KRANKENTRANSPORT Praxis-Info Neue Fassung August 2020 - www.bptk.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Impressum HERAUSGEBER Bundespsychotherapeutenkammer Klosterstraße 64 10179 Berlin Tel.: 030.278 785 – 0 Fax: 030.278 785 – 44 Satz und Layout: PROFORMA GmbH & Co. KG info@bptk.de 2. aktualisierte Auflage, August 2020 www.bptk.de Neuerungen der Auflage in Kursiv
Praxis-Info: Krankentransport Inhaltsverzeichnis Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Psychotherapeut*innen können Krankenfahrten und Krankentransporte verordnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Krankenbeförderung, wenn „zwingend medizinisch notwendig“ . . . . . . . . . . 5 Wahl des Beförderungsmittels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Fahrten zur stationären Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Fallbeispiel 1 – Krankentransport bei Notfalleinweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Fallbeispiel 2 – Krankentransport zur geplanten stationären Behandlung in einem psychosomatischen Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Fahrten zur ambulanten Psychotherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Fallbeispiel 3 – Krankenfahrt zur ambulanten psychotherapeutischen Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Fahrten zu Voruntersuchungen im Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Diagnosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Das Verordnungsformular . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Bundes Psychotherapeuten Kammer 3
Praxis-Info: Krankentransport Editorial Liebe Kolleg*innen, Psychotherapeut*innen können seit 2017 Krankenfahrten Dies gilt sowohl für die Einweisung in ein Krankenhaus im und Krankentransporte sowie Soziotherapie und medizini- Notfall als auch für die geplante stationäre Krankenhaus- sche Rehabilitation verordnen und Patient*innen wegen behandlung. Sie kann aber auch für Patient*innen mit ihrer psychischen Erkrankung zur stationären Behandlung Schwerbehinderung Krankenfahrten verordnen, damit sie in ein Krankenhaus einweisen. Ab September 2020 kön- Behandlungstermine in der ambulanten Psychotherapie nen Sie auch Ergotherapie und häusliche psychiatrische wahrnehmen können. Krankenpflege verordnen. Damit können Psychothera- peut*innen die Versorgung von Menschen mit psychi- Die vorliegende Praxis-Info gibt Ihnen umfassende und schen Erkrankungen nun umfassender als vorher koordi- praxisnahe Informationen, was bei einer Verordnung von nieren. Krankenfahrten und Krankentransporten zu beachten ist und welche Formalitäten hierfür zu erledigen sind. Mit der neuen Befugnis, Krankentransporte verordnen zu können, wurde eine langjährige Forderung der Profession Herzlichst erfüllt. Die Psychotherapeut*in kann jetzt neben einer Krankenhauseinweisung auch den Krankentransport ver- anlassen, wenn eine stationäre Krankenhausbehandlung erforderlich ist. Dietrich Munz 4 Bundes Psychotherapeuten Kammer
Praxis-Info: Krankentransport Psychotherapeut*innen können Kranken fahrten und Krankentransporte verordnen Seit dem 27. Mai 2017 regelt die Krankentransport-Richt- und Krankenfahrten. In der Richtlinie wird die mit dem linie des Gemeinsamen Bundesausschusses die Befugnis GKV-Versorgungsstärkungsgesetz im Juli 2015 erteilte von Psychotherapeut*innen, medizinisch notwendige Befugnis für Vertragspsychotherapeut*innen1, Kranken- Krankentransporte und Krankenfahrten zu veranlassen. Sie transporte zu verordnen, in die Praxis umgesetzt. regelt die Details der Verordnung von Krankentransporten Krankenbeförderung, wenn „zwingend medizinisch notwendig“ Die Verordnung eines Krankentransports oder einer Kran- Für Fahrten zur ambulanten oder stationären Rehabilita- kenfahrt setzt voraus, dass die Fahrt zwingend medizi- tion kann dagegen keine Verordnung ausgestellt werden, nisch notwendig ist, damit eine Patient*in eine Leistung auch wenn die Kosten der Rehabilitationsbehandlung von der Krankenkasse erhalten kann. der Krankenkasse getragen werden. Für Psychotherapeut*innen beschränkt sich diese Befugnis Als nicht medizinisch notwendig gelten z. B. Fahrten, auf psychotherapeutische Leistungen. Sie können Kran- um einen Termin abzustimmen oder eine Verordnung kenfahrten und Krankentransporte verordnen zur stationä- abzuholen. ren Behandlung in einer Klinik oder Fachabteilung für: Als medizinisch notwendig gelten außerdem nur direkte • Psychiatrie und Psychotherapie, Fahrten vom Aufenthaltsort der Patient*in zum nächst • Psychosomatik und Psychotherapie oder erreichbaren Krankenhaus oder zur Praxis, in der eine • Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie. geeignete Behandlung möglich ist. Hierbei ist die Not- wendigkeit für die Hin- und Rückfahrt jeweils gesondert Psychotherapeut*innen können aber auch eine Kranken- zu prüfen. fahrt oder einen Krankentransport verordnen: • zur ambulanten psychotherapeutischen Behandlung. 1 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im Weiteren nur noch von Psychotherapeut*innen gesprochen. Gemeint sind damit immer „Vertragspsychotherapeut*innen“. Bundes Psychotherapeuten Kammer 5
Praxis-Info: Krankentransport Wahl des Beförderungsmittels Welches Fahrzeug notwendig ist, ist im Einzelfall zu ent- privaten Fahrzeugen oder mit öffentlichen Verkehrsmit- scheiden. Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen, teln ist keine Verordnung erforderlich. • Bei „Krankentransporten“ ist das Fahrzeug, anders • ob und welche Betreuung beim Transport wegen des als bei Rettungsfahrten, nicht für den Transport von aktuellen Gesundheitszustands erforderlich ist und Notfällen ausgestattet. Es ist jedoch eine medizinisch- • wie stark die Patient*in durch ihre Erkrankung oder fachliche Betreuung möglich oder das Fahrzeug bietet Behinderung körperlich (in ihrer Gehfähigkeit) und eine besondere Ausstattung während der Fahrt. Die psychisch eingeschränkt ist. fachliche Betreuung leistet dabei qualifiziertes nicht- ärztliches Personal. Außerdem ist das Wirtschaftlichkeitsgebot zu beachten. • „Rettungsfahrten“ können in Notfällen auch von Die Wirtschaftlichkeit der Versorgung mit ärztlich und psy- Psychotherapeut*innen verordnet werden. Voraus- chotherapeutisch verordneten Leistungen kann seit 2017 setzung dafür ist, dass die Patient*in aufgrund ihres anhand von Vereinbarungen zwischen den Kassenärztli- Gesundheitszustands mit einem „qualifizierten Ret- chen Vereinigungen und den Krankenkassen auf Landes- tungsmittel“ befördert werden muss. Die Verordnung ebene geprüft werden. Diese Prüfung kann sich auch auf durch die Psychotherapeut*in setzt weiterhin voraus, die Verordnung von Krankentransporten beziehen und dass die Krankenhausbehandlung und die Beförde- einen Regress nach sich ziehen. Daher sind die Vorgaben rung mit einem qualifizierten Rettungsmittel wegen der Krankentransport-Richtlinie stets zu berücksichtigen. einer psychischen Erkrankung erforderlich ist. Für diese Fahrten können Rettungswagen, Notarztwagen oder Die Richtlinie unterscheidet zwischen Krankenfahrten, Rettungshubschrauber genutzt werden. Die Fahrten Krankentransporten und Rettungsfahrten: müssen über die regional zuständige Rettungsleitstelle (Tel. 112) angefordert werden. Bei medizinischen Not- • „Krankenfahrten“ können mit Taxis, Mietwagen, fällen aufgrund einer somatischen Erkrankung ist die privaten Fahrzeugen oder öffentlichen Verkehrsmit- Rettungsleitstelle zu kontaktieren, ohne dass von der teln durchgeführt werden. Eine medizinisch-fachliche Psychotherapeut*in eine Verordnung für eine Rettungs- Betreuung findet während der Krankenfahrt nicht statt fahrt ausgestellt wird. und ist medizinisch nicht erforderlich. Bei Fahrten mit Fahrten zur stationären Behandlung Die Fahrt für eine Notfalleinweisung zur stationären Be dar. Notfalleinweisungen finden hier nur in seltenen handlung bedarf keiner Genehmigung durch die Kranken- Fällen statt. kasse. Dies gilt für Krankenfahrten, Krankentransporte und Rettungsfahrten gleichermaßen. Die Einweisung erfolgt in Aber auch bei Fahrten zur geplanten Krankenhausbe- aller Regel in eine stationäre Psychiatrie, und zwar handlung ist keine vorherige Genehmigung durch die Krankenkasse erforderlich. Der verordnete Krankentrans- • in eine Klinik oder Fachabteilung für Psychiatrie und port oder die Krankenfahrt zur stationären Krankenhaus- Psychotherapie oder behandlung muss stets medizinisch notwendig sein. • in eine Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psycho therapie. In den meisten Krankenhäusern und Fachabteilungen für Psychosomatik stellt akute Suizidalität oder Fremdgefähr- dung eine Kontraindikation für die stationäre Aufnahme 6 Bundes Psychotherapeuten Kammer
Praxis-Info: Krankentransport Fallbeispiel 1 – Krankentransport bei Notfalleinweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus Eine minderjährige Patientin befindet sich seit mehreren Einverständnis mit der Patientin und nach telefonischer Monaten wegen einer schweren depressiven Episode Rücksprache mit den Eltern eine stationäre Einweisung in in psychotherapeutischer Behandlung bei einem Kin- die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Hierfür verordnet der der- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Während sich Psychotherapeut einen Krankentransport in die zuständige die Patientin zu Beginn der Behandlung noch von ihren Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Suizidgedanken distanzieren kann, werden die Suizid- gedanken im Verlauf Musterkrankenkasse der Behandlung im Zuge einer krisenhaf- ten Zuspitzung akuter Musterfrau, M. 30.06.2005 und drängender. Da sie die Suizid- 1234567 pläne konkretisiert X und Absprachen 9876543 15.08.2020 nicht mehr möglich sind, veranlasst der Psychotherapeut im X 1 5 0 8 2 0 Kinder- und Jugendpsychiatrie Klinikum XY X Psychische Dekompensation bei F32.2 Begleitperson ist medizinisch erforderlich Neues Formular gültig seit dem 1. Juli 2020 Bundes Psychotherapeuten Kammer 7
Praxis-Info: Krankentransport Fallbeispiel 2 – Krankentransport zur geplanten stationären Behandlung in einem psychosomatischen Krankenhaus Ein Patient mit einer schweren chronifizierten Zwangsstö- sind jedoch so stark ausgeprägt, dass es dem Patienten rung mit schweren Kontrollzwängen stellt sich in Beglei- unmöglich ist, allein das Haus zu verlassen. Angesichts tung eines Angehörigen in der psychotherapeutischen der Chronizität und des Schweregrades der Zwangsstö- Sprechstunde vor. Es besteht keine akute Suizidalität, rung ist eine ausreichende ambulante Behandlung der die störungsbedingten Einschränkungen in der Mobilität Erkrankung gegenwärtig nicht möglich. Für eine inten- sivpsychotherapeutische stationäre Behandlung Musterkrankenkasse veranlasst der Psycho- therapeut eine stationäre Einweisung in ein psycho- Mustermann, M. 02.05.1990 somatisches Krankenhaus mit einer Spezialstation für Zwangserkrankungen. 1234567 Da sich der Patient ohne X Unterstützung nicht in der 9876543 15.08.2020 Lage sieht, die Wohnung zu verlassen und die Fahrt zum Krankenhaus X zurückzulegen, verordnet der Psychotherapeut für die geplante stationäre Behandlung – ergänzend zur Krankenhauseinwei- sung – einen Kranken- transport für die Fahrt von der Wohnung des Patienten in das Kranken- haus. Dazu gehört nicht die Verordnung der Rück- fahrt. Im Verordnungsfor- 3 1 0 8 2 0 mular gibt der Psychothe- rapeut bei Nennung der Psychosomatisches Krankenhaus XY ICD-Diagnose an, dass der Patient krankheits- bedingt nicht wegefähig ist und eine medizinisch- X fachliche Betreuung zum Verlassen der Wohnung fehlende Wegefähigkeit aufgrund chronischer Ängste und während des Trans- ports benötigt. Begleitperson medizinisch erforderlich Neues Formular gültig seit dem 1. Juli 2020 8 Bundes Psychotherapeuten Kammer
Praxis-Info: Krankentransport Fahrten zur ambulanten Psychotherapie Fahrten zur ambulanten Behandlung können in der Regel gilt insbesondere für Patient*innen mit vergleichbaren nicht verordnet werden. Fahrten zur ambulanten psycho- dauerhaften Mobilitätsbeeinträchtigungen, die aber nicht therapeutischen Behandlung mit Taxi oder Mietwagen im Schwerbehindertenausweis eingetragen sind und bei können von Psychotherapeut*innen allerdings verordnet denen zugleich eine Behandlungsdauer von mindestens werden, wenn die Patient*innen dauerhaft in ihrer Mobi- 6 Monaten erforderlich ist. Dies gilt auch für Patient*innen, lität eingeschränkt sind und die wegen ihres Gesundheitszustands für eine medizi- nisch-fachliche Betreuung oder eine fachgerechte Lage- • über einen Schwerbehindertenausweis mit den Merk- rung zwingend einen Krankentransportwagen benötigen. zeichen „aG“ (außergewöhnliche Gehbehinderung) „Bl“ (blind), „H“ (hilflos) verfügen oder In diesen Fällen übernehmen die Krankenkassen aller- • einen Pflegebescheid mit Pflegegrad 3, 4 oder 5 dings nur die Kosten, wenn die Krankenfahrt oder der vorlegen können. Krankentransport vorher von der Krankenkasse geneh- migt worden ist. Hierfür muss die Patient*in die Verord- Bei „neuen“ Pflegefällen mit Pflegegrad 3, die bis zum nung rechtzeitig an die Kasse schicken und sich diese 31.12.2016 nicht mindestens in die Pflegestufe 2 einge- vor der Fahrt genehmigen lassen. Die Patient*in muss stuft waren, muss zusätzlich wegen dauerhafter kör- sich selbst um die Genehmigung kümmern, da es sich perlicher, kognitiver oder psychischer Beeinträchtigung hierbei rechtlich um einen Antrag der Patient*in handelt. ihrer Mobilität von mindestens 6 Monaten ein Unterstüt- Nimmt sie eine Fahrt in Anspruch, bevor diese von der zungsbedarf bei der Beförderung bestehen, sodass sie Krankenkasse genehmigt wurde, kann die Krankenkasse nicht eigenständig zur ambulanten Behandlung fahren dennoch die Kosten übernehmen. Lehnt die Kranken- können. Dies kann im Einzelfall die Psychotherapeut*in kasse jedoch den Antrag ab, werden der Patient*in die beurteilen. Sie muss dies im Verordnungsformular unter Kosten für die Krankenfahrt oder den Krankentrans- 4. begründen. In diesen Fällen müssen Patient*innen seit port nicht erstattet. Dies wird nicht der verordnenden dem 1. Januar 2019 die Verordnung nicht mehr vorab Psychotherapeut*in angelastet. Die Patient*innen sind zur Genehmigung bei ihrer Krankenkasse vorlegen. Die von der Psychotherapeut*in über den Genehmigungsvor- Genehmigung der Krankenfahrt gilt in diesen Fällen als behalt zu informieren. erteilt. Diese Änderung geht auf das Pflegepersonalstär- kungsgesetz zurück. Darüber hinaus sind Patient*innen darauf hinzuweisen, dass bei der Verordnung von Fahrten eine Zuzahlungs- Fahrten, die medizinisch notwendig sind, aber diese Kri- pflicht besteht, die unabhängig von der Art des Fahrzeugs terien nicht erfüllen, können aber im Einzelfall und auf 10 Prozent der Fahrtkosten – jedoch mindestens 5 Euro Antrag von den Krankenkassen genehmigt werden. Dies und höchstens 10 Euro beträgt. Bundes Psychotherapeuten Kammer 9
Praxis-Info: Krankentransport Fallbeispiel 3 – Krankenfahrt zur ambulanten psychotherapeutischen Behandlung Eine Patientin mit Anpassungsstörung, die seit mehreren mit dem Merkzeichen aG (außergewöhnliche Gehbe- Jahren an Multipler Sklerose (MS) erkrankt ist, befindet hinderung). Bei fortbestehender psychotherapeutischer sich seit ein paar Monaten in ambulanter psychothe- Behandlungsbedürftigkeit verordnet der Psychotherapeut rapeutischer Behandlung. Seit dem letzten Schub ihrer Krankenfahrten für die wöchentlichen psychotherapeuti- MS-Erkrankung ist die Patientin so stark in ihrer Gehfä- schen Termine. Aufgrund der im Schwerbehindertenaus- higkeit eingeschränkt, dass sie nicht mehr in der Lage ist, weis eingetragenen Mobilitätseinschränkungen muss die allein das Haus zu verlassen. Auf Antrag erhält sie nach Verordnung nicht mehr der Krankenkasse zur Genehmi- ärztlicher Begutachtung wegen ihrer gesundheitsbeding- gung vorgelegt werden. Die Genehmigung gilt als erteilt ten Einschränkungen einen Schwerbehindertenausweis (Genehmigungsfiktion). Musterkrankenkasse Musterfrau, M. 08.03.1970 1234567 X X 9876543 15.08.2020 X 3 1 0 8 2 0 1 3 0 0 6 2 1 Psychotherapeutische Praxis Michael Muster, Bad Musterhausen X Neues Formular gültig seit dem 1. Juli 2020 10 Bundes Psychotherapeuten Kammer
Praxis-Info: Krankentransport Fahrten zu Voruntersuchungen im Krankenhaus Sind vor einer stationären psychotherapeutischen Behand- Behandlung im Krankenhaus (Fahrten zu einer vor- oder lung, zum Beispiel in einem psychosomatischen Kranken- nachstationären Behandlung im Krankenhaus nach § 115a haus, Voruntersuchungen notwendig, können die Fahrt- SGB V). Ein Krankentransport oder eine Krankenfahrt kann kosten von den Krankenkassen auch übernommen wer- jedoch auch hier nur bei medizinischer Notwendigkeit den, ohne dass die Verordnung vorher zur Genehmigung verordnet werden. vorgelegt wurde. Das Gleiche gilt für eine nachstationäre Diagnosen Psychotherapeut*innen dürfen einen Krankentransport gischen Therapie besteht (gemäß Anlage I Ziffer 19 § 4 oder eine Krankenfahrt grundsätzlich nur für Fahrten zur der Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses zu psychotherapeutischen Behandlung verordnen. Dazu Untersuchungs- u nd Behandlungsmethoden der vertrags- gehören die Fahrten zur ambulanten Psychotherapie, ärztlichen Versorgung). einschließlich der ambulanten neuropsychologischen Therapie. Bei anderen Diagnosen aus dem Indikationsspektrum des Kapitels V „Psychische und Verhaltensstörungen“ Psychotherapeut*innen können aber auch Fahrten zur des ICD-10, die eine stationäre Krankenhausbehandlung stationären Krankenhausbehandlung verordnen, soweit erforderlich machen, aber nicht zu den Indikationen der sie nach der Krankenhauseinweisungs-Richtlinie berech- Psychotherapie-Richtlinie oder der neuropsychologischen tigt sind, bei den Patient*innen eine stationäre Kranken- Therapie gehören, ist die Verordnung mit der behandeln- hausbehandlung zu verordnen. Dies trifft für alle Diag- den Ärzt*in abzusprechen. Das heißt, die behandelnde nosen aus dem Indikationsspektrum zur Anwendung von Ärzt*in ist vorab zu informieren und die Verordnung ist Psychotherapie nach § 27 Psychotherapie-Richtlinie zu. bei Bedarf mit ihr abzustimmen. Dies ist zum Beispiel Fahrten zur stationären Krankenhausbehandlung können bei einer drogenindizierten Psychose oder einer akuten außerdem bei Diagnosen verordnet werden, bei denen Alkoholintoxikation der Fall. eine Indikation für die Anwendung der neuropsycholo- Das Verordnungsformular Die Verordnung von Krankentransporten und Krankenfahr- • Grund der Beförderung (Hauptleistung der Kranken- ten erfolgt auf dem Vordruck „Verordnung einer Kranken- kasse), für die der Transport als Nebenleistung erbracht beförderung“ (Muster 4). In diesem Formular muss die wird (zum Beispiel ambulante Psychotherapie oder Psychotherapeut*in angeben: stationäre psychiatrische Behandlung), • Behandlungstag oder Behandlungsfrequenz und • Krankheitsursachen und drittverursachte Gesundheits- nächste erreichbare, geeignete Behandlungsstätte, schäden gemäß § 294a SGB V, insbesondere ob es • das medizinisch notwendige Transportmittel (Art der Anhaltspunkte gibt für: Beförderung). • Unfall, Unfallfolgen, • Arbeitsunfall, Berufskrankheit, Die Verordnung ist der Patient*in auszuhändigen. • Versorgungsleiden, • Angabe, ob es sich um eine Hinfahrt zur Behand- lungsstätte oder Rückfahrt von der Behandlungsstätte handelt, Bundes Psychotherapeuten Kammer 11
Praxis-Info: Krankentransport www.bptk.de 12 Bundes Psychotherapeuten Kammer
Sie können auch lesen