KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld

 
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KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
E 3988
                                                        Januar–März 2021
                                                             Heft 1/2021

                      KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE

                                                      Heiligabend ohne Krippenspiel?
                                                      Corona war schuld
Foto: P. Schmackeit

                                                      Es geschahen merkwürdige Dinge –
                                                      Franziskus-Wichtel unterwegs
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
FÜR DIE ZUKUNFT BEFÄHIGEN

                          Liebe Freunde unseres Kinder- und Jugenddorfs,
                         ein wahrlich außer-        Danke den Kindern und Jugendlichen:        So organisierte der Kiwanis-Club für uns
                         gewöhnliches Jahr       Bei der Umsetzung der Corona-Verord-          Notebooks, damit die Kinder besser am
                         liegt hinter uns.       nungen verlangte auch ich ihnen viel ab.      Homeschooling teilnehmen konnten. Die
                         Wenn ich die letzten    Wir sind sehr stolz, wie vorbildlich sich     Geräte kamen genau zur rechten Zeit
                         Monate Revue pas-       diese jungen Menschen verhalten haben.        und sind inzwischen jeden Tag im Ein-
                         sieren lasse, fällt        Danke den Mitarbeitern: In welchem         satz. Ebenfalls sofort eingesetzt wurde
                         mir zwangsläufig        Vereinsbereich auch immer, ob Kinder-         die Spende von Mann & Schröder. Beson-
                         das Wort verrückt       dorf, Schule, Kindergarten, Verwaltung,       ders das gespendete Desinfektionsmittel
                         ein. Niemand von        technische Abteilung, Reinigung oder          ist leider »Gold« wert. Trotz Corona und
   uns hätte sich vor einem Jahr träumen         Fachdienst, kein einziger »Aufschrei«,        rechtzeitig zu Weihnachten brachten die
   lassen, dass das Jahr 2020 sich so ent-       kein »das geht nicht«, kein »das mache        Round Tabler auch in diesem Jahr für
   wickeln wird. Oder?                           ich nicht«. Alle Beschäftigten hatten stets   alle Kinder ein Überraschungsgeschenk.
     Und heute? Noch immer scheint der           das Wohl der uns anvertrauten Kinder          Ebenfalls alle Jahre wieder besuchte uns
   Weg zurück zur Normalität weit. Wir se-       vor Augen. Dafür danke ich meinem             der Stricktreff RheinBerg. Die Strick-
   hen zwar Licht am »Impf-Horizont«, den-       Team sehr.                                    freunde brachten mit ihren Nadelkünsten
   noch begleiten uns die Worte Maske,              Danke auch unseren Partnern: Die ers-      auch dieses Jahr wieder die Kinderaugen
   Quarantäne, geschlossene Schulen und          te Lieferung von Masken in erwäh-             zum Leuchten. Neu war die Aktion des
   Kindergarten oder Desinfektionsmittel         nenswerter Menge erhielten wir als            SV Neckarburken. Lesen Sie es selbst,
   nach wie vor.                                 Spende von einem unserer Partner. Über        welch beeindruckende Aktionen doch im-
     Als Kinderdorf sind wir besonders           das ganze Jahr 2020 hindurch erreichten       mer wieder entstehen können, wenn ein
   wachsam. Wenn acht Kindern einer              uns immer wieder Hilfsangebote. Auch          Team dahintersteht. Neu und doch mit
   Hausgemeinschaft acht unterschiedliche        an unsere Partner-Jugendämter herz-           über 50-jähriger Tradition erfolgte eine
   Schulen in acht unterschiedlichen Orten       lichen Dank: Wir haben gemeinsam und          Spendenaktion im Großraum Ludwigs-
   besuchen, ist klar, wie vorsichtig wir sein   vertrauensvoll aus den eingeschränkten        hafen. Es gelang, die Tradition in der
   müssen. Und bei dieser Aufzählung             Bedingungen mit hoher Flexibilität und        nächsten Generation fortzuführen. Und
   fehlen die mindestens fünf Pädagogen          breitem Engagement das Beste gemacht,         auch der Kindergarten St. Laurentius in
   einer Hausgemeinschaft, die ja auch           damit die Kinder- und Jugendlichen die        Hemsbach legte sich wieder mit einer
   wieder eigene Familien haben.                 Hilfe bekommen konnten, die sie be-           Sachspendensammlung für uns ins Zeug.
     Ich möchte dieses erste Vorwort des         nötigten. Für das Vertrauen, das man in       Von einer Heidelberger Schaustellerin
   Jahres 2021 nutzen, um danke zu sagen.        uns setzte, herzlichen Dank.                  kam ein Paket mit Süßigkeiten aus Nürn-
     Danke Ihnen, liebe Freunde: Mit lieben         In dieser KLINGE-ZEITUNG erfahren Sie,     berg, die trotz ihrer schwierigen Situation
   Worten und Ihren Spenden haben Sie            wie eines unserer Häuser, Corona be-          wieder an unsere Kinder gedacht hatte.
   uns dabei unterstützt, das Jahr 2020 zu       dingt, Weihnachten in ganz neuer Form         Familie Hovemann unterstützte unser
   bestehen. Wir erhielten viele nette Briefe,   feiern musste. Leider hatten wir in einer     Spielgelände mit einer großzügigen
   die uns Hoffnung machten und uns in un-       Hausgemeinschaft gleich mehrere In-           Spende, damit die neue Saison auf dem
   serem täglichen Tun bestätigten, Worte,       fizierte. Auch finden Sie einige Berichte,    Spielgelände beginnen kann.
   die Kraft geben und Hilfe anboten, beson-     welche netten Maßnahmen sich unsere              Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim
   ders dann, wenn es einmal eng wird.           Pädagogen einfallen ließen, damit die         Lesen und bleiben Sie gesund!
     Danke den vielen Spendern: Corona           Kinder und Jugendlichen des Dorfs auch
   kostete uns viel Geld, sei es wegen ent-      in der aktuellen Situation einen beson-
   gangener Einnahmen wie etwa durch das         deren Martinsumzug und ein schönes
   ausgefallene Klingefest oder in Form          Fest erleben konnten. Im Vordergrund der
   deutlicher Zusatzkosten für Masken und        Aktionen stand ganz oft das Thema Soli-
   vieles andere. Ohne Ihre Hilfe hätten wir     darität und Gemeinschaft. Auch finden           Ihr
   das nicht erfolgreich meistern können.        Sie einige Texte, wie uns geholfen wurde.       Dr. Christoph Klotz

                               Wir setzen uns ganz für Kinder ein,
                            denen die Geborgenheit einer Familie fehlt
  ...indem wir sie aufnehmen in unsere Lebensgemeinschaften,           Wir sichern Ihnen zu, dass alle Spenden satzungsgemäß verwen-
  mit ihnen gehen, bis sie ein später selbstverantwortliches Leben     det werden. Auf Wunsch und bei Beträgen ab 50,– Euro senden
  führen können und zu vollwertigen Gliedern unserer                   wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zu. Falls Sie weitere
  Gesellschaft werden. Wir sind auf die Unterstützung von              Informationen wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf.
  Freunden und Förderern angewiesen und für jede Hilfe dankbar.        Wir freuen uns über Ihr Interesse!
      Sparkasse Neckartal-Odenwald · IBAN: DE63 6745 0048 0004 2031 39 · BIC: SOLADES1MOS

2 Klinge
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GRUPPENARBEIT UND PANDEMIE

                           Advent und Weihnachten
                             in besonderen Zeiten
                     H           ätte uns vor einem Jahr jemand erzählt,
                                 unter welchen Bedingungen wir 2020
                           Weihnachten feiern würden, hätten wir ihn
                           für verrückt erklärt. Aber nachdem schon seit
                           März besondere Regelungen und Abstands-
                           gebote für unsere Hausgemeinschaften gal-
                           ten, war allen klar, dass die Advents- und
                           Weihnachtszeit zu einer großen Herausforde-
                           rung für uns werden könnte.
                              Es begann mit der Frage, ob es wohl einen
                           Dorf-Adventskalender geben würde. In den
                           letzten Jahren folgten wir ja immer einer
                           Weihnachtsgeschichte, zu der jede Hausge-
                           meinschaft ein Fensterbild gestaltete. Jeden
                           Abend traf man sich vor einem anderen Haus,
                           lauschte andächtig der Erzählung und freute
                           sich über eine kleine zusätzliche Überra-
                           schung wie Punsch, Gebäck oder ähnliches.
                              Dies war »coronabedingt« in diesem Jahr
                           nicht möglich, aber unsere neue Freizeitpäda-
                           gogin Caro hatte eine andere schöne Idee, die
                                                                                                                                 Der Adventskalender war so dekorativ,
Fotos (2): P. Schmackeit

                                                                                                                                dass wir nach dem Öffnen die Verpackung
                                                                                                                                wieder zurückstellten, um den schönen
                                                                                                                                Anblick zu bewahren.

                                                                                                                                 Als Adventskalender erhielten wir eine
                                                                                                                                Kiste mit 24 verschiedenen Päckchen mit
                                                                                                                                wunderbaren Inhalten, die wir auf der
                                                                                                                                Fensterbank aufbauten. Man spürte viel
                                                                                                                                Liebe im Detail, die Ideenvielfalt schien
                                                                                                                                unerschöpflich.

                                                                                                                                wir nach dem Öffnen die Verpackung wieder
                                                                                                                                zurückstellten, um den schönen Anblick zu be-
                                                                                                                                wahren.
                                                                                                                                  Am 1. Advent haben wir uns beim traditio-
                                                                                                                                nellen Adventskaffee bei Plätzchen und
                                                                                                                                Christstollen ein paar Gedanken zu der Frage
                           uns noch viel Freude bereiten sollte: Alle waren     Die Inhalte waren einfach wunderbar. Man        gemacht, wie sich jeder von uns auf die Ge-
                           angehalten, sich eine Kleinigkeit auszudenken,     spürte, dass viel Liebe im Detail steckte, und    burt des Herrn ganz persönlich vorbereiten
                           24 Mal einzupacken und in einem Karton             die Ideenvielfalt schien unerschöpflich. Es gab   könnte. Dazu nutzten wir die Buchstaben des
                           Ende November bei ihr abzugeben. Da es aber        wunderbare selbstgestaltete Windlichter, be-      Wortes ADVENT als Anfangsbuchstaben für
                           nur 17 Gruppen gibt, waren auch andere Be-         sinnliche Texte, Bastelarbeiten aus Holz, Sü-     entsprechende positiv besetzte Begriffe, die
                           reiche, wie z. B. Psychologie, Verwaltung, Fami-   ßigkeiten, ein kniffliges Rätsel zur Geschichte   wir auf einer Tafel festhielten
                           lie Klotz und der Freizeitbereich aufgefordert,    unserer Einrichtung und vieles mehr, und die        Am 18.12. fand unsere alljährliche Fackel-
                           mitzumachen. Und so erhielten wir eine Kiste       Spannung beim Öffnen war selbst bei unseren       wanderung statt, bei der wir, wie schon früher
                           mit 24 verschiedenen Päckchen, die wir auf         schon älteren Jugendlichen immer spürbar.         berichtet, unter einem Leitgedanken in der
                           unserer Fensterbank im Esszimmer aufbauten.        Der Adventskalender war so dekorativ, dass        winterlichen Dunkelheit zur Bödigheimer Feld-

                                                                                                                                                                   Klinge 3
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
GRUPPENARBEIT UND PANDEMIE

 Wir nutzten die Buchstaben des                                                                              Jetzt begann ein Organisations- und

                                                                                                       Foto: P. Schmackeit
Wortes ADVENT als Anfangsbuch-                                                                             Telefonmarathon, wie ihn noch keiner
staben für entsprechende positiv
besetzte Begriffe, die wir auf einer
                                                                                                           erlebt hatte. Aber mit Hilfe unseres Er-
Tafel festhielten.                                                                                         ziehungsleiters und mit dem Pädagogi-
                                                                                                           schen Leiter konnten wir Kinder räum-
                                                                                                           lich voneinander trennen, um allen
kapelle wandern. In diesem Jahr lautete                                                                    noch nicht Infizierten größtmögliche Si-
unser Thema »Man sieht nur mit dem                                                                         cherheit zu schaffen. Wir wurden mit al-
Herzen gut«. Im Mittelpunkt stand die                                                                      lem versorgt, was man in dieser Phase
Erzählung von der Begegnung des klei-                                                                      benötigt, so z. B. einem zweiten Weih-
nen Prinzen mit dem Fuchs und der Aus-                                                                     nachtsbaum, mehr Desinfektionsmittel
sage, dass man für alles, was man sich                                                                     und Schutzkleidung.
vertraut macht, Verantwortung über-                                                                           Nachbarn und Freunde waren zur
nehmen muss. Unsere Kollegin Jasmin                                                                        Stelle und boten ihre Hilfe an. Eine
hatte dafür wunderbare Lebkuchen in                                                                        große Solidarität war zu spüren, und das
Herzform gebacken, die sie mit einem                                                                       tat der Seele gut. Dass die später durch-
Auge aus Zuckerguss verziert hatte.                                                                        geführten PCR-Tests aller Kinder und
   Zuhause angekommen, gab es wie                                                                          Mitarbeiter acht positive Fälle offenle-
immer ein Wintergrillen im Garten mit                                                                      gen würden, damit hatte niemand ge-
Weihnachtsquiz und anschließendem                                                                          rechnet. Die vier betroffenen Mitarbeiter
Filmabend. Dass dies für geraume Zeit                                                                      zeigten zwar Symptome, aber zum
unsere letzte gemeinsame Unterneh-                                                                         Glück wurde niemand schwer krank.
mung sein sollte, ahnte zu diesem                                                                             Der Heilige Abend fand dann fern der
Zeitpunkt noch niemand. Die Schulen                                                                        eigenen Familien in zwei verschiedenen
hatten ja wegen der steigenden Corona-                                                                     Immobilien statt, mit Mitarbeitern, die
Infektionen früher geschlossen. Das war uns      Kinder freuten sich nach der langen Zeit des       ganz anders geplant hatten, aber bereit waren,
eigentlich ganz recht, denn bei acht Kindern     Wartens sehr darauf. Aber es sollte anders         dieses besondere Fest den Jungs so angenehm
an sieben verschiedenen Schulen war das Ri-      kommen: Am 19.12. zeigte ein Junge Krank-          wie möglich zu gestalten. Und wenn man sie
siko, das Virus in die Gemeinschaft hereinzu-    heitssymptome, wie wir sie alle kennen: ein        fragt, hatten sie einen wirklich schönen Abend.
tragen, doch vergleichsweise hoch.               bisschen Fieber, Husten, Unwohlsein, was              Das Beste aus dem machen, was man hat,
   Alles war vorbereitet, um wenigstens da, wo   soll‘s? Um Klarheit zu schaffen, ließen wir aber   das war unsere Devise, und wir Erwachsenen
es möglich ist, Weihnachtsbeurlaubungen in       sicherheitshalber einen Schnelltest durchfüh-      ziehen den Hut vor unseren Jungs, die das alles
die Familien zuzulassen, und die betroffenen     ren, leider mit positivem Ergebnis.                mit so großer Fassung ertragen haben. a.m.

Heiligabend ohne Krippenspiel?
Corona war schuld
D     as hätten wir früher niemals geglaubt,
      dass am Nachmittag des »Heiligen
Abend« in unserer St. Bernhard-Kirche wegen
einer »Grippe« das alljährlich stattfindende
Krippenspiel einfach ausfallen würde. Die Kir-
che war in allen Jahren davor zu diesem An-
lass stets gut gefüllt, zumal auch zahlreiche
auswärtige Familien mit ihren Kindern gern
an dieser besonderen Stunde in der Klinge
teilzunehmen pflegten. Normalerweise stellte
dann eine kleine Gruppe unserer Kinder die

 Eigentlich sollte an diesem Nachmittag
in der Kirche wieder das Krippenspiel, wie
im letzten Jahr (siehe Foto) stattfinden,
aber daraus wurde leider nichts.

4 Klinge
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
ZAHLREICHE GÄSTE VON NAH UND FERN

                                                                                                                                                    Stattdessen
                                                                                                                                                   wurde am Nach-
                                                                                                                                                   mittag des Heiligen
                                                                                                                                                   Abends dieser
                                                                                                                                                   Tannenbaum vor
                                                                                                                                                   der Kirche aufge-
                                                                                                                                                   stellt und mit
                                                                                                                                                   Kerzen geschmückt.
                                                                                                                                                   Die Kinder hängten
                                                                                                                                                   gelbe Sterne an die
                                                                                                                                                   Zweige mit ihren
                                                                                                                                                   innigsten Wünschen
                                                                                                                                                   für ihr Leben.

                                                                                                                                                   diesen besonderen
                                                                                                                                                   Weih nachtsbaum,
                                                                                                                                                   der mit seinen vielen
                                                                                                                                                   Lichtern den Kirchen-
                                                                                                                                                   vorplatz erleuchtete,
                                                                                                                                                   mit seinem prächti-
                                                                                                                                                   gen Schmuck. Man-
                                                                                                                                                   che glaubten später,
                                                                                                                                                   im Schnee doch noch
                                                                                                                                                   einige schwache Spu-
                                                                                                                                                   ren entdeckt zu ha-
                                                                                                                                                   ben, die der Ostwind
                                                                                                                                                   schon fast verwischt
                                                                                                                                                   hatte, und vermute-
                           Geschichte von den Ereignissen in Betlehem        ausfallen. Aber man beschloss, dass wenigs-    ten, sie könnten von den drei Männern aus
                           spielerisch dar, was bei Jung und Alt stets auf   tens die Kirchentüren am dunkler werdenden     dem Morgenland mit den goldenen Kronen
                           großes Interesse stieß und die Teilnehmer in      Nachmittag für den Besuch der Krippe geöff-    stammen und waren sich fast sicher: Die müs-
                           geeigneter Weise auf die Bescherung in der        net bleiben sollte, so dass jede Gruppe, die   sen doch wohl auf Pferden geritten sein. Wer
                           Abendstunde im häuslichen Kreis einstimmte.       das vorhatte, eine nach der anderen die Kir-   weiß?
                           Dieses Jahr – leider alles ausgefallen. Was       che betreten konnte,
                           also tun?                                         um wenigstens der
                             Man beriet sich intensiv, aber es gab keine     Krippe einen Besuch
                           andere Möglichkeit: Das Spiel musste leider       abstatten zu können.
                                                                               Vor dem Gottes-
                            Wer noch nicht sehr groß ist, kann auch         haus hatte man ei-
                           unten herum seine Sterne befestigen. Aber         nen Lichterbaum auf-
                           immerhin, man hat auch mitgemacht.
                                                                             gestellt, an den un-
                                                                             sere Kinder wenigs-
Fotos (4): P. Schmackeit

                                                                             tens gelbe Sterne mit
                                                                             ihren innigsten Wün-
                                                                             schen aufhängen
                                                                             konnten. Leider fiel
                                                                             der ersehnte Schnee
                                                                             erst im Januar gegen
                                                                             »Dreikönig« in ausrei-
                                                                             chender Menge vom
                                                                             Himmel und zierte

                                                                              An Dreikönig fiel
                                                                             dann, zwar verspä-
                                                                             tet, aber immerhin
                                                                             noch nicht zu spät,
                                                                             der ersehnte Schnee
                                                                             und schmückte den
                                                                             Lichterbaum noch
                                                                             auf ganz besonders
                                                                             schöne Weise.

                                                                                                                                                             Klinge 5
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
WILLKOMMENE SPENDE

Kiwanis-Club spendete Notebooks
A          Gebrauchte Geräte
      m 17. November überreichte Herr Kegel-
      mann vom Kiwanis-Club Möckmühl der
                                                                                                              Unter dem Motto »Serving the Children of the
                                                                                                            World – Gemeinsam für die Zukunft unserer Kin-
Klinge 10 gebrauchte Notebooks. Nach einem
Aufruf unsererseits hatte Herr Kegelmann diese
                                                          helfen im Unterricht                              der« wurde im Jahr 2004 der Kiwanis-Club
                                                                                                            Möckmühl gegründet und nahm bei seinen Ver-
Geräte für uns organisiert. Der                                                                                           anstaltungen und Spendenaktio-

                                       Foto: Jana Brauß
Spender möchte dabei nicht ge-                                                                                            nen schon rund 250.000 Euro ein.
nannt werden.                                                                                                             Geld, das Bedürftigen zu Gute
  Herr Kegelmann berichtete, für                                                                                          kam, vor allem Kindern in der Re-
diese Aktion sei nur wenig Über-                                                                                          gion. So auch der Klinge. Wir wer-
zeugungskraft nötig gewesen, und                                                                                          den durch den Kiwanis-Club regel-
der Spender sei einer von nur drei                                                                                        mäßig großartig unterstützt. Als
angeschriebenen Kontakten. Das                                                                                            kleiner Auszug der treuen Unter-
Unternehmen, das die Notebooks                                                                                            stützung seien genannt: eine
spendete, ging nach einer kurzen                                                                                          Schaukel für den Kindergarten, ein
Recherche über den Kiwanis-Club                                                                                           Baumhaus für eine Hausgemein-
und über die Klinge auf den Anruf                                                                                         schaft, spezielle Bettwäsche für ein
ein. Man wollte sich aber natürlich                                                                                       Kind mit Allergie, Sportvereinsbei-
erst informieren, ob das Anliegen                                                                                         träge oder ein besonderes Brillen-
auch seriös sei und ob auch alles                                                                                         gestell. Diese Spenden helfen uns
seine Richtigkeit habe, was Herr                                                                                          und vor allem den Kindern sehr.
Kegelmann erzählte. Die Prüfung ergab, dass               Auf dem Bild zu sehen sind Herr Kegelmann           Der Club unterhält auch weitere großartige
sowohl der Kiwanis-Club Möckmühl als auch                 vom Kiwanis-Club und Herr Dr. Klotz bei der       Projekte. So erzählte Herr Kegelmann von ei-
                                                              Übergabe der Geräte in der Klinge.
unser Kinderdorf einen guten Ruf genießen, so                                                               nem an Epilepsie erkrankten Jungen, dem ein
dass die Bedenken gegen eine Spende ausge-                                                                  Hund ermöglicht werden konnte, der bereits
räumt werden konnten. Hier zeigte sich wieder,            Videokonferenzen im Rahmen des virtuellen         etwa zwei Stunden vorher auf einen Anfall auf-
wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit und Presse              Unterrichts möglich, da alle Geräte mit einer     merksam macht, so dass entsprechende Vor-
auch für ein Kinderdorf sind.                             Webcam ausgestattet sind.                         kehrungen getroffen werden können. Insbeson-
  Die offizielle Übergabe fand am 1. Dezem-                 Bevor die Geräte aber in den Häusern ge-        dere die Ausbildung eines solchen Helfers ist
ber mit Herr Kegelmann vom Kiwanis-Club so-               nutzt werden konnten, mussten sie die vorge-      sehr kostspielig und ohne Unterstützung Dritter
wie Herrn Dr. Klotz und Frau Brauß statt, leider          schriebene Elektroprüfung durchlaufen sowie       kaum zu schaffen. Herzlichen Dank an Herrn
aber ohne Kinder. Die Notebooks waren bereits             von einem IT-Experten für unsere Standards ein-   Kegelmann, das ganze Team des Kiwanis-Clubs
vorher gebracht worden, da in der aktuellen               gerichtet werden. Alle Geräte, die bei uns von    und insbesondere auch an den anonymen
Lage eine baldige Homeschooling-Situation                 Kindern genutzt werden, erhalten eine entspre-    Spender der Notebooks.
nicht auszuschließen war und wir so mit den               chende Schutzsoftware, damit dort nur kindge-       Weitere Infos zum Kiwanis-Club gibt es unter:
Geräten bereits arbeiten konnten. Es sind sogar           rechte Inhalte aufgerufen werden können.          https://www.kiwanis-moeckmuehl.de/              jb

   Mit großer Trauer nehmen wir Abschied                                                      Herz und Seele wahrgenommen und gelebt. Ihre
   von unserer ehemaligen Mitarbeiterin                                                       fachlich fundierte, von Wohlwollen sowie einer im-
                                                                                              mer spürbaren Präsenz gekennzeichneten Arbeit,
   Maria Helmle                                                                               ihre wertschätzende Haltung ihren Kindern und
   07.02.1954 – 19.12.2020                                                                    Mitarbeitenden gegenüber und ihr hohes Engage-
                                                                                              ment für die ganze Dorfgemeinschaft hat ihr eine
   Die Nachricht von ihrem Tod macht uns sehr                                                 uneingeschränkte Solidarität, Achtung und An-
   traurig und betroffen. Unser aufrichtiges Mitge-                                           erkennung eingebracht.
   fühl gilt vor allem ihrem Sohn Tobias Helmle mit                                             Frau Helmle war nicht nur die Seele ihrer
   seiner Ehefrau Lisa Helmle.                                                                Hausgemeinschaft. Sie hat den Geist des Kinder-
     Frau Helmle war von September 1980 bis August 2014 als                        und Jugenddorfs Klinge erfasst und gelebt.
   Hausleiterin im Kinder- und Jugenddorf Klinge tätig. 2014                         Wir bleiben ihr dankbar für die vielen Jahre ihres Engage-
   stellte sie sich noch einmal einer neuen Aufgabe und wech-                      ments im Kinder- und Jugenddorf Klinge und werden ihr An-
   selte als Heilpädagogin in die psychologisch-heilpädagogische                   denken mit großer Wertschätzung in Erinnerung behalten.
   Abteilung. Ende Juni 2018 wurde Frau Helmle in den Ruhe-                        Kinder- und Jugenddorf Klinge
   stand verabschiedet. Sie hat die Aufgabe der Hausleitung mit                    Seckach-Klinge, den 21.12.2020

6 Klinge
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
St. Martin ritt durch die Klinge
B   esondere Zeiten erfordern besondere Ak-
    tionen. Da in diesem Jahr wegen Corona         Alter Brauch trotz Einschränkungen
alle Umzüge zum Fest St. Martin abgesagt
wurden, mussten wir uns neue Gedanken ma-          im Vorgarten eine Feuerschale und Kerzen       Hausaufgaben anzufertigen, ein warmes Es-
chen. Der Tag zur Erinnerung an den Heiligen       aufgebaut oder die Fenster mit bunten Later-   sen zu bekommen, in einer warmen Stube mit
Martin sollte bei uns nicht ganz ausfallen.        nen und Lichtern geschmückt, so dass das       netten Leuten spielen zu dürfen, eine sinnvolle
Also überlegte sich der Arbeitskreis »Religiö-     Dorf einen schönen Anblick bot.                Zeit mit freundlichen Menschen zu verbringen,
ses Leben« ein Konzept, das umsetzbar und            Viele hatten schon in ihren Hausgemein-      lachen zu dürfen, also sich einige Stunden
mit der Corona-Verordnung vereinbar wäre.          schaften ein eigenes kleines Martinsfest ge-   wohlzufühlen. Kinder helfen Kindern.         jb

 Vor jedem Haus im Kinderdorf hielt der           feiert und die dazu gehörende Er-
Heilige Martin inne, derweil Musik erklang         zählung selbst nachgespielt. So gab
und gemeinsame Lieder gesungen wurden.
                                                   es dieses Jahr trotz aller Schwierig-
                                                   keiten doch ein St. Martinsfest,
   Einen traditionellen Umzug, bei dem die Dorf-   wenn auch in etwas anderer Form.
gemeinschaft und Freunde gemeinsam mit St.         Dank an alle, die uns hierbei unter-
Martin durch das Kinderdorf wandern und sich       stützt haben und vielen Dank
abschließend beim Martinsfeuer treffen, gab es     allen Hausgemeinschaften und
diesmal nicht. Aber St. Martin besuchte den-       Kindern, die so wunderbar mitge-
noch unser Kinderdorf und ritt auf seinem Pferd,   macht haben.
vorbei an allen Hausgemeinschaften, einmal            Alle kleinen Spenden, die wir
durch die Kinderdorfstraße. Die Kinder warteten    wie immer dabei gesammelt ha-
mit ihren Erziehern jeweils im Vorgarten auf den   ben, wurden der Caritas St. Peters-
Ritter. Jede Hausgemeinschaft blieb unter sich     burg in Russland weitergeleitet
und geriet nicht mit anderen in Kontakt.           und helfen dort den »Kindern
   St. Martin erschien in Begleitung eines Mu-     ohne Zuhause« in der Einrichtung
sikers, der ihn auf seinem Weg durch das Dorf      »Ostrowok« (das Inselchen), ihre
auf der Trompete begleitete. An sieben Statio-
                                                    Das große Martinsfeuer fiel
                                                                                                                                                    Fotos (2): J. Brauß

nen hielt er kurz an, und die Bewohner der je-
                                                   zwar aus, aber das kleinere
weiligen Hausgemeinschaft sangen gemein-           Feuer (in der Dose) wärmte die
sam das ein oder andere Lied. Darauf waren         kalten Finger fast genauso
sie alle sehr gut vorbereitet. Manche hatten       gut.

                                                                                                                                     Klinge 7
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
HEILIGE DREI KÖNIGE

Und was war mit den Sternsingern?
E   ines Tages lag ein Umschlag an der Türe, kei-
    ner wusste, von wem. Verschiedene beschrie-
bene und bedruckte Blätter aus Papier steckten
                                                                              Kein Besuch, keine Kreide an der Türe?

                                                     Montage: P. Schmackeit
darin, mit allerlei Informationen. Aber was sollte
das bedeuten?
   Nach kurzem Wundern und Nachdenken
kam der Gedanke, dass dies eine Nachricht von
den Sternsingern sein müsse. Der Zeitpunkt war
genau richtig, an dem eigentlich die Buben und
Mädchen mit dem goldenen Stern und den
schönen, feierlichen Gewändern wie jedes Jahr
kommen sollten, die Häuser zu segnen und
Geld zu sammeln für die Kinder dieser Welt.
   Und so hätte man auf Grund der augenblick-
lichen Lage lange auf diesen schönen alten
Brauch warten können. Es sollte dieses Jahr
nicht sein. Also wird man denn, wenn man es so
will, seine Spende an geeigneter Stelle abliefern
können, die Segens-Inschrift für den Türsturz ist
schon fertig geschrieben und ist leicht dort an-
zukleben. Dann wird der Haussegen auch ohne
den Besuch der Sängerschar wirksam werden,
daran glauben wir eben ganz fest.
   Dann also: bis zum nächsten Jahr wieder im
Januar, an Dreikönig.

Monitor- und                                                                   Wir trauern um unsere ehemalige Mitarbeiterin

 Notebook-                                                                     Frau Eva Mees
  spende                                                                       geb. 06.06.1934      gest. 06.09.2020

                                                                               Frau Mees war in der Klinge während       quente Be-
                                                                               der 70er und 80er Jahre rund 10 Jahre     zugsperson
Man lässt uns nicht allein                                                     als Erzieherin tätig. Sie kam aus einer   für die ihr
                                                                               Klostergemeinschaft zu uns, die je-       anvertrau-
N    ach dem Spendenaufruf in der letzten
     KLINGE-ZEITUNG haben sich mehrere
freundliche Spender bei uns gemeldet. Herz-
                                                                               doch wegen der geringer werdenden
                                                                               Zahl der Klosterfrauen keine sozialen
                                                                                                                         ten Kinder
                                                                                                                         und      Ju-
                                                                               Dienste mehr anbieten konnte. So ver-     gendlichen, zu denen sie noch viele
lichen Dank für diese bewegende Mitsorge.                                      ließ sie ihre Ordensgemeinschaft, um      Jahre nach ihrer Pensionierung
   Nachdem der Kiwanis-Club Möckmühl ei-                                       sich der sozialen Arbeit mit Kindern      lebendige Beziehungen aufrecht hielt.
nen Spender für 10 Notebooks bereits zum                                       zu widmen.                                   Bei den Mitarbeitenden war sie
Ende des letzten Jahres gefunden hatte (siehe                                     Sie übernahm bei uns von Frau Cyff-    stets als kollegiale Persönlichkeit
extra Bericht dazu), kamen immer wieder                                        ka bald die Leitung des Hauses Sebas-     angesehen, die mit ihrer Hilfsbere-
Menschen auf uns zu, die auch etwas abzuge-                                    tian, wobei sie gleichzeig eine drei-     itschaft und Freundlichkeit allseitige
ben hatten. So kamen dann doch einige Mo-                                      jährige berufsbegleitende Ausbildung      Achtung genoss.
nitore und sogar Notebooks zusammen. Auch                                      zur Erzieherin an der Fachschule in          Wer Frau Mees noch gekannt hat,
neue Geräte wurden extra bestellt, wenn im                                     Heidelberg absolvierte.                   wird sie stets in angenehmer Erin-
eigenen Bestand nichts abzugeben war.                                             Frau Mees zeigte sich bald als         nerung behalten.
   Für diese gemeinschaftliche Hilfe danken                                    hingebungsvolle, aber auch konse-         Sie ruhe in Frieden.
wir sehr. Es ist für die Kinder und für uns sehr
schön zu wissen, dass wir mit so großartigen                                   Kinder- und Jugenddorf Klinge                                  im Februar 2021
Unterstützern rechnen können.

8 Klinge
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
Eine alte Tradition lebt wieder auf
                                                       Spendenaktion
D      ie Kirchengemeinde Herz Jesu in Lud-
       wigshafen führte für unser Dorf eine
Sammlung für Sachspenden durch. Bisher
                                                   Ludwigshafen fortgesetzt
                                                                                                     überraschend, was wieder alles zusammenge-
                                                                                                     kommen ist.
                                                                                                        Für uns sind das immer Momente, die man
hatte das über viele Jahre hinweg immer un-                                                          kaum fassen kann. Eine Sammelaktion, deren
ser langjähriger und hoch verehrter Gönner        lich, dass diese Verbundenheit und Freund-         Tradition über 50 Jahre andauert und das im
Herr Jorek im Raum Ludwigshafen organi-           schaft nun weitergehen kann.                       Raum Ludwigshafen, so weit entfernt. Das ist
siert, der aber leider verstorben ist. Er sam-       Herr Sauer fuhr mit einem Kollegen nach         keinesfalls selbstverständlich und deshalb
melte für uns mehr als fünf Jahrzehnte hoch-      Ludwigshafen, um die dort gesammelten              freuen wir uns über die neu gewonnenen
wertige Spenden.                                  Spenden abzuholen. Für alle war wieder et-         Unterstützer sehr.
   Seine Frau ließ es sich nicht nehmen, für      was dabei, mehrere Kartons mit Kleidung, et-          Nach dem Sortieren in unserer Spenden-
diese Herzensangelegenheit ihres Mannes           liche Spiele für Kinder und noch vieles mehr.      kammer ist nun auch schon wieder ein Teil
eine Nachfolge zu suchen. Diese Bemühung          Unser VW-Bus samt Anhänger waren auch bei          der Spenden in den Hausgemeinschaften in
war nun von Erfolg gekrönt. Wir danken herz-      dieser Spendenfahrt gut gefüllt. Es ist wirklich   Gebrauch.                                 jb

Wer will haben süße Sachen?
E    ine Spende zu erhalten, ist immer etwas
     Besonderes. Neben den Kindern, für die
die Spenden sind und die daraus auch immer
                                                  Spenden aus Heidelberg und Nürnberg
                                                   Eine ganze Palette

                                                                                                                                                      Fotos (2): J. Brauß
das Gefühl ableiten, dass sie unserer Gesell-
schaft wichtig sind, ziehen wir aus jeder         Kinderpunsch stiftete
                                                  uns Gönnerin Frau
Spende auch die Verantwortung, mit ihr sehr       Förster aus Heidel-
sorgsam umzugehen. In der aktuellen Situa-        berg für unsere
tion eine Spende zu erhalten, ist für uns also    Kinder, je 6 l pro
eine noch bedeutsamere Geste und Verpflich-       Karton.
tung, denn die Corona-Pandemie setzt uns
allen zu, körperlich, psychisch und finan-
ziell. Wenn man dann noch von jeman-
dem etwas bekommt, den es 2020
selbst besonders hart getroffen hat, so
zeigt die Spende noch deutlicher, wie
sehr einem die Kinder- und Jugend-
lichen am Herzen liegen.
   Gemeint ist Frau Förster, Schau-
stellerin auch auf Weihnachtsmärk-
ten in Heidelberg und Nürnberg. Es                                                                    Damit nicht genug, bestellte sie für uns
versteht sich leider von selbst, dass                                                                aus Nürnberg auch noch eine größere
für die Schausteller, die auf das tat-                                                               Menge Lebkuchen von einem Nürnberger
sächliche Stattfinden von Festen                                                                     Bäcker.
und Märkten angewiesen sind, das
Jahr 2020 kaum in angenehmer                                                                         meinschaften auf jeden Fall sehr gut ange-
Erinnerung bleiben wird. Nichts lief wie                                                             kommen. So etwas bekommt man natürlich
geplant.                                                                 Kinderpunsch aus Nürn-      auch nicht alle Tage. Wir denken an unsere
   Im Jahr 2019 organisierte Frau Förster in      berg, der auf einer Palette geliefert wurde,       Gönnerin und hoffen, dass das neue Jahr
Heidelberg auf dem Weihnachtsmarkt noch           und dazu noch ganz besonders leckere Nürn-         auch für sie wieder besser wird.
einen Wunschbaum, und auch unsere Kinder          berger Lebkuchen von einem Bäcker vor Ort.            Im Januar erreichte uns noch ein weiteres
konnten dort ihre Wunschzettel aufhängen          Die Leckereien waren gefühlt schneller weg,        nachträgliches Weihnachtsgeschenk aus
lassen. Wir berichteten von dieser wunderba-      als der Spediteur sie abladen konnte.              Nürnberg. Frau Förster hatte für unsere Kinder
ren Aktion. In diesem Jahr fiel das leider weg.     Wir haben uns außerordentlich gefreut,           und Jugendlichen bei der Nürnberger Versi-
Trotzdem hat sie an uns gedacht. Sie besorgte     dass Frau Förster an uns gedacht hat. Die Le-      cherung auch noch einige Spielsachen organi-
für unsere Schutzbefohlenen etliche Kartons       ckereien aus Nürnberg sind in den Hausge-          siert.                                      jb

                                                                                                                                        Klinge 9
KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
ÜBERRASCHUNGSAKTION

                  D        ie Fußballmannschaft des SV Neckarbur-
                           ken wandte sich kurz vor Weihnachten
                      an uns. Die Mitglieder wollten in diesem für
                      alle Menschen sehr besonderen Jahr etwas
                      Sinnvolles tun. Wegen Corona blieben den
                      Kickern einige Ausgaben erspart. Gemeint ist
                      unter anderem das ein oder andere Bierchen
                      nach dem Training usw. So kam es, dass die
                      Mannschaft bei einem Video-Chat spontan
                      die Idee entwickelte, für die Klinge einen
                      Spendenaufruf zu starten.
                                                                                      Einen solchen Berg von Weihnachtsgaben für unsere Kinder
                         Gesagt getan. Nach kurzer Rücksprache mit                                hatte die Welt noch nicht gesehen.
                      uns fand man in den sozialen Netzwerken

                      Fußballer mit guten Ideen
                      und der Presse ihren Aufruf. Sie sammelten
                      Geld, um für unsere Kinder je ein Weihnachts-
                                                                      Überraschungsaktion vom SV Neckarburken
                      geschenk zu besorgen. Da man nicht wusste,
                      wie viel am Ende zusammenkommen würde,          und der zweite Lockdown vor der Tür stand,       kaum ein besseres Jahr für die Aktion hätte
                      sollten zunächst alle Kinder ein Geschenk be-   mussten alle Helfer des SV Neckarburken          geben können. Die einzuhaltenden Corona-
                      kommen, die über Weihnachten keine Mög-         innerhalb von zwei Tagen den Großeinkauf tä-     Verordnungen für Kinderdörfer sind zum
                      lichkeit hatten, zu ihren Familien zu fahren.   tigen. Nachdem alles erstanden war, stand        Schutze seiner jungen Bewohner und der Mit-
                      Nachdem aber sehr schnell ein erfreulich ho-    noch das große Geschenkeverpacken auf dem        arbeiter sogar noch strenger, als es die »nor-
                      her Betrag zusammengekommen war, konn-          Plan. Auch das hat das Team sehr gut gemeis-     male« Corona-Verordnung ist. Vieles konnte
                      ten schließlich alle Kinder in unserem Dorf     tert, und so wurden am 22. Dezember 20 voll-     den Kindern dieses Jahr leider nicht ermög-
                      und von unseren Außenwohngruppen ein Ge-        gepackte Kartons mit rund 160 Geschenken,        licht werden, gleichzeitig mussten wir jedoch
                      schenk erhalten.                                schön nach Hausgemeinschaften sortiert, an       von ihnen viel Verständnis verlangen. Ein klei-
                         Bedingt durch den angekündigten Lock-        die Klinge übergeben.                            nes Zeichen von außen, dass es jemanden
                      down musste nun alles etwas schneller gehen.       Die Übergabe fand leider ohne Kinder statt.   gibt, dem sie wichtig sind, der für sie etwas
                      Wir verteilten Wunschzettel an die Kinder in    Für sie wäre die Übergabe sicher ein ganz be-    spendet, das ist für die Kinder – neben dem
                      den Kinderdorfhäusern und gaben diese an        sonderes Erlebnis gewesen. Wegen der Pande-      Geschenk selbst – deutlich mehr, als man sich
                      die Mannschaft weiter. Da die Zeit inzwischen   mie musste dieses Ereignis aber leider ausfal-   vorstellen kann.
                      bis kurz vor Weihnachten fortgeschritten war    len. Herr Dr. Klotz nahm die Spenden gerne          Herzlichen Dank für diese großartige Ak-
                                                                      stellvertretend für die Dorfgemeinschaft ent-    tion an das ganze Team des SV Neckarburken
                                                                      gegen und nutzte die Gelegenheit, um über        und natürlich auch an alle Spender. Wir
                       Alle 160 Geschenkpakete waren mit             das Kinderdorf zu informieren und die Fragen     freuen uns auf den nächsten Besuch des
                      viel Mühe und Liebe und sehr sorgfältig
                      nach Wunschzettel ausgewählt und ver-           der »Weihnachtsmänner« zu beantworten.           Teams und dann hoffentlich ohne Corona-Vor-
                      packt worden.                                   Herr Dr. Klotz betonte besonders, dass es        gaben.                                      jb
Fotos (2): J. Brauß

                      10 Klinge
SOCKENLIEFERUNG

                Socken im Sommer…
                …und Socken im Winter
                      F   rau Sennert vom Stricktreff Buchen/Rhein-
                          Berg e. V. brachte uns im Sommer wieder ein
                      paar Socken vorbei. Und mit »ein paar« sind na-
                                                                          RheinBerg e. V.                                Wolle dafür verstrickt wurde, mit Sicherheit
                                                                                                                         schon einige Kilometer. Wie viele Stunden
                                                                                                                         hierbei für unsere Kinder mit Liebe aufge-
                      türlich 50 Paar selbstgestrickte Socken gemeint.
                        Vorangegangen war eine Anfrage vom
                                                                             versorgt                                    bracht wurden, davon wollen wir gar nicht
                                                                                                                         sprechen. Wir können nur allen Beteiligten
                      Stricktreff, ob wir vielleicht wieder Bedarf hät-
                      ten. Diese Anfrage gaben wir an die Häuser           uns bestens                                   zum wiederholten Male herzlichen Dank sa-
                                                                                                                         gen, besonders auch dafür, dass sie uns so
Fotos (2): J. Brauß

                       Von links nach rechts: Frau Sennert, Herr                                                         Die bei unseren Kindern so sehr beliebten
                      Parstorfer und Frau Wasinger.                                                                      »Rheinis« durften in dieser Spendensendung
                                                                                                                         natürlich auf keinen Fall fehlen, oder?

                      weiter, welche den Bedarf an die Verwaltung
                      zurückmeldeten. Unsere Kinder- und Jugend-                                                         treu unterstützen, vor allem in der aktuellen
                      lichen sind große Fans der selbstgestrickten                                                       Zeit. Die Kinder und Jugendlichen freuen sich
                      Socken und freuten sich sehr über dieses An-                                                       immer riesig, wenn eine »neue Lieferung« an-
                      gebot, denn auch im Sommer werden immer                                                            gekommen ist und können es kaum erwarten,
                      mal wieder warme Socken benötigt. Manch ei-                                                        ihre neuen Schätze entgegenzunehmen. Das
                      ner ist auch vielleicht aus den alten schon wie-                                                   obligatorische Foto durfte natürlich nicht feh-
                      der herausgewachsen. Unser Verwaltungslei-                                                         len, worauf man die Berge an Socken, Stulpen
                      ter Herr Duda nahm die Spende im August                                                            und Decken sehr gut erkennen kann. Eine
                      mit Freude entgegen.                                                                               feierliche Übergabe mit Kindern war leider
                         Ende November brachten uns Frau Sennert          nies, Teddybären und Eulen), 17 Decken, 19     auch hier nicht möglich. Wir hoffen, dies
                      und Frau Wasinger erneut zwei Autos voll            Paar Hausschuhe und 295 Paar selbstge-         irgendwann nachholen zu können.
                      Stricksachen. Kistenweise wurden die liebevoll      nähte Alltagsmasken in unterschiedlichen          Nach nur zwei Tagen war so gut wie nichts
                      gefertigten Kunstwerke in das Verwaltungsge-        Größen. Wir staunten nicht schlecht, als wir   mehr von den Bergen übrig. Dafür wärmen
                      bäude getragen. In den Kisten befanden sich         diesen Berg von Kunstwerken sahen.             die schönen Strickwaren nun die Kinder. Auch
                      98 Handstulpen, 324 Paar Socken in unter-              Bei der unglaublichen Menge wäre tatsäch-   die neuen selbstgenähten Masken befinden
                      schiedlichen Größen, 60 Kuscheltiere (Rhei-         lich einmal interessant zu wissen, wie viel    sich bereits im Einsatz.                     jb

                                                                                                                                                           Klinge 11
FRANZISKUS-WICHTELMÄNNER UNTERWEGS

                           Es geschahen sehr merkwürdige Dinge
                           I n der Adventszeit ging es in Haus Franziskus
                             sehr geheimnisvoll zu. Angelehnt an die
                           Schmöker-Aktion von Frau Hefke mit der Ad-
                                                                            der den dazugehörigen Kurzfilm an. Dann
                                                                            startete Frau Hefke mit den Kindern eine pas-
                                                                            sende Wichtel-Freude-Bring-Aktion, bei der die
                                                                                                                             spiel fleißig Hefezöpfe gebacken und lieben
                                                                                                                             Menschen vorbeigebracht, die in diesem Jahr
                                                                                                                             oder auch früher die Kinder und das Haus
                           ventsgeschichte »Das Geheimnis der Weih-         Kinder selbst zu helfenden und Freude brin-      Franziskus in großen und kleinen Angelegen-
                           nachtswichtel« von Sven Nordqvist, in der eine   genden Wichteln wurden. So wurden zum Bei-       heiten unterstützt und geholfen hatten.
                           Wichtelfamilie den Menschen in ver-                                                                        Am 21. Dezember fand dann der
                           schiedenen Situationen hilft, geschahen                                                                 große Wichtelmarsch durch das Kinder-
                           merkwürdige Dinge. Jeden Morgen fan-                                                                    dorf statt. Mit Schürzen und rosa Wich-
                           den die sechs kleinen Mädchen des                                                                       telmützen bekleidet trugen die Kinder
                           Hauses einen Glitzerstein, Glitzerherz-                                                                 die Hefezöpfe im Korb aus. Die Wichtel-
                           chen oder Blümchen, die ihnen offen-                                                                    grüße mit dem Hefezopf erreichten so-
                           sichtlich die Wichtel aus dem Buch ge-                                                                  gar den netten Mann aus Großeicholz-
                           bracht hatten.                                                                                          heim, der jedes Jahr einen schönen
                              Nachdem diese Geschichte von den                                                                     Christbaum für das Haus Franziskus aus
                           Wichteln in der Ruhe-Insel des Hauses                                                                   dem Wald holt.
                           vorgelesen war, schauten sich die Kin-                                                                     Wie in der Geschichte wurde zum Ab-
                                                                                                                                   schluss des Projektes für den Wichtelva-
                                                                                                                                   ter eine Schüssel Milchreis mit einem
Fotos (4): A. Vedernikov

                                                                                                                                   großen Butterklacks vor die Haustür ge-
                                                                                                                                   stellt. Und tatsächlich: Am nächsten
                                                                                                                                   Morgen war die Schüssel leer!      ch.p.

                                                                             Wenn auch nicht
                                                                            alles beim ersten Mal
                                                                            gelingen sollte –
                                                                            Geduld, das wird
                                                                            schon, macht man’s
                                                                            eben noch einmal.

                                                                             Nun gehen die
                                                                            Wichtel gemeinsam
                                                                            auf die Reise, um mit
                                                                            ihren selbst gebacke-
                                                                            nen Köstlichkeiten
                                                                            Freude zu bereiten.

                                                                             Das sieht aber le-
                            Unter guter Anleitung versuchen wir            cker aus, wenn das
                           gemeinsam, den ersten Zopf zu backen. Da         Backwerk frisch aus
                           braucht man ein wenig Gefühl und Geduld.         dem Ofen kommt.

                           12 Klinge
Spende Mann & Schröder
                   K

                                                                                                                                                                     Foto: Jana Brauß
                         urz vor Weihnachten versorgte        Weiterhin befanden sich in den
                         uns die inzwischen treu ge-       Kartons Sonnenschutzmittel und Ge-
                   sinnte Firma Mann & Schröder aus        sichtscremes, so dass auch der nächs-
                   Siegelsbach wieder mit Desinfek-        te Sommer kommen kann. Da sich
                   tionsmittel und Pflegeprodukten.        das Unternehmen wohl neue Ge-
                   Diese Erzeugnisse hatten sich bei       schenkboxen bestellt hat, haben wir
                   uns bereits sehr bewährt. Da deren      gerne einen Teil der »alten« Boxen
                   Anschaffung bei so vielen Kindern       übernommen, die sich als sehr hoch-
                   und Mitarbeitern ein großes finan-      wertig und als äußerst praktisch zur
                   zielles Loch aufreißen kann, sind wir   Aufbewahrung von Stiften oder an-
                   Mann & Schröder sehr dankbar.           deren Kleinigkeiten erwiesen.
                      Vier große Kanister Desinfektions-      Auch Mann & Schröder ist für uns
                   mittel sollten für die nächste Zeit     eine Spenderfirma, die immer wieder
                   erst einmal ausreichen, die Haut-       an uns denkt und uns schon über län-
                   pflege wird nach Benutzung der          gere Zeit mit Produkten aus ihrem
                   Desinfektionsmittel dank der Pflege-    Sortiment unterstützt. Wir bedanken     Herr Tiefenthaler von MANN & SCHROEDER überbrachte uns die
                   produkte ebenfalls kein Problem dar-    uns für diese treue Begleitung, auch    zahlreichen Gebinde mit den wertvollen Spendenartikeln. Wir
                   stellen.                                in schwierigen Zeiten.             jb   bedanken uns sehr für diese erneuten Geschenke der Firma.

                   Süße Last herbeigeschafft
                   A    uf die Unterstützung des RoundTable 33
                         konnten wir uns auch zu Weihnachten
                                                                    Round Table 33 mit 160 Tüten Schokolade
                   2020 verlassen. Trotz Corona schafften es die
                   Tabler, wie 2019 auch schon, pünktlich zu        zwischengelagert, so dass wirklich für jedes      Weil mehr Schokolade vorhanden war, als
                   Weihnachten selbstgepackte Tütchen mit je-       der Kinder und Jugendlichen im Dorf, in den     für die Tütchen benötigt wurde, übergaben
                   der Menge Schokolade für alle unsere Kinder      Jugendwohngruppen in Mosbach und Heidel-        uns die Jungs den Rest einfach auch noch,
                   vorbeizubringen. Rund 160 Päckchen wurden        berg sowie in den Außenwohngruppen etwas        und so haben wir diesen ebenfalls an die
                   in vielen Kisten im Verwaltungsgebäude           dabei war.                                      Hausgemeinschaften verteilt. So hatten die Er-
                                                                                                                                         zieher im Haus auch
Foto: Jana Brauß

                                                                                                                                         noch etwas davon.
                                                                                                                                         Und außerdem blieb
                                                                                                                                         sogar noch für die Ver-
                                                                                                                                         waltung etwas Nerven-
                                                                                                                                         nahrung übrig.
                                                                                                                                            Vielen lieben Dank,
                                                                                                                                         dass mit dieser Aktion
                                                                                                                                         ein Lächeln in die Ge-
                                                                                                                                         sichter von Groß und
                                                                                                                                         Klein gezaubert wer-
                                                                                                                                         den konnte.           jb

                                                                                                                                            Zwei Vertreter der
                                                                                                                                            Round Tabler über-
                                                                                                                                            gaben ihre süße
                                                                                                                                            Schoko-Last an Frau
                                                                                                                                            Brauß und Herrn Dr.
                                                                                                                                            Klotz zur Bewachung.

                                                                                                                                                     Klinge 13
ZAUBERER BEGEISTERT

                      Online Zaubershow ermöglicht
                      E    ine Veranstaltung zu besuchen, ist mit
                           vielen Kindern nicht immer einfach und
                      derzeit ohnehin nicht möglich. Dank der mo-
                                                                      Anders fernsehen in Corona-Zeiten
                      dernen Technik gelingt es aber, gewisse Ver-
                      anstaltungen zumindest teilweise nach Hause
                      in das Wohnzimmer einer Hausgemeinschaft
                      zu holen. Viele Künstler geben deshalb zur
                      Zeit Online-Wohnzimmerkonzerte oder stellen
                      Videos auf Plattformen ein.
                         Ein anonymer Spender ließ unseren Haus-
                      gemeinschaften Online-Zugangscodes für
                      eine Online-Zaubershow zukommen. Diese ka-
                      men in der Ferienzeit und während des zwei-
                      ten Lockdowns gerade richtig, eine sehr will-
                      kommene Abwechslung für die Kinder und
                      Erzieher, die gemeinsam in den eigenen vier
                      Wänden die Show genießen konnten.
                         Simon Pierro heißt der als iPad-Zauberer
                      weltweit bekannte Künstler. Er unterhält
                      sein Publikum eine Stunde lang online. Wir
Fotos (2): J. Brauß

                                                                                                Ein Bild, vor      len kann, außerdem ein Blatt Papier, auf
                                                                                               dem Bildschirm       dem vier sogenannte Emojis zum Ausschnei-
                                                                                               aufgenommen:
                                                                                               »Screenshot
                                                                                                                    den aufgedruckt waren: ein Zylinder, ein
                                                                                               Countdown            Affe, der sich die Augen zuhält, ein Tablet-
                                                                                               Monitor«, der        Icon und ein lachender Smiley mit Tränen in
                                                                                               Startbildschirm      den Augen. Diese Karten kamen während
                                                                                               mit Countdown
                                                                                               bei der Live-
                                                                                                                    der Show zum Einsatz, und jeder konnte von
                                                                                               Übertragung der      Zuhause aus mitmachen. Eine wirklich sehr
                                                                                               Online-Show.         unterhaltsame und kurzweilige Show für
                                                                                                                    Groß und Klein!
                                                                                                                       Einige Hausgemeinschaften konnten leider
                                                                                                                    nicht teilnehmen, da traurigerweise unser
                                                                                                                    Internet in diesem Moment nicht gut genug
                                                                                                                    war. Teilweise war nur der Empfang von Ton
                                                                                                                    oder Bild möglich. Bei anderen wiederum lief
                                                                                                                    die Show zwar, aber Ton und Bild waren zeit-
                                                                                                                    versetzt. Schade, denn die Kinder hatten sich
                                                                                                                    sehr darauf gefreut, und alles war auch bes-
                                                                                                                    tens vorbereitet. Wir sind dabei, besser zu wer-
                                                                                                »Hände             den.
                                                                                               waschen«: Simon         Organisiert hatte die komplette Aktion der
                                                                                               Pierro bei einem     Lions Club Madonnenland, unterstützt von
                                                                                               seiner unbegreif-    den Unternehmen OT (Odenwald Treuhand),
                                                                                               lichen Zauber-
                                                                                               tricks mit dem       dem Autohaus Müller und den Firmen Seiten-
                                                                                               Tablet. Hättest      bacher und GR Software Engineering. Die Ein-
                                                                                               du’s gewusst?        nahmen aus dem Ticketverkauf werden kom-
                                                                                                                    plett für einen guten Zweck weitergegeben.
                      erhielten im Vorfeld per E-Mail einen Link,     dass es sicher noch deutlich mehr Zuschauer   Somit wurde nicht nur uns in der Klinge etwas
                      mit dem wir uns am 6. Januar um 19 Uhr di-      gab. Schon bei uns nahm pro Haus je ein       Gutes getan, sondern auch noch anderen Ein-
                      rekt zur Live-Zaubershow einwählen konn-        Computer teil, vor dem wiederum die ganze     richtungen – ist doch gerade jetzt Solidarität
                      ten. Sehr viele Zuschauer nahmen von Zu-        Hausgemeinschaft saß.                         besonders wichtig.
                      hause aus in ihren Wohnzimmern daran teil.        In der Mail mit dem Link war eine kurze        Herzlichen Dank, dass Sie an uns gedacht
                      Genau waren es 417 Teilnehmer-PCs, so           Anleitung enthalten, wie man sich einwäh-     und die Teilnahme ermöglicht haben.          jb

                      14 Klinge
SPENDENSAMMLUNG

                           Kindergarten St. Laurentius in Hemsbach aktiv
                           Erfolgreiche Spendensammlung
                           für das Kinder- und Jugenddorf

                           D     er Kindergarten St. Laurentius in Hems-
                                 bach an der Bergstraße und Frau Evi
                           Lange führten für unser Dorf eine Sachspen-
                           densammlung durch.
                             Unser Herr Sauer und einer seiner Kollegen
                           fuhren mit einem unserer Neunsitzer-Busse
                           und einem Anhänger nach Hemsbach, um
                           das reiche Ergebnis der dort gesammelten
                           Spenden abzuholen. Es war wieder alles da-
                           bei, von Kleidung über Spiele für Kinder und
                           sonstige nützliche Dinge des Alltags. Der Bus
                           und der Anhänger waren bis zum Anschlag
                           voll geladen.
                             Was hier alles zusammengekommen ist, fin-
                           den wir wirklich großartig.
                             Und weil das offenbar noch nicht genug          Die Spenden sind in unserer Spendenkam-         Rappelvoll beladen fuhr das Gespann
                                                                                                                            Bus-Anhänger vom Kindergarten St.
                           war, wurden unsere beiden Kollegen noch zu      mer angekommen, werden dort sortiert und         Laurentius in Hemsbach/Bergstraße wieder
                           einem Stück Kuchen und einem Kaffee im          bei Bedarf aufbereitet. Ein Großteil davon ist   in Richtung Klinge zurück. Vielen Dank
                           Freien eingeladen.                              bereits wieder im Gebrauch unserer Kinder.       allen Spendern für diese Hilfe.

                                                                                                                                   Winter
                                                                                                                                    2021
                                                                                                                                   in der
                                                                                                                                   Klinge
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A     uf Twitter macht derzeit ein Gedicht die
       Runde, das über 100 Jahre alt ist. Es                 Alles schon mal dagewesen
heißt: »Die Grippe und die Menschen« und ist
erschienen in der schweizerischen Satirezeit-                könnte es für ein aktuelles Corona-Gedicht    kömmling des Influenzavirus (Subtyp
schrift »Nebelspalter« in Nummer 10 vom                      halten. Die Spanische Grippe war eine In-     A/H1N1) verursacht wurde und sich zwi-
6. März 1920. Würde darin nicht die dama-                    fluenza-Pandemie (vor etwa 100 Jahren), die   schen 1918 (gegen Ende des Ersten Welt-
lige »Spanische Grippe« angesprochen, man                    durch einen ungewöhnlich virulenten Ab-       kriegs) und 1920 in drei Wellen verbreitete.

  Als Würger zieht im Land herum                                  »Die Grippe                               Sind wir denn bloß zum Steuern da,
                                                                                                                Was nehmt ihr jede Freude?
    Mit Trommel und mit Hippe*,
Mit schauerlichem Bum, bum, bumm,                              und die Menschen«                             Und just zu Fastnachtszeiten – ha!«
  Tief schwarz verhüllt die Grippe.                                                                            So gröhlt und tobt die Meute.

       Sie kehrt in jedem Hause ein                               Die Landesväter rieten her                    »Die Kirche mögt verbieten ihr,
       Und schneidet volle Garben –                                Und hin in ihrem Hirne.                       Das Singen und das Beten –
        Viel rosenrote Jungfräulein                              Wie dieser Not zu wehren wär‘,                 Betreffs des andern lassen wir
       Und kecke Burschen starben.                                  Mit sorgenvoller Stirne:                     Jedoch nicht nah uns treten!

    Es schrie das Volk in seiner Not                           Und sieh‘, die Mühe ward belohnt.             Das war es nicht, was wir gewollt.
       Laut auf zu den Behörden:                                  Ihr Denken ward gesegnet:                    Gebt frei das Tanzen, Saufen.
  »Was wartet ihr? Schützt uns vorm                           Bald hat es, schwer und ungewohnt,                  Sonst kommt das Volk –
  Tod. Was soll aus uns noch werden?                                 Verbote nur geregnet.                           hört, wie es grollt,
                                                                                                               Stadtwärts in hellen Haufen!«
    Ihr habt die Macht und auch die                           Die Grippe duckt sich tief und scheu
      Pflicht Nun zeiget eure Grütze                           Und wollte sacht verschwinden –               Die Grippe, die am letzten Loch
              Wir raten euch:                                 Da johlte schon das Volks aufs Neu‘              Schon pfiff, sie blinzelt leise
          Jetzt drückt euch nicht.                               Aus hunderttausend Münden:                Und spricht: »Na endlich – also doch!«
       Zu was seid ihr sonst nütze!                                                                           Und lacht auf häm’sche Weise.
                                                               »Regierung, he! Bist du verrückt –
 ’s ist ein Skandal, wie man es treibt.                           Was soll das alles heißen?                »Ja, ja – sie bleibt doch immer gleich
          Wo bleiben die Verbote?                                 Was soll der Krimskrams,                         Die alte Menschensippe!«
           Man singt und tanzt,                                         der uns drückt,                     Sie reckt empor sich hoch und bleich
            juheit und kneipt.                                     Ihr Weisesten der Weisen?                  Und schärft aufs neu die Hippe*.
     Gibt’s nicht genug schon Tote?«
                                                                                                           *Hippe = Sense
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