Kirchen-Info - Wertschätzung ausdrücken und selber erfahren - Ref. Kirchgemeinde Olten
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Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Olten Kirchen-Info Juli bis Oktober 2021 | Ausgabe 77 | 22. Jahrgang Wertschätzung ausdrücken und selber erfahren 1
RÜCKTRITTE Alles Gute und Gottes Segen 1 4 2 3 5 6 9 7 10 8 11 14 12 13 15 18 16 1 Matthias Baumann 2 Jörg Briner 17 3 Trudy Hottiger 4 Frieder Husi 5 Sandra Schenk 6 Elisabeth Häfliger 19 18 7 Hans-Ulrich Lobsiger 8 Katrin Husi 9 Lisbeth Oelrichs 10 Sabrina Berther 11 Cornelia Ingold 12 Kurt Friedli 13 Nicole Thommen Diese Menschen treten im Sommer von ihren Ämtern in der Evangelisch-Reformierten 14 Peter Schweri Kirchgemeinde Olten zurück. Ihnen gebührt für den Einsatz ein grosses Dankeschön. Alles 15 Monika Nowak Gute auf dem weiteren Lebensweg! 16 Thomas Rutschi 17 Ueli Steiner PS. Die Liste ist leider nicht vollständig. Einige wenige Zurückgetretene wollten auf dieser 18 Ruth Wyss Seite nicht aufgeführt werden. 19 Nadia Schneider 2
EDITORIAL | INHALT Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Olten Kirchen-Info Juli bis Oktober 2021 | Ausgabe 77 | 22. Jahrgang Wenn die Sonne aufgeht Inhalt Wertschätzung ausdrücken und selber erfahren 1 Liebe Leserinnen, liebe Leser Theologischer Beitrag: Mehr Wert als viele Spatzen Seite 4 Jeden Morgen geht die Sonne auf. Ohne die Sonne würde es kein Leben auf dieser Erde geben. Alle Lebewesen, Pflan- Betrachtung: zen, Tiere und Menschen brauchen das Sonnenlicht. Es ist «Es macht Spass nett zu sein» Seite 6 gut zu wissen, dass nach jeder Nacht das Licht zurückkehrt. Musikgruppen: Die Freude und den Glauben In den vergangenen Wochen gab es einige Male besonders durch Musik ausdrücken Seite 7 eindrückliche Sonnenaufgänge zu bewundern. Wir durften Berufsalltag: Trudy Hottiger, sehen, wie die Sonne am Horizont langsam auftauchte und «Manchmal verstehen die Leute Mitglied Kirchgemein- miterleben, wie der glutrote Feuerball langsam immer grös- nicht, dass wir für sie arbeiten» Seite 8 derat, Leiterin Öffent- ser wurde. Einige Minuten später war er in voller Schönheit Schulleben: lichkeitsarbeit sichtbar. Fast dramatisch tauchte er den Himmel in feuriges Wertschätzung bei Kindern Rot, bis er sich schliesslich vom Horizont entfernte und hö- und Jugendlichen Seite 9 her stieg. Ein Moment der Erhabenheit, berührend und gewaltig. Interview: Trudy Hottiger blickt zurück Seite 10 «Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang, sei gelobet der Name des Dank an Ratsmitglieder Seite 11 Herrn» (Psalm 113.3). Dieses Lied kommt mir in den Sinn. Loben, staunen, schwei- gen und ein Glücksgefühl. Ich bin dankbar, dass ich immer wieder miterleben darf, Rubrik: Regula Eichelberger Seite 12 wie die Sonne aufgeht und ein neuer Tag beginnt. Sonnige Grüsse, Vielen Dank, liebe Trudy! Ihre Trudy Hottiger 12 Jahre lang hat Trudy Hottiger als Lei- terin der Redaktionskommission die Ge- schicke der Kirchen-Info gelenkt, nun tritt sie von ihren Ämtern in der Kirchgemein- de zurück. Für die vielen anregenden Inputs und die stets konstruktive Zusam- menarbeit bedanke ich mich im Namen des ganzen Redaktionsteams herzlich. • Lesen Sie auf Seite 10: «Trudy Hottiger erinnert sich.» Die nächste Ausgabe der «Kirchen-Info» erscheint Ende Oktober. Markus Emch Impressum Die Kirchen-Info ist ein Organ für die Mitglieder der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Olten. Herausgeber: Evang.-Ref. Kirchgemeinde Olten | Veranstaltungen und Hinweise: www.ref-olten.ch Erscheinung: 3 x jährlich (Ende Februar, Ende Juni, Ende Oktober) in einer Auflage von rund 7000 Exemplaren Redaktionsadresse: Evang.-Ref. Kirchgemeinde, Gruppe Öffentlichkeitsarbeit, Jurastrasse 20, 4600 Olten, 062 212 16 26 Gruppe Öffentlichkeitsarbeit: Trudy Hottiger (Leitung, Kirchgemeinderätin), Markus Emch (Beratung/Produktion) Matthias Baumann (Hägendorf ), Susanne Gysin (Olten), Andreas Haag (Trimbach), Ursula Rutschi (Trimbach), Andy Wurzer (Leiter Fachstelle Jugendarbeit) Produktion: agentur meo verlag ag | Markus Emch | Reiserstrasse 4 | 4600 Olten | info@meoverlag.ch | 062 296 16 15 Druck: Dietschi Print & Design AG | 4600 Olten 3
THEOLOGISCHER BEITRAG Mehr wert als viele Spatzen Mehr gegenseitige Wertschätzung – diesen Wunsch haben Mitglieder und Angestellte unserer Kirchgemeinde mehrmals geäussert. Pfarrer Matthias Baumann (Foto) nimmt das Thema auf und verabschiedet sich gleichzeitig. Er tritt eine neue Pfarrstelle im Oberaargau an. «Mehr gegensei- nung, hohe Einschätzung» aus. Somit wird Gottes an einzelne Ratsuchende gedacht. tige Wertschätzung der Wert jemandes, der wertgeschätzt wird, In den 60er Jahren kam die Forderung nach könnte uns allen Auf- überaus hoch eingeschätzt. Auch Jesus hat zwischenmenschlicher Begegnung auf wind geben», schrieb das gegenüber seinen Jüngern getan. Er- Augenhöhe auf, die in der kerygmatischen Frieder Husi, Kirchge- lauben Sie mir eine leicht humorvolle Note Seelsorge teilweise zu Recht vermisst wurde. meinderat, im letzten bei diesem durchaus ernsthaften Thema: Grundlegend für die sich etablierende the- «Kircheninfo». Diesen «Fürchtet euch also nicht: Ihr seid mehr wert rapeutische Seelsorge wurde die dreifache Wunsch verband er als viele Spatzen!» (Matthäus 10,31) Haltung, die der amerikanische Psychologe theologisch mit dem Carl Rogers 1972 formulierte: Echtheit oder zweitwichtigsten Gebot: «Liebe deinen Wertschätzung in der Seelsorge Kongruenz, positive Wertschätzung und Nächsten wie dich selbst» (Matthäus 19,19). «Wertschätzung» ist für die Seelsorge ein Akzeptanz, einfühlendes Verstehen oder Der Begriff «Wertschätzung» könnte wört- wichtiger Begriff. Der Basler Theologe Eduard Empathie. Rogers Anliegen war eine echte lich genommen «der Versuch, den Wert des Thurneysen prägte die Seelsorge der ersten zwischenmenschliche Begegnung zwischen anderen zu schätzen» bedeuten und somit Hälfte des 20. Jahrhunderts massgeblich als dem Therapeuten und dem Klienten. missverständlich sein. Gemäss Duden drückt eine kerygmatische, sprich verkündigende Wertschätzung in der Seelsorge wird anders der Begriff «Achtung, Ansehen, Anerken- Seelsorge. Sie war als Predigt des Wortes als bei Rogers nicht durch ein durchwegs Wertschätzung: Zuhören können, den anderen Standpunkt akzeptieren, Respekt vor der Meinung und der Arbeit des Gegenüber empfinden. Fotos: adobe/meo 4
positives Menschenbild begründet. Der Mensch ist nicht einfach gut, sondern als Sünder von Gott bedingungslos angenom- men. Der Theologe Michael Herbst präzisiert diesen Gedanken wie folgt: «Das bedeutet nicht, dass der Seelsorger persönlich alles gutheissen muss, was er hört, aber dass er den Menschen annimmt, so wie er ist […] Wertschätzung schliesst ein (und keinesfalls aus!), dass es in der Seelsorge auch konfron- tative Elemente geben muss.» In Sachen «Fürchtet euch also nicht: Ihr seid mehr wert als viele Spatzen.» Matthäus 10,31 Wertschätzung konnte die Seelsorge tat- sächlich etwas von der Psychologie lernen, auch wenn manches durchaus kritisch zu Jüngern auf dem Weg nach Emmaus gesellt. bedingungslos angenommen sind, wie auch begutachten ist. Zunächst begleitet er sie und hört einfach wir selbst. zu. Mit offenen Fragen, die echtes Interesse Grundhaltung der Wertschätzung zeigen, ermutigt Jesus die Jünger zum Wei- Echt-Sein (sich nicht verstellen), Wertschät- tererzählen. Sie teilen ihr Herz mit ihm. Ein Dank zum Schluss zung und Empathie sollten nicht nur die Wertschätzung zeigen heisst aber nicht Dies ist mein letzter Artikel für die «Kirchen- Grundhaltung der Seelsorgerin gegenüber einfach zuhören und das Gesagte bejahen. Info» als Pfarrer in Hägendorf. Er mag viel- Ratsuchenden sein. Diese drei Werte gehö- Jesus konfrontiert die Emmausjünger im leicht den Eindruck erwecken, dass es um ren zur Grundhaltung der Christen im Allge- weiteren Verlauf des Gesprächs mit erstaun- die Wertschätzung in der Kirchgemein- meinen gegenüber ihren Nächsten. Paulus lich direkten Worten: «Wie unverständig seid de Olten nicht zum Besten bestellt wäre. schrieb an die Philipper gar, sie sollten nach ihr doch und trägen Herzens!» (Lukas 24,25) Allerdings würde das den vielen in unserer dem Beispiel der Selbsterniedrigung Jesu Darauf geht er auf das Gesagte ein – aus sei- Kirchgemeinde Unrecht tun, die sich täglich Christi den anderen höher achten als sich ner Sicht und vor allem aus der Perspektive in einer wertschätzenden Haltung üben. selbst (Philipper 2,3). der Schrift. In Emmaus angekommen, feiert Mein Anliegen ist es, dass die Kirchgemeinde Aus dem Griechischen könnte man auch Jesus mit den Jüngern das Abendmahl. Die Olten diesbezüglich gemeinsam auf dem übersetzen: Der eine achte den anderen als wertschätzende Begegnung von Jesus mit Weg bleibt. Und dass sie sich von Jesus auf vorzüglicher als sich selbst. Die Pharisäer, die den Emmausjüngern brachte ihre trägen den Weg nehmen lässt und weiterhin von hingegen Wertschätzung in Form von Eh- Herzen zum Brennen. ihm lernt – so wie es die Emmausjünger ge- renplätzen und respektvollem Gegrüsstwer- tan hatten. den für sich verlangten, demontierte Jesus Trotzdem und stellte ihre selbstgefällige Haltung auf Dass uns wertschätzende Begegnungen An dieser Stelle möchte ich mich für die eindrückliche Weise bloss, nachzulesen in nicht immer gelingen, ist wohl selbstredend. Wertschätzung bedanken, die ich vom Kirch- Matthäus 23,1ff. Er kulminierte in dem Satz: Gerade in solchen Augenblicken ist es gut, gemeinderat, den Pfarr- und Arbeitskolle- «Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt wer- auf Jesus zu blicken, der mit uns nicht nur ginnen und -kollegen, der Kirchenkommissi- den, und wer sich selbst erniedrigt, wird er- auf dem Weg ist, sondern uns trotz unseres on und den Freiwilligen erhalten habe. höht werden.» (Matthäus 23,11). zeitweiligen Versagens höher achtete als sich selbst. Damals als er für uns am Kreuz Und ein herzliches Dankeschön gilt Ihnen, Jesus und die Emmausjünger starb, als wir noch Sünder waren (Römer 5,8). geschätzte Leserin, geschätzer Leser, die Sie Ein Beispiel für eine wertschätzende Begeg- Begegnen wir einander im Bewusstsein, dass sich diesen Artikel zu Gemüte geführt haben. nung gibt Jesus, der sich zu den trauernden sowohl unsere Nächsten als Sünder von Gott Pfr. Matthias Baumann 5
BETRACHTUNG «Es macht Spass auch mal nett zu sein» Wertschätzung ist in «Aller Munde», aber nicht in allen Köpfen, deshalb hier ein paar grundsätzliche Gedanken und konkrete Ideen dazu. Erfahrene Wertschätzung wirkt motivierend Umgebung freundlich zu grüssen. Denken und motivierten Menschen fallen ihre Auf- wir dabei unbedingt auch an Personen, die • Wertschätzung bezeichnet die positive gaben leichter und es geht ihnen insgesamt eine Arbeit erledigen, die wir selbst nicht Bewertung eines anderen Menschen. Sie besser. Sowohl empfangene, als auch gege- oder nicht gerne tun: die Person, die unser betrifft einen Menschen als Ganzes, sein bene Wertschätzung verbessert das Selbst- Bürofenster reinigt, die Leute von der Müll- Wesen und ist eher unabhängig von Ta- wertgefühl und stärkt das Selbstvertrauen. abfuhr... ten oder Leistung. Versuchen wir also die Meinungen, Aussa- • Wertschätzung ist verbunden mit Re- gen und Handlungen anderer nicht sofort zu Danke sagen, spekt, Wohlwollen und drückt sich aus in bewerten oder gar zu verurteilen. Wenn wir auch für Kleinigkeiten Zugewandtheit, Interesse, Aufmerksam- stattdessen damit beginnen, uns für die Si- Danke kann man fast nicht oft genug sagen. keit und Freundlichkeit. tuation und die Bedürfnisse unseres Gegen- Ein einfaches «Danke!» zeigt, dass wir die Definition (aus Wikipedia, gekürzt) übers zu interessieren und es in seiner An- Leistung unseres Gegenübers wahrgenom- dersartigkeit zu verstehen versuchen, dann men haben und sie wertvoll finden. ist das bereits passiv gelebte Wertschätzung. Bei der Sache sein den Seiten. Auch wenn wir uns schon eine Aktive Wertschätzung im Alltag: Wer in einem Gespräch ist, sollte einen freien eigene Meinung gebildet haben: gehen wir Kopf haben. Nur so können wir uns ganz auf unvoreingenommen in die Kommunikation Lächeln unser Gegenüber einlassen. Wenn wir nicht und versuchen wir die Argumente des Ge- Wer seinem Gegenüber mit einem Lächeln richtig bei der Sache sind, merkt das jeder genübers nachzuvollziehen. begegnet, signalisiert Offenheit und Respekt schnell. Wer versucht, mit der Aufmerksam- - das geht auch, wenn man in Eile ist. Das Be- keit im aktuellen Moment zu sein, zeigt den Hilfsbereit sein sondere an einem Lächeln ist übrigens, dass Menschen in seiner Umgebung Respekt. Vielleicht fragen wir unseren Kollegen ein- es nicht nur das Herz des Anderen wärmt, fach mal unaufgefordert, ob wir ihm etwas sondern zugleich das eigene. Unvoreingenommen abnehmen können, wenn er gestresst wirkt. in Auseinandersetzungen Oder wir erkundigen uns bei der Nachbarin, Grüssen In der ehrlichen Auseinandersetzung mit der ob wir für sie auch gleich etwas besorgen Ein einfacher aber direkter Weg Wertschät- Meinung anderer Menschen entsteht Ver- sollen, wenn wir ohnehin gerade einkaufen zung zu leben, ist es die Menschen in seiner bindung und ausserdem Wachstum auf bei- gehen. Komplimente machen Wenn uns etwas Schönes an jemandem auf- fällt: sagen wir es ihm! Und zwar ohne Erwar- «Es macht Spass tungen selbst ein Kompliment zurückzube- auch mal nett zu kommen. Ursula Rutschi sein», ist der Liedtitel der deutschen A- cappella-Band «Alte Bekannte». Hören Sie das Lied, das dieser Seite den Titel gab, mit dem QR-Code. 6
MUSIKGRUPPEN Die Freude und den Glauben durch die Musik ausdrücken Treffpunkt-Chörli Olten Das Treffpunkt- Aus dem Helferkreis der Pauluskirche Olten Chörli erfreut das entstand anfangs der 1980er-Jahre der Frau- Publikum seit entreffpunkt Pauluskirche. Neben Vorträgen, 1983 mit schönen Bastel-Nachmittagen, Ausflügen, der Mitwir- Klängen. kung beim Weltgebetstag und den Suppen- tagen spielte das gemeinsame Singen eine sehr grosse Rolle. Der erste Aktenvermerk für ein öffentliches Singen findet sich am 1. Juni 1983 – und zwar im Altersheim Ruttigen. Der gemeinsame Gesang löste zunehmend die bisherigen Tätigkeiten ab, man schloss sich bei den meisten Aktivitäten dem Silber- kränzli an und widmete sich ab 2002 aus- schliesslich dem gemeinsamen Singen und den diversen Auftritten in Altersheimen und Nach der aktuellen Zwangspause hoffen wir liche wollten eine Band gründen, standen an Seniorentreffen. Die Bezeichnung lautet auf eine baldige Wiederaufnahme. Wir freu- aber plötzlich allein da. Zu ihrer Unterstüt- offiziell: Treffpunkt-Chörli. Bei allen Auftritten en uns auf die Proben und Auftritte, aber zung besorgte sich Pfr. Uwe Kaiser einen ist die Garderobe einheitlich. auch auf das ebenso wichtige gesellige Bei- E-Bass und begleitete sie von da an. Im Treffpunkt-Chörli, unter der Leitung von sammensein. Röbi Theler Im Jahr 2012 gab sich die Band den Namen Astrid Stillhard und der musikalischen Beglei- «CrossStream»: Es sollte etwas fliessen, das tung von Röbi Theler, singen rund 18 Frauen. vom Kern des Glaubens ausgeht. Primäres Das Repertoire umfasst Lieder, die früher in Jugendband CrossStream Ziel war immer die Gottesdienstgestaltung, der Schule gesungen wurden, besinnliche Als im Frühling 2011 der damalige, musi- wobei vor allem moderne Lob-Preislieder Lieder, alte Schlager und sogar Lieder aus kalisch engagierte Jugendarbeiter Reto verschiedenster Herkunft und Stilrichtung der klassischen Sparte. Einmal im Monat fin- Bianchi wegging, hatte man gerade ein aufgenommen wurden. Neben den Einsät- det die Gesangsprobe statt, und in der Regel neues Jugendgottesdienstprojekt mit dem zen in unserer Kirchgemeinde gab es auch gibt es zwei bis drei Auftritte pro Jahr. Namen «aXess» gestartet. Einige Jugend- einige eindrückliche Auswärtsauftritte – meist vor grossem Publikum. Die Bandarbeit war zeitweise sehr intensiv, nicht nur musikalisch durch die wöchent- lichen Proben, sondern auch menschlich, dadurch dass ganz verschiedene Menschen auf ihrem Weg ins Erwachsenenalter zusam- menkamen. So gab es immer wieder mal Wechsel in der Besetzung. Als Urgestein sind heute der Schlagzeuger, Leadsänger und Gitarrist/Bassist seit praktisch dem Anfang dabei. Neben dem jungen Bassisten und der zweiten Sängerin gehört nun auch wieder eine Pianistin dazu. In der Zwischenzeit sind aus den Beteiligten junge Erwachsene geworden, ein eingespiel- tes, erfahrenes Team. Heute spielt die Band vor allem an den Stube-Worship-Abenden und immer wieder in speziellen Gottesdiens- ten. Geblieben ist die Freude, den Glauben Crossstream 2019, Rahel, Joël, Dani, Priscilla, Uwe, Nicole. durch die Musik auszudrücken. Uwe Kaiser 7
BERUFSALLTAG «Manchmal verstehen die Leute nicht, dass wir für sie und nicht gegen sie arbeiten» Vor 20 Jahren war Katja bei mir in der Sonntagsschule – heute arbeitet sie als Polizistin. Wir haben uns in der Johanneskirche Trimbach wieder getroffen. Du möchtest deinen Namen und dein Mein Beruf ist abwechslungsreich und ich an – ein Ritual das mir dann am Ende des Bild nicht in der Kirchen-Info sehen, ist habe viel mit Menschen zu tun. Die Kon- Dienstes, wenn ich sie wieder ausziehe, hilft das so Vorschrift für Polizistinnen und takte zu ganz unterschiedlichen Menschen abzulegen, was mich gedanklich bewegt. Polizisten? und die Zusammenarbeit im Team mit den Sie gibt also auch meinem Inneren eine Art Nein, man stellt mir das frei, aber es ist so, Kolleginnen und Kollegen schätze ich sehr. Schutz. Ich weiss nicht, wie ich als Zivilper- dass ich zuerst abklären musste, ob es OK ist, Ich finde es spannend, mich überraschen zu son bei einem Unfall reagieren würde… dass wir heute in diesem Rahmen zusam- lassen, was der Tag bringt. men reden. Aber ich bin erst kürzlich in ein Manchmal verstehen aber die Leute nicht, Früher war die Polizei überall respek- anderes Dorf der Kirchgemeinde umgezo- dass wir auch für sie arbeiten und nicht tiert, leider hat sich das verändert und gen und möchte in meiner Freizeit einfach gegen sie, das ist dann weniger schön. man hört oft von Gewalt gegen die Poli- ich sein und nicht Polizistin. «Schlechtere Tage» können aber auch mit zei. Wie gehst du damit um? meiner Tagesform zu tun haben. Ja das ist nicht schön, kommt aber auch auf Warum bist du Polizistin geworden? den Kontext an: Meistens meint mein Ge- Ich träumte schon als Kind davon, habe Was sind für dich speziell schwierige genüber ja nicht mich persönlich, sondern dann jedoch zuerst die Kanti gemacht und Situationen und wie gehst du damit die Uniform, bzw. wofür sie steht. Bis jetzt Archäologie studiert, um mit dem Bachelor um? habe ich meist nur verbale Gewalt erlebt. einen Abschluss zu haben. Nach der Matura Das ist unterschiedlich, Unfälle vielleicht, Deeskalation ist dann der wichtigste und fühlte ich mich noch zu jung für die Polizei. wenn jemand schwer verletzt ist. Bis jetzt erste Schritt. In den allermeisten Fällen kann Um Polizistin zu werden, habe ich die inter- hatte ich zum Glück nur wenige Einsätze, man Spannungen lösen, wenn man mit- kantonale Polizeischule Hitzkirch absolviert über die ich noch länger habe nachden- einander redet. – eine sehr vielseitige Ausbildung! ken müssen. Wir reden dann auch im Team darüber. Für mich hat das auch viel mit der Wie und von wem erlebst du in deinem Was gefällt dir an deiner Arbeit, was we- Uniform zu tun. Ich fahre in Privatkleidung Beruf Wertschätzung? niger? zur Arbeit und ziehe sie bewusst erst dort Einerseits vom Team, mit dem ich unterwegs bin: einander Rückmeldungen zu geben ist gut und wichtig. Auch von den Vorgesetz- ten bekomme ich Anerkennung, wenn ich etwas gut gemacht habe. Und immer mal wieder auch von den Menschen, mit denen wir es im Alltag zu tun haben. In vielen Fäl- len bedanken sie sich, manchmal kommt auch nachträglich ein Brief und ein Merci. Möchtest du den Lesenden zum Ab- schluss noch einen Gedanken mitge- ben? Wenn ihr euch über jemanden von der Po- lizei ärgert, dann denkt daran, dass auch in der Uniform ein Mensch steckt. Danke für das Gespräch! Symbolbild. Foto zVG Interview: Ursula Rutschi 8
SCHULLEBEN Wertschätzung bei Kindern und Jugendlichen Wie ist das mit der Wertschätzung bei Kindern und jungen Erwachsenen? Dieser Frage bin ich nachgegangen und habe dafür die Schule in Trimbach besucht. Sie besteht aus der Primarschule und der Sek. I. Das Schulleben der Primarschule findet in Beteiligung der Schülerinnen und Schüler schiedene Kulturen begegnen. Man kann Trimbach in den Häusern Mühlematt und am Schulleben. voneinander profitieren und lernen. Sich Gassacker/Leinfeld statt. Die Schule hat in gegenseitig annehmen und die Gaben des den letzten Jahren am Programm für soziales Wertschätzung gegenüber anderen Wertschätzens wird in der Schule in Lernen in der Schule und zur Gestaltung der den Lehrpersonen? Trimbach gut umgesetzt. Das sorgt für ein Schulkultur (SoLE) teilgenommen. Daraus Es gibt in jeder Klasse einen Klassenrat und gutes Schulklima. ist unter anderem ein Leitbild entstanden, für die gesamte Schule einen Schülerrat. An dieser Stelle bedanke ich mich bei Frau welches auch Wertschätzung zum Thema Beide arbeiten aktiv am Schulleben mit. Ein Bösiger für die Unterstützung bei der Be- hat. Nicht Teil des SoLE-Programms war die Beispiel für den Erfolg ist die Mitgestaltung antwortung meiner Fragen. In jedem Fall Oberstufe, die im Gerbrunnen-Schulhaus des Pausenhofes. Ich stellte mir eine weitere ist Wertschätzung bei Kindern und Jugend- untergebracht ist. Dann gibt es noch die Frage: Wie sieht es denn mit Wertschätzung lichen ein Thema. Sie muss aber vorgelebt, dezentralen Kindergärten, welche auch Teil gegenüber den Lehrpersonen aus? Hier ist gelehrt und eingefordert werden. der Schule sind und auch Teil des SoLe-Pro- es so, dass grundsätzlich der Schule und den Andy Wurzer gramms waren. Lehrpersonen gegenüber eine grosse Dank- barkeit besteht. Foto oben: Banner beim Eingang des Im Schulhaus Mühlematt habe ich mich mit Sowohl von den Eltern als auch von den Schulhauses Mühlematt in Trimbach der Schulsozialarbeiterin Barbara Bösiger Schülern. Eine 6. Klasse hat beispielsweise Foto unten: Höhepunkte vier Jahre SoLe getroffen und mich mit ihr über Wertschät- spontan eine Aktion zum Geburtstag der (Programm für soziales Lernen in der zung unterhalten. Mich beschäftigte zuerst Klassenlehrerin organisiert. Auch in Elternge- Schule und zur Gestaltung der Schulkul- die Frage: Wie ist das mit der Wertschätzung sprächen wird die Wertschätzung der Arbeit tur). Fotos AW zwischen den jungen Menschen unterei- der Lehrpersonen deutlich. Die Schule ihrer- nander? seits ist dankbar für aktive Gespräche und die Beteiligung der Eltern. Aufeinander schauen Schon am Eingang, wenn die Schüler in die Kinder aus 42 Nationen Schule kommen, kann man Wertschätzung Speziell in Trimbach ist, dass in der Schule wahrnehmen. Gleich nach der Türe sieht Kinder und Jugendliche aus 42 Nationen un- man einen schönen Schaukasten mit Wer- terrichtet werden. Das sind schon eine ganze ken der Kinder und Jugendlichen. Zu Beginn Menge junger Menschen mit spannenden und am Ende des Unterrichts gibt es Begrüs- kulturellen Hintergründen, wenn man davon sungs- und Abschiedsrituale. Jede Klasse hat ausgeht, dass es derzeit ca. 193 Länder (Mit- die Möglichkeit, die Türe zu ihrem Zimmer glieder der Vereinten Nationen) gibt. selbst zu gestalten und es dadurch mehr zu Daher ergibt es sich ganz von selbst, dass ihrem Raum zu machen. Auch herrscht eine man sich austauscht und voneinander er- Kultur des aufeinander Schauens und der fährt. Es ist auch wertvoll, wenn sich ver- 9
INTERVIEW Abschied nach 12 Jahren: Trudy Hottiger erinnert sich 12 Jahre lang gehörte Trudy Hottiger aus Olten dem Kirchgemeinderat an und bekleidete das Amt der Vizepräsidentin. Sie leitete das Ressort Öffentlichkeitsarbeit. In dieser Funktion war sie auch für das Magazin «Kirchen-Info» verantwortlich. Welche Eindrücke bleiben nach dieser langen Zeit haften? Trudy Hottiger, was war seinerzeit deine gehalten. Von den Mitarbeitenden wird ein wichtiger Meilenstein war die Zusammen- Motivation, dich in den Kirchgemeinde- positives Mittragen erwartet. In der Kirchge- führung der Pfarrkreise Wangen und Hägen- rat wählen zu lassen? meinde werden die Geschäfte in monatlich dorf in den Pfarrkreis Untergäu. Nach einer langen «Kirchen-Abstinenz» tas- stattfindenden Sitzungen behandelt; viele tete ich mich in der Lebensmitte wieder an «Köche» haben etwas zu sagen. In zahl- Man nahm dich in den letzten Jahren den Glauben heran. Nach einem Alphalive- reichen Reglementen ist zudem vieles «ze- vor allem auch als Leiterin des Magazins Kurs entschied ich mich schliesslich für ein mentiert», was ein rasches Handeln oft nicht «Kirchen-Info» wahr. Wie hast du diese Leben mit Jesus Christus. Die Arbeit in der zulässt. Hinzu kommt die sich schwierig ge- Aufgabe erlebt? Kirche liess nicht lange auf sich warten: Eine staltende Kommunikation. Hier hätte ich mir Es war für mich stets ein Aufsteller, mich mit «Blitzkarriere» führte von der Kirchenkaffee- mehr gegenseitiges Verständnis gewünscht. dem aus Mitarbeitenden der verschiedenen Zubereitung über die Kiko-Mitgliedschaft in Pfarrkreise bestehenden Redaktionsteam zu den Kirchgemeinderat. Wenn du die 12 Jahre Revue passieren treffen und eine weitere Ausgabe der «Kir- lässt – welche Projekte und Aufgaben chen-Info» zu erarbeiten. Nach kurzer Zeit Welches waren zu Beginn deiner Amts- leuchten im Rückblick hervor? sprudelten jeweils die Ideen und Vorschläge zeit die grössten Aufgaben des Kirchge- Die Schaffung unserer Marke «Jesus Christus aus den Köpfen und Herzen, und schon bald meinderates? – unser Weg» bedeutet für mich ein Juwel in war eine weitere Nummer des Heftes «z’Fade Der Beginn meiner Amtszeit war von Unruhe einer Reihe von Aufgaben und Projekten. gschlage». Toll! Ich habe jeweils gestaunt, geprägt. Eine dringend nötige Verbesserung Diese Arbeit zeichnete sich durch ein mo- wie leicht sich Schreibwillige finden liessen. der Strukturen und der Organisation stand tiviertes, konstruktives Miteinander aus. Danke! im Raum. Demissionen im Kirchgemeinde- Nach einem gemeinsamen, schöpferischen Einziger, aber dauernder Wermutstropfen rat führten dazu, dass anstelle von sieben Suchen gipfelte das Projekt im Glück des waren indes die spärlichen Rückmeldungen Mitgliedern deren vier die Aufgabe zufiel, in Gelingens. Auch die Realisation einer zeit- – ob positiv oder negativ – auf die «Kirchen- ruhigere Gewässer zu finden. In unzähligen gemässen, ansprechenden Homepage steht Info». Insbesondere aus den Reihen der Sitzungen und mit viel gutem Willen gelang als markanter Punkt. Dieser Erfolg ist einem Mitarbeitenden und der Kommissions- und es, die Verwaltung (heute Zentrale Dienste) engagierten Team jüngerer, motivierter Behördenmitgliedern hätte ich sie mir ge- in ein zeitgemässes Dienstleistungszentrum Mitarbeitenden zu verdanken. Ein weiterer, wünscht. umzuwandeln. Nach und nach konnte die Personalführung und die Unterstützung der Kommissionen verbessert werden. Überhol- te Reglemente wurden angepasst oder auf- gehoben. Du hast lange in der Privatwirtschaft in einer verantwortungsvollen Positi- on gearbeitet. Lässt sich die Arbiet im Menschen kom- Kirchgemeinderat, der ja führen und men und gehen. entscheiden muss, mit einem privat- Jesus Christus wirtschaftlichen Unternehmen verglei- bleibt. Mich könnt chen? ihr vergessen – Ja und Nein. Führen in der Privatwirtschaft aber vergesst heisst, die richtigen Entscheidungen zu Jesus Christus treffen und diese effizient umzusetzen. Die nicht. Wege zum Ziel werden in der Regel kurz Foto: adobe/meo 10
DANK «Ich danke den Ratsmitgliedern von Herzen» Wo Menschen zusammenarbeiten kann Es ist mir eine grosse Freude, als dienstäl- konvent oder an die grossen Retraiten mit es immer auch zwischenmenschliche tester Pfarrer der Kirchgemeinde Olten in allen Kirchgemeinderäten, Kirchenkom- Störungen oder Probleme geben. Das diesem Heft eine Würdigung der Leistung missionspräsidenten, Pfarrern, Sozialdia- ist in der Kirche wahrscheinlich nicht an- des nun scheidenden Kirchgemeinderates konen und Fachstellenleitungen. ders. Wie hast du diesen Bereich deiner beitragen zu dürfen. Arbeit im Kirchgemeinderat erlebt? Sichtbares Zeichen all diesen Miteinanders Ich hatte immer wieder mit motivierten, koo- Diese Würdigung ist mir zunächst unbe- ist natürlich die Marke «Jesus Christus – un- perativen Mitarbeitenden zu tun, die ihre Sa- dingt wichtig wegen des enormen Ein- ser Weg», die gemeinsam entwickelt wurde, che sehr gut machen. Daneben begegneten satzes hinter den Kulissen, den die Ratsmit- und die heute als etabliertes und weit be- mir aber leider auch solche, die Entschei- glieder Woche für Woche, in Beständigkeit kanntes Bekenntnis über unserem gesam- dungen und Weisungen des Kirchgemein- und Treue zum Wohl unserer Kirchgemein- ten Engagement und Leben als Gemeinde derates grundsätzlich negativ beurteilen. de vollzogen haben, um Behördenmit- steht. Diese Haltung ist bedauerlich, erschwert sie gliedern, Freiwilligen und Angestellten doch die Zusammenarbeit, kostet unnötig verbesserte Bedingungen für deren vielfäl- Viel weniger sichtbar, aber ebenso nach- viel Kraft und Zeit und führt generell zu einer tige Dienste zu ermöglichen. Neben dem haltig und inspirierend sind all die Koope- schlechten Stimmung. ohnehin schon grossen Tagesgeschäft und rationsbemühungen und gemeinsamen unzähligen Sitzungen sind hier während Arbeitsprozesse, die genannte Kulturverän- Wie sieht dein ganz persönliches Fazit der letzten Legislatur riesige Fleissarbeiten derung überhaupt möglich gemacht hat. nach diesen 12 Jahren im Kirchgemein- bewältigt worden wie etwa die Aktualisie- Wie einzelne Fäden eines Spinnennetzes derat aus? rung sämtlicher Reglemente, die Profes- ziehen sich diese Verbindungen zwischen Es war für mich eine interessante, abwechs- sionalisierung des Gebäudeunterhaltes einzelnen Akteuren und Pfarrkreisen, for- lungsreiche Zeit des Lernens und der neuen oder die permanenten Abklärungen und mulieren neue Visionen, ermöglichen neue Erfahrungen. Ich denke gerne an den Aus- Anpassungen die Corona-Schutzkonzepte Beziehungen und bündeln Ressourcen. tausch, das gemeinsame Suchen und Planen, betreffend. an das, was fast von selbst gedeiht. Allerdings Angesichts der gewaltigen Herausforde- war der ständige Blick auf Kirchenbelange Diese Würdigung ist mir sodann unbe- rungen, die wir als Kirchgemeinde in den und «hinter die Kirchengemäuer» manch- dingt wichtig, weil der aktuelle Kirchge- kommenden Jahren bewältigen werden mal ziemlich ernüchternd. Ich lernte Enttäu- meinderat im Hinblick auf unsere Gemein- müssen, bin ich sehr dankbar, dass uns der schungen auszuhalten und musste mich ab dekultur bahnbrechendes auf den Weg scheidende Kirchgemeinderat die hier kurz und zu bildlich gesprochen «am Glauben gebracht hat. Bis zur 150-Jahr-Feier un- skizzierbaren Werte als Erbe hinterlässt. festhalten», um trotz allem in seiner Spur zu serer Kirchgemeinde vor 10 Jahren gab es Für die massiven Veränderungsprozesse, bleiben. Der Wohlklang der christlichen Bot- de facto keinerlei Dialog und Kooperation die nun anstehen, sind die wesentlichen schaft hält sich halt manchmal versteckt. zwischen den einzelnen Pfarrkreisen. Ob Grundsteine gelegt worden. Kirchenkommissionen oder Angestellte: Was wünschst du konkret deinen Nach- Jeder machte sein Ding. Die zarten Pflänz- Im Namen aller in unserer Kirchgemein- folgerinnen und Nachfolgern? chen in Richtung Kooperation, die dann de tätigen Mitchristinnen und Mitchristen Ein erfüllendes, achtsames Miteinander, von genanntem Jubiläum ausgingen, hat danke ich den einzelnen Ratsmitgliedern getragen vom Wissen, dass der Kirchge- erst dieser Kirchgemeinderat wachsen und von Herzen für ihren Einsatz und alles Er- meinderat nicht nur ein administrativer aufblühen lassen, indem er auf vielfältige reichte. Und ich wünsche ihnen allen den Verwaltungsrat ist, sondern auch einen Teil und nachhaltige Weise Schritte zu einer reichen Segen Gottes für ihre weiteren Le- des geistlichen Leitungsgremiums darstellt. gesamtgemeindlichen Identität initiierte. benswege! Dazu braucht es neben Weisheit, Glauben und Liebe viel Mut und guten Willen, dem Hier sind natürlich zuallererst die Bemü- Sascha Thiel, Evangelium zu folgen und damit die Zukunft hungen um die Dialogprozesse zu nennen, Pfarrer in Dulliken und der reformierten Kirche mitzugestalten. die ja für jegliches Miteinander grundle- Leiter des Pfarrkonvents der Ich wünsche der ganzen Kirchgemeinde und gend und unerlässlich sind. Mit grosser Kirchgemeinde Olten allen, die mittragen, Gottes reichen Segen! Dankbarkeit und Freude erinnere ich mich an die Gespräche zwischen Rat und Pfarr- Fragen: Markus Emch 11
RUBRIK: DAS GEFÄLLT MIR – LUFT NACH OBEN Das Reich Gottes kennt keine Pfarrkreis- oder Konfessionsgrenzen Mir gefällt ... Luft nach oben ... « Mir gefällt ein gegenseitiges Wert- schätzendes aufeinander Achten. « Es braucht in unserer Kirchgemeinde Brückenbauerinnen und Brücken- Mir gefällt die Offenheit und das Interes- bauer, die sich nicht nur für ihre eigenen se vieler Eltern gegenüber Lebensfragen. Visionen in der Kirche und Welt einset- Mir gefällt unsere ansprechende und zen. vielseitige Webseite und unser aus- Ich wünsche mir eine Kirche, wo auch wahlsreicher Medienkatalog. der Religionsunterricht vermehrt von Mir gefällt, dass das Reich Gottes keine Behörden und Mitarbeitenden als wert- Pfarrkreisgrenzen und keine Konfessi- voller Teil der kirchlichen Arbeit wahr- onsgrenzen kennt. genommen und respektiert wird. Auch Ich staune über den unermüdlichen, kre- wenn der Unterricht ausserhalb der Kir- ativen und flexiblen Einsatz der Religi- che im Rahmen der Schule und ökume- onslehrpersonen, besonders auch unter nisch stattfindet. den erschwerten Verhältnissen während Wertschätzende Kommunikation ist kei- Regula Eichelberger-Barth, 64 Jahre, der Coronazeit. ne Selbstverständlichkeit und kommt Kindergärtnerin, Sozialdiakonin und Ich staune, wie viel kirchliche Arbeit im oft im stressigen Kirchenarbeitsalltag zu Katechetin, Kursleiterin SVEB 1. Hintergrund z.B. durch Sigristen, durch kurz. Zeit für Gespräche, ein geschenktes Regula leitet seit 19 Jahren die Fachstelle MitdenkerInnen und MitträgerInnen, Lächeln, eine aufmunternde Mail, eine Religionsunterricht unserer Kirchge- durch Behörden und Ehrenamtliche ge- dankbare Anerkennung, Zeit zum Zu- meinde (seit 1. Juli 2018 60 Prozent). schieht. hören aufzuwenden ist im kirchlichen Anfang Oktober 2021 beginnt sie einen Mir gefällt, wenn «Kirche» innerhalb und Alltag eine Herausforderung, aber auch neuen Lebensabschnitt. ausserhalb der kirchlichen Räume mit- eine grosse Chance um unserer Marke ten im Alltag geschehen darf. » auf der Spur zu bleiben. » Der Lieblingsort von Regi Eichelberger ist der Panora- maweg zwischen der Grüt- schalp und Mürren. «Die Aussicht ist sagenhaft! Im- mer wieder zieht es mich an die- sen magischen, vertrauten Ort. Alleine oder zu Zweit und früher als Familie. Die wertvollen Gespräche mit Freunden und die stillen Ge- spräche mit Gott mitten in die- ser wunderbaren Natur genies- se ich. Auch die Sonne und die Ruhe der Bergwelt gegenüber von Eiger, Mönch und Jungfrau und eine Begegnung mit einer jüdischen Familie sind für mich wohltuende und unvergessliche Erlebnisse auf diesem Weg.» Mönch und Jungfrau vom Panoramaweg bei Mürren aus. Foto zVg 12
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