Jan Groover. Formenlabor Vom 18. September 2019 bis 5. Januar 2020
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Jan Groover. Formenlabor Elysée Lausanne Mediendossier 2/8 2/14 Vom 18. September 2019 bis 5. Januar 2020 Jan Groover. Formenlabor Eine unveröffentlichte Ausstellung aus dem Archiv der Künstlerin Die Ausstellung bietet den ersten Rückblick auf das Gesamtwerk der US-amerikanischen Fotografin Jan Groover (1943-2012), deren privater Nachlass 2017 in die Sammlung des Musée de l’Elysée kam. Anhand einer Auswahl von Archivstücken aus diesem Nachlass behandelt die Schau nicht nur die New Yorker Jahre der Künstlerin, sondern mit ihrer Zeit in Frankreich auch den wohl am wenigsten bekannten Abschnitt ihres Schaffens. Der Rundgang präsentiert die Ergebnisse umfassender Forschungsarbeiten des Museumsteams an diesem Bestand, die sowohl konservatorische Aspekte (eine genaue Untersuchung der fotografischen Verfahren und Trägermaterialien, restauratorische Behandlung) als auch historische Dokumentation (Groovers Werk im Kontext und seine Rezeption aufseiten von Institutionen und Kritik) beinhalteten. „Die Formgebung ist entscheidend.“ In Anlehnung an diesen Leitsatz Jan Groovers rückt die Ausstellung den zutiefst gestalterischen Ansatz in den Vordergrund, der das Werk der Fotografin ihr Leben lang bestimmte. Ihre von unermüdlichem Experimentieren geprägte künstlerische Suche und der damit zusammenhängende Schaffensprozess werden in der Ausstellung nicht allein durch Originalabzüge, sondern auch anhand von Dokumenten, Aufzeichnungen und Skizzenbüchern anschaulich. Anfang der 1970er Jahre machte sich Jan Groover die ihre ursprüngliche Berufung als Malerin aufgab mit ihren mehrteiligen, motivisch um Strassen, Autos und Stadtlandschaft kreisenden Fotografien einen Namen. Als Auftakt zu ihren formalen und ästhetischen Experimenten lassen sich an ihnen damals im Umfeld der Konzeptkunst angestossene Überlegungen (insbesondere zu den Begriffen der Serie und der Sequenz) reflektieren. Um 1978 nahm Jan Groover einen radikalen Themenwechsel hin zum Stillleben vor. Damit begann die Arbeit an einer Werkgruppe, die das Gros ihres Œuvres ausmacht und durch die sie bis heute in der zeitgenössischen Geschichte des Mediums als eine der Hauptvertreterinnen dieses Genres gilt. Ihre überwiegend im Atelier entstandenen Kompositionen sind in unterschiedlichen Techniken ausgeführt und sollten in den 1980er Jahren aktiv zur Anerkennung der Farbfotografie beitragen. Obwohl die Sachfotografie in ihrem Werk eindeutig überwiegt, gibt es in Jan Groovers Bildern immer wieder auch Landschaften, Körper und Porträts, die meist monochrom gehalten sind. Ihr ausgeprägtes Interesse galt dem Platin-Palladiumdruck, mit dem sie nach ihrem Umzug nach Frankreich zunehmend experimentierte und mehrere Serien in aussergewöhnlichem Querformat (Bankettkamera) schuf, die den Schlusspunkt der Ausstellung bilden. Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt von der Loterie Romande, der Art Mentor Foundation Lucerne und das Cercle von dem Musée de l’Elysée Kuratorinnen : Tatyana Franck, Direktorin und Émilie Delcambre- Hirsch, Ausstellungsabteilung, Musée de l’Elysée Wissenschaftlicher Berater : Paul Frèches Pressekonferenz : Dienstag 17. September um 10 Uhr Vernissage : Dienstag 17. September um 18 Uhr Titelseite: Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1978 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives Vorstehend: Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1978 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives Jan Groover, Ohne Titel, undatiert © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives
Jan Groover. Formenlabor Elysée Lausanne Mediendossier 3/8 3/14 Zur Konservierung des Groover-Nachlasses Jan Groovers Nachlass stellt den Ausnahmefall eines zu erhaltenden Ensembles dar, das noch in seinem Originalkontext – hier des Ateliers und des Labors der Künstlerin – erfahrbar ist [...]. Nur wenige Bestände bieten sich wie dieser an, sich ihnen als Ganzes zu nähern [...]. Der seit dem Tod der Künstlerin 2012 nahezu unberührt gebliebene Nachlass von Jan Groover ist diesbezüglich etwas ganz Besonderes. Er umfasst das gesamte Schaffen der Künstlerin vom Kauf ihres ersten Fotoapparats (1967) bis hin zu ihren letzten Digitaldrucken (um 2011), er enthält tatsächlich noch sämtliche Originalnegative mitsamt der entsprechenden Abzüge; selbst seine aussergewöhnliche, von der Künstlerin selbst konzipierte Gliederung blieb erhalten. Eine erste Mengeninventarisierung förderte 11.633 Negative, 525 Diapositive auf flexiblem Trägermaterial sowie 9.485 Abzüge und andere Druckformen auf Papier zutage. Zwei Konvolute ragen deutlich aus dieser Bildmenge hervor: das eine betrifft die Farbbildverfahren, das andere die Platin-Palladium- Technik. Das erste Konvolut untermauert die bedeutende Stellung Jan Groovers für die Geschichte der Farbfotografie. Dieser Bestand erweist sich allerdings als nur schwer konservierbar, da die meisten chromogen bzw. sofort entwickelten Papierabzüge irreversible Farbtonabweichungen aufweisen [...]. Das zweite Konvolut aus Platin-Palladium-Bildern belegt das ganz spezielle Interesse der Künstlerin für dieses eigentlich historische Verfahren. Zu einer Zeit, in der das chromogene Papier 90 Prozent des Markts beherrscht, eine ungewöhnliche Wahl; Susan Kismaric erstaunt sie hingegen kaum, denn sie erinnert in ihrem Einleitungstext im Katalog zur Ausstellung Jan Groover 1987 im MoMA an die ganz eigene experimentelle Atmosphäre der 1970er Jahre. Nach ihrer Ankunft in Frankreich arbeitet Jan Groover fast nur noch mit diesem Verfahren, mit dem sie grosse Querformate herstellt. Platin- und Palladiumbilder sind – vermutlich weil sie recht kostspielig sind – relativ selten in Museumssammlungen anzutreffen, doch der Nachlass Jan Groover bietet nun einen beachtlichen Bestand. Auszug aus dem Beitrag von Emilie Delcambre Hirsch und Pau Maynés Tolosa, „Et le temps s’est arrêté, défis et enjeux du fonds Jan Groover“, in: Tatyana Franck (Hg.), Jan Groover, photographe. Laboratoire des formes, Ausstellungskatalog, Lausanne : Musée de l’Elysée, 2019, S. 29-30. Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1975 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1978 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives
Jan Groover. Formenlabor Elysée Lausanne Mediendossier 4/8 4/14 Biografie 1943 24. April – Janis (genannt „Jan“) Groover wird in Plainfield, New Jersey in den USA geboren. 1961/65 Jan Groover studiert am Pratt Institute in Brooklyn, New York, wo sie einen Bachelor of Fine Arts in Malerei ablegt. 1966 27. Mai – Heirat der Künstlerin mit dem Malerkollegen und späteren Kunstkritiker Bruce Boice. Zwischen 1966 und 1969 unterrichtet Jan Groover bildende Kunst an öffentlich-städtischen Schulen. 1967 Frühjahr – Kauf ihres ersten Fotoapparats, eine 35mm- Spiegelreflexkamera SLR der Marke Pentax. 1970 Jan Groover legt einen Master of Arts an der Ohio State University in Columbus ab. Sie wird Assistenzprofessorin an der Kunstfakultät der Universität Hartford, Connecticut, wo sie bildende Kunst unterrichtet. 1971 Um 1971 nimmt Jan Groover die erste für sie selbst ernst zu nehmende Fotografie auf: ein Diptychon (aus zwei Aufnahmen auf 35mm-Negativen), bei dem das erste Bild eine Kuh auf der Weide, das zweite ein weisses Rechteck zeigt, welches den Blick auf das Tier verstellt. Sie gibt die Malerei zugunsten ihrer Arbeit mit dem Medium Fotografie auf. 1973 Die Eheleute Groover-Boice lassen sich in New York nieder (wo sie auch bleiben, bis sie 1991 nach Frankreich auswandern). 1974 Erste Einzelausstellung in der Light Gallery, New York. 1975-77 Zwischen 1975 und 1977 arbeitet die Künstlerin weiter an ihren Polyptychen, wobei sich ihr Interesse immer stärker auf Stadt- und Vorstadtarchitektur verlagert. 1978 Die Fotografin erhält ein erstes Landesstipendium, den Photography Grant, National Endowment for the Arts, sowie ein zweites Stipendium des CAPS. Die 1977 begonnene, um 1980 beendete Serie der Kitchen Still Lifes wird erstmals in der Galerie Sonnabend ausgestellt. 1979 Januar – Eines ihrer Kitchen Still Lifes wird Titelbild der Zeitschrift Artforum. Von 1979 bis 1991 unterrichtet sie Fotografie als Professorin am Purchase College (State University of New York at Purchase [SUNY]). Jan Groover beginnt mit der Platin-Palladium-Fotografie zu arbeiten, einem historischen Kontaktbildverfahren, das für seine Beständigkeit und seine besonderen Tonwerte geschätzt wird. 1979/83 Die Fotografin schafft mit dem Platin-Palladium- Verfahren Stillleben, aber auch Landschaften, Porträts, intime und alltägliche Szenen. 1982 Zwischen 1982 und 1986 richtet sie die Werkgruppe ihrer Stillleben neu aus, indem sie auf Tischen angeordnete Kompositionen – sogenannte Tabletop Still Lifes – aufnimmt. 1986 Seit dem Herbst 1986 arbeitet Groover an einer neuen Serie von Farbstillleben, den Color Still Lifes. 1987 Das Museum of Modern Art in New York (MoMA) widmet Jan Groovers Werk eine Retrospektive. Auszug aus dem Beitrag von Emilie Delcambre Hirsch und Pau Maynés Tolosa, „Chronologie“, in: Tatyana Franck (Hg.), Jan Groover, photographe. Laboratoire des formes, Ausstellungskatalog, Lausanne : Musée de l’Elysée, 2019, S. 179-183 (Übersetzung von Kristina Lowis). Bruce Boice, Jan Groover, ca. 1968 © Musée de l’Elysée, Lausanne – Jan Groover archives Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1978-1979 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives
Jan Groover. Formenlabor Elysée Lausanne Mediendossier 5/8 5/14 1991 Als Reaktion auf die Wahl des republikanischen Kandidaten George H. W. Bush zum Präsidenten der USA beschliessen die Eheleute Groover-Boice 1989, das Land für immer zu verlassen. Sie ziehen nach Montpon-Ménestérol, ein Dorf in der französischen Dordogne. Vor ihrer Abreise erwirbt Groover eine grossformatige Plattenkamera, auch Banquet Camera genannt. 1994 Der Kurzfilm Tilting at Space (produziert von Tina Barney mit dem Regisseur Mark Trottenberg), über Werk und Leben der Künstlerin läuft in den USA und Frankreich gleichzeitig in den Kinos an. 1998 November – Jan Groover erkrankt, fotografiert aber weiter mithilfe ihrer Digitalkameras. Unablässig befasst sie sich immer noch mit dem Stillleben, nun in Form von Farbdrucken. 2005 Die Künstlerin und ihr Ehemann nehmen die französische Staatsbürgerschaft an. 2012 Jan Groover stirbt am 1. Januar in Montpon-Ménestérol. 2017 Durch die grosszügige Schenkung von Bruce Boice übernimmt das Musée de l’Elysée den Nachlass Jan Groover, der nun in seiner Zuständigkeit dauerhaft konserviert und für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Publikation Herausgegeben von Tatyana Franck Wissenschaftlicher Berater: Paul Frèches Mit Beiträgen von Bruce Boice, Emilie Delcambre Hirsch, Paul Frèches, Tatyana Franck, Sarah Hermanson Meister und Pau Maynés Tolosa Les Éditions Noir sur Blanc - Collection du Musée de l’Elysée In Zusammenarbeit mit Scheidegger & Spiess, Zürich, für die englische Ausgabe 21 × 27,2 cm Gebunden, 192 Seiten ISBN 978-2-88250-586-6 Verkaufspreis: 49,- CHF / 48,- EUR Erscheinungsdatum: 12. September 2019 Auszug aus dem Beitrag von Emilie Delcambre Hirsch und Pau Maynés Tolosa, „Chronologie“, in: Tatyana Franck (Hg.), Jan Groover, photographe. Laboratoire des formes, Ausstellungskatalog, Lausanne : Musée de l’Elysée, 2019, S. 183-184 (Übersetzung von Kristina Lowis). Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1994 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives
Jan Groover. Formenlabor Elysée Lausanne Mediendossier 6/8 6/14 Die folgenden Fotos stehen der Presse zur Verfügung Pressekontakt Ihr Einsatz beschränkt sich auf die Förderung der Ausstellung Jan Groover. Formenlabor im Julie Maillard Musée de l’Elysée. Sie dürfen nicht beschnitten oder verändert werden und es darf keine +41 (0)21 316 99 27 Erwähnung auf dem Bild erscheinen. Bitte verwenden Sie die mitgelieferten Legenden. julie.maillard@vd.ch Jan Groover, Ohne Titel, 1985 Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1989 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives Jan Groover, Ohne Titel [Mel Bochner], 1980 Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1989 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1975 Jan Groover, Ohne Titel, ca. 1977 © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives © Musée de l’Elysée, Lausanne - Jan Groover archives
Partenaires Partners Partner Jan Groover. Formenlabor Elysée Lausanne Mediendossier 7/8 7/14 Le Musée de l’Elysée remercie ses précieux partenaires pour 2019 The Musée de l’Elysée thanks its valued partners for 2019 Das Musée de l’Elysée dankt seinen geschätzten Partnern für 2019 Partner Das Musée de l’Elysée dankt seinen geschätzten Partnern für die Unterstützung für 2019-2020 Partenaire global Global Partner Global Partner Partenaires privilégiés Preferred Partners Premiumpartner Partenaires principaux Main Partners Hauptpartner Soutiens privés, mécènes et institutionnels Private Partners, Patrons and Institutional Partners Private Förderer, Mäzene und Institutionen Fournisseurs officiels Official suppliers Offizielle Lieferanten Partenaires médias Media Partners Medienpartner
Jan Groover. Formenlabor Elysée Lausanne Mediendossier 8/8 8/14 Das Musée de l’Elysée Das Musée de l’Elysée ist eines der wichtigsten, international anerkannten Museen, das sich ausschliesslich der Fotografie widmet. Seit seiner Gründung hinterfragt und vermittelt es die Fotografie durch innovative Ausstellungen, Publikationen und Veranstaltungen und richtet sich an ein breit gefächertes Publikum. Führend auf dem Gebiet der Erhaltung und Aufwertung des visuellen Kulturerbes, beherbergt das Musée de l’Elysée mehr als eine Million Fototypien und ein Dutzend Archive und Fonds, z.B. von Charlie Chaplin, René Burri, Nicolas Bouvier, Ella Maillart oder Sabine Weiss. Im Jahr 2021 werden ein ehemals städtisches Museum und zwei kantonale Museen an einem Ort vereint werden. Das Musée cantonal des Beaux-Arts, das Musée de design et d’arts appliqués contemporains sowie das Musée de l’Elysée werden in der Nähe des Bahnhofs, auf dem ehemaligen Gelände der SBB Lokomotivhallen, einziehen. www.plateforme10.ch Praktische Informationen Ihre Ansprechpartnerin für Presseanfragen Julie Maillard +41 (0)21 316 99 27 julie.maillard@vd.ch Anschrift 18, avenue de l’Elysée CH - 1014 Lausanne T + 41 21 316 99 11 www.elysee.ch Twitter @ElyseeMusee Facebook facebook.com/elysee.lausanne Instagram @ElyseeMusee Öffnungszeiten Di - So, 11 - 18 Uhr Montags geschlossen, ausser an Feiertagen Am letzten Donnerstag im Monat Abendöffnung bis 20 Uhr Freier Eintritt ab dem 29.05.19 Bis zur Eröffnung des Museums auf dem Gelände der PLATEFORME 10 wird der Eintritt in das Musée de l’Elysée kostenlos. Das Musée de l’Elysée ist eine Institution des Kantons Waadt Musée de l’Elysée © Reto Duriet Ein Haus zwei Museen, das Gebäude des Musée de l’Elysée und mudac als Teil des PLATEFORME 10 Areals © Aires Mateus
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