniklinik Köln, Zentrum für
                                                                                     Portugal, 26Charite-Universitätsme-
menhang zwischen der Schwere des            Molekulare Medizin, Köln, 4Klini-        dizin Berlin, Klinik für Pädiatrie mit
molekularen Defekts und dem rena-           kum Dritter Orden, Klinik für            Schwerpunkt Gastroenterologie,
len Überleben (p < 0,01). In einer          Kinder- und Jugendmedizin,               Nephrologie und Stoffwechselmedi-
Multivariatanalyse der phänotypisch         München, 5Uniklinik Freiburg,            zin, Berlin, 27Klinikum Schwabing,
am besten charakterisierten NPHP1-          Klinik für Innere Medizin IV – Ne-       Städtisches Klinikum München
Kohorte konnten zudem das Vorlie-           phrologie und Allgemeinmedizin,          GmbH und Klinikum rechts der Isar
gen einer arteriellen Hypertonie (HR        Freiburg, 6Necker Hospital, Depart-      (AöR) der Technischen Universität
3.298) sowie eine Wachstumsverzö-           ment of Pediatric Nephrology and         München, Kinderklinik München
gerung (HR 2.178) als zwei unab-            Kidney Transplantation, Paris,           Schwabing – Klinik und Poliklinik
hängige Risikofaktoren für das frühe        Frankreich, 7Clinique de                 für Kinder- und Jugendmedizin,
Auftreten einer terminalen Nierenin-        l’Esperance, Centre de Nephrologie       München, 28Universitätsklinikum
suffizienz identifiziert werden. Au-        Pediatrique Sud, Montegnee,              Heidelberg, Zentrum für Kinder-
ßerdem war eine anti-hypertensive           Belgien, 8Université de Montpellier,     und Jugendmedizin, Heidelberg
ACE-Hemmer-Therapie mit einem               Pediatric Nephrology Unit, CHU
signifikant höheren jährlichen GFR-         Arnaud de Villeneuve, Montpellier,           Einleitung: Die autosomal-rezes-
Verlust (13,0 vs. 6,2 ml/min/1,73m2)        Frankreich, 9The Children‘s              sive polyzystische Nierenerkrankung
assoziiert. Schlussfolgerung: Die           Memorial Health Institute, Warsaw,       (ARPKD) ist eine wesentliche Ursa-
vorliegende Studie liefert erstmals         Polen, 10Kinderklinik und Kinderpo-      che für eine terminale Nierenerkran-
umfangreiche Informationen zum              liklinik im Dr. von Haunerschen          kung im Kindes- und Jugendalter.
Nierenüberleben der häufigsten Ne-          Kinderspital, München, 11Bambino         Ferner ist sie mit der Entwicklung
phronophthise assoziierten Gende-           Gesù Children‘s Hospital, Rome,          einer hepatischen Fibrose mit den
fekte. Die gewonnenen Daten ermög-          Italien, 12Fondazione IRCCS Ca‘          Komplikationen einer portalen Hy-
lichen Patienten und Behandlern eine        Granda Ospedale Maggiore Polic,          pertension sowie der Notwendigkeit
bessere Einordnung, Beratung und            Pediatric Nephrology Unit, Milano,       einer Lebertransplantation assoziiert.
prognostische Abschätzung des indi-         Italien, 13University Hospitals          Die ARPKD wird ganz überwiegend
viduellen Krankheitsverlaufs.               Leuven, Department of Pediatric          durch Varianten im PKHD1-Gen (po-
                                            Nephrology, Leuven, Belgien,             lycystic kidney and hepatic disease 1)
                                            14Faculty of Medicine, Jagiellonian      verursacht. PKHD1 kodiert das Prote-
                                            University Medical College,              in Fibrocystin, das aus 4.074 Amino­
                                            Department of Pediatric Nephrology       säuren besteht. Die Grundlagen der
                                            and Hypertension, Krakow, Polen,         ausgeprägten phänotypischen Varia-
                                            15Uniklinik RWTH Aachen, Institut        bilität sind unzureichend verstanden.
                                            für Humangenetik, Aachen, 16Klinik       Genotyp-Phänotyp-Korrelationen
                                            für Kinder- und Jugendmedizin            beschränkten sich bisher ganz über-
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
Autorenreferate                                                                                                     358

wiegend auf einen schweren Verlauf       ters und können als Grundlage für        tisch über TBMN bis hin zum AS
mit häufigerem perinatalem Verster-      präzisere Beratung und Bewertung         zeigen. Die Bezeichnung „autoso-
ben bei Patienten mit zwei trunkie-      von Therapieansätzen dienen.             mal-dominantes AS“ (ADAS) für he-
renden PKHD1-Varianten. Das Ziel                                                  terozygote Träger von krankheitsver-
unserer Arbeit ist, spezifische Geno-                                             ursachenden Varianten in COL4A3/
typ-Phänotyp Korrelationen im Hin-                                                COL4A4 ist umstritten. Methoden:
blick auf die Funktionalität und die     V08 Das phänotypische und                64 Indexfälle mit Typ-IV-Kollagen-
Lokalisation der PKHD1-Varianten         genotypische Spektrum der                assoziierter Nephropathie, welche
zu eruieren. Material/Methode: Wir       Typ-IV-Kollagen-assoziierten             mittels Exomsequenzierung gene-
analysierten die Datensätze von 304      Nephropathie –                           tisch untersucht wurden, wurden re-
ARPKD-Patienten aus zwei Kohor-          Alport-Syndrom und Syndrom               trospektiv aufgrund phänotypischer/
ten, die die Perinatalzeit überlebten    der dünnen Basalmembran                  histopathologischer Daten und auf-
und mindestens eine pathogene oder                                                grund der Familienanamnese als AS
                                         K.M. Riedhammer1,2,                      (n = 46 Fälle) oder TBMN (n = 18
wahrscheinlich pathogene PKHD1
                                         M.C. Braunisch2, J. Ćomić1,              Fälle) klassifiziert. Es erfolgte ein
Variante oder eine Variante mit un-
                                         A. Lungo3, J. Putnik4, G. Miloševski-­
bekannter klinischer Signifikanz                                                  Vergleich der beiden Subgruppen
                                         Lomić5, M. Geßner6, N. Stajić4,          nach phänotypischen und genotypi-
aufwiesen: 209 Patienten stammen
                                         L. Patzer7, N. Abazi-Emini8,             schen Gesichtspunkten. Ergebnisse:
aus ARegPKD, einer internationalen
                                         V. Tasic8, J. Hoefele1                   Zwischen den Subgruppen konnte
ARPKD Registerstudie, 95 Patien-
ten aus dem Patientenpool des Ins-       1Klinikum   rechts der Isar, Techni-     ein signifikanter Unterscheid bzgl.
tituts für Humangenetik, Uniklinik       sche Universität München, Institut       der genetischen Diagnoserate festge-
RWTH Aachen. Die beobachteten            für Humangenetik, München,               stellt werden: 65% für AS, 28% für
Genotypen wurden in funktionelle         2Klinikum rechts der Isar, Techni-       TBMN (p = 0,01). Das mediane Al-
Klassen (Null/Null, Null/Missense,       sche Universität München, Abtei-         ter bei Erstmanifestation war 5,5 Jah-
Missense/Missense, Others, Single        lung für Nephrologie, München,           re für AS und 16 Jahre für TBMN
variant) eingeteilt, zusätzlich wiesen   3Fundeni Clinical Institute, Abtei-      (p = 0,001). Indexfälle, die als TBMN
wir Missense Varianten entsprechend      lung für Pädiatrische Nephrologie,       klassifiziert wurden, hatten keine ex-
der betroffenen Aminosäure einer         Bukarest, Rumänien, 4Institut für        trarenalen Manifestationen, im Ge-
von vier Regionen zu (Aminosäu-          Mutter- und Kindergesundheit in          gensatz zu 28% bei AS-Indexfällen
ren (AAs, amino acids) 1-708, 709-       Serbien, Abteilung für Nephrologie,      (p = 0,01). 78% der AS-Fälle hatten
1837, 1838-2624, 2625-4074). Die         Belgrad, Serbien, 5Universitätskin-      eine positive Familienanamnese, im
klinischen Endpunkte umfassten den       derklinik, Abteilung für Nephrolo-       Gegensatz zu 39% der TBMN-Fälle
Beginn der Nierenersatztherapie,         gie, Belgrad, Serbien, 6KfH-Nieren-      (p = 0,006). Diskussion: Diese Stu-
Zeichen der portalen Hypertension        zentrum für Kinder und Jugendliche       die beschreibt das phänotypische und
                                         beim Städtischen Krankenhaus             genotypische Spektrum der Typ-IV-
und substantielle hepatische Kompli-
                                         München-Schwabing, München,              Kollagen assoziierten Nephropathie.
kationen. Ergebnisse: Patienten mit
                                         7Kinderkrankenhaus St. Elisabeth         Sie gibt damit dem behandelnden
Null/Null-Varianten zeigten sowohl
                                         und St. Barbara, Halle (Saale),          Arzt, der phänotypische und anam-
im Hinblick auf den Nieren- als auch
                                         8Medizinische Fakultät von Skopje,       nestische Daten in seiner Differen-
den Leberphänotyp schwere Ver-
                                         Universitäts-Kinderkrankenhaus,          tialdiagnose berücksichtigen muss,
läufe. Ferner scheint die von einer                                               wichtige Anhaltspunkte für die klini-
Missense-Variante betroffene Ami-        Skopje, Mazedonien
                                                                                  sche Einschätzung.
nosäuren-Region bei Patienten mit             Einleitung: Die „Typ-IV-Kolla-
Missense/Missense-Varianten in der       gen-assoziierte Nephropathie“ um-
spezifischen Region oder einer Mis-      schreibt ein Spektrum von erblichen
sense-Variante in der spezifischen       hämaturischen Nierenerkrankungen,
Region und einer Null-Variante für       welches das Alport-Syndrom (AS)          V09 NPHP1-associated
den Phänotyp wichtig zu sein: bei der    und das (mildere aber nicht benigne)     nephronophthisis is
Gruppierung entsprechend der vier        Syndrom der dünnen Basalmembran          associated with an occult
Aminosäuren-Abschnitte beobach-          (thin basement membrane nephropa-        retinopathy
teten wir ein besseres Nierenüberle-     thy, TBMN) einschließt. Biallelische     J. Birtel1,2,3, G. Spital4, M. Book4,
ben bei Patienten mit Varianten im       krankheitsverursachende Varianten        S. Habbig5, S. Bäumner5,
Abschnitt AAs 709-1837 und besse-        in COL4A3 und COL4A4 sowie he-           V. Riehmer6, B.B. Beck6,7,
re Leberoutcomes bei Patienten mit       mizygote krankheitsverursachende         D. Rosenkranz8, H.J. Bolz6,8,
Kombinationen in der Region AAs          Varianten in COL4A5 führen zu ei-        M. Dahmer-Heath9, P. Herrmann1,
1838-2624. Varianten in der Region       nem Alport-Syndrom (autosomal-re-        J. König9, P. Charbel Issa2,3
AAs 2625-4074 waren mit schlechte-       zessives AS bzw. X-chromosomales
rem Leberoutcome assoziiert. Aktuell     AS). Monoallelische Varianten in         1Department  of Ophthalmology,
wird die klinische Variabilität in den   COL4A3 und COL4A4 werden bei In-         University of Bonn, Bonn, 2Nuffield
Untergruppen untersucht. Diskussi-       dividuen mit TBMN-Phänotyp iden-         Laboratory of Ophthalmology,
on: Diese Ergebnisse spezifizieren       tifiziert. Frauen mit heterozygoten      Nuffield Department of Clinical
unser Verständnis der Genotyp-Phä-       krankheitsverursachenden Varianten       Neurosciences, University of
notyp-Korrelationen bei der ARPKD        in COL4A5 können einen variablen         Oxford, Oxford, UK, 3Oxford Eye
während des Kindes- und Jugendal-        Phänotyp von klinisch asymptoma-         Hospital, Oxford University
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
52. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie                                                        359

Hospitals NHS Foundation Trust,             dysfunction. Nine patients were           Medical Faculty, Department of
Oxford, UK, 4Eye Center at St.              asymptomatic, whereas those with          Pediatric Nephrology, Gaziantep,
Franziskus-Hospital Münster,                visual symptoms mainly reported           Türkei, 6University of Szeged,
Münster, 5Department of Pediatrics,         reduced night vision as an initial vi-    Department of Pediatrics, Szeged,
Faculty of Medicine and University          sion problem. One patient with more       Ungarn, 7Medical University of
Hospital Cologne, University of             severe retinal degeneration carried       Lublin, Department of Pediatric
Cologne, Cologne, 6Institute of             an additional heterozygous variant        Nephrology, Lublin, Polen, 8The
Human Genetics, University of               in CEP290. Conclusions: These data        Queen Silvia Children’s Hospital,
Cologne, University Hospital of             suggest that homozygous NPHP1             The Sahlgrenska Academy at the
Cologne, Cologne, 7Institute of             gene deletions result in a mild retinal   University of Gothenburg, The
Human Genetics, Center for                  ciliopathy that predominantly affects     PediatricUroNephrologyCenter,
Molecular Medicine Cologne,                 cones, but with relative sparing of       Gothenburg, Schweden, 9University
Center for Rare Diseases Cologne,           the fovea. The distinct retinal phe-      Hospital Centre Rouen, Department
Center for Molecular Medicine               notype is visible on OCT and usually      of Pediatric Nephrology, Rouen,
Cologne, Center for Rare Diseases           remains without obvious correlates        Frankreich, 10Fondazione IRCSS
Cologne, University of Cologne,             on clinical examination and AF ima-       Ca’ Grande Ospedale Maggiore
University Hospital of Cologne,             ging (“occult retinopathy”). Despite      Policlinico, 9Pediatric Nephrology,
Cologne, 8Senckenberg Centre for            the predominant cone dysfunction on       Dialysis and Transplant Unit, Milan,
Human Genetics, Frankfurt,                  ERG testing, night vision problems        Italien, 11University Children’s
9­Department of General Pediatrics,         may be an early symptom. The iden-        Hospital, University of Belgrade,
University Children’s Hospital,             tified additional CEP290 variant in       Department of Nephrology, Belgrad,
Münster                                     the patient with the more severe reti-    Serbien, 12Emma Children’s
                                            nopathy may indicate a potential role     Hospital, Amsterdam University
    Purpose: Nephronophthisis (NPH)         for genetic modifiers, although this      Medical Center, University of
is the leading cause for hereditary         requires further investigation.           Amsterdam, Department of Pediatric
end-stage kidney disease in children
                                                                                      Nephrology, Amsterdam, Niederlande,
and young adults. Biallelic NPHP1                                                     13Zealand University Hospital,
deletions are the most frequent mo-
                                                                                      Department of Medicine, Roskilde,
lecular defect found in NPH patients.
                                            V10 Disparities in treatment              Dänemark, 14Medical University
Nephrocystin 1, the gene product of
NPHP1, is also expressed in photo-          and outcome of kidney                     Graz, Department of Pediatrics,
receptors where it plays an important       replacement therapy in                    Graz, Österreich, 15UK Renal
role in the intraflagellar transport be­    children with comorbidities:              Registry, Bristol, Vereinigtes
tween the inner and outer segments,         An ESPN/ERA-EDTA Registry                 Königreich, 16Moscow Regional
but the retinal phenotype has never         study                                     Research and Clinical Institute
been investigated in detail. Here, we                                                 named after M.F. Vladimirskiy,
                                            R.S. Schild1, S. Dupont2,                 Moscow, Russische Föderation,
comprehensively characterized reti-         J. Harambat3, E. Vidal4, K. Jager2,       17Aristotle University of Thessaloni-
nal changes in patients with bialle-        J. Oh1, A. Balat5, C. Berecki6,
lic NPHP1 deletions. Methods: This                                                    ki, Pediatric Nephrology Unit, 1st
                                            B. Bieniás7, P. Brandström8,              Department of Pediatrics, Thessalo-
cross-sectional, multicenter study in-      F. Broux9, S. Consolo10,
cluded 16 patients with homozygous                                                    niki, Griechenland, 18University of
                                            I. Gojkovic11, J. Groothoff12,            Bristol Medical School, Population
deletion of the NPHP1 gene. Subjects        J.G. Heaf13, H. Hubmann14,
underwent ophthalmic examination                                                      Health Sciences, Bristol, Vereinigtes
                                            S. Mannings15, T.E. Pankratenko16,        Königreich, 19Comenius University,
including best-corrected visual acuity      F. Papachristou17, L.A. Plumb18,
(BCVA) testing and retinal imaging.                                                   Pediatric Department, Children’s
                                            L. Podracka19, S. Prokurat20,             Hospital, Bratislava, Slowakei,
Results: Median age at examination          A.V. Reisaeter21, R. Santos22,            20The Children’s Memorial Health
was 17 years (range, 6 – 53 years).         P. Seikku23, E. Shkurti24,
Fundoscopy and fundus autofluo-             G. Sparta25, K. Vondrak26,
                                                                                      Institute, Department of Nephrology
rescence (AF) imaging showed no                                                       & Kidney Transplantation, Warsaw,
                                            M. Bonthuis2
obvious abnormalities. However, op-                                                   Polen, 21Oslo University Hospital,
tical coherence tomography (OCT)            1Universitätsklinikum  Hamburg-           Rikshospitalet, Department of
imaging revealed a distinct retinal         Eppendorf, Pädiatrische Nephrolo-         Transplantation Medicine, Oslo,
phenotype with mild thinning of the         gie, Hamburg, 2ESPN/ERA-EDTA              Norwegen, 22Hospital Pediátrico
outer nuclear layer, reduced reflecti-      Registry, Amsterdam UMC, Univer-          Carmona da Mota, Centro Hospita-
vity of the ellipsoid zone, fading or       sity of Amsterdam, Department of          lar de Coimbra, Pediatric Nephrolo-
loss of the interdigitation zone, but       Medical Informatics, Amsterdam            gy Unit, Coimbra, Portugal,
                                                                                      23Children’s Hospital, University of
a preservation of the retinal pigment       Public Health Research Institute,
epithelium. Median visual acuity was        Amsterdam, Niederlande, 3Bordeaux         Helsinki and Helsinki University
20/20 (range, 20/80 – 20/20) with a         University Hospital, Bordeaux             Central Hospital, Pediatric Nephro-
para-central sensitivity loss on visu-      Population Health Research Center,        logy and Transplantation, Helsinki,
al field testing. Retina-wide function      Department of Pediatrics, Bordeaux,       Finnland, 24University of Medicine
measured with full-field electrore-         Frankreich, 4University of Udine,         of Tirana, Public Health, Tirana,
tinography revealed either normal           Division of Pediatrics, Udine,            Albanien, 25University Children’s
responses or a mild cone-dominant           Italien, 5Gaziantep University            Hospital Zurich, Pediatric Nephrolo-
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
Autorenreferate                                                                         360

gy Unit, Zürich, Schweiz, 26Univer-
sity Hospital Motol, Department of
Pediatric Nephrology, Prague,
Tschechien

    Background and objectives: Data
on extra-renal comorbidities in child-
ren on kidney replacement therapy
(KRT) is scarce. Considering its high
relevance for prognosis and clinical
decision-making, this study aims to
analyse the prevalence and implica-
tions of comorbidities in European
children on KRT. Design, settings,
participants, and measurements: We
included data from patients aged
< 20 years when commencing KRT
from 2007 to 2017 from 22 Euro-
pean countries included in the ESPN/
ERA-EDTA Registry. Comorbidities
were registered at the start of KRT.
Differences in access to kidney trans-
plantation (KT), patient and graft sur-
vival were estimated using Cox pro-
portional hazard regression. Results:
At least one comorbidity was present
in one third (32.5%) of the 4,127
children commencing KRT, and ac-
quired cardiovascular diseases occur-
red most frequently. The comorbidity
prevalence has steadily increased by
4.8% per year since 2007. Comorbi-
dities were most frequent in patients
from high income countries (47.7%).
Patients with comorbidities had a lo-
wer access to transplantation (aHR
0.67, 95% CI: 0.61 – 0.74), and a hig-
her risk of death (aHR 1.79; 95% CI:
1.38 – 2.32), only on dialysis (aHR
1.60; 95% CI: 1.21 – 2.13). Multiple      Abb. 1 zu Abstract V10.

                                                                    Abb. 2 zu Abstract
                                                                    V10. Cumulative inci-
                                                                    dence of receiving a kid-
                                                                    ney transplant (KT) ad-
                                                                    justed for the competing
                                                                    event (death) in the first
                                                                    5 years after initiating
                                                                    kidney replacement the-
                                                                    rapy (KRT) stratified by
                                                                    income group.
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
52. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie                                                         361

or more severe comorbidities were           or to an intervention group with ad-      V12 Increased
associated with an even lower access        ditional steering by CD4Tvis levels       Cardiovascular burden in girls
to transplantation and a higher mor-        against adenovirus (ADV), cytome-         before and after kidney
tality risk. For both outcomes, the         galovirus (CMV) and herpes simplex        transplantation: insights from
impact of comorbidities was stronger        virus (HSV). The immunosuppressi-         the 4C-T Study
in low-income countries. However,           on consisted of cyclosporine A, eve-
once transplanted, 5-year graft survi-      rolimus and glucocorticoids. CD4T-        R.I. Sugianto1, N. Memaran1,
val was not affected by the presence        vis were quantified by cytokine flow      B.M.W. Schmidt2, A. Doyon3,
of comorbidities (aHR for graft fai-        cytometry in 20 visits during the two-    D. Thurn-Valsassina1,4, J. von der
lure: 1.18, 95% CI: 0.84 – 1.65).           year study period. In the intervention    Born1, E. Wühl3, F. Schaefer3,
Conclusions: Extra-renal diseases           group we have analyzed the CD4Tvis        A. Melk1 for the 4C Study Group
have become increasingly relevant           levels and the number of Tvis-based       1Medizinische   Hochschule Hanno-
in children and adolescents on KRT          dose adjustments of immmunosup-           ver, Klinik für Pädiatrische Nieren-,
and reduce their access to kidney           pressants. Results: At time of trans-     Leber- und Stoffwechselerkrankung,
transplantation as well as survival,        plantation, ADV-CD4Tvis were de-          Hannover, 2Medizinische Hochschu-
especially when remaining on dialy-         tectable in 30/31 patients from the       le Hannover, Nephrologie, Hanno-
sis. Kidney transplantation should be       intervention group, CMV-CD4Tvis           ver, 3Universitätsklnikum Heidel-
considered as treatment of choice in        and HSV-CD4Tvis only in 12/31. No         berg, Pädiatrische Nephrologie,
all pediatric KRT patients and efforts      significant ADV- or HSV-DNAemia           Heidelberg, 4Medical University of
should be made to identify modifia-         was found; only two patients show-        Vienna, Department of Pediatrics
ble barriers to KT for children with        ed transient CMV-DNAemia based            and Adolescent Medicine, Vienna,
comorbidities.                              on CMV-reactivation. Five primary         Österreich
                                            CMV-infections with seroconver-
                                            sion and boost of CMV-CD4Tvis                 Background: Mortality in child-
                                            were observed without significant         ren with end stage kidney disease
V11 Steering of                             CMV-DNAemia. The mean level of            (ESKD) is higher in girls than boys
immunosuppression by                        ADV-CD4Tvis was 1.63 (SD1.25),            with cardiovascular complications
virus-specific T cells after                2.03 (SD1.8), 2.18 (SD2.51) and           representing the most common cau-
pediatric kidney                            1.97 cells/µl (SD1.34) 1, 6, 12 and       ses of death. Sex differences are often
transplantation in the                      24 months after transplantation. In       explained by disparities in access to
randomized controlled IVIST                 case of CD4Tvis < 2 cells/µl 125          transplantation. Pulse wave velocity
trial                                       dose reductions of immunosuppres-         (PWV), a measure of vascular stiff-
                                            sants (96% based on ADV-CD4Tvis)          ness, predicts cardiovascular morta-
T. Ahlenstiel-Grunow1, X. Liu2,             were performed in 28/31 children          lity in adults. PWV in children with
R. Schild3, J. Oh3, C. Taylan4,             with a median of 4 Tvis-based dose        ESKD undergoing kidney replace-
L. Weber4, H. Staude5,                      reductions (range 0 – 10) per patient.    ment therapy (KRT) was investi-
A. Großhennig2                              48% of the Tvis-based dose reduc-         gated to determine sex differences
1Universitätsklinikum  Essen,               tions were carried out in the first 6     and potential contributing factors.
Kinderklinik II, Essen, 2Medizini-          months, 36.8% between month 7 and         Methods: 235 children (80 girls)
sche Hochschule Hannover, Biomet-           12 and 15.2% in the second year after     undergoing transplantation (150
rie, Hannover, 3Universitätsklinikum        transplantation. Conclusions: Under       pre-emptive, 85 with prior dialysis)
Eppendorf, Hamburg, 4Universitäts-          the intensified immunosuppression         with at least one PWV measurement
klinikum Köln, Köln, 5Universitäts-         during the initial post-transplant pe-    pre- and/or post-transplantation from
klinikum Rostock, Rostock                   riod low ADV-CD4Tvis levels were          the 4C Study were analyzed. Lon-
                                            observed with subsequent increase         gitudinal analyses (maximum of 10
    Objectives:       Pharmacokinetic       after dose reduction of the immuno-       years follow-up) were performed for
monitoring alone is insufficient to         suppressive therapy. ADV-CD4T-            standardized PWV z-scores (PWVz)
estimate the intensity of immunosup-        vis are most suitable for immune          using linear mixed regression mo-
pression after kidney transplantation.      monitoring because of their high          dels. Stratified analyses for “pre-
Levels of virus-specific CD4 T cells        prevalence (even in children) and         KRT” and “post-transplantation”
(CD4Tvis) have been shown to iden-          stability combined with absence of        were performed. Results: Mean time
tify overimmunosuppression. The             ADV-DNAemia. Routine monitoring           since eGFR ≤ 30 ml/min/1.73m2 to
IVIST trial has demonstrated that ad-       of ADV-CD4Tvis is recommendable           transplantation (girls: 32 ± 20; boys:
ditional steering of immunosuppres-         especially in the first post-transplant   32 ± 21 months) and time on dialysis
sive therapy by CD4Tvis levels is safe      year to prematurely identify overim-      (girls: 18 ± 14; boys: 18 ± 14 months)
and reduces exposure to immunosup-          munosuppression.                          showed no sex differences. PWV z-
pressants with significantly lower                                                    score (PWVz) at inclusion was si-
trough levels but without increasing                                                  milar between girls (0.17 ± 1.8) and
the risk of acute rejections. Methods:                                                boys (0.10 ± 1.6). eGFR at inclusi-
In the multicenter, randomized con-                                                   on (girls: 23 ± 10; boys: 22 ± 10 ml/
trolled IVIST trial, 64 pediatric kid-                                                min/1.73m2) and at last visit prior to
ney recipients were randomized 1 : 1                                                  KRT (girls: 16 ± 7; boys: 14 ± 6 ml/
to a control group with trough level                                                  min/1.73m2) did not differ between
monitoring of immunosuppressants                                                      girls and boys. PWVz increased with
Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie (GPN)
Autorenreferate                                                                                                   362

time (β = 0.094, p < 0.001) and was        V13 Transplantation von                Ergebnisse: Zwischen 2008 und 2018
higher in girls (β = 0.295, p = 0.045),    „small donor kidneys“                  erhielten 40 pädiatrische Patienten
independent of the underlying kid-         (Spendergewicht ≤ 20kg) in             (mittleres Alter 5,4 ± 1,4 Jahre; m/w
ney disease. Stratified model prior to     junge Empfänger – exzellentes          1 : 1) eine Verstorbenenspende (Ein-
KRT showed an average eGFR decli-          Wachstum und Funktion                  zelniere n = 38) mit einem Spender-
ne of −4 ml/min/1.73m2 per year was                                               gewicht ≤ 20 kg (25% ≤ 10 kg). Die
                                           M. Cetiner1, A. Paul2,
associated with a PWVz increase of                                                mittlere Beobachtungsdauer betrug
                                           J.W. Treckmann2, P.F. Hoyer1,
0.16 in girls, but not in boys. Higher                                            6,4 ± 3,7 Jahre. Drei Patienten (mit
                                           R. Büscher1, A. Büscher1
diastolic BP and LDL were indepen-                                                syndromaler Grunderkrankung) ver-
dently associated with higher PWVz         1Klinik für Kinderheilkunde 2,         starben im Beobachtungszeitraum
in both sexes. In the analysis for         Universitätsklinikum Essen,            bei erhaltener Transplantatfunktion
post-transplantation, a steeper eGFR       Pädiatrische Nephrologie, Essen,       und nicht assoziiert mit der NTx. Pe-
decline prior to KRT (β = −0.053,          2Klinik für Allgemeinchirurgie,
                                                                                  rioperative Komplikationen waren
p = 0.044) and longer time to trans-       Viszeral- und Transplantationschir-    selten (Urinleck (n = 1), Urinleckage
plantation (β = 0.57, p = 0.017)           urgie, Essen                           und Thrombose der V. renalis (n = 1),
were associated with higher PWVz                                                  Thrombose der V. femoralis (n = 1)),
in girls, but not in boys. PWVz in-            Einleitung: Nieren von jungen
                                           Spendern (≤ 20 kg) werden vor-         und führten bei einem Patienten zum
creased further after transplantation                                             Organverlust. Die übrigen Patienten
and was positively associated with         nehmlich „en-bloc“ in erwachsene
                                           Empfänger transplantiert. Berichte     wiesen eine exzellente Transplantat-
time on dialysis and diastolic BP in                                              funktion auf (GFR 80 ± 23, 88 ± 23
both sexes. Discussion: Girls with         thrombotischer Komplikationen so-
                                           wie einer schlechteren Funktionsauf-   bzw. 100 ± 11 ml/min/1,73m2 1 Wo-
advanced CKD are more susceptible                                                 che, 1 Jahr bzw. 5 Jahre nach NTx).
towards the development of vascular        nahme im ersten Jahr nach Nieren-
                                           transplantation (NTx) im Vergleich     Drei Patienten zeigten nach NTx
stiffening compared to boys. The su-                                              eine verzögerte Funktionsaufnahme
sceptibility in girls is associated with   zu älteren Spendern führen dazu,
                                           dass diese Organe nur zurückhaltend    (bei simultaner Lebertransplantation
the magnitude of kidney function                                                  (n = 2) und aufgrund einer Perito-
decline and duration of the impaired       für junge Empfänger sowie als Ein-
                                           zelniere verwendet werden. Dem ent-    nitis bei NTx (n = 1). Sonografisch
kidney function. The increased ar-                                                konnte ein signifikantes Wachstum
terial stiffness in girls persists after   gegen stehen eine steigende Anzahl
                                           sehr junger Patienten mit terminaler   der Transplantate nachgewiesen wer-
transplantation and might contribute
to the higher mortality risk seen in       Niereninsuffizienz sowie die Proble-   den (mittleres Volumen 69 ± 38 vs.
                                           me von large-for-size Organen. Ziel    111 ± 33 ml innerhalb von 5 Jahren;
girls with ESKD.                                                                  p < 0,0001) mit einem Transplantat-
                                           der Untersuchung war die Evaluation
                                           des Outcomes von NTx mit einem         volumen im Normalbereich für das
                                           Spendergewicht ≤ 20 kg bei jungen      körpergewichtsbezogene Gesamtnie-
                                           Empfängern in einem auf pädiatri-      renvolumen gesunder Kinder. Nach
                                           sche NTx spezialisierten Zentrum.      NTx konnte trotz einer steroidbasier-
                                                                                  ten Immunsuppression und einem
                                                                                  hohen Anteil syndromaler Patienten
                                                                                  ein Aufholwachstum in den alters-
                                                                                  bezogenen Normbereich beobach-
                                                                                  tet werden (mittlere Körperlänge
                                                                                  −2,2 ± 1,5 SDS vs. ± 1,7 ± 1,4 SDS
                                                                                  innerhalb von 5 Jahren). Die Strati-
                                                                                  fizierung nach Empfängeralter und
                                                                                  Spendergewicht zeigte einen höheren
                                                                                  Anstieg von GFR und Organgröße
                                                                                  bei sehr jungen Empfängern (≤ 3 Jah-
                                                                                  re) sowie bei einem Spendergewicht
                                                                                  ≤ 10 kg. Diskussion: Die Transplan-
                                                                                  tation von Nieren mit einem Spender-
                                                                                  gewicht bis 20 kg war mit einem ex-
                                                                                  zellenten Transplantatüberleben und
                                                                                  nur einer geringen perioperativen
                                                                                  Komplikationsrate assoziiert. Sono-
                                                                                  grafisch zeigte sich eine Volumenzu-
                                                                                  nahme der NTx im Langzeitverlauf
                                                                                  verbunden mit einer stetigen Zunah-
                                                                                  me der GFR insbesondere bei sehr
                                                                                  jungen Empfängern bzw. einem ge-
                                                                                  ringen Spendergewicht. NTx junger
                                                                                  Spender sollten – in spezialisierten
                                                                                  Zentren – vorrangig für junge Emp-
Abb. 2 zu Abstract V12.                                                           fänger in Betracht gezogen werden.
52. Jahrestagung der Gesellschaft für Pädiatrische Nephrologie                                                       363

V14 Operative                               14Universitätsklinikum    Heidelberg,    nach der Nierentransplantation erfol-
Rekonstruktion des unteren                  Heidelberg                               gen sollte. Material und Methoden:
Harntraktes vor oder nach                                                            Dies ist eine multizentrische Regis-
Nierentransplantation – eine                    Einleitung: Etwa ein Fünftel aller   teranalyse von Daten des ­CERTAIN
multizentrische Analyse der                 Kinder mit chronischer Nierener-         Registry. Einschlusskriterien waren
Langzeit-Ergebnisse aus dem                 krankung (CKD) Stadium 5 weist           eine operative Rekonstruktion des
CERTAIN Registry                            anatomische oder funktionelle Stö-       unteren Harntrakts mittels Blasen-
                                            rungen des unteren Harntrakts auf.       substitution,    Blasenaugmentation
C. Patry1, B. Höcker1, A. Fichtner1,
                                            Nach Transplantation können die-         und/oder Appendikostoma-Anlage.
M. Bald2, M. Weitz3, L. Weber4,
                                            se sich negativ auf das Kurz- und        Wir verglichen die Behandlungser-
M. Hansen5, J. Oh6, L. Dello
                                            Langzeitüberleben des Nierentrans-       gebnisse von nierentransplantierten
Strologo7, K. Buder8, R. Grenda9,
                                            plantats auswirken. In ausgeprägten      Kindern, deren Harntrakt vor Trans-
L. Peruzzi10, L. Murer11, L. Pape12,
                                            Fällen ist daher eine operative Re-      plantation (prä-TUR) rekonstruiert
D. Müller13, B. Tönshoff1,
                                            konstruktion zur Etablierung einer       wurde, mit denjenigen bei einer Re-
J. Nyarangi-Dix14
                                            adäquaten Urinableitung erforder-        konstruktion nach Transplantation
1Universitätsklinikum   Heidelberg,         lich. Jedoch herrscht bislang Unei-      (post-TUR). Ergebnisse: Wir identi-
Kinderklinik Abteilung I, Pädiatri-         nigkeit darüber, ob die Rekonstrukti-    fizierten n = 62 Kinder (77,4% Jun-
sche Nephrologie, Heidelberg,               on der Blase vorzugsweise vor oder       gen) im CERTAIN-Register anhand
2Klinikum Stuttgart, Stuttgart,
3Universitätsklinikum Tübingen,
Tübingen, 4Universitätsklinikum
Köln, Köln, 5Universitätsklinikum
Frankfurt, Frankfurt, 6Universitäts-
klinikum Hamburg, Hamburg,
7Bambino Gesù Children’s Hospital
Rome, Rom, Italien, 8Universitäts-
kinderspital Zürich, Zürich, Schweiz,
9Children’s Memorial Health
Institute Warsaw, Warschau, Polen,
10Regina Margherita University
Children’s Hospital Turin, Turin,
Italien, 11University of Padova,
Padua, Italien, 12Universitätsklini-
kum Essen, Essen, 13­Charite,
Univer­si­tätsmedizin Berlin, Berlin,       Abb. 1 zu Abstract V14.

Abb. 2 zu Abstract V14.
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