Konzepte früher Prävention durch Hebammen: Maja' und Familienhebammen' - Melanie Mengel / Petra Hemmerle

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Konzepte früher Prävention durch Hebammen: Maja' und Familienhebammen' - Melanie Mengel / Petra Hemmerle
Konzepte früher Prävention
   durch Hebammen:
        ‚Maja‘ und
   ‚Familienhebammen‘

      Melanie Mengel   /   Petra Hemmerle
Konzepte früher Prävention durch Hebammen: Maja' und Familienhebammen' - Melanie Mengel / Petra Hemmerle
Hintergrund

„   Kinder werden seltener
„   Ersteltern werden immer älter
„   Getrennte Lebenswelten von Eltern und Nicht-Eltern
„   Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Wissen über kindliche
    Bedürfnisse werden kaum en passent erworben

ABER:
„   Erziehung, Zusammenleben als Familie werden bisher zumeist
    im alltäglichen Miteinander und durch Miterleben gelernt,
„   D.h. die Bedeutung anderer ‚Lernorte‘ oder ‚Lernmittler‘ wächst

                             Melanie Mengel – 23.04.08
Konzepte früher Prävention durch Hebammen: Maja' und Familienhebammen' - Melanie Mengel / Petra Hemmerle
Der Übergang zur Elternschaft

 ... ist eine ‚kritische‘ Phase:
 „   Eine Vielzahl von Veränderungen ist
 „   in eine neue Balance zu überführen
 „   bei hohem Verantwortungsempfinden und erheblichem Stress-
     erleben der Eltern
 „   unter zunehmend ungleich verteilten Ressourcen

 ... ist eine nachhaltig wirksame Phase:
 „   für Zufriedenheit und Stabilität von Partnerschaft
 „   für den Kontakt zum Kind: Offenheit, Sensibilität, angemessenes
     Reagieren

                                Melanie Mengel – 23.04.08
Konzepte früher Prävention durch Hebammen: Maja' und Familienhebammen' - Melanie Mengel / Petra Hemmerle
Unterstützung durch Hebammen

„   Über 2000 Hebammen in Bayern – flächendeckend
„   Fundiertes Wissen zu gesundheitlichen Fragen und der
    Versorgung von Kleinstkindern
„   Frühes Angebot: Beginnt in der Schwangerschaft und begleitet
    den Übergang zum Eltern Werden
„   Vielseitiges Angebot: Vorsorge, Geburtsvorbereitung (Gruppe) und
    Nachsorge (aufsuchend) – auch für Väter
„   Hohe und breite Akzeptanz: fast 75% der Eltern von Kindern
    unter 3 J. nutzen Angebote der Geburtsvor-/nachbereitung
    (ifb-Elternbefragung 2006)

Idee: Erweiterung der Unterstützungsmöglichkeiten für Eltern
      durch ‚Profis zum Anfassen‘
      unter Nutzung niedrigschwelliger Zugangswege

                                 Melanie Mengel – 23.04.08
Mögliche Ansätze der Prävention

 Primäre Prävention
 „   Angebot für alle Eltern
 „   Sensibilisierung und Übernahme Lotsen-/Brückenfunktion ins
     Hilfesystem innerhalb der regulären Hebammentätigkeit
               MAJA

 Sekundäre Prävention
 „   Angebot für besonders belastete Familien („Risikofamilien“)
 „   Erweiterte Hilfestellung zusätzlich zur regulären Tätigkeit
               Familienhebammen

                                Melanie Mengel – 23.04.08
Maja – familienpädagogischen Weiterbildung für Hebammen

Kooperationspartner
„ Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und
  Frauen: Konzeptentwicklung und Förderung
„ Bayerischer Hebammen Landesverband e.V.: Konzeptentwicklung und
    Rahmenverhandlungen
„   10 Familienbildungsstätten und Bildungswerke in allen sieben bayerischen
    Regierungsbezirken: Trägerschaft der Durchführung
„   28 Kursleiterinnen und Kursleiter mit fundierter Erfahrung in
    Erwachsenen- und Familienbildung
„   ifb: Konzeptentwicklung und wissenschaftliche Begleitung

                                Melanie Mengel – 23.04.08
Angebot der Weiterbildung
„   3 x 2 Fortbildungstage zzgl. Eigenarbeit
„   Zertifizierung

Ziele für die Arbeit der Hebammen
„   Erweiterung der Unterstützungskompetenz um familienpädagogische
    und psychosoziale Inhalte
„   Einbezug des gesamten Familiensystems, u.a. der Väter
„   Stärkung kommunikativer Kompetenzen
„   Sensibilisierung und Stärkung der Handlungsfähigkeit bei Gefährdung
„   Vor allem: Förderung der Vernetzung und der Vermittlungsfunktion ins
    Hilfesystem

                              Melanie Mengel – 23.04.08
Inhalte und Themen
„   Veränderungen und Vielfalt von Familie
„   Neue Rollen für Väter und Mütter: Abstimmungsbedarfe und Konfliktfelder
„   Kommunikation mit Eltern u. Anregungen zur Kommunikation miteinander
„   Sexualität als Thema der Hebammenarbeit
„   Gesprächsführung bei schwierigen Paarkonstellationen
„   Zeit, Geld, soziale Netze als wesentliche Ressourcen und Infos über Hilfen
„   Vernetzung und professionelle Überleitung bei Vernachlässigung und
    Misshandlung
„   Erprobung der Umsetzung in Geburtsvorbereitung und Nachsorge

                                Melanie Mengel – 23.04.08
Ziele für die Unterstützung von Eltern
„   frühzeitig auf Veränderungen vorbereiten, Gestaltungsmöglichkeiten
    eröffnen
„   bei Unsicherheiten bestärken
„   Basisinformationen für alltägliche Probleme vermitteln
„   Ressourcen vergegenwärtigen und erschließen helfen
„   selbstverständlichen Charakter von Hilfestellung vermitteln
„   das Handlungsrepertoire erweitern

                             Melanie Mengel – 23.04.08
Stand
„   2007: 19 Kurse mit über 300 Teilnehmerinnen
„   Sehr heterogene Zusammensetzung der Kurse
„   Positive Rückmeldungen zum Nutzen und auch weiterem Interesse

Weitere Planungen
„   Erweiterung um 2 Kurstage, Themen: Praxisberatung und Bindung
„   Aktualisierungen zu den rechtlichen Grundlagen
„   Weiterentwicklung der fachlichen Rahmenbedingungen durch den
    Hebammenverband

                           Melanie Mengel – 23.04.08
FAMILIENHEBAMMEN

Kooperationspartner
„   Bund Deutscher Hebammen e.V.: Curriculum
„   Bayerischer Hebammen Landesverband e.V.: Organisation –
    Projektleitung
„   Stiftung EINE CHANCE FÜR KINDER, Hannover –
    Prof. Dr. A. Windorfer
„   24 ReferentInnen unterschiedlicher Fachrichtungen und Hochschulen
„   Georg Ohm Hochschule Nürnberg – Fakultät Sozialwissenschaften,
    angestrebte wissenschaftliche Begleitung

                             Petra Hemmerle – 23.4.08
FAMILIENHEBAMMEN

Angebot der Weiterbildung
„ 5 x 4 Fortbildungstage pro Jahr zzgl. Abschlusspräsentation
„ 2 x 2 Supervisionstage

Ziele für die Arbeit der Hebammen
„ Erweiterung Unterstützungskompetenz um psychosoziale, rechtliche Inhalte
„ Systemischen Blick auf Familien schulen
„ Stärkung kommunikativer Kompetenzen
„ Sensibilisierung für das Erkennen von Vernachlässigung / Misshandlung
„ Stärkung der Handlungsfähigkeit bei Kindeswohlgefährdung
„ Förderung der Vernetzung ,Vermittlungsfunktion ins Hilfesystem und
   interdisziplinärer Zusammenarbeit
„ Erkennen der eigenen Grenzen der Hilfe, Burn-Out-Prophylaxe

                                Petra Hemmerle – 23.4.08
FAMILIENHEBAMMEN

Inhalte und Themen
„   Kinder- und Jugendhilfe - Sozial- und Familienrecht
„   Häusliche Gewalt
„   Systemische Familienberatung - Kommunikation
„   Prävention von Misshandlung/Vernachlässigung
„   Sozialpädiatrie - Ethik
„   Psychiatrische Krankheitsbilder/Sucht
„   Bindung
„   Ressourcenmanagement in Familien
„   Public Health
„   Qualitätsmanagement – Projektentwicklung
„   Mütter in besonderen Lebenslagen - Teenagerschwangerschaften
„   Vernetzung, Unterstützungssysteme für Familien

                             Petra Hemmerle – 23.4.08
FAMILIENHEBAMMEN

Ziele für die Unterstützung von Eltern
„   Wissensvermittlung über kindliche Bedürfnisse und Entwicklungs-
    förderung
„   Rechtzeitiges Erkennen von Überforderung
„   Türöffnerfunktion für weiterführende Hilfen
„   Förderung einer stabilen Mutter/Eltern-Kind-Bindung
„   Entwicklung belastbarer Familienstrukturen
„   Psychosoziale, medizinische Beratung und Betreuung bis zum ersten
    Lebensjahr des Kindes
„   Ressourcen vergegenwärtigen und erschließen helfen
„   Soziale Integration
„   Teilnahme an Vorsorge und Präventionsmaßnahmen

                             Petra Hemmerle – 23.4.08
FAMILIENHEBAMMEN

Stand
„   2007: 29 Hebammen mit abgeschlossener Fortbildung
„   2008: weitere 50 in Ausbildung
„   Honorarverträge mit verschiedenen Jugendämtern
„   Projekt in zwei Gemeinden des Landkreises Bamberg

Weitere Planungen
„   Kooperation mit Jugendhilfeträgern
„   Zertifizierung der Ausbildung
„   Projektentwicklungen

                             Petra Hemmerle 23.4.08
Zusammenfassung

Familienhebamme                   Projekt MAJA
Klientel:                         Klientel:
Sozial schwache Familien          Alle Familien
Betreuung über 1 Jahr             Betreuung bis 8 Wo. n. Geburt
Finanzierung durch Kinder-        Finanzierung gem. Gebühren-
und Jugendhilfe                   ordnung durch Krankenkassen
Ausbildung 20 Tage plus           Ausbildung 6 bzw. 8 Tage plus
Supervisionsblöcke                Eigenarbeit
Spezialisierte Hebammen           Alle bayerischen Hebammen

                          Petra Hemmerle – 23.4.08
Kontakt

Maja:
Melanie Mengel, melanie.mengel@ifb.uni-bamberg.de

Familienhebammen:
Petra Hemmerle, petra.hemmerle@t-online.de
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