Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Journée de la Mémoire de l’Holocauste
                        Kinderschicksale: Auswahlbibliographie

Diese Bibliographie wurde erstellt von:

       Anne-Marie Antony (SCRIPT; anne-marie.antony@men.lu)
       Emile Scholtes (IFEN ; emile.scholtes@ifen.lu)

Basis der vom ZpB unterstützten Ausstellung „Vergesst uns nicht - Die Kinder von
Auschwitz“ ist folgendes Buch:
                           Vergiss deinen Namen nicht : die Kinder von Auschwitz / Alwin
                           Meyer. - 2., durchges. Aufl.- Göttingen : Steidl, 2016. - 759 p. - ISBN
                           978-3-86930-949-1

                              „Geduldig hat Alwin Meyer über Jahrzehnte hinweg die Kinder von
                              Auschwitz gesucht, einfühlsam mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen
                              gewonnen. Viele erzählen zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer
                              Kindheit, in der Tod immer präsent und nie natürlich war. cf.
                              https://steidl.de/Buecher/Vergiss-Deinen-Namen-nicht-Die-Kinder-von-
                              Auschwitz-1219444955.html

Schicksale im Versteck
                               Marisha, das Mädchen aus dem Fass : die Geschichte der Malka
                               Rosenthal / Gabriele Hannemann; mit Illustrationen von Inbal Leitner.
                               - Ariella, 2015. - ISBN 978-3-945530-06-1

                               Auf Luxemburgisch verfügbar : Marisha : d'Meedchen aus dem Faass :
                               d'Geschicht vun der Malka Rosenthal / erzielt vum Gabriele
                               Hannemann ; ill. vum Inbal Leitner. - Beringen/Mersch : Ed. Friederich
                               Schmit, 2016. -78 S. - Originaltitel : Marisha : das Mädchen aus dem
                               Fass. - ISBN 978-99959-923-9-2

                               Die kleine Marisha, ein polnisches jüdisches Mädchen erlebt ab 1939 die
                               Schrecken des Ghettolebens, nachdem die Deutschen in Polen einmarschiert
                               sind. Ihrer Familie gelingt die Flucht aus dem Ghetto, doch die Mutter wird
                               erschossen. Der Vater kann sie bei einer Bauernfamilie unterbringen. Das
                               langjährige und durch die Enge traumatisierende Versteck für das kleine
                               Mädchen ist ein Fass im Stallboden …
                               Das Buch beruht auf dem wahren Schicksal der Malka Rosenthal. Die Etappen
                               von Malkas Flucht, die schließlich in Israel endet, werden konsequent aus
                               kindlicher Perspektive erzählt.
                               Das Buch eignet sich für Kinder ab Anfang des Zyklus 4.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Und im Fenster der Himmel : eine wahre Geschichte : Roman /
Johanna Reiss; Neuübersetzung aus dem Englischen von Nina Frey. -
München : DTV, 2015. - 222 S. - Originaltitel: The Upstairs Room. -
ISBN 978-3-423-78285-2

Nach dem Einmarsch der Deutschen in den Niederlanden im Frühjahr 1940
werden die achtjährige Annie und ihre ganze Familie verfolgt. Es gelingt der
Familie, Annie und ihre große Schwester bei einer Bauernfamilie
unterzubringen, die sie versteckt - in einer engen Kammer im Dachgeschoss.
Die beiden Mädchen sehnen sich nach Freiheit und wissen nicht, wie lange sie
dort ausharren müssen …
Das Buch wurde schon 1972 verfasst und jetzt neu übersetzt. Es vermittelt sehr
eindringlich die erdrückende Enge der Verstecke der Schwestern und die damit
einhergehende Beklemmung.
Das Buch eignet sich für Kinder und Jugendliche ab Ende des Zyklus 4.
Der Verlag stellt Unterrichtsmaterial zur Verfügung (via Login) :
https://www.dtv.de/buch/johanna-reiss-und-im-fenster-der-himmel-eine-
wahre-geschichte-78285/

Das Tagebuch der Anne Frank : graphic Diary /umgesetzt von Ari
Folman und David Polonsky; übersetzt von Mirjam Pressler, Ulrike
Wasel und Klaus Timmermann. - Frankfurt : S. Fischer, 2017. – 145 S. -
Originaltitel: The graphic diary. - ISBN 978-3-10-397253-5

Das Tagebuch als Graphic Diary vermittelt einen komplett anderen Zugang zum
Schicksal von Anne Frank. Das Diary startet zeitlich im Juni 1942, kurz ehe die
Franks sich verstecken müssen.
Im Diary werden teils Texte in grafischen Szenen zusammengefasst, manchmal
aber auch ganze, sehr eindringliche, Textpassagen wortwörtlich
wiedergegeben. Die Grafiken spiegeln hervorragend, teils witzig, sarkastisch
oder sehr fantasievoll den Alltag und vor allem die Gefühlslage von Anne
wieder, die zwischen Angst, Frust, Aufbegehren, Hoffnung bzw.
Hoffnungslosigkeit schwankt. Sie werden dem Buch, den vielfältigen und sehr
reflektierten Tagebucheinträgen von Anne, absolut gerecht.
Ein „MUST“ für alle, die Anne Frank „begreifen“ wollen!
Das Buch bietet Lesern ab Ende Zyklus 4 und sicherlich auch Erwachsenen eine
sehr eindringliche zusätzliche Perspektive auf das Tagebuch der Anne Frank.
Das Anne Frank Haus in Amsterdam, das Gebäude, in dem Anne und ihre
Familie versteckt waren, ist aktuell ein Museum im Gedenken an Anne Frank.
Auf      der    Homepage        des      Anne    Frank     Zentrums      Berlin
(https://www.annefrank.de), der deutschen Partnerorganisation des Anne
Frank Hauses in Amsterdam (http://www.annefrank.org/de) findet man
zahlreiche weitere Infos zu Anne Frank.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Anne Frank / Josephine Poole ; ill. par Angela Barrett ; traduit de
                       l’anglais par : Anne Kreif. - Paris : Gallimard, 2015. - Originaltitel: Anne
                       Frank. - ISBN 978-2-07-066390-3

                       Das kurze französische Buch erzählt, unterstützt durch stimmungsvolle Bilder,
                       das Leben der Anne Frank. Es behandelt relativ ausführlich den politischen
                       Kontext, in den Anne hineingeboren wird. Annes Leben in Deutschland und die
                       Flucht nach den Niederlanden werden geschildert. Die eigentliche Zeit im
                       Versteck wird relativ knapp beschreiben. Annes Gefühle zu jeder Zeit sowie die
                       Wichtigkeit des Tagebuchs werden jedoch einfühlsam vermittelt.
                       Es handelt sich vor allem um ein erklärendes Werk, das Kindern ab Zyklus 3 das
                       Leben der Anne Frank näher bringt.

Überlebensschicksale

                       Rescapés de la Shoah / Zane Whittingham & Ryan Jones; trad. de
                       l’anglais par Faustina Fiore. - Paris : Flammarion Jeunesse, 2017. -
                       Originaltitel : Survivors of the Holocaust. - 96 S. - Chronologie. Glossar.
                       Weiterführende Internetseiten. - ISBN 978-2-0813-9661-6

                       In Comicform erzählen sechs Überlebende ihr Schicksal während des Krieges.
                       Einige überlebten, weil sie mit dem Kindertransport nach Großbritannien
                       kamen, nur um dort teils als „feindliche Ausländer“ während des Krieges
                       eingesperrt zu werden oder die deutschen Bombenangriffe zu erleben. Andere
                       waren versteckt oder überlebten das KZ.
                       Alle mussten großen Mut beweisen und einige engagieren sich ganz bewusst
                       als Zeitzeugen der Shoah.
                       Die grafische Aufarbeitung der sechs Geschichten nimmt ihnen keinesfalls die
                       Dramatik oder Schwere. Im Gegenteil werden die Geschichten auf die
                       wesentlichen Punkte und Gefühle reduziert und sprechen unmittelbar den
                       Leser an.
                       Das Buch eignet sich ab Zyklus 4, allerdings nur in begleiteter Lektüre.
                       Das Buch entstand aus einem Dokumentarfilm der BBC mit dem Titel « Children
                       of the Holocaust ».

                       Mich hat man vergessen : Erinnerungen eines jüdischen Mädchens /
                       Eva Erben; aus dem Hebräischen von Nathan Jessen; mit einem
                       Nachwort von Mirjam Pressler und einem Interview. - Weinheim : Beltz
                       & Gelberg, 2015. - 106 S. - ISBN 978-3-407-78956-3

                       Eva wird mir ihrer Familie in das „Vorzeigelager“ Theresienstadt transportiert
                       und später nach Auschwitz. Beim Todesmarsch aus Auschwitz stirbt ihre
                       Mutter. Eva überlebt durch einen glücklichen Zufall und wird von tschechischen
                       Bauern gerettet. Nach dem Krieg kommt sie zu ihrer lieblosen Tante Ilona und
                       dann in ein Kinderheim, ehe sie 1949 nach Israel auswandert. 1966 besucht Eva
                       nochmals die Bauernfamilie, die sie gerettet hatte.

                       In knappen Worten berichtet die Autorin ihre Lebensgeschichte, ihr Leiden in
                       Theresienstadt und Auschwitz, die Güte der Bauern, die sie retteten, aber auch
                       die Schwierigkeiten nach dem Krieg und das Gefühl der Verlorenheit.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
1979 ist es eine israelische Lehrerin die sie dazu veranlasst, ihre Erinnerungen
zu schildern.
Das Buch eignet sich für Jugendliche ab Ende des Zyklus 4.
Der Verlag bietet kostenloses Unterrichtsmaterial an (Login erforderlich) :
http://www.beltz.de/produkt_produktdetails/14720-
mich_hat_man_vergessen_im_unterricht.html

Ich bin ein Stern / Inge Auerbacher; aus dem Amerikanischen von
Mirjam Pressler; mit einer Zeittafel von Franz Josef Schütz. - Weinheim
: Beltz, 1992. - 102 S. - Originaltitel: I am a Star. - ISBN 978-3-407-
78949-5

Die Autorin erzählt autobiografisch ihre Kindheit in Deutschland, wo die
Zustände sich für Juden in den 1930er Jahren immer mehr verschlechtern.
1942 wird sie schließlich mit ihren Eltern nach Theresienstadt deportiert.
Anschaulich berichtet sie von den grausamen Zuständen im Lager, aber auch
von Spielen der Kinder oder von kleinen Gesten der Güte und der Solidarität
zwischen Gefangenen. Ihre Eltern versuchen, ihr immer wieder Mut zu machen.
Am 8. Mai 1945, am Tag der Befreiung von Theresienstadt, ist Inge eines von
142 Kindern, die von den ursprünglich 15000 Kindern überlebt haben.
Ein „Klassiker“ der Erinnerungsliteratur.
Geeignet für Kinder ab Ende des Zyklus 4.

Wir Kinder von Bergen-Belsen / Hetty E. Verolme; aus dem Englischen
von Mirjam Pressler. - Weinheim : Beltz, 2010. - 352 p. - Originaltitel :
The children's house of Belsen . - ISBN 978-3-407-74202-5

Die junge Hetty aus Holland kommt mit ihren Eltern im September 1943 zuerst
in das LagerWesterborke und dann nach Bergen-Belsen. Dort erlebt und
überlebt sie die Schrecken des KZ. Von Ende 1944 bis zur Befreiung am 15. April
1945 wird sie eher zufällig „Ersatzmutter“ für eine Gruppe von vierzig Kindern,
die sie zu ermutigen und zu beschützen versucht.
Detailliert beschreibt die Autorin das Lagerleben, das Leiden und die
Schwierigkeiten der Kinder.
Wie durch ein Wunder überleben sowohl die Autorin als auch ihre Mutter, die
zu Zwangsarbeit in einer Salzmine gezwungen wurde, und ihr Vater, der den
Todesmarsch antreten musste.
Die ergreifende Geschichte eignet sich für ältere Jugendliche und Erwachsene.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Ein Koffer - ein Leben

                         Hanas Koffer / Karen Levine. - Ravensburg : Ravenburger, 2017. – 152
                         S. - Originaltitel : Hana's suitcase, a true story. - ISBN 978-3-473-52308-
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                         Das Buch erzählt bewegend und kindgerecht parallel 2 Geschichten :
                         Ausgangspunkt ist der Koffer eines Mädchens, das nach Auschwitz gebracht
                         wurde. Er trägt die Aufschrift „Hana Brady, Waisenkind“. Dieser Koffer wird
                         2000 an ein kleines Holocaustmuseum in Tokio geliefert, wo die Leiterin
                         Fumiko Ishioka mit einer Gruppe von Kindern das Erinnern an den Holocaust
                         lebendig halten will.
                         Auf Wunsch der Kinder setzt Frau Ishioka alle Hebel in Bewegung, um das
                         Schicksal der kleinen Hana zu erfahren. Mit viel Engagement und Glück gelingt
                         es ihr, Hanas Bruder zu finden und so die Etappen von Hanas Leben
                         nachzuvollziehen.
                         Der Leser erfährt die Etappen der Suche nach Hana und lernt die kleine Hana
                         mit ihren Wünschen und Sehnsüchten kennen. Kinder, die das Buch lesen,
                         werden sich leicht mit Hana identifizieren können.
                         Das Buch eignet sich für Kinder ab Zyklus 4.
                         Hanas Schicksal wurde als Dokumentarfilm verfilmt cf. Trailer auf Vimeo .
                         https://vimeo.com/51166979 (Englisch)

Leben retten

                         Erikas Geschichte / Ruth Vander Zee; ill. von Roberto Innocenti;
                         Deutsch von Gabriele Haefs. - Hildesheim : Gerstenberg, 2013. -
                         Originaltitel : Erika’s story ISBN 978-3-8369-5770-0

                         Eine kurze, fast unvorstellbare Geschichte, erzählt mit einigen wenigen, sehr
                         einprägsamen Bildern des großen Bilderbuchkünstlers Roberto Innocenti :
                         Erika, die Protagonistin der Geschichte begegnet 1995 durch Zufall der Autorin
                         und erzählt ihr das Einzige, was sie mit Sicherheit über ihre Herkunft weiß : sie
                         wurde im Sommer 1944 aus einem fahrenden Zug geworfen, der
                         Richtung Konzentrationslager fuhr …
                         Der kurze Text und die wunderbaren Bilder berichten von allem von den
                         Fragen, die sich Erika über ihre Geschichte stellt.
                         Ein Bilderbuch das sehr nachdenklich stimmt.
                         Es eignet sich für Kinder ab Ende des Zyklus 3, am besten als begleitete
                         Lektüre mit Erwachsenen.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Der letzte Überlebende : eine wahre Geschichte / Sam Pivnik. -
                       Darmstadt : Theiss, 2017. - 278 S. - Originaltitel : Survivor : Auschwitz,
                       the death march and my fight for freedom. - ISBN 978-3-80623478-7

                       Erst mit 86 Jahren veröffentlicht einer der letzten Überlebenden von
                       Auschwitz und dem Todesmarsch seine Kindheitserinnerungen.
                       Nach einer unbeschwerten Kindheit landet Sam „Szlamek“ zuerst mit seiner
                       Familie im Ghetto seiner polnischen Geburtsstadt Bedzin. Als im Sommer
                       1942 immer mehr Bewohner von dort nach Auschwitz geschickt werden,
                       beteiligt er sich an einem Aufstand im Ghetto. Schließlich wird er als 16-
                       Jähriger mit seiner Familie nach Auschwitz transportiert. Dort werden alle
                       mitreisenden Familienmitglieder außer ihm direkt in die Gaskammer
                       geschickt.
                       Wie er die Gräuel im KZ überlebt, den Todesmarsch, den Untergang des
                       Luxusdampfers der SS Cap Arcona, auf der er mit anderen KZ-Häftlingen
                       gefangen war, erzählt er in einem direkten, doch sehr bewegenden Stil. Die
                       Erinnerungen sind nach der langen Zeit nicht immer lückenlos, vermitteln
                       aber gut seine damaligen Gefühle und seine Verwirrung. Aktuelle Erklärungen
                       des Geschehnisse fließen in die Geschichte mit ein und machen dem
                       Leser die Ereignisse nachvollziehbarer.
                       Sams lebenslange Beschäftigung mit seiner Geschichte, dem Holocaust und
                       dessen Täter sowie der Erinnerungskultur werden ebenfalls im Buch
                       thematisiert.
                       Eine spannende Mischung aus Erinnerungen und Analyse von einem der
                       letzten Holocaustüberlebenden, die für Jugendliche ab 15 und Erwachsene
                       sehr lesenswert ist. Sam Pivnik starb am 30. August 2017.

Leben nach dem Krieg

                       Yankov / Rachel Hausfater. - [s.l.] : Thierry Magnier, 2014. - 145 S. -
                       ISBN 978-2-36474-453-0

                       Yankov ist eines von 1000 Kindern, das die Amerikaner bei ihrer Befreiung des
                       KZ Buchenwald am 11. April 1945 entdecken.
                       Er erlebte im Krieg, wie sein Vater, seine letzte Verbindung zum Kindsein und
                       zu einem normalen Leben, von den Aufsehern zu Tode geprügelt wurde.
                       Yankov und die anderen Kinder haben hautnah und ganz unmittelbar die
                       Schrecken des Holocaust erlebt. Sie haben ihre Familie verloren, sind hart
                       geworden, wild, misstrauisch, verängstigt, traumatisiert … Sie sind keine
                       Kinder mehr, sondern sehen sich als lebende Tote.
                       Einige Zeit werden die befreiten Kinder von den Amerikanern im Lager selbst
                       aufgepäppelt. Dann werden „Die Kinder von Buchenwald“ in Zügen nach
                       Frankreich in ein Heim gebracht. Dort braucht es längere Zeit und vor allem
                       eine liebevolle und verständnisvolle Direktorin bis die Kinder langsam den
                       Weg ins Leben zurückfinden.
                       Die Autorin schildert mit bewegenden Sprachbildern und zugleich ganz direkt
                       Yankovs Verzweiflung, seine Wut, seine Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit.
                       Das Buch vermittelt sehr berührend und gleichzeitig hart seine Verlorenheit
                       und seine Versuche, ins Leben zurückzukehren.
                       Durch die sehr direkte, teils krasse Schilderung der Gefühle Yankovs eignet
                       sich das Buch für Jugendliche, am besten als Diskussionsstoff in einer Gruppe
                       mit Erwachsenen.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Kinderschicksale in Bilderbüchern oder Romanen

                        Le petit garçon étoile / Rachel Hausfater, Ill. Olivier Latyk. - Bruxelles :
                        Casterman 2014.- ISBN 978-2-203-08356-1

                        Das Buch deutet sehr poetisch die Judenverfolgung und den Holocaust an. Der
                        kleine Junge freut sich anfangs über den Stern, der ihn auszeichnet. Nach und
                        nach merkt er jedoch, dass der Stern übermächtig wird und andere nur noch
                        den Stern in ihm sehen. Er versteht, dass er versuchen muss, kein Stern mehr
                        zu sein, um zu überleben.
                        Auch wenn das Bilderbuch nur wenig Text enthält, ist es erst ab Ende des Zyklus
                        2 und nur in begleiteter Lektüre mit einem Erwachsenen zu empfehlen

                        Der Junge im gestreiften Pyjama : eine Fabel / John Boyne, mit einem
                        Nachwort des Autors; aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit. -
                        Frankfurt am Main : Fischer, 2007. - 287 S. - Originaltitel : The boy in
                        the striped pyjama. - ISBN 978-3-596-85691-6

                        Die Geschichte des preisgekrönten Bestsellers dürfte vielen bekannt sein: es
                        geht um den neunjährigen Bruno, der mit seiner Familie zu der neuer
                        Arbeitsstätte seines Vaters umzieht.
                        Dass sein Vater Leiter des KZ Auschwitz ist und was im KZ vor sich geht, ist
                        Bruno nicht wirklich bewusst.
                        Die Neugierde treibt ihn dazu, seine Umgebung zu erkunden und er lernt an
                        dem großen Zaun, der sein Haus umgibt, einen etwa gleichaltrigen Jungen
                        kennen, freundet sich mit ihm an und will sein Leben kennenlernen…
                        Das sehr berührende Buch eignet sich für Kinder ab Ende des Zyklus 4.
                        Die Geschichte wurde auch erfolgreich verfilmt.

                        Im Ghetto gibt es keine Schmetterlinge : ein Roman über die Kinder
                        von Theresienstadt / Matteo Corradini; aus dem Italienischen von
                        Ingrid Ickler. - München : cbj, 2017. - 284 S. - Originaltitel : La
                        repubblica delle farfalle. - ISBN 978-3-570-40355-6

                        Das Buch erzählt in Romanform die Geschehnisse im Lager Theresienstadt und
                        vor allem die Geschichten einer Gruppe von Kindern, die im Lager die Zeitschrift
                        “Vedem” herausbringen.
                        Sie wollen einerseits die Grauen von Theresienstadt dokumentieren, sammeln
                        aber auch Kinderzeichnungen und Gedichte und verstecken diese. Viele dieser
                        Dokumente wurden später gefunden und sind noch heute in jüdischen Museen
                        erhalten und legen Zeugnis ab.
                        Die berührenden Geschichten sind für Jugendliche ab Ende des Zyklus 4
                        geeignet.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Reise im August / Gudrun Pausewang. - Ravensburger Buchverlag,
1997. - 174 S. - ISBN 978-3-473-58040-8

Drei Beispiele der Erinnerungsliteratur, verfasst von 3 Kinder- und
Jugendbuchautoren, die sich ausführlich mit dem 2. Weltkrieg und dem
Holocaust beschäftigt haben und die für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurden.
Die Bücher eignen sich für Jugendliche ab Ende des Zyklus 4.

Gudrun Pausewang ist als engagierte Autorin von Kinder- und Jugendbüchern
zu vielen gesellschaftlichen Themen bekannt. Sie schrieb auch mehrere
Jugendbücher zum Thema Nationalsozialismus.

Die Bleisoldaten : Roman / Uri Orlev; aus dem Hebräischen von
Mirjam Pressler. - Weinheim : Beltz, 2001. -334 p. -ISBN 978-3-407-
78855-9

Uri Orlev kennt selbst die Schrecken des Warschauer Ghettos und des KZ
Bergen-Belsen und hat mehrere Kinderund
Jugendbücher zu diesen Ereignissen verfasst.

Malka Mai : Roman / Mirjam Pressler. - Weinheim : Beltz, 2004. - ISBN
978-3-407-78594-7

Mirjam Pressler ist als Übersetzerin vieler Kinder- und Jugendbücher zum
Holocaust tätig, hat aber selbst auch
zahlreiche bekannte Kinder- und Jugendbücher zu diesem Thema verfasst.

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
Erklärungen zum Holocaust

                               Holocaust : was damals geschah : Überlebende berichten auf DVD /
                               Angela Gluck Wood; vorwort von Dr. Josef Schuster, Präsident des
                               Zentralrats der Juden in Deutschland. - Erw. und überarb. Neuaufl. -
                               München : Dorling Kindersley, 2016. - 200 S + DVD. - Originaltitel :
                               Holocaust : the events and their impact on real people. - ISBN 978-3-
                               8310-2998-3

                               Das Buch erläutert erst die Geschichte des Judentums und des Antisemitismus,
                               ehe es alle Etappen der Judenverfolgung vor dem 2. Weltkrieg sowie den
                               Holocaust selbst detailliert beleuchtet. Auch dem Leben danach und dem
                               Gedenken an den Holocaust sind Kapitel gewidmet.
                               Filmische Berichte und Aussagen von Überlebenden und anderen Zeitzeugen,
                               gesammelt vom Institut der Shoah-Stiftung für visuelle Geschichte und Bildung,
                               ergänzen das Gedruckte.
                               Das Buch eignet sich für Jugendliche und Erwachsene.

                               Auschwitz expliqué à ma fille / Annette Wieviorka. - Paris : Seuil, 1999.
                               - 59 S. - ISBN 978-2-02-036699-1

                               Ein Klassiker des Gedenkens an die Shoah : die bedeutende französische
                               Historikerin
                               Annette Wieviorka antwortet auf die ganz direkten Fragen ihrer 13-Jährigen
                               Tochter zu
                               verschiedenen Aspekten des Holocaust.
                               Es stellt sich heraus, dass die Fragen der Tochter denen der Historiker
                               entsprechen, die
                               sich seit Ende des 2. Weltkrieges mit dem Thema befassen. Das Buch eignet
                               sich für
                               Jugendliche und Erwachsene.

Zahlreiche weitere Buchempfehlungen zum Thema Holocaust findet man u. a. auf den kommentierten
Bücherlisten
• der Berghof Foundation „Kinder- und Jugendbücher zu Nationalsozialismus und Neonazismus“ : http://
www.friedenspaedagogik.de/datenbank/kjns/ (Stand 2010)
• der französischen Nationalbibliothek
http://lajoieparleslivres.bnf.fr/simclient/consultation/binaries/stream.asp?INSTANCE=JOIE&EIDMPA=DOSSIER
_583 (Stand 2007).
• der Homepage Ricochet. Dort werden unter dem Stichwort „Holocauste“ laufend Buchrezensionen
gesammelt : http://www.ricochet-jeunes.org

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Journée de la Mémoire de l'Holocauste Kinderschicksale: Auswahlbibliographie - ZPB
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