Konzeption der - Krabbelstube Grünschnäbel Eckenheimer Landstraße 66-68 60318 Frankfurt am Main Tel. 069-13024666 Email: ...

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Konzeption der - Krabbelstube Grünschnäbel Eckenheimer Landstraße 66-68 60318 Frankfurt am Main Tel. 069-13024666 Email: ...
Konzeption
                     der

Krabbelstube Grünschnäbel
Eckenheimer Landstraße 66-68
60318 Frankfurt am Main
Tel. 069-13024666
Email: gruenschnaebel@bvz-frankfurt.de
Inhaltsverzeichnis

1       Krabbelstube Grünschnäbel .................................................................................. 1

1.1     Lage und soziales Umfeld ........................................................................................... 1

1.2     Träger und Kooperationspartner ............................................................................... 1

1.3     Rechtliche Grundlagen und Richtlinien unserer Arbeit .............................................. 2

1.3.1   Der hessische Bildungs- und Erziehungsplan ............................................................. 3

1.3.2   Das Rahmenkonzept des Trägers ............................................................................... 4

1.3.3   Kinderschutz ............................................................................................................... 4

1.3.4   Sexualpädagogik......................................................................................................... 4

1.4     Rahmenbedingungen ................................................................................................. 5

1.4.1   Öffnungszeiten/Bring- und Abholzeiten/Schließzeiten .............................................. 5

1.4.2   Kindergruppen und Betreuung .................................................................................. 6

1.4.3   Belegung..................................................................................................................... 6

1.4.4   Räumlichkeiten........................................................................................................... 6

1.4.5   Pflegeprodukte und Verpflegung ............................................................................... 7

1.4.6   Eingewöhnung ............................................................................................................ 7

2       Entwicklung und Bindung ...................................................................................... 8

2.1     Entwicklung von 0 bis 3 Jahren .................................................................................. 8

2.2     Bindung ...................................................................................................................... 8

3       Unsere pädagogische Arbeit ................................................................................. 9

3.1     Unser Bild vom Kind ................................................................................................... 9

3.2     Unsere pädagogische Haltung.................................................................................. 10

3.2.1   Emmi Pikler .............................................................................................................. 10

3.2.2   Reggio-Pädagogik ..................................................................................................... 11

3.2.3   Situationsorientierter Ansatz ................................................................................... 11

3.2.4   Marte Meo ............................................................................................................... 12

3.3     Unsere pädagogischen Ziele .................................................................................... 12

3.3.1   Motorik..................................................................................................................... 13
3.3.2        Sprache..................................................................................................................... 13

3.3.3        Persönlichkeitsentwicklung ...................................................................................... 14

3.3.4        Soziale Kompetenz ................................................................................................... 15

3.3.5        Körperpflege und Sauberkeitsentwicklung .............................................................. 15

3.3.6        Ernährung ................................................................................................................. 16

3.3.7        Integration/Inklusion................................................................................................ 17

3.4          Gestaltung der pädagogischen Arbeit ...................................................................... 18

3.4.1        Mein Tagesablauf bei den Grünschnäbeln (aus der Sicht eines Kindes)Fehler! Textmarke nicht
definiert.

3.4.2        Grenzen und Regeln ................................................................................................. 18

3.4.3        Projekte .................................................................................................................... 18

3.4.4        Freispiel .................................................................................................................... 18

3.4.5        Ausflüge.................................................................................................................... 19

3.4.6        Beobachtung und Dokumentation ........................................................................... 19

3.4.7        Partizipation ............................................................................................................. 20

3.4.8        Beschwerdemanagement ........................................................................................ 20

4            Zusammenarbeit mit den Eltern .......................................................................... 20

4.1          Das Drei-Monatsgespräch ........................................................................................ 21

4.2          Entwicklungsgespräche ............................................................................................ 21

4.3          Tür- und Angelgespräche/Übergabe ........................................................................ 21

4.4          Elternbeirat .............................................................................................................. 21

4.5          Elternabend .............................................................................................................. 21

4.6          Feste und Feiern ....................................................................................................... 21

5            Qualitätssicherung .............................................................................................. 22

5.1          Konzeptionelle Arbeit ............................................................................................... 22

5.2          Fort- und Weiterbildungen ...................................................................................... 22

5.3          Supervision ............................................................................................................... 22

5.4          Teamsitzung ............................................................................................................. 22

5.5          Qualitätsmanagement ............................................................................................. 23

6            Öffentlichkeitsarbeit ........................................................................................... 23

7            Impressum .......................................................................................................... 24
Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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1      Krabbelstube Grünschnäbel

Im April 2010 wurde die Krabbelstube Grünschnäbel in der Eckenheimer Landstraße 66-68 in
Frankfurt eröffnet. Es handelt sich um eine betriebsnahe Kindereinrichtung. Träger der Krabbelstube
ist die gemeinnützige BVZ GmbH. Kooperationspartner ist die Firma Merz Pharma GmbH & Co. KGaA.
In der Einrichtung betreuen wir derzeit 20 Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahren in zwei
Gruppen. 75% der Plätze sind für Kinder der Mitarbeiter der Firma Merz vorgesehen, die restlichen
25 % der Plätze für Kinder aus dem Stadtteil.

1.1      Lage und soziales Umfeld

Die Räumlichkeiten der Krabbelstube Grünschnäbel liegen zentral im Frankfurter Nordend.
Zusammen mit dem Westend, dem Bahnhofsviertel und dem Ostend gehört das Nordend zu den
gründerzeitlich bebauten und hoch verdichteten Frankfurter Innenstadtbezirken, das heute
besonders bei jungen Akademiker-Familien beliebt ist. In der Nähe der Krabbelstube befinden sich
der Anlagenring, einige Spielplätze, Parks und der Frankfurter Zoo, was abwechslungsreiche Ausflüge
und Projekte ermöglicht. Das Hauptgebäude und einige Filialen der Firma Merz liegen in
unmittelbarer Nähe, so dass die Krabbelstube für viele Angestellte der Firma gut zu erreichen ist. Im
Stadtteil gibt es einige Kindertageseinrichtungen, die Musterschule und viele Einkaufsmöglichkeiten.

1.2      Träger und Kooperationspartner

Träger unserer Einrichtung ist seit Januar 2016 die gemeinnützige BVZ GmbH. Sie steht in direkter
Nachfolge zum „Verein zur Unterstützung berufstätiger Eltern e.V.“. Die GmbH führt somit
Erfahrungen mehrerer Trägervereine fort, die aus der Tradition der Elterninitiativ- und der
Kinderladenbewegung der 1970-1990er Jahre heraus entstanden sind.
Die BVZ GmbH ist ein freier und unabhängiger Träger der Jugendhilfe, zu ihr gehören aktuell über 160
Einrichtungen für Kinder von drei Monaten bis zwölf Jahren.
Mehr dazu unter www.bvz-frankfurt.de.

Kooperationspartner ist das internationale Pharmaunternehmen Merz Pharma GmbH & Co. KGaA.
Die Firma Merz wurde am 09. März 1908 vom Apotheker, Chemiker und Pharmazeuten Friedrich
Merz gegründet. Nach erfolgreicher Expansion zog die Firma in die Eckenheimer Landstraße und hat
dort bis heute ihren Hauptsitz. 1

1
    Vgl. www.merz.de/unternehmen/geschichte/index.jsp

                                                    1
Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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1.3    Rechtliche Grundlagen und Richtlinien unserer Arbeit

Grundlegend für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen sind rechtliche Grundlagen/Gesetze und
Richtlinien. Dazu gehören als wichtigste das SGB VIII (Kinder- und Jugendhilfegesetz), die Rechte der
Kinder (UN-Kinderrechtskonvention), der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan sowie das
Rahmenkonzept unseres Trägers.

      a) SGB VIII/ Kinder- und Jugendhilfegesetz

Im Kinder- und Jugendhilfegesetz finden sich Gesetze, die sich direkt oder indirekt auf unsere Arbeit
in der Krabbelstube beziehen. So befassen sich § 22 Abs. 2 und Abs. 3 direkt mit der Förderung von
Kindern in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege:

(2) „Tageseinrichtungen für Kinder und Kindertagespflege sollen

1. die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeit fördern,
2. die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen,
3. den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander vereinbaren zu
können.

(3) Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf
die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung
orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den
sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen
des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.“

Allgemein gilt weiterhin § 1, Abs. 1 wonach „jeder junge Mensch (...) ein Recht auf Förderung seiner
Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeit“ hat, sowie Abs. 3 der besagt:

„Jugendhilfe soll zur Verwirklichung des Rechts nach Absatz 1 insbesondere

1. junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung fördern und dazu beitragen,
Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen,
2. Eltern und andere Erziehungsberechtigte bei der Erziehung beraten und unterstützen,
3. Kinder und Jugendliche vor Gefahren für ihr Wohl schützen,
4. dazu beitragen, positive Lebensbedingungen für junge Menschen und ihre Familien sowie eine
kinder- und familienfreundliche Umwelt zu erhalten oder zu schaffen.“

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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    b) Die Rechte der Kinder/UN-Kinderrechtskonvention

Die UN-Kinderrechtskonvention gilt seit 1992 in Deutschland und beinhaltet 54 Artikel. In Artikel 1 bis
41 geht es um die eigentlichen Kinderrechte. Die übrigen Artikel regeln die Umsetzung der
Konvention in den Vertragsstaaten und enthalten Schlussbestimmungen zum Vertrag.
Die Kinderrechte umfassen im Wesentlichen das Recht auf:
     Gleichheit (Artikel 2)
     Bildung (Artikel 28 und 29)
     Spiel und Freizeit (Artikel 31)
     freie Meinungsäußerung, Information und Gehör (Artikel 13)
     Schutz und Fürsorge (Artikel 3)
     gewaltfreie Erziehung (Artikel 19)
     Schutz vor sexueller und wirtschaftlicher Ausbeutung (Artikel 32 und 34)
     Betreuung bei Behinderung (Artikel 23)

1.3.1   Der hessische Bildungs- und Erziehungsplan

Die hessische Landesregierung hat sich der Bedeutung der frühen Bildung von Kindern mit ihrer
Forderung „Bildung von Anfang an“ angenommen und mit dem hessischen Bildungs- und
Erziehungsplan einen pädagogischen Orientierungsrahmen herausgegeben, der zum Ziel hat, Kinder
ab dem ersten Lebensjahr bestmöglich und nachhaltig zu fördern. Hierbei sollen das Kind und seine
Kompetenzen klar im Mittelpunkt stehen.

Gefördert werden sollen:
    emotionale und soziale,
    kommunikative,
    körperbezogene,
    kognitive und lernmethodische Kompetenzen und
    das Selbstkonzept des Kindes

Bindung und Beziehung gilt dabei als eine wichtige Voraussetzung.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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1.3.2      Das Rahmenkonzept des Trägers

Das Rahmenkonzept der gemeinnützigen BVZ GmbH wurde im November 2017 verabschiedet. Ziel
des Trägers ist es, Kinder dabei zu unterstützen, zu selbstbewussten, selbstverantwortlichen,
konfliktfähigen und toleranten Menschen zu werden, die solidarisch und demokratisch denken,
reden und handeln. Die Sicherheit und die emotionale Geborgenheit, die sie in den Einrichtungen
vorfinden, sollen ihnen ermöglichen, ihre größer werdende Welt zu erkunden, eine positive und
lebensbejahende Haltung zu entwickeln und die Freude am Leben und den Spaß am Tun zu
bewahren. Die Kinder sollen angemessen gefordert und gefördert werden.2
Bezüglich der pädagogischen Ausrichtung sind die verschiedenen Einrichtungen in gewisser Weise
autonom.

1.3.3      Kinderschutz

Jedes Kind hat das Recht auf Entfaltung und Entwicklung. Es ist unsere Aufgabe, die Rechte von
Kindern in der Einrichtung zu sichern. Unser trägerinternes Schutzkonzept gemäß § 8a Absatz 4 und
§ 72a SGB VIII (KJHG), welches Standards und Verfahren zur Umsetzung des Schutzauftrages bei
Kindeswohlgefährdung beinhaltet, ist von uns verpflichtend umzusetzen. Außerdem haben wir ein
einrichtungsinternes Schutzkonzept erarbeitet, welches von den Bezugspersonen unterzeichnet
wird (Selbstverpflichtungserklärung).

1.3.4      Sexualpädagogik

Schon in den frühen Jahren spielen Körper- und Sinneserfahrungen, der Umgang mit Geschlecht,
Sexualität und kindliches Schamgefühl eine bedeutende Rolle. Eine positive Grundeinstellung zum
eigenen Körper stärkt das Wohlbefinden und trägt somit zur Entwicklung der Persönlichkeit bei. Die
kindliche Sexualität ist demnach ein wichtiger Bestandteil der Entwicklung von Kindern – und ebenso
der pädagogischen Arbeit in unserer Krabbelstube.

Aus diesem Grund haben wir ein gesondertes sexualpädagogisches Konzept erarbeitet. Zum einen
bildet es einen einheitlichen Handlungsleitfaden für pädagogische Fachkräfte in unserer Einrichtung
und bietet somit Handlungssicherheit zu Fragen im sexualpädagogischen Kontext. Zum anderen soll
das Konzept Eltern, neuen Mitarbeiter/innen und Praktikant/innen unsere klare Position
verdeutlichen, wie sexualpädagogische Themen didaktisch-methodisch bearbeitet werden können.
Weiterhin stellt die Konzeption eine Grundlage für den Schutzauftrag der Krabbelstube dar, da sie
den Schutz des Kindeswohls sowie mögliche Handlungsschritte bei Gefährdung festschreibt.
Außerdem führt die Auseinandersetzung mit der Thematik zu einer Grundsensibilisierung und trägt
somit ebenso zum Schutz der Kinder bei.

2
    BVZ GmbH, S. 8 ff
                                                 4
Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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1.4     Rahmenbedingungen

Die Rahmenbedingungen umfassen die Organisaion unserer Arbeit, um einen reibungslosen Ablauf in
der Einrichtung zu gewährleisten.

1.4.1   Öffnungszeiten/Bring- und Abholzeiten/Schließzeiten

Die Krabbelstube Grünschnäbel ist von Montag bis Freitag von 07:30 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet. Die
Eltern haben die Möglichkeit, ihre Kinder ab 07:30 Uhr bis 08:50 Uhr in die Einrichtung zu bringen.
Außerdem bieten wir eine zweite Bringzeit von 10:00 Uhr bis 11:00 Uhr an. Generell können die
Kinder zu fast jeder Tageszeit abgeholt werden, jedoch nicht während den Mahlzeiten.

Die Einrichtung bleibt in der Regel an insgesamt 25 Tagen geschlossen:
      mehrere Wochen in den Sommerferien
      zwischen Weihnachten und Neujahr
      an zwei bis drei Konzeptionstagen
      am Betriebsausflug
      evtl. an Brückentagen

Die Termine werden jedes Jahr möglichst frühzeitig bekannt gegeben.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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1.4.2     Kindergruppen und Betreuung

Die Krabbelstube Grünschnäbel besteht aus zwei Gruppen, den „Lachmöwen“ und den
„Baumpiepern“ mit insgesamt 20 Kindern, die von drei pädagogischen Fachkräften je Gruppe betreut
werden. Das Team besteht aus einer Leitung, einer stellvertretenden Leitung, mehreren Voll- und
Teilzeitkräften, einer oder mehreren Aushilfen und einer Hauswirtschaftskraft. Gelegentlich wird
unser Team durch Praktikant/innen unterstützt.
Mehr Informationen zu den einzelnen Teammitgliedern, ihren Werdegängen etc. können dem
Mitarbeiterboard im Eingangsbereich und unserem Teambuch in der Elternecke entnommen
werden.

1.4.3     Belegung

Bei den Grünschnäbeln werden bis zu 20 Kinder im Alter von drei Monaten bis drei Jahren betreut.
75% der 20 Plätze sind Kindern von Mitarbeitern der Firma Merz vorbehalten. Bei den restlichen 25%
der Plätze handelt es sich um sogenannte „Stadtteilplätze“, die an Familien aus Frankfurt vergeben
werden. Wir richten uns bei der Aufnahme von neuen Kindern nach den Aufnahmekriterien der Stadt
Frankfurt3. Die Aufnahmen finden ganzjährig statt.

1.4.4     Räumlichkeiten

Die Einrichtung befindet sich im Erdgeschoss eines im Jahr 2010 erbauten Wohnhauses und dem ihm
angrenzenden Altbau.

Zu den Räumlichkeiten gehören:
     2 Gruppenräume
     2 Schlafräume, die auch als Bewegungs-, Gestaltungs- und Musikraum genutzt werden
     1 Wickelraum mit zwei Wickelplätzen inklusive Deckenspiegel und kindgerechten Treppen
     1 Kinderbad mit zwei Kindertoiletten und einem großen Kinderwaschbecken
     1 Küche und 1 Waschküche
     2 Toiletten
     1 Aufenthaltsraum
     1 Besprechungsraum
     1 Büro
     1 Abstellraum für Kinderwagen mit eigenem Eingang

Wir verfügen außerdem über zwei Außengelände, die abwechslungsreiche Möglichkeiten für Spiel,
Spaß                       und                        Lernen                         bieten.

3
    http://www.frankfurt.de/sixcms/media.php/738/20-final_de_grund-bf.pdf
                                                      6
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1.4.5      Pflegeprodukte und Verpflegung

Wir stellen sowohl sämtliche Pflegeprodukte wie Windeln, Wundschutzcreme, Sonnencreme etc., als
auch die Mahlzeiten. Hierbei werden diätetische Besonderheiten oder Allergien/Unverträglichkeiten
berücksichtigt.
Der Wochen-Speiseplan richtet sich nach den Empfehlungen des Bremer Modells4 sowie aktuellen
Ernährungsstandards und beinhaltet „optimierte Mischkost“. Das Mittagessen beziehen wir von
einem auf Kinderessen spezialisierten Lieferanten, der den Speiseplan nach dem o.g. Modell
entwickelt.
Die Zutaten für das Frühstück und für den Snack am Nachmittag werden von uns eingekauft und
zubereitet. Zum Frühstück gibt es abwechselnd verschiedene Brotsorten mit (Frisch-)Käse, Wurst
etc., Müsli mit Joghurt, Grießbrei mit Apfelmark und Laugengebäck. Der Snack besteht aus Brot,
Zwieback o.ä. Zu allen Mahlzeiten bieten wir Obst und/oder Rohkost an. Soweit es uns möglich ist,
achten wir auf biologisch angebaute Produkte. Die Mahlzeiten für die jüngeren Kinder werden
individuell abgestimmt. Wasser und/oder Tee ist immer verfügbar.

1.4.6      Eingewöhnung

„Ohne Bindung keine Bildung.“ (Gordon Neufeld)

Nach Ergebnissen der Bindungsforschung ist Bindung ein elementares Bedürfnis. Kindern, die in der
Krabbelstube eine Bindungsperson haben, fällt es leichter, sich auf Bildungs- und
Entwicklungsprozesse einzulassen.
Eine gute Eingewöhnung ist der Grundstein für eine positiv erlebte Zeit in der Einrichtung und somit
für uns unerlässlich. Um eine gute Eingewöhnung zu ermöglichen, orientieren wir uns am
sogenannten „Berliner Modell”. Es handelt sich dabei um ein bundesweit anerkanntes Modell, das
vom Institut für angewandte Sozialwissenschaft GmbH (INFAS) entwickelt wurde und seit den 1980er
Jahren praktische Anwendung findet.

Das „Berliner Modell“ sehen wir nicht als starres Programm, sondern es dient uns als
Orientierungsrahmen für die Übergangszeit des Kindes vom Elternhaus in die Krabbelstube. Jede
Eingewöhnung gestaltet sich individuell. Diese an das Eingewöhnungsmodell angelehnte
Vorgehensweise ermöglicht dem Kind und seinen Hauptbezugspersonen einen sanften Übergang aus
dem             familiären         Umfeld            in          die           Krabbelstube5.

4
    Dabei handelt es sich um Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. in Bezug auf
    das Mittagessen in Kindertagesstätten. Das Bremer Modell empfiehlt pro Woche 1 Fleischgericht,
    1 Eintopf oder Auflauf, 1 Seefischgericht, 1 vegetarisches Gericht und 1 frei wählbares Gericht.

5
    Laewen, Andres, Hédervári: Ohne Eltern geht es nicht: Die Eingewöhnung von Kindern in
    Krabbelstuben und Tagespflegestellen. Cornelsen Scriptor 2006
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2     Entwicklung und Bindung

Lange Zeit ging man davon aus, dass die Entwicklung eines Menschen linear verläuft. Man beginnt als
Säugling und entwickelt sich stetig weiter, bis man als Erwachsener seine Entwicklung abgeschlossen
hat. Heute wissen wir, dass Entwicklung ganzheitlich verläuft und von Geburt an bis zum Lebensende
andauert (Stichwort „Lebenslanges Lernen“). Dabei bietet jeder Lebensabschnitt eines Menschen
bestimmte Entwicklungsaufgaben.

2.1    Entwicklung von 0 bis 3 Jahren

Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Uns ist wichtig, jedem Kind die Zeit zu geben, die es
für den nächsten Entwicklungsschritt benötigt, sei es beim Krabbeln, Laufen lernen, Sauber werden
oder dem selbstständigen Essen. Dennoch arbeiten wir auch mit Entwicklungstabellen, die uns als
Hilfestellung zum Verständnis individueller Entwicklung, nicht aber als Bewertungswerkzeug dienen.
Sollte uns auffallen, dass ein Kind sich in einem oder mehreren Bereichen „schwer tut“, geben wir
ihm entsprechend nach unseren Möglichkeiten Hilfestellungen und verweisen die Eltern
gegebenenfalls an entsprechende Institutionen.

2.2    Bindung

„Im Grunde genommen sind es doch die Verbindungen mit Menschen, welche dem Leben seinen Wert
geben.“ (Wilhelm von Humboldt)

Die Bindungsforschung geht davon aus, dass jedes Kind eine angeborene Prädisposition hat, sich an
seine Bezugsperson zu binden, d.h. das Bedürfnis hat, eine enge Beziehung zu seinen Mitmenschen
aufzubauen.

Die Bindung spielt auch bei der Eingewöhnung eine wichtige Rolle. Eine sichere Bindung ist die
Voraussetzung für neugieriges Explorationsverhalten (die Erforschung der Welt) und für die
Entwicklung gesunder Autonomie sowie eines gesunden Selbstwertgefühls.

Die frühen Bindungserfahrungen eines Kindes haben Einfluss auf seine gesamte psychosoziale
Entwicklung. Unter Qualität der Bindung ist das Maß der Feinfühligkeit zu verstehen, mit dem die
Bindungsperson die Bedürfnisse des Kindes wahrnehmen kann, dessen Signale erkennt, richtig
interpretiert und (umgehend) darauf reagiert. Dementsprechend entwickelt das Kind mit der Zeit
eine Vorstellung darüber, wie mit seinen Bedürfnissen umgegangen wird, und ob es bei anderen
Personen Schutz und Vertrauen finden kann. Diese ersten Bindungserfahrungen, die das Kind macht,
prägen            das           Selbstbild          des           Kindes           entscheidend.

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3     Unsere pädagogische Arbeit

Die pädagogische Arbeit mit Kindern hängt ganz entscheidend davon ab, wie Kinder gesehen bzw. als
was sie wahrgenommen werden. Deshalb beschreiben wir im nächsten Abschnitt unser Bild vom
Kind.

3.1    Unser Bild vom Kind

Ein Auszug aus dem Hessischen Bildungsplan veranschaulicht unser Bild vom Kind: „Der Mensch
kommt als „kompetenter Säugling“ zur Welt – dies belegt die entwicklungspsychologische und
neurowissenschaftliche Säuglings- und Kleinkindforschung. Ausgestattet mit funktionsfähigen
Sinnesorganen und grundlegenden Kompetenzen ist er auf Kommunikation, Interaktion und damit
auf den Dialog mit Erwachsenen vorbereitet. Bereits unmittelbar nach der Geburt beginnt der
Säugling seine Umwelt zu erkunden und mit ihr in Austausch zu treten und dadurch selbst einen
aktiven Beitrag zur Aneignung seiner Umwelt zu leisten. Dies gilt gleichermaßen für Kinder, die mit
einer Funktionsbeeinträchtigung aufwachsen.

Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Anfang an aktiv mit und übernehmen dabei
entwicklungsangemessen Verantwortung, denn der Mensch ist auf Selbstbestimmung und
Selbsttätigkeit hin angelegt. Bereits sehr kleine Kinder sind eher aktive Mitgestalter ihrer
Bildungsprozesse als passive Teilhaber an Umweltereignissen und können ihre Bedürfnisse äußern.
Kinder wollen von sich aus lernen. Ihr Lerneifer, ihr Wissensdurst und ihre Lernfähigkeit sind
bemerkenswert groß. Mit zunehmenden Alter und Wissenserwerb werden sie zu Experten, deren
Weltverständnis in Einzelbereichen dem der Erwachsenen ähnelt. In ihrem Tun und Fragenstellen
sind Kinder höchst kreative Erfinder, Künstler, Physiker, Mathematiker, Historiker und Philosophen.
Sie wollen im Dialog mit anderen an allen Weltvorgängen teilnehmen, um ihr Weltverständnis
sukzessiv zu erweitern. Im Bildungsgeschehen nehmen Kinder eine aktive Gestalterrolle bei ihren
Lernprozessen ein, sie sind Akteure mit eigenen Gestaltungsmöglichkeiten.

Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit und Individualität von anderen Kindern.
Jedes Kind bietet ein Spektrum einzigartiger Besonderheiten durch sein Temperament, seine
Begabungen, Bedingungen des Aufwachsens und seine Eigenaktivitäten. Es hat sein eigenes Lern-
und Entwicklungstempo, kann sich in einem Bereich schneller entwickeln als in einem anderen.
Kindliche Entwicklung erweist sich aus heutiger Sicht als ein komplexes und individuell verschieden
verlaufendes Geschehen. Für alle Kinder spielen neben den individuellen Dispositionen
Umweltfaktoren eine zentrale Rolle. Damit Kinder ihr reiches Lern- und Entwicklungspotential
einbringen und weiterentwickeln können, sind sie auf ihre Umwelt angewiesen.

Kinder haben Rechte, insbesondere ein Recht auf bestmögliche Bildung von Anfang an. Ihre
Persönlichkeit, ihre Begabung sowie ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten voll zur Entfaltung zu
bringen, ist oberstes Ziel ihrer Bildung. Kinder haben ein Recht auf umfassende Mitsprache und
Mitgestaltung bei ihrer Bildung und allen Entscheidungen, die sie betreffen.“

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3.2     Unsere pädagogische Haltung

„Erkläre mir und ich vergesse. Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich tun und ich verstehe.“
(Konfuzius)

Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht das Kind mit seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Interessen,
seine ganzheitliche Förderung, Begleitung und Unterstützung.

In der pädagogischen Arbeit ist uns wichtig:
     die Persönlichkeitsentwicklung,
     die Selbständigkeitsentwicklung,
     das Sozialverhalten des Kindes und
     der Aufbau von Vertrauen und sicheren Beziehungen

Fordern, Fördern und ganz viel Fürsorge sind die Grundsäulen unserer pädagogischen Haltung. Zur
Unterstützung unseres pädagogischen Alltags orientieren wir uns an folgenden Methoden:
     Unterstützung der Bewegungsentwicklung und Pflege angelehnt an Emmi Pikler
     Elemente aus der Reggio-Pädagogik
     Situationsorientierter Ansatz
     Marte Meo

3.2.1    Emmi Pikler

Bei der „beziehungsvollen Pflege“ sind die Kinder aktiv am Pflegeprozess beteiligt. Jede Handlung von
Erwachsenen am Kind wird mit Worten und Gesten vorher angekündigt und es wird ihm in diesem
Moment genügend Zeit gegeben, darauf reagieren zu können.

Wir bieten auch die Gelegenheit zur „freien Bewegungsentwicklung“, bei denen wir keine "direkte"
Hilfe geben, damit das Kind die Lust am selbstständigen Üben und die Freude an der aktiven
Bewegung nicht verliert. Die Kinder werden deshalb in keine Position gebracht, in die sie nicht selber
hinein- bzw. wieder herausfinden können. Als Beispiel: Kein Kind wird mit einem Kissen im Rücken
hingesetzt, wenn es noch nicht aus eigener Kraft sitzen kann. Indem wir die momentanen Fähigkeiten
des Kindes würdigen, vermeiden wir Unsicherheiten, Überforderungen und Überlastungen seines
Körpers und geben ihm Raum und Zeit für seine autonome Entwicklung.

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3.2.2   Reggio-Pädagogik

Der Reggio-Pädagogik liegt das Bild des kompetenten Kindes zugrunde, welches seine Fähigkeiten
immerzu erweitern möchte. Kinder lernen durch alltägliche Erfahrungen, durch Entdecken und
Experimentieren. Sie drücken ihre Erlebnisse mit den „hundert Sprachen des Kindes“ („cento
linguaggi dei bambini“) aus, z.B. mit Worten, Bildern oder darstellendem Spiel.
Die Bezugspersonen sind hier Begleiter und Dialogpartner, die die „Forschungsprozesse“ der Kinder
begleiten, Material für die Aktivitäten bereitstellen und ihnen Impulse geben ("intrinsische statt
extrinsische Motivation", "Entdeckung statt Darbietung"). Deshalb hat die Beobachtung der Kinder
bei uns einen hohen Stellenwert.

Ein weiteres Element der Reggio-Pädagogik ist die Dokumentation der Tätigkeiten der Kinder durch
Wanddokumentationen (die sogenannten „sprechende Wände“ dienen als Kommunikationsfläche
für laufende Projekte und als Veranschaulichung eigener Erkenntnisprozesse), die Verwendung von
Spiegeln (zur Selbstwahrnehmung) und die Anwesenheit von Familienfotos.

3.2.3   Situationsorientierter Ansatz

Wir arbeiten auch nach dem Situationsorientierten Ansatz. Dieser ist ganz eng mit den Biographien
und aktuellen Lebenssituationen der Kinder verbunden. Das bedeutet, wir greifen Situationen,
Themen, Interessen und Fragen der Kinder im Alltag auf und integrieren diese in unsere
pädagogische Arbeit und in unsere Angebote.

Einer unserer Schwerpunkte in der pädagogischen Arbeit ist die Freispielzeit der Kinder, welche
zahlreiche Funktionen erfüllt. Die Kinder können im freien Spiel ihre Interessen erkennen, entwickeln
und ihnen nachgehen. Sie können ihr Sozialverhalten stärken, indem sie z.B. lernen Absprachen zu
treffen (auch nonverbal), mit Frustration umzugehen und stabile Beziehungen einzugehen. Häufig
verarbeiten die Kinder im Spiel Erlebnisse inner- und außerhalb der Krabbelstube, verarbeiten
aktuelle Herausforderungen und bereiten sich auf Herausforderungen anderer Lebensabschnitte vor.
Sie erleben verschiedene Gefühle und erwerben im spielerischen Rahmen einen Umgang damit. Sie
erlernen körperliche Fähigkeiten und Grenzen, eignen sich sachliches und gegenständliches Wissen
an. Den Bezugspersonen bietet es die beste Möglichkeit die Kinder und ihre Interessen und
Fähigkeiten kennenzulernen.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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3.2.4    Marte Meo

„Hol sie da ab, wo sie sind und gehe mit ihnen, mit dem was sie haben, um sie dort hinzubringen,
wohin sie selber wollen.“ (Lao-Tse)

Marte Meo bedeutet sinngemäß „etwas aus eigener Kraft erreichen“ (lat.) und ist der Name einer
Entwicklungs- und Kommunikationsmethode, die von der Niederländerin Maria Aarts 1976
begründet und seitdem stetig weiterentwickelt wurde.
Es werden förderliche Interaktionen mit dem Kind geschaffen, um es in seiner Entwicklung zu
unterstützen. Dabei werden Entwicklungsbedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt wie z.B. das
Bedürfnis nach:
     Kontakt (gesehen werden, Aufmerksamkeit erhalten)
     Bestätigung (Ermutigung, Unterstützung)
     die Welt in Besitz zu nehmen (ausprobieren, erkennen, begreifen, Erfolg haben)
     Kooperation und Austausch (zusammen sein, gemeinsam Dinge tun, Spaß/Freude teilen)
     Zugehörigkeit (einen sicheren Platz haben)
     Schutz und Geborgenheit (in Sicherheit leben) (vgl. Kellmer-Pringle 1975)

Wesentliches Arbeitsmittel von Marte Meo sind Videoaufnahmen von Alltagssituationen („die Kraft
der Bilder“). Durch detaillierte Interaktionsanalysen wird ermittelt, welche Kompetenzen das Kind
(bzw. seine Eltern oder andere wichtige Bezugspersonen im Umgang mit ihm) bereits gut entwickelt
hat und welche Fähigkeiten noch auszubauen sind. Daraus lässt sich ableiten, welche Unterstützung
das Kind (bzw. die Bezugsperson) braucht. Die Methode ist nicht problem-, sondern
lösungsorientiert, so dass Kinder (und Bezugspersonen) ihr Potential entfalten und sich als
kompetent im Zusammensein mit anderen Kindern und Erwachsenen erleben können.

3.3     Unsere pädagogischen Ziele

Es geht uns darum, die Kinder zu unterstützen, ihren ganz eigenen Weg zu finden. Sie sollen bei uns
die Möglichkeit erhalten, ihre Interessen, Fähigkeiten und Stärken auszuleben und dabei
selbstbewusste, verantwortliche und tolerante Menschen zu werden und in diesem Sinne zu denken
und zu handeln. Im Folgenden beschreiben wir, wie und womit wir die Kinder in einigen Bereichen
unterstützen und fördern.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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3.3.1    Motorik

    a)   Grobmotorik

        Spezielles Krabbelstubenmobiliar (Rutschelemente, bewegliche Schrägen, integrierte
         Treppen) und diverses Spielzeug mit Rollen oder Hüpfpferde o.ä. unterstützen den
         natürlichen Bewegungsdrang der Kinder.
        Angebote im Bewegungsraum mit Sprossenwand, Brückenleiter, beweglichen Bauelementen,
         Kriechtunnel, Schwungtuch und Bällen sowie Sing-, Tanz- und Bewegungsspiele.
        Der Besuch verschiedener öffentlicher Spielplätze fördert das Kennenlernen und
         Ausprobieren anderer Spielgeräte und Bodenbeschaffenheiten.

    b)   Feinmotorik

        Im Alltag fördern Händewaschen, Zähneputzen und das Essen mit Besteck die Feinmotorik,
         genauso wie das Spiel mit Haushaltsgegenständen (Flaschen mit verschiedenen
         Verschlüssen, Dosen, Bürsten etc.).
        An den Wänden kommen die Kinder mit Tast- und Fühlwänden und mit unterschiedlichen
         Materialien in Berührung.
        Bei offenen Bastel- und Malangeboten lernen die Kinder verschiedene Materialien kennen
         und üben sich im Reißen, Schneiden, Kleben, Kleistern, Malen, Matschen etc.
        Fingerspiele und Reime im Morgenkreis, Fädel-, Steck- und Konstruktionsspiele werden je
         nach Alter und Vorlieben angeboten.

3.3.2    Sprache

Ein gutes Sprachvorbild zu sein, ist uns wichtig. Wir bemühen uns um eine deutliche Aussprache,
gute Betonung, richtige Wortwahl und vermitteln Freude am Sprechen. Singen und Tischreime sind
im täglichen Ablauf fester Bestandteil, ebenso das Betrachten und Vorlesen von Bilderbüchern.
Wir begleiten Handlungen verbal, benennen Gegenstände, Personen, Körperteile und Gefühle. Wir
zeigen Interesse an den Gedanken, Ideen und Wünschen der Kinder und verstärken diese emotional,
damit das Kind Lust und Spaß entwickelt sich auszudrücken.
Es werden sprachbezogene Angebote durchgeführt und die Kinder erhalten im Alltag kontinuierlich
eine angemessene Unterstützung beim Erlernen der deutschen Sprache. Hierbei fördern wir die
akustische Wahrnehmung genauso wie das „Zuhören lernen“ und akzeptieren andere (nonverbale)
Ausdrucksweisen sowie andere Sprachkulturen.
Bei Bedarf integrieren wir sprachheilpädagogische Übungen in Alltagssituationen, auch Übungen zur
Unterstützung der Mundmotorik und des Ausdrucks (so auch Spiele für die Zungenmotorik und/oder
Mimik).

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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3.3.3   Persönlichkeitsentwicklung

"Wenn man immer sofort auf das Kind reagiert und auf das, was es will, dann nimmt man ihm
vielleicht die Schwierigkeiten – aber man nimmt ihm auch die Möglichkeit, zu lernen, mit
Schwierigkeiten umzugehen." (Maria Aarts, Marte Meo)

Durch Erlangen von Selbstständigkeit entwickeln die Kinder Selbstvertrauen, das sich auf ihre
gesamte Entwicklung positiv auswirkt.

Wir begleiten und unterstützen die Kinder und geben ihnen genügend Zeit und Raum beim:
     ohne Hilfestellungen oder Unterstützung krabbeln, gehen, schieben, (sich) ausprobieren
       lernen
     sich selbstständig auf den Hocker/Stuhl setzen
     selbst das Fläschchen/Glas halten
     selbstständig essen, Besteck benutzen
     Tisch ein- und abdecken
     selbstständig den Wickeltisch rauf- und runter klettern
     sich selbstständig an- und ausziehen
     selbstständig Hände waschen, Zähne putzen
     Mut entwickeln, eigene Ideen und Vorstellungen mitzuteilen und umzusetzen
     selbst Entscheidungen treffen (je nach Entwicklungsstand)
     Spielideen entwickeln
     Probleme lösen
     Ruhen, sich wohl und geborgen fühlen

Wichtig ist dabei für die Kinder:
    den eigenen Rhythmus finden zu dürfen,
        z.B. abhängig vom individuellen Schlaf-, Bewegungs- und Spielbedürfnis.
    Rituale und Regeln helfen, den Tag und das Leben zu strukturieren und sich zu orientieren
        (z.B. beim Essen bleiben die Kinder, abhängig vom Alter, sitzen).
    Spielmaterial selbst aussuchen und ausprobieren lassen
        (z.B. Rasseln, Bälle, Bausteine oder Alltagsgegenstände, die man greifen, schütteln, werfen,
        stapeln, sortieren, ordnen, fädeln, stecken etc. kann).
    Zeit für Freispiel. Raum für eigene Ideen und für das Miteinander fördert Kreativität, soziale
        Kompetenzen, Ausdauer und die Persönlichkeitsentwicklung (Ich-Findung) und den eigenen
        Platz in der Gruppe.
    ihnen etwas „zuzutrauen“, damit sie sicher werden, auch im Umgang mit anderen Kindern
        und lernen, Konflikte selbst zu lösen.
    Experimente und Projekte unterstützen die von Natur aus lernbereite und neugierige
        Haltung (z.B. Matschangebote, Wasserspiele etc.).
    Lob         und       Motivation      spornt     an     und      unterstützt   Selbstvertrauen.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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3.3.4    Soziale Kompetenz

Die Krabbelstube ist ein Ort des sozialen Lernens. Der Alltag soll den Kindern ermöglichen, sich als
starkes Ich im Wechselspiel mit anderen Menschen wahrzunehmen.

Sozial sein heißt, sich zuzutrauen, seinen Platz inmitten anderer Menschen zu finden und dabei die
Grenzen des Anderen wertzuschätzen. Einen Platz im Miteinander zu finden, der den eigenen,
persönlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Stärken entspricht. Einen Platz, an dem das Kind es
selbst sein kann und zugleich die Gemeinschaft stärkt.

Große und kleine Kinder lernen in einem wertschätzenden Rahmen soziale Verantwortung zu
übernehmen. Sie räumen gemeinsam auf und bitten um Hilfe, wenn ein anderes Kind diese braucht.
Sie lernen mit Aggressionen und Konflikten angemessen umzugehen und den Anderen mit seinen
Gefühlen und seiner Persönlichkeit wahrzunehmen, zu tolerieren und zu respektieren.

Die soziale Kompetenz ist eine sehr wesentliche und oft entscheidende Fähigkeit für das gesamte
Leben jedes Menschen. In unserer pädagogischen Arbeit bieten wir täglich Platz und Raum diese
Fähigkeiten auszuprobieren und sie sich anzueignen, indem wir die Kinder auf ihre eigenen
Bedürfnisse, die Befindlichkeiten von Anderen, auch von uns selbst, aufmerksam machen und einen
wertschätzenden Umgang untereinander und gegenüber den Kindern pflegen.

3.3.5    Körperpflege und Sauberkeitsentwicklung

Körperpflege und Sauberkeitsentwicklung sind wichtige Meilensteine in der kindlichen Entfaltung. Sie
stehen in Wechselwirkung mit vielen Bereichen wie z.B. der Selbstständigkeit, dem Gefühlsleben, der
Sexualität und des Selbstbildes.

    a)   Körperpflege

Vor den Mahlzeiten, nach dem Toilettengang, nach Spielplatzbesuchen und nach Bedarf gehen wir
gemeinsam mit den Kindern zum Händewaschen. Die Kinder lernen sehr schnell, sich alleine die
Hände zu waschen und abzutrocknen. Größere Kinder zeigen den Kleineren den Umgang mit Wasser
und Seife. Bei Bedarf stehen wir helfend zur Seite. Nach den Mahlzeiten leiten wir die Kinder an, mit
einem feuchten Lappen Hände und Gesicht zu reinigen. Hilfreich ist hier ein großer Spiegel.

Nach dem Mittagessen putzen wir mit den Kindern die Zähne. Sie machen dies schon recht früh
gerne alleine. Bereits wenn das Kind einen Zahn hat, putzt es bei uns mit (zunächst ohne Zahnpasta).
Beim Zahnputzritual geht es uns darum, dass die Kinder eine Regelmäßigkeit und Eigenständigkeit bei
der                 Zahn-                und                  Mundhygiene                  erlernen.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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    b)   Sauberkeitsentwicklung

Nach Bedarf, spätestens aber nach drei Stunden, wickeln wir die Kinder. Über eine Treppe können
die Kinder selbstständig auf den Wickeltisch klettern und sich selbst und den Wickelvorgang im
Spiegel (über sich) beobachten.

Wir benennen die einzelnen Körperteile (dabei verwenden wir keine Verniedlichungen) und alle
Tätigkeiten, die wir vornehmen, damit sich die Kinder sicher und wohl aufgehoben fühlen
(Körperwahrnehmung und Identitätsentwicklung), ihre Körperteile kennen lernen und selbst
benennen können.

Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass eine möglichst frühe und intensive Sauberkeitserziehung
die Entwicklung der Blasen- und Darmkontrolle nicht beschleunigen kann. Erst zwischen dem 18. und
30. Monat sind die zuständigen Nervenbahnen zwischen Blase, Darm und Gehirn soweit ausgereift,
dass die Kinder ihre Blasen- oder Darmentleerung bewusst wahrnehmen können.

Wir fördern das Interesse der Kinder, unterstützen den Toilettengang und freuen uns mit dem Kind
bei neuen Entwicklungsschritten in seinem Sauberkeitsprozess. Hier sind auch wieder die größeren
Kinder ein Vorbild. Wir arbeiten Hand in Hand mit den Eltern und besprechen die
Sauberkeitsentwicklung zu Hause. Wichtig ist, dass das Kind auf keinen Fall zum Toilettengang
gedrängt wird. Das Kind entscheidet selbst wann es sauber wird. Das Drängen oder verschärfte
Bemühungen haben erfahrungsgemäß eher zu Schwierigkeiten und Verzögerungen im Prozess des
Sauberwerdens geführt.

3.3.6    Ernährung

Essen soll Spaß machen! Es dient nicht nur zur Nahrungsaufnahme, sondern stimuliert auch die
kindliche Sinneserfahrung und bietet Nähe und Gemeinschaftsgefühl.

Wir legen Wert auf eine entspannte Essenssituation, bei der die Kinder in Ruhe essen und sich Zeit
lassen können. Die Bezugspersonen essen gemeinsam (und gehen z.B. in dieser Zeit nicht ans
Telefon) mit den Kindern, um ihnen ein Vorbild zu sein. Wir regen die Kinder zum Probieren und zum
Essen mit Besteck an, das Essen sollte jedoch keinesfalls zur Zwangssituation werden.

Es ist uns wichtig, dass die Kinder verschiedene Geschmacksrichtungen probieren können (süß,
sauer, mild, herb, würzig etc.). Auch unterschiedliche Nahrungsmittelkombinationen wie z.B. Brot mit
Banane werden von uns akzeptiert.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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3.3.7   Integration/Inklusion

Jedes Kind ist einzigartig und unterscheidet sich von anderen Kindern. Eine Behinderung oder eine
chronische Erkrankung stellt dabei eine von vielen Verschiedenheiten dar, die ein Kind aufweisen
kann.

Wir sehen es als selbstverständlich an, mit diesen Kindern gemeinsam zu leben und zu lernen, denn
nur so gelingt Integration. Dieses Denken sollte schon im Kleinkindalter gefördert werden.

Unser Ziel ist es, möglichst individuell auf den besonderen Unterstützungsbedarf des Kindes
einzugehen, damit es ohne sozialen Ausschluss am Gruppengeschehen teilnehmen und lernen kann.
Integration beinhaltet für uns auch die Aufnahme von Kindern mit verschiedensten sozialen und
kulturellen Hintergründen.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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3.4     Gestaltung der pädagogischen Arbeit

Ein geregelter Tagesablauf mit festen Essens-, Spiel-, Schlafzeiten und Ritualen ist uns wichtig, um
den Kindern Struktur und Sicherheit zu geben. Dies lässt sich bei den ganz Kleinen nicht immer
umsetzen/einhalten. Denn wir achten auf die ganz individuellen Bedürfnisse der Kinder und gehen
möglichst direkt und in angemessenem Rahmen darauf ein.

3.4.1    Grenzen und Regeln

Grenzen und Regeln sind sehr wichtig für das Zusammenleben in einer Gruppe und für das Erlernen
von Sozialverhalten. Sie geben Orientierung und Sicherheit. "So viele wie nötig, so wenig wie
möglich!"

Wir möchten eine Umgebung und Atmosphäre schaffen, in der sich alle Beteiligten wohl fühlen,
gerne kommen und in der somit die besten Bedingungen für Freude am Leben und Lernen
geschaffen sind!

3.4.2    Projekte

Projekte stellen neben dem Freispiel und verschiedenen Angeboten eine wichtige Ergänzung unserer
pädagogischen Arbeit dar. Hierbei beschäftigen sich die Kinder (meist in kleineren altersheterogenen
oder -homogenen Gruppen, gerne auch in gruppenübergreifender Zusammenstellung) in
spielerischer Weise intensiv mit einem Thema aus den Bereichen Bewegung, Sinneswahrnehmung,
Sprache, Kreativität, Musik, Natur, Backen und Kochen etc.

3.4.3    Freispiel

Im Freispiel kann sich das Kind Spiele und Spielpartner/innen alleine auswählen. Es kann seine
Gedanken und Gefühle ausdrücken und Ereignisse und Erlebnisse, die das Kind beschäftigen,
verarbeiten, indem es sie in sein Spiel integriert und die Situationen z.B. nachspielt.

In der Interaktion mit anderen Kindern lernt es, mit verschiedenen Situationen und Konflikten
umzugehen. Es erkennt die eigenen und die Bedürfnisse fremder. Die Kinder haben die Gelegenheit
sich in verschiedenen Rollen auszuprobieren und es bilden sich erste Freundschaften.

Lernen erfolgt besonders auch im Alltag in Form von sozialem Lernen, Spracherwerb, motorischer
Entwicklung, Erforschen verschiedener Materialien, Erkennen physikalischer Zusammenhänge,
Einüben von Regeln, Konzentration, Geduld, Frustrationstoleranz etc.

Im nicht angeleiteten Spiel machen die Kinder viele neue Entdeckungen und lernen durch
Nachahmung und Selbsterfahrung. Es fördert die Eigeninitiative, Selbstständigkeit, Fantasie und
Freude am Spiel und bietet Raum für Spontanität und Kreativität.
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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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Kinder sollten auch die Freiheit zum „Nichtstun“ haben, Entscheidungen frei und selbstständig
treffen, sich Lernaufgaben und –ziele selbst setzen, aus eigenem Antrieb lernen und ein positives
Selbstbild durch selbst erlangte Erfolge aufbauen.

Wir beobachten, unterstützen und begleiten die Kinder in dieser Zeit.

3.4.4      Ausflüge

Jede Gruppe hat ihren festen Ausflugstag. Nach Möglichkeit findet dieser einmal in der Woche statt.
Planung und Organisation übernehmen die Bezugspersonen der jeweiligen Gruppe. Mit unseren
Krabbelstuben- und Zwillingswagen unternehmen wir vorzugsweise Ausflüge in nahegelegene Parks
und auf Spielplätze, besuchen Wochenmärkte und den Frankfurter Zoo. „Wir gehen auf die Spur der
alltäglichen Wunder in der Nachbarschaft.“6

3.4.5      Beobachtung und Dokumentation

Ein Auszug aus dem Hessischen Bildungsplan veranschaulicht die Bedeutung von Beobachtung und
Dokumentation für die pädagogische Arbeit: "Eine prozessorientierte Beobachtung und
Dokumentation macht den individuellen Lern- und Entwicklungsverlauf des Kindes nachvollziehbar.
Sie ist der Schlüssel für die Bildungsqualität in Einrichtungen und zugleich Lernchance für die
Fachkräfte selbst."

      a)   Beobachtung

Wir legen Wert auf eine genaue und sensible Beobachtung der Kinder (ausgehend von ihren Stärken
und Neigungen). Ziel ist es, den Kleinsten einen sicheren und vertrauensvollen Rahmen für ihre
Entwicklung zu bieten und ihnen förderliche Erfahrungen in einer ersten Kindergruppe zu
ermöglichen. Vor allem sollen sie sich wohlfühlen und Spaß bei und mit uns sowie am Entdecken und
Lernen haben.

Die Beobachtung ist fester Bestandteil unserer pädagogischen Arbeit, dient der Reflektion und ist
Grundlage für Entwicklungsgespräche. Hierbei können wir Ressourcen der Kinder ermitteln und
einen etwaigen Förderbedarf frühzeitig erkennen.

      b)   Dokumentation

Die Dokumentation unserer Arbeit ist uns sehr wichtig, um allen nahestehenden Interessierten, z.B.
den Eltern, unsere tägliche Arbeit transparent zu machen, die Beschäftigungen der Kinder zu
präsentieren sowie Entwicklungsverläufe zu veranschaulichen. Sie erfolgt in Form von Fotowänden,
Foto-CDs und Videos. Auch Bastel- und Malarbeiten der Kinder werden in der Einrichtung ausgestellt.
Die Aufzeichnungen werden vertraulich behandelt und nur nach Rücksprache mit den Eltern
weitergegeben.

6
    Bostelmann: Praxisbuch Krabbelstubenarbeit
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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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3.4.6      Partizipation

Partizipation bezeichnet grundsätzlich verschiedene Formen von Beteiligung, Teilhabe bzw.
Mitbestimmung. Partizipation in Kindertageseinrichtungen ist die ernst gemeinte, altersgemäße
Beteiligung der Kinder am Einrichtungsleben im Rahmen ihrer Erziehung und Bildung.
Grundvoraussetzung für eine gelingende Partizipation ist eine positive Grundhaltung der
Bezugspersonen. Die Kinder müssen als Gesprächspartner wahr- und ernst genommen werden, ohne
dass die Grenzen zwischen Erwachsenen und Kindern verwischt werden. Partizipation kann ebenso in
der Zusammenarbeit mit den Eltern oder im Team praktiziert werden7.

3.4.7      Beschwerdemanagement

Ein gutes Beschwerdemanagement, also ein Verfahren, bei dem mit Beschwerden konstruktiv
umgegangen wird, steigert die Zufriedenheit von Kindern, Eltern und Bezugspersonen und kann dazu
dienen Konflikte zu reduzieren bzw. zu vermeiden. Alle können die Erfahrungen machen, dass sie mit
ihrer Unzufriedenheit ernst genommen werden und etwas verändern können.

Die Kinder werden dabei unterstützt Konflikte untereinander und mit den Bezugspersonen auf eine
konstruktive Art selbstständig zu lösen, indem sie:
     genau beobachtet werden, aber nicht zu schnell eingegriffen wird,
     ihnen Raum gegeben wird, ihre Gefühle wahrzunehmen, auszuleben und zu benennen und
     ihre Bedürfnisse und Anliegen ernst genommen werden und darauf eingegangen wird.

Dabei achten die Bezugspersonen darauf, die Kinder nicht zu bevormunden, zu belehren oder zu
beurteilen, sondern sie als gleichwertige Partner zu verstehen und dem Kind im Sinne eines
Modelllernens auch ein positives Vorbild zu sein. Das Ziel ist es, dass das Kind lernt, kompetent und
verantwortungsvoll mit seinen eigenen Gefühlen und denen der anderen Menschen umzugehen und
belastende Situationen effektiv zu bewältigen.

4       Zusammenarbeit mit den Eltern

Um die Entwicklung der Kinder bestmöglich zu fördern, sollte ein ständiger Austausch zwischen
Eltern und den Bezugspersonen stattfinden. Hierzu gehören das Drei-Monatsgespräch,
Entwicklungsgespräche, Tür- und Angelgespräche und die Gründung eines Elternbeirates. Feste und
Feiern gehören genauso dazu, wie die Teilnahme der Eltern an einem Ausflug im Jahr.

7
    kindergarten-heute.de/artikel/fachbegriffe/fachbegriffe_detail.html?k_beitrag=2439604
                                                       20
Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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4.1   Das Drei-Monatsgespräch

Das Drei-Monatsgespräch findet einmalig drei Monate nach Aufnahme des Kindes statt. Hierbei geht
es um die Reflektion der Eingewöhnung und es ermöglicht den Eltern, uns Wünsche und Anregungen
mitzuteilen.

4.2   Entwicklungsgespräche

Die Entwicklungsgespräche finden regelmäßig etwa alle sechs Monate statt. Sie sollen den aktuellen
Entwicklungsstand des Kindes zeigen, um eventuellen Förderbedarf zeitnah zu erkennen. Dabei wird
auch die Entwicklung im häuslichen Umfeld verglichen. Besteht darüber hinaus noch
Gesprächsbedarf, ist die individuelle Vereinbarung eines Termins möglich.

4.3   Tür- und Angelgespräche/Übergabe

Tür- und Angelgespräche finden zu jeder Bring- und Abholsituation statt. In die Tagespläne werden
wichtige Informationen der Eltern eingetragen sowie der Tagesablauf des Kindes dokumentiert.

4.4   Elternbeirat

Der Elternbeirat wird einmal im Jahr gewählt. In jeder Gruppe gibt es einen Sprecher des
Elternbeirats und einen Vertreter. Der Elternbeirat ist eine Plattform, um etwaige Probleme zu
besprechen, aber auch die Organisation diverser Feste zu unterstützen. Der Elternbeirat wird auf den
Elternabenden gewählt.

4.5   Elternabend

Einmal im Jahr findet ein gruppenübergreifender Elternabend mit Elternbeiratswahl statt.
Themenwünsche der Eltern werden gerne berücksichtigt.

4.6   Feste und Feiern

Mehrmals im Jahr finden verschiedene Feste und Feiern statt. Diese werden entweder von den
Bezugspersonen und/oder den Eltern organisiert, wie z.B.:
    Fasching
    Ostern
    Sommerfest
    St. Martin
    Nikolaus

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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5     Qualitätssicherung

Um die Qualität unserer Arbeit zu steigern und um diese auf hohem Niveau zu halten, stehen uns
mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Zu diesen zählen:
    konzeptionelle Arbeit
    regelmäßige Fort- und Weiterbildungen
    Supervisionen
    Teamsitzungen

5.1    Konzeptionelle Arbeit

Uns stehen jedes Jahr zwei bis drei Konzeptionstage zur Verfügung, an denen wir die Möglichkeit
haben, unsere Konzeption zu überarbeiten und an Teamfortbildungen zu bestimmten Themen
teilzunehmen.

5.2    Fort- und Weiterbildungen

Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen beeinflussen in hohem Maße die Qualität unserer Arbeit.
Daher werden mindestens fünf Tage, die jeder Fachkraft pro Jahr zustehen, stets genutzt. Die
Fortbildungen stehen immer in engem Zusammenhang mit unserer pädagogischen Arbeit und
gemeinsam sind wir stets darum bemüht, das Team thematisch und fachlich möglichst breit
aufzustellen.

5.3    Supervision

Es finden regelmäßig Supervisionen statt. Dort haben wir Zeit und Raum, unsere Arbeit mit den
Kindern und Eltern oder miteinander zu reflektieren und zu besprechen. Dies verschafft uns einen
objektiven Blick auf aktuelle Fragestellungen und Probleme und hilft uns, neue
Handlungsperspektiven und -strategien zu entwickeln.

5.4    Teamsitzung

Einmal in der Woche findet unsere große Teamsitzung statt. Hinzu kommen wöchentliche
gruppeninterne Besprechungen. Hier werden alle organisatorischen Abläufe und anfallenden
Themen                                                                       besprochen.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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5.5    Qualitätsmanagement

Seit August 2015 haben wir ein Qualitätsmanagement eingeführt, um unsere pädagogische Arbeit zu
sichern und weiterzuentwickeln. Unter Anleitung einer Moderatorin werden verschiedene Themen
der Konzeption qualitativ überprüft bzw. überarbeitet und neue Ziele verfasst.
Um die Arbeit an den verschiedenen Prozessen transparent zu gestalten, dokumentieren wir die
abgeschlossenen Arbeitsschritte in einem Handbuch, welches für alle Beteiligten (Team und Träger)
und Eltern zugänglich ist.

6     Öffentlichkeitsarbeit

Um unseren pädagogisches Fachwissen zu erweitern arbeiten wir eng mit unserem Träger zusammen
und besuchen interne Treffen wie z.B. den Krabbelstubenkreis und öffentliche Fachtagungen.
Hospitationen in anderen pädagogischen Einrichtungen helfen uns über den Tellerrand zu schauen
und dienen dem Austausch mit anderen Fachkräften. Weiterhin präsentieren wir unsere
Krabbelstube                                    im                                     Internet.

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Konzeption der Krabbelstube Grünschnäbel
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7   Impressum

Krabbelstube Grünschnäbel

eine Einrichtung der gemeinnützigen BVZ GmbH in Kooperation mit der Firma Merz Pharma GmbH &
Co. KGaA.

Eckenheimer Landstraße 66-68
60318 Frankfurt

Telefon: 069-130246-66
Fax: 069-130246-15
Email: gruenschnaebel@bvz-frankfurt.de

Die Grundlagen zur Erstellung dieser Konzeption sind die Frankfurter Leitlinie für Kindertagesstätten
und der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan.

Verfasser: Das gesamte Team der Krabbelstube Grünschnäbel.
Fertigstellung: Dezember 2014
Letzte Überarbeitung: Januar 2021

©
  Diese Konzeption ist Eigentum der Krabbelstube Grünschnäbel. Jedwede Übernahme von Teilen
(Formulierungen) daraus ist nicht gestattet.

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