Kirchgemeinde Bin auch ich Freund-lich? - SchwerpunKt
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Ausgabe No 10 | Oktober 2013 Das MAGAZIN von Schwarzenburg Kirchgemeinde Bin auch ich Freund-lich? SchwerpunKt Speicher in der Gemeinde gemeinde Die «Schlosspraxis» nimmt Form an
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell i n h a lt IMPRESSUM 3 Editorial herausgeber: Schwerpunkt Gemeinde Schwarzenburg Ev.-ref. Kirchgemeinde Schwarzenburg 4 Speicherbauten im Schwarzenburgerland Verlag: MouseProductions GmbH 8 Ein kurzer Speicher-Spaziergang im Dorf Schwarzenburg redaktion: Alexander Meucelin Korrekturen: Margrit Indermühle Gemeinde gestaltungskonzept: DACHCOM 10 «Die Schlosspraxis» nimmt Form an layout: Alexander Meucelin druck: Bubenberg Druck- und Verlags-AG 11 2. Schwarzenburger Energie- und Umwelttag iSSn: 1663-7518 12 Lesung von Isabelle Flükiger in der Bibliothek Schwarzenburg aulage: 3 550 Stück 13 Bibliothek Schwarzenburg: Neue Krimis und Thriller im Herbst adressen: 14 Sense und Schwarzwasser (2) Für redaktionelle Beiträge, Inserate und Abonnemente: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Schwarzenburg Alexander Meucelin, Alpenweg 23, 15 Bin auch ich Freund-lich? 3150 Schwarzenburg, Tel. 031 731 23 76, 16 Gottesdienst zum Erntedankfest am 20. Oktober 2013 E-Mail redaktion@magazinschwarzenburg.ch 17 Sing mit! - Singkinder in Schwarzenburg Für die Herausgeber: 17 Kollekten April bis August Gemeindeschreiberei, Gemeinde Schwarzen- 18 Männer unter Männern – Warum nicht mal was Sagenhaftes? burg, Bernstrasse 1, 3150 Schwarzenburg, Tel. 031 734 00 10, E-Mail 19 Veranstaltungen und Gottesdienste / Wichtige Adressen gemeindeschreiberei@schwarzenburg.ch Aktuell abonnement: 20 Seniorenrat – Unterwegs mit Rollstuhl und Rollator im Dorf schwarzenburg wird in der Gemeinde 22 SRF-Themenwoche «Zmitz im Läbe» im Bernaville Schwarzenburg Schwarzenburg kostenlos zugestellt. Ausserhalb der Gemeinde kann schwarzen- 23 Pöschenfestival im Oktober burg für Fr. 45.– / Jahr inklusive Versandkos- 23 Figurentheater von Susi Fux ten (Ausland: Fr. 55.–) abonniert werden. 24 Literatour im Schloss Schwarzenburg 25 Milken-Brothers überlegene Sieger des Dorfturniers Schwarzenburg internet: Das Magazin schwarzenburg steht auch 26 Velo gesucht online zur Verfügung: 26 Aktion Weihnachtspäckli 2013 www.magazinschwarzenburg.ch 27 Kurse der Volkshochschule titelbild: Alexander Meucelin 27 Hohe Geburtstage (Adresse des Speichers: Oberdorf 14a) 27 Leserbriefe / Nächste Ausgaben von schwarzenburg 28 Veranstaltungskalender 2 das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell liebe leserin, lieber leser Seit Jahrhunderten ist der «Speicher» auch im Schwarzenburgerland ein sehr prägendes Element der bäuerlichen Bauten. In ihnen wurde das im Gegensatz zu Mehl oder Brot lang lagerfähige Getreide eingelagert; Speicher halfen somit, magere Jahre zu überbrücken, den Brotpreis tief zu halten, und waren daher von existenzieller Bedeutung für die Bevölkerung unserer Region. Von spätgotischen und barocken Speichern berichtet im Schwerpunktartikel Alexander Meucelin, der uns auf einen spannenden Spaziergang mitnimmt. Dies ist für uns Gelegenheit genug, allen Eigentümerinnen und Eigentümern zu danken, die mit Unterhalt und Renovationen mithelfen, diesen Bautyp auch in Zukunft zu erhalten. «Die junge Frau Doktor will die alteingesessene Praxis nicht übernehmen – und nun?» Dies ist der Titel eines Referats, das am nächsten Wirtschaftsapero in Schwarzenburg gehalten wird. In etwas mehr als einem Jahr soll die «Schlosspraxis» in Schwarzenburg stehen und mit den beteiligten Ärztinnen und Ärzten die medizinische Grundversorgung im Schwarzenburgerland übernehmen. Es ist das erste Mal, dass die Gemeinde ein solches Projekt führen darf, weil es schlicht und einfach nicht mehr gegeben ist, dass ein Arzt oder eine Ärztin, die sich pensionieren lassen will, die Praxis an eine/n Nachfolger/in übergeben kann. Nur Lösungen wie Gemeinschaftspraxen, Ärztezentren, etc. bieten in ländlichen Regionen wie der unseren Gewähr für die zukünftige ärztliche Grundversorgung. Ruedi Flückiger das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013 3
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell Sc h w er pu n K t Speicherbauten im Schwarzen- burgerland Der Speicher, ein wichtiges und promi- nentes Nebengebäude des bäuerlichen Hofs, prägt die Schwarzenburger Land- schaft. Während vier Jahrhunderten wurden Speicher gebaut und genutzt. Diese Bauten repräsentieren die gesamte Bandbreite von der gross- zur kleinbäu- erlichen Lebensweise. Im «Schmuck- kästchen» des Hofs lagerte in Kornkäs- abbildung 1: Ältester datierter Speicher der gemeinde Schwarzenburg von 1513 im weiler henzischwand ten das Korn für Nahrung und Saat. Aber (henzischwand 8a) auch wertvolle Güter wie Gerätschaften, für die Konstruktion typisches vorkra- ist dieser wesentlich kleiner und hat Kleider, Tuch, wichtige Hof- und Famili- gendes Obergeschoss auf. Das hohe und durch sein schwach geneigtes Sattel- endokumente sowie Bargeld wurden in steile Satteldach war wohl einst mit dach, das der alpinen Tradition ent- Truhen darin aufbewahrt. Als eigentli- Stroh gedeckt. Ein Blockbau entsteht spricht, ein anderes Aussehen, doch sind ches Speicherland gibt es im Schwar- aus waagrecht übereinander geschichte- die konstruktiven Details ähnlich. Der zenburgerland nicht nur eine grosse, ten Stämmen und Balken. Die Stämme Blockbau mit vorkragendem Oberge- sondern auch vielfältige Auswahl unter- werden zu Rundhölzern oder wie im schoss ist an den Seiten zangenartig ver- schiedlicher Holzspeichertypen vom 16. vorliegenden Beispiel zu kantigen Bal- steift. Das Dach war wohl ursprünglich bis ins 19. Jahrhundert. ken verarbeitet. Die Hölzer oder Balken mit Legschindeln eingedeckt. An beiden sind an den Enden eingeschnitten und Speichern schmücken blinde Wappen- DER äLTESTE DATIERTE SPEICHER mit den rechtwinklig dazu verlaufenden schilder Büge und Konsolen, welche an STEHT IN HENZISCHWAND Hölzern verkämmt (verbunden). die Ausschmückung des Festsaals des Im Weiler Henzischwand beindet sich ehemaligen Herrenhauses im Gross- der älteste datierte Speicher der Gemein- FRüHE SPEICHER MIT SCHWACH gschneit in Köniz von 1505 erinnern. de aus dem Jahr 1513. Der äusserst statt- GENEIGTEM SATTELDACH liche, spätgotische Kantholzblockbau in Im gleichen Weiler steht ein zweiter Im Dorf Schwarzenburg gibt es ebenfalls der Grösse eines Wohnstöcklis weist ein Speicher aus dem 16. Jahrhundert. Zwar zwei frühe Speicher mit schwach ge- abbildung 2: Speicher von 1558 in henzischwand (henzischwand 11a) abbildung 3: Kantholzblockbau in brünnstube,um 1600 erbaut (brünnstube 4a) 4 das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell DAS KANTONALE BAUINVENTAR Das kantonale Bauinventar erfasst, beschreibt Schwarzenburg und bewertet Baudenkmäler. Es bildet eine fun- dierte Grundlage für die praktische Arbeit der Denkmalplege, für die wissenschaftliche For- schung und für bau- und planungsrechtliche Zwecke. Seit 2010 liegen die Inventar-Publika- Bauinventar der Gemeinde Schwarzenburg revidiert 2009 / 2010 abbildung 4: einkammerspeicher von 1677 im than tionen für alle Gemeinden des Kantons vor. Mit (im than 4b) dem Bauinventar stellt die Denkmalplege nicht neigtem Satteldach, die als Kantholz- nur Gemeinden und Grundeigentümern, son- blockbauten erstellt worden sind. Am dern auch der breiten Öffentlichkeit eine quali- Speicher Brünnstube treffen wir auch izierte Gesamtschau des historischen Baube- Revision: Maria D’Alessandro und Isabella Meili-Rigert; Robert Walker (Fotos Albligen) Begleitung / Redaktion: Anne-Marie Biland auf die zangenartige Versteifung an der standes im Kanton zur Verfügung. Herausgegeben von der Einwohnergemeinde Schwarzenburg und der Denkmalpflege des Kantons Bern, 2011 Seite. Der etwas jüngere Speicher im Das Bauinventar der Gemeinde Schwarzenburg wurde 2009/2010 revidiert. Auf Than besteht nur aus einer Kammer und über 400 Seiten haben Maria D’Alessandro und Isabella Meili- gehört somit zu einem eher seltenen Ty- Rigert die Ergebnisse der überprüfung der bestehenden Inven- pus von Speicherbauten. Eine Inschrift, tare von 1993/94 (Schwarzenburg) und 1997 (Albligen) zusam- die uns etwas zum Jahr der Errichtung mengefasst. sowie zum Zimmermeister und zur Bau- Das Inventar ist seit Ende 2011 rechtsverbindlich in Kraft. Es herrschaft sagt, ziert den Bundbalken kann in der Bauverwaltung und online unter www.be.ch/denk- über der Tür. Sie ist in Antiquaschrift malplege eingesehen werden. Ebenfalls erhältlich ist eine eingeschnitzt und somit auch heute Smartphone-App namens «denkmappBE», die im AppStore he- noch leicht entzifferbar. runtergeladen werden kann. STäNDERBAUTEN IM 17. JAHRHUN- das konstruktive Gerüst des Gebäudes. die schwach geneigte Dachform ab. Be- DERT Die Füllungen bestehen aus stehenden sonders beliebte Zierformen in dieser Im 17. Jahrhundert verbreitet sich der oder liegenden Bohlen (dicke Wandbret- Zeit sind Karnieskonturen (Zierschnit- Ständerbau als eine weitere Konstrukti- ter). zereien mit sich abwechselnden konka- onsweise. Parallel dazu hält sich der ven und konvexen Formen – ähnlich Blockbau im Schwarzenburgerland bis Gegen Ende des Jahrhunderts vergrö- einem Eichhörnchenschwanz) sowie ins 19. Jahrhundert. Beim Ständerbau ssert sich das Volumen der Speicher. In Würfel- oder Rautenstabfriese (siehe bilden die Schwelle, die senkrechten der Regel weist der Speicher nun nicht Abbildung 6). Ständer und die Bundbalken (horizonta- nur zwei, sondern drei Lagerböden auf. le Balkenlage zwischen den Geschossen) Das steile und geknickte Satteldach löst abbildung 5: Speicher von 1686 an der Käsereistrasse (Käsereistrasse 5a) abbildung 6: würfelfries am Speicher von 1673 im Oberdorf (Oberdorf 35a) das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013 5
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell DER BAROCKSPEICHER In der Barockzeit im 18. Jahrhundert entsteht der heute als typisch erachtete Schwarzenburger-Speicher. Dieser be- steht entweder aus einer Ständer- oder aus einer Blockkonstruktion, hat drei Lagerböden und ein steiles, geknicktes Satteldach. Vielfach ist der Speicher auf der Rückseite geschlossen und mit Schindeln verrandet. An der Frontseite führt eine Aussentreppe auf die dreisei- tig umgehende Laube und von da in das Dachgeschoss. Der Schmuck am Bau ist reichhaltig. Die Laubenpfosten weisen variantenreiche Schnitzformen und die Türstürze und Laubenbretter Karnies- abbildung 8: malerei und inschrift am Speicher von 1799 im Oberdorf (Oberdorf 14a) konturen auf. Einige dieser Speicher sind zudem mit vortreflichen Inschrif- Anhand von Inschriften können wir SPEICHERBAUTEN AUS DEM 19. ten und Malereien wie etwa Blumen, Vö- heute das Werk von zwei Zimmermeis- JAHRHUNDERT gel, Bären und Löwen geschmückt und tern genau bestimmen. Die Speicher von Die Hochblüte des Speicherbaus verebbt besitzen wertvolle Türschlösser, soge- Hans Mischler und Christen Pauli wei- im Schwarzenburgerland im Verlaufe nannte Kastenschlösser, und Beschläge. sen mehrfach vier Laubenpfosten im des 19. Jahrhunderts. Die Bauten aus Das Aufblühen des Speicherbaus war Obergeschoss auf, von denen die mittle- dieser Zeit präsentieren sich weitaus Ausdruck einer günstigen landwirt- ren nahe zueinander stehen. Zum First- schlichter und spröder als die Barock- schaftlichen Entwicklung und eines er- ständer hin versetzt erzeugen sie eine bauten des vorangehenden Jahrhun- heblichen bäuerlichen Selbstbewusst- lebhafte Gliederung der Schauseite. Der derts. Im Dorf Schwarzenburg treffen seins des begüterten Bauernstands, aber reich verzierte Speicher in Elisried In- wir auf einen Ständerbau, der in Volu- auch Zeugnis einer erwachten modi- nerdorf von 1760 besitzt neben geseil- metrie und Fassadengestaltung an den schen Zierlust. ten und gezopften Bügen, sternenförmi- barocken Speicher anknüpft, doch zu- gen Abhänglingen, Laubenbrettern mit rückhaltender dekoriert ist. So wie die SPEICHER DER ZIMMERMEISTER zierlichen Ausschnitten etc. auch wert- Bauzier bescheidener wird, nimmt auch HANS MISCHLER UND CHRISTEN volle Inschriften in Antiqua und Fraktur. die Bedeutung des Speichers als Korn- PAULI kammer und Aufbewahrungsort von Kostbarkeiten im letzten Jahrhundert in der Verbreitung ab. maria d’alessandro, inventarisatorin, denkmalplege des Kantons bern bilder: denkmalplege des Kantons bern Literatur zum Thema: Heinrich Christoph Affolter, Die Bau- ernhäuser des Kantons Bern. Das hö- here Berner Mittelland, Bd. 2, hrsg. von der Schweizerischen Gesell- schaft für Volkskunde, Bern: Stämpf- li Verlag AG, 2001. Roland Flückiger-Seiler, Berner Bau- ernhäuser, aus der Reihe Berner Hei- matbücher Bd. 137, Bern: Verlag Paul abbildung 7: türbeschläge des Speichers von 1766 an abbildung 9: Speicher von 1760 des zimmermeisters hans Haupt, 1988. der buchenstrasse (buchenstrasse 60a) mischler in elisried innerdorf (innerdorf 11a) 6 das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell stark, dass er aus denkmalplegerischer Sicht seinen Wert als Baudenkmal ver- liert. Der Speicher ist als gesamte Baugattung heute besonders gefährdet. Viele dieser teilweise sehr alten Kleinbauten sind in schlechtem Zustand und drohen end- gültig verloren zu gehen. Für die kanto- nale Denkmalplege ist es deshalb ein wichtiges Anliegen, dieser Baugattung speziell Sorge zu tragen. Das ist aber nur möglich, wenn die ursprüngliche Nut- zung als Lagerraum nicht wesentlich verändert wird. Aus diesem Grund sieht die Denkmalplegegesetzgebung für Bauten mit eingeschränkter Nutzung vor, dass bei einer Restaurierung höhere inanzielle Beiträge als üblich vermittelt werden können. In der Praxis gibt es vielerorts gute Bei- spiele von Speichern, die sorgfältig in Stand gesetzt wurden. Die Bauherr- schaften erkennen den Wert der Bauten und schätzen sie als prägenden Bestand- teil der Hofanlage. michael gerber, Kantonaler denkmalpleger abbildung 10: Speicher von 1745 des zimmermeisters christen pauli im than (im than 4a) SPEICHERNUTZUNG HEUTE Der Speicher gehörte ursprünglich als Im Gegensatz zu anderen Baugattungen wichtiges Nebengebäude zu jedem grös- ist die Umnutzung eines Speichers nicht seren Bauernhof und diente wie im vor- ohne massive Eingriffe in die Bausubs- angehenden Bericht beschrieben der tanz und damit in wesentliche Qualitä- Lagerung des Korns und des wertvollen ten des Baus möglich. Schulhäuser bspw. Hab und Guts. Die Erschliessung des können problemlos als Wohnhäuser ge- Speichers erfolgt von aussen über Trep- nutzt werden, ohne dass zentrale Eigen- pen und Lauben, damit der Lagerraum schaften des Baus verloren gehen. Eine im Innern nicht eingeschränkt wird. Die Speicherumnutzung hat hingegen in Geschosse im Speicher sind nicht voll- jedem Fall gravierende Modiikationen ständig ausgebildet, es handelt sich eher zur Folge: Zusätzliche Öffnungen für um Lagerböden, die weder beheizt noch Fenster, der Einbau von sanitären Ein- belichtet sind. Dies sind charakteristi- richtungen oder das Anbringen einer abbildung 11: Speicher aus dem zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts an der Schlossgasse sche Eigenschaften dieser Kleinbauten. Dämmung verändern einen Speicher so (Schlossgasse 10a) das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013 7
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell ein kurzer Speicher-Spazier- Freiburg strasse gang im dorf Schwarzenburg Start Do MIGROS rfp nur ein kurzer Spaziergang im dorf M latz ag er Schwarzenburg und schon ist man an na li Mil gäss u Sch acht Speichern vorbeigekommen. der Than chg mi äss ed folgende rundgang ist als erster ga li e ss b Schritt einer losen Folge von Spazier- stu e 8 Ziel 7 rün n an gängen und wanderungen gedacht, 6 B 1 Th Im die an schützenswerten gebäuden in 2 He Obe rre unserer gemeinde entlang führen. 5 ngä rdo sse ssli «garniert» sind diese berichte jeweils r li f nge Guggisbergstra mit auszügen aus dem bauinventar. Ste s e loss gas 4 der Start zu diesem Spaziergang er- Sch sse rga folgt auf dem dorfplatz. es geht zwi- Speiche schen apotheke und papeterie hin- ilwe g enw durch und die Schmiedgasse hoch. Lang e s Oberdo ras eigentlich gäbe es bereits auf den ers- t rgs sbe ten metern viel zu sehen – aber nein, rf 3 g gi heute widmen wir uns den Speichern. Gu auf der höhe des möbelgeschäfts ny- degger ändert die gasse den namen: aus der Schmiedgasse wird das Ober- dorf. gleichzeitig wechselt der Stras- senbelag von «bsetzi» auf asphalt. um den Speicher nr. 1 (siehe plan der grün markierte weg ist als Vorschlag zu betrachten rechts) zu betrachten, müssen wir uns nach links bewegen. der Speicher mit vermutlich aus der zeit um 1600 und genau an dieser Stelle einige meter der adresse brünnstube 4a stammt ist damit eines der ältesten derartigen gebäude in Schwarzenburg. er weist gemäss bauinventar typologische Ver- wandtschaft mit dem Speicher im hen- zischwand 11a auf (siehe bild auf Seite 4). der Speicher in der brünnstube wird heute vor allem als autounter- stand genutzt. der Spaziergang führt zurück ins Ober- dorf. nur wenige meter von nr. 1 ent- fernt steht Speicher nr. 2. dieser gilt zwar nur als erhaltenswert (und nicht als schützenswert wie die meisten an- deren hier vorgestellten Objekte), ist aber wie alle anderen Speicher als K- Objekt klassiert. bei diesen kantonalen Objekten ist der beizug der denkmal- plege bei einem bauvorhaben zwin- gend. wir stehen vor einem schmucken gebäude, das aus der mitte des 18. Jahrhunderts stammt und das über eine dreiseitig umlaufende laube verfügt. besonders sehenswert sind der mit ei- nem Seilmotiv versehene giebelpfos- plan-nr. 2; adresse: Oberdorf 3a ten sowie die beiden traufenpfosten. 8 das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013
editorial | Schwerpunkt | gemeinde | Kirchgemeinde | aktuell weiter geht‘s. wer mag, begibt sich ge- radeaus am neubaugebiet vorbei bis zum bauernhaus der Familie wenger mit der nr. 3. hier wären ein Speicher von 1754 sowie ein Ofenhaus zu ent- decken, die in der Kombination vor al- lem als bäuerliches ensemble wichtig sind. allerdings ist der Speicher von der Strasse aus kaum zu sehen; aus rücksicht auf die privatspähre erspa- ren wir uns eine detaillierte besichti- gung. also biegen wir in die Speichergasse ab, an der gut einsehbar das Objekt nr. 4 liegt. es handelt sich um den auf der titelseite dieser ausgabe abgebil- deten Speicher von 1799, der von der bauherrschaft bregy & Schneider 1997 anlässlich des umbaus der liegen- schaft Oberdorf 14 und 16 von der an- deren Strassenseite her transportiert und restauriert worden ist. auffällig sind die vielen Verzierungen und in- plan-nr. 6; schmucker Speicher an der Schlossgasse 8a schriften sowie die differenziert ge- schnitzten pfosten. gemäss inventar einsehbar. das aus der 2. hälfte des 18. diesem Standort ziemlich unscheinbar. handelt es sich hier um einen der «be- Jahrhunderts stammende Objekt wur- deutendsten Speicher im dorf Schwar- de 1997 im zusammenhang mit der hier haben wir das ende unseres kur- zenburg» in einer hofgruppe. Überbauung leicht versetzt und auf zen Spaziergangs erreicht. er ermög- nun führt der weg entweder durch das recht hohe betonpfeiler abgestellt. licht einen einblick in die Jahrhunder- areal des Schulhauses Schlossgasse mannigfaltige details machen den te zurückreichende Schwarzenburger hindurch oder via wyssthanweg in die Speicher zu einem durchaus wichtigen tradition des Speicherbaus. der weg Schlossgasse. hier stehen wiederum zeitzeugen. führt übrigens an mehreren anderen zwei Speicher in unmittelbarer nähe: wir sind auf der letzten Station unse- Speichern vorbei, die in ihrer Substanz nr. 5 ist ein mit einem Schopfanbau rer besichtigungsroute angekommen. ebenfalls bedeutend, aber entweder versehenes gebäude aus dem zweiten der weg führt via milchgässli ins nicht einsehbar oder durch anbauten Viertel des 19. Jahrhunderts. auch hier Quartier «im than». dort steht hinter kaum mehr als solche erkennbar sind. sollte ein augenmerk auf die lauben- thuja versteckt der allen Freunden des ein blick ins Kantonale bauinventar pfosten gelegt werden. interessant Freilichttheaters wohl bekannte Spei- (siehe hinweis auf Seite 5) gibt aus- sind auch die mit lilien- und tulpen- cher nr. 8. das 1950 von der Freiburg- kunft über die vielen details, mit de- motiven versehenen lauben. strasse in den «thuja-garten» versetz- nen die dörlichen Speicher ausgestat- nr. 6 beindet sich einige meter weiter te aus dem Jahre 1745 stammende tet sind. es ist erstaunlich, mit wieviel bei der abzweigung zur Kappelen ge- «milchhüttli» ist reich mit Schnitzerei- liebe unsere Vorfahren diese bäuerli- nannten zubringerstrasse. es handelt en, inschriften und malereien verse- chen nutzbauten konstruiert haben. sich um ein aus dem Jahre 1746 stam- hen und wird als für das Schwarzen- nehmen Sie sich doch die zeit und be- mendes reich verziertes, eher kleines burgerland typisch beschrieben. das wundern Sie einige dieser Schmuck- gebäude. dank der liebevollen be- Objekt ist gut erhalten und durch kei- stücke. alexander meucelin handlung durch die besitzer und der nerlei anbauten verunstaltet. prominenten lage ist dieser Speicher hinter dem am ursprünglichen Stand- eine der hauptattraktionen auf diesem ort mit einem Käsekeller ausgestatte- Spaziergang. ten gebäude steht kaum einsehbar ein Speicher nr. 7 ist teil der Kappelen- weiterer Speicher aus dem Jahre 1677. Überbauung und nicht besonders gut der nicht unbedeutende bau wirkt an das magazin von Schwarzenburg | no 10 | Oktober 2013 9
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