KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE - E 3988 Januar-März 2021 Heft 1/2021 - Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld
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E 3988 Januar–März 2021 Heft 1/2021 KINDER- UND JUGENDDORF KLINGE Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld Foto: P. Schmackeit Es geschahen merkwürdige Dinge – Franziskus-Wichtel unterwegs
FÜR DIE ZUKUNFT BEFÄHIGEN Liebe Freunde unseres Kinder- und Jugenddorfs, ein wahrlich außer- Danke den Kindern und Jugendlichen: So organisierte der Kiwanis-Club für uns gewöhnliches Jahr Bei der Umsetzung der Corona-Verord- Notebooks, damit die Kinder besser am liegt hinter uns. nungen verlangte auch ich ihnen viel ab. Homeschooling teilnehmen konnten. Die Wenn ich die letzten Wir sind sehr stolz, wie vorbildlich sich Geräte kamen genau zur rechten Zeit Monate Revue pas- diese jungen Menschen verhalten haben. und sind inzwischen jeden Tag im Ein- sieren lasse, fällt Danke den Mitarbeitern: In welchem satz. Ebenfalls sofort eingesetzt wurde mir zwangsläufig Vereinsbereich auch immer, ob Kinder- die Spende von Mann & Schröder. Beson- das Wort verrückt dorf, Schule, Kindergarten, Verwaltung, ders das gespendete Desinfektionsmittel ein. Niemand von technische Abteilung, Reinigung oder ist leider »Gold« wert. Trotz Corona und uns hätte sich vor einem Jahr träumen Fachdienst, kein einziger »Aufschrei«, rechtzeitig zu Weihnachten brachten die lassen, dass das Jahr 2020 sich so ent- kein »das geht nicht«, kein »das mache Round Tabler auch in diesem Jahr für wickeln wird. Oder? ich nicht«. Alle Beschäftigten hatten stets alle Kinder ein Überraschungsgeschenk. Und heute? Noch immer scheint der das Wohl der uns anvertrauten Kinder Ebenfalls alle Jahre wieder besuchte uns Weg zurück zur Normalität weit. Wir se- vor Augen. Dafür danke ich meinem der Stricktreff RheinBerg. Die Strick- hen zwar Licht am »Impf-Horizont«, den- Team sehr. freunde brachten mit ihren Nadelkünsten noch begleiten uns die Worte Maske, Danke auch unseren Partnern: Die ers- auch dieses Jahr wieder die Kinderaugen Quarantäne, geschlossene Schulen und te Lieferung von Masken in erwäh- zum Leuchten. Neu war die Aktion des Kindergarten oder Desinfektionsmittel nenswerter Menge erhielten wir als SV Neckarburken. Lesen Sie es selbst, nach wie vor. Spende von einem unserer Partner. Über welch beeindruckende Aktionen doch im- Als Kinderdorf sind wir besonders das ganze Jahr 2020 hindurch erreichten mer wieder entstehen können, wenn ein wachsam. Wenn acht Kindern einer uns immer wieder Hilfsangebote. Auch Team dahintersteht. Neu und doch mit Hausgemeinschaft acht unterschiedliche an unsere Partner-Jugendämter herz- über 50-jähriger Tradition erfolgte eine Schulen in acht unterschiedlichen Orten lichen Dank: Wir haben gemeinsam und Spendenaktion im Großraum Ludwigs- besuchen, ist klar, wie vorsichtig wir sein vertrauensvoll aus den eingeschränkten hafen. Es gelang, die Tradition in der müssen. Und bei dieser Aufzählung Bedingungen mit hoher Flexibilität und nächsten Generation fortzuführen. Und fehlen die mindestens fünf Pädagogen breitem Engagement das Beste gemacht, auch der Kindergarten St. Laurentius in einer Hausgemeinschaft, die ja auch damit die Kinder- und Jugendlichen die Hemsbach legte sich wieder mit einer wieder eigene Familien haben. Hilfe bekommen konnten, die sie be- Sachspendensammlung für uns ins Zeug. Ich möchte dieses erste Vorwort des nötigten. Für das Vertrauen, das man in Von einer Heidelberger Schaustellerin Jahres 2021 nutzen, um danke zu sagen. uns setzte, herzlichen Dank. kam ein Paket mit Süßigkeiten aus Nürn- Danke Ihnen, liebe Freunde: Mit lieben In dieser KLINGE-ZEITUNG erfahren Sie, berg, die trotz ihrer schwierigen Situation Worten und Ihren Spenden haben Sie wie eines unserer Häuser, Corona be- wieder an unsere Kinder gedacht hatte. uns dabei unterstützt, das Jahr 2020 zu dingt, Weihnachten in ganz neuer Form Familie Hovemann unterstützte unser bestehen. Wir erhielten viele nette Briefe, feiern musste. Leider hatten wir in einer Spielgelände mit einer großzügigen die uns Hoffnung machten und uns in un- Hausgemeinschaft gleich mehrere In- Spende, damit die neue Saison auf dem serem täglichen Tun bestätigten, Worte, fizierte. Auch finden Sie einige Berichte, Spielgelände beginnen kann. die Kraft geben und Hilfe anboten, beson- welche netten Maßnahmen sich unsere Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim ders dann, wenn es einmal eng wird. Pädagogen einfallen ließen, damit die Lesen und bleiben Sie gesund! Danke den vielen Spendern: Corona Kinder und Jugendlichen des Dorfs auch kostete uns viel Geld, sei es wegen ent- in der aktuellen Situation einen beson- gangener Einnahmen wie etwa durch das deren Martinsumzug und ein schönes ausgefallene Klingefest oder in Form Fest erleben konnten. Im Vordergrund der deutlicher Zusatzkosten für Masken und Aktionen stand ganz oft das Thema Soli- vieles andere. Ohne Ihre Hilfe hätten wir darität und Gemeinschaft. Auch finden Ihr das nicht erfolgreich meistern können. Sie einige Texte, wie uns geholfen wurde. Dr. Christoph Klotz Wir setzen uns ganz für Kinder ein, denen die Geborgenheit einer Familie fehlt ...indem wir sie aufnehmen in unsere Lebensgemeinschaften, Wir sichern Ihnen zu, dass alle Spenden satzungsgemäß verwen- mit ihnen gehen, bis sie ein später selbstverantwortliches Leben det werden. Auf Wunsch und bei Beträgen ab 50,– Euro senden führen können und zu vollwertigen Gliedern unserer wir Ihnen eine Spendenbescheinigung zu. Falls Sie weitere Gesellschaft werden. Wir sind auf die Unterstützung von Informationen wünschen, nehmen Sie bitte Kontakt zu uns auf. Freunden und Förderern angewiesen und für jede Hilfe dankbar. Wir freuen uns über Ihr Interesse! Sparkasse Neckartal-Odenwald · IBAN: DE63 6745 0048 0004 2031 39 · BIC: SOLADES1MOS 2 Klinge
GRUPPENARBEIT UND PANDEMIE Advent und Weihnachten in besonderen Zeiten H ätte uns vor einem Jahr jemand erzählt, unter welchen Bedingungen wir 2020 Weihnachten feiern würden, hätten wir ihn für verrückt erklärt. Aber nachdem schon seit März besondere Regelungen und Abstands- gebote für unsere Hausgemeinschaften gal- ten, war allen klar, dass die Advents- und Weihnachtszeit zu einer großen Herausforde- rung für uns werden könnte. Es begann mit der Frage, ob es wohl einen Dorf-Adventskalender geben würde. In den letzten Jahren folgten wir ja immer einer Weihnachtsgeschichte, zu der jede Hausge- meinschaft ein Fensterbild gestaltete. Jeden Abend traf man sich vor einem anderen Haus, lauschte andächtig der Erzählung und freute sich über eine kleine zusätzliche Überra- schung wie Punsch, Gebäck oder ähnliches. Dies war »coronabedingt« in diesem Jahr nicht möglich, aber unsere neue Freizeitpäda- gogin Caro hatte eine andere schöne Idee, die Der Adventskalender war so dekorativ, Fotos (2): P. Schmackeit dass wir nach dem Öffnen die Verpackung wieder zurückstellten, um den schönen Anblick zu bewahren. Als Adventskalender erhielten wir eine Kiste mit 24 verschiedenen Päckchen mit wunderbaren Inhalten, die wir auf der Fensterbank aufbauten. Man spürte viel Liebe im Detail, die Ideenvielfalt schien unerschöpflich. wir nach dem Öffnen die Verpackung wieder zurückstellten, um den schönen Anblick zu be- wahren. Am 1. Advent haben wir uns beim traditio- nellen Adventskaffee bei Plätzchen und Christstollen ein paar Gedanken zu der Frage uns noch viel Freude bereiten sollte: Alle waren Die Inhalte waren einfach wunderbar. Man gemacht, wie sich jeder von uns auf die Ge- angehalten, sich eine Kleinigkeit auszudenken, spürte, dass viel Liebe im Detail steckte, und burt des Herrn ganz persönlich vorbereiten 24 Mal einzupacken und in einem Karton die Ideenvielfalt schien unerschöpflich. Es gab könnte. Dazu nutzten wir die Buchstaben des Ende November bei ihr abzugeben. Da es aber wunderbare selbstgestaltete Windlichter, be- Wortes ADVENT als Anfangsbuchstaben für nur 17 Gruppen gibt, waren auch andere Be- sinnliche Texte, Bastelarbeiten aus Holz, Sü- entsprechende positiv besetzte Begriffe, die reiche, wie z. B. Psychologie, Verwaltung, Fami- ßigkeiten, ein kniffliges Rätsel zur Geschichte wir auf einer Tafel festhielten lie Klotz und der Freizeitbereich aufgefordert, unserer Einrichtung und vieles mehr, und die Am 18.12. fand unsere alljährliche Fackel- mitzumachen. Und so erhielten wir eine Kiste Spannung beim Öffnen war selbst bei unseren wanderung statt, bei der wir, wie schon früher mit 24 verschiedenen Päckchen, die wir auf schon älteren Jugendlichen immer spürbar. berichtet, unter einem Leitgedanken in der unserer Fensterbank im Esszimmer aufbauten. Der Adventskalender war so dekorativ, dass winterlichen Dunkelheit zur Bödigheimer Feld- Klinge 3
GRUPPENARBEIT UND PANDEMIE Wir nutzten die Buchstaben des Jetzt begann ein Organisations- und Foto: P. Schmackeit Wortes ADVENT als Anfangsbuch- Telefonmarathon, wie ihn noch keiner staben für entsprechende positiv besetzte Begriffe, die wir auf einer erlebt hatte. Aber mit Hilfe unseres Er- Tafel festhielten. ziehungsleiters und mit dem Pädagogi- schen Leiter konnten wir Kinder räum- lich voneinander trennen, um allen kapelle wandern. In diesem Jahr lautete noch nicht Infizierten größtmögliche Si- unser Thema »Man sieht nur mit dem cherheit zu schaffen. Wir wurden mit al- Herzen gut«. Im Mittelpunkt stand die lem versorgt, was man in dieser Phase Erzählung von der Begegnung des klei- benötigt, so z. B. einem zweiten Weih- nen Prinzen mit dem Fuchs und der Aus- nachtsbaum, mehr Desinfektionsmittel sage, dass man für alles, was man sich und Schutzkleidung. vertraut macht, Verantwortung über- Nachbarn und Freunde waren zur nehmen muss. Unsere Kollegin Jasmin Stelle und boten ihre Hilfe an. Eine hatte dafür wunderbare Lebkuchen in große Solidarität war zu spüren, und das Herzform gebacken, die sie mit einem tat der Seele gut. Dass die später durch- Auge aus Zuckerguss verziert hatte. geführten PCR-Tests aller Kinder und Zuhause angekommen, gab es wie Mitarbeiter acht positive Fälle offenle- immer ein Wintergrillen im Garten mit gen würden, damit hatte niemand ge- Weihnachtsquiz und anschließendem rechnet. Die vier betroffenen Mitarbeiter Filmabend. Dass dies für geraume Zeit zeigten zwar Symptome, aber zum unsere letzte gemeinsame Unterneh- Glück wurde niemand schwer krank. mung sein sollte, ahnte zu diesem Der Heilige Abend fand dann fern der Zeitpunkt noch niemand. Die Schulen eigenen Familien in zwei verschiedenen hatten ja wegen der steigenden Corona- Immobilien statt, mit Mitarbeitern, die Infektionen früher geschlossen. Das war uns Kinder freuten sich nach der langen Zeit des ganz anders geplant hatten, aber bereit waren, eigentlich ganz recht, denn bei acht Kindern Wartens sehr darauf. Aber es sollte anders dieses besondere Fest den Jungs so angenehm an sieben verschiedenen Schulen war das Ri- kommen: Am 19.12. zeigte ein Junge Krank- wie möglich zu gestalten. Und wenn man sie siko, das Virus in die Gemeinschaft hereinzu- heitssymptome, wie wir sie alle kennen: ein fragt, hatten sie einen wirklich schönen Abend. tragen, doch vergleichsweise hoch. bisschen Fieber, Husten, Unwohlsein, was Das Beste aus dem machen, was man hat, Alles war vorbereitet, um wenigstens da, wo soll‘s? Um Klarheit zu schaffen, ließen wir aber das war unsere Devise, und wir Erwachsenen es möglich ist, Weihnachtsbeurlaubungen in sicherheitshalber einen Schnelltest durchfüh- ziehen den Hut vor unseren Jungs, die das alles die Familien zuzulassen, und die betroffenen ren, leider mit positivem Ergebnis. mit so großer Fassung ertragen haben. a.m. Heiligabend ohne Krippenspiel? Corona war schuld D as hätten wir früher niemals geglaubt, dass am Nachmittag des »Heiligen Abend« in unserer St. Bernhard-Kirche wegen einer »Grippe« das alljährlich stattfindende Krippenspiel einfach ausfallen würde. Die Kir- che war in allen Jahren davor zu diesem An- lass stets gut gefüllt, zumal auch zahlreiche auswärtige Familien mit ihren Kindern gern an dieser besonderen Stunde in der Klinge teilzunehmen pflegten. Normalerweise stellte dann eine kleine Gruppe unserer Kinder die Eigentlich sollte an diesem Nachmittag in der Kirche wieder das Krippenspiel, wie im letzten Jahr (siehe Foto) stattfinden, aber daraus wurde leider nichts. 4 Klinge
ZAHLREICHE GÄSTE VON NAH UND FERN Stattdessen wurde am Nach- mittag des Heiligen Abends dieser Tannenbaum vor der Kirche aufge- stellt und mit Kerzen geschmückt. Die Kinder hängten gelbe Sterne an die Zweige mit ihren innigsten Wünschen für ihr Leben. diesen besonderen Weih nachtsbaum, der mit seinen vielen Lichtern den Kirchen- vorplatz erleuchtete, mit seinem prächti- gen Schmuck. Man- che glaubten später, im Schnee doch noch einige schwache Spu- ren entdeckt zu ha- ben, die der Ostwind schon fast verwischt hatte, und vermute- Geschichte von den Ereignissen in Betlehem ausfallen. Aber man beschloss, dass wenigs- ten, sie könnten von den drei Männern aus spielerisch dar, was bei Jung und Alt stets auf tens die Kirchentüren am dunkler werdenden dem Morgenland mit den goldenen Kronen großes Interesse stieß und die Teilnehmer in Nachmittag für den Besuch der Krippe geöff- stammen und waren sich fast sicher: Die müs- geeigneter Weise auf die Bescherung in der net bleiben sollte, so dass jede Gruppe, die sen doch wohl auf Pferden geritten sein. Wer Abendstunde im häuslichen Kreis einstimmte. das vorhatte, eine nach der anderen die Kir- weiß? Dieses Jahr – leider alles ausgefallen. Was che betreten konnte, also tun? um wenigstens der Man beriet sich intensiv, aber es gab keine Krippe einen Besuch andere Möglichkeit: Das Spiel musste leider abstatten zu können. Vor dem Gottes- Wer noch nicht sehr groß ist, kann auch haus hatte man ei- unten herum seine Sterne befestigen. Aber nen Lichterbaum auf- immerhin, man hat auch mitgemacht. gestellt, an den un- sere Kinder wenigs- Fotos (4): P. Schmackeit tens gelbe Sterne mit ihren innigsten Wün- schen aufhängen konnten. Leider fiel der ersehnte Schnee erst im Januar gegen »Dreikönig« in ausrei- chender Menge vom Himmel und zierte An Dreikönig fiel dann, zwar verspä- tet, aber immerhin noch nicht zu spät, der ersehnte Schnee und schmückte den Lichterbaum noch auf ganz besonders schöne Weise. Klinge 5
WILLKOMMENE SPENDE Kiwanis-Club spendete Notebooks A Gebrauchte Geräte m 17. November überreichte Herr Kegel- mann vom Kiwanis-Club Möckmühl der Unter dem Motto »Serving the Children of the World – Gemeinsam für die Zukunft unserer Kin- Klinge 10 gebrauchte Notebooks. Nach einem Aufruf unsererseits hatte Herr Kegelmann diese helfen im Unterricht der« wurde im Jahr 2004 der Kiwanis-Club Möckmühl gegründet und nahm bei seinen Ver- Geräte für uns organisiert. Der anstaltungen und Spendenaktio- Foto: Jana Brauß Spender möchte dabei nicht ge- nen schon rund 250.000 Euro ein. nannt werden. Geld, das Bedürftigen zu Gute Herr Kegelmann berichtete, für kam, vor allem Kindern in der Re- diese Aktion sei nur wenig Über- gion. So auch der Klinge. Wir wer- zeugungskraft nötig gewesen, und den durch den Kiwanis-Club regel- der Spender sei einer von nur drei mäßig großartig unterstützt. Als angeschriebenen Kontakten. Das kleiner Auszug der treuen Unter- Unternehmen, das die Notebooks stützung seien genannt: eine spendete, ging nach einer kurzen Schaukel für den Kindergarten, ein Recherche über den Kiwanis-Club Baumhaus für eine Hausgemein- und über die Klinge auf den Anruf schaft, spezielle Bettwäsche für ein ein. Man wollte sich aber natürlich Kind mit Allergie, Sportvereinsbei- erst informieren, ob das Anliegen träge oder ein besonderes Brillen- auch seriös sei und ob auch alles gestell. Diese Spenden helfen uns seine Richtigkeit habe, was Herr und vor allem den Kindern sehr. Kegelmann erzählte. Die Prüfung ergab, dass Auf dem Bild zu sehen sind Herr Kegelmann Der Club unterhält auch weitere großartige sowohl der Kiwanis-Club Möckmühl als auch vom Kiwanis-Club und Herr Dr. Klotz bei der Projekte. So erzählte Herr Kegelmann von ei- Übergabe der Geräte in der Klinge. unser Kinderdorf einen guten Ruf genießen, so nem an Epilepsie erkrankten Jungen, dem ein dass die Bedenken gegen eine Spende ausge- Hund ermöglicht werden konnte, der bereits räumt werden konnten. Hier zeigte sich wieder, Videokonferenzen im Rahmen des virtuellen etwa zwei Stunden vorher auf einen Anfall auf- wie wichtig Öffentlichkeitsarbeit und Presse Unterrichts möglich, da alle Geräte mit einer merksam macht, so dass entsprechende Vor- auch für ein Kinderdorf sind. Webcam ausgestattet sind. kehrungen getroffen werden können. Insbeson- Die offizielle Übergabe fand am 1. Dezem- Bevor die Geräte aber in den Häusern ge- dere die Ausbildung eines solchen Helfers ist ber mit Herr Kegelmann vom Kiwanis-Club so- nutzt werden konnten, mussten sie die vorge- sehr kostspielig und ohne Unterstützung Dritter wie Herrn Dr. Klotz und Frau Brauß statt, leider schriebene Elektroprüfung durchlaufen sowie kaum zu schaffen. Herzlichen Dank an Herrn aber ohne Kinder. Die Notebooks waren bereits von einem IT-Experten für unsere Standards ein- Kegelmann, das ganze Team des Kiwanis-Clubs vorher gebracht worden, da in der aktuellen gerichtet werden. Alle Geräte, die bei uns von und insbesondere auch an den anonymen Lage eine baldige Homeschooling-Situation Kindern genutzt werden, erhalten eine entspre- Spender der Notebooks. nicht auszuschließen war und wir so mit den chende Schutzsoftware, damit dort nur kindge- Weitere Infos zum Kiwanis-Club gibt es unter: Geräten bereits arbeiten konnten. Es sind sogar rechte Inhalte aufgerufen werden können. https://www.kiwanis-moeckmuehl.de/ jb Mit großer Trauer nehmen wir Abschied Herz und Seele wahrgenommen und gelebt. Ihre von unserer ehemaligen Mitarbeiterin fachlich fundierte, von Wohlwollen sowie einer im- mer spürbaren Präsenz gekennzeichneten Arbeit, Maria Helmle ihre wertschätzende Haltung ihren Kindern und 07.02.1954 – 19.12.2020 Mitarbeitenden gegenüber und ihr hohes Engage- ment für die ganze Dorfgemeinschaft hat ihr eine Die Nachricht von ihrem Tod macht uns sehr uneingeschränkte Solidarität, Achtung und An- traurig und betroffen. Unser aufrichtiges Mitge- erkennung eingebracht. fühl gilt vor allem ihrem Sohn Tobias Helmle mit Frau Helmle war nicht nur die Seele ihrer seiner Ehefrau Lisa Helmle. Hausgemeinschaft. Sie hat den Geist des Kinder- Frau Helmle war von September 1980 bis August 2014 als und Jugenddorfs Klinge erfasst und gelebt. Hausleiterin im Kinder- und Jugenddorf Klinge tätig. 2014 Wir bleiben ihr dankbar für die vielen Jahre ihres Engage- stellte sie sich noch einmal einer neuen Aufgabe und wech- ments im Kinder- und Jugenddorf Klinge und werden ihr An- selte als Heilpädagogin in die psychologisch-heilpädagogische denken mit großer Wertschätzung in Erinnerung behalten. Abteilung. Ende Juni 2018 wurde Frau Helmle in den Ruhe- Kinder- und Jugenddorf Klinge stand verabschiedet. Sie hat die Aufgabe der Hausleitung mit Seckach-Klinge, den 21.12.2020 6 Klinge
St. Martin ritt durch die Klinge B esondere Zeiten erfordern besondere Ak- tionen. Da in diesem Jahr wegen Corona Alter Brauch trotz Einschränkungen alle Umzüge zum Fest St. Martin abgesagt wurden, mussten wir uns neue Gedanken ma- im Vorgarten eine Feuerschale und Kerzen Hausaufgaben anzufertigen, ein warmes Es- chen. Der Tag zur Erinnerung an den Heiligen aufgebaut oder die Fenster mit bunten Later- sen zu bekommen, in einer warmen Stube mit Martin sollte bei uns nicht ganz ausfallen. nen und Lichtern geschmückt, so dass das netten Leuten spielen zu dürfen, eine sinnvolle Also überlegte sich der Arbeitskreis »Religiö- Dorf einen schönen Anblick bot. Zeit mit freundlichen Menschen zu verbringen, ses Leben« ein Konzept, das umsetzbar und Viele hatten schon in ihren Hausgemein- lachen zu dürfen, also sich einige Stunden mit der Corona-Verordnung vereinbar wäre. schaften ein eigenes kleines Martinsfest ge- wohlzufühlen. Kinder helfen Kindern. jb Vor jedem Haus im Kinderdorf hielt der feiert und die dazu gehörende Er- Heilige Martin inne, derweil Musik erklang zählung selbst nachgespielt. So gab und gemeinsame Lieder gesungen wurden. es dieses Jahr trotz aller Schwierig- keiten doch ein St. Martinsfest, Einen traditionellen Umzug, bei dem die Dorf- wenn auch in etwas anderer Form. gemeinschaft und Freunde gemeinsam mit St. Dank an alle, die uns hierbei unter- Martin durch das Kinderdorf wandern und sich stützt haben und vielen Dank abschließend beim Martinsfeuer treffen, gab es allen Hausgemeinschaften und diesmal nicht. Aber St. Martin besuchte den- Kindern, die so wunderbar mitge- noch unser Kinderdorf und ritt auf seinem Pferd, macht haben. vorbei an allen Hausgemeinschaften, einmal Alle kleinen Spenden, die wir durch die Kinderdorfstraße. Die Kinder warteten wie immer dabei gesammelt ha- mit ihren Erziehern jeweils im Vorgarten auf den ben, wurden der Caritas St. Peters- Ritter. Jede Hausgemeinschaft blieb unter sich burg in Russland weitergeleitet und geriet nicht mit anderen in Kontakt. und helfen dort den »Kindern St. Martin erschien in Begleitung eines Mu- ohne Zuhause« in der Einrichtung sikers, der ihn auf seinem Weg durch das Dorf »Ostrowok« (das Inselchen), ihre auf der Trompete begleitete. An sieben Statio- Das große Martinsfeuer fiel Fotos (2): J. Brauß nen hielt er kurz an, und die Bewohner der je- zwar aus, aber das kleinere weiligen Hausgemeinschaft sangen gemein- Feuer (in der Dose) wärmte die sam das ein oder andere Lied. Darauf waren kalten Finger fast genauso sie alle sehr gut vorbereitet. Manche hatten gut. Klinge 7
HEILIGE DREI KÖNIGE Und was war mit den Sternsingern? E ines Tages lag ein Umschlag an der Türe, kei- ner wusste, von wem. Verschiedene beschrie- bene und bedruckte Blätter aus Papier steckten Kein Besuch, keine Kreide an der Türe? Montage: P. Schmackeit darin, mit allerlei Informationen. Aber was sollte das bedeuten? Nach kurzem Wundern und Nachdenken kam der Gedanke, dass dies eine Nachricht von den Sternsingern sein müsse. Der Zeitpunkt war genau richtig, an dem eigentlich die Buben und Mädchen mit dem goldenen Stern und den schönen, feierlichen Gewändern wie jedes Jahr kommen sollten, die Häuser zu segnen und Geld zu sammeln für die Kinder dieser Welt. Und so hätte man auf Grund der augenblick- lichen Lage lange auf diesen schönen alten Brauch warten können. Es sollte dieses Jahr nicht sein. Also wird man denn, wenn man es so will, seine Spende an geeigneter Stelle abliefern können, die Segens-Inschrift für den Türsturz ist schon fertig geschrieben und ist leicht dort an- zukleben. Dann wird der Haussegen auch ohne den Besuch der Sängerschar wirksam werden, daran glauben wir eben ganz fest. Dann also: bis zum nächsten Jahr wieder im Januar, an Dreikönig. Monitor- und Wir trauern um unsere ehemalige Mitarbeiterin Notebook- Frau Eva Mees spende geb. 06.06.1934 gest. 06.09.2020 Frau Mees war in der Klinge während quente Be- der 70er und 80er Jahre rund 10 Jahre zugsperson Man lässt uns nicht allein als Erzieherin tätig. Sie kam aus einer für die ihr Klostergemeinschaft zu uns, die je- anvertrau- N ach dem Spendenaufruf in der letzten KLINGE-ZEITUNG haben sich mehrere freundliche Spender bei uns gemeldet. Herz- doch wegen der geringer werdenden Zahl der Klosterfrauen keine sozialen ten Kinder und Ju- Dienste mehr anbieten konnte. So ver- gendlichen, zu denen sie noch viele lichen Dank für diese bewegende Mitsorge. ließ sie ihre Ordensgemeinschaft, um Jahre nach ihrer Pensionierung Nachdem der Kiwanis-Club Möckmühl ei- sich der sozialen Arbeit mit Kindern lebendige Beziehungen aufrecht hielt. nen Spender für 10 Notebooks bereits zum zu widmen. Bei den Mitarbeitenden war sie Ende des letzten Jahres gefunden hatte (siehe Sie übernahm bei uns von Frau Cyff- stets als kollegiale Persönlichkeit extra Bericht dazu), kamen immer wieder ka bald die Leitung des Hauses Sebas- angesehen, die mit ihrer Hilfsbere- Menschen auf uns zu, die auch etwas abzuge- tian, wobei sie gleichzeig eine drei- itschaft und Freundlichkeit allseitige ben hatten. So kamen dann doch einige Mo- jährige berufsbegleitende Ausbildung Achtung genoss. nitore und sogar Notebooks zusammen. Auch zur Erzieherin an der Fachschule in Wer Frau Mees noch gekannt hat, neue Geräte wurden extra bestellt, wenn im Heidelberg absolvierte. wird sie stets in angenehmer Erin- eigenen Bestand nichts abzugeben war. Frau Mees zeigte sich bald als nerung behalten. Für diese gemeinschaftliche Hilfe danken hingebungsvolle, aber auch konse- Sie ruhe in Frieden. wir sehr. Es ist für die Kinder und für uns sehr schön zu wissen, dass wir mit so großartigen Kinder- und Jugenddorf Klinge im Februar 2021 Unterstützern rechnen können. 8 Klinge
Eine alte Tradition lebt wieder auf Spendenaktion D ie Kirchengemeinde Herz Jesu in Lud- wigshafen führte für unser Dorf eine Sammlung für Sachspenden durch. Bisher Ludwigshafen fortgesetzt überraschend, was wieder alles zusammenge- kommen ist. Für uns sind das immer Momente, die man hatte das über viele Jahre hinweg immer un- kaum fassen kann. Eine Sammelaktion, deren ser langjähriger und hoch verehrter Gönner lich, dass diese Verbundenheit und Freund- Tradition über 50 Jahre andauert und das im Herr Jorek im Raum Ludwigshafen organi- schaft nun weitergehen kann. Raum Ludwigshafen, so weit entfernt. Das ist siert, der aber leider verstorben ist. Er sam- Herr Sauer fuhr mit einem Kollegen nach keinesfalls selbstverständlich und deshalb melte für uns mehr als fünf Jahrzehnte hoch- Ludwigshafen, um die dort gesammelten freuen wir uns über die neu gewonnenen wertige Spenden. Spenden abzuholen. Für alle war wieder et- Unterstützer sehr. Seine Frau ließ es sich nicht nehmen, für was dabei, mehrere Kartons mit Kleidung, et- Nach dem Sortieren in unserer Spenden- diese Herzensangelegenheit ihres Mannes liche Spiele für Kinder und noch vieles mehr. kammer ist nun auch schon wieder ein Teil eine Nachfolge zu suchen. Diese Bemühung Unser VW-Bus samt Anhänger waren auch bei der Spenden in den Hausgemeinschaften in war nun von Erfolg gekrönt. Wir danken herz- dieser Spendenfahrt gut gefüllt. Es ist wirklich Gebrauch. jb Wer will haben süße Sachen? E ine Spende zu erhalten, ist immer etwas Besonderes. Neben den Kindern, für die die Spenden sind und die daraus auch immer Spenden aus Heidelberg und Nürnberg Eine ganze Palette Fotos (2): J. Brauß das Gefühl ableiten, dass sie unserer Gesell- schaft wichtig sind, ziehen wir aus jeder Kinderpunsch stiftete uns Gönnerin Frau Spende auch die Verantwortung, mit ihr sehr Förster aus Heidel- sorgsam umzugehen. In der aktuellen Situa- berg für unsere tion eine Spende zu erhalten, ist für uns also Kinder, je 6 l pro eine noch bedeutsamere Geste und Verpflich- Karton. tung, denn die Corona-Pandemie setzt uns allen zu, körperlich, psychisch und finan- ziell. Wenn man dann noch von jeman- dem etwas bekommt, den es 2020 selbst besonders hart getroffen hat, so zeigt die Spende noch deutlicher, wie sehr einem die Kinder- und Jugend- lichen am Herzen liegen. Gemeint ist Frau Förster, Schau- stellerin auch auf Weihnachtsmärk- ten in Heidelberg und Nürnberg. Es Damit nicht genug, bestellte sie für uns versteht sich leider von selbst, dass aus Nürnberg auch noch eine größere für die Schausteller, die auf das tat- Menge Lebkuchen von einem Nürnberger sächliche Stattfinden von Festen Bäcker. und Märkten angewiesen sind, das Jahr 2020 kaum in angenehmer meinschaften auf jeden Fall sehr gut ange- Erinnerung bleiben wird. Nichts lief wie kommen. So etwas bekommt man natürlich geplant. Kinderpunsch aus Nürn- auch nicht alle Tage. Wir denken an unsere Im Jahr 2019 organisierte Frau Förster in berg, der auf einer Palette geliefert wurde, Gönnerin und hoffen, dass das neue Jahr Heidelberg auf dem Weihnachtsmarkt noch und dazu noch ganz besonders leckere Nürn- auch für sie wieder besser wird. einen Wunschbaum, und auch unsere Kinder berger Lebkuchen von einem Bäcker vor Ort. Im Januar erreichte uns noch ein weiteres konnten dort ihre Wunschzettel aufhängen Die Leckereien waren gefühlt schneller weg, nachträgliches Weihnachtsgeschenk aus lassen. Wir berichteten von dieser wunderba- als der Spediteur sie abladen konnte. Nürnberg. Frau Förster hatte für unsere Kinder ren Aktion. In diesem Jahr fiel das leider weg. Wir haben uns außerordentlich gefreut, und Jugendlichen bei der Nürnberger Versi- Trotzdem hat sie an uns gedacht. Sie besorgte dass Frau Förster an uns gedacht hat. Die Le- cherung auch noch einige Spielsachen organi- für unsere Schutzbefohlenen etliche Kartons ckereien aus Nürnberg sind in den Hausge- siert. jb Klinge 9
ÜBERRASCHUNGSAKTION D ie Fußballmannschaft des SV Neckarbur- ken wandte sich kurz vor Weihnachten an uns. Die Mitglieder wollten in diesem für alle Menschen sehr besonderen Jahr etwas Sinnvolles tun. Wegen Corona blieben den Kickern einige Ausgaben erspart. Gemeint ist unter anderem das ein oder andere Bierchen nach dem Training usw. So kam es, dass die Mannschaft bei einem Video-Chat spontan die Idee entwickelte, für die Klinge einen Spendenaufruf zu starten. Einen solchen Berg von Weihnachtsgaben für unsere Kinder Gesagt getan. Nach kurzer Rücksprache mit hatte die Welt noch nicht gesehen. uns fand man in den sozialen Netzwerken Fußballer mit guten Ideen und der Presse ihren Aufruf. Sie sammelten Geld, um für unsere Kinder je ein Weihnachts- Überraschungsaktion vom SV Neckarburken geschenk zu besorgen. Da man nicht wusste, wie viel am Ende zusammenkommen würde, und der zweite Lockdown vor der Tür stand, kaum ein besseres Jahr für die Aktion hätte sollten zunächst alle Kinder ein Geschenk be- mussten alle Helfer des SV Neckarburken geben können. Die einzuhaltenden Corona- kommen, die über Weihnachten keine Mög- innerhalb von zwei Tagen den Großeinkauf tä- Verordnungen für Kinderdörfer sind zum lichkeit hatten, zu ihren Familien zu fahren. tigen. Nachdem alles erstanden war, stand Schutze seiner jungen Bewohner und der Mit- Nachdem aber sehr schnell ein erfreulich ho- noch das große Geschenkeverpacken auf dem arbeiter sogar noch strenger, als es die »nor- her Betrag zusammengekommen war, konn- Plan. Auch das hat das Team sehr gut gemeis- male« Corona-Verordnung ist. Vieles konnte ten schließlich alle Kinder in unserem Dorf tert, und so wurden am 22. Dezember 20 voll- den Kindern dieses Jahr leider nicht ermög- und von unseren Außenwohngruppen ein Ge- gepackte Kartons mit rund 160 Geschenken, licht werden, gleichzeitig mussten wir jedoch schenk erhalten. schön nach Hausgemeinschaften sortiert, an von ihnen viel Verständnis verlangen. Ein klei- Bedingt durch den angekündigten Lock- die Klinge übergeben. nes Zeichen von außen, dass es jemanden down musste nun alles etwas schneller gehen. Die Übergabe fand leider ohne Kinder statt. gibt, dem sie wichtig sind, der für sie etwas Wir verteilten Wunschzettel an die Kinder in Für sie wäre die Übergabe sicher ein ganz be- spendet, das ist für die Kinder – neben dem den Kinderdorfhäusern und gaben diese an sonderes Erlebnis gewesen. Wegen der Pande- Geschenk selbst – deutlich mehr, als man sich die Mannschaft weiter. Da die Zeit inzwischen mie musste dieses Ereignis aber leider ausfal- vorstellen kann. bis kurz vor Weihnachten fortgeschritten war len. Herr Dr. Klotz nahm die Spenden gerne Herzlichen Dank für diese großartige Ak- stellvertretend für die Dorfgemeinschaft ent- tion an das ganze Team des SV Neckarburken gegen und nutzte die Gelegenheit, um über und natürlich auch an alle Spender. Wir Alle 160 Geschenkpakete waren mit das Kinderdorf zu informieren und die Fragen freuen uns auf den nächsten Besuch des viel Mühe und Liebe und sehr sorgfältig nach Wunschzettel ausgewählt und ver- der »Weihnachtsmänner« zu beantworten. Teams und dann hoffentlich ohne Corona-Vor- packt worden. Herr Dr. Klotz betonte besonders, dass es gaben. jb Fotos (2): J. Brauß 10 Klinge
SOCKENLIEFERUNG Socken im Sommer… …und Socken im Winter F rau Sennert vom Stricktreff Buchen/Rhein- Berg e. V. brachte uns im Sommer wieder ein paar Socken vorbei. Und mit »ein paar« sind na- RheinBerg e. V. Wolle dafür verstrickt wurde, mit Sicherheit schon einige Kilometer. Wie viele Stunden hierbei für unsere Kinder mit Liebe aufge- türlich 50 Paar selbstgestrickte Socken gemeint. Vorangegangen war eine Anfrage vom versorgt bracht wurden, davon wollen wir gar nicht sprechen. Wir können nur allen Beteiligten Stricktreff, ob wir vielleicht wieder Bedarf hät- ten. Diese Anfrage gaben wir an die Häuser uns bestens zum wiederholten Male herzlichen Dank sa- gen, besonders auch dafür, dass sie uns so Fotos (2): J. Brauß Von links nach rechts: Frau Sennert, Herr Die bei unseren Kindern so sehr beliebten Parstorfer und Frau Wasinger. »Rheinis« durften in dieser Spendensendung natürlich auf keinen Fall fehlen, oder? weiter, welche den Bedarf an die Verwaltung zurückmeldeten. Unsere Kinder- und Jugend- treu unterstützen, vor allem in der aktuellen lichen sind große Fans der selbstgestrickten Zeit. Die Kinder und Jugendlichen freuen sich Socken und freuten sich sehr über dieses An- immer riesig, wenn eine »neue Lieferung« an- gebot, denn auch im Sommer werden immer gekommen ist und können es kaum erwarten, mal wieder warme Socken benötigt. Manch ei- ihre neuen Schätze entgegenzunehmen. Das ner ist auch vielleicht aus den alten schon wie- obligatorische Foto durfte natürlich nicht feh- der herausgewachsen. Unser Verwaltungslei- len, worauf man die Berge an Socken, Stulpen ter Herr Duda nahm die Spende im August und Decken sehr gut erkennen kann. Eine mit Freude entgegen. feierliche Übergabe mit Kindern war leider Ende November brachten uns Frau Sennert nies, Teddybären und Eulen), 17 Decken, 19 auch hier nicht möglich. Wir hoffen, dies und Frau Wasinger erneut zwei Autos voll Paar Hausschuhe und 295 Paar selbstge- irgendwann nachholen zu können. Stricksachen. Kistenweise wurden die liebevoll nähte Alltagsmasken in unterschiedlichen Nach nur zwei Tagen war so gut wie nichts gefertigten Kunstwerke in das Verwaltungsge- Größen. Wir staunten nicht schlecht, als wir mehr von den Bergen übrig. Dafür wärmen bäude getragen. In den Kisten befanden sich diesen Berg von Kunstwerken sahen. die schönen Strickwaren nun die Kinder. Auch 98 Handstulpen, 324 Paar Socken in unter- Bei der unglaublichen Menge wäre tatsäch- die neuen selbstgenähten Masken befinden schiedlichen Größen, 60 Kuscheltiere (Rhei- lich einmal interessant zu wissen, wie viel sich bereits im Einsatz. jb Klinge 11
FRANZISKUS-WICHTELMÄNNER UNTERWEGS Es geschahen sehr merkwürdige Dinge I n der Adventszeit ging es in Haus Franziskus sehr geheimnisvoll zu. Angelehnt an die Schmöker-Aktion von Frau Hefke mit der Ad- der den dazugehörigen Kurzfilm an. Dann startete Frau Hefke mit den Kindern eine pas- sende Wichtel-Freude-Bring-Aktion, bei der die spiel fleißig Hefezöpfe gebacken und lieben Menschen vorbeigebracht, die in diesem Jahr oder auch früher die Kinder und das Haus ventsgeschichte »Das Geheimnis der Weih- Kinder selbst zu helfenden und Freude brin- Franziskus in großen und kleinen Angelegen- nachtswichtel« von Sven Nordqvist, in der eine genden Wichteln wurden. So wurden zum Bei- heiten unterstützt und geholfen hatten. Wichtelfamilie den Menschen in ver- Am 21. Dezember fand dann der schiedenen Situationen hilft, geschahen große Wichtelmarsch durch das Kinder- merkwürdige Dinge. Jeden Morgen fan- dorf statt. Mit Schürzen und rosa Wich- den die sechs kleinen Mädchen des telmützen bekleidet trugen die Kinder Hauses einen Glitzerstein, Glitzerherz- die Hefezöpfe im Korb aus. Die Wichtel- chen oder Blümchen, die ihnen offen- grüße mit dem Hefezopf erreichten so- sichtlich die Wichtel aus dem Buch ge- gar den netten Mann aus Großeicholz- bracht hatten. heim, der jedes Jahr einen schönen Nachdem diese Geschichte von den Christbaum für das Haus Franziskus aus Wichteln in der Ruhe-Insel des Hauses dem Wald holt. vorgelesen war, schauten sich die Kin- Wie in der Geschichte wurde zum Ab- schluss des Projektes für den Wichtelva- ter eine Schüssel Milchreis mit einem Fotos (4): A. Vedernikov großen Butterklacks vor die Haustür ge- stellt. Und tatsächlich: Am nächsten Morgen war die Schüssel leer! ch.p. Wenn auch nicht alles beim ersten Mal gelingen sollte – Geduld, das wird schon, macht man’s eben noch einmal. Nun gehen die Wichtel gemeinsam auf die Reise, um mit ihren selbst gebacke- nen Köstlichkeiten Freude zu bereiten. Das sieht aber le- Unter guter Anleitung versuchen wir cker aus, wenn das gemeinsam, den ersten Zopf zu backen. Da Backwerk frisch aus braucht man ein wenig Gefühl und Geduld. dem Ofen kommt. 12 Klinge
Spende Mann & Schröder K Foto: Jana Brauß urz vor Weihnachten versorgte Weiterhin befanden sich in den uns die inzwischen treu ge- Kartons Sonnenschutzmittel und Ge- sinnte Firma Mann & Schröder aus sichtscremes, so dass auch der nächs- Siegelsbach wieder mit Desinfek- te Sommer kommen kann. Da sich tionsmittel und Pflegeprodukten. das Unternehmen wohl neue Ge- Diese Erzeugnisse hatten sich bei schenkboxen bestellt hat, haben wir uns bereits sehr bewährt. Da deren gerne einen Teil der »alten« Boxen Anschaffung bei so vielen Kindern übernommen, die sich als sehr hoch- und Mitarbeitern ein großes finan- wertig und als äußerst praktisch zur zielles Loch aufreißen kann, sind wir Aufbewahrung von Stiften oder an- Mann & Schröder sehr dankbar. deren Kleinigkeiten erwiesen. Vier große Kanister Desinfektions- Auch Mann & Schröder ist für uns mittel sollten für die nächste Zeit eine Spenderfirma, die immer wieder erst einmal ausreichen, die Haut- an uns denkt und uns schon über län- pflege wird nach Benutzung der gere Zeit mit Produkten aus ihrem Desinfektionsmittel dank der Pflege- Sortiment unterstützt. Wir bedanken Herr Tiefenthaler von MANN & SCHROEDER überbrachte uns die produkte ebenfalls kein Problem dar- uns für diese treue Begleitung, auch zahlreichen Gebinde mit den wertvollen Spendenartikeln. Wir stellen. in schwierigen Zeiten. jb bedanken uns sehr für diese erneuten Geschenke der Firma. Süße Last herbeigeschafft A uf die Unterstützung des RoundTable 33 konnten wir uns auch zu Weihnachten Round Table 33 mit 160 Tüten Schokolade 2020 verlassen. Trotz Corona schafften es die Tabler, wie 2019 auch schon, pünktlich zu zwischengelagert, so dass wirklich für jedes Weil mehr Schokolade vorhanden war, als Weihnachten selbstgepackte Tütchen mit je- der Kinder und Jugendlichen im Dorf, in den für die Tütchen benötigt wurde, übergaben der Menge Schokolade für alle unsere Kinder Jugendwohngruppen in Mosbach und Heidel- uns die Jungs den Rest einfach auch noch, vorbeizubringen. Rund 160 Päckchen wurden berg sowie in den Außenwohngruppen etwas und so haben wir diesen ebenfalls an die in vielen Kisten im Verwaltungsgebäude dabei war. Hausgemeinschaften verteilt. So hatten die Er- zieher im Haus auch Foto: Jana Brauß noch etwas davon. Und außerdem blieb sogar noch für die Ver- waltung etwas Nerven- nahrung übrig. Vielen lieben Dank, dass mit dieser Aktion ein Lächeln in die Ge- sichter von Groß und Klein gezaubert wer- den konnte. jb Zwei Vertreter der Round Tabler über- gaben ihre süße Schoko-Last an Frau Brauß und Herrn Dr. Klotz zur Bewachung. Klinge 13
ZAUBERER BEGEISTERT Online Zaubershow ermöglicht E ine Veranstaltung zu besuchen, ist mit vielen Kindern nicht immer einfach und derzeit ohnehin nicht möglich. Dank der mo- Anders fernsehen in Corona-Zeiten dernen Technik gelingt es aber, gewisse Ver- anstaltungen zumindest teilweise nach Hause in das Wohnzimmer einer Hausgemeinschaft zu holen. Viele Künstler geben deshalb zur Zeit Online-Wohnzimmerkonzerte oder stellen Videos auf Plattformen ein. Ein anonymer Spender ließ unseren Haus- gemeinschaften Online-Zugangscodes für eine Online-Zaubershow zukommen. Diese ka- men in der Ferienzeit und während des zwei- ten Lockdowns gerade richtig, eine sehr will- kommene Abwechslung für die Kinder und Erzieher, die gemeinsam in den eigenen vier Wänden die Show genießen konnten. Simon Pierro heißt der als iPad-Zauberer weltweit bekannte Künstler. Er unterhält sein Publikum eine Stunde lang online. Wir Fotos (2): J. Brauß Ein Bild, vor len kann, außerdem ein Blatt Papier, auf dem Bildschirm dem vier sogenannte Emojis zum Ausschnei- aufgenommen: »Screenshot den aufgedruckt waren: ein Zylinder, ein Countdown Affe, der sich die Augen zuhält, ein Tablet- Monitor«, der Icon und ein lachender Smiley mit Tränen in Startbildschirm den Augen. Diese Karten kamen während mit Countdown bei der Live- der Show zum Einsatz, und jeder konnte von Übertragung der Zuhause aus mitmachen. Eine wirklich sehr Online-Show. unterhaltsame und kurzweilige Show für Groß und Klein! Einige Hausgemeinschaften konnten leider nicht teilnehmen, da traurigerweise unser Internet in diesem Moment nicht gut genug war. Teilweise war nur der Empfang von Ton oder Bild möglich. Bei anderen wiederum lief die Show zwar, aber Ton und Bild waren zeit- versetzt. Schade, denn die Kinder hatten sich sehr darauf gefreut, und alles war auch bes- tens vorbereitet. Wir sind dabei, besser zu wer- »Hände den. waschen«: Simon Organisiert hatte die komplette Aktion der Pierro bei einem Lions Club Madonnenland, unterstützt von seiner unbegreif- den Unternehmen OT (Odenwald Treuhand), lichen Zauber- tricks mit dem dem Autohaus Müller und den Firmen Seiten- Tablet. Hättest bacher und GR Software Engineering. Die Ein- du’s gewusst? nahmen aus dem Ticketverkauf werden kom- plett für einen guten Zweck weitergegeben. erhielten im Vorfeld per E-Mail einen Link, dass es sicher noch deutlich mehr Zuschauer Somit wurde nicht nur uns in der Klinge etwas mit dem wir uns am 6. Januar um 19 Uhr di- gab. Schon bei uns nahm pro Haus je ein Gutes getan, sondern auch noch anderen Ein- rekt zur Live-Zaubershow einwählen konn- Computer teil, vor dem wiederum die ganze richtungen – ist doch gerade jetzt Solidarität ten. Sehr viele Zuschauer nahmen von Zu- Hausgemeinschaft saß. besonders wichtig. hause aus in ihren Wohnzimmern daran teil. In der Mail mit dem Link war eine kurze Herzlichen Dank, dass Sie an uns gedacht Genau waren es 417 Teilnehmer-PCs, so Anleitung enthalten, wie man sich einwäh- und die Teilnahme ermöglicht haben. jb 14 Klinge
SPENDENSAMMLUNG Kindergarten St. Laurentius in Hemsbach aktiv Erfolgreiche Spendensammlung für das Kinder- und Jugenddorf D er Kindergarten St. Laurentius in Hems- bach an der Bergstraße und Frau Evi Lange führten für unser Dorf eine Sachspen- densammlung durch. Unser Herr Sauer und einer seiner Kollegen fuhren mit einem unserer Neunsitzer-Busse und einem Anhänger nach Hemsbach, um das reiche Ergebnis der dort gesammelten Spenden abzuholen. Es war wieder alles da- bei, von Kleidung über Spiele für Kinder und sonstige nützliche Dinge des Alltags. Der Bus und der Anhänger waren bis zum Anschlag voll geladen. Was hier alles zusammengekommen ist, fin- den wir wirklich großartig. Und weil das offenbar noch nicht genug Die Spenden sind in unserer Spendenkam- Rappelvoll beladen fuhr das Gespann Bus-Anhänger vom Kindergarten St. war, wurden unsere beiden Kollegen noch zu mer angekommen, werden dort sortiert und Laurentius in Hemsbach/Bergstraße wieder einem Stück Kuchen und einem Kaffee im bei Bedarf aufbereitet. Ein Großteil davon ist in Richtung Klinge zurück. Vielen Dank Freien eingeladen. bereits wieder im Gebrauch unserer Kinder. allen Spendern für diese Hilfe. Winter 2021 in der Klinge Fotos (4): P. Schmackeit
WWW.KLINGE-SECKACH.DE Herausgeber, Redaktion: Kinder- und Jugenddorf Klinge e.V. 74743 Seckach Tel. 0 62 92/7 80 · Fax 0 62 92/7 82 00 www.klinge-seckach.de · info@klinge-seckach.de Anschriftenänderungen und Abbestellungen bitte an: Klinge-Werbeabteilung, Frau Sonja Walter. Ständige Mitarbeiter: Peter Schmackeit (verantwortlich), Sonja Walter (Spenden), Jana Brauß (Öffentlichkeitsarbeit). Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Berichte und Bilder übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Es bestehen auch keine Rechts- ansprüche. Der Bildernachweis wird, so weit möglich, im Einzelfall geführt. Gestaltung, Satz, Repro, Betreuung: Kolb & Achtner Werbeagentur & Verlag, Leipzig. Bezugsgebühr: 8 Euro jährlich, bei vierteljährlichem Erscheinen und Postzustellung. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag (8 Euro) bereits enthalten. Bankverbindung: Sparkasse Neckartal-Odenwald IBAN: DE63 6745 0048 0004 203139 · BIC: SOLADES1MOS A uf Twitter macht derzeit ein Gedicht die Runde, das über 100 Jahre alt ist. Es Alles schon mal dagewesen heißt: »Die Grippe und die Menschen« und ist erschienen in der schweizerischen Satirezeit- könnte es für ein aktuelles Corona-Gedicht kömmling des Influenzavirus (Subtyp schrift »Nebelspalter« in Nummer 10 vom halten. Die Spanische Grippe war eine In- A/H1N1) verursacht wurde und sich zwi- 6. März 1920. Würde darin nicht die dama- fluenza-Pandemie (vor etwa 100 Jahren), die schen 1918 (gegen Ende des Ersten Welt- lige »Spanische Grippe« angesprochen, man durch einen ungewöhnlich virulenten Ab- kriegs) und 1920 in drei Wellen verbreitete. Als Würger zieht im Land herum »Die Grippe Sind wir denn bloß zum Steuern da, Was nehmt ihr jede Freude? Mit Trommel und mit Hippe*, Mit schauerlichem Bum, bum, bumm, und die Menschen« Und just zu Fastnachtszeiten – ha!« Tief schwarz verhüllt die Grippe. So gröhlt und tobt die Meute. Sie kehrt in jedem Hause ein Die Landesväter rieten her »Die Kirche mögt verbieten ihr, Und schneidet volle Garben – Und hin in ihrem Hirne. Das Singen und das Beten – Viel rosenrote Jungfräulein Wie dieser Not zu wehren wär‘, Betreffs des andern lassen wir Und kecke Burschen starben. Mit sorgenvoller Stirne: Jedoch nicht nah uns treten! Es schrie das Volk in seiner Not Und sieh‘, die Mühe ward belohnt. Das war es nicht, was wir gewollt. Laut auf zu den Behörden: Ihr Denken ward gesegnet: Gebt frei das Tanzen, Saufen. »Was wartet ihr? Schützt uns vorm Bald hat es, schwer und ungewohnt, Sonst kommt das Volk – Tod. Was soll aus uns noch werden? Verbote nur geregnet. hört, wie es grollt, Stadtwärts in hellen Haufen!« Ihr habt die Macht und auch die Die Grippe duckt sich tief und scheu Pflicht Nun zeiget eure Grütze Und wollte sacht verschwinden – Die Grippe, die am letzten Loch Wir raten euch: Da johlte schon das Volks aufs Neu‘ Schon pfiff, sie blinzelt leise Jetzt drückt euch nicht. Aus hunderttausend Münden: Und spricht: »Na endlich – also doch!« Zu was seid ihr sonst nütze! Und lacht auf häm’sche Weise. »Regierung, he! Bist du verrückt – ’s ist ein Skandal, wie man es treibt. Was soll das alles heißen? »Ja, ja – sie bleibt doch immer gleich Wo bleiben die Verbote? Was soll der Krimskrams, Die alte Menschensippe!« Man singt und tanzt, der uns drückt, Sie reckt empor sich hoch und bleich juheit und kneipt. Ihr Weisesten der Weisen? Und schärft aufs neu die Hippe*. Gibt’s nicht genug schon Tote?« *Hippe = Sense
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