KONZEPTION JUGENDHAUS PLÜDERHAUSEN
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INHALT BEDEUTUNG DIESER KONZEPTION 1.0. ALLGEMEINE GRUNDLAGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN 1.1. TRÄGER 1.2. STEUERUNGSGRUPPE JUGENDARBEIT 1.2.1. Aufgabe 1.2.2. Teilnehmer 1.2.3. Turnus 1.3. GESCHICHTE 1.3.1. Anfänge 1.3.2. Jugendclub am Gänswasen 1.3.3. Jugendhaus am Hohbergschulzentrum 1.4. AKTUELLER STANDORT UND RÄUME DES JUGENDHAUSES 1.4.1. Standort 1.4.2. Gruppenraum und Flur 1.4.3. Catchraum 1.4.4. Mädchenraum 1.4.5. Fitnessraum 1.4.6. Werkstatt 1.4.7. Ü16 Raum 1.4.7. Weitere Möglichkeiten 1.4.8. Außenbereich 1.4.9. Büro 1.5. FINANZEN 1.6. PERSONAL 1.7. ÖFFNUNGSZEITEN 1.7.1. Öffnung während der Schulzeiten 1.7.2. Ferien 2.0. PÄDAGOGISCHES VERSTÄNDNIS 2.1. JUGENDLICHE HEUTE 2.2. SOZIALRAUM, LEBENSWELTORIENTIERUNG 2.3. LEITLINIEN 2.4. PÄDAGOGISCHE ZIELSETZUNG 2.5. ZIELGRUPPE 2.6. AUFGABEN 2.6.1. Bereitstellung von Räumen 2.6.2. Unterstützung und Beratung 2.6.3. Aktionen und Ausflügen KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 2
3.0. ANGEBOTSFORMATE IM JUGENDHAUS 3.1. OFFENE ANGEBOTE 3.2. PROGRAMMATISCHE/THEMATISCHE ANGEBOTE 3.3. MITARBEITERANGEBOTE 3.3. MÄDCHENSPEZIFISCHE ANGEBOTE 3.3.1. Mädchenraum 3.3.2. Mittwochstreff 3.3.3. Mädchenaktionstage 3.4. PARTIZIPATION DER JUGENDLICHEN 4.0. KOOPERATIONEN 4.1. KOOPERATION SCHULE 4.2. KOOPERATION JUGENDHAUS URBACH 4.3. KOOPERATION KREISJUGENDAMT 4.4. KOOPERATION TRÄGER 4.5. KOOPERATION ARBEITSKREISE 5.0. QUALITÄTSSICHERUNG 6.0. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 3
BEDEUTUNG DIESER KONZEPTION Die nachfolgende Konzeption gibt Einblicke in die gemeindliche Offene Jugendarbeit in Plüderhausen. Dabei werden die aktuelle Lebenswelt von Jugendlichen sowie die Grundsätze der Arbeit, die Strukturen, die Werte und pädagogischen Ziele, sowie die Arbeitsweisen der hauptamtlichen Fachkräfte im Jugendhaus dargestellt. Der Alltag in der Offenen Jugendarbeit ist „schnelllebig“ und geprägt von ständigen Verän- derungen. Die Mitarbeiter stellen sich wechselnden Interessen und Bedürfnissen der Jugend- lichen. Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Kreativität, sowie die Fähigkeit einer freien und flexiblen Gestaltung sind von den Mitarbeiten gefordert. Anforderungen von Dritten (Gemeindeverwaltung, Gemeinderat, Bevölkerung, Schule) wird mit dieser Konzeption eine professionelle Darstellung der Arbeit aufgezeigt und es wird damit deutlich auf die Kernkompetenzen verwiesen. Weitere Aufgaben würden entweder Reduzie- rungen z. B. beim Öffnungsangebot oder aber eine Aufstockung der aktuellen Mitarbeiter- kapazitäten nach sich ziehen. Diese Konzeption ist Teil der Qualitätssicherungsmaßnahmen und dient als Grundlage und Darstellung zur Überprüfung des professionellen Handelns. Sie dient zur Transparenz und Nachvollziehbarkeit für Interessierte und sie hilft die Arbeit weiter abzusichern und zu festi- gen. Sie zeigt die herausfordernde Seite und die hohe Qualität der Jugendarbeit in Plüder- hausen. Die Konzeption ist nicht als starres Regelwerk zu verstehen, sie bedarf regelmässiger Anpassung. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 4
1.0. ALLGEMEINE GRUNDLAGEN UND RAHMENBEDINGUNGEN 1.1. TRÄGER DES JUGENDHAUSES Der Träger des Jugendhauses Plüderhausen ist die Gemeinde Plüderhausen. Die Fachaufsicht wird durch die Sachgebietsleitung Kindergärten, Schulen, Bücherei ausgeführt. 1.2. STEUERUNGSGRUPPE JUGENDARBEIT 1.2.1. Aufgabe Zu den Aufgaben der Steuerungsgruppe gehören neben der Beratungsfunktion der haupt- amtlichen Mitarbeiter auch die Unterstützung und Ausrichtung der Jugendarbeit in Plüder- hausen. 1.2.2. Teilnehmende Die Steuerungsgruppe Jugendarbeit besteht aus dem Bürgermeister, dem Sachgebietsleiter, je einem Vertreter der einzelnen Parteien des Gemeinderates, den hautptamtlichen Mitarbei- tern des Jugendhauses, Vertretern der Jugendlichen, des Kreisjugendreferates und der Lehrer- schaft. 1.2.3. Turnus Angestrebt wird ein mindestens zweimaliges Treffen im Jahr. Eingeladen wird vom Jugendre- ferat. 1.3. GESCHICHTE DES JUGENDHAUSES Das Jugendhaus Plüderhausen kann auf eine über 40-jährige Geschichte zurückblicken. Gestartet durch einige aktive Jugendliche wurden in den späten 70er Jahren über viele Jahre in Eigenverwaltung die Freizeit vieler Jugendlichen mit zahlreichen Aktionen und täglichen Treffen geprägt. Selbstverständlich hat sich die Kultur und Lebenswelt der Jugendlichen von heute merklich verändert. Dies ist auch in der Jugendarbeit von heute sichtbar. 1.3.1. Anfänge 1975 Gründung des Plüderhäuser Jugendclubs in der „Gaststätte Pflug“. 31.5.1984 Abschied vom ExKino Der Jugendclub war selbstverwaltet. 1.3.2. Jugendclub am Gänswasen 1985 Bau eines Jugendhauses am Gänswasen auf dem Grund der Firma 3F 2007 Einstellung eines Schulsozialarbeiters/Jugendhausmitarbeiters (50%, 50% Anstellung) 2011 Einstellung einer Schulsozialarbeiterin/Jugendhausmitarbeiterin (25%, 25% Anstellung) 19. März 2015 Abriss des maroden Gebäudes 1.3.3. Jugendhaus am Hohbergschulzentrum 20. März 2015 Neustart der Jugendarbeit in Räumen der Förderschule im Hohbergschulzentrum 2017 Einstellung einer weiteren Jugendhausmitarbeiterin/Schulsozialarbeiterin (40%, 10% Anstellung) Personalschlüssel (Stand 2020): Eine 100% Stelle für die offene Jugendarbeit in Plüderhausen, aufgeteilt auf drei MitarbeiterInnen. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 5
1.4. AKTUELLER STANDORT UND RÄUME DES JUGENDHAUSES 1.4.1. Standort Das Jugendhaus befindet sich an der Hohbergschule am Rande des Ortes. Die Nähe zur Schule ist entgegen erster Bedenken für die Jugendlichen kein Hindernis das Jugendhaus auch in ihrer Freizeit zu besuchen. Das Jugendhaus ist dadurch für viele Schüler präsent und bekannt. Die Nähe zur Sporthalle und der Außensportanlage ist ein echter Standortvorteil. Eine Bus- haltestelle direkt vor Ort wird als sehr positiv benannt. Das Jugendhaus verfügt neben dem zentralen, offenen Bereich über verschiedene Differenzierungsräume und ein Außengelände: 1.4.2. Gruppenraum und Flur Im Hauptraum bildet die Theke den Dreh- und Angelpunkt des Jugendhauses. Hier sind immer Mitarbeiter anzutreffen und es gibt neben einem täglichen Snack die Möglichkeit Spiele aus- zuleihen, in einer Sofaecke Computerspiele zu spielen oder sich einfach nur aufzuhalten. Der Flur ist ein wichtiger Bereich des Jugendhauses. Hier befinden sich neben einem Billardtisch auch Tischkicker, Dart, ein Airhockey und eine Tischtennisplatte zur sportlichen Aktivität. 1.4.3. Catchraum Der Catchraum steht Jugendlichen während des offenen Angebotes zur ständigen Verfügung. Eine große Schulsportmatte, mehrere kleinere Matten animieren zum Kämpfen und Bewegen ebenso wie zum gemeinsamen Aufenthalt. 1.4.4. Mädchenraum Seit Januar 2017 besteht für Mädchen die Möglichkeit, sich in einen eigenen, selbstgestalteten Mädchenraum zurückzuziehen. Ob Tanzen, Verkleiden, Sitzen, Basteln oder Schminken – hier können Mädchen sich ungestört treffen. Ein wöchentliches spezielles Angebot für Mädchen wird in dem Raum durchgeführt. 1.4.5. Fitnessraum Ein Fitnessraum steht Jugendlichen ab 14 Jahren zur Verfügung. Dieser ist mit zwei Kraftstati- onen, Laufrädern, Hanteln und diverse kleinerer Sportgeräte ausgestattet. Der Raum und die Geräte können nach einer Einführung selbständig genutzt werden. 1.4.6. Werkstatt Der ehemalige vollausgestattete Werkraum der Förderschule kann in Absprache mit der Schulleitung vom Jugendhaus mitgenutzt werden. Hier finden regelmäßige „Offene Werkstatt Treffen“ statt. Die BesucherInnen können eigene Ideen und Projekte umsetzen und erhalten dabei Hilfestellung. Umfangreiche Möglichkeiten zur Holzbearbeitung sowie Materialien für verschiedenste Kreativangebote, künstlerische Aktivitäten und zur Fahrradreparatur stehen zur Verfügung. Außerdem können Jugendliche nach Einweisung selbständig darin arbeiten. 1.4.7. Ü16 Raum Für Jugendliche ab 16 Jahren steht ein an das Jugendhaus angebundener „selbstverwalteter“ Raum zur Verfügung. Schlüsselberechtigt sind die jugendliche Mitarbeiter des Jugendhauses (diese sollten bereits seit mehreren Jahren dabei sein, siehe 2.4.2.) mit ihren Freunden. Der Raum verfügt über einen eigenen Zugang und eine außenliegende Toilette. Vorteile des Rau- mes im Schulgebäude sind neben der Vernetzung und Anbindung an das Jugendhaus auch die Übertragung der Verantwortung in die Eigenständigkeit sowie die Nutzung außerhalb der Jugendhausöffnungszeiten. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 6
1.4.6. Weitere Möglichkeiten Nach Absprache dürfen das Forum im oberen Gebäudebereich und die Schulküche genutzt werden. Für Feste, Diskussionen, Aktionstage, Kochevents wird dies auch reichlich genutzt. 1.4.7. Außenbereich Im überdachten Eingangsbereich kann gegrillt werden. Ebenso steht ein kleiner Rasenbereich für sommerliche Aktionen zur Benutzung. Auf dem Schulhof und dem Außensportgelände können Sportangebote durchgeführt werden. 1.4.6. Büro Ein separates Büro für die Mitarbeiter des Jugendhauses ist mit großen Schränken und Inter- net ausgestattet und dient zur Vorbereitung und Möglichkeit zum Gespräch. 1.5. FINANZEN Die Personal- und Sachkosten werden durch die Gemeinde Plüderhausen getragen. Ein jährli- ches Budget für die Sachkosten wird vom Gemeinderat verabschiedet und selbstverwaltet. Die BesucherInnen können die Angebote überwiegend kostenlos nutzen, sodass kein Gewinn erzielt wird. Für bestimmte Angebote und Projekte werden Unkostenbeiträge eingenommen. 1.6. PERSONAL Der offenen Jugendarbeit steht eine 100% Stellen zur Verfügung. Diese ist derzeit folgender- maßen aufgeteilt und besetzt: · Bernd Fetzer (Sozialarbeiter) Jugendhausdienst, Leitung, Finanzen, Veranstaltungen · Catrin Reyes Thomsen (Jugend- und Heimerzieherin) Jugendhausdienst, Veranstaltungen, Mädchenarbeit · Betty Vollmar (Erzieherin) Jugendhausdienst, Veranstaltungen, Mädchenarbeit, Offene Werkstatt, Öffentlichkeitsarbeit Wir Mitarbeiter verstehen uns als zuverlässige und verbindliche Vertrauenspersonen für un- sere BesucherInnen. Wir nutzen unser Fachwissen um Bedürfnisse und Schwierigkeiten zu erkennen, Lösungen zu entwickeln und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten aufzuzeigen und durchzuführen. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 7
1.7. ÖFFNUNGSZEITEN 1.7.1. Öffnung während der Schulzeiten Wir legen großen Wert auf geregelte Öffnungszeiten, um für unserer BesucherInnen eine gere- gelte Strukturierung zu schaffen und eine verlässliche Anlaufstelle zu sein. Die Öffnungszeit für die Jugendlichen beträgt 18,5 Wochenstunden. DIENSTAG 17.15 – 20.30 Uhr MITTWOCH 15.30 – 18.30 Uhr (2 Mitarbeiter da besondere Angebote: Mädchenaktion/Werkstatt DONNERSTAG 17.15 – 20.30 Uhr FREITAG 15.30 – 20.00 Uhr SONNTAG 15.00 – 19.30 Uhr 1.7.2. Ferien In den Ferien finden Aktionstage, Übernachtungen oder Mitarbeiteraktionen statt. In der Regel ist das Jugendhaus für den normalen Betrieb in den Ferien geschlossen. Die Ferien werden sowohl für Urlaub als auch Überstundenabbau für die Mitarbeiter benötigt. Alle momentan angestellten Mitarbeiter sind mit Stellenanteilen in der Schulsozialarbeit oder in der Ganztags- betreuung eingesetzt, daher ist ein Freinehmen außerhalb der Schulferien nicht möglich. Die letzte Sommerferienwoche ist das Jugendhaus optional geöffnet. Während der Sommer- ferien können Jugendliche am Plüderhäuser Schülerferienprogramm teilnehmen. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 8
2.0. PÄDAGOGISCHES VERSTÄNDNIS 2.1. JUGENDLICHE HEUTE Jugendliche sind heute weniger verbindlich orientiert. Die Ausrichtung auf eine kleine Peer- group oder Kontakte in virtuellen Welten sind massiv gestiegen. Vereinsamung, Digitalisierung, Patchworkfamilien, Konsumwelten, vielfältigste Zerstreuungsmöglichkeiten, Unverbindlichkei- ten, verstärkte Sexualisierung sowie mehr Mobilität unterscheiden die Jugendarbeit von der vor 40 Jahren. In Internetzeiten von Netflix, Youtube, ITunes, Spotify, TikTok etc. sind Konzerte und Kinoabende nicht mehr attraktiv. Somit muss sich Jugendarbeit mit anderen Inhalten auseinandersetzen. 2.2. SOZIALRAUM, LEBENSWELTORIENTIERUNG Plüderhausen ist mit knapp 10.000 Einwohnern ein lebendiger Ort in direkter Nähe zu Stutt- gart. Die ca. 800 Jugendlichen im Alter von 13 bis 21 Jahren können auf ein vielfältiges Ange- bot von Vereinen und Kirchen und Sport- und Spielstätten zurückgreifen. Die jugendlichen Besucher kommen aus allen sozialen Schichten und mit allen jugendtypischen Problemen. 2.3. LEITLINIEN Jugendliche brauchen Aufgaben, an denen sie wachsen können, Vorbilder, an denen sie sich orientieren können und Gemeinschaften, in denen sie sich aufgehoben fühlen. 2.4. PÄDAGOGISCHE HALTUNG UND ZIELSETZUNG 2.4.1. Wohl und Förderung des Jugendlichen Das Wohl und die persönliche Förderung des Jugendlichen hat oberste Priorität. Wir legen Wert auf individuelle Begleitung zur Förderung der Individualität und Entwicklung der Persön- lichkeit. Wir schaffen Raum, in dem sich unsere BesucherInnen einbringen können, mit dem was ihnen wichtig ist und wie sie die Welt sehen; sie können eigenen Wünschen, Interessen und Neigungen nachgehen. Durch Begleitung und Beratung unterstützen die Mitarbeiter und bieten vielfältige Möglichkeiten, durch welche die Jugendliche Aufgaben und Verantwortung für sich und andere übernehmen können. Sie erfahren Ermutigung, Erfolgserlebnisse und Gemeinschaft. Wir bieten Räume, in denen sich junge Menschen ausprobieren können und somit die Chance, eigene Stärken und Schwächen zu erkennen, Fähigkeiten zu entwickeln und sich selbst zu entdecken. Wir bieten Begegnungsmöglichkeiten, um Freunde zu treffen, Frem- de und Fremdes kennenzulernen, um sich daran zu orientieren oder sich davon abzugrenzen. Die Kreativität und Initiative Jugendlicher wird angeregt und gefördert um sich in der Welt zurechtzufinden. 2.4.2. Partizipation / Mitbestimmung der Jugendlichen Mitbestimmung ist ein fester Bestandteil der Jugendarbeit und zieht sich durch alle Berei- che und unterschiedliche Verantwortungsebenen, die es den Heranwachsenden erlaubt, das Jugendhaus aktiv mitzugestalten. Besonders hervorzuheben ist hier unser Team von Ehren- amtlichen, die Thekendienst, Programmgestaltung und Feste aktiv mitorganisieren. Wir fördern Selbstbildung, gesellschaftliche Mitverantwortung und Engagement und die Möglichkeit sich soziale Kompetenzen anzueignen, dies geschieht u. a. auch durch Mitarbeit in der Steuerungs- gruppe und die „Jugend trifft Gemeinderat“ (JmG) Maßnahme. 2.4.3. Wertevermittlung, Toleranz, Gerechtigkeit Bei den Besuchern gibt es keine Einschränkung aufgrund von Herkunft, Geschlecht, Religi- on etc.. Vielfalt und Kontakt wird dadurch unter den Jugendlichen gefördert. Wir leben ge- schlechterbezogene Jugendarbeit, Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund, leisten Inklusionsarbeit. Gleichsam bieten wir Freiräume, in denen behutsam Grenzen betrachtet, KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 9
verschoben oder überschritten werden. Mit der Vielfalt der Interessen und Bedürfnisse junger Menschen und den unterschiedlichen Lebenssituationen von Jugendlichen und Heranwach- senden korrespondiert die Vielfalt und Verschiedenartigkeit der täglichen Angebote. 2.5. ZIELGRUPPE Die Zielgruppe unserer offenen Arbeit sind alle Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter zwischen 11 und ca. 20 Jahren, wobei der Schwerpunkt auf den 13 bis 16 Jährigen liegt. Die Angebote richten sich an alle Interessierten, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Das Jugendhaus wird von Jugendlichen unterschiedlicher Gruppierungen und Kulturen be- sucht. Ein Grundsatz unserer Arbeit ist es, die Toleranz Jugendlicher gegenüber anderen Grup- pen und den Kontakt untereinander zu fördern und zu fordern. Verschiedene Kulturen dürfen nebeneinander und miteinander bestehen. Trotzdem werden die persönlichen, geschlechts- spezifischen, nationalitäts – und altersspezifischen Unterschiedlichkeiten von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt und spiegeln sich teilweise in spezifischen Angeboten wider. Für Jugendliche, die über das klassische Jugendhausangebot des Offenen Betriebs nicht er- reicht werden, gibt es spezifische Angebotsstrukturen: Mädchentag, Fußballturniere, Feste etc. Die offene Jugendarbeit hat in der Regel ein Stammpublikum von ca. 120 Jugendlichen, die das Jugendhaus regelmäßig besuchen. Ein Kreis von Jugendlichen, die sporadisch vorbei- schauen, ist deutlich größer. 2.6. AUFGABEN Das Jugendhaus Plüderhausen ist ein Ort, an dem sich Jugendliche ohne Anmeldung und ohne Kosten treffen können. 2.6.1. Bereitstellung von Räumen Ziel ist es daher, Räume bereit zu stellen, die von Jugendlichen zur weitgehend selbstbestimm- ten Nutzung und zur Freizeitgestaltung zur Verfügung stehen. Das Bedürfnis nach Kommuni- kation, sozialer Anerkennung, Selbstdarstellung, Orientierung und Kontakt kann hier eingelöst werden. In diesem Rahmen können Jugendliche ihre Bedürfnisse entfalten und ihren Interes- sen selbstorganisiert nachgehen. 2.6.2. Unterstützung und Beratung Für uns Mitarbeiter ist es ebenso wichtig, Jugendliche in ihrem Alltag zu begleiten, zu bera- ten, zu unterstützen und ihnen Anregung zu geben. Als erwachsene Ansprechpartner stehen wir mit Rat und Tat zur Seite. Die niederschwellige Beratung und das gemeinsame Gespräch nehmen Jugendliche bei persönlichen, schulischen und beruflichen Fragen mehrfach während jeder Öffnungszeit in Anspruch. 2.6.3. Aktionen und Ausflüge Wir bieten immer wieder Ausflüge an und führen im Haus Aktionen in Absprache und auf Wunsch der Jugendlichen durch. Jugendlichen werden somit Erfahrungsfelder geboten, in denen sie ihre persönliche und soziale Kompetenz erweitern können. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 10
3.0. ANGEBOTSFORMATE IM JUGENDHAUS 3.1. OFFENE ANGEBOTE Zur normalen Öffnungszeit können Jugendliche frei und ungezwungen ihre Freunde treffen, Musik hören, Tischkicker spielen, Spiele spielen, Catchen, Gamen, etc.. Jugendliche haben die Möglichkeit sich selbst in die Organisation (Beispielsweise von Thekendiensten) und Gestal- tung des Programms einzubringen. Die hauptamtlichen Mitarbeiter nehmen sich Zeit und ein offenes Ohr, auf persönliche Belange der Jugendlichen einzugehen. Das „Offene Angebot“ unterliegt keinen geschlechts- bzw. altersspezifischen Vorgaben. Während jeder Öffnungszeit gibt es sowohl ein Essen- als auch Programmangebot. Dieses wird über die sozialen Medien bekanntgegeben. Das Jugendhaus bietet Treffmöglichkeiten und Raum für aktive Freizeitge- staltung, es werden oft spontane Turniere sowie im Vorfeld angekündigte „hausinterne Meis- terschaften“ in Spielen wie Tischtennis, Dart, Airhockey oder Billard integriert. Die weiteren Räume können nach Anmeldung genutzt werden. Das Freizeitangebot besteht aus: Indoor-Unterhaltung Z. B. Gesellschafts- und Brettspiele, Billard, Dart, Kicker, Air-Hockey, Tischtennis, Slackline etc. Outdoor-Aktivitäten Z. B. Basketballplatz, Tischtennis, Inline skaten, diverse Spieleturniere, Ausflüge Jugendhaus 2.0 WLAN mit Jugendschutz, Instagramprofil Hashtag #jugendhauspluederhausen, PlayStation, PC mit Internet zum Surfen, Schreiben von Referaten oder Hausaufgaben und Farbdrucker. Gern unterstützen wir bei Bewerbungen, dem Ausfüllen von diversen Anträgen, etc. 3.2. PROGRAMMATISCHE/THEMATISCHE ANGEBOTE Viele Plüderhäuser Jugendliche sind in Vereinen und Kirchen aktiv oder auch stark im privaten Freundeskreis und zuhause. Um diese Jugendlichen zu erreichen, bieten wir zusätzliche Ange- bote, die über die Regelöffnung hinaus gehen, wie z. B. Fußballturniere, Mädchenaktionstage, Übernachtungen, Jugendfotopreis, Ausflüge in den Europark, Boxtraining, Fitnessangebot. 3.3. MÄDCHENSPEZIFISCHE ANGEBOTE Diese Angebote sollen speziell Mädchen für das Jugendhaus begeistern und ihnen im ge- schützen Rahmen eine Möglichkeit zur Freizeitgestaltung geben. 3.3.1. Mädchenraum Nach Anmeldung an der Theke können sich Mädchen während der normalen Öffnungszeiten mit Freundinnen in den Mädchenraum zurückziehen. 3.3.1. Mittwochstreff Regelmäßig finden mittwochs in Absprache mit den Mädchen diverse Aktionen statt wie Basteln, Tanzen, Catchen. 3.3.2. Mädchenaktionstage An den Mädchenaktionstagen können Mädchen sich in verschiedensten Bereichen ausprobie- ren, neue Mädchen kennenlernen und ihren Erfahrungsraum erweitern. Neue Besucherinnen können so den Zugang zum Jugendhaus finden. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 11
4.0. KOOPERATIONEN Jugendarbeit braucht Kooperationspartner. Das Jugendhaus teilt sich den gleichen Sozialraum wie Schule, Vereine und andere Institutionen. Durch eine Vernetzung kann dem individuellen Bedarf bestmöglich nachgekommen werden. Eine Erreichbarkeit mehrerer Jugendlichen wird gewährleistet. Die Jugendlichen sind die gemeinsame Zielgruppe. Dabei bietet das Jugend- haus pädagogisches Fachwissen und gute Beziehungen zu vielen Jugendlichen. Wir arbeiten in engen Vernetzungsstrukturen mit Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen und in verschiedenen sozialräumlichen und/oder themenbezogenen Arbeitskreisen. 4.4.1. Kooperation Schule Wir stehen in enger Kooperation mit der Hohbergschule Plüderhausen. Durch die räumliche Anbindung und die gleichzeitige Funktion der hauptamtlichen Mitarbeiter als Schulsozialar- beiter sind wir in der Schule präsent. So besteht z. B. die Möglichkeit die neuen Fünftklässler während einer Klassenstunde in das Jugendhaus einzuladen. Vernetzung einzelner Lehrer mit den Mitarbeitern sind förderlich für einzelne Jugendliche. 4.4.2. Kooperation Jugendhaus Urbach Gemeinsam mit dem Jugendhaus Urbach werden regelmässige Treffen der Mitarbeiter zum fachlichen Austausch und der Planung gemeinsamer Projekte durchgeführt. Seit mehren Jahren finden so gemeinseme Fußballturniere, Unterstützung bei Mädchentagen und Ausflüge zum Europapark statt. 4.4.3. Kooperation Kreisjugendamt Für fachliche Fragestellungen besteht jederzeit die Möglichkeit mit dem Kreisjugendamt in Verbindung zu setzen. Ein Mitarbeiter des Kreisjugendamtes nimmt bei der Steuerungsgruppe teil und unterstützt mit vergleichenden Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis und Fachwis- sen aus dem neuesten Stand der Jugendarbeit. 4.4.4. Kooperation Träger Gemeinsam mit dem Träger und dem Gemeinderat entwickelten die Jugendhausmitarbeiter 2018 das politische Beteiligungsprofil für Jugendliche „Jugend meets Gemeinderat“ (JmG) basierend auf § 41a, Gemeindeordnung für Baden-Württemberg. Die Angebote der JmG Akti- onen werden maßgeblich von den Mitarbeitern und Jugendlichen des Jugendhauses konzi- piert, organisiert und durchgeführt. Sie dienen der Politischen Bildung, Beteiligung und Partizi- pation von Jugendlichen im Kommunalleben. 4.4.5. Kooperation Arbeitskreise Mehrmals jährlich besteht die Möglichkeit dass sich die Mitarbeiter in verschiedenen Fach- tagen und Arbeitskreisen mit anderen Jugendhausmitarbeitern auszutauschen. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 12
5.0. QUALITÄTSSICHERUNG Um den sich verändernden Bedingungen des Aufwachsens unserer BesucherInnen gerecht werden zu können und die pädagogische Arbeit zu optimieren, bilden wir uns regelmäßig fort. Wir machen eine jährliche Mitarbeiterklausur und besuchen themenspezifische Facharbeits- kreise. In wöchentlichen Teambesprechungen werden Fallbesprechungen und Austausch über Einzelfälle geführt. Durch die Führung einer täglichen Besucherliste kann die Besuchergruppe genau erfasst und für entsprechende Angebote berücksichtigt werden. Die Qualität der Arbeit kann somit gesichert und weiterentwickelt werden. Weitere Qualtitätsicherungsmaßnahmen finden in der Steuerungsgruppe im Rahmen eines Qualitätsdialoges einmal jährlich statt. 6.0. ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Um den Kontakt zu den Plüderhäuser Bürgern zu pflegen, Informationen transparent weiter- zugeben, Barrieren abzubauen und Akzeptanz zu fördern wird in der lokalen Zeitung und im Mitteilungsblatt sowie über Plakate im Ort in unregelmässigem Abstand über Aktionen und Veranstaltungen hingewiesen. Einmal im Jahr berichtet das Jugendreferat in einer öffent- lichen Gemeinderatssitzung mit einem Jahresbericht von der Arbeit im Jugendhauses. Bei passenden Veranstaltungen wird der Gemeinderat ausserdem in das Jugendhaus eingeladen. Wir versuchen, die Jugendlichen und das Jugendhaus immer wieder im kulturellen Leben der Gemeinde Plüderhausen durch Projekte im frei zugänglichen Raum für die Bevölkerung zu be- teiligen (z. B. Gestaltung des Adventskalenders, Teilnahme an der Spielstrasse, Jugendfotopreis mit Ausstellung im öffentlichen Raum etc.). Unsere regelmäßigen Aktionen sind auf einem eigenen Instagramaccount #jugendhauspluederhausen für alle einsehbar. KONZEPTION | Jugendhaus Plüderhausen 13
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